Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 21, 1913, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    TSMe Cmasia ttMnt, Tienötag, bett 21, Jnuar l'Jl
Än Dunkel gehüllt.
D
Neman von
(21. Fortsetzung.)
Ich denke, Sie folgen im 5 gut
willig." bemerkte einer der beiden.
. .sonst wären wir genötigt, Gewalt
anzuwenden
.Nein, dal war nicht nötig. Man
fred Scheurer versprach, richfg mitzu
gehen. Er dachte weder an Flucht
noch an Gegenwehr, beides wäre ja
völlig nuKIoj gewesen.
Seine bösen Ahnungen hatten ihn
also nicht betrogen, ti kam, wie es
kommen muhte; allein er hoffte doch,
seine Verhaftung würde nur vor kur
jer Dauer sein. Er hatte sich aller
oings vergangen, schwer vergangen,
das würde er nicht leugnen können:
aber für den Mord sollte man doch
Beweise haben, und die hatte man
Nicht.
Am - folgenden Tage brachten die
Zeitungen lange Artikel von der Wer
Haftung deS Mörders.
,Zwar leugnete er, die Tat verübt
zu haben. eS lagen jedoch so gravie.
rende Beweise für seine Schuld vor,
daß er so gut wie überführt war.
Er war der Bräutigam deS Dienst
madchens der Frau von Hunn gewe
sen. Natürlich hatte er angenom
men. daß die alte Dame in ihrem
Testament deS Mädchens, daS ihr
fünfzehn Jahre in Treue gedient, ge
dacht haben würde. Dieses muhte
als ein wichtiges Moment erachtet
werden. ES motivierte die grausame
Tat vollständig.
Aber nicht allein dieser Beweg
gründ hatte den Burschen geleitet, er
hatte eS direkt auf einen Raub adge
sehen gehabt, um auf alle Fälle nicht
leer auszugehen. So hatte er einen
Blechkasten an sich genommen, von
dem er voraussehen konnte, daß sich
Wertsachen. Gelder , oder Papiere
darin befänden.
Diesen. Diebstahl gab er zu, dah
er dabei ertappt sei, wie er den stet
sien in einen Fleet versenkte.
Er behauptete nun freilich, der
Kasten habe nur Briefe enthalten,
die er ungelesen verbrannt habe. In
' wieweit diese Aussage auf Wahrheit
beruhte, muhten die Untersuchungen
ergeben.' DaS Mädchen schien keine
Schuld zu treffen, so habe man von
deren Verhaftung einstweilen Ad
stand genommen.
So weit vorläufig die Zcitungsbe
richte.
Während diese sich noch im Druck
befanden, stand Manfred Scheurer
bleich, mit schlotternden Knien, vor
.dem Kriminalkommissär Penk.
Und dieser sagte in ruhiger Weise:
' .Man hat Sie hier gestern eingelie
fert, Manfred Scheurer. Bekennen
Sie sich schuldig?"
.Bei Gott im Himmel. Herr Kom
missar," stotterte Manfred, .seien
Sie barmherzig und glauben Sie
mir, dah ich die volle Wahrheit sage:
ich habe den Mord an Frau von
Hunn nicht verübt!"
W tat es denn?" v
, .Ich weih ti nicht!"
.WaS veranlahte Sie, in die Nach
karvilla einzudringen? Muhten Sie
nicht, daß Ihre Braut nicht zu Hause
war?"
.Ich wußte eS nicht bestimmt,
konnte eS mir aber denken, da ich,
so oft ich auch in die Hunnsche Villa
hknllberspähte, DoriS nicht zu Gesicht
bekam. Ich wunderte mich, denn ti
war nicht ihr AuSgehtag; außerdem
hatte Frau von Hunn doch Besuch."
.Wer war dort?"
.Ich sah nur einen Herrn von
mittlerer Statur, mager, elegant;
aber eS war noch mehr Besuch da,
ich hörte verschiedene Stimmen."
: .Können Sie den Herrn näher 6c
.schreiben?"
- .Nein, Herr Kommissar!, Ich sah
ihn nur flüchtig, und zwar von hin
ten. Wie gesagt, er war gut gelles
det und machte einen seinen, vorneh
men Eindruck." ,
.Weshalb machten Sie nicht frü
her die Anzeige?"
, .Ich fürchtete mich, weil ich nicht
ganz frei von Schuld ,toar."
.Erzählen Sie den Hergang."
.l?S war um zehn Uhr. Ich wun
bette mich, dah Doriö, meine Braut,
den ganzen .Nachmittag über unsicht
bar gewesen. Da wollte ich mal
nachsehen, WaS der Irund davon sein
könne; denn da sie keinen AuSgehetaz
hatte, muhte sie nach meiner Mei
nung jedenfalls wieder zurück fein.
Ich sprang also über das Staker.
. schlich mich nach dem Eingang der
Villa; Nero, der Kettenhund, ein
arg bissige Tier, kannte mich gut
und leckte mir noch die Hand, als ich
ihm Im Borübergehen streichelte. Das
GaS auf dem Flur brannte hell, un
ten in der Küche war alles dunkel.
Ueberhaup! herrschte eine so atembe
klemmende Stille in der Billa. dah
ich von Neugier getrieoen vorwän
drang. Die Stubentür nach dem
Wohnzimmer stand offen, und schon
vom Flur aus konnte ich einen Blick
in daS Zimmer werfen. Auf dem
Schreibtisch brannte eine Lampe,
Frau von Hunn. saß davor, nicht
streikend oder irgendwie beschäftigt,
seciern in einer so eigentumlichen
Stellung, dah mich ein Schauder
tzilt. .Die ist tot," war, mein er
sgagvir'-'u!'.1.1
5s. Wilcken.
stcr Gedanke, und zwar glaubte ich,
sie sei vom Schlage gerührt worden.
Xenn eine Dame wie Frau von
Hunn. tatkräftig und resolut, schiäst
nicht so ohne weiteres am Schreib
tisch ein, noch dazu um eine verhält
nismahig frühe Stunde. ES war al
so klar, eS muhte ihr etwa! zugesto
hen sein. Wie gesagt. Herr ommis
sar. dal war mein erster Gedanke.
Und alS ich herzugeschlichen war, um
mich zu Überzeugen, wa eigentlich
mit der Dame loS war. sah ich, dah
sie wirklich tot war. Und da kam mir
ein zweiter Gedanke. Und dieser war
so erbärmlich, dah ich mit Ruhe die
mir gebührende Strafe entgegenneh
me. Nämlich, ich sah einen Kasten
auf dem Schreibtisch stehen. Lange
Zeit zur Ueberlegung blieb mir nicht,
ich raffte den Kasten in der Meinung
an mich, er enthalte einen Teil bei
Vermögens der Dame, und entfloh
damit. Den Mord aber. Herr Kom
missar, den habe ich nicht verübt, für
den mochte ich auch nicht buhen.
.Waö enthielt der Kasten?"
Ich erbrach ihn. als ich ruhiger
geworden war; es waren nur Briefe
dar,n.
.Welchen Inhalts waren diese?"
.Ich habe sie nicht gelesen. Ich
war sehr enttauscht: ich habe sie der
brannt. Nun wuhte ich nicht, wo
hin mit dem Kasten. Ich hielt ihn
unter meinen Effekten versteckt. AIS
DoriS mir erzählte, dah sie durch
ihren Unverstand wahrscheinlich die
Polizei auf meine Fahrte gelenkt,
wurde ich ängstlich. Ich beschloß,
den mich belastenden Kasten ins Was
ser zu werfen. Besser wäre es schon
gewesen, ich hätte ihn auf einsamer
Landstrahe von mir getan."
.Das f "de Ihnen nicht viel ge
nützt habe Scheurer. Wir hatten
schon lange 'un Auge aus Sie ge
worfcn. Aber gleichviel. Es bleibt
natürlich abzuwarten, ob sich heraus
stellt, dah Sie die Wahrheit spra
chen. Sie müssen sich auf eine län
ge Haft gefaßt machen. Noch heute
werden Sie dem Genchtsaefangnis
zugeführt werden."
Manfred Scheurer wurde abge
führt. Zurück ging's in seine engt
hähliche Zelle. Da hatte er Zeit.
über sein trauriges Los nachzuden
kcn.
WaS würde sein Vater sagen,
wenn er erführe, dah er verhaftet
worden? v '
Gerade über Philipp Scheurer
unterhielten sich der Kriminalkom
missar Penk und der Geheimpolizist,
der den Diener gestern abend feftge
nommen hatte.
Man wird bei dem alten Scheu
rer eine Haussuchung vornehmen
müssen. Witte." sagte Penk.
.Naturlich." lautete die Antwort.
Zumal der Mann bereits wegen
Urkundenfälschung und Betrügereien
vorbestraft ist."
Wenn sich nichts Belastendes vor
findet, können wir den Mann doch
nicht für den Fehltritt des Sohnes
verantwortlich machen. Es wäre
trotz allem möglich, daß er keine
Kenntnis davon gehabt hat. Die
Haussuchung jedoch muh vorgenom
men werden."
Dreizehntes Kapitel.
Diese Verhaftung war natürlich
sehr drzu angetan, in den weitesten
Kreisen lebhaftes Interesse zu er
wecken.
Der Horner Mordfall, der bereits
der Vergangenheit anheim zu fallen
drohte, wurde wieder lebendig, und
man konnte, wo immer sich zwei
Menschen trafen, sicher die Worte
hören: .Wissen Sie schon?"
Die Kunde von der Verhaftung
deS angeblichen Mörders rief in der
kleinen finsteren Wohnung auf den
Kajcn großes Herzeleid hervor, sowie
sie auch Doris Gern ganz danieder
schmetterte.
Die Ehrbare hätte, ja auf .ihren
Schatz geschworen und hätte' trotz
allem zu ihm gehalten und ihm die
Treue bewahrt, doch die bittere Er
fahrung, daß er im Besitze eines Ka
stens gewesen, den er ihrer Herrin
gestohlen, löschte den letzten Rest von
Zuneigung zu ihm aus. Der Mensch
existierte ferner nicht mehr für sie.
ja, dem Diebstahl, war es zuzuschrei
ben. dah auch sie glaubte, er sei der
Mörder ihrer Herrin.
DaS Mädchen war so herunter in
Herzeleid und Kummer, daß sie wirk
lich ein bemitleidenswertes Bild bot.
Sie umfahte den groben kräftigen
Hund und weinte und klagte: .Ach,
Nero, wie haben wir uns so täuschen
lassen können. Wir beide, Du und
ich. Er war ein so elender Kerl."
Philipp Scheurer schritt aufgeregt
in seiner Behausung hin und her;
er raufte sich das Haar, zerzauste den
schönen langen Vollbart. Berhaf
tet. Männe verhaftet!
Und er hatte eS doch, bei Gott,
nicht getan.
Den Mord nicht. Den nicht. Den
Kasten gestohlen, allerdings; den
elenden Kasten mit den lieben Erin
ncrungen.
Pfui Teuse und darum nun
brummen müssen, darum deS 5" rdel
angeklagt." -.
Die Strafe war bitterhart. S
Philipp Scheurer dachte erns...ch
darüber nach. cl er etwa für seinen
Sohn tun könne. Er hätte ihm so
gern geyoi en; bann freilich mühte er
r. - f.ii . '
ia) icioer vreiögkven.
Und wenn er diese auch tun woll
te in Wirklichkeit dachte er nicht
ernstlich daran konnte er ihm
uoeryaupl heisen?
Der Brief? WaS besagte der
Brief? Nichts. Und mit der Aus.
lieferung jeneS Frieses lieferte er sich
ni urprcijfr au.
Nein. daS konnte bei aller Vater,
liebe niemand von ihm verlangen.
Wäre Männel Verhaftung nur vier
undzwanzia Stunden früher erfolgt,
hätte sich Über die Sache reden lassen.
Nun waren die Würfel gefallen.
Alles in allem, inwieweit der Ma
ler Lafrentz mit dem Morde in Ver
bindung stand, blieb dahingestellt.
Natürlich würde er leugnen, bis auf
Blut leugnen, und wer weih, ob ihm
etwa nachzuweisen wäre.
Etwaö Egoismus liegt nun mal
in der menschlichen Natur. Philipp
Scheurer sagte sich, eine Anzeige wür
de niemals seinen Sohn von dem
Verdachte befreien, da er keineswegs
die völlig bewiesene Schuld eines
anderen in Händen hielt. Mit der
Auslieferung deS Briefes aber be
raubte er sich einer Einnahme, die,
wenn auch wenig einträglich, doch
immerhin mitzunehmen war. ES
dürfte sich,' nach seiner Meinung,
empfehlen, vorläufig nicht überstürzt
zu handeln.
Seinen Sohn sollten sie schon wie
der frei lassen. Wo waren die Be
weise, daß er den Mord verübt?
Alle diese Argumente schlössen al.
lerdingS nicht aus. dah Philipp
Scheurer wirklich unter dem Drucke
der Verhältnisse litt. Dah er sich
um seinen Sohn sorgte und ganz
kopfhängerisch wurde.
Zu gleicher Zeit sagte er sich, dah
er durch die Verhaftung des Sohnes
insofern m Mitleidenschaft gezogen
werden würde, als man nicht um
hin konnte, ihn in ein Verhör zu
verwickeln.
Natürlich wußte er von nichts.
man konnte dreist eine Haussuchung
bei ihm vornehmen.
Das einzige, waS chrn Verhängnis
voll werden konnte, war jener Brief.
Der konnte natürlich nicht im Porte
feuille stecken bleiben; ihn zu ver
Nichten, wäre auch nicht ratsam ge
Wesen.
Philipp Scheurer sann angestrengt
über ein passende! Versteck nach. Nir
genbS wollte er ihm sicher aufgeho
ben erscheinen. Es war doch schließ
lich ein wichtiges Dokument. Ka
pital.
Plötzlich kam ihm eine Idee. Er
stieß einen Pfiff aus, und der Brief
verschwand hinter der bereits stark
morschen Tapete des ZimmerS.
Ganz anders als m der Behau
sung Scheurers und bei Doris äu
ßerte sich die Wirkung, die die Zei
tungsnotizen über die Verhaftung
auf den Regierungsrat hervorriefen.
Max Ollenichlager atmete wie von
einem Alp befreit auf.
Gottlob . sagte er sich, .so ist die
ser grauenvolle Verdacht von meinem
armen Bruder genommen."
Er eilte sofort auf das Pclizeiamt,
um womöglich nähere Einzelheiten
zu erfahren.
Allerdings machte er emen Um
weg; er muhte zuvor Doris fprechen,
hatte er doch auch jetzt noch das groß
te Zutrauen zu dem rechtschaffenen
Mädchen.
Er kannte den Diener des Sena
tors nicht, hatte ihn vielleicht gese
hen, indessen keine weitere Notiz von
ihm genommen; jedenfalls mußte der
Filou es verstanden haben, das sitt
same Mädchen zu umgarnen und sie
sich geneigt zu machen.
Er fand, wie er eS erwartet, Do
ris in sehr deprimiertem GemütSzu
stand.
Sie weinte und klagte sich an, mit
Schuld an dem Tode der geliebten
Herrin zu sein, da sie dem Hallun
ken gestattet, sie zu besuchen.
.So glauben auch Sie an seine
Schuld? fragte der Reglerungsrat.
Aber natürlich", schluchzte daS un
glückliche Mädchen. Nur er kann'S
gewesen sein. Gott mag wissen. waS
der Mensch sich dabei für die Zukunft
gedacht hat, jedenfalls ist er der
Mörder, mag er leugnen- so viel er
will."
Der Regierungsrat lieh sich berich
ten, wie sie dazu gekommen, sich mit
dem Schurken zu verloben.
Denken Sie nur nicht, daß ich
in verliebter Laune gehandelt habe."
beteuerte Doris. .Wie konnte der
Mensch vernünftig reden, der Herr
Regierungsrat hätten ihn nur mal
hören sollen. Ich glaube, ich komme
in meinem ganzen Leben nicht ül:?
dieses Unglück herüber."
Kriminalkommissär Penk empfing
den Regierungsrat geradezu mit ei
nem Hochgefühl.
,Na. was fagen Sie nun, Herr
Regierungsrat? Nun haben wir ihn."
.Ja, gottlob." stimmte Max Ol.
lenschläger bei. Möchte er nur nicht
so hartnäckig leugnen."
Wir kriegen ihn schon mürbe. Er
hat sich da ein kleines Märchen zu,
Fortsetzung folgt). .
Li tllchkS Erlebnis.
. Ckizz von 21. St.
El war nach Mitternacht. Die
letzte elektrische Bahn fuhr schläfrig
durch die öden Straßen, die unter
den polternden Rädern unwillig er
wachten. Der Strom summte leise
in den glänzenden Drahten.
Auf dem Hinterflur bei WagenS
stand ein junger Mann. Die Ziga,
rette, die er lässig mit den seinen
Lippen Kielt, brannt nicht mehr. Er
hatte beide Hände in die tiefen Ta
schen seine dunkeln Mantels gesteckt
und blickte ein wenig vornübergebeugt
unverwandt in da? Innere der Bahn.
Al, sie einstieg, hatte er sie nicht
bemerkt, aber dann waren alle Leute
außer ihr auSgestiegen, und nun sah
sie dort hinten in der Ecke, ganz al,
lein auf der kahlen, gelben Bank. Sie
trug einen schwarz und weih gestreif
ten Rock und ein schwarze Jackett.
Um den bloßen Hali schmieate sich
eine schwarze Perlenkette und fiel
auf den schmalen Streifen der weihen
Bluse. Auf ihrem Schoß (von ihren
kleinen weihen Händen gehalten) lag
ein Täschchen, au dem sie zuweilen
ein winzige! Taschentuch hervorholte.
'Mit zitternden Fingern fuhrt: sie eS
dann schnell an ihr Gesicht und über
die Augen, die sie dann angstvoll
umherschweifen lieh. alS fürchte sie.
jemand habe sie beobachtet. Ein ent
zückendes Gesicht war'S, daS unter
dem großen schwarzen Hut h:rvor
leuchtete wie au Marmor ge,
hauen in prachtvoller Regelmäßigkeit.
Er betrachtete sie mit jenem woh
ligen Gefühle des Behagens, das ei
nen alles andere vergessen läßt, und
daS dem unruhigen Interesse voran
geht, wie die Ouvertüre einer Oper
das Motto zwar andeutet, aber nicht
ausführt.
Sie aber vermied eS offenbar, ihn
anzublicken, sah starr an ihm vorbei
aus den grauen, glatten Asphalt in
die bläuliche Nacht. Unwillkürlich
blickte auch er hin aber alles, waS
er sah, waren die hohen, dünnen Bo
genlampen. die ihr kaltes Licht wie
Wasserfälle von feinen, weißen
Strahlen zur Erde gössen.
Erstaunt wandte er sich wieder um,
denn er sah nichts, was ihm von
Interesse dünkte. Aber immer noch
waren ihre Augen fest ins Weite ge
richtet. Dann sah sie weg. mit einer
kleinen, zuckenden Bewegung, als er
innerte sie sich plötzlich an etwas.
Einen Moment begegneten sich ihre
Blicke . . . Da sah sie schnell weg,
wieder starrte sie mnaus aus einen
Punkt, als suche sie etwas in der
großen, dunkeln Leere. Danach
träumte sie mit gesenkten Lidern lange
still vor sich hm.
Langsam schwoll das Interesse in
ihm an. wie daS Crescendo einer So
nate. Er konnte ihr merkwürdiges
Benehmen nicht verstehen. Da My
steriöse begann eine Gloriole um sie
zu weben, und sie erschien 'hm mit
jeder Minute blasser, zarter und ihr
Geheimnis immer begehrenswerter.
Und das Interesse begann sich zur
Sympathie zu verklären. Er war
eine jener Naturen, die nicht nur auf
jede kleine Erschütterung in der Stim
mung ihres Milieus erwidern, son
dern die auch ihre eigene Stimmung
in die Umwelt projizieren und sie
mit ihren eigenen Gefühlen beleben.
Und an diesem Abend fühlte er
sich traurig, verlassen. Er war al
lein im Theater gewesen. daS Stück
hatte seine Seele ties erschüttert
noch zitterte sie vor Mitleid, vor Ver
langen, zu helfen und zu versöhnen.
So sah er denn in ihr das Symbol
der Hilflosigkeit, des lebenden
Schmerzes, der zurückgehaltenen
Trauer. Dieser zuckende, unruhige
Blick, der immer etwas zu suchen
schien, dieses ganz scheue, nervöse
Wesen ließen seine Seele in tiefem
Mitgefühl erzittern. Wie ein elektri
scher Strom rann daS Verlangen
durch ihn, mit ihr zu reden, ihr Ge
heimnis zu erfahren aber wie ein
elektrischer Strom paralysierte ihn
dieser Drang, als er immer stärker
wurde.
Unwiderstehlich zog sie ihn an. Dah
er' wiederum nach ihr-herllberblicken
muhte. Scheu zuckte sie zusammen,
und von neuem schien sie daS unbe
stimmte Etwas weit draußen zu fes
seln. Da hielt denn auch er seinen Blick
von ihr ab. bis die Bahn mit einem
Ruck an der Endstation hielt
drauhen, im Vorort. -
Sein Blut stockte, ein seiner Ge
ruch von Veilchen benahm ihm fast
den Atem, als sie an ihm vorbeiging
rasch und ohne aufzublicken.
Dann hatte er sie angesprochen.
Seine Worte klangen ihm wie die
eines fremden Menschen, hart und
hohl. ,
Sie schreckte zusammen und blieb
stehen.
ES mag gegen die Geseke der
Konvenienz sein, daß ich es wage,
mit Ihnen zu reden ich weih nicht,
wer Sie sind. Verzeihen Sie. ich
glaubte in Ihren Blicken etwa zu
lesen, waS ich auk eigener Erfahrung
kenne. Das Mitleid läht mich die
Schranken der Gesellschaft durchbre
chen. Ich habe in Ihre Seele ge
blickt "
Mein Herr, ich kenne Sie nicht.
Ich weih eS und doch Ihre
Augen sagten mir, daß Sie leiden.
Vielleicht haben Sie niemanden, dem
sie Ihren Schmerz anvertrauen kon
nen."
.Meine Mutter wünscht nicht, dah
ich mich von fremden Herren ouf der
Straße ansprechen lasse."
.Hundert Schritt vor Ihrer Woh
nung will ich Sie verlassen und
Kehrt machen. Aber bitte, sagen Sie
mir, warum Sie traurig sind. Vlau,
ben Sie nicht, daß eS Neugierde ist.
die mich veranlaßt, mit Ihnen zu re
den. Gibt e irgend etwas, dal ich
für Sie tun kann, um Ihnen zu
helfen?"
Ich traurig? Mir wollen Sie
helfen?"
.Ja. denn Jhiien ist ein Lud ge.
fchehen, daS Sie nicht sagen wollen,
vielleicht keinem sagen können. Zwei,
feln Sie, bitte, nicht an meiner gu
ten Absicht."
.Das tue ich ja auch nicht, aber
Sie irren sich, mir ist kein Leid ge,
schehen
.Kein "
.Und ich brauche auch keine Hilfe,
Wenn Sie aber durchaus wissen wol,
len, was mich bewegt, so will ich et
Ihnen sagen. Kein Leid, aber eine
große Freude ist mir heute abend
widerfahren. Vielleicht ist' daS. waS
Sie meinen. Ich habe mich vot
einer Stunde verlobt."
Eeiu lkhtes Wort.
Skizze von Albrich Werde?.
ES war an einem Sonntagnach
mittag im Sommer. Julek sah vor
seinem HauS und rauchte seine Pfeife,
neben ihm war Janka, sein Weib,
Janka, die Zigeunerin, die durch ihn.
gestützt von seiner Liebe und seinem
starken Arm. sich an ein geordnetes
Leben gewöhnt hatte und eine tüch
tige Bäuerin geworden war. Zu ihren
Fühen spielte der kleine Michal. und
mit stolzem Glück sahen die Eltern
auf ihn herab.
Da ertönt Pfcrdegetrampel. ein
Wagen bog um die Eck?, gelenkt von
einer jungen Dame. Es war Gra
fin Anniella, die Tochter des GutS
Herrn. Wie gebannt blickte Julek nach
ihr: er hatte sie seit ihrer Kinderzeit
nicht mehr gesehen, sie war im AuS
land gewesen zur Erziehung; welch'
blendende Erscheinung war sie nun ge
worden!
Nach einer Stunde kam der Wagen
urück, diesmal fuhr er langsamer.
Anniella sah den kleinen Michal: das
schöne Kind muhte sie angeiogen ha
ben. denn sie hielt die Pferde an.
warf dem Diener die Zügel zu und
sprang vom Wagen. Sie nahm den
Kleinen auf den Arm und küßte ihn;
dann sprach sie ein vaar freundliche
Worte mit seinen Eltern, die ibr
ehrfurchtsvoll die Hand küßten. Ehe
sie den Wagen wieder bestieg. ' warf
sie dem Knaben noch eine Rose zu,
die sie im Gürtel getragen. Julek
starrte dem Wagen nach bis er seinen
Blicken entschwunden, dann entriß er
dem Kmde die Rose und ging ms
Haus. Janka batte ihn beobachtet und
ein düsterer Schatten legte sich auf
ihr Züge.
Julek war wie ausgewechselt. Weib
und Kind ristiertcn kaum mehr für
ihn. er verdingte sich als Taglöhner
im Edelhof und überlieh den Betrieb
seines Anwesens ganz und gar seiner
Frau. Janka konnte ihre Aufgabe
allein nicht gereckt werden, alles ging
allmählich zurück, aber er merkte es
nicht; eS gab nur eins für ihn: Com
tesse Anniella sehen, ihr die Hand
küssen, ein freundliches Wort von ihr
erhäschen.
Es wurde Herbst; die Arbeit auf
dem Edelhof war zu Ende; nun trieb
sich Julek müßig im Wald herum,
auf den Wegen, die Anniella zu rei
ten oder zu fahren pflegte. Eine na
menlose Angst um sie quälte ihn, seit
er gehört, dah sich ein Bär in den
nahen Wäldern herumtrieb.
Schwer und düster hängen die Ne
bel über dem Wald. Julek sieht in
der Lichtung und rafft mechanisch
dürres Reisig zusammen. Da knackt
es seitwärts im Buschwerk, das Laub
schwankt hin und her von einem
schweren Körper bewegt, ein braunes
Fell wird sichtbar zwischen den gelben
Blättern: der Bär! Im selben Au
genblick taucht am andern Ende der
Lichtung eine Reitergestalt aus dem
Nebel auf. Anneilla. die im Galopp
über den weichen Boden fliegt, geraoe
in der Richtung auf das Gebüsch,
aus dem der Bär heraustrottet. Ei
nen Atemzug später stehen sie vorein
ander, das Pferd bäumt sich und
wirft die Reiterin gerade vor das
Raubtier. Schon will der Bär die
Tatzen in sein Opfer schlagen, da
trifft ihn Juleks Messer ins Herz;
röchelnd sinkt das Tier zusammen,
aber noch hat S mit seinen Krallen
den mutigen Retter zu Tode gctrof
fen.
Blutüberströmt liegt Julek auf dem
Rasen? Anniella beugt sich über ihn.
da schlägt er noch einmal die Augen
auf. mit einem brennenden Blick sieht
er die Gräfin an.
.Du mein Engel, mein schöner
Engel", haucht er.
Dann gedenkt er plötzlich seines
vergessenen Weibes, bittere Reue über
kommt ihn. .Janka, meine, Janka".
stöhnt er. dann ist er tot.
Janka hat nicht geweint, als man
ihr die Kunde gebracht. Finster weist
sie auch jeden Trost, jede Unterstüt
zung zurück. Sie will verhungern
und der kleine Michal soll auch ster
den er ajUYiJt. ZUM inchr. denn
der Wann, der tn Izi Lebe gege
den. hat sie nicht mehr geliebt, er ist
gestorben für eine andere, die. ob mit
oder ohne Absicht, ihr fein Herz ent
wendet.
Bleich und ernst tritt Anniella bei
ihr ein, aber daS Weib hat keinen
Gruß für die Gräfin und weist ihre
goldgefüllt Börse zurück.
.Janka", beginnt Anniella sanft,
.ich bin gekommen. Dir noch einen
Gruß Deine Manne zu Lberbrin
gen. Sein tzteS Wort war: Tu mein
Engel. Janka. meine Janka."
Da geht ein Leuchten über die Züge
der armen Frau; fo hat er doch ihrer
gedacht im Tode. Nun kann sie ihm
verzeihen und seinen Sohn wieder
lieben. Ihre Starrheit ist gebrochen,
endlich kann sie weinen. Schluchzend
drückt sie den Knaben an sich, und
jetzt nimmt sie auch daS Gold, denn
nun will sie leben für fein Kind, mit
feinem Kind.
- Abkssinische Tischsittkn.
DaS .wie" deS EssenS. so berichtet
ein Korrespondent auS AdiS Abeba,
spielt bei dem überhaupt sehr zere
moniellen Abessinier eine große Rolle,
und eS gibt einen wohlauSgebildeten
Komment, den jeder beachten muß,
der der guten Gesellschaft angehören
will. Man ißt an niedrigen, ungefähr
16 Zoll hohen, geflochtenen Tischchen
an der Erde hockend und zwar nur
mit den Händen. Die linke ist dabei
verpönt. Bevor man zu Tisch gebe
ten wird, reichen Sklaven Waschschlls
sein herum, die sie nach den Anord
nungen deS Zeremonienmeisters den
Gästen in der Reihenfolge anbieten, in
der sie dann zu Tifch gebeten werden
sollen. Diese Ordnung entspricht
streng der Rangordnung. Leute glei
chen RangeS essen auS demselben
Korb. Wer seinesgleichen nicht hat.
der Kaiser also stets, ißt allein. Die
Abstufung ist damit aber noch nicht
erledigt. Es wird auch zu verschiede
nen Malen gegessen, und zwar in der
Weise, dah die einzelnen Gruppen von
Rangstufen in der beschriebenen
Weise, tafelnd sich einander ablösen
bis herunter zu den Sklaven. Diese
Einteilung beim Essen ist von beson
derer Wichtigkeit für die Europäer.
Bei Pferderennen z. B. bestimmt
nämlich das Komitee jeweils,' dah ein
Rennen offen sei für diejenigen, die
beim Gibber des Kaisers nicht weiter
entfernt als am fo und fo vielten
Tisch sitzen." -
Ich erinnere mich einer einzigen
Ausnahme von der Regel, dah, der
Kaiser allein essen muh. DaS war
bei der Einweihung deS der Kaiserin
gehörenden Hotel Jmprial". Da
malS wurde ein diplomatisches Diner
im Hotel veranstaltet, und der Kaiser
Menelik ah mit an der Table d'Hote.
Er sah übrigens nicht lange in west
europäischer Manier auf seinem be
quemen Sessel. Dann zog er ganz
langsam, als er sich unbeobachtet
glaubte, seine Beine herauf und fchlug
sie unter. Es war dem lieben, alten
Herrn bequemer so! Seine Frau
nahm damals in einem Nebenzimmer
hinter einem Vorhang an de: Tafe
lung teil. Die Frauen essen niemals
mit an der Tafel, sondern essen, was
übrig bleibt. Es ist ein Genuh. eine
gebildete Abessinierin essen zu sehen.
Sehr graziös entnimmt sie mit spitzen
Fingern kleine Bissen in Sauce ge
taucht Jnchera und führt diese, ohne
Materialverlust unterwegs, zum
Munde, den sie nur so weit öffnet,
wie nötig. Während der Europäer,
der das nachzumachen sucht, sich ge
wöhnlich bis zum Ellenbogen be
schmiert, beschmutzt sich die Abessinie
rin nicht einmal die Fingerspitzen.
Selbst bei trockenen Speisen kommt
es darauf an, wie man iht. Eine
beliebte Speise sind geröstete Getreide
körner. Diese werden auS kleinen
Ton oder Holz-Schllsseln genossen.
Wer aber viel davon auf einmal in
den Mund schiebt, ist ein Bauer".
Wer wenig, mit zierlicher Bewegung,
aus nicht allzugroher Entfernung in
den Mund wirft, ist ein Soldat
(auch hier die vornehmere Kaste!)
Allein zu essen, liebt der Abessinier gar
nicht. Jeder sucht dazu Gesellschaft
auf. Dem geehrten Gast schiebt der
Hausherr gut zubereitete Bissen in
den Mund. Alle fangen zu gleicher
Zeit an und niemand darf vor dem
Hausherrn aufhören. Ist man doch
gekommen, um ihm Gesellschaft zu
leisten. Aus demselben Grunde ist
man auch verpflichtet, von zeder auf
getragenen Speise zu genießen. Der
Bauer fordert dazu auf mit Effen
Sie!" Der Soldat, der Weltmann sagt
Speisen Sie!" Man kostet also
pflichtschuldigst seine ungefähr 20
Saucen durch, die aber alle vorgekostet
werden, und zwar von der Magd, die
sie zubereitet und aufgetragen hat
Im Orient hat man stets Angst vor
Gift. Sprechen während des Essens?
ist erwünscht, man leistet ja Geselle
schaft. Schwatzen ist nicht verpönt
Während des Essens wird auS kleines
Flaschen viel getrunken. Die ,Flasch
wird mit der linken Hand zum Mun
de geführt. '
Die Tafelfreuden sind recht schlech
bestellt. Ein paar eintönige Geiger,
die zu einem näselnden schlechten Ge
sang noch erbärmlichere Musik ma
chen. ein Narr, der blöde Sprünge
ausführt, das ist wohl alles. , Der
Abessinier ist aber 'darin seht an
spruchslos. und er sieht c-n Geist und
Körpzr erholt vom Tische' auk. Der
Europäer dagegen erhebt sich mühsam,
mit eingeschlafen Beinen, aus dem
Hocksitz, fühlt sich angeödet, die Ein
geweide von Pfeffer zrissen. von
dem schweren Getränk benebelt und an
Körper und Geist zerschlagen. Aber
da nächste Mal macht mal doch ger
ne wieder mit. da diese Täfelungen
trotzdem einen eigenen Reiz haben.
Besonder wenn man mit Land und
Leuten erst mal ein wenig vertraut
geworden ist.
Für die Äuche.
Blumenkohl mit Speck.
Der gut geputzte Blumenkohl (je nach
Größe 12 Stauden) wird mit ocn
Blumen nach unten für 1 IM
Stunden in kallk, mit etwaS Salz
cder Essig gemischtes Wasser gelegj.
damit die etwa in den kleinen Ver
Lstelungen versteckten Würmer und
Käfer herausfallen; dann setzt man
'hn mit Wasser und Salz auf und
läßt ihn langsam fast gar kochen,
worauf er auf einem Sieb abge
tropft und wenn man ihn nicht im
ganzen servieren will, in einzelne
größere Rosen zerlegt wird. Vj bis
j4 Pfund fetten Speck hat man in
Würfel grschnitten zergehen und gelb
werden lassen, lege den Kohl hinein,
stäub! etwas Mehl dazu und läßt den
Kohl langsam weich werden; dann
gibt man ihm nebs. Speck und
Speckfett in eine erwärmte Schüssel.
Wenn der Speck zu sehr einbrät, muh
man mit ein wenig zerlassener But
ter nachhelfen.
Mandelkaltfchale. Einige
fllße und e'me bittere Mandel werden
abgezogen i.nd gerieben oder fein ge
stoßen. Dann gibt man sie in ko
chendheiße Milch, läht sie gut aus
ziehen, legiert die Suppe mit einigen
Eidottern, rührt sie durch ein Sied
und stellt sie kalt. Inzwischen hat
man Eiweiß recht steif geschlagen und
mit dem nötigen Zucker, Vanille oder
Zimmt gemischt. Bon dieser Masse
sticht man Klößchen ob, setzt sie zum
Garwerden erst in kochende Milch
und legt sie dann in die Kaltschale.
Einfacher Nachtisch von
gekochtem Reis. Man kocht
den in kaltem Wasser mehrmals ab
gewaschenen Reis in einem Doppel
kessel mit etwas Salz gar. Am be
sien ist es. wenn man Milch dazu
ixrwenden kann, andernfalls nimmt
man Wasser. Der Reis sollte sehr
steif eingekocht und gut gar sein. Man
nimmt eine recht flache Schüssel, oder
eine Kuchenpfanne, bestreicht dieselbe
mit Butter, streut Zwieback oder
Brotkrumen darüber und streicht den
: m ' r t -i - . i ...
ncis in mäßig ounnjj vage in oie
Pfanne. Ueber den Reis streut, man
entkernte Rosinen, die man 10 Mi
nuten in kochendem Wasser ziehen
lieh, und dann abgegossen hat. Man
rührt die Rosinen leicht in den Reis,
gibt etwas zerlassene Butter darüber
und bäckt den Reis im Backofen hell
braun. .Mrnr streicht Marmelade
darüber und reicht den Pudding mit
süßem Rahm oder mit Milch kalt zu
Tisch. Am besten schmeckt Orangen
Marmelade dazu.
Gefüllter Hammelschle
g e l. Man spalte einen Hammel
schlegel, löse die Knochen heraus,
klopfe das Fleisch tüchtig, wasche es
und reibe es mit Salz und Pfeffer
ein und bereite nun folgendes Füll
sel: Man wiegt Speck, ein in Milch
eingeweichtes und dann ausgedrücktes
Brötchen und Zitronenschalen klein;
rührt Eier, das nötige Salz, ein w:
r.ig gestoßene Nelken ; und Pfeffer
daran und mengt alles gut unterein
ander. Damit füllt man den S5e
gel und bindet ihn ?u. Dann belege
man eine Bratpfanne mit Sveck.
Schmkenfchnihchen. Zitro:.:nsch.r,i.
Zwiebeln, Lorbeerblättern und New
ken, lege den Schlegel darauf, lasse
ihn langsam dünsten. Wende ihn öf
terS um, bis er ein wenig braun
wird, 'ehe gute Fleischsuppe und
--tti.r...'", M?pss: fr,.. ...
vollMadeira dazu. Dleähe wttd"
gerührt, bis der Brei ganz glatt und
gleichartig ist, und wird dem Pa
t,enten auf geröstete Brotschnitten ,
strichen, gereicht. Je nach , dem
Kräfiezustand kann auch anstatt der
Butter in gut geklärter Eidotter mit
dem Brei verrühr werdez ,