Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 24, 1913, Image 6

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    ('SSSÄ''
An Dunkel
(24. Fortsetzung.)
Gottlob. wenigstenk Baron von
LudkriS war zur Stelle. .Msn sah
lt Zar erst otUn von einem Aus
fluqe zurückaekchrt ein Hauch von
frisch Lust strömt von ;hm aiu;
.Mg.n waren lebhaft, die Wan.
leicht ertt. Or trat angrngi
p " - id Vii f-.nnn.
cuf sie ZU uno iti "". tl,"
Guten lag. JiSuU CUenfch a
nen" begrüßte er sie. .Wlch "
östlicher Tag heute.
Waren Sie
schon draußen?" . .
.Nein. Hrr Baron. fjeuie noch
richt" erwiderte Li'elotte. .Ich
wollte das Haus nicht verlassen.
ich nicht wusste, ob die Baronin meme
Gegenwart wünschte."
.Ja. meine Frau." sag dr Guts.
wr. wie sich plödl'ch -us etwa! Un
ngenehmes besinnend. Ist sie noch
Eich: aus?" .
;ch habe sie heut? morgen noch
niSgesehen. auch nichts von lhr ge.
o wird sie krank sein." meinte
der Baron: nicht wie jemand, der
iiber eine solche Tatsache , erschrocken
ist aber doch wie in Mann, der sich
einer Rücksichtslosig'.eit bewußt 'st
und sich Vorwürfe macht. Ich hatte
ti mir nach ihrem gestrigen Aussehen
eigentlich denken können. Haben fcte
Tinchen nicht gefragt?" .
.Nein. Herr Baron. Ich ha d,e
Jungfer noch gar nicht zu t w
Zommen. es war so inu " V""'--'
Dieses Gespräch wurde im Salon
geführt; der Diener erschien mit der
Meldung, daß angerichtet sei. m m
.Schicken Sie mir d Jungfn.
befahl Baron von Lüderitz und schritt.
Liselotte denVortritt lassend.nach dem
Eßzimmer hinüber.
Das junge Mädchen stellte sich an
das Fenster und blickte angstvoll m
den Garten hinaus.
Welch ine goldige Sonne. lachte
von dem wolkenlosen, blauen Himmel
hernieder. Nichts l-eß mehr auf den
Aufruhr in der Natur schließen der
" , . m!. . ,r;f4il
gestern gemutet. M g.,,.
alles, was daran erinnerte.
Wie gern hätte auch Liselotte jetzt
aufgeatmet und hätte voll guten Mu
tes mit hellen Augen in das Leben ge
blickt; doch s lag wie Unheil m der
Luft und sie selbst fühlte sich schwer
bedrückt. .
Es wäre doch ihre Pflicht gewesen,
sich nach dem Befinden der Baronm
zu erkundigen, aber Liselotte beschas'
tigten ganz andere Gedanken und ihr
Stolz ließ es nicht mehr zu. sich vor
dieser Frau als Dienende zu geben.
Der Baron schritt mit großen
Schritten in dem geräumigen Gemach
auf und ab.
Es wurde bescheiden geklopft, und
an, geaen ihre Gewohnheit trat 2ra
chen demütig, fast schüchtern ein. Sie
hatte ein Schreiben in der Hand, wel
chcs sie dem Baron überreicht .
.Von gnä' Frau." sagte sie mr. kl-
iicm Knix. , , .
Ist die Baronin krank?" fuhr der
Gutsherr das Mädchen an. ihr den
Brief aus der Hand nehmend.
.Gnä' Frau Herr Baron
gnä' Frau lassen bitten" stotttrte
die Jungfer.
.Heraus mit der Sprache! don.
nerte der Baron die tief erschrockene
Jungfer an. Auch Liselotte zitier e
bei dieser plötzlich ausvrechenden Hef
tigkeit. die einen starken Gegensatz zu
der sonstigen gleichmäßigen Ruhe des
Mannes bildete.
Tinchen stotterte tn ihrer Verlegen-
Jch habe strengen Befehl zu
schweigen, gnä' , Herr, bis gna' Herr
gelesen." .
.Gut. S können gehen.
Die Jungfer schlüpfte geschmeidig
Wie in Aal zur Tür hinaus.
.Es scheint." wandte sich Vinzenz
von Lüderitz zu der noch am Fenster
regungslos Verharrenden, .mein
Frau möchte uns eine neue Ueberra
schung machen. Ihre Launen über
schreiten die Grenzen jeden Anstandes
und fangen an. meine Geduld zu er
schöpfen." '
fKißict riß er das Kuvert aus.
Er hätte sich an den anderen Jen
siKTffiiflfi gestellt, ein kleines Tischchen
nur trennte die beiden. Liselotte warf
einen zaghaften Blick nach dem Baron,
dessen Hand merklich zitterte. Und
fi sah seine Augen starr werden, eine
' sahle Blasse sich über sein Gesicht drei.
. irn. so dak sie erschrak.
Um Gotteswillen. Herr Baron,
was ist geschehen?" stieß sie erregt
Vtmvr. -
' O. ihre Ahnung, ihre böse Ahnung!
, war etwas passiert. etwaS
Schreckliches. Unfaßbares. Liselotte!
slilie es; das Herz hämmerte hörbar
in ihrer Brust. .
Der Baron ließ sich in einen Ses
sei fallen.
Er bemerkte den Diener an - der
Tiir stehen und brachte ' tonlos her
gi.Z .Klaus, entferne Dich."
' , o-.u de:s:lde sich mit einem mit
:''"n Blick auf seinen Herrn leise
tn
Vurik reichte Li.se-
-
u
I j Rom, 01. A. Ilcke.
.iiiri in'" I n"r"' ntr-i' 11 TT 1
n
gehüllt.
Lesen Sie, ffräulein Ollenschlä
ger. Was ist das? Ich begreife
nicht."
Auch Liselotte mußte sich sehen, so
sehr zitterten tyr die Simt.
Sie laS:
Lieber Bini!
Wenn Du diesen Brif erhältst, bin
ich über alle Berge. Hast Tu mich je
ein bißchen lieb gehabt, lasse mich zie
Yen. Vini. Ich bin so tief Unglück
lich und werde ruheloö durch die Welt
hinfort ziehen müssen. Aber es ist
mal mein Geschick. Und sie. die Tu
in unser HauS brachtest, sie ist mein
Schicksal geworden. Waö auch die
Zukunft bringt, und welche Steine
man auch auf mich werfen möge,
Bini. glaubt das schrecklichste nicht
von mir. Wie konnte ich ahnen, alS
ich jenen unglücklichen Briefbeschwerer
erhielt, daß ich durch ihn so viel zu
leiden haben sollte. Diesen gräßlichen
grinsenden Totenlovs. der mir dimals
so gefiel, und den ich heute mit Grau
sen von mir werfe. Jetzt ha'.e ich
keine Zeit. Vielleicht wenn ich in
Sicherheit bin, schreibe ich Dir die
Geschichte des TotenkorfeS. Ich habe
mir auf der Bank bei Kollmann ein
paar tausend Mark geben lassen.
Meine Unterschrift genüqte. Dann
habe ich meinen vielen Schmuck. Ich
bin also fürs erste eqen Not gefchiit.
Ich grüße Dich. Vini. Sei groß
mütia und vergiß nicht
Deine tiefunglückliche Gla.
Liselotte gab erschüttert dem Baron
daS Schreiben wieder.
Diesen Ausgang habe ich nicht
voraussehen können, Herr Baron."
erklärte Liselotte zitternd. Ich wollte
Sie gestern schon um eine Untern
dung bitten; ich kann Ihnen über den
Briefbeschwerer nähere Auskunft
geben. Denn meine Ahnung scheint
mich nickt betrogen zu haben. Dieser
Briefbeschwerer mit 'dem Totenkopf
gehörte meiner Tante, der ermordeten
Frau von Hunn."
Wa was sagen Sie? Wie käme
meine Frau zu inem Gegenstand, der
Ihrer Frau Tante gehörte? Kannte
sie dieselbe denn?"
Frau Baronin sape. nein. Sie
muß sie dennoch gekannt haben. Ich
begreife nicht, wie der Totenkopf in
ihre Hände kommen konnte."
.Ich habe diesen Briefbeschwerer
nie gesehen."
Er war kurz vor dem Tode met
ner Tanke in deren Besitz."
.Und wurde nach ihrem Ableben
vermißt?"
.Ja."
Liselotte berichtete, bei welcher Ge
legenheit sie den Briefbeschwerer bei
der Baronin gesehen; sie erzählte den
ganzen Hergang.
Meine Frau rschien. rach"m Sie
den Briefbeschwerer als Ihrer Tante
gehörig erkannten, sehr ausgeregt?
fragte der Baron.
.Allerdings. Aufgeregt und unge
halten. Sie verweigerte jede Aus
kunft. wie sie ,n den Besitz gelangt se,.
und behauptete nur. ihn schon lange
Jahre besessen zu haben.
Diese Aussage muß unwahr oe
wefen sein, da sie die Flucht erariff.
Hat sie nun ganz den Kopf verloren
gehabt, sie pflegte nicht leicht kops
scheu zu werden oder aber das
ist doch absolut undenkbar. Wie kann
meine Frau mit dem Mord Ihrer
Tante auch nur im allergeringsten in
Verbindung stehen?"
Auch Liselotte blickte ratlos drem.
.Es ist ja so gegen alles Empfin
den." fuhr der Baron wie im Selbst
gespräch fort, wenn sie wirklich
irgendwie an dem Mord beteiligt war.
sich ausgerechnet einen Totenkopf als
Andenken an jene Stunde mitzubrin
gen. Wie kommt sie .überhaupt nach
Hamburg? Ich erinnere mich nichl.
daß sie verreist war. Diese Reise
nimmt aber hier doch bei der zwei
stündigen Eisenbahnfahrt einen gan
zen Tag in Anspruch. Es ist ja mit
der Fahrt allein nicht abgetan."
Der Baron erhob sich und klingelte.
Und wiederum der Befehl: ,Tin
chen soll kommen."
Die beiden aufgeregten Menschen
mußten diesmal lange auf deren Er
scheinen warten; es war. als ob der
erst jetzt die ganz Tragweite des Ge
fchehnisses zu Gemüte kam. Fast
z'öaernd betrat sie den Raum. Sie
waate nicht, die Augen zu dem Guts
Herrn zu erheben, es war als ob ein
großes Schmvgefulzi aus oem Mao
chen lastete.
Gewiß, die überstürzte Abreise der
Baronin hatte ihr ine unbändig
Nreude gemacht. So ein kleines
Skandalchen hatte für sie feinen eige
nen Reiz.
. Dock Zekt stand sie vor dem gestren
aen Herrn, ihrem Richter. Da galt
es sich zu rechtfertigen.
.Tinchen". sagte der Baron von
Lüderitz, dicht vor dem Mädchen
Posto fassend, .was wissen Sie über
die Abreise der Baronin? Vertraute
sie Ihnen an. wohin sie ging?"
Ne,n. anä' Herr, 0 nein
verler
Vi.4. ffi. n sfS fsim niltfl
alles so überstürzt. Als ge,tern nach
iAf ... . ,
mitiua ??kiiulem Qllenschläger der
glicht Omaha
gnä' irau den Briek Übergeben, ge
riet die gnä' Frau in eine grenzen
lose Aufregung. Da"
.Halt", donnerte der Baron. fflel
chen Brief?'
t v ...... . , n-:x.- ..:..
te.. allein oon Liselotte wurde doch
TiiMwt iun hu inuini vi."-
nm irnn tn vintmnrt rmnrrn
ÄTwÄT
trat aus die beiden an der Thür
Stehend n, u.
f..iw
ten aus m 2otfe fo&te mit ein
älKtcä ; S!
ner Tasche verborgen hielt. Ich sollte
es der Frau Baronin geben. Dieses
Tnf,f. V.rf,nr.n k ,..
tat ich. Welche Folgen der Brief
zeitigte, konnte ich natürlich nicht ah
nen."
, 5" S !
Sie hätten ihn mir ausliefern sol
7' n d.7e nd ' ' ' a M
Liselotte sah einen Vorwurf in den geworden. t
0tt'fn ' ' ' Aber fo wurde e, ein kleines Feg
.Dazu war ick nicht berechtigt, mit verschärften Strafen
He?r Baron." entgegnete sie kühl ab rta f "nn. ' xl m '
nDcisenb vermietenden Weiblichkeiten allein
.Nein, das waren Sik nicht. Fräu'sch" durch ihr. entzückende Erschei.
r,,..rxrj... :u n:. re nun. 5t6re hbrenli bilden, dicken
Zmi:a l ri5 i Sei
SLrI , '.ff'inVi
uuiiuic vu'""ua.
tiin in niifnrn trfi Übt nickt Odni
nJU l8trf!Vv?Jtit!.n,S.i-ni
r nr yiiio. nutuucni Lfic julviiiii
m.sVt' 'f.r.- ,.5.
er?" wand ch der Br7n wi7d
fecr 3S au? i
f.,. ?!' st .1 fnn
mlU" l"b11 v" S" U" " ..
sofort gepackt werden, sie müsse ver'
en A 3, d r'H B Wn in fl! W jjt a5 wachte nun gleich ei
n würde sonst die ni-' Frau hin dremplar. dem diese Schönheit nicht n gju, uKrt Br.ia Soren.
cn. Und sie müsse für einige ?eit .höchst verdächtig" vorgekommen wä l(n8 Wr6I und Weht.
rei
ron
d?rn
fort, die Anoeleaenbeit erfordere Eile
und strenge Distietion. Frau Ba
ronin machte Toilette, ließ am Nach
mittag anspannen und fuhr in die
Stadt. Sie bestellte sich bei Fuhr
mann Röpker das Automobil. DaS
mußte um sieben am Park halten,
Die Heidorn und ich schafften die
beiden Koffer, die die gnä' Frau be
nötiqte, nach u .ten und dann ging'S
fort."
.So. Sie und die Heidorn haben
. . . , .
"ia die F'nger Mii ,m piei ge
babt." '
1 rf
Gna' Herr, was sollte ,q ma
chen? Ich mußte gehorchen.
t S-i X- -
lajiuajj
te Tincken leidvoll auf.
Run ja. gewiß. Sie war Ihre
Herrin. Und der Lohn sur Jdre
Beihülse, worm bestand der' forschte
der Baron.
Gnä' Herr, ach gnä' Herr. hier.
diesen Zettel sollte ich dem gnä' Herrn
nur zeigen, sagte mn die Frau a
ronin. damit der Herr Baron keine
SchwikriaZeiten machten. Alle zu
rückgelassenen Sachen sollten mir ge
hören.
.Gut. Tinchen." Der Ton des Ba
rons war milder, er klang gebrochen,
?elbst in Tinchen. die sich auf den
Skandal so setr gefreut, regte sich
etwas wie Mitleid mit ihrem Brot
m t 1 P l . . M . jC
Herrn, unv ais er zegi sag: .Avq
eins. Tinchen. wissen Sie nichts von
dem Inhalt des Briefes, der meine
Ilrnu s seb? erregte?" stieg eine leise
Röte dem Mädchen in die Wangen,
I. 1- 1--.' .-j '
Gna Herr tq x.as J,
gern sagte alles.
.premen sie vfsen. mat.
mahnte Vinzenz von Lüderitz. .Die
Folgen dieser plötzlichen Flucht lassen
w i . i ff . o
Nch noch gar nicht abseyen. Wiees
aber auch kommen mag. Aufrichtig !
1 't k. n m Ü mIW
keit und strenge Wahrheit wird man
von Ihnen verlangen können. !
.Gnä' Herr, ach Gott, ich kann
dock nickt noch in Ungelegenheiten
kommen?" Tinchen erregte sich wirk
l,ch bei die'em Gedanken.
' .. ..
.Naturlich nicht, wenn S,e bet ver,n und ?uf die seelische Beeinflussung
Wahrheit bie-.ven.
'jovt Jungfer nesieiie in iqrcr .a'
r r n ti . . : ir . .
csie Herum, fete raoutt ottcn uno
. rr w
ehrlich lies sagen, was ,ie muizle .
' . ' - f .
Was hatte sie sur einen runo. irsl
rnvfi Sr iRirnnin hl 5"lie IU DQ1
noch der Baronin die Treue zu hal
ten? Die war über alle Berge, sie
hatte es mit den Zurückbleibenden zu
un.
Jeder ist sich selbst der nächste.
.Hier. Herr Baron.
Sie hielt ihrem Herrn , ein zer
knülltes Papier hin. .Diesen Bo
gen fand ich beim Aufräumen heute
. .u vntoli .sin
morgen. ic yuu ?jiuu mu
in der Eile verloren haben. Ich ver
mute, daß eö der Brief ist. der die
gnä' Frau zur plötzlichen Abreise ver
anlaßte."
Der Baron ariss hastig nach dem
Schreiben, das ihn aufklären sollte.
Ein Blick auf die tn großer Eile
hingeworfenen Zeilen belehrte ihn.
daß er sich getäuscht. Nur das eine
ward ihm klar seine Frau hatte
ihn betrogen. Sie hatte eine Vlev
schast hinter feinem Rucken geyavr.
und die Heidorn hatte die Besor
gung dieser sträflichen Korrespondenz
übernommen. )ik 0 jpeioorn, pc
kuniärer Vorteile wegen, bisher ge
schwiegen, jetzt wurde sie sich Nicht
mebr da,u verpflichtet halten. Sie
würde von Tür zu Tür gehen und
:laml , : r oZil ?Z
Buch w dieser Art Leu e st
,, . w.i r- -:n. ..-V
ÜZJ
ohnehin schon tief genug durch die
rote, Gola in den Schmutz gezerrt
worden war.
Herrgott, ein solches Geschick ihm.
ihm!
(Fortlekung folgt.)
DoS Moorgebket Kanadas
wird auf mindestens 25 Millionen
Acres geschäht '
Zrlbiiue Jfeltog, dea 2l. Jinue?
jUr Z relöboxer.
Humoristisch Ckie von Evn flarln.
Brita Sörensen studierte in Mtln
chen allgemeine Philosophie uno
.f c?:.
rh, . bei
" - .
"&!Ä
?;' w "wrT'", .... c. , -
. J1 fl.Ufl . ,7 U,"..T '
tk Landemannmen getroffen. leb'.
"tere. chöne. gemütliche Sta?,
wäre eine, t i
gtua!,a,tn Mädchen geivk CN
wenn ja wenn da verflixte ms
blierte' Wohnen nicht gewesen wä
re.
Würden sich ,um Beispiel nette
Junaaeselken mit dem edlen Beiufe
dek Vermieten, abaeben - für Br
Sörensen wäre München zum El,
3 ff wa?en so impertinent echt und
es schien, als bätte sie Sonnenschein
... m.i...
Tn" nnqciiocpitn. unv n
k'ordbkau, Au,n' Sik waren wie ein
klarer See vollkk Leben. ?lubel und
- . I
schöne. ES gab keinen Mann au,
ihrem Bekanntenkreis, der nicht gern
tn vik em v auen bet erirunicn Ivarr.
-
Es gab aber auch unter den edlen
re. Bekanntermaßen finden diese
LadieS immer etwas .verdächtig",
Der harmloseste Onkel. Bruder oder
Äettcr ist mit in daS stets gärende
Fluidu'm des .Verdachtes' gezogen,
Die erste .Erfahrung" BritaS war
eine pensionierte Lehrerin, die nur
vermietete, weil sie sich einsam suhl
te". Täglich , bekam Brita zu ho
ren. daß dieseS Zimmer eigentlich
nicht ,um .Vermieten angeschafft wä
?e. täglich stahl ihr die Dame Tee.
yi ' . . n , :f- 1
Ginger uno was ,n,i iieinmei,e
und unaufsällia au stehlen möglich
r. v
war. Die Zweite: eine sentimenlaie
nm 11. f Ä-i . .II
jurnemoergerin mii orei aen. r
ner Grasmücke und einem Mäuse
zwinger. Die Dritte: sieben adeli
ge Fraulems von Buschmege. sie
matten kühne Nasen, unternehmend
jwirbelndeS Kraushaar, mächtige Au
gen. Mundwerke, daß die bestfunkiio-
nierenden. chinesischen Gebetmühlen
......... "7
beschämt verstummt waren vor diesen
Naturgewalten sie hatten Ahnen-
h,lder. wappengestickte Sosalissen
und Stammbaume in Aquarell. Oel-
!und Federzeichnungen an den Wan-
den. Die eine malte Porzellan, die
irneite stickte Pelltaschen, die dritte
für Missionsvereine aottwohlaefalllge
Socken, die vierte verfertigte Caufclä
qearbeiten. daß die ganze Wohnung
. ..
von tmm ewtg kreischenoen. auf Die
Nerven gehenden Geräusch durchdrun
cen war. Die fünfte hatte sich auf
, i,Nsn,n2i!?,i ,mrkkn.
""."aä" fl1"! fc" Ö j 1
die sechste war ein phantasiebegabtes
Geschöpf und dichtete nicht nur eie
sgenheitsgedichte sondern auch Rech-
nungen, daß es Artta ichwinveile vrr
ueberraschunz und die siebente
ndlich führte geräuschvoll den Weiber
. .
wichen Hausholt
ach zwei Monaten verließ Brita
r r rvt jt . m r. ' 1 I
Sörensen dieses gefährliche Raubrit
tmitft und landete oe: einer maisgelb
blonden eitlen, geschwätzigen Tischler
meisterin Veronika Vfödcrl. Brita
Sörensen hielt etwas auf die Cha
rakter stik eines Namens tm be onoe
: "
von Namen aus Menschen im äuge'
i m m . ti tt k. w ri a
meinen. Äeronna Psooer,: .
. . . . w t iw w.
tnat voeö otföin ?.r.ra ireuDenigitu.
- , I
Stttoetlctt - rnurnchttgieit und mei
klcht em klein wenig naq aeing?r
sftnfrtsfifif nfir tn keinem Allu,'.'
VjUiiwvmuvi mvw -----
klingt dieser Name nach Bosheit oder
-uae'. .
Brita schwärmte mit einem 'caik
für einfachstes Burgermm. Aver
schon nach ganz :urzr 11 itrucn
ihr Briefe, etwaige Lieferanten
wurden auffallend unverschämt, wenn
sse mit einer Rechnung znxtmai kom
men mußten, kurz die schlichte Frau
Veronika Psöd'rl wurve zu einer ge-
fährlichen Megäre.
Eines Abends besuchte Brita mit
zwei Kolleginnen und inem Kollegen
daö Deutsche Theater.
Das reichhaltige Programm brach'e
auch eine Boxernummer. Ansichtökar.
ten wurden verteilt und Br la tttrach
Ulk ooerrmqtt va ou
PreisborerS Sto.ieripper. .Solch
. .t.ir"XilX V.ft m.IH s
einen Schutz sollte man gegen diese
Lermiethyänen heben, da wurden '.e
vielleicht etwas manierlicher mit
,,nsr!nem umaeden" meinte e
lachend.
.Du. das ist ia eine gottvolle Idee!
.'Herr Lund sendet Dir diese Karte
unv uiiwi ui
" v ..i..f...;t,i m
ein ruoer
Jaques Sörensen. genannt Stonerip
Weltmeister imBoren". rief Su
sänne Karsten belustigt aus.
Gesagt getan!
Am nächsten Morgen brachte Frau
Veronika Pföderl mit süßsaurer
Mune den Kaffee in Britas Zimmer;
und sie mackte sich liebenswürdig mit
den Gardinen zu 'chafsen.
.A Post wär da. Fräul'n!"
.Ich danke, es ist fchon g'.it."
' A so a a'svcilf! Karten haö'ns
kriegt. ?Zräul .So. sor Wird
1913
sich wohl eine Kollegin eine Tchkkj
gtmacht haben ..."
.Naa! Bruder steht bW! Ja
mein, haben denn C! an Drueer, der
wo a Bozer HF
.Wai? Bon Jack? Bon meinem
Bruder Jack? Älso ist er glucklich
au Amerika zurück? Schnell, jdjrn'
?
t""ch. ?:a, yave 'q wieoer .
inen
6 Wie lang
sehnt! Unt
,n
mni)tn ist !' Frau Veronika
starrte fprochloS cie aoitlofe Schelmtn
Brita an. .Da wird er Se Hot)l
b'suchen. Fröul'n?" .DaZ möchte -Jk
lieber noch twaZ verhindern. Frau
Pföderl. Er ist so eigentümlich!
Wenn er sieht, daß ich' zum Beispiel
irfil ntt usg'iäumt hatt, ist r
imstande und ' e, schlägt Ihnen' da,
ganze Zimm,r. Er hat solch
eine
Kraft! Hinterher tutS ihm ja wieder
leid." LaurtoS verschwand Frau
Veronika Pföderl. AlS Brita mii
tags nach Hanse kam. lag ein neueS
Kissen am Sofa, eine Tischdecke war
ausgebreitet und ein blühender 'M
ken opf stand am ssensterdreit as
Zimmer war tadellos aufaerauml und
Frau Pföderl sagte mit devot-r
..,.vt;.H strÄut'n- n.t
o Dampfnudl kokie. möcht.
beut gar o ,aon a'raien san. Bk'.a
. . . .
ließ Stonerivver, Bildnis einrahmen
und hängte eS dann Übr den Schreib-
l,ui
Dieser wundervoll afaute. musk,
Die Photographie im Dienste
Glaöprüfung.
der
Beim Aufbewahren von Lösungen
organischer Farbstoffe tn ElaZqefa
ßen tritt mitunter ein Farbenum
tn Diese schon lange bekann
t Erscheinung rübrt datier, dak bei
ber Einwirkung, von Wasser auf Glcis
fcfm letzteren Alkali entzogen wird,
y. wnbnte Wirkung nu5
BH Da eine solche Reaktion um so
' .
;chf eintritt, je aroßer der Alkali
,inu v. mss,s in sn Kni mnn hrr
lrv 'tl w - " iw- ' "
lkasikmi'si'ndsiche Farbst"sfe '
" . . . .
l,um Beispiel Phenospbtgskin) viel-
fach zur vergleichenden Prüfung der
schiedener Glassorten herangezogen.
Vm MnlZi's wurde später eine noch
' 'r '
r(. i) ni in 'UJCLC TUI IHCUi ÄUfc
rnF nMirfi'T rttf)nrnk t on zur
crnauriifuna mtWteilt, die auf der,
rfc,,,, der Gläser durch ?lodeo, !
rj hubt' Mnd eine Lösuna von
e"sin in wgfferbaltigem Aetber
it den zu prüfenden Gläsern lan
;n Berührung gebracht, so
ntt &em fffnfruß des Wassers !
tyrfoTi frei und bildet mit dem I"d
dessen rot aekä'-btes Snlz. Die
Oberssäcke der Gläser bedeckt sich
v,,m sr(1s Zf,? yln-
mii ,:., m nsr w,
zng rot färbten Schicht,
'
Durch Ms-dergabe in einer Farben
tafet lassen sich zwar die Mrbunen
twatrmaktn veranfchkiulichen. doch
t:;r..i v:. . v.. r..
njini ll'CUCU L'Cl UUSftU- I
fünden Farbensbstsng zu un-
vollkommenen und praktisch nicht der
wertbaren Tabellen. In einer kürz-
lich nuskbknen Patentschrift wird
nun ein Verfahren mitgeteilt, welches
die Pbk'tograpbie in den Dienst der j
(skisprüfuna st'sst. und in folgender :
zms. m afiin'runa gelangt: Die ;
zu prüfenden Gläser werden zunächst
der Einwirkung von hochbespanntem
Dumpf unterworfen, wodurch eine
schnellere und kräftigere Ausscheidung
des AikIlZ erfolgt als bei den fru
beren Verfuhren. Mit der Güte des
1 laiiu 1 kititvit. 1 . v . . -
n:mmi ..ürsick auch die
w,g, d.z ausgeschiedenen Alkalis
I nfi. 7)t kinakiretene Veränderung
1 - n
; n-v,n2 w,,rt. ,, t;, ,,ns
I'tt Ul wn v uuwv ii'J-nwvn "ii"
ftnttet bnfier eine deutliche photoara
ihm Wdergabe der einzelnen
I -,.,..,... r .j. .ir-.x.w..
1 . 11111 TTriTTf j iirrn riiTi nrp rnrn lfvi
k?tieren lassen sich auf diese Weile
I bie Ergebnisse zu einer Tabelle zu
smmenstellen. welche die verschiede
vtn (rngnunTiiatert in naturgetreuer
Wiedergabe bringt.
Gloffen.
Mancher greift nach einem Geld
fisch, um sich über Wasser zu halten.
Manche,ner glaubt das Gluck beim
Schöpf gefaßt zu haben und halt nur
eine Perrücke in der Hand!
Ueber seinen schlechten Magen är
ftr mni firfi nm meisten bei einem
..b.s.t.j. Festmahl.
unbeilöarer als die wirklich
Ufi..6fn rinj) die. welche nicht hören
1 ' '
1 ßOlien
. grauen üben Selbstverleug
rung nur bei ihren Eeburtsjah-
ren.
Nur natürlich. Dame:
.Ich finde es entsetzlich langweilig
hier. Herr Doktor
Herr: .Ich amtiere micn lomg
lick!"
Dame: Sie sind aber auch in in
teressanterer Geselljcha t. als ich!'
atUtllCQ. .Wer lM nenn
diesen Braten zubereitet: Du oder
die Köchin?
.ch. lieber Schatz."
.So ... sonst hätte ich Dir ge
,aten, Dich nach einer andern Köchin
t.m,sebkN."
Die gotoene va. ö)err
lim Gespräch mit einem andern):
Was die reiche Ella sur reizende
Goldgrndchen am Kinn hatl
TämonMode.
Seit undenklichen Jeilen sind die
?ils. fVifcxnrt iinh liZodk un,er I
Bearisse Kleidung und Mode unzer
trrnnlich mit einander verquickt. Wo
die Kleidung ausbört und die Mode
rnfängt. wer wollte e, entscheiden!
Der Schwimmanziig einer Dame im
Seebade fällt unter da, Kapitel
Nleidung; Strümpfe und Hand
schuhe. Hut und Handschuh
sird Kleidungsstücke, die die Mo.
de schuf und seit Jahrhunderten
in unendlichen Variationen immer
wieder neu schasst. Der Stock, ur
sprlinglich eine Schuhwaffe. ist heut
zutage mit nur wenigen Ausnahmen,
zu denen man den Alpenstock rech
nen 'mag. ein Modeartikel geworden.
Die Perücke, die nach der Bartholo
mäuönacht von Frankreich ihren Weg
nach England fand, ist umgekehrt aus
einem Modegegenstand ein Gebrauchs
gegenstand geworden, den Kahlköpse
in, Winter anlegen, im Sommer ab
legen. Al, Modeartikel hat er sich
in England nur noch bei Herrschafts
kutschern. der bökren Geistlichkeit,
be! Richtern und Advokaten erhalten.
Der Zopf, der im IS. Jahrhundert
noch ganz allgemein getragen wurde
und bis heute noch in China den
Schmuck eines jeden Mannes bilde
!r, hat wohl auch dort jetzt feine Rol.
le ausgespielt.
Schüchterne Versuche, an Stelle
des Kleiderrocks das Beinkleid bei der
?"am'nw,lt einzusübren. stießen auf
den Widerstand der Menge, und in
vereinzelten Fällen mußte sich die
Polizei der armen Mannequins an
nehmen, die sich in der neuen Tracht
der Wu des Pöbels aussetzten. Die
Damen in Ciam haben es in dieser
Beziehung besser, dort wie auch im
Orient oebört das Beinkleid zur Toi
leite der Freu.
D?s Fischbeinkorsett verdanken wir
dem 16. Jahrhundert, aber schon im
12. Jahrhundert tauchten die söge
nannten Schnürbrüste, die Vorlaufe
rinnen des Korsetts, auf. Zwei Te
zennien zurück schien es eine Weile.
o!s sollte der gegen dasselbe gefuhr
hitzige Kampf semer Verbreitung
(nctxt Grenzen senen. aver es ouro
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führt? nur dciva, neue Formen unv
Tvven zu schaffen, die womöglich noch
lier und widerngturlicher aus
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der Gebrauch de or'eiis m
n'cht bloß auf das schwache Geschlecht
cillein beschränkte, ist vekcinnt. und
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""kte seine gute Figur seinem Kor
Nei?rock und Krmcline. deren Vor
boten bis in die Mute des ib. ayr
Hunderts zurückreichen, mögen v:el
l'icht noch wieder aufstehen. 7xtr
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Mode, und so kann es niemand wun
dern. wenn unsere modernen Mon
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ciainen von en enganneaenurn n
dn und Tiilssiossen zu den dallon
förmiqen Toiletten übergehen die im
eitalt-r des Lustschisfes doch NUk
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zeitgemäß wären
Seidensirümpfe werden zum ersten
mal in der Mitte des 16. Jahrhun
derts erwähnt. Heute ist es Mode,
i"ie so dünn und durchsichtig zu tragen,
daß so manche Dame scheint, als hät
te sie diese als überflüssig ganz über
Bord geworfen. Sollte dies aber
... . j. . . . . r . !..w
tatsächlich einmal eintreten, so wird
e? nicht das erstemal geschehen sein,
denn schon einmal zur Zeit der Ma
dame Necamier glaubte man, der
Strümvfe entbehren zu können. Un
sere Großmütter trugen wohl noch
ausnahmslos selbstgestrickte weiße
Strümpfe, beute ist die e?ie nnsl,
Strümpfe zu stricken, fast veraessen.
Dafür haben wir aber mehr Blau
ftrümpfe. Noch größere Wanviun
gen als der Strumpf hat der Schuh
durchgemacht. In den letzten Jahren
vergeht keine Saison, die nicht neue
Munder aebiert. Kolorierte ooer
veraoldete Absäke sind das letzte. Ab
'äke bis zu einer naiven 1211t noaj
waren zu Beginn deS 17. Jahrhun
derts in Venedig, wohin sie aus Per-
sien über die Türkei kamen, ganz
usuell. Ihr Gebrauch erhielt sich
bis um 1670. und es war kein sei
tener Anblick, eine Dame von Stand
auf den Arm ihreS Kavaliers gestützt,
in der Veschuhung in der Straße
lustwandeln zu sehen.
Ohrringe trug man schon im al-
ten Aeaypten. nach dem zehnten Jahr
hundert kam diese Gewohnheit in
Verfall. Die Haartracht vom 1
biL 12. Jahrhundert war dieser Mode
nicht günstig, und erst um die Mitte
deL 14. Jahrhunderts finden wir sie
wieder erwähnt, un 1. Jahrhunder!
wird sie wieder allgemein. Ein
Jahrhundert darauf bürgert fie sich
at'ch bei den Beaus ein, und George
Villiers. Herzog von Buckinzham, der
große Günstling James' I., trug gn)
ße Diamanten im Ohr. Noch mo
berner aber war es zu dieser Zeit,
schirarzseidene Schnüre im linken
Ohr zu tragen, eine Sitte, die au
genfcheinlich in Dänemark ihren Ur
sprung nahm, und im königlichen
Schloß Hampton Court an der
Themse hängen zwei Gemälde, die
uis .zwei Höflinge mit dieser
Ohrzier zeigen. Der Gebrauch
deL Fächers ist fo alt wie ds!W0 nach wcro yon miizuneymeu.
Menschengeschlecht. Man darf wohl i wo der dem schnöden Mammon ge
als sicher annehmen, daß Eva im
, Paradiese ein Palmenblatt als Ja
cher benutzt ,
Unsere
SchllittMUllkk VAkllk
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MSdchenkleik.
Vlaucr Serge, mit weikem breite
3loff für ragen und Manschetten,
wurde zur Herstellung dieses Dessin
benurt. Prauner Eashmere. mit Lid
nls Vesav. würde auch sehr effektvoll
sein, Taö Tlüiur eignet sich auch für
(nlatea. Percale. WolleMelierungen.
Linnen. Zamt oder Corduroy. t ist
in S Großen geschnitten: ö. 8. 10. 12
und 11 Jahre. 10 benötigt 8V4 pardj
N'iiö'lliacn Ttvff für die 10jährige
Äröfte.
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Neuer Herbst nd Winter'Kata
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Kostbare Ware.
Frauenhaar ist eine kostbare Ware,
aber wohl selten wird für den natür
lichen Kopfschmuck eines Mädchens ein
ganzes Vermögen bezahlt, wie dieS
vor kurzem in Sizilien geschah. Einer
jungen Sizilianerin hatte d Natur
in einer freigebigen Laune oas schon
sie Haar verliehen, das man weit unv
breit auf der ganzen Insel antreffen
konnte. Eines Tages kam ein gut ge
kleideter Fremder, den man an der
Sprache fchon als Neapolitaner er
kannte. Erst sprach er von Orangen
und Zitronen, aber als man wärmer
geworden war, ging er geradezu auf
sein Ziel los. .Wollen Sie mir Ihr
Haar verkaufen?" fragte er das
Mädchen, und die Schöne antwortete
rasch tm Scherz: Ja. aber nur sur
100.000 Lire." Aus dem Scherz
wurde Ernst: der Händler erklärte sich
bereit, diese Summe zu zahle,:. .Und
nun geriet das ganze Haus, ja das
ganze Dorf in Aufregung. Die
Eltern zögerten noch; alle Freunde
und Verwandten, auch der Pfarrer,
wurden befragt; aber schließlich en, -schied
man doch, daß Gfeld besser seX
als Hanre.
Die wundervollen langen schwarzen
Wellen fielen unter der gefräßigen
Schere, und der Vater verbarg glück
lich die große Summe an einem siche
ren Ort. beruhigt über die Zukunft
seiner Tochter, der es auch mit spar
lichem Haar bei einer solchen Mitgift
an Freiern nicht fehlen kann. Es ist
auf Sizilien etwas ganz alltägliches,
daß Bäuerinnen ihre schönen Flechten
in die Stadt tragen, wo sie dafür
wenn auch nicht hohe Niesensummen,
aber doch ihre $25 bis $30 erhalten.
Auf allen Straßen und Märkten
Siziliens streifen jetzt die Haarkäufer
umher und suchen die Mädchen und
Frauen zu der Opferung ihres Kopf
schmucks zu überreden. Zwei und
orei Lire das Notolo!" rufen sie. Ein
Rotolo ist 8w Gramm. Selten ver
läßt ein Schiff Palermo. - ohne
Frauenhaare im Werte von $1000 bis
rpserie tepajniuu, vrr ijuiuncuii vi
den reichen Amerikanerinnen . hellej
Entzücken heroorrujt.
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