Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 04, 1913, Image 5

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Rauhe Tage, frische Herzen!
Ueberall an Tür und Haus
Hängt der Frost die starren Stet
zen
Ei, was macht ein Bub sich draus?
Nauhe Tage., frohe Kinder!
Nur kein wimmernd Weh und Ach!
Saust der Schneewind, nur ge
schwindcr
Sausen wir ihm munter nach.
Der Sandmann.
Zwei feine Stieflein hab ich an
Mit wundermeichen Söhlchen dran?
Ein Säcklein hab ich hinten auf,
Husch! trippel ich rasch die Trepp
hinauf.
Und wenn ich in die Stube tret,
Die Kinder beten das Abendgebet;
Bon meinem Sand zwei Körnelein
Streu ich auf ihre Aeugelein.
Da schlafen sie die ganze Nacht
In GotteS und der Englein Wacht;
Bon meinem Sand zwei Körnelein
Streut' ich auf ihre Aeugelein.
Kind nnd Kätzchen.
Kind :
Kätzchen, du mufzt nicht kratzen,
Mach nicht so scharfe Tatzen,
Gib mir ein Pfötchen sanft und
- weich."
Katze:
Kindchen, ja, das tu ich gleich;
v Aber ick will dir auch was sagen:
) Mußt mich nicht erst zupfen und
schlagen."
) '
'Jjupire oas itino nun aua) einmal,
. Machte dem armen Kätzchen Oual;
Tat nun daS Kätzchen auch nicht
gut.
Kam wohl gar noch ein Tröpfchen
Blut;
Wars doch von beiden nicht bös ge
meint,
' Blieben auch fernerhin gut Freund.
Die untergehende Sonne.
Wie geht so klar und munter
Die liebe Sonne unter!
Wie schaut sie uns so fröhlich an
Von ihrer hohen Himmelsbahn!
Das ist so ihre Weise:
Sie wirket viel, doch leise.
Wer viel ain Tage Gutes tut,
Der hat ain Abend guten Mut.
Sie läuft den Weg bebende
Vom Ansang bis zu Ende,
Erhellt und wärmt die ganz
Welt
ZS irem himmlischen - Vezelt. ;
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Jit'ir
Hei, das ist ein lustig Leben,
Blinkt der Schnee und blitzt das
;' ' Eis; -
Hart gefroren, blank und eben
Ist die Bahn, man rührt sich heiß.
rtest nur halt dich, sieh! schon fliegen
Wir in sturmgeschmindem Schritt,
Selbst der Hofhund! Vor Vergnü
gen
Bellt und läuft er wacker mit.
Den frommen Kindern soll gar
schön ,
Ein frommer Traum vorübergehn.
Nun frisch und rasch mit Sack und
Stcb
Nur wiederum die Trepp hinab!
Ich kann nicht länger müfzig stehn.
Ich musz noch heut zu vielen gehn.
Nun seht! Mein Säcklein öffn' ich
kaum,
Da nickt ihr schon und lächelt im
Traum. ,
gnnd nnd Kinder.
Du bist so grosz und läßt dich doch
zerren
Und gar in einen Wagen sperren
Und quälen ohne Unterlaß?"
Hund: Von keinem andern leid' ich
das.
Doch das sind die Kinder, meines
Herrn,
Von denen ertrag ich alles gern."
Nicht lange, da schlug die Essens
stund,
Da spannten sie los den guten Hund
Und nahmen ihn mit sich hinein.
Er mußte doch auch bei Tische fein!
Und jedes gab ihm ein Stückchen
gern, , ,
Doch am liebsten nahm ers von dem
Herrn.
Auf allen ihren Wegen
Ist lauter Lust und Sogen;
Tann schließt sie freundlich ihre
' Bahn
Und lächelt uns noch einmal an.
Jetzt geht sie klar und munter
Am Abendhimmel unter;
Bald aus den Morgenhimmels Tor
Steigt sie mit neuem Glanz empor.
Drum wandelt frohen Mutes
Wie sie und tuet Gutes!
So schließt ihr fröhlich euern Lauf
Und steht frohlockend wieder aus. -
ZVns gnns und Willi zn lUci!)nar!jtrit 0c
Kommen huben.
21 ia .vuiiv ach Weihnachten ein
mal vor die Tür ging, traf er Willi.
Was hast du denn zu Weihnach
ten bekommen?" fragte Willi. Et
was sehr schönes! sagte der Hans.
Xs&) habe cinfcit Wagen mit einem
Pferd zum Anspannen bekommen
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Krisis
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Rätsel.
I.
Wer bon euch allen bringt heraus,
Was ich im Sinn hab für ein Haus?
Der Ouer nach ist gebaut die Tür,
ES fübrt nicht Weg noch Tteg zu ihr;
tfii K-emter bat eS okfen nebn.
Doch kann man nicht durch alle sehn.
Zwei sind mit aven nur oereqti;
Ser Mcr bat ttvei Femterlem.
Doch scheint die Sonne nie hinein.
FehltS aber oben unterm Dach
DaS ist die allerschlimmste ach'.
S.
Die Flotte, ewig unker Segel,
Nie lauft sie aus, nie langt sie an,
link ohn Pleiter Mst und Seael
Umschifft sie selbst den fernsten Plan.
Sie führt die köstlichsten der Gaben.
Dem Schoß der Erde nicht entgraben.
Heraus aus tiefstem Ozean.
Doch sollen ihre Schätze landen.
So müssen erst die Schiffe stranden:
Bevor das Fahreuff ist zerschellt.
Beglücket nie sein Gut die Welt.
8.
(Zweisilbig.)
Die Rose und dem eigner Mund
Tun dir die erste Silbe kund.
An Schlüsseln. Austern und am Mann
Die zlvcite stets man sehen kann.
DaS Ganze ist, bon Glanz umwoben.
Ein Herrscher nd ein Held zugleich.
Der einst zn Macht und Ruhm erhoben
Da tiefgcspaltne deutsche Reich.
Zetzt ruht er schon seit langer fldt
Tief unten in des Berges Schacht.,
Von Schlaf umhüllt und TraumcSnacht,
Ei Bild vcrstmkner Herrlichkeit.
4.
Tu auf nun dein Mäulchen.
Sag. wag ich ergreif:
Ein eisernes Gäiilchen
Hiit flächsernem Schweif.
Sieh, wie durch das Du,,!,'
Der Hohlen es schlüpft!
Sich, wie mit Gesimkcl
$n die Lüste es hüpft!
Und willst du cS führen.
Sa fafz es klug an,
Somt wirst du gleich spüren
Seinen spitzigen Zahn.
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Mehr nicht?" meinte Willi.
Aber waS ich alles habe! Viel mehr
als du! Ich habe vier Pferde und
einen Pferdestall, einen zoologischen
Garten, zwei Bilderbücher, einen
großen und einen kleinen Ball und
noch anderes. Etsch. siehst du wohl,
ich habe viel mehr als du!"
Das schadet nichts," sagte HanS,
mein Vater und meine Mutter
können nicht so viele Sachen kaufen,
weil sie nicht so viel Geld haben.
Wir find aber doch zufrieden, und
ich freue mich, daß ich meinen hüb
schen Wagen mit einem Pferd habe.
Wenn ich zoologischer Garten spie
len will, nehme ich mir einfach
Bauklötze, das sind die Tiere, und
wenn ich Bilder besehen will, nehme
ich mir mein Bilderbuch vom vor:
gen Jahr. Einen Ball aber mach ich
mir au3 Papier. Siehst du wohl?
Ich habe ebenso, viel wie du, und
es hat nicht so viel Geld gekostet."
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SMecke?
8.
Ihr wißt, nur Lenz und Sonne geben
Den anoem Blunicn sonst da? Leben;
Uns hat in kalter Winternacht
Der grimmste Frost zur Welt gebracht.
Die Erde hat uns nicht gehegt,
Kein Gärtner freundlich uns gepflegt;
Wir können kurze Zeit nur drangen.
Denn wenn uns Licht und Wärme
droht.
Ist unsre Herrlichkeit bergangen
Wir alle weinen uns zu Tod.
Auch darf uns deine Hand nicht pflük
kcn:
Wir sterben, wenn unS Hände drücken.
6.
Es ist ein Reich von bier Provinzen,
Und jede Provinz hat ihren Prinzen,
Die nibren mit einander $irea.
BiS einer sich erkämpft den Sieg.
rum geyt es fteis auf Hauen und
Stechen.
Denn Zeder will um fteind sich rächen.
Keiner sich mit dem andern vertragen.
Auch pflegt die Zvrau den Mann zu
schlagen,
(Kein fremder hat darein zu sprechen).
Und alles hängt ab von Glück und Wa
aen.
Dies Glück hat wenige reich gemacht.
Doch viele ins Verderben gebracht.
?ch bin daS nützlichste .
,viic dich wohl auf der örde:
Doch gleichet dem auch nichts.
Wie ich gemartert werde.
Den Prügel und das Rad
Hab ich erst auözustehn,
?ch muh durcks Wasser dann,
Und drauf durchs Feuer gehn,
8ulet)t, nachdem man mir
Dies alle angetan,
?,erschnrid't das Messer mich.
Zerbeißt mich noch der Zahn.
, , , , ' 8.
Fmi3 nur itrsit aus dcinpiti F'ikVli.
; s6 ein Würstlcin. istS ein Fisch,
iind es Suppen. Braten. Kuchen,
i Alles müssen wir versuchen.
Doch wir ichlun,,
Nicht ein Schliickchcn.
Wir bedürfen
Nicht ein Stückchen;
Ter kleine arli! Er ist ein
Bübchen zum Anbeißkr,, so patzig, so
stramm, und wenn einen mit fei
nein Schelmenäuglein anlacht, dann
tYnn man nicht ander, all ihn her
zen und küssen, ßr ist eben aller
liebst. Und doch hat er seine unan
genehme Seite. Seine Mutter äng
siigt sich ost um ihn, weil er alles,
wag er unter seine Batsckibändcken
bekommt, kurz und klein schlägt.
3$ gao anlangn, aus diese Nla.
gen wenig, obschon ick der besorg.
ten Mutter beistimmen muhte, es
sei etwa beängstigend. wie Narli al
lei ruiniere. Spielsachen, Kleider,
Möbel, kurz, alles, mit dem er in
Berührung kam.
.Er ist daö genaue Gegenteil von
feinem ältern Bruder Paul." klagte
die Mutter. .Dieser ist in allen
Dinaen so sorakäliia. Brickit ein
von seinen Sächelchen. so ist er
schier untröstlich. Stets hat er fei
ne Spielsachen hübsch in Ordnung
und leine Schublade ist immer aus
geräumt. Er weih stets, wo er
seine Sachen hingelegt hat und geht
mit allem äußerst sorgfältig um.
Karli aber läßt alle? liegen, der
liert bald dies, bald das. und wenn
etwnS entzwei ist. wirkt er die
Stücke wohl gar lachend weg. Bon
leinen splkiachen ist rnchtS mehr
aanz. und Bilderbücher werden er
barmungslos in Stücke zerrissen.
Was yaiten 'sie davon? Ist das
nicht recht beängstigend? Raten Sie
mir!"
.Ich legte mich auf daS Beobach
ten des kleinen Sünders. Einmal
kam ich dazu, wie er im Eßzimmer
das Nohrgeflecht eines StuhlsitzeS
mit einem Dessertmesler bearbeitete.
Am Rande hatte er einige Rohr
schienchen losacscknitten. tat.
als wäre alles in Ordnung und
fragte ihn freundlich: ,Na, WaS
machst du da. kleiner Mann?"
DaS ist lustig!" lachte der klei
ne Schelm, schau mal da, wie man
daS hin und her machen kann." Er
zog ein losgeschnittenes Nohrstück
durch das Geflecht hin und her.
Dann hielt er inne, riß e3 mit ei
nem Rucke heraus und war nun
über daS fchlanke, biegsame Ding
erfreut. Ein zweites folgte. Da
fragte ich ihn: .Wenn du aber alle
heraus hast, kannst du dann noch
auf dem Stuhl fiken?' Er besann
sich und sagte: Dann ist hier ein
großes Loch!"-
Eben siehst du; der Stuhl kann
nicht mehr gebraucht werden."
Alle drei
Helfen wir dir nur zu speisen.
Nun dabei
Rate, wie wir mögen heißen!
Lös, der Nütsel i vorigtr
Stummer
1. Funke und Luft.
L. Die Wetterfahne.
8. Rom, Amor.
4. Ter Buchstabe R.
ö. Der Trichter.
6. Stiefelknecht.
7. Nachtlicht.
8. Die Schildkröte.
Leitsätze zur Äinder-Erziehung.
Es gibt Menschen, die sich bei
allen Kindern einer besonderen Be
liebtheit und Anhänglichkeit erfreu
en. Die andern sind erstaunt dar
über, und denken, welches Geheim
rn3' dieser wohl besitzen möge, daß
die Kinder ihn so lieb haben und
ihm anhangen. Kennt er irgend
ein Geheimnis? hat er geheim
natürliche Weise zu!
Nein! Die Sache geht auf ganz
natürliche Weife in sich?
Der Beliebte hat meist eine ganz
vorzügliche Anpassungsgabe. Kinder
sind gewöhnt, erzogen zu werden,
man verwöhne die Kinder nicht, in
dem man sie etwa als voll betrach-
tet, sondern man wirke gelegentlich
erzieherisch ein, jeden kindlichen Ue
bl.'griff freundlich, aber bestimmt
zurückweisend. So wahrt man die
Autorität als Erwachsener. Aber
nicht nur seine Rechte als Erwachse
ner nehme man wahr, sondern er
fülle auch seine WMten, dem Km
de helfend zur stehen.
Einem weinenden Kml,c gebe man
Gelegenheit, sein Herz auszuschütten
und tröste es. Im Streite der Kin
der nehme man sich der schwächeren
an und verweise mit ernsten Wor
ten, die keinen Widerspruch dulden,
die oft zu Roheiten neigenden Necke
rcien der anderen.
Im Gespräch mit Kindern zeige
man den geduldigen Zuhörer,, man
beantworte, ohne zu ermüden, die
tausenderlei Fragen dem Berständ
nis entsprechend, und wird uns daS
Fragen zu viel, so verweise man
das Kind nicht zur Ruhe", sondern
man lenke geschickt ab," inoem ma.
z. B. dem Kinde ein Rätsel auf
gibt und eventuell für die richtige
Lösung eine Belohnung verspricht.
Kinder, die im Affekt zu Wut
ausbrllchen neigen, strafe man nicht
mit körperlicher Züchtigung, " denn
sonst würde, man sich in diesem Fal
Wieder staunte er und' fragte:
.ttann manS wieder machen?"
.Vielleicht, ja. Aber. daS gibt
viel zu-tun."
.Kannst du' machen?" fragte er
mich.
.Rein, mein Lieber, da kann ich
nicht. Auch Mama kannS nicht und
Papa nicht; man muß den Stuhl
toeggeben und da kostet viel. Frage
mal Papa."
Da erschrak der kleine Mann.
?iasch versuchte er, die herauSaezoge
nen Stäbchen wieder hineinzustecken,
gab? aber nach kurzer Zeit auf und
wandte sich kleinlaut feinem Schau
kelpferde zu, dessen Schwanz zur
Hälfte abg'schnitten war.
Ein andermal hatte ich Gelegen
heit, Narli bei der Untersuchung ei
neS hübschen DachshündchenS auS
Gummi zu beobachten. Der Dackel
war daS Geschenk deS OnkelS und
erst zwei Tage vorher in den Besitz
deS Kleinen gelangt, der daS hüb
sche Tierchen sehr liebte. Er versuch
te ihm auf einem Polsterschemelchen
ein Bett herzurichten. Dackel wur
de auf den Rücken gelegt und sireckte
dabei natürlich feine krummen Beine
in die Höhe. DaS schien dem kleinen
Manne polizeiwidrig zu sein. Er
wußte ja auS eigener Erfahrung,
daß Strampeln im Bette nicht ge
duldet wird und suchte nun die Bei
ne deS Hündchens in Positur, d. h.
glatt an den Leib zu bringen. Sie
schnellten jedoch immer wieder in die
Höhe. Für diese Unart sollte Dackel
gestraft werden. Die Nähtischdecke,
die als Bettdecke diente, flog auf den
Boden und etwas unsanft wurde der
Hund auf die ffüße gestellt. Dackels
angeborene Elastizität wehrte sich da
xegen und so hüpfte das Hündchen
etwas vom Boden auf. Das war
für Karli ganz neu und interessierte
ihn so, daß er nun immer wieder
durch energisches Niederdrücken den
Dackel zu Sprüngen zwang. Ein
mal gar überschlug dieser sich und
nun war die Freude des kleinen Pei
nigers erst recht groß und erst recht
wurden setzt Sprungübungen ge
macht. Allzu viel ist aber auch für
ein Gummihllndchen ungesund und
bald wurde Dackel durch die gemalt
lame Behandlung lahm. Das linke
Hinterbein bekam da, wo es mit dem
Körper verbunden war, einen Riß.
Kaum hatte Karli das entdeckt, so
hielt er inne, betrachtete aufmerksam
den Riß und suchte nun das Inner
Dackels zu ergründen. Ein Patsch-
finger wurde in die Wunde gezwängt.
le den Haß des Kindes zuziehen,
sondern man ignoriere zielbewußt
das ungezogene Benehmen, bis Be
ruhigung eintritt, und dann ist ekn
leichter Spot oder kurze Ermah
nung angebracht, die das Schamge
fühl des Kindes wachruft. Auch
das Kind hat feine Pflichten, fein
Tagewerk, von dem es sich oft gnn
drückt. Hier fei der Erzieher streng
und unerbittlich, dringe auf Er
füllung der Pflichten und nur ganz
ausnahmsweise sei er nachsichtig,
was das Kind stets als eine Art
Belohnung ansehen soll. Die
Strafen dürfen .nicht in Harte" be
stehen, oder gar in . eigenen Zorn
ausbrüchen, vor denen sich das Kind
fürchten soll. Roheit und Abstump
fung ist das Resultat. Die größte
Strafe soll sein: zeitweises Entzie
hen des Wohlwollens, der Liebe, so
daß das Kind zerknirscht, schnm
und reuevoll um Wohlwollen bettelt.
In solcher Feiertagsstimmung der
Versöhnung und Vergebung der
spricht das Kind alles und ist für
wohlwollende Ermahnungen emp
fänglich.
Schöne Frauenhände.
Eine russische Dame. Frau Sjebi
now, veröffentlicht eine Studie über
die Hände der Personen des schönen
Geschlechts. Die Resultate, zu de
nen sie kommt, scheinen mehr interes
sant zu sein, als der Wirklichkeit zu
entsprechen. Sie schreibt: .Die Ehi
nesinnen besitzen die schönsten Hände
der Welt. Ihre Finger sind schmal,
biber keine knotenartigen Gelenke, sie
sind von Samtweiche und doch nicht
weichlich. Nur die Nägel der linken
Hand sind zu lang. Die Israelitin
nen haben auch schöne Hände, obwohl
die Knöchel zu zart sind, fo daß sich
das letzte Glied nach außen biegt. Die
Damen des HaremS haben dicke und
weiche Finger, wie kleine Würstchen,
und ihr Nägel sind aufs lächerlich
ste verbogen.
Die Amerikanerinnen haben, dank
sorgfältiger Pflege, schöne Hände
fürs Auge; aber sie sind hart, wenn
man sie berührt. Ihr Rücken ist
leicht gerötet und das Innere -abge
härkt durch den Sport; manche a
ben geradezu Schwielen, wie .Arbeit
ter". Frau Sjebinow kommt nun
auf die Europäerinnen zu sprechen.
Sie sagt, um das gleich vorwegzuneh
men, daß die deutschen Frauenhände
häßlich sind. Ein Kenner wird
dies Urteil belächeln. , Die ,Engläil'
Der Gummi hielt den Finger fest
und es braucht eine Kraflar.siren
flilng dei kleinen Manne, ihn wieder
lokzubekommen. Mit einem gemalt
simen Ruck gelang ei. Dadurch war
ober der Riß doppelt so groß gewor
den. DaS Bein hing jetzt nur noch
an einem Fetzen. Diese neue Ent
deckung spornte zu wettern Versuche
an, die erst aufgegeben wurden, all
der ganzen Länge deS BaucheS nach
ein gewaltiger Riß klaffte. Mit traf
tigern Schwünge wurde Dackel, der
nun für Karli jede Interesse verlo
ren hatte, an die Wand geworfen
und fiel hinter die Kommode.
Meine Beobachtung hatte mich auf
eine Idee gebracht. Ich brachte Karli
bei meinem nächsten Besuche ein Ju
lammensetzfpiel mit. Der große Ka
klen mit den hübsch glänzenden Wür
sein schien dem kleinen Mann aus
den ersten Blick zu imponieren. Die
Würfel wurden einer eingehenden
Besichtigung unterzogen. Der Um
stand, daß sie Köpfe, Beine. Arme,
halbe Bäume und Teile von Geräten
oufwiesen, belustig': den kleinen
Mann ungemein. Dann kam er mit
der Frage: .Warum ist da nur ein
Arm?" Ich zeigte ihm. wie die
Würfel sich zu einem Bilde zusam
menfügen lassen. Mit größtem In
teresse sah er zu und jubelte dann
laut vor Vergnügen, als das Bild ge
nau der Vorlage entsprach. Alle sechs
Bilder wurden nun der Reihe nach
durchgenommen. Dann zeigte ich
Karli, wie man mit den Würfeln
allerhand Bauereien ausführen könne.
DaS war wieder etwaS sllr den Klei
nen, und mit überraschendem Geschick
konnte er eine Pyramide nachahmen
und einen Turm, bei dem ihm frei
lich das Umstürzen am meisten Spaß
machte. Nach wenigen Tagen war er
imstande, sämtliche Bilder allein zu-,
lammenzusehen und durch das Mrc'z
den ganzer Reihen im Nu neu?
bilden. Durch Monate In, das;
hielt das Interesse an und Mrud.
Sorgfalt wachte er darüber, daß Um
ner der Würfel vcrlrren ging. Auch
die Vorlagen für die Bilder versorg
te er stets im Kasten.
Karlis Mutter verwunderte sich über
die Wandlung. DaS neue Spielzeug
schien Wunder bewirkt zu haben. DaS
Geheimnis lag einzig in der Tatsache,,
daß daS Zusammenfehfpiel dem Klei-'
nen Beschäftigung bot, während bei
fertigen Spielzeugen er sich nur durch
Zerstören betätigen konnte.
Frau M.
derinnen sind von der Natur nicht
viel besser bedacht. Die Russinnen
undFranzösinnen haben kleine Hände,
ja .it kleine Hände. Und warum
bedecken gerade die französischen und
russischen Frauen ihre Finger mit
allzu vielen Ringen? Um ihre Feh
ler zu verbergen! Auch die Jtaliene
rinnen haben kleine Hände, aber sie
sind nicht fehr sauber gehalten. Frau
Sjebinow kennt gewiß nicht die
Duse, deren Hände D'Annunzio so
schön besungen hat, und die eine so
wundervolle, man kann fast sagen,
Mimik und Ausdrucksfähigkeit be
sitzen. .Die Hände der Spanierinnen",
sagt Frau Sjebinow weiter, sind von
klassischer Schönheit, und namentlich
ihre Bewegungen sind bon unnach
ahmlicher Grazie. Diese Hände las '
sen sich nicht beschreiben, sie lassen sich
nur bewundern. Wie sie den Fächer
handhaben, wie sie die Zigarette fas
sen, wie sie das Kleid aufnehmen, wie
sie die Mantilla anlegen. Einzig
die Spanierin weiß einen würdigen
Gebrauch von ihren Händen zu ma
chen!" Glücklicherweise braucht die
Benus von Milo die Kritik der rus
sischen Frau Sjebinow nicht zu fllich
ten!
Spruch. -
Verstand ist ein Edelstein, der
am meisten glänzt, wenn er in Te
mut gefaßt ist.
Gewisse nsfrage. Kleiner
Emil (der ein schlechtes Zeugnis be,
kommen hat): Papa, wie oft bist du
denn durchgefallen?
Mit verstärkten Mit
teln. Schwiegermutter (die sich bei
dem Spektakel, welchen ihre 3 Enkel
mit ihren Trompeten machen, entsetzt
die Ohren zuhält): Aber Kinder,
um Gotteswillen, das ist ja zum Da
vonlaufen!"
Einer der Enkel: .Das sollst Du
j,: auch! Und wenn es nichts hilft.
hat Papa gesagt, dann kaust er jedem
von uns noch eine Trommel dazu!"
Druckfehler. Unser be
rllhmter Tenorist hat sich die Liebt
aller jungen Damen öer fetaDt er
obert. Vermieterin (zu ihrem
Zimmerherrn, der schon seit langer
Zeit die lvttete ichuioek): Ich weig
irirklich nicht, Herr Meier, wie ich am
Ersten meine Wohnungsmiete zahlen
soll." ,
! Zimmerherr: .Trösten Sie sich
doch nicht mit mir, Frau Huber: ich
kann die, meinige auch niKt zahlet