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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 26, 1912)
Fc.'ell?öe Komi bot (20. Fortsetzung.) " Ta Bilv tcr Mutter, die er gt opfert, stand trennend zwischen ihnen; laiie et an sie, quoll furchtbare Bitter, seit in ihm aus. Ach. olle, wo sie ge. litten, wtte ihren einzigen, geliebten Lohn nicht davor schützen können, daß t'.n ??zm??losrr. Jett in der Veit berumirrte. Bii dieser Makel nicht von ihm Zt Kommen war. konnte er nicht mit dem Kater leben, nicht dessen ' ffrau in Auge sehen. Was würde die Mutter, nun sie alle! wußte, von ihm denken? Brennende Scham trat in sein Ge sich!, er verhüllte beide Augen und stöhnt laut. .Komme. Herr, ei will Abend wer den." mahnte der Neger, der besorgt die veränderte Miene de Herrn beobach iete. Ich weiß ein Unterkommen in der Stadt." Willenlos folgte HanS seinem Füh ter, er war aufz tiefste erschöpft. 2i rum sah er sich in der Herberge, in die ter Tiener ihn geführt, nicht weiter um. sank auf da Lager und entschlief süß und traumlvS bis zum Morgen. Pin Anderer stand er am Morgen vor dem Neger. .Ich hab' mir'S überdacht." redete er den Verblüfften an. Tu kannst nicht mit mir gehen. Wenigstens nach mei neZ Vaters Pflanzung nicht." lenkte er ein, als er in daS bestürzte Gesicht deS Wielgetreuen blickte. .ES geht nicht. Cäsar, glaub eS mir. HanS fflemming rieb sich ärgerlich die yeige öhrn. Zu dumm, dak er ,ie f-.ern daran nicht einmal gedacht. Er konnte nicht in des Negers Begleitung euf seiner Väter Erbe einziehen, die Scham hätte ihn erdrückt, erführe man, wer er sei. Ein Heim und Namenloser wollte er das weiße Haus scheuen, die heilige Erd grüßen, in der die Mutter schlief. um alsdann weiter zu ziehen. bis da hin, wo ihn Niemand kannte. Der arme Cäsar erholte sich schwer von feinem Schrecken. Was war in seinen sonst so gütigen Herrn gefahren? Er hätte alles mit ihm theilen mögen. Arbnt, Entbehrung, wenn es sein muß te, obwohl der brave Bursche nicht ein sah. wie so des reichen Mannes einziger Sohn, erzogen im Ueberfluß, mit ei- ntm Mal so heftig nach Arbeit ver langte. Gestern, so schien ti, roar er einverstanden, wollte mit ihm in seine Hetmath ziehen und nun? .Du schweigst. Alter?" Nervös trommelten die Finger des Jünglings auf die Fensterscheiben. .Cäsar wartet, was Master mit ihm thun will." Gewaltsam schüttelte HanS die Rüh. rung'ab, die ihn erfassen wollte. Er durfte sich nicht rühren lassen, dürfte nicht weich werden, er mußte allein mit sich fein, nur so würde er vergessen lernen, as auf ihn drückte, heute nach dem schönen Tage von gestern mit dop. pelter Gewalt. .So erwarte mich hier," entschied er Zurz.ich kehre zurück, in drei bis vier Tagen vielleicht. ES ist Dir doch recht?" Ein Blick antwortete dem Frager, fcer alles sagte. , Der Schwarze würde auf ihn warten, heute, morgen und elle Tage. Der junge Mann griff nach seinem Zltinen Koffer, der bereits fertig stand und wandte sich zum Gehen. .Leb' wohl, alter treuer Bursche." sagte er !n gezwungen leichtfertigem Ton zu seinem Diener, aber die Augen wurden ihm feucht, so sehr er sich auch tvehrie. , Cäsar erschrak. .Addis, Master Hans, Sie kommen wieder?" Angst und Zweifel wurden in ihm ' Nach. ' Der junge Mann nickte nur. - Noch einmal strich er übn den krausen Kopf ,des Schwarzen, dann ging die Thür. Cäsar fuhr auf. .Er kommt nicht wieder," jammerte er. .O Master Hans, wie kannst Du armen Cäsar Derlasien. Ein Gedanke dämmerie ihm auf. Die eben noch trüben Zuge hellen sich aus, sein Bündel in die Hand nehmend, verueß auch Cäsar das Lokal und sah sich, draußen angelangt, nach allen Seiten spähend um. Von seinem Herrn keine Spur. Der nutz es eilig haben. Der Schwarze schlug den Weg zum aftn ein. E,n Zarkenfuhrer ruderte in an Bord der .Elbe". Ist Capitän zu Hans?" .Jawohl. Du schwarzes Ungeheuer." s Merzte der Steuermann. Capitän ist g-x Haus und scheint eigens auf Dich spartet zu haben. Da kommt er ccn, zum Ausgehen fertig, auf uns zu." Ein Blick deZ Herankommenden in des Negers Gesicht sagte diesem mehr, Sorte, daß seine Einmischung nö i!g sei. : -: Du möchtest mich sprechen, Cäsar, s? komm." ' .;d verschwanden in der Cajüte C cpilänä,. und kehrten erst geraume ; ,'iltx wieder zurück. ,r Schwarze bleibt an Bord, bis '":.!,:, iMl beiläufig gesagt, teern wird." wandte , cn s :!.:n Steuermann. ' 1:3 tüti in 'inr j.,". "'''' Schuld 2JJ. Prigstk-Vr,!. Ordnung bleibt. Ich jnufl fort." Die Eisenbahn führte HanI Flem ming seiner ihm noch unbekannten Hei math entgegen. Die Schönheit der Na tur hinterließ diesmal keinen Eindruck bet ihm. er fuh'te sich wieder krank, ver lassen, elend, wie an demTage, der ihm olle nahm. .Ja. alles." sprach sein blassen Lippen den Gedanken nach. Ein ouä lendcS Gefühl trieb ihn vorwärts, wo hin, er wußte eS selber nicht. Zunächst zu der Farm, aber dann ein lies Mutlosigkeit bemächtigt sich des Jünglings, er schlug die beiden Hände vor fern Gesicht und weinte. Niemand Kört ihn. in seinem AS theil war außer ihm kein Mensch, und der große starke Herr im Nebenraum hatte nur mige Male vorsichtig hin übergeguckt. ward aber von dem u sei Leid Versunkenen nicht bemerkt. Tr Zug hielt an der Endstation Alles stieg aus. Wie im Traum, folgte Hans der Weisung dS ConducteurS, nahm sein Gepäck zur Hand und schickte sich an, welter zu gehen. .Wohin deS WegeS. junger Herr?" Die Laute der Muttersprache weckten den Jüngling auf. Er sah einen ein fach gekleideten Man vor sich, der wohl auf Weisung des wohlbeleibten Herrn hin ihn angesprochen hatte. Erleichtert gab er Antwort. Er wolle auf die Pflanzung des Herrn Flemming. I Dahin führe auch sein Weg ,'r klärte der Mann freundlich, zum Ge hen sei es indeß ,u weit. Man werde fahren müssen. Schon schwebte HanS eine ablehnen de Antwort auf der Zunge, allein das Gefühl der Rathlosiakeit kehrte der. stärkt zurück, gern ging r daher an den Vorschlag deS Manne? ein, mi: ihm ein Stück Weges in der Teligenca zurückzulegen. Dieselbe fahre dem nächst ab. Nach inet gemeinsam imzenonrmk nenErfrischung, bei wlchrGelegknhit Hans erfuhr, daß sein Begleiter in deutscher Techniker sei. der an einer auf der Pflanzung sich im Betrieb d kindlichen Maschine ine Aenderung vorzunehmen habe, fuhr die Deligenca vor. Mit einem Seufzer beftiez derJLng, ling den holprigen Karren, und weiter rollte er seinem Ziele zu. Hinter ihm drein führte ein mit zwei eleganten Pferden bespannter Wagen den unbekannten Herrn desselben We ges. Müde und bestaubt trafen die beiden Reisegefährten, die den letztenTheil deZ Weges zu Fuß zurücklegen mußten, auf der Flemming'schenPflanzung ein. Hans hatte seinem Genossen erzahlt, daß er aus Deutschland komme, sich nach Arbeit umsehe, die er hier zu fin den hoffe. Der Techniker sah ihn mitleidig an, .So machen Sie ohne weiteres auf gut Guck den weiten Weg," rief er ver wundert aus, .das nenne ich Muth. Um Arbeit suchen Sie am besten in großen Städten nach, auf dem Lande fehlt s nicht an Leuten, es soll mich wundern, kämen Sie auf der Pflan zunz zum Ziel." Hans notiern eme Erwtderunz, aus der der Andere nur entnahm, daß er es versuchen wolle. Im schlimmsten Falle kehre er nach Bahia zurück öder gehe weiter ins Land hinein. Er war überhaupt, je näher er dem Ziel kam. desto schweigsamer gewor den, denn ihn quälte der Gedanke, auf welche Weise er sich einführen solle. Ihm lag doch nur daran, der Mutter Grab zu sehen, würde man indeß das einem Fremden ohne weiteres zugeben? Das weiße Haus erhob sich vor der Wandrer Blicken, das große, in den letzten Jahren bedeutend ausgedehnte Anwesen breitete sich aus. Wie würde zu anderer Zeit das Herz des jungen Mannes aufgejubelt haben, im Anblick dieser ihm völlig neuen Wundermeli? Heute hatte er nur ein mattes Lächeln für die begeisterten Ausrufe femes G: fährten. Das große Thor, das zu den G: bäuden führte, war schon geschlossen, noch war es Tag. Ein Augenblick, und die Sonne würde niedersinken, im mittelbar folgte ihrem abendlichen Scheiden in diesen füdlichen Breiten die Nacht. Der Fremde zog kräftig den Glocken Zug. Hans fuhr zusammen. Jetzt kam der große gefürchtet Au genblick für ihn. . Ein gelbgesichtiger Mulatte öffnete. Mit kurzen Worten verständigte ihn der Fremde von seinem Anliegen, dann ruhte sein Blick fragend auf dem Jün geren. Ich möchte den Verwalter spre. ck,en", kam es stockend von des jungen Mannes Lippen. .Mister Baumann, o, das ist scha de. Der ist nicht zu Haufe und kommt erst in drei Tagen wieder. Wenn Sie so lange warten wollten?" Eine einladende Handbewegung for, derte die Beiden zum Nähertreten auf. HanS unterdrückte einen Freudenschrei. Er war am Ziel und würde neugieri oen Fragen entgehen, denn bis Herr Laumann heimkehrte, war er längst cu unddavon. Ein mn.er in kem gklZUü".zen Haul. tat t!xmal dem Jnsxtttcr zur Wohnung gedient, nohm jet den l$i Un der Besitzung auf. Han ssß allein in seine Gedanken verliest in demsell en. er haste dZiNäd. chen, da zum Essen rief, ablehnend be. schieden und wartete nun aus dielacht. Bei Tagelanbruch. das stand bei ihm fest, mußte er den Ort verlassen hab:n. wenn eS ihm nur vorerst gelang, dat Grad der Mutter aufzufinden, denn ohne das mochte er nicht von dannen lieben. lFortfetzuna folgte Truerbefuch. Ckizze von JulluZ Knopf. Die Beerdigung war vorüber. Die übliche Trauerfeier. mit ihrer hoch, gespannten, zum Tränenerguß ge schraubten Aufregung für ie Äit!ve und ihren sich endlos dehnenren Mi. nuten für die lustlosen Leidtragen?':n, die nur auS gesellschaftlichem Pflicht gefühl dem Toten die Ichte Ehre er. wiesen vatlcn. m 1?n sb .trrtii fiÜhfiinrh mist'" - - i - u (j v'""n-" in dem konventionellen Trauerwagen, verhärmt, schluchzend, weinend. Denn sie hatte ihren Mann gelicbt. Wenn er auch beinahe zwanzig Jahre älter gewesen war als sie der Un. terschied der Jahre hatte vor dem Herzen kapitulieren müssen. Wie glücklich waren sie beide gewesen! Und all die Lichtpunkte ihrer Ehe schimmerten noch einmal hell und freundlich, und stärker flössen Frau Hildegards Tränen. Tröstend legte ihr Bruder Oskar den Arm um die arme Schwester und streichelte liebkosend ihre zarten, von der Krankenzimmerluft gebleichten Wangen. Das Paar. daS ihr gegenüber im Wagen faß. Emil Blaschke. ein Bet. ter des Verstorbenen, der mit seiner korpulenten, vom Korsett eingezwäng. ten Frau eigens zur Beerdigung uch Berlin gekommen war, beobachtete die Schmerzensausbrüche der jungen Witwe mit ersichtlichem Unbehagen. Emil Blaschke war kein Freund auf regender Gefühlsergüsse. Mißmutig fuhr er mit seiner derben, auöaear. betteten Hand über den buschigen, struppigen Schnauzbart. Unbegreif. lich, dieses Geheule! Ter Mann war doch nun tot, da war eben nichts mehr zu machen. Tot ist tot! Diese Weibsbilder sie jammern und stra. pazieren die Tränendrüse, ob's einen Zweck hat oder nicht! Seine Frau besaß scheinbar in weniger hartes Gemüt. Mit ihrer fetten, zitternden Stimme, die immer noch auf tiefstes Beileid getönt war. sagte sie wohlwollend: .Weine nur, liebe Hildegard, das erleichtert das Herz und macht Appetit. 'Ja. ja, Dein armer Mann! So einen Mann kriegst Du nie wieder. Ich lasse es mir nicht nehmen, er ist falsch de- handelt worden. Unser Nachbar Baumgart hatte dasselbe Leiden auch Niere und er lebt heute noch. Nicht wahr. Emil?" Emil nickte iestatmend, worauf sie fortfuhr: .Aber unser Doktor ist auch ein ausgezeichneter Arzt, der vraucht einen nur anzuseyen. um zu erkennen, was einem fehlt. Der kann was! Der versteht mehr, als alle Professoren." Em laher Ruck des Wagens, der Frau Blaschke in die Ecke schleuderte, machte ihrem Redeschwall vorläufig ein End. Man war vor dem Trauerhause angelangt. Uno Oskar, der über dieses oos- artige Geschwätz erbost war. das die Schwester immer heftiger weinen machte, atmete erleichtert auf. O, diese Blaschkes! Das Taktgefühl schien ihr persönlicher Feind zu sein. Wenn es ginge, sie würden es mit Rattengift töten. Aber als man m dem gemütlichen Eßzimmer am Kaffeetisch saß, und Herr und Frau Blaschke gemütlich ihren Kaffee schlürften Kuchen gab's leider nicht da begann Emil Blaschke aufs neue von dem seligen Vetter zu sprechen. .Schade," meinte er, .daß wir ihn nicht mehr vor s:i nem Tode gesehen haben. Und wir wollten doch immer mal wieder nach Berlin kommen, nicht wahr, Klara?" Klara blähte sich auf: das fchmam mige Doppclkinn legte sich über die gesteifte Halskrause, das festgeschnürte Korsett knackte und die blaßblauen, rommelndcn Augen sperrten sich groß aus. .Gewiß, oas tt stets uner Wunsch gewesen, liebe Hildegaro," bestätigte sie, .aber das teure Fahr. geld! Denk' Dir nur. 14 Mark 50 dritter Klasse, zuschlagsfreier Eilzug. DaS macht für uns beide hin und zurück 58 Mark. Ja, liebe Hilde- gard, wenn es uns nicht geradezu Herzensbedürfnis gewesen wäre, dem lieben Entschlafenen die letzte Ehre zu erweisen, so hätten wir auch jetzt noch nicht die teure Reise unternom- men. Doch nun, wo das viele Geld einmal dsfllr ausgegeben ist und wir neunzehn Jahre nicht hier gewesen ind, nun wollen wir die Gelegenheit benutzen, um uns Eure Weltstadt ein mal gründlich anzusehen." Ja, das wollen wir, vettaligte Emil Blaschke. .ist ja so diel Neues hinzugekommen. Die Hochbahn, die einen Restaurants mit Musik, ut Kabaretts aus Theater machen w:r uns nichts und dann c;c herrliche Cieesallee, auf die Ihr Zzfatx so f :.Ttft. Unser Nach- bar. der Herr von Mzlzieik. sag, sie wert einfach erhaben. Ein PlaLchea ! zum Schlafen, liebe t!dtaard, wirst Tu für unl beide anspruchslose Leute wohl hben. Sure Wohnung ist ja so groß. Und zum Mittagessen wer den wir unS immer pünktlich einsin den. Mit dem Abendessen brauchst Du aber nicht aus uns zu warten, daS wird sich nicht immer so machen lassen. Ja. liebe Hildegard, so'n paar Tage wirst Tu un, schon dulden müssen. 5tn unserem einsa wen Landnest kriegen wir nichts zu sehen. Wenn nicht daS bißchen Essen und Trinken wäre, dann ltte man gar nichts vom Leben. Also morgen früh gcht'Z loS auf die Schen'wiir. digkkiten von Berlin, liebe Hilde gard." Die junge Frau wehrte' ängstlich ab. .Auf meine Geselllchast werdet Ihr verzichten müssen. Denn in mei. ner Gemütsverfassung " .Aber, liebe Hildegard." fiel Emil Blaschke beinahe entrüstet ein. .was denkst Du denn von unS? Wir sind doch keine rohen Naturen, daß wir Dir zumuten, in Deinem geaenwärti. Zustande den Bärenführer zu machen. Wie würde daS auch auS. sehen. Du mit Deinem langen Wit wenschleier an den Stätten der Lust " er unterbrach sich. .Aber Oskar, der ist ein reicher, unabhängi. ger Junggeselle, der muß natürlich daran glauben. Nicht wahr, lieber Oskar?" ' Der liebe Oskar war spachloS. Netter Trauerbesuch, der gekommen war, um sich in Berlin zu amüsie ren. Es zuckte ihm in der Kehle, den Biederleutchen die Wahrheit zu sagen und ihnen daS Herzlose und Häßliche ihres Gebarens zu Gemüte zu führen. Aber würden sie ihn überhaupt ver stehen? In ihrem ftlbstverständlichen Egoismus, ihrem vergröberten, ver härteten Empfinden würden sie es vielleicht gar nicht einmal einsehen, wie garstig die Motive dieses Han deliis seien. Der Tranerfall hatte ihnen den erwünschten Anlaß zu einer Vergnügungsreise geboten, und sie fanden dessen war er sicher nichts dabei, daß sie der Schwester und ihm zur Last lügen. Wenn er ihnen die Wahrheit gezeigt hätte, so würden sie ihn wahrscheinlich bei der ganzen Verwandtschaft als krassen Egoisten und ungefälligen Berliner verklatscht haben. So siegte die Konvention über daS Gefühl, und in feiner eingcimpf:en Höflichkeit erklärte er sich bereit, die Verwandten natürlich mit Vergnü. gen ins Verznügeir zu begleiten. Am anderen Tage begann seine Leidenszeit. Von den Berliner Se. benswürdigkeiten ließen sich die Blaschkes 'nichts abhandeln. Man war von früh bis spät auf den Bei nen. Die Mittagszeit bei Frau Hil degard bildete die einzige Erholungs. pause. Den Begriff der Müdigkeit schienen diese zähen, auf Berliner Amüsement ausgehungerten, nimmer satten Kleinstädter nicht zu kennen. Denn nachts würben Kaffeehausstu. dien gemacht, die sich bis auf einige der berüchtigtsten Lokale erstreckten. Denn als Oskar schämig diese bösartigen Etablissements aus dem Programm sireichen wollte, schllttelie Base Klara sehr energisch den Kopf. ,WaS würde mein Kaffeekränzchen sagen, wenn wir nicht dagewesen wa ren! Nein, um einige der Haupt fehenswürdiqkeiten Berlins lasse ich mich nicht bringen." Vierzehn Tage dauerte diese Jagd durch Berlin, Frau Hild'garrs Tranerbeslich vergnügte sich prächtig. Weniger Bruder Oskar, der übernäch tig. müde, abgespannt aussah, und dessen Geldbeutel zudem arg mitge nommen war. Denn Vetter' Blaschke überließ es ihm des öfteren, die Zeche zu begleichen, und vergaß das Bezah len der Schuld. Und Oskar war zu bequem, um sich die Unannehmlichkei- i ten des Mahnens aufzuerlegen. Erleichtert atmete er auf, als hie Blafckkes endlich zur Abreise rüsteten. AIS sie im Zuge saßen, bedankte sich ' Vetter Emil nochmals in wohlgefüg. ten Worten, und seine Frau fügte hinzu: Wirklich, es war sehr nett bei Euch. Nun wird's wohl wieder eine Weile dauern, ehe wir Vercn lassung haben, nach Berlin zu kom men. Vielleicht, liebe Hilde, zu Dci ner Hochzeit." Bei einer unvermu teten Kassenrcvisicn in der Allaemei- nen Krankenkasse in Solingen wur den Unregelmäßigkeiten fkstzestel't!No. 95 Morton Str., New York, ein und infolgedessen die VerhJstung des junges Mädchen getroffen und so Rendanten vorgenommen. Der Um-schwer aeczueischt. daß es wenige Minu- sang der Veruntreuungen soll sehr, veveuleno ,em. spater, m auch der! war die sechzehnjährige Gertrude zweite Vorsitzende der Allgemeinen Thompson aus Vrooklyn. die in dem Ortskrankenkasse. Buchbindermeister! Hause Arbeit gesucht hatte. Sie woll Giesmann. verhaftet worden, da eriie im letzten Moment noch in den ,m Verdacht steht, an den Unterschla. Aufzug springen, der sich bereits in gungen des Renwnten beteiligt zu, Bewegung befand, und dubei geriet sie sein. Bl-her sind Veruntreuungen ',m,r tm nnfnmslfiM. Inr. hnä firf. in CVnfi hrttt 9 1 1 1 y y w v i j worden. Von .( f . r Kia ) v(iirt w. c ?, . uuturfuiytnc viuuuic un Itlt.it l als 100,000 Mark angegeben. Entschuldigungszet. t e l. Herr Lehrer! Bitte, zu ent schuldigen daß mein Sohn das Ge- dicht nicht auswendig gelernt hat.",Erj vatte so arge elvichmerzen, Das? er nichts behalten konnte. Es grüßt Frau Lorenz Fsulhuber. ' o,uw wan rtmtvtui vertikaler Richtung r n v . t . f i n ano?rci mxo : im. w Mu,u , , Der Här ist IöZ Aufregend S,ce i einem Wlknkk Ver nllgungZl,fl. In dem Wiener Etcblissemen Nonachcr haben sich unlängst sün SchreckenSszencn abgespielt, verur sacht durch einen russischen Bären htt tifi 1(trifif(in hrr TOi!(fmnn . ' , . ' Kaf.g, ausgekommen war und j eme im Keller beschäftigte Abwasch frau und einen Schankburschen durch Bisse schwer verletzte. Die Käfige sind im Kellergeschoß. ,nd der Bär kam. nachdem er sich befreit hatte, in die Küche, wo zu fo früher Stunde nur eine einzige Frau mit dem Je schirrabwaschen zu tun hatte. Frau Marie Pfeifer. Als sie leim Anblick der Bestie aufschrie, fiel daS Tier sie an, schlug ihr die Pranken inS Fleisch, biß nach ihr und rang mit der vor Schreck und Schmerz sich Windenden, bis auf ,hre Hilferufe ein junger Mann herbeikam, ein Schanlbursche, Leop. Petuelli, der entsetzt vie Situa tion sah, aber Geistesgegenwart genug besaß, sich von rückwärts heranzu schleichen und den Hals des TiereZ mit festem Griff zu umklammern Als er sich sicher wähnte - denn der Bär machte Anstrengungen, sich zu befreien, und der Bursche glaubte, ihn fest zu haben da rief er eben- falls um Hilfe, wurde aber nicht ge hört und fühlte, daß ihm unter den mächtigen Windungen des überlege nen Tieres die Kräfte schwanden. Kaum hatte sich der Bär seinen Händen entwunden, drehte er sich, von der, Frau ablassend, nach dem Bur schen um und fiel ihn gereizt an. Das Wchgeschrei der beiden hörte man endlich auf der Straße, und es drangen Leute ein. Ein Dienstmann holte eine Eisenstanrze herbei und ver setzte dem Bären einen mächtigen Hieb über den Schädel. Eiiiiqcrmaßen be täubt, mit Heulen und llnurren ließ das Tier von seinen Opftrn ab und trottete sich davon, worauf es einge fangen werden konnte. Als das Tier sich auS der Küche zurückgezogen hat te, lief es knurrend und brüllend durch das Haus, überall Schrecken verbreitend, wo es sich zeigte, suchte offenbar nach seinem Käfig als siche- rem Unterschlupf und war dann plotz lich verschwunden. Indessen war Wache requiriert worden, die unter Leitung eines Be amten ankam, sich vorsichtig dem Kel lerraume näherte und dort das Tier entdeckte. Das Etablissement wurde blockiert, ringsum stand auf der Straße Sicherheitswache mit schuß bereitem Revolver. Tatsächlich wollte das Tier bei verschiedenen Ausgän gen entkommen. Inspektor Gamon gab zwei Schüsse ab und verletzte den Bären. Dieser stieß ein wütendes Gebrüll aus und verkroch sich wieder ,m Keller. Dann erschien er beim Aufzugsschacht. Mehrere Kugeln trafen ihn am Kopfe, und wieder ver schwand das Tier in der Tiefe. Be zirksinspektor Dr. Humpel kam mit verstärkter Wachmannschaft, so daß im ganzen 24 Wachleute ausgerückt waren, und ließ in die verschiedenen Türen Schießscharten machen. So oft das, Tier sichtbar wurde, wurde geschossen. Später wurde eine Tür geöffnet, und im Beisein des Direk tors drang Bczirksinspekior Humpel mit Inspektor Gamon und der Wache ein. Aus einem dunklen Winkel kam das Brummen des vielfach verwun deten Tieres. Man schoß wiederholt in die Richtung, und schließlich ver stummien die SchmerzenZlaute. Man näherte sich vorsichtig der Stelle und sand den Bären in dem Winkel ver- endet auf. Im ganzen waren mehr als hun dert Revolverschüsse auf das Tier ab gefeuert. Es war Eigentum der Al tistin Jonia". die sich bei Ronacker produzierte . und die auf dem Pro gramm als preisaekrönte Schönheit", gcuannt die Göttin der Illusion", angekündigt ward. Es heißt, daß das Tier sonst zahm und harmlos, vorzüglich dressiert und folgsam" war. Die beiden Verletzten, Frau Pfeifer und der 18jährige Cchankbur fche Pktuelli, haben sehr schwere Wunden. Skalpierungen der Kovf haut, Bisse am Ober- und Unterleib und Muskclruvturen durch die Tatzen des Bären erlitten. Von einer schweren Fahr- siuhltür wurde in dem Fabrikgebäude jen darauf starb. Die Unglückliche schließt, so- iiltftfrt fiart !f nl .ivu vh nui iM.M tnn n vnjuiiu I v t v ' 'j Nachtragliche Kon trolle. Bekannter (zum Schrift sieller): .Kann man sich auf den Führer durch die st:yrjschkn Alpen verlassen, den Sie vor einigen Jahren heral,ögeeben haben?'' A'.er ceiiiß! Xi) bin bitten Som mer selsi d.geesen und habe gefun den. baß alles ganz genau stimmt." ( v w ' X ' . v i ) -) I ci .,v,z , PhUi 1, ,,,,,, ich, , r jVisirfl I" ck, in i,k ji'ftiii T i i" rmri la Mädchen, da reitet. In den ParkZ kann man seht Tuheude von Zmifte.1 l?.i'i.riiitiii sehen ki, ihrem i'i hlinnftnminiln'n fiulüiiicil. Tas RciicN IM Pari i fll'wökttlici, eine formellere Funktiui, erlauf t itt. TaS Reiikoslüm ist ein gut Worsicd Mclieruna m,t einem braunen, oaiu pancnoen Neiiyur uno io,iro- (VniMrfiiififn und ."tifrin P-in neueS InlifiirliirtfS ÜeWt ist beim Nciten wunichenö iwrl, da es keine Scl'weißflcckci, von dem mit lincin feuchten Schwamm abgewischt t gegebt. Einen Neinfall Hat unlängst ine Gesellschaft von Engländern erlebt, die' die Pfaueninsel bei Potsdam besuchte. Sie ließ sich von dem dienfituenden BootsfllHrer übersetzen. Bei der Rückfahrt besprachen sie nun. wieviel Trinkgeld sie dem Ueber. fahrer geben wollten. Einer der Herren bat die anderen, ihm dieS zu rberlassen. Er wurde dem BootS uhrer einen halben Penny (nach deutschem Gelde etwa 8 Pf.), geben, d,es wäre seines ErachtenS genug, und die Beteiligten freuten sich schon aus daS enttäuschte Gesicht, das der Boolsführer voraussichtlich machen würde, wenn er sein Trinkgeld er. hielt. Natürlich wurde über alleS in englischer Sprache unterhandelt i'kan hatte keine Ahnung, daß die Booisführer königliche Beamte sind und als alte gediente Matrosen die engli'che Sprache hausig gut beHerr chen: ruhig, als verstünde er kein Wort Englisch, führte der Fährführer das Boot seinem Ziele zu. Bei der Ankunft stiegen die Herren auS. und der letzte Herr wollte ihm großmütig das Trinkgeld reichen. Die Mitgli;. der de? Gesellschaft machten sehr ver blüffte Gesichter als der Bootsführer in reinstem Englisch erwiderte: Ich danke den Herrschasten. Wir sind Matrosen der kaiserlichen Marine und sind so gestellt, daß wir nicht nötig haben, Almosen von Engländern an. zunehmen." e, dtvrlau. Bis in unsere Taae bat s,ck der Glaube erhalten, dak man sick stick,. hieb- und kugelfest machen könne, und im letzten Französischen Krieg trugen manche Soldaten einen Äettel mit mcbr oder weniaer unverständlick,en Beschwörungsformeln im Tornister. Vereinzelt trat die Anfickt auf. da. Entfernen der Blechmarke mit der Nummer, die zeder Soldat im Kriege tragen muß. schütze vor Verwundung und Tod. Die Marke wurde gerade zu ..das Totenalöckcken" nannt. Weil hin und wieder unvollständig gewordene Kartenspiele fortgeworfen oder auch vollständige bei einem plötz lichen Aufbruch zurückgelassen wur den, entstand die Meinung, wer Kar ten bei sich führe, werde getroffen. Wahrscheinlich wurde diese Ansicht aber von den Spielern selbst gar nicht einmal geteilt, da sie die Karten sonst kaum mitgenommen hätten. Es b,n. delt sich hier also wohl um einen sa genhaften Aberglauben. Ebenso ge hört die alte Geschichte von der seid nen Schnur, die der Hauptmann um den Hals tragt, weil er den Bur schen erstochen hat, in das Gebiet der Sage. So bösartiae Sauvtleute sind gewiß so selten, baß man sie für Geld eyen lasten konnte. Das menschliche Obr kann in einer Sekunde neun Laute, also in ein Neuntel Sekunde einen Laut ' deut- ick vernehmen, kommt der zweite in kürzerer Zeit an das Ohr, so ist der selbe von dem ersten nickt deutlich zu unterscheiden. jU. l.äCuMk - als auf dem Lande, wa der Oiicrsntkkl gcschniitereZ Modell von dunkelbraniiec Pierde zcisit und wenn beschmutzt, leicht werden kann. Unsere Schl,itli!!tij1kr-Vßkck z KM VW! 0406 Ein sehr attraktive? Negligce. Blailkk Bemutterter Ssnti(lTcH. mit Besatz aus weift, kommt hier zur Äd. oiivimg. as ciin, eigner inn auq für i'rrlnn ffrrhi nher TSIsineit Tas Muster ist in Großen neschnit ten: 85!. 34. !Z6 3S 4(1 irnn 4-) ünfr Prustweite. Es benötigt Z ?ards 44zöll. Stoss für die köröke. ft . L . ,t nrv-i -i j Preis ocs ncuiicrs iv licnts. Neuer Herbst und WinterKata. log mit allen neuesten Mvdeu jetzt fertig, rder Lecr, der Omaha Tribune" für 10 Cents zugesandt." VestellnngS-Aulvkisknge; TitU. 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