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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 24, 1912)
4 1 TSgllche Ömh Tvlböse. mmmmmmtmmmmmmmHmmmmmimtmmmmmmm iAuS der FrMWWM i -- "... i ttuS dcm Nrich der Mode ' und (Gesellschaft. New York. 12. Tz. '. Wtnn das TailorAostüm weiter sa X i I J f . , tnrltJ-.rUii in cinti u r.uLHuuina vuuftiuit, Ki t in letzter Zeit der Fall gewesen, so wird cö binnen kurzem seine Identität eingebüßt haben. In die. Jen Fällen, besonders wenn für semi heft Gelegenheiten bestimmt, ist das Tattor - Kostüm so nich garnirt. daß jede? Zusammenhang mit von Schnei dechand geliefert Arbeit ausgelöscht erscheint. Da ist das einfache tailor Kleid, fcal in einem Stück gearbeitet und dessen Linien so viel auf sich haben, da aber gewöhnlich im strengenTinnc Nicht zu den tailor - Moden gerechnet wird, weil ihm häufig das Jacket fehlt. Dieses Genre ist jevoch niemals in entzückenderen Modellen gezeigt worden, wie in dieser Saison. Es liegt etwas so Ungewöhnliches in der Farben Komposition des eleganten Materials und der eigenartigen Gar nituren, die harmonisch ineinander ' fließen, das unbeschreiblich viel zu dem i lrsola dieser neuesten, französischen ' Idee beiträgt. . Das feine, geschmeidige Broad kloth spielt unter den modischen Seme ben der Saison eine prominente Rolle, besonders für das in einem Stück gearbeitete Kleid, das nicht mit einem Cut-away Jaclct. oder einem toon anderem, einzigartigen Muster irsfvn N Tvieff ln.f.ftnff; sind M'..(.V M" -"V(- , , ' wer mit einem anderen Material zu sammengestellt., und sind natürlich garnirt. Einige der hübschesten fto; jiüme der Saison sind von schwarze Broadcloth. garnirt mit Baby Laind Tuch von fehr leichtem Gewicht, bei Kleid in e c r u s a r b i g c m Tuch, nach Tailor Liiii c ,i gearbeitet. nahe so leicht und schmiegsam wie At las. Es wird rauher beim Tragen, das läßt sich nicht leugnen, doch sorg sältiges Bürsten erlzält es in ziemlich gutem. Zustande, und eö ist wirklich ein fehr hübsches Material, sowohl in Schwarz wie farbig. Ecru. creme und weiß, in jedem Material der Sai,on. und Garden, die stark in Begehr sind. Dieselben können mit Braun. Blau. Dunkelgelb und Schwarz zusammengestellt weroen. mit ausgezeichnetem Resultat, von Lila und Grün garnicht zureden. Ganz besonders chic ist ein Kleid in iT tr.. -V.r-iX YITrt- rusaroigem loioauuuii), Manier gearbeitet, dcls wir in unserer ersten Abbildung sehen. - Der Rock hat Seitcnpancelc, die in Tunik Effekt, weggerundet und mit Knöpfen und Oesen von dunkler Borte garnirt sind, und zwar so, daß die Knöpfe auf dem einen Paneel, unv die Oesen auf dem andern sind. Passe: poilirunz von dunklem At'as dient als weitere Ausschmückung und sind besonders die Aermcl. die im Uebrigen ganz einfach sind, damit ausgestattet. Die Taille, an welcher der Knopf und Oesen Effekt sich wiederholt fin- . k' VAttl kfnifjirtAi4i iitaf Vtirn WH, UUI IHDfl VVUjhllUill UVlfc VVII ireiten Atlasgiiriel. der mit einer Ro, ette schliebt. Die Weste ist von Schot spitze. sW y i J l t'iv AA - f-iA fjS ; V kr ff is&li u ß yA I A i-i-f nS-t ?v I lr v'V-rr V st' vSi f V ' -VT3w"?s A ;; : ; : - l v I :-'T- ' sß Ä Wxf . xtf-iM i rV Pi vs. lOtt sAb Xr VV V$sV t m3 1 Vs. , y! ""' f i A ii V V' ! ' y f, jtVn'liC frU irp ; ix n VÄxX (nj j '''fi l f ; ; Vi,M ' ' !' ' j W i t II v t ?' " 1 Wz hblA II s W'-W v ' ' f l- vTVlr'''. cr.Ys 1 ! ! 'l l'".' "1 'r, f" - V i. Ä''(Vj'',''i' ' V ' i I tiJ A ' v; y IfSv- ) , ,! f4 ' ffl f , i" l f jv '' 1 '.:' V-.'U kV'''- . 1 . , .', .-ii 'ü-''fi' . ' V n z z f'f (V , i " i . . 'j L '"'l 'jf 'Wtil w ' V'' i , ' ' a A 1 v - l r Jl fl" i? '47 ; 'V"'' ' H'.'i J'V;.iv.fv T f;6:.3 - i ,) i Z , ) JZ I ff i ; f. ' j ! ' r mm t T Elegante Moden i n Gerippte Seidengcwebe, Atlas und Moiree werden mit Vorliebe gewählt für Vormittagskostüme. die wenngleich von einfacher Machart, doch von ele gnnter Wirkung fein follcn. Fast an allen diesen Kleidcm kommt ein andc rcs Material als Garnitur zur Vcr endung. und die Wirkung ist überaus chic. Unsere zweite Illustration zeigt den Leserinnen zwei reizende Kostüme die ses Genres. Das erste aus dunkler, gerippter Seide, grau und schwarz ge tönt, ist einfach garnirt mit Knöpfen und langen, schmalen Fichu - Revers von dunklem Atlas und ist äußerst wir kungsvoll. Die Aermel von Ellbogen länge sind ausgestattet mit Atlasman schk'tten. Den spitzen Ausschnitt füllt eine Guimpe von Spitze oder irgend einem andern beliebigem Material, von dem auch die Unterärmel sind. Der Rock der von erquisiier Einfach heit ist, weift als Garnitur nur einen abgesteppten ffutzsaum uno scnopse nebst Knopflöchern von Atlas auf. Das Zweite Modell , t ausa uhrt in schwarzem Atlas, mit vorn offener Tunii, die an den Seiten in Panier- Effekt gerafst ist. We,le unv tragen s! vn rmfarbiaer Seide umran- det mit einer sehr schmalen Passcpoilie- rung von schwarzer seioenvorle. in sthr schmaler Gürtel vom eigenen Ma ter! umschließt die Taille.. An Kleidern, vie cenanoig gelragen werden, sollte die Guimpe immer se M jCS m r JC- 'K sy.f .i !- LW IinrTer0lfll)c in in a t . YtX&l l-,il-..ai-S 1 o I J 1 ß ' 'y f' ' XK w - Ä o r m i t t a g S k o st ü ine. parat sein, um häufiges Wechseln zu ermöglichen. Endlos ist die Verschiednheii in Kleidern für elegante Tracht, bsonders solchen, die in Eharmeuse, Atlas etc. ausgeführt sind. Du drapirte Tunik ist noch immer die (Äirnitur par ez ccllence, und es gab r,i eine Zeit, wo winzige kleine Schleifchen in größerer Zahl benutzt wurden, wie jetzt, zu dem Zlveck, die Eleganz eine 5Neides noch zu heben. Dieselben kommen irgendwo und überall zur Verwendung. Am Front - Paneel des Kleides abwärts, vom Hals bis hinab auf den Fußsaum, giebt es kaum eine andere Dekoration, die so wirkungsdoll wäre, und obgleich diese kleinen Schleifen einfach in Effekt sind, erfordern sie doch eine gewisse Gsch!cklichkeit, und eine gewandte Ma nipulation, zu der so wenig wie mög lich 'Material benutzt wcrtxn muß, m ihnen den engen Efsekt zu geben, der sie so Ultra modisch macht. Für das vollkommene strenge Tai lor - Kostüm ist das vorn weggeschnit tene Jackt, das dcr Figur der Träge rin sorgfältig angepaßt sein muß. noch immer das allgemein beliebte Modell, das selbst von exklusiven Frauen be vorzugt wird, es giebt jedoch auch eine ganze Menge gerader Paletots, von dem Tnp der separaten Jackets in die- fer Klane. Wie oben schon erwäbnt. spielt das nach strengen Linien gemach- le chneioertoilum keine so bedeutende Rolle m dcr modisch? Wintcrgardero- j. ''. Jl r t b l a u e in Chiffon. r be, wie S früher der Fall nxn. , Russische Linien, mehr oder weni ge? ausgesprockn, findet man in Kleidern jeden Genres, in Vormit tagskleidern. Rachmiktags Kostümen und selbst in Abendtoiletten, von einem gewissen Typ. Häufig trifft man diese russisch Note so sthr modifizirt an, daß sich kaum Gründe dafür angebcn lassen, daß man sie als russisch bezeich net, ausgenommen, daß der Paletot oder die Tunik gerade herunterhängt und lose in inen Gürtel eingenommen Eine reizende Diner , Robe sehen die Leserinnen in unserer dritten Ab bildung. Das Material dazu liefert zart blauer Chiffon über Atlas der selben Schattirung. Das Paneel von all - over Stickerei ist mit kleinen, dunkellila Sammctschlcifen besetzt, was mit dein Mattblau eine entzückende Farbenkombinatlon ergiebt. Der Gürtel ist lila und paßt zu der Farbe der kleinen Sammcischleifcn.. Das Fichu jedoch, das über ie Taille fallt, ist von Atlas, einfach gesäumt und in hübschem Kontrast zu der rei chen Spitze darunter. Ein Hut von lila Sammet, mit mattblauen Federn vervollständigt das Kostüm. Die Vorliebe von Kombinationen von Material findet man in. allen neuen Modellen illustrirt. in denen die von drüben eintreffen sowohl wie in den in Amerika angefertigten. Keine zwei Stoffe, so scheint es. werden von den Musterzeichnern als zu verschieden betrachtet, um vereint zu werden, im Allgemeinen jedoch sind die Kombinat tionen geschmackvoll und wirkungsvoll gewählt und obgleich häufig kontra- tlrend Farben zusammengestellt wer den, ist die Majorität der erfolgreich- ten Kostüme für Tagestracht in ver chicdenem, kontrastirendem Material aber in einer Farbe komponirt. Sammet, Pelz. Seide und Chisfon werden oft in einem Kleid verwandt, und zwar in einer Firbe, da die Ver schicdenheit der Gewebe und deren Oberfläche an sich genug Kontrast ist, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Schattanfpitze, die von Tag zu Tag größere Würdigung und Verbrei tunq findet, wird nicht nur zu Westen. L)okes und BIoien-(Zl!isatzen ver wandt, sondern wird für alle mögli chen Toiletten-Adjunkte der Saison benutzt. Sehr wirkungsvoll trifft man sie hier und da als Tunik-Stola, wo ein all over Material von besonderer Feinheit angebracht ist. Dunkelgrau und Silberspitze ist eine der hübschesten Kombinationen und von besonders ele gantcr Wirkung. Solche Spitz kann über Atlas von irgend einer Farbe drapirt werden, mit ausgezeichnetem Resultat. Man kann diese kleinen Toiletten-Adjunkte übrigens in allen eleganten Läden in reizender Auswahl finden, sowohl in Bezug auf Farbe wie auf Preise. Der sehr große Hut ist in Paris noch immer der Liebling jugendlich! Frauen, wenngleich auch dort der mit tclgroßc und kleine Hut in Menge anzutreffen ist. Die Marotte, die we nigst möglich? Garnitur an dem größ ten Hut, der zu bekommen ist, zu ha ben,, scheint jetzt zu einer Modekrank -heit angewachsen zu sein. Hüte mit mächtig großem Biberrand haben um die Krone oft nur einen Streifen von getolltem Atlasband und im höchsten Falle eine Feder-Fancy an der Seite. Junge Mädchen tragen oft große Hüte, die an der Seite eine große, ro settenartige Bandschleife aufweifen, die anscheinend nur mit fünf oder sechs großen Hutnadeln, von denen nicht zwei einander gleich sind, fest gesteckt ist. Man kann heute in der Hutgarnitur ganz seinem persönlichen Geschmack und seinen eigenen Ideen folgen. Wanda . Die uppe. :? Von GeorgesMaurevert. . Autorisiert,' Übersetzung von A I c t N e u m a n n. Bis zu meinem achtundzwanzigsten Jahre konnte ich dank des großen Ber- moaens uns der Fürsorge meines Vaters ein angenehmes, müßiges Leben führen. Ich spielte eine Rolle in der ?leunesse dore. Mit einem Wort, ich lebte in den Tag hinein. Emes Tages, als mem Äater glaubte, ich hätte, mir die Hörner abge.au en, bereitete er mich, ohne mir Vortvürfe über den von mir bisher geführten Lebenswandel zu mackzen, darauf vor, daß ich noch zu etwas anderem be stimmt sei, alö zu Äoulevardsproine naden, Aarietebesuchen, Rennen und , Rachtkabnretts. Ich würde etwas Luftveränderung für Dich für sehr nützlich halten. Was würdest Du zu einer ueinen ü(cte um die Welt sagen?, Das wäre wes für Dich, wif" - .Mein Gott, Vater, das kommt mir o unverhofft! Ich weiß, mein lieberJaques, daß es Deinen Wünschen entspricht , und darum dachte ich daran." Eine Woche später .begleitete mich Papa nach MarseilleüNÄ nachdem er mich mit seinem Siaen-, und Schecks auf alle Banken des WeltüllS-versehen hatte, brachte er mich an Bord eines Dampfers, der nach' ' Alexandrien fahren sollte. . Adieu mein Junge, schreibe mir oft!" Etwa zivei Jahre durchfuhr ich die Welt. Ich besuchte Aegypten. Klein Asien. Hindostan. die Küste Chinas. Japans. Australien, und blieb, wo es mir gefiel, mied die Orte, die mir nichr zusagten, und sammelte die verschie deniten Eindrücke. In jedem Brief dankte ich meinem Vater für seinen Beschluß. Eines schönen Tages fuhr ich von Melbourne nach San Franzisko auf einem australiscken Schiff, dem Jron - Duke. In der ähe der Marquesasinseln, in einer ruhigen, herrlichen Nacht fuhr das Schiff mit aller Wucht auf ein unbekanntes Riff auf. und zwar so heftig, daß binnen drei Minuten die Kajüten des Schisses unter Wasser standen. Als sich das Unglück ereignete, war ich mit einem Untersteuermann und dem Kapitän auf Deck. Ein Fieber hatte mich in dieser Nacht, da ich keinen Schlaf finden konnte, aus dem Bett getrieben, und dieser . Zufall rettete mich. . ' Mit dumpfem schaurigem Gurgeln sank der Jron - Duke" ins Meer. Instinktiv stürzte ich zu dem kleinen leickten Rettungsboot und klammerte mich verzweifelt daran. Wenn es festgebunden gewesen wc'.re, wäre ich untergegangen, aber zum Glück war es nur einfach auf zwei mkeiler gelegt. Durch die Heftig seit des Strudels wurde ich samt dem Boot, das ich eisern umtlammerte, in die Tiefen des Stillen Meeres ge schleudert. ... Dann fühlte ick, daß ich wieder an die Oberfläche gelangte. Einige beftige Fußbewegungen und ich sah den australischen Himmel wieder über mir .... Das Boot snmamm neben mir, den Kiel in der Lust. Die Gefahr ver zehnfach! meine Kraft, es gelang mir, das Boot umzudrehen, mich hineinzu schwingen Ich schöpfte so gut wie es ging, das Wasser aus dem Boot, und halbtot vor Erscköpfung und Aufregung fchlief ich ein Als es Tag wurde, war Land in Sicht, zu dem mich die Strömung und ein leichter Nordivestwind trugen. Ich ruderte aus Leibeskräften, und drei Stunden später gelangte ich zu einer unbekannten Insel, die, wie ich später erfuhr, Fomaiou - Hiva vom Archipel Touamotouh hieß. Ich legte gerade an der Küste an und wollte mein Boot ans Land ziehen, als eine Hord von Wilden, die sich hinterlistig hinter den Felsen versteckt gehalten hatte, auf mich zusprang und mich fesselte. Mich der Kraft von fünszig Men schen zu widersetzen, wäre Thorheit gewesen. Ich ließ alles . mit mir ge stfehen, und wurde ohne große Gewalt samkeit in das Innere des Landes ge schleppt. Nach einem etwa einstündigen Marsch kamen wir in ein Dorf mit Strohhütten, dessen Bevölkerung recht wenig bekleidet war die Tätowie rung bildete den Hauptbestandtheil der Kleidung beider Geschlechter. Ich wurde zu einem Manne gebracht, von dem ich annahm, daß es der Stammhäuptling war. er richtete das Wort an mich, gewiß in einem fchr reinen ,aber ach! für mich Unverstand lichen Polyncsifch. Ich fuckie ihm durch Gesten verständlich zu machen, daß ich Hunger und Durst habe. Er nickte mit dem Kopse, als hätte er mich verstan den, erhob sich von seinem Sitz und überführte sich selbst in etwas indis kreier Mise von meinem Körperzu stände. War es liebevolle Fürsorge oder egoistisches Interesse? Die Menschen auf Tomatou - Hiva. ich merkte s sehr bald, waren höchst menschenfreundlich gesinnt denn sie waren Mensck)nfresser. Sie hatten ge wiß oft unschuldige Missionare, die. das Evangelium in den Händen, ihnen Nächstenliebe predigten, beim Wort ge nommen und sie gegessen Der Häuptling schüttelte mißbilli gend den Kopf, als r meine Schenkel beklopfte, ich war zweifellos nicht nach seinem Geschmack... . . Nach kurzer Berathung mit den Leuten, die inich gefangen genommen hatte, machte er ein Zeichen. Man schleppte mich hinaus. Wohin?? JnS Schlachthaus oder zum Mästen??? Ich bedauerte ernstlich, nicht mit dem Jron - Duke" untergegangen zu sein. . . . Mit dem Stammhäuptlmg an der Spitze, steuert meine Eskorte quer durch das Dorf auf eine HiUt zu, die größer und höher als .die anderen und aus kostbarem Holz erbaut war. Ich dachte mir, daß es der Tempel des Ortes sei, und ich täuschte mich nickt. DaS Innere war ein wenig finster, ausgestattet mit Holzgötzen mit großen Köpfen und dicken Leibern, kurzen Gliedern, die mit grellen Farben bemalt waren. Meine Verfolger schoben mich vor sich her und bildeten .eine Art Halbreis um mich her. Tiefe Stille trat em. Sie schienen auf etwas zu warten. Verwundert blickte ich nach rechts unv nach links um mich Plötzlich bemerkte ich im Hinter gründ des Tempels etwas, was ich in der Dunkelheit nicht gleich bemertt hatte. Füße und Arme hatte ich frei, die Wilden hielten es wohl, da ich ibnen keinerlei Widerstand entgegen setzte ,für unnöthig, mich zu fesseln. Ich trat näher an den ungewöhn lichen Gegenstand heran, dem, wie ich aus dem Gebaren der Horde schloß, sie mich gegenüberstellen wollten. Und wie groß war meine Verwunderung! Dieser Gegenstand war eine wun dcrbare europäische Puppe, ein Meter zwanzig groß, in einer leichten Holz kiste auf hellblauem Satin gebettet. Das Antlitz mit den geschlossenen Lidern glich einer schönen Toten aber die Kleidung war für ein Lebende ge arbeitet. Nichts fehlte an der Toilette, vom großen Federhut an, wie sie von den Pariserinnen bei meiner Abreise getragen wurden, bis zu den hohen Lackstiefelchen. Ihre Hände waren be handschuht, an einer war ein Schlüssel an einem rosa Vändchen angebunden. Neben der Puppe lag der Deckel der Schachtel, auf dem folgendes stand: Maison de Nain-Rouqe. Paris. Um Augen und Arme der Puppe zu bewegen und sie Papa und Mama sagen zu lassen, muß man sie mit dem Schlüssel aufziehen. Das Schlüsselloch befindet sich in der Taille unter dem Korsett. Der Mechanismus läuft etwa fünf Minuten. Wicht zu stark drehen! Ich fühlte es, ich war gerettetldank diesem Spielzeug, einem kleinen Wunderwerk der Pariser Industrie! Wahrscheinlich war es der Tochter eines australischen Nabods bestimmt und durch einen Schrfssuntergang ,n die Nahe der Wrlden gekommen. Wie ,n einer Erleuchtung sah ich, was ich thun mußte, um mich zu retten. Ich stellte mich vor die Puppe hin, als wäre sie eine Gottheit meines Landes, berührte mit der Stirn die Erde und sprach dabei laut unver ständlie Worte. Dann näherte ich mich ihr. Mit tiefen Verbeugungen, Bekreuzigungen, ehrfurchtsvoller Sorg fält entnahm ich sie ihrer Schachtel, stellte sie auf, und unter allgemeinen Ausrufen der Verwunderung legte ich meine Hände wie ein Hypnotiseur auf ihren Körper und begleitete meine Ve wegungen mit monotonem Singen. Dann wandte ich mich an meine Zu schauer. Sie sahen mich mit offenem Munde wie versteinert an. Ich machte dem Häuptling eine ge bieterische Pose. Er fiel mit dem Gesich auf die Erde, und alle anderen folgten seinem Bei spiel .... Immer noch die gleich: Melodie summend, löste ick den Schlüs sel aus der Hand und indem ich mein hypnotisierendes Bestreichen an der Puppe fortsetzte, suchte ich das unter dem Mieder angegebene Schlüsselloch. Ich zog das Spielzeug auf und erhob dabei die Stimm zu wahrhaftem Ge schrei, um das Knarren des Mechams mus zu übertönen. Dann stürzte ich zu dem Häuptling, ergriff ihn am Arme, und feierlich zwang ich ihn aufzusehen. O Wunder, ohne Geräusch, das die List verrathen konnte, bewegte die weiße Gottheit den Kops, öffnete die langbewimperten Augenlider und ließ in ihrem süßen Porzellangesicht tief blaue Glasaugen rollen, bewegte ihre Arme nach rechts und nach links und ihr Mund' öffnete sich und sagte: Papa Mama! Die Wilden sahen versteinert auf sie. Nach Ablauf weniger ?Ninuten nach meiner Schätzung mußten die fünf Minuten um sein, breitete ich priestcrlich die Arme gegen die Puppe aus, sagte dabei Zauberformeln und sie verstummte, schloß Augen und Mund. Der Häuptling des Stammes, der auch ein Zauberer war. kniete vor mir nieder und küßte mir die Füße, was 1 mir gnädig mit triumphierendem Gesicht gefallen ließ, und alle Insel bewohner folgten zitternd seinem Bei spiel. Von da ao war ich 'heilig gesprochen, unverbrüchlich geheiligt! Drei Jahr lang lebte ich in der Mitte dieses polynesischen Volkes ge fürchtet und geachtet. Vögel, Fische oder Wild, die besten Stücke wurde für den weißen Zauberer beiseite ge legt. Ich bekam den Tempel selbst aii Wohnung und schlief bei ihrer Göttin Tt Tamatou , Gaba, wie sie da! rettende Götzenbild nannten, daS sichj bewegte und sprach. Zweimal bei Mondnacht wurde drt Häuptling zum Zuschauen des Wun , ders und Hören der göttlichen Worte geladen. In einen weißen wallendkir Priestermantel gebullt, mit erleuchte lern Gesicht, hielt ich den Gottesdienst ab. Ich hatt eine Gehilfin Tilimifa. die Tochter von Kam Toufi, dem Häuptling des Stammes. Ein zartt Geschöpf mit flehenden Gazellenauzen, schlanken Gliedern, cioldkaferfarbener Haut, die sanft nach Mandeln duftete. Sie bediente den weißen Zauberer auf Knien und war benommen von der Ehre, als er sie zur Frau begehrte. Ich führte ein ganz zufriedenes Leben,, aber sehr oft träumte ich von meinernj Frankreich, von meinem Vater, meinen Freunden, dem Äoulevard uns lange Stunden verbrachte ich voller Entzücken neben dem Idol. - das mich an das Vaterland und die Pariser innen erinnerte. Für mich ganz alle! niachte ich das Pariser Spielzeu!; lebendig und bereitete mir das schmerz' lich traurige Schauspiel. eS sich be wegen zu sehen und ihrem kindliche Ausruf: Papa. Mama, zuzuhören. . , Ich nahm sie in die Arme und klagte ihr all mein Heimweh, allen Kammer über ein Alleinsein und meine Lange-, weile. ... Sie war in den drei Jahren meirf ganzer Trost. Eines Tages legte ein französischeZ Schiff, das ine Forschungsreise hinter: sich hatte, an unserer Küste an uns nahm mich an Bord, um mich in bis Heimath zurückzubringen. Bevor ich Tomatou - Hiva verließ, enthüllte ich Kam , Toufi feierlich! mein Geheimniß und ernannte ihn vor dem Stamm zu meinem Nachfolger. Ich sah mein schönes Paris wieder mit all denen, die ich liebte .... aber manchmal gibt es Augenblicke in meinem Leben, in denen ich nicht ohn Melancholie an die kleine Tilimifcr denken kann, an die sanften Gazellen äugen, die schlanken Glieder, die gold käferfarbene Haut, die so, süß. ach so süß nach Mandeln duftete. . . . mm . jj Für die Küche. Sauerbraten. Man nimm! hierzu eines der Stücke, das der hiesig Fleischer Butt Sirloin", Fhuck". Round" der Rump" nennen und laßt es sich zu einem kompakten Stück schneiden, man kann es spicken oder ungespickt lassen. In ersterem Falle wendet man die Speckstreifchen iir Salz, Pfeffer und Nelken um, ehe man , sie durchzieht. Einen irdenen ove Steintopf belegt man dick mit Zwiebel scheiden, legt das Fleisch darauf, giebt Lorbeer, ganze Nelken, ganzen Pseffer und einige Wachholderbeeren dazu, gießt alsdann verdünnten Essig das rüber und läßt darin den Braten (4 Tage im Sommer. 6 bis 8 Tage im Winter) an kaltem Orte stehen; taglich 1 bis 2 Mal umwenden. Dann wird er gesalzen, gespickt und in gutem Rinder fett ringsum fchön braun braten lassen, worauf man Wasser in der Höhe des Fleisches angießt und ; den Braten schmoren lätzt. Von Zeit zu Zeit muß, nachgesehen und eventuell Wasser nach gefüllt werden, auch muß man diö Brühe versuchen und je nach Befun!? von der Marinade, in dcr das Fleisch gelegen hat, zugießen, denn di Sauc muß pikant schmecken. Zuletzt wich di Sauce entfettet, durchgeschlagen , und leicht säumig gemacht. Schweinsschinken auf W i l d p r e t a r t. Man wählt bis Keule nicht zu groß und nicht zu fetr und legt sie für zwei Tage bei täglich öfterem Umwenden in eine Beize von nicht zu scharfem Essig, den man mit Salz. Nelken, englischem Gewürz und, zerqueten Wachholderbeeren aufge ' kocht und lauwarm über das Fleisch ge gössen hat. Diese Beize wird durch ei Sieb gegossen und zum Ausfüllen beirra Schmoren mitverwendet. Die adge trocknete Keule wird in ein passendes Kochgeschirr gelegt, mit der Hälfte btt Beizflüssigkeit übergössen und man fügt noch z Pint leichten Rothtvein, Salz, eine dicke Schwarzbrotrinde und 3 bis 4 Wachholderbeeren dazu. Die Keule muß auf gleichmäßigem Feuer oder im Bratofen unter fleißigem Nachsehen Ueberfiillen und Umwenden 2$ bis 3 Stunden dämpfen. Wenn sie weich genug ist, nimmt nian sie heraus, schneidet vorsichtig und gleichmäßig die Schwarte ab, läßt die obere Seite im Ofen etwas bräunen und verkocht ijv zwischen die entfettete Sauce mit eine braunen Mehleinbrenne, etwas Zucke, uns Madeira, legt die Keule wiedee hinein und läßt sie noch 20 bis Ll) Minuten durchziehen, ehe man sie crnu richtet. Die Scttlce.wird nebenher geZ reicht. ". l : ' '"i?3