Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 03, 1913, Image 4

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    Omah Tt&iutt Freitag brn 3. Januar 1913.
CM AHA TRIBUNE
TRISÜME PUBLISHING CO.
VAL. J. PETCR, Pri.
UII Hw4 Sir. OttKa. Nt.
I tutf nl im rrnnil-rliaa MnUtr, Marth 14, IHi
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I frw York Offic, I n Gcrman riawtpa
pr AUUac, 45 Wal MthSC
. Omaha, Nebr., 3. Januar 1912.
DaS Fntter im ?,tygcfägis.
" Die Untersuchuu hat eine wahr
hait schandbare Wirthsaxtit dezüg
lich der Beköstigung der efanzcucn
im CountygcjängniS ans rcht ac
dracht. An G4 Jagen, vom ,17.
CUobct bis zuni 19. Dezember.
li'lck'Imi die befangenen nicht das
ibncn zulomulende Eisen. Zlnge
l'ichti dieser Thatsache überrascht es,
a; Vorsitzer jynch so warnr für
die Vii'Tcrariten des Lsscns, (Sardl
jvc und Zlannigan, eintritt. Er
icnne Gardipee seit der ttnabenzcit,
und er erde sich nicht gegen
,hn wenden, äußerte sich Lynch.
(Gleich nach dem Bericht von b
riff McTbane wurden Angebote für
Cpeisimz der lVfangencn geöfmct.
ardipee und Flannigan boten 8
Cents, für die gewöhnliche Mablzeit
und 8 Cents für besondere Diät',
(?. N. Blick bot 8 resp. 8 Cents,
Eilaö BriOt 9 resp. 8 Cents.
Die Untersuchung bat eine uuleid
lirije Einförmigkeit der Speisen ge
:,cislt; Hammclstew war fast die all'
gemeine Nahrung. Gemüse, wcl
lies in den Specifikationen borge
seken ist, konnten sich du befange
nen hinzudenken.
Tü'se Spezifikationen sehen eine
für Gefangene hinreichende, avwech,
folimgöreiche und auch nahrhafte 33e.
köttizunss vor. Es muß also wohl
rin stilles Einverständnis zwischen
der Gcfangnlsverwaltung und den
Lieferanten bestanden, baden. Anders
ist es nicht zu verstehen, dah den
Leuten em so mmschenunwürdigeS
tter vorgeieht wurde.
Der Tod Alfred von Kiderlcn
Wächters, des Staatssekretärs des
ÄiiMärtigen, bedeutet für Teutsch
Zand eilten empfindlichen Verlust,
Ciii diplomatisches Gmie war der
'rstorbcne nicht, aber er hatte ct
was von der Zähigkeit der russischen
Diplomatie an sich, verbunden mit
einer gutmüthigen Verschlagenheit,
Listettfchaftcn, die ihm namentlich
wölirend der Marokkokrise vortresf
lich .znstatten gekommen sind. Als
das damals mit Frankreich getrof
fene Abkommen bekannt wurde, setz
te es viel ungerechten Tadel für
den Ztaatsfekretär des Auswärti.
gen. aber fchon bald kam die Ein.
fui't zum Durchbruch, daß er gar
nickt , so schlechte Arbeit genlacht
l'atte. Als Herr von Kiderlen das
Staatssekretariat des Auswärtigen
ibernahnl, war der Marokkokarren
gründlich verfahren, und fein Wer
dienst ist es, den günstigen Lsugen
llidl erspäht zu haben, ihn, soweit
als möglich, wieder flott zu machen,
aiiS einer mißlichen Situation für
Deutschland gerettet zu haben, was
?, retten war. Von Kiderlen war
ein genauer Kenner der Verhältnisse
im nahen Orient, und die von ihm
kt Ausbruch des Konfliktes auf
dein Balkan verfolgte Politik hat
e.iich in jenen Kreisen getheilten
Beifall gefunden, die vordem an
seiner Thätigkeit mancherlei rnt
.Zusehen hatten. Deshalb hätte sein
Ableben für Teutschland zu keiner
' ungelegeneren Zit kommen können.
Herr von ttiderlen entstammte der
?,'icmarck'fchen Schule, und war ei
ner der Diplomaten, die bis zu sei
i;rnt AUicktritt mit dem Eisernen
Kanzler .zusammen arbeiteten. Er
war sechzig .ahre alt, stand also in
de,ii Alter, wo man In Deutschland
i'pit hinein Staatsmanne noch ctivas
rNi'artet,
i;0iintc nüsiltch sein.
E5 tjcifcl, Herr Rovsevklt werde nächstens apitel aus seinen Eleb
i,s!m in der internationalen Diplomatie veröfjmUichen, Ci wäre unge
itibnlieh. so ku nach der eigenen aktiven Beteiligung. Aber es könnte
vtit nur sehr interessant, sondern ouch sehr nuhlich und lehrreich für die
x.n die Leitung der (Vscljäfte eintretend! neuen Mönner kein, denen ja
Trabe dieses Feld ein nie betretenes ebiet ist, ans dem sich der Slufeen
Erbende die Vorgänge bäusig ganz anders vorstellt, 'als sie sind, und die
c,tt'chlui?tähigkkit der einzelnen Regierung oft viel unbegrenzter, als sie
iq Wadrdeit ist.
Die reikeit des Handeln und des EntschließenS ist bei den Ver.
Staaten jweiselloS größer als bei irgend einer anderen Nation. Trotzdem
ist sie fchon mitunter von den Regierenden überschätzt worden. Und stelj
von der Masse der Nation.
lind ei könnte sein, daß Herr Roosevelt uns Dinge über die Erwer
tn-ng der Philippinen zu erzählen hätte, wenn er auf das Verhältnis zu
apan zu sprechen kommt. Dinge, die die Möglichkeit und Nätlichkeit der
schleunigen Freigabe der Philippinen in ein anderes Licht setzen als daZ
ist. in dem s jetzt Denen erscheint, die niit einer großen Sicherheit von
ihr reden, als von etwas, in dem wir genau sa freie Hand heute haben,
wie zur Zeit,,alS wir die Philippinen nahmen. Und dabei könnte sich
herau:-stellen daß ir damals so wemg freie Hand hatten, wie helile.
Herr McKinley stand nach der Einnahme Manilas vor drei Mög
lichkeiten. Die erste war, die Philippinen den Spaniern zu lassen und
damit die Verbündeten- der Rache ihrer alten Herren auszuliefern; die
zweite war. den PhilH?ien die Freiheit auszubrdingen und sie sich selber
zu überrofsen; die dritte, sie alS ikgcSprns für die Ver. Staaten t
Anspruch zu nehmen.
Das erste verbot die Stimmung int eigenen Lande. Bezüglich de
zweiten Möglichkeit ließen die Mächte keinen Zweifel darüber, daß sie
diese Unabhängigkeit nickkt anerkennen und nicht bestehen lassen würden.
Und so blieb Herrn McKinley nur die Einverleibung übrig.
Herr Brycin hat stets die Ansicht vertreten, die Bcr. Staaten hat
ten den Philippinen die Unabhängigkeit schenken und, garantieren sollen.
Und daS wäre ja auch sehr schön gewesen, wenn diese Garantie nicht ange
sichts der Mitteilungen anderer Mächte hätte erfolgen müssen, daß diese
Garantie eine Kraft- und Machtprobe werde bestehen müssen.
Vermutlich würden die gleichen freundschaftliche Mitteilungen auf
diplomatischem Wege jetzt wieder in Washington einlaufen, wenn da?
Projekt der Freigebung der Philippinen ernstlich auftauchen sollte. Die
Mächte würden eine einseitige Garantie der Freiheit der Philippinen nicht
anerkennen, ohne die gleichzeitige Garantie für das internationale Wohl
verhalten der Philippinen.
Herr Wilfon würde mit der Freigabe der Philippinen sie entweder
ihrem Schicksal Japan, England und Rußland gegenüber überlassen müs
sen, was gleichbedeutend mit ehebaldigster Einverleibung durch eine oder
mehrere dieser Mächte wäre, oder er müßte für die Ver. Staaten Garan
tien dem Auslande gegenüber übernehmen, während er sich gleichzeitig der
Controlle über Diejenigen begäbe, sür die er Garantie leisten würde.
Es scheint unS zweifellos, daß, wenn Herr Roosevelt dieses Thema
berührt, das daS Ergebnis seiner Erinnerungen sein wird, und daß wir
klipp und klar vor der Frage stehen werden: Wollen wir die Philippinen
freigeben, bedingungslos und unter völliger Lossagung von ihrer Zukunft,
um Japan gegenüber eine weniger angreifbare Stellung zu erhalten, oder
sie behalten, so wie wir sie haben.
tj&
Damen lksangvrrcin b'oncordia.
Heute ?lbend findet die tte
sngöilundc des Damen besang
'-reins Concordia" statt. Die
l.-.'linäszige Geschäftsvenanmilung
- 3 Beamtenivahl wird am nächsten
..!enstag abgelzalten werden. Je.
) 'itzlied ist freundlichst ersucht,
!, rrjiicnieu. "
Maldington, und lvexlco.
Ueber die Situation zu Meriko. bezüglich deren der Präsident sich an
geblich zu einer schärferen Tonart entschlossen haben sollte, berichtet die N.
Y. Staats-Zcitunz aus der Bundeshauptstadt:
Die Jingos sind wieder eifrig an der Arbeit, um den Präsidenten sozu-
sagen in elfter Stunde, wenige Wochen, ehe er vom öffentlichen Schauplatz
abtritt, zu einer aggressiven Politik Mexiko gegenüber zu drängen, mutmaß
lich in der Voraussetzung, daß sie bei dem künftigen Präsidenten unter allen
Umständen gar kein Glück mit solchen Versuchen haben werden, während zur
Zeit in gewissen offiziellen Kreisen scharfe Maßregeln, die eventuell zu Wei
terungen führen könnten, gern gesehen werden würden. In Jingo-Blättern
sind wiederum Nachrichten aufgetaucht, die Administration gedenke Schritte
zu tun, in der Durchführung der fttaffen Neutralitäis-Maßnahmen eine
Lockerung eintreten zu lassen, so daß Waffen über die Grenze geschickt wer-
den und die Revolutionäre in Stand gesetzt werden könnten, ihren Kampf
mit der Madero-Regierung erfolgreich auszukämpfen. Letzteres ist seit eini-
gen Wochen der Regierung nahegelegt worden. Gewisse finanzielle Jnteres-
en, namentlich Bcrgwerks-Jnterefsen. haben derartige Vorschläge dem Prä-
sidenten gemacht, und Senator Fall von New Mexiko ist in dieser Richtung
peziell aktiv gewesen. Amerikanische Bahn-Jnteressen, welche Mexiko an-
nektiert sehen möchten, um breiteren Spielraum zu gewinnen, mögen eben-
falls daran beteiligt sein. Aber Präsident Tast hat sich bislang standhaft
geweigert, derartigen Ratschlägen, deren Befolgung seine feit.mehr als zwei
Jahren verfolgte mexikanische Politik vollständig umkrempeln würde, Gehör
zu schenken. , .
Die neuesie Agitation (lediglich eine Zeitungs-Agitation) stützt sich auf
ziemlich magere Tatsachen. Es ist bekannt, daß das Staatsdepartement am
15. September der mexikanischen Regierung eine Note zusandte,' worin des-
er Schutz für daS Leben und Eigentum amerikanischer Bürger gefordert
wurde. Den Anlaß für diese Note boten Vorfälle, wu da! Abfangen deS
RanchbesitzerS Arthur McCormick und des Superintendenten William H.
Fink vom San Toy-Bergwerk, welches Wiliam R. Hearst gehört, und An
derer, welche behufs Erlangung von Lösegeldern festgehalten wurden. Präsi
dent Madero wurde in der Note aufgefordert, Garantien dafür zu geben,
daß Amerikaner in Zukunft besser geschützt würden. Die mexikanische Re
gierung zögerte sehr lange mit einer Antwort. Erst vor etwa zehn Tagen
lief eine solche ein. und dieselbe ergab sich als durchaus unbefriedigend, da
die Madero-Regierung weder Zusicherungen der gewünschten Art gab, noch
auch Belege dafür erbrachte, daß sie überhaupt in .der Lage fei, Amerikanern
und deren Eigentum den nötigen Schutz ongedeihen zu lassen. Nach e
währten Mustern war die Note in ausweichenden Redensarten gehalten.
Woraufhin im Weißen Haufe eine Konferenz zwischen dem Präsidenten,
Staatssekretär Knox und dem Botschafter in Mexiko, Henry Lane Wilfon,
welcher sich hier auf Urlaub befindet, stattfand, und das Staatsdepartement
ist nun mit der Ausarbeitung einer Antwortsnote auf die letzteingetroffene
mexikanische Kundgebung beschäftigt. Dieselbe soll nach Neujahr in Mexiko
eintreffen, wenn mittlerweile Botschafter Wilfon dort wieder angelangt ist.
Aus diesen Tatsachen ist daS .aggressive Vorgehen" gegen Mexiko her
ausgedreht worden. Es wird ferner von den JingoS behauptet, der PrS
sident werde im Januar eine Botschaft an den Kongreß übermitteln, in wel
cher er Autorität zum Einschreiten verlangen wolle. Daß eine Botschaft,
die sich mit mexikanischen Angelegenheiten beschäftigt, kommen mag. ist nicht
unmöglich. Aber dieselbe dürfte sich darauf beschränken, die Notwendigkeit
legislativer Erlasse zur Stärkung der Befugnisse der Exekutive bei der
Durchführung der Neutralitäts-Gesetze zu betonen, da die im Laufe der
letzten zwei Jahre getroffenen Maßnahmen mehr oder weniger eine Dehnung
der jetzt dem Präsidenten zustehenden Autorität involviert haben. Die
Rechtsgelehrten deS KriegödepartementS haben dem Präsidenten nahegelegt,
daß solche Empfehlungen an den Kongreß wünschenswert erschienen.
Der w. .wuwu)itf. tur 29cutcbland.
Bon ilUärtscher Seite nhielt die Berliner ,7!ationalzeitung' sei
gende Zuschiift:
Täglich erfreut sich da! Auge de Großstädters on den prächtige
Schiffen, die wkfischgleich. sicher und schnell da Luftmeer durchzlehcr
Ein mächtiges Vertrauen für diese Waffe erfüllt ein jede deutsche Hekj
ein ängstliche Bangen daS Herz M Ausländers.
Alt LuftverkehrSmittel wird daS Zeppelinsche Luftschiff nie gelte
können; dazu ist der Betrieb ,u teuer, aber alt Waffe ist ei im Berhaltni
,u seiner Leistung preiswerter und billiger, als jedet andere Schiff. Mi
dem Augenblick, wo Graf Zeppelin die Motoren einstellen kannte, die U
Rirsenkörper mit 17 Metersekunden beflügelten und ihm die Kraft gzber
jedem Sturme siegreich trotzen zu können, ist einer herrlichen Waffe eine neu
Daseinsberechtigung gegeben worden. Die Zeppelinfchiffe lassen sich fr
Großbetriebe für Million bauen, unsere Linienschisse dagegen kosten j
50 Millionen. Welcher Gedanke liegt näher, alt statt einet Kriegsschiffe
der Flotte hundert Zeppelinfchiffe mitzugeben? Nicht die Anzahl der Be
satzung, d. h. 100 mal 13 Mann, gleich 1800 Lustschisfer, bildet die Krnfj
Nein lediglich die Aufklärung. Zehnmal schneller, alt unsere Aufklärung!
schiffe, könnten sie unserer Flotte drahtlot die feindlichen Bewegungen mel
den. Wa daS heißt, lehrte uns die Seeschlacht von Tsuschima. die Sich
tigkeit durch Nebel von oben her ist unerreicht. Da Kriegsschiffe keine Steil
seuerkanonen sühren können, so sind Zeppelinschiffe in Höhen von KM
Meter schwer zu fassen. Ihr Wert ist ober deutlich geklärt, wenn wir nur
annehmen, daß eS einem der 100 Vögel gelingt, einen Sprengkörper auf
ein feindliches Schiff zu schleudern. Dann hat diese Luftslotte mehr ge
leistet, alt einem Linienschiffe nur in viel geringerem Maße möglich ist.
Die moralische Wirkung in richtigen Farben zu schildern, ist kaum möglich,
Man denke sich an Bord eines Kriegsschiffes und über sich, verborgen in,
dichtesten Nebel, ein Surren und Dröhnen; der Feind weiß nicht, wann das
Feuerspeien deS Himmels beginnt, wann aus ihm die Explosivmassen herun
terstürzen. Ungehindert im Raume lassen sich die Zeppelinschiffe, zu Ge
schwadern formiert, lenken und leiten, wie keine Schlachtflotte. 25 Geschwa
der ,u 4 Schiffen gleich 6 Flotten zu 4 Geschwadern. 1 Reserveluftschifs.
Die Frage der Flugdauer kann durch Ablösung geregelt werden. Die
Schiffe der heutigen Bauart können mit Sicherheit 48 Stunden Dienst tun.
Die Ablösungen im Dienst erfolgen, indem zwei Flotten gleich 32 Schiffe
sür je zwei Tage zur Verfügung stehen. Die anderen Schiffe haben Land
ruhe für stets vier Tage.
Deutschland ist in der Vermehrung' seiner Kriegsschifflotte an zeitliche
und finanzielle Rücksichten gebunden. Darum muß die Kraft dieser Kriegs
schisslotte durch Aufklärung, Sicherung und Abwehrfähigkeit von oben ver
dreisacht werden. Dann braucht unsere Flotte keinen Feind zu fürchten,
und die Zeppelinfchiffe geben uns die langersehnt, Überlegenheit zur See.
Darum sollte man statt eines Linienschiffes eine. Luftschifflotte, statt eines
zweiten die Luftschisshallen dazu fordern. .
r5".
Mobltättgc Dämpfer.
Weitaus die meisten Scheidungen werden von Frauen beantragt, und
in sehr vielen Fällen braucht man nicht lange nach der Ursache zu forschen.
Sobald die Trennung erfolgt ist. vermöhlt sich die geschiedene Frau mit
einem anderen Manne, der also gewissermaßen schon in Bereitschaft gehalten
worden ist. Um diese Gepflogenheit zu entmutigen, ' hat die Jllinoiser
Staatslegislatur vor mehreren Jahren ein Gesetz erlassen, daZ die Wieder
Verheiratung innerhalb eines Jahres nach der Scheidung verbietet. Da
jedoch die Gesetze , hierzulande nur den Zweck haben, übertreten oder umgan
gen zu werden, so ist auch dieses sicherlich sehr vernünftige Gesetz häufig
verhöhnt worden. Insbesondere konnten viele Frauen, die sich nur hatten
scheiden lassen, weil ein anderer" ihnen besser gefiel, auf die Vereinigung
mit diesem anderen nicht ein ganzes Jahr warten. Sie gingen also nach
Jndiana oder Wisconsin, um den neuen Bund fürs Leben" auf gegenseitige
Kündigung zu schließen.
Für die Rechtsgelehrten war das ein .schwieriger Fall". Einerseits
war eS ja klar, daß das Gesetz nicht den geringsten Wert hatte, wenn eS so
leicht umgangen werden konnte. Andererseits aber glaubte selbst mancher
Richter, einer Ehe, die in einem anderen Staate rechtmäßig geschlossen wor-
den war, die Anerkennung nicht verweigern zu dürfen. Daher gaben die
verschiedenen Gerichtshöfe einander widersprechende Entscheidungen ab. End-
lich hat nun das Staatsobergericht gesprochen und durch sein endgültiges
Urteil dem Wirrwarr ein Ende gemacht. Es erklärt, daß in einigen Staa-
ten, die nur dem schuldigen Teile die Wiederverheiratung verbieten, dieses
Verbot als eine Strafe aufgefaßt worden ist, die außerhalb der Staats
grenzen nicht in Wirksamkeit treten kann. Nur aus diesem Grunde seien
die Ehen, die trotz des Verbotes in einem anderen Staate abgeschlossen wur
den, auch im Heimatftaate der betreffenden Personen als rechtskräftig aner
kannt worden. Dagegen macht der Staat Illinois keinen Unterschied zwi
schen dem schuldigen und dem unschuldigen Teile. Er verdietet beiden ge-
schiedenen Teilen, sich binnen Jahresfrist wieder zu verehelichen, setzt also
keine Strafe fest, sondern befolgt .eine positive Politik zum Schutze der
Sitten und der Gesellschaftsordnung gegen schwere soziale Uebelstande'.
Daher seien alle Ehen, die trotz dieses Verbotes in anderen Staaten einge
gangen worden seien, in Illinois als null und nichtig zu bettachten. Woraus
folgt, daß eine Frau, die in eine solche Ehe eingetreten ist. keinen Anspruch
auf den Witwenanteil hat, und daß die aus solchen Ehen etwa entsprossenen
Kinder illegitim sind.
Dieser Entscheidung wnd man auch dann beipflichten können, wenn
man es nicht für zweckmäßig hält, die Ehescheidungen gesetzlich zu erschweren.
Denn e ist durch unzählige Tatsachen erwiesen, daß Männer sowohl wie
Frauen noch als Eheleute in unerlaubte Beziehungen zu anderen Personen
traten und diese zu ehelichen versprachen, sobald sie die Scheidung erlangt
haben würden. DaS Scheidungsgericht wurde angerufen, um solchen sträf
lichen Verhältnissen geradezu Vorschub zu leisten und ihnen die staatliche
Weihe zu geben. Daß sich aber der Staat nicht zum Kuppler machen lassen
kann, sollte ohne weiteres einleuchten.
Für Leute, die eben erst auS einer unglücklichen Ehe erlöst worden sind,
st es sicherlich keine Harte, ein Jahr auf die Wiederverheiratung warten zu
müssen. Grausam kann diese Vorschrift nur denen erscheinen, die bereits
Ehebruch begangen haben und die .sundige Liebe" unter gesetzlichem Aus-
Hängeschilde fortsetzen wollen. Es mag allerdings auch vorkommen, daß
namentlich eine Frau, der ihr Gatte vor Jahren davongelaufen ist. die
Scheidung erst nachsucht, nachdem sie einen anderen Mann gefunden hat,
und unter folchen Umständen mag es nicht gerecht sein, den neuen. Bund
noch ein Jahr hinauszuschieben. Indessen kann ein Gesetz unmöglich alle
irgendwie denkbaren Fälle in Betracht ziehen. Auch wird es einer Frau,
die sich in dieser seltenen Lage befindet, sicherlich nichts schaden, wenn sie sich
genügend Zeit lassen muß, dentieuen Bewerber um ihre Gunst genau kennen
zu lernen. Das mag sie vor einer abermaligen Enttäuschung bewahren.
Chicagoer Abendpost.)
W i r freuen uiis, aus den Berichten , über den Aufenthalt des
künftigen Präsidenten in feiner Vaterstadt zu ersehen, daß die bescheiden-?
Cottage, in der er geboren ward, mit ihm avanciert" ist. Ten Berichte
nach ist sie zum Mcmsion" befördert worden.
jhi4MiiieiM'
FinanzanowciK der -
Omaha Loan & Buildihu
Association
am 31. Tkiember 1912.
biithnbkn
Anleihe und Erste Hypetheken .....,
Anleihen auf Aktien d.'r besellfchaft ;
Zinsen, fällig von Mitgliedern ...-.i. ,
bnmdrigenthnm. erwerl'en durch ,wang-:verkaus ..
iwangsverkauf schwebend . .'
Möbeln und Einrichtungen ...........
Geschäftögebäude
zkoiitraktverkauf Douglas Block
Verschiedene Personen und Konteil
Äaar an .vand und in Vanken
Total
Verbindlichkeiten
Laufende Aktien und Dividenden .
Einbezahlte Aktien und Dividenden ....
Fällig an verschiedener Personen Contos
unvollständiger Anleihen .............
Reservesond .,.
getheilte Profite .....
... .i. .
..028.570.00
. 120,941.28
3,818.23
12.891.48
., 55'5.22
17.25
. 150,51:1.08
29,750.00
.'520.77
. 101. 10.55
$5,151,297.80
.5,1.79:;. 140.70
; '.'.87,011.29
.. 118.121.58
115.0:n.0!)
37,382.20
Total . . . . . ... . ?5. 151.297.80
unakime an butkaben wälirrnd 1912 $778,307.67
Zunahme an Meservrfond und aetlirilten Profiten ..$19,997.44 r
Dividenden, tredidirt wahrend 1912 $270,994.09
Sämmtliche Dividenden, bewilligt seit Orgnn,,atlon. .:l,.$(i,4?v.4S X
Kontos mögen zu irgend einer Zeit in irgend einem Betrage ?
von einem Tollar auswart.? crosinet wcroen. '
Beamten nd Direktoren t
w. . xnm, ronwni. j .lgr', HülsZ-Sekret. I
w. S- Wright, Vrze.Prastde.it. ' .-Zrt ' 1
W. . Adair. Sekretär und -1- .1 mne, Hu icm.
Schatzmeister. " nines, Comisel. -
5oki S. Butter. (?, A. Aarmclee. Vi. 3. Tinuing. 5
W. Scott fting. M. M. Robertson. Charles E. Black.
Office: MrCague blrbäudc, Nordwcstccke 15. und Todge Straße.
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V
In Europa mag das Geschäft in Christ-Geschenken nicht beson.
ders gewesen sein, aber daS in politischen Enten blüht dafür um so besser.
Es giebt eine
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Bereit zu sehen nach allen Enren
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iselches irgend eine Art Maschinen-Arbeit,
Holz- oder Eisenarbeit bedeutet.
Anstreichen oder Ansbesscrn
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