Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 14, 1913, Image 2

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(f r I di o f f f tt e r W a ch t p o. ,
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sie 11 l'i'üii Uircitt mtJ "itwcvcar;
ll 1 "' v ' ' i in i
Tic liieSct falten Attentate ans 'iiu-
tcrthiiniii, die au tcrfducSciiciuratv
i -r-ru-rt warben, haben tu i
Liiin-iisii derloldaten. die als Ba-
fnin .wnhirt meröen, eine anen
l .'nvn'tüt aer.'itigt. Dieselbe Hat
z einem bedauerlichm Falle geführt.
2er l rtiiicriü I. U'iarinefif n, der
Mit dein Artillerie Materialdcpol.
..,, -ff. in hir T'lltrf L'I-
vo, iwii, ui. . -T-7"
IXU l i i iw v'mwii i-)' i
ii.n.f mt'der eine Antwort gab noch
.,.: I. ut iii'itn criiiL'ii
stehen Plieü, lajon oer .rniutuiv uui
1 ... . . , . tir -.ir,...:;' ai.1
fi i,d traf sie and). Als man dann
achZiwute .fand man dcn Trainsol
datm Jabian Binzek mit durdisdieiie
ner Brust in feincmBlutc liegen. Ter
leibe war bei einem andren Objekt
alöBache aufgestellt und ist einem ix
bäuerlichen Irrthum des anderen
' I
Wachposten? zum Opfer gefallen,
wurde in da) Wanufou&ipttal ge
c:-. i-.ir ifint di;' I
l'rUClj.. it it-iufc i;.
retfjte Brnftseite gedrungen und im
Kii-fe Yinphtr k,eran?aetreteil.
wurde eine Untersuchung eingeleitet.
V i e r l i n g e. AuS Tawiar wird
iii'rm
eldet: In Fel,o?alu brachte o
. ,-.. -V Xt ,
SrS Prtimnnnr3 Tbecder No
LUi rvM.'v...... ' -
,,iantnuk Vierlinge zur Welt, ammt
lick Neugeborenen ,loaren Mädchen
,n,d kamen lebend zur Welt, zlvei star
ben indeß nach einigen Stunden.
Verbrannte Kinder.
Aus Tzekesfehervar wird berich
tet: Dcr Ziegelarbnter IohannSo.
inogni bewohiite hier mit seiner Frau
imb drei Kindern, von denen das äl
, teste 1 Jahre, das jüngste 7 Monats
t war. eine einzimmerige Wohnung.
Tiefer Tage begaben sich Somogyi
nitd seine ?rau in die Arbeit, nach
dem' sie im Ofen tüchtig eingeheizt
und die Wohnung versperrt hatten.
In ihnr Abwesenheit dürsten die Kin
der den. Ofen geöffnet und mit dem
Jener gespielt haben, welches dieWoh
nung in Brand setzte. Als Mittags
die Nachbarn dasZeuer entdeckten und
in die Wohnung drangen, fandm sie
die zwei älteren Kinder verbrannt,
den in der Wiege befindlichen Säug
ling noch lebend, aber vom Rauch be-
'täubt. Obwobl man das Kind sofort
ans die Luft bracht?, starb es in eini
gen Minuten. Gegen die ältern wur
de das Verfahren eingeleitet. AuS
Teva wird berichtet: In der Gemein
de Riskulica versammelten sich die
Nachbarn im Hause des Lukas Tede
zum Spinnen. Ein aus dein Ofen zn-
fällig hcrausfpringender nunken siel
cms ben Hanfmerg und setzte densel
ben in Brand, der rasch das ganze
Hcms ergriff. T!e Erwachsenen konn-
- teti sich rasch retten, nur die -jährige
Tochter Tede's blieb im Hause. Als
vier von den Erwachsenen das im
Hause gebliebene Kind retten wollten
und inZ Haus drangen, stürzte dasfel
be über ihnen zusammm. Alle fünf
Personen verbrannten.
Selbstmord eines Ober
st e n. Aus Pöstyen wird gemeldet:
In einem Coup6 erster Klassc des
'udapeslZsoInayer Zuges fand der
Kondukteur einen Stabsoffizier todt
eins. Der Offizier hat in der Früh
beim Einsteigen den Konduktei:r er
iucht. er möge ihn schlafen lassen und
bei Pöstyen aufwecken. 7!eben dem
Offizier, der in einer Blutlache lag,
fand man einen Brief an seine Schwe
ster und einen Tienstrevolver. Der
Sagen wurde abgekoppelt und kon
siatirt, das; der Selbstmörder mit dem
Kommandanten des 1. Budavester
Honved Husarenreziments Oberst
Alfred Iull identisch ist. Der Oberst
schoß sich eine Kugel durchs Herz und
cine zweite Kugel in den Mund. Iiill
flmgirte vor einigelt Iahren als Flü
geladiittant des Erzherzogs Josef. Er
lebte in geordnetem Verhältitissen lind
in glücklichsten- Ehe. Das Mo.iv des
Selbstmordes ist unbekannt.
Angriff auf eine' mili.
tärische Brückenwache. Alls
Mawmaros wird gemeldet: Auf der
Eisenbahnbrücke. die zwischezi Huizt
vii.v.1.. u -i --; -
und Kralyhaya über die TtM!Z fuhrt,
verneyi oas iz. nfanieriALgunetu,
den Brücknvachdienst. In den Mor-
nortfhiTihrii biut M'ttwock auf den 18.
MrntiW tiini-ht der Brückenvosten
ciitr tt.enekrkckiin aufmerksam.
hr .a dn- irfif-iiHiT hpr Brückv
eaeimverliegenden Berge kam. Bald
drirank knallte ein veiter SSun. wel,
h',a z!nd dp?, für dcn riftm auf
gestellten Holzhänschins durchschlug,
11L VXlttll t'Ul,)lUilv,lw .J(ia.
; :fw... . r.4,
X3 Uful lulli jjlWlICUU, Ulifj
wn ein Attentat auf die Brückenwache
bandle weöbclb der Posten zurück-
' S .. . i.
lilüB Inzw: chen waren auaz oie uvri'
' ,) firmita.Wnrnmen
i i ii i. uii u tvt j.. v - i - '
rniö schos!cn in der vom Potten ang
t " ' i . ' ,
Cfbcncit Nich ung. Die Sch,il?e wur-
den von den im Gebirge verborgenen
Attent
ihtoc awa miuzriinmal hciwiii..
,:e der Ku'eln durchlöcherte den
'mW rmr? hnr tinni.r;ifni. ai
' ,md ervkeMicnen wahrte bis
r ,,!,, hn YmUt von
. J.tlü ' 4 ' I"
'nlntera keiner getroffen war
" . i
ITebct vlf'Ue der nieten-
Li.tärbcbärtc le-Mrt
2:en riu!g,erunz veroolmetja.'e
k f m t d
(strijririj(cii.
ii
nommen. eine Compagnie voilveo-
x v i ( t. a ; "5 u.iAt)ttil .
unTan - iTic oiirujiiu;ic m u;uuum-
I ' .. l .: ... v .i ;.S.A nli.
iiiciuuniiiuu'u u vviwul,
"e crfoig.
irtnSemluter unter er
Anklage der a l l d e u t ch e n
hn r o v a a a n b a. Der NeiAilicr
tteriöztSbof Hatte seinerzeit Rcusdrid)!
Hvrjog aus emlin zu vier Ä'onaten
ZtaaUgefängnisz und H00 Uxoneix
Geldstrafe verurtheilt, Wejl Herzog
Imtrti.iilii'fi t!l di'r ilWSfl flUhMlfiliia
-u . . . , ..i i t.i...
'Jirnnfln.inati DfirtfD lina Den iKianm
r o - , " . ..; , ,
teil, von der Staatsanwaltschaft ln,,chunqssttionen altere, . erneuere
i ( m.. ihv. i'.'.i,., ..t I
noinen yiuniau xuam a'iuuii-vui'
lmorunns wuEcnüarneruna rcr
iVVlUlltl H V'Vk I ' - i
breitet habe. Infolge RckurseS kam
die Angelegenheit vor den Strafsenat
V v:... . .s rr y,r ki,
der Sieaediner ial
.UILI. Ukl 1U
in seiner am 2 November stattgefun
hniicu l,Knfi,n,i diirnit besagte
l V ll II V ...v... "O . . r - . - I I
Auf Grund der Ausführungen bes
Vertheidigers wurde der Angeklagt
V(,i4VlVl,iV VVfc mt..).!
von der kgl. Tafel freigesprochen. Das
pon der kgl. Tafel freigesprochen. -U
ltflfiif rn-iniirfiS in flJrrfitf.f rntt Kl d.1
n...'nw v.. i
taatSawualt keine Berufung oage.
aen anmeldete.
Zerunglückte Soldaten.
AuZ Va.njhely wird gemeldet: Tie
zur Bcimchung der yiejlgen Kifen
, . V..X... .IV.i,..
bahnbrücke komnmndirtenl Soldaten
nk i'i-i in. im, win-n-
beizten in dem. Wächterhause, wo ste
u ' . i
übernachteten, stark ein. as dem
rf,i, mmr:;.!. dt.
tc einen der Soldaten und betäubte
dic Ilebriaen derart, das! sie nur mit
schwerer Mühe zu sich gebracht wer
den konnten.
Kni-. Affairen. Aus
t r? ' ' i
.iapv?oar uueu iinuiia. iu
9. iaui . s..k .-
Station Nagyatad beinerite der
diensthabende Polizist einen verdächti
gen reinoen. Zjur uswelvieiiinng
verhalten, gab der Frenide an, au
Belgrad gekommen und nackz Steier-
mark zuständig z,l sein. Man fairZ
bei lbm ein Berzeichnif; oer ungari
schen Armeekorpsfarben und ihrer Er-
kennungszeickM. Er wurde in Haft
bebaltm und die unterluchung ein
geleitet. Aus Vaja wird gcmel-drt-
Auf drn- BaiaBatakeker Do
lUtub rücke wurde ein serbisch sprechen
der Wann feitgenommen, oer trog
des Verbotes die Brücke pasfiren woll
te. Bei der Gendarmerie gab er an.
daß er in der Brückenabtheilung der
königlich ungarischen Siaatsbahnen
gearbeitet habe. Man fand bei ihm
einen geladenen Revolver und Reser
vekugeln. Es dürfte ein serbischer In
genieur sein. Da er auf die ihm ge
stellten Fragen keine zuverläsngeAnt
warten aab wurde er verhaftet.
Aus Vacz wird gemeldet: In der Ge
meinde zod wurde der iiiiaicr vasis
laus Pmter vom Bolle für einen
Spion gehalten und er wäre, falls
die Gendarmerie nicht daznnschen ae
treten wäre, thiitlich insultirt war
bm Tirfcr Borsall ist umso bemer
kenswertker. als die Bewohner durch.
Nvgs Slovaken sind. Aus Bala
fagyarmat wird gemeldet: Hier wur
den ein Ruffe und eine Russin, die
Spenden sammelten, von der Polizei
wegen des Verdachtes der Spionage
festgenommen. Auf das Stuhlrich
tceramt gebracht, bat der Mann, nicht
an Rußland ausgeliefcrt zu werden,
da man ihn dort erschirszen würde.
Man glcnrbt. oag es fuy um einen
Militarflüchtling handelt. Er wird
mittels Schub entfernt werden.
AusFiume wird berichtet: Auf Grund
ciner anonvmen Anzeige wurde bei
dem berbasteten Journalisten Mario
Rocco und de,n Mechaniker Napoleon
Fuls. die Beide itauenifche uniettya
nen sind, eine Hansdurchsuchuno vor
genommen. Hierbei wurden dick Brie
fe und Aufzeichnungen gefunden, aus
denen man auf die Schuld Beider
sckzlieszen konnte. Wenn die Beweise
für die. Spionage der Verkosteten
beisammen sein werden, wird die Sa
ckze dcn Militärbehörden übergeben
iverden. Von dem Urtheile der Mili
tärsachverständigen hängt der Verlauf
der Affaire ab.
Ein Protest der ungari
k
Serben. Aus NagydecSke
1' ' , - . m
rek wird gemeldet: In Vertretung
jt-iviiu-a .-uum-iunvi ciu;n; w
ne grof'.e Deputation beim j-verge
won Tr. Liidwlg Telliinanus. um
aeam die Gerüche betreffend die
Haltung des ungarländischen Serben-
tbums m vrotestiren. Der Svrecher
der Deputation Advokat Dr. Andreas
Vanitli betonte, die Serben waren
itets von looalen fühlen durdidrun
gen und hängen mit inniger Liebe an
" U"
1 X, u-nhSmt ,,'! n
ucui uiciiuiioi; , iujuuu uiu.t.ii
jetzt Verdächtigungen und Beleidigun
gen über sich ergehen lassen. Sie wci.
' r rrt !
,en mee Beroocyiigungeii m kuergl-
sch 5se üi.rilck und torotrfHrMt da.
i i . - -i- ii---- r - - -1 - -
I r -4 n.- s ' i .
gegen, oafz lyr varnoiismus m iwcl-
sei geozgen weroe. uer oergespan
nahm die Erklärung mit Freuden
ivtwvt tzv;. wn wiui je-
de Gnmdlage entbehren und daß die
ermt
gegen m ,innoe vesBaterlanoes aus
traten Wt'roen Wie die llnaaru Kon
I , ,
Szeged oder Debreczen. Der Ober-
(icfpan eruanc lajuecuaj, er weroe
. ...ic.'-i. txf:..'i'y. .
he wrvMe s-er ceresrn vor der :'ce
Ein sonderbarer Kon
f l t k t. Ans Ragynarad Ard gemel
det: Vor Kur'.em ernannte Ut hie
jigc Vürgenneijler einen arnnifen Zt.
Arthur !Holi!!ger zum Oberchemiker
der siädtiichm llnter'uchung ;ansa!t,
AIS dje Kommune sich da! Cef
fentl ichfei iredl oer Untersiichungö.
anitalt bi.'iin.'lkerbamninisler lewarb.
stellte dieser die Bedingung, dasz die
2t.idt den Verleb der Aniialt dein
Ttaale l.berlasse. in welchem Falle
der Minister einen königlichen Ober
ingenieiir mit der Leitung der Anslalt
betrauen irnde. D:e Kommune
'.'agnvarad bulle dwfe itWdiu,:uu,ie:i
gerne acccptirt. wenn i.r. ?l.'inger,
der den Amtseid schon geleistet hat,
seine flechte ausgegeben kmtte. Ta
der Ackerbauminister dacErsncken der
Ttadt. Tr. Romger mit dinn betrie
be ii betrauen, abwies, weil in der
i. . r ".er: :r:. 1,......
:""tipi nn Die cimbc vvn niim u
5s..,.
Ofaerduniifer aenellt Werden, sah sich
Wstslifirnt l?mit!iit. der ktädti-
- - i - ( ' ' ,
schen Repräsentanz rorzus.l,lazen. da?)
man den Ministe? sckrif '.ich uin die
1II,nk,, Xr Tr fliiiiniicr in hfl
IL VI ( 41V . "iwiiiM. .
Staatsdiemt bitten wue. oa oieier
sonst berechtigt Wäre, seine Ansprüche
genchttich zu waizren. we mieu
' - . 1 ' 'i
,' Ihm Iffniri hni dadurck kille UNer
uiui ' ' ,
stattete Komplikation erfahren, da
oer ''urgernieiner ciemunrcitr
Franz Bordelj. als diese Angelegen
rit i d,'r Nevräsentan verhandelt
wurde, den Ausspruch :hat. daß Tr.
Rosinger bei seiner Ernennung oen
iiri'rmoitter irregeleitet habe. Tr.
r.--" ... ...,
No,inger Neu öen urgermei'ieriit-
venreier Troern, worcui wu-ia in.
ct. i - .1 1 ..i. ri min i
'orie an rnwnu cm uiw m.
aemiber dem Oberchemiker lein -i'e-
dauem aussprach
DavvelteSTodcs urtbeil.
Aus ?!ognvrad mrd gemeldet: Das
summe ((itiiornenacndii taute Sie-
!f t , ii.: K..i.i(in'(
' Xslcie n wcu
l.sn i lUiv iuvu u'uiui iu
' r . . k . i tiitr I i ' l
;,'. v ,t..s on
tember vorigen Jakires der Landwirtiz ,
Mid'ael David crschoi'en Der Mord
nnirde von einem gewissen Flore Mik
los iiber Anstiftung des Sohnes des
Ermordeten Togner Tavid auög
sübrt. Toaver Tavid lies: seinen Va
ter ermorden, weil der Alte ein Trun
kenbold war und der .ohn befürchte
te. dasz er das ganze Vermögen an
bringen werde. Ter Mörder wie der
Anstifter wurden zum Trde durch den
Strang verurtheilt.
Ein W u ch e r P r z e fz. Buda
pest, 19. Tezember. Der ehemalige
GntZtiäcktkr Leovold Ernst versucht:
vor fünf Jahren sein anselmlichcsVer
mögen bei Renten zn fruktinziren. z o
hntf pr innorbalb Jahresfrist 300,-
0(X) Kronen Plazirt und besah in Fol
ge- dessen eine Menge '.'iccepte. oie
mch'.s werth waren. Ein ehemaliger
.fiiiiaren. . Offizier Namens Kernel
Ezillei) gab Ernst Wechsel im Betrag?
von 3).V(X) Kronen, uno als flieiei
ben nach Iabres'rist fällig waren, be
fand sich Ezilley schon längst in Ame
rika, und Ernst erfuhr bald, dafz iU
niif dem Wechsel lvfindlichen Giri
durchivcgs gefälscht waren. In ähn
licher Weise verlor Ernst bei einem
KaufmannNamensSigmundSchwarz.
der gleidzkalls ins Ausland flüchtete.
18,000 Kronen. Andere .Munden
des zuarunde gegangenen Eskomp-
teurs erstatteten Ttrasanzeigcn we
gen Wuchers, so daiz um oer unter
suchungsrichter bemüssigt fand, Ernst
in Untersuchungshaft zu setzen. Da
aber Ernst nachweisen konnte, dasz die
Anzeigen von solchen Personen her
rühren, die ihre Schuld nicht bezah
len wollten, enthaftete man ihn, setz
te aber daS Strafverfahren fort. Nach
zmci Ialiren war die Untersuchung
sendet und man stellte Ernst blos in
drei Fällen wegen Wuchervergehens
tmtrr Anklaae. Laut der Anklage hat
te Ernst dem Herrenreiter Karl .Krau
se 4000 Kronen, dem Prmatveamten
Alerander Oendrovitz 400 Kronen
und einem Advoko.turskandidaten
2400 Kronen auf Wucherzinsen ge
borgt. Gestern fand in dieser Wraf
fache die Haupwerhandlung statt
Ernst wies nach, dasz er durch feine
Leihgefchäfte sein ganzes Vermögen
eingebüßt hat. da die Mekrzabl sei
ner Schuldner durch linige Vorspiege
lungen eö verstunden, der Zahlungs
hprnflirfihjtta sich u entziehen. Ter
Gerichtshof fand Ernst des Wucher-
tiprwhPTis für sdmldia uno verurtneu-
t? ihn unter Berücksichtigung der vom
ir UlllVi. vuimiuniiji...ä .v. ..ii.
Bertheidiger Tr. Salomon Weber
ivytv- v
vorgebrachten anfzerordentlichen Mil
denlngsgrunoe zu einnn '.'.',onai wc
fängniß, welche Strafe durch die aus
gestandene Untersuchungshaft abge
büßt ersechint. Das Urtheil ist rechts
kräftig. Kasernenhofblüthe.
lMerofrnier (m TLmpelmener.
. , - . . ., .1. ..
d. kl NuniNk porkrts-ruckmarts
vv . " " . . '
beugen", wenig Biegfamkeit zeigt,:
Kreuzschockmilllonen . Eleinent Du
....Z (TährtTn nfntt ni-n ist 1,1
ptun, d".. ""j i-
die Siegessäule der reine Gumntt'
I t Js f Jf.il
asiaiw).
Warum bist Du so verdriesz-
. . . , . . . v
tram, uno jeiji Ive, M) niaji uyi ju
.was es war!"
Auskunft.
IS da Voata hoamkemma?"
.Grad jetzt."
Alloa?"
,Na, mzt an Naufchl
Zgliche Omaha Triblln
Teutsche Tichtung deutsche
Wirklichkeit.
Betrach'ungen iiber die geistige Welt
lagt von r n fi I r t i h t r , n
von Wolzog n.
Wir Teutsche sind und bleiben wun.
dcrUdie vente. Der Tichnr so llte d'ch
po Iliechti und Amts wegen das Au
ge seiner Nation darstellen, de Le
ber nicht nur deö Lukliniligm, sin.
dern zunächst einmal de Gegenwär
tigen, den verständi,ifz!'ellslenl' krach
Ut und. krast seiner .lnst. Wir
si'it'gler seiner Z'eit Wer aber die
zurzeit mn höchsten grs,l'.äUen und da
rum doch Wobl bezeichnendsten d.iit
schen Litera urerm'gni'!.' im Buch
und auf der Bühne aufmerksam be,
trachtet, der wird von der Wirklich
keit deutsder Gegenwart erstaunlich
wenig darin aufzufpüren vermögen.
Und der Ausländer, der sich vom ge
genmärtizen deutschen Wesen ans d.-m
gegenwärtigen deutschen 5chri'tln,m
nn Bild machen wollte, würde gera
dezu iu Gefahr geratben, zur Karika
tur eiued Teutschen tem 1M)() bZ
IS 10 etwa zu gelangen, linser aner.
kannt vornelimsler Dichter un! Nobel
preis.räger, Gerbart Hauptmann. hat
niemal einen thatkrä'tigen Mann zu
gestalten vermocht, selbst da uid't. wo
er. wie in den .Webern" der in sei
nen, herrliche Florian Geoer". ein
Volk in der Empörung wider s.'ine
Zn'ingherrcn schildert. Herbett Eu
lenberz, der Sd'illerpreisttäger dies
Jahres, konstruirt jich vollend? sein?
eigne zeitlose Welt und bevölkert sie
mit schier gespenstisch anmnthenden
Mmfchen. Mit s'.nnem böchst moder
nen. entzückenden Naf'inemer.t iiber
trumpfi er seine romanti'cketi Borbil
der Armin, Brentano. Ti.'ck. E. T. A.
Hofsmann und sagt damit vom deut
schen Menschen der Gegenioart eben
sowenig anS, wie etwa Frank Wede
find, der in erotischen Sümpfen nach
neuem moralisckM Festland mit wü
thend strampelnden Fü'ze:: tastet, oder
Otto IuliuS Bierbaum, der in feinem
farbenreichen großen ieitbild Prinz
Kuckuck' die Welt der fruchtbaren Ar
bett gänzlich überfieht. Wir können
mit Stolz Dutzende von echten, tiefen
Poetennaturen nennen, welche land
fchaftliche Eindrücke in wundersame
Lyrik aufzulösen, verborgensten See
lenregungen mit liebendem Verständ
niß nachzuspüren, sich in die Einpfin,
dungslveise vergangener Zeiten hin
ein.zufühlen wissen und dennoch
stehen gerade diese ech:es:c-n unter UN'
fi-ren Dickter der Gegenwart anfchei'
nend derftändnik- oder interesselos ge
genüber. Selbst unier den harmlosen
Unterhaltern, welche mit meyr oder
minder aut aefchriebeneiiGe-genivartZ
romanen unsere Zeitschristen ven'or-
gen oder moderne Probleme aus die
Bühne bringen, geben die allermeisten
den wirklich die Zeit bewegenden Kon
flikten ängstlich aus dem Wege oder
sie geben als nioderne Konflikte die
modischen Launen aelvisser Kreise ge
schäftiger Miisziggänger und Grilleir-
fanger ans, die den wmiiä) neue
Werthe schaffenden Tcutichen nur ein
spöttisches Achselzucken wert sind. Wir
Haien ehemals das Bort, wir Deut
sch? seien daS Volk der Dichter und
Tenker, für eine liebenswürdige
tEMeiamei rnvuinirn yeiut ui-
sen wir, daß wir damit als unprakti
sche Träumer aekemizeichnet werden
sollten.
Sind wir das Wirklich noch? Was
die Deutschen der Gegenwart in der
ganzen Welt gefürchtet, gehaßt d. h.
also angesehen macht, ist dmn doch
wohl das Gegelltbeil von unpralti
sckr Träumerei. Der deutsche Kauf
mann im Auslande, der sich die Spra
chen der Volker, niu denen er Handel
treiben will, zu eigen macht, ihre S't
ten, ihren Gesckzmack studirt und durch
rasches Erfassen günstiger Gelegenhei
ten seinen Mubeweroeni anderer via-
tionalität Zllvorkommt: der deutsche
Industrielle, der die Wissenschaft in
seinen Timst nimmt, in der ganzen
Welt zu Haufe ist und feine selbstfiche.
re Herrenatur als Organisator rieft,
ger Betriebe auslebt, der deutsche Ge
lehrte, der Weltmann, der Eroberer.
Volksfreund geworden ist, der deutsch?
Offizier, der sich zu einem vielseitig
gebildeten Kriegökünstler und Volks,
crzieher entwickelt hat: der deutsche
Arbeiter, der nicht nur an Fleifz und
tefchicklichkeit. fondern auch an gei
stiger Beweglichkeit ' und Bildungs
trieb kaum irgendwo seinesgleichen
findet sie alle zusammen ergeben
den modernen Teutschen. Und alle
die, wenn auch noch so zahlreichen,
Eigenbrötler, uerlöpse, Pbantasten.
Geisterseher, Sonderbündler und son-
i'.-gen wunocriicnen 'ericyworer vx
lammengenommen, kommen jener e
'ammterscheinung des modernen Deut,
.lien aeaenüber lnir als Zchatteiibilö
er in Betracht. Tiefen Schatten aber
wendet sich das Auge unserer Dichter
mit Zchier anöfchlies'.licher Vorliebe zu.
während sie jenc Zo unendlich bedeu
tendl're Lickterwelt der fruch baren
Arbeit, des stürmische,, Fortschritts,
der würdigen vievräsentation des
Deutschtums entweder gar nicht
kennt, oder in ihrer Emvfind'mnkeit
gar als brutal oder banal verabscheut.
Es Paßt alo mit einem Wen das
deutsche Leben der Gegenwart auf die
deutsche Dichtung der Gegenwort wü
die Faust aufs Auge.
.Seit der HeroenkulrnS in der Kunst
',zim alten Eisen geworfen und, der
Dichter unter die Zunft der Leisetre
ter aiifgenom.'nen Würd, ist die Faust
lei verl'ahtrftc' aller Lyinlwle geioor
d'ii. Auv'r de.n Dichten, find c g?
rade jene PolitUer. die sich ür ganz
besonders frei u.'d fortschri-tlich g?
'it erachten, die find) am eifrigsten
für die Idee des ewigen Weltfriedens,
der internationalen Schiedsgerichte
und andere naturwidrige Utopien ein
treten. Und wir hati eö doch gera
de in unseren Tagen nieder einmal
trieben dürfen, ein wie lrlicheSDing
lö UM die Faust ist. Bwor nicht die
ganze Welt retningöl verweibsl
oder der Einzelwille durd, die Herr
fd-aft der Masse völlig ?!'ttden ist.
uird eS kein anderes Mitte geben,
sich Respekt zu verschaffen, as das.
den Gegner inii der gepanzertet.'Fusl
iiiederuischlagen. So gut kein iänn
lvcher Mann seine Ehre dadurch ne
der hergestellt erachten kann, daß -der
F'rchling, der ilim eine Cl rftijc her
ntergelianen hat. vom Nichter fürn'
Mark Ctrate zuhfthl erkält, und so
M kein nvibliches B;fib einen Mann
n, verenren ims'.aiidc ist. der sich nicht
f'Tier Haut zu webren weis', so gut
werden auch die Völker niemals dahin
zu bringen sein, sich von Diplomaten,
ttuiiilenten unä Bankiers .rhalten zn
l.?'stn, iyr gut- f.J mit Gewalt zu
erkämpfen. Es muh und wird mög
lich nvrden, Kriege au? rein dynasti
schen Benvggründen cder gar ruchlose
Naubziige wt verbäten, al'er so lange
es auf der Erde noch Gebiete gibt, in
denen nicht Rasse und Sprache, son
dern die Willkür früherer Eroberer
die Grenzen abgesteckt knben, so lange
wird der Krieg als höchster Triumph
nationalen Willens zu Z?echt kxsteheu
bleiben. Diese Bulgaren, Serben,
Montenegriner und Griechen, die wir
besseren Mitteleuropäer uns gewöhn:
botten als höchst dürftig kultivirte
Horden von Mausefallenhändlern.
Hammeldieben und Stra'zenräubern
zu sehen wie haben sie sich in R
spek: zu setzen gelr,Wt! Taiz die Tür
ken nichts in Europa zu suchen haben,
wissen wir seit nabezu i(X) Jahren:
man hatte sich an sie gewöbnt, sie wa
ren mit ihren schönen niensd)lichen Ei
genschaften in unsere Sympathie hin
eingewachsen, und nebenbei reckzneten
wir es ihiien als holes Verdienst an,
dafz sie in der äußersten Südostecke
Europas ein so interessantes Kurio
sitätenkabinett aufgethan hatten, das
den modernen Weltbumwlern fast di?
Reise nach Asien ersparte. War es
nicht ein schönes, ein erhebendes
Schauspiel, dieses blutige Balkandra
ma das wir mit ansehen durften?
Vier unterdrückte Nationen, die in
Wli.jähriger Fremdberrfchaft ihr
Rassegefühl nicht verloren, der Rache
nicht vergessen haben und sich nun
endlich, da sie .geistig, körperlich,
wirthschasttich erstarkt sind, mit Strö
men Blutes ihrer Väter Land zurück
erobern! Von blindem Kricgsgliick
zu sprechen ist Unsinn. Abgesehen von
den wenigen Ausnahmefällen. wo
ein kleiner Gegner durch die Ueber
macht der Zahl erdrückt wurde, blüht
der Tieg immer demTüchtigeren, dem
Gesunderen, dem. der seine -Zeit am
richtigsteil versieht und daS stärkste
Pflichtgefühl gegenüber feiner KlU
turaufaabe hat Solange imch durch
die Existenz gemischsprachiger und
rai'iger Saatengebilde in Europa die
Möglichkeit droht, dah Deutsche Wi
der Teutsche, Slawen wider Slawen,
Romanen Wider Romanen in den
Kampf geführt Werden können, solan
ge mindestens Werden wir den Krieg
als böchste Rechtsinstanz nicht entbeh
ren können. Und Wenn endlich einmal
das vernünftige einfache Ideal der
grofzeil Rassenbündnisse für Europa
durch einen germanischen, romani
schen und slannschen Staatenbund ge
löst sein Wird, so wird die gerecht.'
Allftyeilung der neuen Welt immer
noch Ttrcitftagen genug erzeugn,, die
sich am grünen Tisch nicht losen las
sen. Mag die Kriegslast in Friedenszei-
ten auch noch so hart empfunden tver-
den, mag die Knegsfune, losgelas
sen, auch noch so Wüst ihr Schreckens
regiment ausüben, immer noch besser
ein rascher. Wenn auch starker Ader
laß, eine kurze Entfeisellung der Be
stie im Menschen, als ein moralisches
Erincken im eigenen faulen ett, eine
schlaff? Gewöhnung an die Wehrlo
figkeit eine allgemeineMast der Intel
ligenz in der Nudelkiste. Die Borbe
reitnng zum Nrieg als Dressur zum
Massenmord ist unchristlich, menschen
unwürdig gewist: aber das unge
hemmte Aufgehen im lclderwerb ist
Dressur zum Mossendiebstahl, und
wenn die Bestie im Menschen lAut
scheu geworden ist, so mordet sie mft
langsam wirkenden Giften und das
verrohte Gemüth vermag schlinnner
noch zu Hausen als die übermüthig ge
wordene Faust. UnunterbrocheneHerr
schaft des Kapitalismus vermöchte
wohl eine glänzende Luruskiiltur, ei
ne üppige Blüthe der .Uünste und
Wissenschaften zu erzeugen, aber der
Luzus schafft kein Glück und die An
bäilftmg riesiger Vermögen in den
Händen der rohesten Gewissen, der
raschesten Geister l,at nothwendig eine
Verelendung der Ma1!en, euie role
tarifiruiig der vornehm denkenden
Intellektuellen zur Folge, während
umgekehrt der Koinmunikns zur
Schreckensherrschaft der Masse, zu ei
ner Zertraiuvelung aller döherenKIu
tur unter den Füs-m der satten Herde
führen müfzte. zu einer hohnlachen
den Vergewaltigung der überragen
den I.idividuen. zu Orgien des klein
lid)en :.'eidc, ziir Bersuying eines
idealen Strebens sn plattm Behagen,
IVVUI WIUWU III fiUHUU nnin. "II - " . - ,
Bis letzt ist immer noch der Krie.,nungen sei, die am Ende diese? wir.
... . . . , . . .... . . l .. '.V .. t .t,.. J . ..k. ....... AH.
nicht nur die ultima ratio in Mackt
fragen, sondern auch das bewährteste
Licherhtitsnentil gegen die Spreu
guiig der Volksgenolsenschaf.en durch
Ueberheizung derLeidenschaften gene
fen und der Balancier, der daö
Schwungrad des Fortichritts iiber den
' , . ' , , ....... -
todten Punkt hinwegbringt. Und biS,
eine ssllsdaft?ordnuiig gesunden
ist. welche der Ordnung der :'c'atur
vernünftig nachgebildet, den über
ragenden Geistern, den geborenen
Führern die Herrschast sichert und
den Schivad'm, den Unbeträchtlichen
die Gt'folgschaft im rulzigm 'rttan
m auf den starke Tchntz und den ge
rechen Sinn dieser Führer zu einer
Freude macht, so lange werden wir
des Krieges schwerlich entrathen kön
nen. Ter sickiere Instinkt der Iuaeud hat
uns jüngst ein glänzendeöBeispiel ge
aeben, wie wir und wahrhaft gesuno
und froh erhalten können, selbst i
diesen Karten Gleiten, die unö eine Ue
dennispannung aller geistigen und
pbyfischelM Kräfte, damit aber auch
twc Verkümmerung, des Gemüthlle
be7.s aufzuerlegen scheinen. Das ra
sche lZfnporblühen der Wandervögel,
der fadkinder, der Iugendwehr be
deutet einen Protest des gesunden I
stinktö der Jugend gegen daS System
einer Evzichung, die den Forderun
gen der (Vegenwnrt immer noch mehr
oder minde r hilf- oder verftLnduibloS
gegenübersteht. Und es ist ein be
sondcrS fchdneS Zeichen wirklichen
Fortschritts, dck sich diese Bewegung
nicht auf die männliche Jugend be.
schränkt, sondern dah sie von allem
Anfang an daraus bedacht War, auch
Mädchen Wehrhaft. , stolz auf ihre
Krast, glücklich im innigen Berkehr
mit der Natur zu machen. Ter bloße
Sport, zumal der athletische, kann,
wie wir das an England und Amerika
sehen, leicht zur Karikatur, zum Fe
xenthum ausarten: diese singenden
Wanderer. Pfadfinder und Krieg?,
spieler dagegen stählen nicht nur ih
ren Körper, sondern saugen ihre See
le voll Andacht und das ist das
Wichtigste dabei? Ter Wald ist die
redte S.ätte für seelische Freiübun
gen, durch die man sich frommcDank.
barfeit für alle Schönheit der Welt
erwirbt ' und Begeisternngsfähigkeit
bis ins Alter erhalten kann.
Als ich in dcrZeitung las, dasz Heu
er kein Nobelpreis für Friedensbestre
bungen verlieben werden könne, da
habe ich dreinialHlirra geschrien. Mag
das nun geschehen fein, weil in der
ganzen zivilijirten Welt wirklich kein
ehrcmrdigerFaselhans zu finden War.
oder Weil die Preisrid)ter das Fein
gefühl besahen, sich in einer Zeit, wo
die gculze Welt dem Heldenmuthe von
vier ver'anilten kleinen Bölkersd)aften
die verdie.'iten Ehrenbezeugimgcn er
weist, sich mit der Belohnung billiger
lbadereien nickt lächerlidl zu ma
chen, gleichviel das blanke Schwert,'
aien, gil.icuvl.'l, iu uiumc .iu;iui.-u
ist den müßigen Wortnmchern über
l '' . v i
den vJttüio gerai ren, urio vas vunu
mich erfreulich Wir haben in Deutsch-
. 7 J. '-ir: i ; cl7..
innn itpi itt niri tu iiiiiii irii i i i iiiiiiii ii
Grund, mit dem Säbel zu raffeln,
und ein Triumvl, der Unvernunft wä
l'V ynjvinvvn..U 4" -iji- "
re es, wenn ganz Europa wirklich da
rum bluten müfzte, weil österreichisdie
Handelsintcressen den siegreichenScr-
ben keinen Adriahafm goimcn.' Avcr
gut ist es auf alle Fälle, dasz wir wie
der einmal einen gerechten Krieg in
der Nabe erleben und der Gefabr ins
Auge sehen mufztcn. Nicht die schlech-
'
teste Folge wäre es,- Wenn auch me
bölre Vklick.en erinnern lasseir woll
te. Sie ist schon so weit gekommen,
die Bekritteluna und Bewikelung al
les Heldenthums als Beweis iiberle
les W m wcur. i
gcnenM'lNeseoenioan 'auu.n,
abwart, der armseligsten Wmkel der
Nlrana'l-7iZieit. In den vier Jahr
zehnten des Friedens ist auch die Dich
tung fast ganz zur reinen Lirruskunst
geivordeil, und sie hat in der gedeihli
chen Bruthitze emetischer ueiHTtiuiur
ungemein viel gelernt. Freilich ist ihr
auch das Lernen 'o lelcht gemaair uno
das Handwerkszeug so vervollkomm
net worden, dasz vuchuviele heu.e im
stande sind, sich litQ'nrlsch gl, vetvoli
nen S?ipllckt wird auch das anders
und bester, wenn die wütigen Jun-
gen einmal reif sind, dvese neuen mu
fAcir wk?ckl ffrfi Horn Slwld UNd V0N
der Heide die neue Frönunigkeit und
die ungenirte Begelsterunvi geyou na
hen. Unter den heutigen TX'chtern sind
nlszuliil'll' hlp mir bnriirtt kllss Tich'
ten verfallen sind.veir ihre Wohlha
benheit ihnen Ueversiun an eil g
währte, und weil ihrer Arroganz ein
bischen. Besonderheit zu schade dünkte
für daS Kontor und die Kanzl-il., Wer
in der Kindheit gelernt bat, in. Ge
meinschaft mit seinesgleichen sei,le,Ta.
seinsfreude in einem einfachen BvUs
liede liinausuijalchzen. der wird lckht
so leicht in Versuchung komme',, tfe
dmitfifip Lnrik durck, eiame kramvfdÄ '
te Hervorbringnng zu vermehren, um
eine Generation, die sich ihrer Krast
lind Wehrhastigkeit wieder freuen ge
lernt bat, wird auch vielleicht leichter
den volksthümlichen Tramatiker her
vorbringen als unsere gegenwärtige
deutsche Menschheit, die sich aus lauter
Nervosität mit Ironie gegen das Hel
denthum Wehrt. Tann aber Wird nicht
mehr die deutsch? Dichtkunst auf die
deutsche Wirklichkeit Pasten wie die
Fausi aufs Auge
!' Mag u? daS '"i den Holf
I k. if .L . VI k
rei, uno mum-n ,snri 'iitinn a-
ängstcten IVtniit!) zaghaft crliühen,
Haarmenschen.
I der Mitte drö vorigen Jahr
f..... V. rt nind iiinrtfAtitMi T'Aflm
UUIN'II l jllttH W -
rj bekannte Julia Pastrana.
d! bie emiMdte Europas und
erweckte nvniger durch Ü)te Tanzkunst
als durch ihr Auksehen das Interesse
der Laiemvelt und der Men,,w;
lange dornige Haare fielen von,
Stirn, Oberlippe und Kinn, während
Backen und Nase davon ziemlich frei
waren. Genauere Untersuchungen, die
Purland vornahm, ergaben daS Vor
haiidensein einer doppelten Reihe ron
Zäbnen im Obvr. und Unterkiefer.
ToS war ausfallend, denn nach Im
früher und später angestellten Haar
menschen angeftcllten Untersnckmngen.
zeigte sich im Gegentheilt fast stets
ein Mangel an Zähnen beim Äustre
ten von Ueberbehaarung oder Hyper
trichosc. der, wie letztere selbst, auch
erblich übertragen werden kann.
Zuerst wurde das an drei Generatio
nen der indisdzen Familie Ch
Maong, die am Hofe von Ava i
Birma lebte, beobachtet; der Grof
Vater trug seideimeicke Haare vo
Fingerlange fast im ganzen Gesicht,
in dcn Ohrmuscheln und an den Bcr
derarmen. und ähnlid Ueberhaarung
zeigte sick bei feiner Tochter Maphron
und ihren beiden Söhnen; die ganze
Saarfamilie wurde (1808) in Air
chomö Archiv., beschrieben und abge
bildet. Auch der russische Pudel
mensd)" Andrian Ieftichcw, der sich
in den siebziger Jahren sehen ließ,
vererbte seine Ueberbehaarung lind
seh mangelhafte Bezahnung auf sei
nen Sohn; der OberNeser deö erster
war fast zahnlos, während der eben
genannte Shw6 Maong dort nur vier
Zähne batte. Inzwischen ist die Zahl
von Beobachtungen an solchen Haar
menschen beständig gewachsen; bei deir
Mkroucsiern tritt fo häufig eine Rü
ckemnähne aus. dasz sie all Raffen
dzarakter ungeieyen werden rann, uns
die Ausbildung eines rid)tigen Haar
sdiwanzcs ist nicht nur von griechischen
Militärärzten öfter beobachtet mor
den, sondern tritt besonders bei ganz
jungen Kindern zuweilen auf. Der
Gedanke lag deshalb nahe, daß die
Ueberhaarung durdi cin Bestehen
bleiben und Auswack)fen des Woll
NeideS des Säuglings zu erklären fei,
was auch das Ausbleiben einer norma
len Zahnbildung erlärlich machte, da
die Zähne ja wie die Haare Oberhaut
bildungen sind. Auch Prof. P. Sara
sin kommt in einer Abhandlung in
. sV - f. . !!(.. L'
ven J00i0gicyrn yrvuacrn uver v
zoologische Schätzung der sogenannte
Htlarmenschen zu der Ansicht, daß el
fich um em Bestehenbleiben des söta
len Milchhaares und dessen weiteres
Wachsen im Laufe der Entwicklung
bandelt dak also ouck das Ausblet
' " m . i
bm der normalen Bezahnung auf kl
ff i-r6st6n im mbrdonalen ??ustano
-- .7" ..: v yt
3"'$ ufuhrni 'st- Danach tzprach.
das Gedift der Haarmenschen dem
- '
Mlchgebiß der Kinder, zu. dem im
Falle der Julia Paftrana ausnahms
weise noch die zweite Bezahnung trat,
Man hat für dieses annormale Ber,
weilen im jugendlichen Zustand neuer,
dings das Wort Neotenie, zu deutsch
Jugenderhaltung", geprägt; auch
künstlich hat man diesen Zustand beim
mexikanischen Arolotl, bei Kaulquap
pe und anderen Amphibienlarve
durch Hunger, Kalte und andere Em
er geht noch einen Schritt veiter.
Mangelhafter Haarwuchs und man,
gelhafte Zahnentwicklung kommt auch
Tbierordnunaen vor: er
. . f
km Amei enbären und
g und Sriin
lbren Verwandten, und Saraiin
spricht die Vermuthung aus, daß auch
diele Thierformen als Säugethierlar
den aufgefaßt werden könnten, di
konstant geworden sind und sich im
Laufe der Zeiten infolge Bererbunz
ihrer Eiaenichasten aus die achtom
men zu lebensfähigen Formen mit
diesen Zeichen der Jugenderhaltung
entwickelt haben. Inwiefern hier ober
die Anvassuna an neue Lebensbedm.
gungen mitgewirkt hat, ist natürlich
schver zu sagen.
tm ,
Frech.
Philantrop (zu einem Bettln):
Was Sie in erster Reihe brauchen, ist
in Bad: bier haben Sie eine Mark:
aber verschwenden Sie dag Geld nicht
anverweuig.
Bettler: Ich kann Ihnen ja ein
Probe von dem Wasser mitbringen.
Einfacher Ausweg.
Herr (zu eine,,, Hausirer): Der
Schirm, welchen Sie mir heute der
kauften, das War schöne Schundwaa
re. ich hab' ihn ein paar Stunden ge
tragen, und er ist sckion ruinirt!''
Hausirer: ,,Ta wüßt' ich Ihnen ei
nen Rath: Kaufen's mir einen neu
. k.
5svt der guten alten Zeit.
F'ldwtbel: Morgen hat der Haupt
mnn' Liockzeit und da bat er der Kam
pagnick ein Fasz Bier zum Besten gege
ben. d mumen wir ausnaymemeize
früh ei .Bisserl exerziren. daß Wir su
ordentlich. Durst kriegen!"
V