Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 28, 1913, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Tägliche Omaha XrisitW.
SSI ! rlli.
Von l?se Hnmek.
fci Wett ist weih und riiirnl im ftuit,
M 'niricht der Eänee ßu tsuVtn.
lotuNr saust die Zchliiirnxvsk
JJiit hefyem EcheÜnigrude.
IVtüatlr und fortt flun t'w.t 'ich kl
?ie ttwifi ffcirrOillk
anH in itit Skl.iwtlotfiiffin
schneit ist Wunsch und ÄJiilf.
Ti Welt entschlief. Mein Her, sei
iiani
lind saufen auch die Bluten.
?,'och ist dein Lebnölmum voll Aan.
C.i tvach. du umfjt c hüten!
f auck qkeich fwftrn Vlätterkleid
Berrmischt dir und VaAcn,
i'aft fahren. Her vergiß dein Leid.
Teil, Blüh'n wird neu rrivachen.
U strömt durch dkfe Wincrnch'
lim Keimlich rasil'errilen.
TaZ treibt dich deinen OluA-In
Trum glaub' o ßiffl und Weiten!
Sie 2?,It ist roß. Herz, fei bereit
;urn Wandern ,d zum 2iiwn.
?u wirst nlxi, fvli:cn der Gclififal
Turch leuchtende Tage trafen.
Stummkes titbe-
mmmtmm
Entipfl sn Carl R5an.
CS gibt Menschen, die in jeder Mi
ute ein Goldstück zu verzehrea ha
ben, die in einem schönen, raschen
Automobil filjcit mit wunderweickin.
roten Leöerpolstern und doch in über
das andere Wal in die Hano gaynen
und nickt wissen, wie s ron ihrem
Geld glücklich werden sollen. Aber eS
gibt auch andere, die glücklich werden
in ihrer arlxitsvollen Armut. So
wie Vater Stümmle. der ganz hoch
im Norden Berlins seinen Stiesel
leller hatte.
.Zum HanS Sacks' stand auf dem
Schilde über der Tür zum Laden;
das hatte Vater Etümmle seldstbor
langen Jahren gemalt, in schönen
großen Buchstaben, grün auf rot; da
mals. als in der Straße nur erst
wenige Häuser standen und der
Stümmke als ein junger Geselle aus
der .Stadt", der alten Stadt Der
Im, in das neue Viertel gezogen war.
hoffr.ungsfroh und arbeitslustig.
Ja. damals! Tas war nun schon
recht lange her. und die Zeit hatte
sich an dem Ladenschild so viel her
umgewischt, daß es nun schmutzig
und verwittert dahing.
Das Schild aber brauchte sich nicht
zu schämen. Gegenüber und neben
bei die Häuser, die hatten auch alle
solch verwettertes Aussehen um ihre
schlichten Putzfzssaden, daß man von
den einstigen schön bunten roten, gel
den, grauweißen und spinatgrünea
Farben nichts mehr sehen tonnte.
Alle die Häuser der ganzen langen
Straße hatten so manches durchge
macht in den sechsundzwanzig Iah
reit, fast so viel wie die Menschen,
die in ihnen wohnten. Und die hat
teu keine Zeit, an Vergangenes zu
denken, .sahen wohl Stümmkes Schild
kaum noch an, wenn sie vorbei an
dem kleinen Fenster, in dem die große
Schusterkugel mit dem trüben Wasser
und der Käfig mit dem springleben
digen Kanarienhahn hingen, die acht
ausgetretenen Stufen hinabschritten
und die Tür öffneten mit ihrer bei
femden Ladenfchelle. Trrr, bleng,
bleng, bleng, eng ... eng .. . Von
seinem Schemmel aus konnte Meister
Stümmke über die Straße wegsehen,
und wenn er wirklich mal den Kopf
hob, das verwitterte Gesicht lang zog
und die Brauen hoch schob, um besser
nach drüben blinzeln zu können, dann
wirtschaftete dort die Tine Petern,
das alte Mädchen mit dem lustigen
roten Gesicht, vor ihrem Grünkram
ler an den Körben, bediente, huschte
die Treppen hinab, um zu wechseln,
wieder hinauf, bediente weiter, stellte
die Wetterprognose, gab und empfing
die neuesten Nachrichten der Umge
gend und war so flink und unermüd
lich auf ihre Pfennigverdienst, daß
t eine Lust war. In den stillen Ee
schaftsstunden saß sie dann am Fen
ster oder auf dem blank-weißen Holz
stuhl draußen am Eingang, und ein
dicker, grauer Wollenstrumpf schien
kerte unter den flinken Stricknadeln
hin und her und wurde zusehends
langer und länger.
Manchmal, an heißen Sommerta
gen. wenns dem Meister drunten zu
schwül wurde, daß er die Tür off
nete, konnte er auch Tines muntere
Stimme hören. Dann legte er fo
gar zuweilen Hammer und Pfriemen
weg und sah ihr eine Weile zu.
Drüben ging das wie ein Uhr
lverk: .Aber Fräuleinken, die scheene
Kohlrübe zu teuer? . . . und for drei
Pfennich Suppenjrien. fojar'g Stück
Sparjel tu ick bei . . . aber jewiß
doch ... Wie fein Ihnen das neie
Kleid steht, hab ich nich jleich jesacht:
blau? Pfingsten? Wunderscheen
Zehn Jahr war ich nich da, das letzte
Mal mit Vätern, ehe er starb . . .
toud'S! Ich mach nach Potsdam!
N saure Jurke. bring ich jleich rauf."
Wie ein Assel, so flink war das
alie Mädchen. Und Vater stümmke l
schmunzelte und stach vergnügt weiter
Löcher in die Stiefelsohlen und klopf
te weiße Holzstiftchen hintendrein. ,
Die Ladenglocke klang oft bei ihm.
e.:r r sah kaum auf. Wenn man
sr biMas Geld die Stiefel fohlt
r'd noch obendrein Rabattmarken ;
O ja diese modischen, Einr:ch , kannteS Meer.
".i , dann kann man nicht bei! Vater Stümmke blickte immer nur
l C.::7-x aufstehen, tief Ver 'hinüber und zwinkerte mit den Au
" t".:.',rx ur.d nach den gechrgen man wicd ss alt, di Augen
ten Wäschen fragen. Ein paar Ooh.
V.n, ein paar Absätze oder cnoes, ein
Riester, ine Flicknaht . . . etwas
andere! gab's nicht. Höchsten, mal.
daß ein ganz kfonder Sparsamer
ein paar Stiefel brachle zum Vor
f..... ,,. tntmn mr TlnI Mrfu
ten Schritt die Stufen herabklappern ;
hörte, machte er eine Ausnahme und
stand auf. wischte sich umständlich die
Hand und hielt s ihr hin. Und,
- . I. i
Tine kam öfter mal zu ihm 'rükxr.
.Nachbar, können Sie mir nicht
für'n Taler Jroschen jeden, da hab'n
:.s.. 4.nd. fh liir'w
lUHUtl II JlKl)i jv , "
Strumpf . . .' Oder da waren d
Stiefel neu zu besohlen, von denen
'Master Stümmke iedeS flalr in
n irover izeis sur n
m... k,'!. . ,!. Mnnb,r,t
Lieb, machte. Einen guten Rat nahm
neues luu4 luv iv int n.
ii i'demal oratil mit. denn der
Meister war. seitdem ihr Vater ae
storben, allmählich ihr gewissenhafter
Berater geworden; sogar ein kleinel
Kapital hatte sie sich schcn gespart
dank seinen guten Ratschlägen. Solch
junges Mädckn braucht immer je
mand. der für sie denkt. Nun hatten
die elf Jahre eiqentlich schon e,n al
tes Mädcken aus ihr macht. Aber
da! hatte Vater Stümmke gar nicht
gemerkt, für ihn war sie noch oa,
dreiundzwanzigjährige jung dumme
Ding von damals.
Und dann. ia. da kam in Zeit.
die ihm Frieden und Ruhe nahm und
ihm Reue und Sorge ins Her, grub.
Einmal war sie länger als sonst be,
takt tat ihm so weh. als schlage man
ihm da einen weißen Holzstift nach
dem anderen ein. daß er ordentlich
dreinsah und sie anfuhr:
.Von mir aus könn' Sie heiraten.
wen Sie wollen, 'n Braver uDs
ja wo? nich sein, aber sg'n Kerl,
den'S Jeld lockt!" Tine zog ein
leidiates Gekickt. .Nein, ein feiner.
braver Mann is er." Und ausgehen
werde sie mit ihm und was vom Le
den baben! Nicht nur so dor'm La
den steh'n und zu Vater Stümmke
rüberfehen. Ja. warum er denn nicht
mit ibr 'mal ausaeganaen wäre? Sie
r , i -. V i.1 . . 'tnT
flant immer gtuuui, tu" '-
Ernst machen . . .
Dann hatte sie die Tür zugeschla
oen und sich nicht mehr umgedreht.
" Stümmke hatte Hammer und
Pfriem und Stiefel aus der Hand
gelegt. Ja, das war ooch lomi,eg,
daran hatte er nie gedacht. Wie rasch
man alt wird, und er schielte mit ei
nem flüchtigen Blick zur Seite nach
dem Svieoeü Narrenspossen! Aber:
24 und 11 macht 35 ... 34 und 11
macht 45. Hm, 45 neben 6o. . .
Da hatte er mit der Faust auf den
Tiscki mschlaaen. daß der Kanarier
entsetzt einen schönen kunstvollen Rol-
ler mit wer Tisionanz avoraq. uuv
ein Handwerksburfche. der eben die
Tür aufmachte, zurückfuhr.
.Narrenspossen'. schrie ihn
Stümke an. und seine Augen flamm
ten wie brennendes Pech.
Da hatte der Bursche schleunigst
di Tür wieder von außen zugemacht.
Von dem Tage an war der Meister
noch wortkarger geworden. In ver
bissener Wut richtete er den Blick
nicht mehr nach drüben, sür ihn roar
ja das jetzt alles egal.
Das sagte er auch sehr energisch,
.der Krüger'n, der Portierschen", als
die ihm eines Tages das Neuest r
zählen wollte, so daß sie sich erst nach
Wochen und Wochen wieder getraut,
mit ihm davon zu sprechen. Als sie
ihn nämlich fand, wie er still zu dem
am hellen Tage geschlossenen Laven
hinüberstarrte.
.Tja", sagte sie. so is' das nu.
wie das is. Aber Sie woll'n ja
nischt von hören. Ja, richtig!"
.Meister Stümmke sah nicht zu
ihr hin und beugte sich tief über seine
Arbeit, während er mürrisch aber
das war gar nicht mehr grob
brummte:
Mag sie doch heiraten, wen sie
wil ..."
Heiraten?" lachte die Frau, .ach
du lieber, mein Jott!" Den Schwind
ler! Das Jeld hat er nu ja all wech,
un da hat er ihr sitzen lassen, heidi,
fort in die weite Welt, nach Amerika
oder so. Ja, ja, det arme Meechen.
aber, wenn man wer weiß wie hoch
hinaus will! Un nu hab'n se ihr
nich 'mal sterben lassen und sie cms'm
Kanal wieder jezogen." Bater
Stümmke saß ganz still. Nur die
Hand, die sich um den Schusterham
wer krallte, zitterte ein wenig.
Er blickte nicht 'mal auf und fragte
ganz ruhig: .So. so, wo ls se denn
nun?"
.Na. inS Krankenhaus liegt sie in
der Armenabteilung." 1
Und als sie draußen war. sagte sie
entrüstet: .So'n herzloser Mensch!"
Der Meister aber bürstet seinen
Rock aus. nahm daö Sparkassenbuch
unter der Matratze vor und ging zur
Stadt, um hundert Mark nach dem
Krankenhaus zu schicken.
Tiann aina er wieder an die Ar
rit. K!s Taaes aber, da wurde
drüben über dem Kellereieingang ein
neuer Name gemalt, eine rotbraune
Truhe stand vor der Tür. und dane
ben ein blasses schmales Mädchen,
einsam und verlassen.
Die Truh sah auö wie ein schwa
ches Schiffchen, das ohne Mast nun
gleich hinausfahren wollte auf ub
werden schon schwach, all un
war roat vaovi, ja, unu umui ii
ihm sogar seitlich langsam etwas in
'den Lart, ull stände er im Sturm,
Die da drüben ging ja wohl nun dem
Sturm entgegen; wenn sie doch noch
NUlI 111 lblN fliNtf ff Hmf.
.Ach. dumme! Zeug', seufzte er.! daß der Haus, und Hofhund Leo.
.zgg ich sg'n alter ttriekgrem bin; den Marthe Veitmllller noch all
geschieht mir ganz recht!" Und er Marthe Schmidt ouf dem heimatlichen
wandte sich um und ging von d. Gute unter tausend Sorgen und Mü
lm. I . ' ( . R JL. fc m .
Tür fort.
Peng. peng. peng . . . eng . . .
San, ickiückitern aina die Glocke hin.
,kr tym. rann lam ein rnuder arnii
langsam naher.
.Ich wollt' man bloß noch odjg sa
....'
gen; ,q yave allen verraus:. uno nu
, t n r ? nnnr niinnrii
da ,r aVkrieli da
in' I. fn,n
ilWMI l
.Hem .... humm . . .
Stümmke mußte sich ein paarmal
räufpcrn, aber dann hatte er seine ol
te Grantigkeit fast ganz wieder.
.Will ick jarnich hab'n". schrie er.
.jarnich hab'n! Verstanden?"
?)ai Mädchen sah ,hn an,
sie sollten man Nich schlkcht von
mir denken. Sie waren der einzige.
. . .v.ii. -f k
der gut an mir handelte, alö
Nun hielt sie sich nicht mehr, ein
wildes Schluchzen kam und schüttelte
ihren schwachen Körper und wollte,
nicht auWren
Als Stümmke daS schmal gewor
dene. hilflose Weib so vor sich sah.
da faßte ihn eiwaS so seltsam, halb
weh. halb glltig-weich ans Herz, daß
ihm ganz töricht zumute wurde.
Vorsichtig, als könnte er sie zer
brechen, legte er seinen linken Arm
um ihren aebeuqten Rücken, mit der
schwieliqn rechten Hand strich r k
butsam über ihr Haar, immer wocr! wissen.
und wieder. .Ja, aber woher sollen wir woh!
.Wenn Sie nu Hierbleiben tä einen Scheidungsgrund nehmen?'...
ten. . .' sagte er ganz ängstlich und I DaS war gewöhnlich erst der Be
ihm unten gewesen, hatte gedruckst 'ginn der Fortsetzung deS Gesprächs.
und gewurat. die Schurz czeknifst
und geplättet und schließlich gesagt
.Ja. nu bin ich ja wohl in die
Jahre.' Und Stümmke hatte erstaunt
nach ihr hingesehen.
.Ja. ich hab' da bei 'ne Freundin
'n jungen, feinen Mann kenn' je
lernt. . .' Na, und der gefiel ihr.
und sie gefiel ihm. Da möchte sie ja
wohl heiraten. Was er dazu meine.
Stümmke war's plötzlich als hätte
ihm jemand mit dem Pfriemen einen
Stich ins Herz getan. Und so laut
klopfte das Ding, und jeder Klopf
zaghaft, .so zum Beispiel bei mir.
für immer, ich bin ja wohl 'n alter
krakehlijer Kerl, aber . . .'
Da barg sie ganz still ihr nasses,
blasses Gesicht an seiner Schulter.
.Mich altes Mädchen!' Da nickte
Vater Stümmke und sah auf den
blonden Scheitel hinunter, durch den
sich ganz verstohlen einige zarte sil
brige Fäden zogen. .Du liebes, altes
Mchen.' sagte er. und noch einmal
ganz langsam und zart:
.Du liebes, altes Mächen."
Tann blinzelte er über sie hinweg
nach draußen. Und als er niemand
sah. da nahm er leise und behutsam
ihren Kopf hoch und küßte sie.
3!,"
Ich verkehre, so schreibt ein Plau
derer, viel in einer befreundeten Fa
milie, wo ich mich sehr heimisch füh
le. Die Kinder sind gut erzogen, die
Hausfrau nett und freundlich und
ihr Gatte ein kluger und begabter
Kopf, von dem ich schon vieles gr
lernt habe.
Aber so gern ich mit ihm plaude
re, und so angenehm mir seine Ge
sellschaft ist, eine unscheinbare An
gewohnheit kann mir schon nach kur
zer Zeit auf die Nerven wallen: er
pflegt nämlich Sachen, deren Namen
ihm nicht gleich eivkallen, kurzweg
mit .daS Dings' zu bezeichnen; und
da dies bei ihm etwas oft vorkommt.
ist seine Rede mit diesem für mich
geradezu gespickt.
Ich kann d,eS nicht anders als
Gedankenfaulkit nennen und Rück
sichtslosigkeit gegen den Zuhörer
obendrein. Denn der Sinn seiner
Rede wird durch die'n einen Verle
genheitsausdruck so unkenntlich; und
wenn man ihn verstehen will, muß
man neben dem Zuhören die ganze
Gedankenarbeit des Besinnens auf
den richtigen Namen des .Dings" lei
ten, d er sich mit ienem Ausdruck
erspart hat. Daß das nicht immer
möglich ist, leuchtet ein. Und so
komme ich öfters in di Verlegenheit,
ihm sagen zu müssen: .ES tut ml?
leid, aber ich verstehe Sie nicht, weil
Sie wieder einmal den Kernpunkt
der Sache, das Wort, worauf es an
kommt, mit Ihrem beliebten Sam
melnamen DingS" belegt haben". Er
pflegt mich dann mit einem verlege
nen Lächeln anzusehen, auch ein paar
Satze langsam, deutlich und ohne Zu
hilfehname seines Lieblingsausdruckes
zu sprechen, um dann doch wieder in
den alten Whler zurückzufallen.
Ich glaube, er wird ihn nicht los.
Neid. Bekannter: .Alle Zei
tungen stehen heute voll von dem
Sohne Ihres Konkurrenten da drü
ben, der große Unterschlagungen be
gangen hat und mit einer leichistnni
gen Dirne geflohen ist!"
Kaufmann: Jtn. icki fi.ifi'3
schon gelesen . . . was e Reklam' für
den Vater!" - j
fttU
Ekizze bon Säte LubowStt.
Sie waren schon wieder in heftig
stem Streit scharf aneinander gera
ten. Der praktisck, Arzt Doktor
lLeorg Veitmüller behiuptIe nämlich.
kxn großgezogen, eine weiße Schwanz
spitze besitze, während seine ihm seit
sechs Monaten angetraute yeirau
auf eine pechschwarze schwor.
Leo selbst konnte leider zur ?nt
scheidung nicht herangezogen werden;
oenn sein Wohnort lag reichliche suns
z,a Meilen von enein des ungen
Meilen von iknein des
r.. .
, .entfern. So we men
r.". ,
durcheinander, bii Frau Marthe in
Tränen ausbrach.
Dies war eigentlich stets da Ende
aller Meinungsverschiedenheiten. Xoi
tex Veitmüller pflegte dann den Hut
zu nehmen und zu einem Patienten
zu gehen, den n Wahrheit die Hono
ratiorenstube deZ .Grünen Schwans
vorstellte, .ut, ahtt blieb er räul
mle n mi frggj, um vieles ru
' ' I
hiaer:
Ja. Marthe. was soll denn un
eigentlich aus der Geschichte werden?'
Fu Marthe verstand ihn nicht
oglkich. Als sie eS aber endlich tat.
lossen ihre Tränen reichlicher, und
e stieß dumpf hervor:
Ich fühle nur. daß ich die? nicht
mehr sehr lange ertragen kann.
Er nickte,
.Tu haft mir auS der Seele ae
sprechen. Mein Gott, wir passen
eben nicht zusammen. Wie kann man
das vor Eingehung der Ehe
auch
.nncyoem Toltor Beitmuller von sei
nem Dämmerschorpcn zurückgekehrt
war. Sie erschraken beide, daß sie
heute verfrüht damit begannen . . .
aber nun eS einmal geschehen war,
gab es keine Umkehr . . .
.Es ist entsetzlich", stöhnte der jun
ge Ehemann.
.Ich habe sechs Pfund während der
letzten zwei Monate abgenommen",
klc-gte Frau Marthe. Weiter kamen
sie mdes auch heute nicht ...
Nach einer geraumen Weile erhob
sich Doktor Veitmüller, murmelte et
was und lief bald darauf mit ha
stigen Schritten die Treppe hinunter
. . . um sich zu entgiften.
In dem kleinen Städtchen hatte
es sich längst herumgesprochen, daß
die Veitmüllersche Ehe ine stürmische
war.
Die wenigen, di die junge Frau
noch von der Mädchenzeit her kann
ten, sagten:
.Sie war die einzige Tochter, und
man tanzte eben gewaltig nach ih
rer Pfeife." ...
Das Gros der andern aber, das
Georg Veitmüller seit zwölf Jahren
täglich ungezählte Male die engen
Gassen und Gäßchen entlang in die
vcrschiedensten Häuser schlüpfen sah,
meinte mit tiefstem Mitgefühl:
.Er war zu lange Junggeselle . . .
es konnte ja gar nicht anders kom
men." . . .
Zwischen diesen und jenen stand
der Amtsrichter Rickert. der ein Ju
gendfrcund des jungen Ehemanns
war. Er trat auch heute, als Georg
Veitmüller, immer noch sehr erhitzt
und heiß, zu seinem Stammtisch kam,
geheimnisvoll auf ihn zu und zog ihn
in ine entlegene Nische, in der der
.Ober" die beiseite geschafften Wem
neigen aufzubewahren pflegte...
.Veitmüller, ich muß Dir eine Ent
hullung machen."
Der andere sah mit vorlaufig noch
fehr gleichgültigem Gesicht zu dem
Niesen empor. Daö aber änderte sich
bald.
.Du kannst Dich darauf verlassen,
es ist, wie ich Dir sage. Du hast mir
ja damals selbst erzählt, daß es Dir
bekannt gewesen'...
Ich erinnere mich jetzt absolut an
nichts mehr."
.Dann strenge Dich gefälligst ein
wenig n. Du wußtest ganz genau,
daß der, der Euch standesamtlich zu
sammengab, seine amtliche Bestallung
als Standesbeamter noch nicht hatte."
Ja. freilich, das habe ich nicht
vergessen."
.Nun also; er war damals wie Du
und ich davon überzeugt, daß sie
sicherlich am nächsten Tage eintreffen
würde. Na und die Sache war dann
eben gut... Nun ist sie aber nicht ge
kommen."
.Was heißt das?"
Der gefällige Herr hat inzwischen
seine damals von dem alten Stan
desbeamten gekaufte Scholle wieder
veräußert und niemals eine Bestal
lung erhalten, so daß er in der Tat
nicht berechtigt war, eine derartige
Handlung vorzunehmen."
.DaS heißt: eigentlich bin ich -
sind wir nun gar nicht
rechtmäßig zusammenaegeben' . . .
Das weiß ich noch nicht... Aber
ich möchte Dich auf unangenehme Fol
(cn aufmerksam machen. Ist eure
Erschließung in das Heiratsregister
eingetragen, ist alles gut' und schön.
Sonst aber" ...
Doktor Veitmüllers Augen wurden
schreckhaft groß.
Tas ist doch aber gar nicht mög
lich." - - '
Verlaß Dich, darauf ...erkundige
Dich... Und. wenn Tu willst, laß
alles schleunigst nachholen,'
.Wenn Ich es aber nun nicht tue
.Und die Unachtsamkeit und der
goldene Leichtsinn sind auf die Spitz
ge'riedkn?... Ja nun. mein Vestcr,
oonn war Eure Ebe nichtig.
Heut kam Doktor Georg. Beitmiil.
ler früher oll sonst heim. Er tra: so
leise iil die Schwelle, daß Frau
Marthe erschrocken zusammenfuhr und
ir höchster Verlegenheit einen egen
stand verkam.
Ein sonderbares Gefühl durch
strömt ihn.
Wa, verheimlichte sie ihm da? War
el etwa ein Brief... der Brief eines
anderen... eine! EluchlicherenV...
Tiefer Gedanke machte ihn rasend,
.Sosort zeigst Tu mir da! Ver
steckte", forderte er erregt. Sie sah ihn
zornig mit gerechter Empörung an.
.ES fällt mir nicht ein. Ich lasse
mich nicht in so unerhörter Weise von
Dir knechten. ...
Da wurde er plötzlich blaß und
ernüchtert. EtmaS. daS er emen
Augenblick ganz vergessen hatte, fiet
ihm ein. Und er sagte eS ihr.
Sie hörte ihm mit gesenktem Kopf
ruhig zu. bis er zu Ende bekommen
war. as yane nq lange nurji rrrig
net. Sie wußte auch noch jetzt keine
Erwiderung ... Ihr Kehle war wie
zugeschnürt ...
Könntest Tu nicht um Ausria
runa teleararbieren?" fragte sie end
lich. .Du kannst doch jekt nicht einen
vollen Tag oder gar ihrer zwei aus
der Praxis heraus ...
Ira. das konnte er eigentlich:
Er wollte sich uvor noch einmal
mit dem Amtsrichter besprechen und
danach sofort das Nötige veranlassen
Der nächste Tag verlies onoervar
ruhia. DaS Ehepaar Veitmüller zanr
te sich nicht. Sie hockte stumm am
Kaffeetisch, und er drehte unschlüssig
das frische, kräftige Schwarzbrot in
der Hand herum, anstatt eö' zum
Munde zu führen.
.Marthe!"... - ,
.Ja. Georg.'...
.Höre mal ruhig zu. Wirst Du zu
Deinem Vater gehen, wenn" . . .
Nein, lieber nach Berlin: Meine
liebste Pensionsfreundin studiert da
Medizin. Die hat ein großes Zimmer
und wurde mich sicherlich aufnehmen.
Nach Berlin lasse ich Dich aus sei
ncn ttall." ...
Er hatte gänzlich vergessen, oag ne
oann ja völlig jrci ii, ly um
schlüsselt war.
.Du solltest doch lieber ausg vano
sehen', schlug er vor. ,u lieysl
schmal aus. ...
ie sann nach.
.Weißt Du," begann , sie plötzlich,
ich habe mich neulich doch geirrt...
der Leo hatte ein weiße Schwanz
pitze. ...
Dieses Zugeständnis überwältigte
ihn.
Es ist ja ganz gleich , murmelte
er dumpf...
Danach schwiegen sie wieder.
Draußen sprühte ein feiner Regen
aus hängenden, grauen Wolkenfloren
berab. Die Stunden wollten nicht
dergehu . . . Tor dem Spätnachmittag
onnte das amwonenoe Telegramm
aum da sein.
Es kam aber wider Erwarten doch
schon früher.
Frau Marthe zitterte )o yesttg.
daß sie sich abwenden mußte. Auch
Georg Veitmllller war nicht ganz
wohl und frisch zu bnrn, als er es
mit kräftigem Ruck aufriß...
Es wahrte lange, ehe er die Kraft
and. seinen Inhalt bekanntzugeben.
Und auch dann geschah es noch sehr
eise und zögernd:
.Unsere Ehe ist wirklich nicht ins
Heiratsregister eingetragen. Marthe
..Wir sind also frei."...
Nun konnten sie ungehindert aus
einandergehen.
Niemand sprach über die nächste
Zeit. Die junge Frau saß mit leicht
gefalteten Händen da. Doktor Veit
muller nagte an dem Halter feiner
goldenen Füllfeder . . .
Ich werbe morgen i aller ?sruhe
den Brief schreiben."
.Welchen Brief Z" fragte s atem
los.
,Nun. an Deinen Vater. Er muß
doch davon erfahren."...
Sie wunderte sich, warum ihr Herz
o fchmerze.
.Ach so", meinte sie enttäuscht...
Kann man denn nun so ein
ach auseinandergehen," fragte sie.
,als ob gar nichts geschehen wäre?"
.Man könnte höchstens dem jetzigen
wirklichen Standesbeamten irgendeine
Erklärung abgeben.'
.Ja, das mußte man wohl.
.Willst Du sie schreiben. Marthe?"
Wenn Du meinst"...
Dann besorge es lieber gleich...
ch habe noch ein wenig zu arbeiten."
ffrau Marthe setzte sich an den
zierlichen Schreibtisch, um den
Wunsch des Mannes, der ja nun ih?
Gatte gar nicht war, zu erfüllen...
Ehe sie richtig mit jenem Brief be-
aann, versuchte sie die neue Feder...
Fast ,n Gedanken hatte sie es hinge
malt
Ich möchte ein neues Aufgebot be
teilen." ....
AIs sie bereits die eine Hälfie des
neuen Bogens mi! diesen Wiederho
lungen gefüllt hatte, ging die Tür
auf. Ihr Mann, der ja gar nicht ihr
'Ä'ann war, trat über die Schwelle:
Darf ich sehen, was Du aeschrie
den hast. Marihe?" :
Sie deckte ängstlich die Hand dar
über ... , 7-.,,
.Bitte, nein... eS sind ja nur
Dummheiten.. Schriftproben." ...
Er halte el ober bereits gelesen...
jubelte auf... riß den Bogen an die
Lippen und sagte mit leisem Froh
locken:
Denke Dir nur, ich habe Wer
einen Brief entworfen, der in wohl
JJSl'tSS
Deine neu Feder probte... Aber
ich mochte eS Dir nicht zeigen.'
.Nun zeige eS mir jetzt.'...
Und er tat e. . . . Sie legte feierlich
die beiden Bogen zusammen. Dann
warf sie sich mit einem leisen Sckluch
zen an seine Brust . . . nicht, onderei
gleich ihm ersehnend, al. daß sie end
lich in aller Form und Richtigkei
unir wuroen ...
Tlt Jftu,,a uf er Vühe.
In dieser Zeit der Influenza mag
es tnlere steren. da in einer Mun,
chener Handschrift de. 15. Jahrhun
dert. ein alte. Fastnachtsspiel erhal
ten ist. welches diese Krankheit au
die Sühne bringt. Freilich kannte
man damals den Namen Influenza
nicht. Die Krankheit, die im Jahre
1414 weiteste Kreis ergriff, ward in
Frankreich .Le borion" genannt.
waS bekanntlich soviel heißt wie der
schlag aus den Kopf. Die von ihr
Befallenen kamen sich mit ihrem
plötzlich eingenommenen Kopf offen
bar vor. als ob sie einen Schlag er
halten hätten. Aehnlich nannte man
dann in Deutschland die Krankhe,
Tanvewetzel" von. Tann! gleich
Schläfe und Wetzet gleich Streich
oder Schlag. Mundartlich faqte man
auch Tannaweschel. Und unter die
sem Namen erscheint die Krankheit
in dem beireffenden Fastnachtsspiel in
der Gestalt eines Siechen vor dem
Gerichte, gefolgt von zahlreichen Der
onen. dem Konin, Rittern, fahrenden
Schülern, Kaufleuten, Bauern, Klo
rsrauen und Jungfrauen, welche
alle den Tannaweschel anklagen we
gen der Unbill, die er ihnen zugefügt
hat. Jeder hat besonders zu klagen:
dem fahrenden Schüler hat er die Lust
ar. den Fahrten durch Berg und Tal
geraubt, dem Ritter nahm er sein
chones junges We:b. die Jungfrau
beklagt einen liebenden Vater, der
Kaufmann den Verlust feines Ge
chaftes, da er krank auf der Bank lie
gen muß, und die Nonne sogar ver,
mag nicht mehr die Metten u singen.
le Hort in der Kiich nichts als Hu
'ten und Räuspern.
So geht die Anklage fort, und
nachdem alle Kläger gesprochen, ruft
der Landmarschall den Tannaweschel
zu seiner Rechtfertigung auf. Dieser
aber behauptet, daß die Ankläger-sich
hre Leiden selbst zugezogen haben:
der habe übermäßig getrunken, jener
,u viel aeaessen. ein anderer zu viel
der Minne gepflegt. Trotz dieser
Rechtfertigung aber lautet da' Urteil
llberTannaweschel aus Tov uno, nach
dem dieser noch reumütig gebeichtet,
wird ihm vom Henker, Meister Pau
enhart. der Kops abgeschlagen. Man
ieht. daS Spiel ist den Totentanz
jenen nachgebildet, die zur Zeit des
,großen Sterbens" im Mittelalter be
liebt waren.
Ter ,akbart Vetter.
William I. Burns. der sich als Ge
Heimpolizist in Renommö gemacht
hat. saß eines Abends in einem Re
staurant. Während einer Pause in der
Unterhaltung öffnete sich die Türe
und ein alter, grauhaariger Neger er
sien im Einaana. Einer der Kellner
wollte ihn prompt hinausbefördern.
als BurnS lhm zuries:
.Lassen Sie den Mann nur; wir
wollen doch zuerst hören, was er hier
will." .
Der Neaer humpelte an den -ii ch
heran und hielt bettelnd den Herren
den Hut hin. Burns zwinkerte sei
nen Freunden zu. die den Wink so
knrt verstanden: er nahm öen ut.
griff in die Tasche und tat. als ob er
etwas hineinwerfe. Dann reichte er
den Hut weiter , und Jeder folgte sei
nem Beispiel. ;
Der Letzte der 'a eirunoe gao
dem Neger den 5zut mit den Worten
Zurück:
" . 1 & vi k tn ff . .
stier, 4jnui zilusus, iu ur-
Hut." ., . ,,.
Der Alte guaie vinein uno macyie
n langes Gesicht.
.Nun. Ihr scheint nicht zufrieden
zu sein", meinte Burns. Habt Ihr
nicht hinreichend Ursache, dankbar zu
sein?" '
Der Neger grinste und sagte schließ
ich:
,Necht haben iW Ich danke
Ihnen, meine Herren, daß Sie mir
wenigstens den Hut wiedergegeben ha
ben."
Der kurzsichtige Jo
che m. Inspektor: Warum nehmen
Sie die Mutze nicht ab. Jochem?"
Knecht: ,O je. wenn ich den Herrn
Inspektor doch nicht immer verwech
ein täte ... Da habe ich schon wie
der die Vogelscheuche gegrüßt!"
F e st s ch m a u ö. Arresthaus
Aufscher (zu den eingelieferten Strol
chen): Das habt Ihr mal fein ge
traoffen. Hr-Sakermenter, die Frau
Amtmännin Hat'S Gemüs' versalzen
und anbrennen lassen daS kriegt
Ihr heut', zum Mittagessen'",
Calj al StädtegrLnder.
al el für Siedle? Mierer log
tedeule ballt.
Einer unserer volkswirtschaftlichen
Forscher macht in einem Magazin
darauf aufmerksam, daß ein ganze
amerikanischer Städte und
I.2wn." unsere.. Lande., von denen
die die heutig Generation sogut wie
vergessen hat. ursprünglich dem k?aiz
ihr Dasein verdankte, dem ganz ge
wöhnlichen Salz für Mensch und
Tier.
DaS läßt sich leicht begreifen und
würdigen, wenn man der Geschichte
der Pionier Tage in den verschiede
nen Staaten, alteren und neueren,
nachgeht. Heutzutage ist Salz ein
Artikel, welcher so überreichlich vor
Handen ist. wie e. bezüglich vieler (
anderen zu wünschen wäre. Aber für
die frühen Siedler im Ohio.Tale z.
B. war dies größtenteils etwa. An
dereS! Wenn nicht in der nächsten
Nähe Salz zu finden war. so konnte
eS lange dauern, big wieder einmal
welches erhältlich war. Bei den da
maligen Transport Verhältnissen
war 'die Zufuhr sehr unsicher. Da
konnte man erst fühlen, von wie un
geheurer Wichtigkeit daS gewöhnliche
Salz ist. während Solche, denen e.
fast so leicht bescheert ist. wie da.
Licht des Tage, sich keine Gedanken
darüber machen! ,
Besonders für die Aufbewahrung
aller Arten Fleisch war daS Bedürf
nis nack Sal, in bedeutenden Men
gen ein sehr dringliches in diesen
Gegenden, und ein Mangel an dem
selben bildete geradezu eine Kalami (
tät. Es ist schon behauptet worden.
daß früher manche Jndianerstämme
gar kein Salz genossen hätten,
außer mitunter als Medizin, von
ihren Medizinmännern in gewissen
Fällen verordnet; aber für die weißen
Siedler war dieser Artikel unbedingt
von lebenswichtiger Bedeutung.
So rklärt s sich, daß die Erwer
bung bon Salz-Quellen. oder wenig
stens von Nutznießung. Rechten auf
solche, in jedem Vertrag, der mit In
dianern abgeschlosser. wurde, ine
Rolle spielte, wo überhaupt eine sal
zige Lagerung, und wär S nur tn
alt lipk- gewesen, in ven verreisen
den Gebieten war! .
Und ferner erklär! sich damit d
Verfügung der Regierung, daß alle
Salz-Quellen auf öffentlichem Lande
aus dem Verkaufe zurückgehalten blei
ben sollten, nebst anstoßendem Wald
lande, das bedurft wurde, um Brenn
stoff für di Gewinnung deS Salze.
zu liefern. Dies bildete wahrfcheinlich f
den ersten Fall der Erhaltung einer
.öffentlichen Hilfsquelle'
durch die Regierung. Dief Quellen
wurden indes an ne private Vksell
chaft pachtweise zur Ausbeutung ver
geben, und das Erträgnis der Pacht
loß in den Schul - Fonds.
Endlich erklärt dies auch, daß
olche Stätten stets ein Sammelpunkt
" . r ..r . Ct.. V
UI Mllieilliuriril luuiucii. ou
Wichtigsten Plätzen, zu deren Grün ,
dunq nur Salzquellen und .Uck"
geführt haben, gehören Blue Llck,
Ky., St. Genevieve, Mo., Shawnee
own. Jll.. Zanesville. .. Marietta.
O., und die große Tennesseer Stadt
Memphis. Die Liste ließe sich aber
noch bedeutend verlängern. Und keine
kulturgeschichtlichen Schilderungen
unserer Vergangenheit sollten diesen
Faktor vernachlässigen.
Krähey als Delikatesse. '
Ein .Krähen-Gericht" steht bei unZ 1
von jeher im Verruf, und' man
braucht das Wort öfter sinnbildlich
von dem, was geschlagene Politiker '
hinunter zu würgen haben. Aber
manche, welche im Jagd und Lager
Leben, namentlich in unserem Msten.
vielerlei Erfahrungen gesammelt und
dabei gelegentlich auch Krähen geges
en haben, versichern, daß obiges eine
ganz irrtümliche Vorstellung sei. Ei
ner dieser plaudert darüber u. a.:
Auf mein Wort als Jager . ich
habe Krähen als Leckerbissen befun
den, zumal wenn man den ganzen
Tag vergeblich nach anderem Wilde
gesucht hat; ES müssen aber junge
Krähen sein und solche, die sich Haupt
achlich von Getreide genährt haben:
etztere Bedingung trifft bei unS mei
tens zu. Auch kommt eS einigerma
ßen auf die Zubereitung an. Am .
besten schmeckten sie mir, wenn sie eine 1
Nacht hindurch im Salzwasser ge
weicht und dann aufgesotten wurden.
Ich habe schon manchmal bei Mahl
zeiten alte Hühner bekommen, die mei
nen Gaumen viel weniger befriedig
ten!
Und man kann getrost hinzufügen. daß
sich aus beinahe allen wilden Vögeln,
die vom Vorurteil verschmäht werden.
eckere Speisen machen lassen, wie
überhaupt auS so ziemlich allen Tie
ren, selbst die Reptilien nicht ausge
nommen. Auch damit habe ich man
cherlei Erfahrungen in den Stockt)
Mountams gemacht. Nur in
Vogel muß ich unbedingt ausnehmen:
und das ist der Buzzard oder AaS
geier! Ich habe mehrere italienische
Eisenbahnler gekannt, welche auS ei
nem solchen, ihn mit einem wilden
Puter verwechselnd, ein Mahl mach
ten. und nur durch rasche ärztliche
Hilfe dem Tode entgingen?
Drabtlss . Aut o.T'lek'bane
f,nkn kick Mit 5n ssntkrnnn n T
o
Meilen alö wirksam erwiesen.
it iihiij ww
, s
c
)
c