Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 02, 1913, Image 3
' ZiUUd)t Cmatjti Tribüne. XtmntHtan, 2. JiMUir )., 5 1 0 Au Dunkel gehüllt. i Noml . voi. nTw,-TTirr iJ (,y. sZortsktzung.) Gif hatte, bevor fit sich aus den t Wca gemacht, an der Tllr dc stron ' fenjrtmmetl stehend, ihren Galten für A dieDauer cirnaet Sekunden gesehen ( hatte aber nicht den öinrudck einer .. arofzcn Gefahr erhalten. Ihr Mann Hatte so friedlich dagelegen, von einer so wohltätiqen Stille umgeben, v freilich Leonie hart auf die Nerven aefalien. aber für den leidenden 311 stand des geliebten Kranken doch nur f wohltuend wirken muhte. Die Echwe U ster in ibrer schwarzen Amtstrach brr. Frau Leonie schauderte noch bei dem leisen Umherfchweben der dunklen Gestalt. sorgte für alle Bedürfnisse Georgs: der Samtals rat fvrach Mehrere Male des Tages bor; dns.war Liselotte da. die iiber ' alles die 'Oberaufsicht führte da war die kleine lebhafte Frau wirklich froh, da? sie durch all diese Hilse aus die sie sich durchaus verlassen konnte, entlastet war. Niin. bei aller Liebe zu ihrem Manne fühlte s,e, dah sie zu dem Pslegerposlen nicht tauge. Die Hon--neurS im Haufe ihrer Schwägerin machen lag ihr unfehlbar besser. Und in der Tat. sie hatte AbwechZ lung genug an diesem wie an den 4. m . . ii. . er. n J . rommenoen Aacymiiiagcn. iuic el che. so batte der Staatsanwalt tt f stimmt, sollte zur Obduktion nach fö- dem Krankenhause transportiert wer den. und nach ihrer Freigabe wollte ( der , RegierungSrat sie direkt in die Kapelle des OhlLvorser Frieoyoses uversuyren lassen, von wo aus in n nigen Tagen die Beerdigung statt finden sollte. i Dadurch erhielt Frau Leonie ein ) freieres Gefühl, als wenn ste sich mit einer Leiche im Hause gewußt f hätte. . ' Die Trauer um die Dahingefchie i deue' belästigte sie nicht allzu sehr l flm Gegenteil mit dem Tode ih j ,er Schwägerin verband sich für sie die angenehme Gewißheit, mindestens '' Erbe einer halben Million zu fein, f Um sechs Uhr. nach Ablauf der f iibllchen Blsitenstunoe. fuhren fcsljttex aer und Schwägerin nach der Uhlen , horst hinaus. Der Negierungsrat i , sollte mit den Damen speisen, man hatte die Essensstunde etwas verspa M tet, auf halb sieben verlegt. r DaS Wetter zeigte heute jenen herbstlich schwermütigen Charakter, der .sich, schwer aus die Gemüter der Menschen. zu legen pflegt. DaS empfanden die Drei, als sie sich in dem dunkel getäfelten, aerau migen Speisezimmer gegenübersaßen. , Zwar floß das Licht öer elektrischen Lampen voll aus die wie immer mit zroßer Sorgfallt hergerichtete, reich besegle Ä,aie! yernieoer, me i,a)roeren I Aorbanae waren zugezogen, doch yor n U mfin huitfirfi in htt berrschendkN Stille den leise eintönig hernieder rauschenden Regen, das klagende Säuseln welker Blätter. Leonie hätte zu gern ihren Aufeni. halt auf der Uhlenhorst abgebrochen, um tu die komfortable W!nterwoh nung Überzusiedeln, doch nötigte sie jetzt die Krankheit des Gatten zu einem längeren Äerweiien. Darüber klagte die schöne Frau und entrollte sodann ihre Pläne von I, . oer Nwlerareise vor lyrem cnrcage Der mußte, trotz seiner Trauer, lächeln. .WaS für ein glückliches Kind sie 4 doch ist." dachte er. Möchte der f wirkliche Ernst des LebenS diesem ) Sonnenkinde fernbleiben." ; Und sein Blick fiel auf Liselotte. die hoheitsvoll, ernst, so ganz durch, drungen von der Wichtigkeit der trau rigen Gegenwart, ihm gegenüber saß. Er nickte ihr zu;, da füllten sich ihre Augen mit Tränen. . Wie gern hätte sie sich an feine Brust gewor fen und ihr ganzes Leid an feinem treuen Herzen ausgeweint. DaS ging aber nicht. Sie mußte Selbstbe herrschung üben, ihrer Mutter wegen sich zusammennehmen. Die durste von keiner Gefahr wissen. Solange nur Frau Leonie ihren harmlosen Glauben behielt. Kurz nach Tisch verabschiedete sich rm-.. , PNff f jJtnt fenti Titmdt A JJUXL lUUUUUjlUlHl VUII Vlt VUIIUU Er wollte mit Justizrat Polderer sprechen, dem wohl schon am Morgen die Nachricht von dem jähen Ende der Frau von Hunn gemacht worden war. der aber durch einen verstauch? tcn Fuß ans Lager gefesselt, verhin dert gewesen, sofort an die Unglücks, statte zu eilen. Als der Diener ihm in. seinen Ueberzieher half, flüsterte er ibm zu ..err Neaierungkrat. ich habe lange tn!t mir gekämpft, bin aber zu der Pinfi.-H gekommen, nicht schweigen zu dürfen." ', D'esk gebkimn'svollen Worte mach- Un den NegiermigSrat stutzig. Wußte der M,inn etwas über den Mord? Johann war ihm als stiller, ern- stxr Mensch a schon seit Jahren be sannt. &t mußte ktwa von Bedeu tuni zu sren f'af'fn: ging auch ci',;3 seinen aufgerten Mienn her vor. Naturlich kam Max Olleiischläqer Vl.i,t nuf den Gedanken, daß daS. t :i der Diener ihm zu sogen hatte, SKS&f tJHftBfeWi A. Ittilckc. ?,A,jz,m, JOT - mit seinem Bruder in Verbindung stehen könne. Er dachte nur an oa, grauenvoll Ende feiner Schlots!. .Wenn da, wai Sie mir zu fa gen haben, niemand hören soll, so; lassen Sie uns hinausgehen." .Es ist blos naß und ungemütlich draußen, entgegncte der Diener, seul. hätte ich Herrn Nat gebeten, mit mir in den Garten zu kommen." .Ich denke. Johann, wir suhlen unS augenblicklich nirgends gemüt lich," meinte der RegierungSrat. .Nehmen Sie die Schlüssel zu dem kleinen Pavillon mit. Wir finden dort Schutz gegen den Regen." Max Ollenfchläger knöpfte sich den Ueberzieher fest zu und schritt in den weiten Garten hinab, dessen breite, kieSbeftreute Wege naß und schlüpf, rig waren. Er ging rasch vorwärts; bald war der Diener an feiner Seite, schloß die Tür zu dem Pavillon auf und ließ den Regierungsrat eintre ten. Dieser geschlossene Pavillon war wie ein kleiner Salon eingerichtet. Ringsum von Sckiebesenstern umge ben.'gewährte derselbe nach allen Sei tcn einen Ausblick. Hier pflegte Frau von Hunn oder auch Liselotte häufig zu verweilen, entweder wenn sie un gestört allein fein wollten, oder mit guten Freunden ein gemütliches Plau derstllndchen abhielten. Der Negierungsrat ließ sich schwer fällig aus einen der zierlichen Korb sessel nieder. Er fühlte sich wirklich schachmatt. Was wunder. Sein Leben war so gleichmäßig verlausen Gemlltsbe wegungen ja freilich, die waren auch ihm nicht erspart geblieben. Allein jetzt wurden große Anforde rungen an seinen Körper gestellt und wenn er sich auch noch nicht als ein Greis betrachtete, so fühlte er sich doch nicht mehr so srisch und elastisch mit seinen zweiundsechzig Jahren. .Nun. Johann, was haben Sie mir zu sagen?" 3ch. ich. öerr Ras Joyann nestelte an seiner Livree herum und entnahm seiner Innentasche zwei Briefe .ich möchte Ihnen etwas aushändigen, was ich widerrechtlich mir angeeignet.' Er zog eine elektrische Lampe auS der Tasche -und übergab bei ihrem Schein dem Regierungsrat zwei Brie fe. Als er sah daß Herr Ollenschläger sie ergriffen, knipste er das Licht' so fort wieder ab. denn man konnte von draußen gesehen werden, da die La den mcht verschlossen waren. Der Negierungsrat wendete unent schlössen die Briefe in den Händen. Er hatte die Aufschrift nicht gesehen er beariff einfach nicht. .Kommen Sie zur &aqt, oyann. WaS wollen Sie von mir? Taten Sie ein Unrecht? Betrifft eS meine Schwester?" Nein. Herr Rat. es belrissl meinen unglücklichen Herrn. .Meinen Bruder?' .Ja. Und was ich gestern Nacht erlebt habe, darf ich nicht sagen, ich gab mein Wort. Allein ich sand die Briefe nach dem Anfall des Herrn auf dem Schreibtisch liegen, ich steckte sie zu mir. damit sie nicht in fremde Hände fielen. .Mein Bruder schrieb sier .Bermutlich. Einer ist an Sie adressiert, einer sür die gnädige Frau bestimmt. Wenn aber Herr Ollen. chlager am Leben bleibt, was Gott geben möge, dann wird er gewiß mit mtY zürnen, daß ich sie ihm nicht zurückgegeben habe. Wenn er ,aber tirbt, dann musen itt ooq iyr Adresse erreichen. Soll ich mich nun o lange damtt herum chleppen auch mir kann etwas zustoßen, und ich habe doch auch nicht das Recht dazu. So wurde ich mit mir einig: Du lie erst d Briefe dem Herrn Regie- rungsrat aus. Da sind sie wohlver wahrt. Und sieht etwas drin, waS nicht in die Öffentlichkeit gehört, so kommt's auch nicht hinein." Braver, alter Bursche," sagte der Regierungsrat gerührt. .Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Wir beide können schweigen. WaS auch gesche hen mag. Johann, behalten Sie eö für sich." . Ma? Ollenschläger ahnte Schlim meS. Da war sicher etwas nicht in Ordnung mit dem Bruder. Welche Aufklärung würden die Briefe enthalten? Stand Georg ei. wa vor einer Katastrophe? j War das der Grund für das tief bekümmerte Gesicht des erprobten Prokuristen, als Ma? Ollenfchläger am Mittag im Gefchäftslokal vorge fprochen? Er hatte eS für Teilnahme an der Erkrankung deS Bruders und der Trauer, die dem Haufe Ollen schlage? so plötzlich zugestoßen, fie halten, doch hatt er gleich noch mehr dahinter vermutet. Unruhe, Anast, die. Ahnung von kommendem Unheil Auch ihn. Max Ollenschläger, packte fetzt l ese Ahnung von etwas Schreck lichem. : .Johann," sagte er, .schließen Sie die Fensterladen, leihen Sie mir Jh re Taschenlampe und dann lassen Sie mich allein. Viel Zeit habe ich nicht, ich werde erwartet; aber erst muh ich das für mich bestimmte Schreiben lesen." Er wartete in der Dunkelheit tu h!g, bis Johann die Laden von brau ßen vorgelegt, dankte, all der Diener ihm die Taschenlampe hinsetzte und riß dann ungestüm dal Kuwert auf. nachdem Johann ihn verlassen. Pttfch. patsch fiel der Regen un unterbrochen hernieder; ein müdes! Naunen ging durch die Natur. Des Brief an feine Schwägerin hatte der Negierungsrat uneröffnet ju sich steckt. Er wollte ihn ver wahren;Leonie sollte, so lange kein und dazu vorlag, nicht von der Existenz jenei Briefes erfahren. Er aber las die AbfchiedSgrüße eine Mannes, der mit dem Leben abge schlössen hat. Vierte, Kapitel. Mein Bruder! Zwei Briefe werdet Ihr aus mei nem Schreibtisch finden. Der eine ist für Leonie bestimmt, einer für Dich. Ich will mich kurz fassen, denn ich bin müde und will schlafen gehen. Vor erst eine Bitte, ich weiß. Du wirst sie erfüllen. Nimm Dich LeonieS an. Nicht nur in ihrem Schmerze, fon dern auch die Sorge um ihren Le benkunterhalt lege ich in Deine Hän de. , Du wirst schon den richtigen Weg finden. Ich werfe nur die Flin te inS Korn, weil eS keinen Ausweg mehr gibt für mich. Sieh', mein Bruder, ich , bin lange Jahre gegen den Strom angeschwommen, schließ' lich aber erlahint auch die beste Kraft. Habe ich gefehlt, fo geschah eS auS Liebe, und um dieser Liebe willen gedenkt meiner ohne Groll. Lebewohl, mein Bruder, ewig wohl. Georg. Dem Negierungsrat entfiel dak Schreiben. Ganz dumpf, ganz be nommen war ihm. Wie hart traf ihn dieser Schlag! Hatte er doch den Bruder in den denkbar besten Verhältnissen lebend gewähnt. Statt dessen hatte der Aermste auf dem Bulkan gestanden, hatte mit Sorgen zu kämpfen gehab und nicht den Mut gesunden, feine Lebensführung einzuschränken. Nun hatte er die Hand an sich legen wol len. und nur durch einen Zufall war das Aerqste verhindert worden. Dem Negierungsrat wurde eS heiß in dem kühlen Pavillon. Er war feinen Paletot ab, riß die Knöpfe fei neS Rockes auf Luft. Lust. Sein Bruder ein ruinierter Mann Ein Bankerottem. Ließ sich dieser Schlag nicht beseitigen? Gab es nich noch eine Hilfe? Max Ollenfchläger zog sich den Paletot wieder an. knipste daS Lich auS und schritt dem Ausgange des Pavillon zu Er brauchte das Haus nicht noch einmal zu betreten, der Garten umgab die Bllla von allen Seiten. Er überlegte. Zum Justizrat wollte er nicht mehr an diesem Abend. Er hatte mfy die Ruhe zu einer verständigen Ut redung mit ihm gehabt. Das, waö er mit Polderer zu verhandeln hatte, lag ihm jetzt ferner. Die arme Milli war tot, und ob sie einem Raubmord zum Opfer gefallen oder ein anderes Motiv zu der verruchten Tat vorlag. schien dem Negierungsrat so belang los, seit ihn andere Sorgen quälten. Er betrat ein Cafe und telepho nierte ab. Er sei leider verhindert, ob der Herr Justizrat ihn morgen empfangen wolle? Ja. daS war sicher; der Justizrat Polderer war immer sür den Herrn Regierungsrat zu sprechen. Er sei sowieso augenblicklich im Haufe stets anzutreffen, auf dem Gericht habe er seine Vertretung, g- . Der Regierung..! be stieg oie liier irische, die ihn in die Nähe des Dammtors bringen sollte. Hier befand sich das Heim deS Prokuristen Jensen. Er hatte im Adreßbuch bie Wohnung des ersten Angestellten seines Bruders nachge schlagen. Ganz vorstchtiq tastend, wollte er heraus zu holen suchen, ob diesem kikschaftskundigen Man etwas be kannt wäre, was den Grund sur einen Selbstmord des Bruders bilden konnte. Vielleicht ließen sich die Schwierig fetten beseitigen? Georg; erbte doch jetzt. Und selbstverständlich stand er seinem Bruder mit seinem Erbteil zur Verfügung. ffrieorich 3tn en hatte es sich um diese Zeit unter den Seinen bequem gemacht. Er saf; bei traulichem Lampen schein in weichen Filzpantoffeln und Schlafrock aus dem Sofa, das graue Haupt mit der blanken Glatze von ei nem bestickten Käppi gekrönt. Ihn störte hier nichts. Neben ihm saß sein Eheweib, korpulent und statt lich. Das gleichmäßige Geklapper ihrer Stricknadeln war ihm eine lieb gewordene Musik. (Fortsetzung folgt.) Die Bevölkerung Europas hat sich in dem letzten Jahrhundert wehr als verdoppelt, und das trotz der ungeheuren Kriege. Man stellt jetzt Bleiplatten sür, Akkumulatoren her, die fo porös sind, daß ihre Oberfläche 50 mal so groß .ist, wie die einer gewöhnlichem Platte.- vitrtler. Von Marie T y r k. WM sollst du sur die ttukunst sorgk Und frnqx. was sie fordern mn Toch mih sieht dir noch da Rorge, Ll allernächst der heutige Tag. Einen Quell, aui Um du Labung trankst, MS du matt am Wege niedersnnklt, Einen Etern, der dir mit mildem i'itfil Einst in Nacht erstrahlt. vcrgih sie nicht! T!e GotteSwelk ist behrster Cchönhcit voll, Toch brauchst du klare gen, sie zu lasien. Wenn sie in inljUii dir im Herzen lassen. Wenn sie beglückend dich erfüllen soll. Tatest du, weil du nicht anttxS konntest, Jemand LiebeS, lah dnlY nie ge reuen Taß du deines NZchilen Pfad besonn . est. Taran sollst du, selbst enttäuscht, dich freuen. Heimkehr, Roman von A. von GrrSdorff. Langsam lösten sich blutrote Blät' ter von den Zweigen, als würden sie von zager Hand geknickt. Hin und her schwanken sie in der Luft, dann tau meln sie in stiller Vergessenheit zur Erde. Sinnend schaut die Frau hinauf in den Kastanienbaum, unter dem sie sitzt. Er leuchtet fo golden, als wäre ei noch Sommer und hätte sich die Sonne in ihm verfangen. Wieder ist eS Herbst und noch ist sie allein. Wie lange soll sie seiner war ten? Langsam streicht sie mit der Hand die Haare von den Schläfen, die schon graue Fäden ausweisen. Seit er von ihr gegangen, ist gar oft schon der Nachtigall Liebeslied verklungen und der heißen Nose Glut verblaßt. Und manches Mal schon streute der Herbst mit lackender Han! feine bunten Freuden. Wieviel Ge duld, wieviel Liebe bat ein Weib, dai einsam auf den Geliebten harrt . . Nun ist es Herbst in ihrem Leben geworden. Aber sie kann nicht wie andere Menschen Früchte sammeln, Sie gab ihm ihre Schätze hin. alles was sie besaß gab sie ihm mit freudi gcm Herzen. Und als die Abschiedsstunde schlug ahm er sie in seine Arme und küßte ibren blonden Scheitel und küßte ihre blauen Augen und küßte ihre roten Lippen. Ich kehre zurück, gedulde Dich. Ludmilla. Vertraue mir. Ich kehre heim zu Dir. Morgen geht mein Schiff, wer weiß, wann ich wieder komme eS kann - Jahre wäbren." Sein dunkles Auge blitzte .in Erwar tung der Taten und doch war es wie ein Schleier über feinem Gesicht, werde ich ein Herdfeuer finden, wenn ick heimkehre?" Bang fragend schaute er sie an. Ich warte auf Dich!" Schlicht, einfach sagte sie es. aber ihre Worte gaben ihm alle Kraft, die er brauchte auf die lange Wanderfahrt. Er ging. Rastlos trieb es ihn vor wärts. Bald kehre ich zurück!" schrieb er wohl, aber die Ferne lockte ihn mit ihren Sphinxaugen aufs neue. Sie wußte, er war glücklich, ringend im Wechsel deö Lebens zu stehen. S'ege, die ihm ohne Kamps zufielen, achtete er nicht. DaS Geschick sollte sich seinem Willen beugen, so war ihm das Leben Genuß. Weiche Nebel lagen über den Wie sen, wie der Schleier einer Braut, die auf den Bräutigam wartet. Und der Herbst streute rote, braune, gelbe, grüne Blatter m den Schleier der Braut, damit sie festlich geschmückt sei, wenn der Ersehnte käme... Ludmilla erhob sich. Langsam schritt sie den Parkweq entlang, den sie ernst an der Seite des Geliebten gegangen, eh? er Abschied genommen. Sie ging müde, als ruhe eine Last auf ihren Schultern, sie trug schwer an den Er innerungen, die fo glücklich waren. Der Abend senkte sich und brachte Sturm. Mit Gewalt sprengte er die Wolkenwand, die vor dem Mond ge lagert, wie geborstene Felsblöcke türm ten sich die Wolken und trotzig blinkte dir Mondscheibe, wie das Schild eines Kriegers. Mächtig brauste der Sturm, tief beugten sich die Kronen der Bau me und sausend schnellten die Aeste wieder zurück. Schmerzhaft war es ikinen. sich zu beugen, und doch eine Lust, ihre Kraft zu erproben. Und der Mann, der mit zurückae worsenem Kopf, mit wehenden Haa ren und mit festem Fuß durch den Park schritt, lachte und jauchzte in den Sturm hinein Heimkehr! Der Sturm sang ihm das Siegeslied. Noch wenige Schritte, er stand bor der Veranda. Das Licht flutete aus den, Fenster, wie Hände, die sich 'hm entgegenstreckten. Da war Ludmilla und wartete seiner! Plötzlich bannte ihn ein scharfer Schmerz auf die Stelle. Wie. wenn er zu spät kam? Wenn schon ein an erer ,hr Herz erfüllt? Hatte er nicht zu lange gezögert? ' Er jagte die Treppe hinauf, immer wei Stufen aus einmal nehmend. Keuchend stand er oben, er mußte Atem fchöpskn. Seine Augen eilten voraus, drangen durch die Glastür, Dort am runden Tisch saß sie, mit einer Stickerei beschäftigt, der Ecklm it;et dkZ roten Lampenschirmes hüllt: ihke Gestalt ein, als cb der Friede sie k,'fle. Da waren Angst. Sorgen, Känipfe und Siege, alles vergessen. Wegge w?ht die Jahre der Trennung. Mit einem Ruck riß er die Tür auf. .Lud m'.lla!" rief er jauchzend, da bin Ich! Heimgekehrt. Ludmilla." flil sterte er trunken vor Seligkeit und umklammerte die erschrockene Frau. Sie schaute ihn an, lange, lange. Fragend, zweifelnd, hoffend, ruhte ihr Blick auf ihm. Stumme Zwiesprache dielten beider Lippen, beider Augen. Sie hielten sich umschlungen. .Du bist mein Ich!" Welcher Mund flüster t, dies Worte? Sie wußten es nicht . . . Und dann, als er sie freigab, schau te er sich im Zimmer um. Alles war wie früher, nichts Fremdes, nichts Neues spürte fein Sinn und den ncch kam ihm wieder der Schmerz von vorhin, nur le'ser und seiner. Zagend fragte er: .Ludmilla, weißt Du noch, als ich fortging?" Sie nickie still. .Ich blieb lange eS ist Herbst geworden, Ludmilla!" Schwer fielen ihm die Worte, bitterfchwer. Ich batte hart zu kämpfen nun habe ick alles erreicht, was ich wollte ja Ludmilla aber " Er schöpfte tief Atem. Darf ich bei Dir bleiben? Gibst Du mir noch Platz am Herdfeuer?" AuS feinen Augen war alles trotzige SieaeSleuchten gewichen, 'hn schien ein fahleS Licht zu befchei nen. Wenn sie nein sagte, mußte er w'eder hinaus in den Herbst, allein dem Winter entgegengehen und ,ihn fröstelte. . n'x. ! .tY... ;;,. unu) ivu in uun ulc, nuuf' forrn eines mittelst Tral,t in Facon aehaücncn anzc'TtreifenS hinten am Hais, die gefurchte Stirn. .Der Herbst 'stTiese Bluse aus weihe, Baumwolle Crepe hat einen abnehmbaren Medici ja die eit der Erfüllung, lagie sie!.' ragen aus aeilicitcm wclkcn innen, der ... . , m. fMtm (ImJ.h S iUs:.s t L .. .... 1 L f langsam. .Und im Herbst wird daS Herdseucr vom Weib angezündet weißt Du warum?" lächelte sie leise. Da jauchzte er. .Ludmilla ja, ich weiß es ich soll Rast und Ruhe finden Ludmilla Du mein Weib meine Heimat, Du um Dich zu erkämpfen zog ich hinaus nun halte ich Dich " und er küßte sie feiig. Tie Kuft des Wartens. .J'ai failli attendre" (beinahe hätte ich warten müssen), sagte einst Lud wig XIV., damit andeutend, daß auch er, der mächtige Herrscher und Gebieter, nur mit genauer Not dem Schicksal entgangen, dem sich so leicht kein Sterblicher entzieht; zugleich be kündete er damit aber auch, daß er wie andere Menschen Furcht vor den Qualen des Wartens habe. Und wer wäre frei davon? Wer hätte nicht schon empfunden, welches Leiden, wel che Nervenpein in den Augenblicken des Wartens liegt. Doch was spre che ich von Augenblicken! . Für den Wartenden gibt es keine solchen, für ihn werden die Minuten zu Stunden, die Stunden zu Ewigkeiten. Jeder Pendelschlag der Uhr legt ihm eine drückende Last auf das Herz, jedes . f . -v . ...ir v- nayenoe uno ,ico wleoer enisernenor Geräusch ist ein: Marter für das Ge 1.1 l a .. r? V .. .'4. tv. yirn, oem es unmogucy wiro, eine e schäftigung zu ersinnen, die über die endlos scheinende Zeit hinwegzutau schen vermag. Wie viele Bücher kann ein Wartender öffnen und schließen, wie oft sich an die Arbeit fetzen und wieder aufstehen, das Zimmer vcr lassen und dahin zurückkehren, aus dem Fenster sehen, mit großen Schrit ten aus und ablaufen alles in dem Zeitraum von weniger als einer Viertelstunde. Er mag sonst niemals so eifrig darauf bedacht sein, seine Zeit gut und nützlich anzuwenden; er mag stundenlang ins Blaue starren, einen großen Teil des Tages aus müßigste Weise hinbringen kömun die kurze Spanne Zeit, die er zu warten gezwungen ist, scheint ihm unendlich kostbar, ihr Verlust uner setzlich, ein Raub an feinem und dem Glücke anderer. Der Wartende wird leicht heftig, reizbar, unzufrieden mit sich und der Welt, und nur wenige Menschen gibt es, die, diese Prüfung bestehend, Gemütsruhe und Gleichmut bewahren. Das Warten ist eine Pflage, unter der wir alle mehr oder weniger seuf- zen. Weil aver aue Menschen sie ren nen, sollte zeder bemuht sein, zur Ab- Hilfe des Uebels beizutragen; und zwar vermögen wir dies aus zweifache Weise. Der Wunsch, keinen seiner Nebenmenschen jemals in einen so qualvollen Zustand zu versetzen, soll te zeden anspornen, sich der größten Pünktlichkeit zu befleißigen, treu fei- nen Versprechungen und Verpflichtun- gen nachzukommen, auch solchen, die. wie Verabredungen zu Ausflügen und dgl., sich nur aus irgendein Äergnü- gen beziehen. Derjenige aber, welcher durch Menschen oder Verhaltnisse zum Warten genötigt wird, sollte Geduld chopfen auö dem Gedanken, daß fein guter Engel die Minuten oder über Haupt die Zeit deö Auffchubes viel leicht zwischen ihn und ihm drohendes Unheil -legt. Zuweilen scheint es. als ob eine höhere Hand den Vor hang wegzöge, damit der Murrende beschämt erkenne, wie töricht er emp funden hat, wie das Warten, worüber er geklagt, ihm zum größten Glück ge fl 's , l ! Vv- J y f-ri i i t . ' , . t 1 ) ll 5 ' ! ; : f(..i :i: i 1 -V - A . i 1 n . U y . . :i 7 - I ) l J 'Y; ..' S j 4 9 ." -'s ' 1 l . - . .., , ...XI V ' ' ' ' 1 ' i ' ' . ,.-'' - - J t 4 m in M j rt-f ...' I '.I Hui.-. , 4 jrwn' ' : K,- , . , '. ii ' o ' ! ' . ' k.,.,..,..'k..Mf,Ist - 5ine Abschivöiliung des ZlZedici'SragenS. Im Kontrast mit den umgedrehten .?obespierrcraiien sind die hohen Effekte, Ivelcke sich hinten erheben, besonders rnmallcnd. Ter Medici-Nraacn wird hautia u einem Tiner-Kostnm getraaen i:i ' Nucken der Bluse hat einen mit in oer Nage oes overcn Teiles des Nraacns an,icvrachten jinops aufnimmt, ine ist eine Moraenbluse. und begleitet ein Jackctklcid aus tal,allrauner Worjteö Mohair-Melierung. kostbare Alcider der dilden Echönen. Wenn im Winter Gesellschaften und Bälle in rascher Folge einander ablösen, ist unsere Damenwelt be schäftigt, für zu derartigen Gelegen heiten - passende Festkleidung zu sorgen. Und das ist durchaus ge rechtfertigt; ging doch selbst Aschen puttel nicht in seinem grauen Kittel chen, sondern im silbernen und golde nen Kleide zur Hochzeit, weil die Schönheit auch eine schöne Hülle be ansprucht. Falls eS aber einem Va ter oder Gatten einfallen sollte, weil sein Geldbeutel etwas durch die Aus lagen für Festkleider de? Seinen in Anspruch genommen wird, etwas von der Putzsucht der Damenwelt in den Bart zu brummen, fo soll er beden ken, daß sogar die wilden Schönen durchaus nicht wohlfeile Festkleider ihr eigen nennen. So tragen die Eingeborenen im Innern Brasiliens in allen Farben sch'llernde, aus Federn gefertigt: Mäntel, von denen vor nicht aar lan- ger Zeit einer in Europa für $6,000 1 verkauft wurde. Noch teurer, nam sich auf ungefähr 5312.500. würde ' . " T . rx$ ein mit Otterfell gefütterter und mit Zobel besetzter Mantel aus Sil berfuchs stellen, in dem ein Forscher hoch droben im Norden einem jun gen Eskimomädchen auS dem Stam me der Jnoiis begegnete. Ein Mäd chen von Stamme der Nootka legt wieder ein Feiertagskleid, einen mit Pelz besetzten, ärmellosen, aus Zy pernaras geflochtenen Mantel an. den herzustellen es ungefähr sieben Jahre unausgesetzter Arbeit bedarf. Weni aer Zeit, aber immerhin doch IS Monate, erfordert das Fertigstellen eines flachköpfigen Strohhutes. den die Weiber der Flatbead - Indianer als ein wesentliches Abzeichen ihres im Auslierben begriffenen Stammes tragen. Das Gefleckt dieser Hüte ist derart und dauerhaft, daß man sie sogar zum Waffersch'öpfen, ja nöii aenfalls als Kochtopf verwenden kann. Viele Mühe verwenden gleichfalls die Frauen der Cheyenne- und Nez-' Perces Indianer auf das Herstellen ihrer Ueberkleidcr. Sie nehmen zu diesen die Haut des Elentieres oder Bisams, die durch ein besonderes und langwieriges, beim Gerben der Häu te angewandtes Verfahren sowohl weich wie Seide als auch wider standsfähig wie ein Panzer geworden ist. Weil an solch einem Kleide noch eine Unmenge Perlmutterplatten an gebracht werden und es außerdem mit 200 bis 300 Elenzähnen verziert ist. stellt sein Wert sich immerhin auf mindestens $750. Noch mehr, näm lich $2500, wurden vor ungefähr zehn Jahren für einen Mantel ge zahlt, wie ihn wohlhabende Mädchen von Hawaii tragen, und der aus dr glasartigen und formbaren Lava her gestellt war, die dort dem Krater des Manua Loa entströmt. Man nennt die Masse PeleS Haar", nach Pele, der Göttin des Vulkans. Weil eö aber vor nicht langer Zeit einem Amerikaner gelang. Pcles Haar künstlich herzustellen, sind seit der Zeit die seltsamen Mäntel der hg waischen Schönen erheblich im Preise gesunken. Seit 300 Iah ren sind die männlichen Nachkommen des Bar Iholomäus Gensichen zu Müncheberg alle Pastoren, ' if . i k,..,. ",5 ..., 6,,,,. i., MrtWMli vorne mit iiraacnlnopsen oeseiiiat wiro. ..ui( jf. I. .... f. (. .... .... st....:U SbU nopsloch verlehenen kreisen, öer einen Unsere Schnittmuster -Offerte pcm f:Ä t'iiif 943. Tarnen Tressing oder Haus-TaF. Gestreifter Flanell in rosa und weiß wurde zur Herstellung dieses TessinS benutzt. Es eignet sick auch für Seide. Lawn, Timity oder Crepe. Das Mu ster kommt in 6 rötjcii: 32. 34, 36, 38, 40 und 42 Zoll Vrustweite. Es benötigt 3 gardö öjjöll. Stoff für die 38zöll, Grösze. Preis des Musters I Cents. Neuer Herbst und WlterKata log mit allen neuesien Moden jetzt fertig, eder Leserin der Omaha Tribüne" für 1 Cents zugesandt." . Bestellungs-AuVkisunge; Dies UKunec werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung des Preises geschickt. Man gebe ?!ummee und Größe und die volle Ädreffe deut lich an und schicke den Coupon nebst dem oben erwähnten Preis an da? PATsERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE, 1311 Howard St. ? Z ä) !S : g : 6 'S s'M I L jO a t! j , j 3 E li ST' S H .5 : . : U ua t G 3 m 2 5) O ? u 8 tt et 'S n 5? 3 o S 5 . Druckfehler. Unser be rühmter Tenorist hat sich die Liebe aller jungen Damen der Stadt er opert. :, Entschuldigung. Hauö Herr: Mit schiefen Hacken unter den Stiefeln kommen Sie zu mir und werben um meine Tochter!? , -. Bewerber: Die habe ich m:r nach rt - j 1 - . 1 - . r Ihrer Tochter bereits abgelaufen. IT- ' h J V ! . '