Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 14, 1912, Image 5

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    To gliche Crnöfia Tribüne.
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Der Kaumrister mit drm KauKastru.
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Kommt herbei und sehet an,
Waö ich alles bauen kann!
Ohne Winkelmaß und Kelle
Bau ich Hauser, Scheunen, Ställe,
Türme, Schlösser, grosz und klein,
Vrauche weder Kalk noch Stein.
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' Kommt herbei und sehet an.
Was ich alles bauen kann!
Und so reiß ich immer nieder.
Und so bau ich immer wieder:
Bin zum Bauen gern bereit,
Tenn es kostet nichts als Zeit.
Drei
Hinter den Birken iiber den Nasen
Huschen drei Hasen
an uns vorbei;
springen über Busch und Torn,
wollen ins junggrune Winterkorn.
Hocken da,
" locken da,
liefen kreuz, liefen quer,
hin und her,
als gäbs in der Welt keine Schrotflinte niehr
Warte! in der Weihnachtszeit
kommen drei Hasen ins Hau3 geschneit,
den größten verschicken wir,
den zweitgrößten spicken wir,
der kleinste kommt ins HundehauS,
und steckt sein Schwiinzlein hinten raus.
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Jeizt ist die nUerbeste Jrit.
Jetzt ist die allerbeste Zeit,
Ta freuen sich die Kinder,
Und wenn es regnet auch und
' schneit
Und stürmt im kalten Winter;
Ich lobe mirs, wenn Winter ist,
Tenn da beschert der heil'ge Christ,
Ter heil'ge Christ, der meint es gut,
Hat Mädchen lieb und Knaben;
Er schenkt uns Kindern frohen Mut
Lrttz nlld sein Spitz.
Fritz: Nun ist die Schule wirklich aus.
Ich Packe ein und geh nach Haus,
Denn Kaffee gibts um viere.
Es knarrt der Schnee, der Nordwind pfeift,
Daß er mich in die Ohren kneift
Ich friere! Ich friere!
Spitz: Da steh ich vor der Schulhaustür
- Ach, Fritzchen, komm doch bald Herfür,
Mir zittern alle Viere!
Ich hol dich ab, so lang ichs kann '
Und hab doch nicht mal Handschuh an
Ich friere! Ich friere!
Fritz: Ei Spitzchen! Schnell auf meinen Arm!
Da halt ich dich ganz fesk und warm,
Daß wir uns nicht verlieren
Nun heim, wos Kaffee gibt für mich
Und warme Milch, mein Spitz, für dich
Wir frieren! Wir frieren!
Die Großmut wird am höchsten
thronen.
Die BöseS mag mit Gntein lohnen.
Äugend
K-
M-jtl
rr ßt
Kommt herbei und sehet an,
WaS ich alles bauen kann!
Und an jeglichem Gebäude
Hab ich meine große Freude.
Toch wenn meine Freud ist aus,
Reiß ich nieder jedes Haus.
gasen.
Und viele schöne Gaben.
Tu weißt ja, lieber heil'ger Christ,
Wie gut mir Vater, Mutter ist.
Dafür will ich auch fleißig sein,
Will folgen stets mit Freuden;
Und bin ich auch noch schwach und
klein,
Will ich doch BöseS meiden!
Dann liebt mich auch der heil'ge
Christ,
Der Freund von guten Kindern ist.
Gerechtigkeit sei Deines Lebens Zier
Und Menschlichkeit und Milde Dein
Panier! ' ,
Der Trnnm.
Ich lag und schlief, da träumte mir
Ein wunderschöner Tranin:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
Ein hoher Weihnachtöbcuim.
Und bunte Lichter ohne Zahl.
Die brannten ringsumher.
Die Zweige waren allzumal
Von goldnrn Aepfcln schwer.
Und Zuckerpuppen hingen dran:
Das war mal eine Praclit!
Da gabS, was ich nur wünschen kann
Und was mir Freude niacht.
Und als ich nach dem Baiime sah
Und ganz verwundert stand,
Alle meine Glichen.
Alle meine Entckcn
Laufen durch das Graö,
Sie möchten lieber schwimmen.
Es macht ja gar nicht naß!
Ak. Ak.
Nesthak.
Lauf nicht so im Zickzack,
Lauf nicht kreuz und rnier herum.
Sonst werden deine Beine knimm.
Cntchen, Entchcn,
Wackelt mit dem Schwänzchen!
Wenn ich in das Wasser falle,
Jag' ich euch bis hinter Halle.
gnnteo
Durch den Wald mit dumpfem Schallen
Singt der Herbst sein Ztcrbelicd,
Und wohin sein Brausen zieht,
Teh ich welk die Blätter fallen.
ßcuk erschallten endlich wieder
fröhliche 5iinderstimincn im Haufe,
in dem es die letzten Wochen so ruhig
zugehen mußte, denn der Onkel Dok
tor hatte soeben erklärt: Jetzt ist
alle Gefahr vorbei, und wenn es
weiter gut geht, wird euer liebes
Mütterlein bald außer Bett sein."
Mit Jubel begrüßte die Kinder
diese gute Nachricht.
Aber nun werdet nicht gleich zu
laut," sagte der alte Herr. Tann
eilte er schnell fort, um nicht von der
erfreuten kleinen Gesellschaft cr
drückt zil werden.
Bst!" mahnte Lore, die älteste,
die kleinen Geschwister. Leid ganL
still, damit Mütterchen schlafen kann.
Ernst und Peter, ihr könntet zur
Tante gehen und ihr Onkel Doktors
frohe Botschaft bringen,"
j Die munteren Burschen waren
! gern bereit und machten sich flink auf
den Weg.
Nuth," begann Lore nun zur
siebenjährigen Schwester gewandt,
dn bist ein verständiges Mädchen,
setze dich zum Tickchcn an die Wiege.
Er wird wohl noch ein Weilchen
schlafen, aber wenn er die Augen
aufmacht, mußt du mich gleich rufen,
damit er nicht erst schreit und Müt
terchen slört. Ich gehe in die Küche."
Leise machte sie die Türe hinter
sich zu und verschwand in der Küche,
unl dort nach allein zn sehen.
Wenn man dies' kleine flinke Per
sönchen herumhantieren sah, hätte
man nicht geglaubt, daß es erst 13
Jabre zählte, Sie war daran ge
wöhut, die Kleinen zu bemuttern,
und cö schien ihr ganz natürlich, als
die Mutter erkrankte, daß sie bat.
zu Hause bleiben - zu dürfen. Tie
alte Luise kann nicht allein fertig
werden," hatte sie zur Tchulvor
steherin gesagt, welche der guten
Schülerin das Fehlen gern bcmil
ligte.
Nun waren mehrere Wochen vcr
gangen, aus dem Sommer war
Herbst geworden und idic Blätter
hatten sich bunt gefärbt, da war es
fein Wunder, daß der Kinder Freu
de groß war, als der Onkel Toktocj
ihnen von baldiger Genesung
sprach.
Aber es ging nicht so schnell, wie
alle gehofft hatten. Frau Werner
erholte sich nur langsam. Schon
war es kalt und winterlich gcwor
Dns Eljristllindlcitt geht um.
Das Christkindlein bin ich genannt,
Frommen. Kindern wohlbekannt.
Wer sauber ist und früh aufsteht
Und gern aufs Wen! der Eltern
gebt
Und nicht erst was dafür begehrt.
Dem wird jetzt alles von mir fc
schert.
OST
Nach einem Apfel griff ich da,
Und alleS, alles schwand.
Ta wacht ich auf aus meinem Traum
tino oirnti'l mars um mich;
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum.
ag an, wo sind ich dich?
Ta war es just, als rief er mir:
Tu darfst nur artia lein.
Tann sieb ich wiederum vor dir
ctzt aber schlaf nur ein!
Und wenn du folgst und artig bist.
aim 11t erfüllt dein Traum.
Tann bringet dir der heil'ge Christ
Den schointen Weihnachtöbanm".
Ittssahren.
Ri ra, rutsch.
.Wir fahren in der Kutsch!
Das Pfcrdchen. das muß traben!
Wer kann es besser haben?
Es wirbelt auf der Staub.
Es fliegt empor das Laub.
Wo wir vorüber flitzen.
Wir bleiben ruhig sitzen.
Behaglich, still und heiter.
Und kommen dennoch weiter!
Ri, ra, rutsch!
Wir fahren in der Kutsch!
Znnb.
den, Blätter floge,i, vom Winde
getrieben, im Garten umher, in dem
die Kinder nicht inehr spielen könn
len. endlich hie,; es: Sonntag
darf Mutter in die Wohnstube kom
men! Tas war eine Freude! Selbst
icrerchen rn der Wiege lehne und
krähte vor Vergnügen, oder war es
nur, weil Ruth ,0 schön mit ihm
Ipielte und er in ihren Locken zausen
ournef
Die alte Luise war Hoch gcschäfti
gcr als gewöhnlich. Alles mußte noch
einmal spiegelblank gescheuert wer
oeii und dann waren auch Kuchen zu
backen. Weiln auch die Frau noch
keinen csien darf, die Kinder müssen
doch feiern und dann kommt die
Tante und vielleicht sonst noch wer".
meinte sie.
Und Lore, die überall fleißig half,
und doch auch manche halbe Stunde
auf dem Fußbänkchcn bei Mutti faß
und ihr vorlas, hatte wieder einen
Auftrag für die Brüder.
..Ernst", sagte sie. du und Peter.
ihr konnt ins nahe Wäldchen gehen
und Zweige mit recht schoneni bun
tem Laub holen, von dem wir dann
Kränze machen. Die bunten Herbst
blätter sehen so schön aus. Bringt
auch einige rote und schwarze Bee
ren, aber nehmt sie ja nicht in den
Mund, ihr wißt, sie sind giftig."
Als die Prüder nach einer Stun
de reich beladen wiederkamen, da
gab es erst heigen Kafsce und Bröt
chen, denn der Hcrbstwind hatte
tüchtig geblaicn, und dann ging es
lnstig ans Kränzebinden. Ernst und
Peter sortierten die Blätter, Ruth
reichte sie Lore zu, welche sie zur
Guirlande wand.
Als alles fertig war, wurde die
schönste Guirlande über der Tür bc
festigt, durch welche Mütterchen
ins Wohnzimmer treten würde, und
Kräme schmückten ihren Lehnstuhl
und Platz am Tisch. Die alte Luise
bewunderte es sehr und die Hände
zusammenschlagend, sagte sie: Nein,
Lore, dn bist doch ein Prachtmädel!
Wer hätte gedacht, daß so'ne buiiten
Blätter sich so schön machen wür
den!"
Als Mutterchen ans Vaters Arm
gestützt durch die bekränzte Tür in
die Wohnstube trat, m der die Kiw
der sie mit glückstrahlenden Gesich
tern erwarteten, traten ihr Freu
dentränen in die Augen und sie fühl
te nichts von dem Herbstmctter. son
dern ein freudiges Hoffen, wie im
Frühling, durchzog ihr Herz.
Wer aber neckt Brüder und Schwe
sterlcin
Und will recht ungezogen fein,
Der kommt in den Ledcrsack hinein;
Ter Knecht SZuprccht und der Niko
. laus.
Sie nehmen ihn mit hinanI
JnS TchnitzelputzelhanS!
Vunte, mannigfache Vildkk liegen
hinter mir.
Stttnegefunkel über endlosen Was.
fern, mondhelle Nächte, in denen die
Seele dem Himmel näher zu sein
glaubt, und auch Wolken und Ge
w'tter drohen, was erst recht die Ohn
macht bei schwachen Menschen fühlbar
macht.
Und dann wieder strahlende Bilder
voll seltener Reize. Da sonnige
Italien, die rauhe Bergwelt der Ap.
penninen, das licderreiche Kärnten
und die liebe grüne Steiermark.
Wie im Fluge ziehen die Bilder
dahin.
Und überall strahlt die Sonne und
nickt in freundlicher Güte dem fro.
hen Menschenkind? zu. das mit freu
betrunkenem Auge all daZ Schöne
dankbar aufnimmt.
Nur am Semmering. dieser Perle
menschlicher Schaffenskraft, will sie
ein neckisches Spiel treiben mit der
SehenSlust der glücklichen Wanderin.
Mit einem Nucke wirft sie einen
grauen Nebelschleier über die herrliche
Bergwelt. Eine Wand, ganz dicht,
ganz undurchdringlich, kaum daß man
die Hand vor den Augen sieht.
Schon quillt Enttäuschung auf.
aber da fängt eZ an zu wogen, ,u ia
gen. zu fliehen, die Nebel zerstieben
in Fetzen und nun lacht die Sonne,
lacht mit vollen Backen und macht
uns aufjubeln über all die Pracht.
Und später fesselte die blaue Do
nau die Seele in ihren Bann.
Scbmuck und fröhlich im Kreise
der Kaiserstadt Wien, lieb und der
traut in meiner Vaterstadt und stolz
und majestätisch im feurigen Ungar
lande. Man muß es nur sehen, das präch
tige Bild am Donaukai zu Buda,
Pest, wenn abends die unzähligen
Lichter gleich glühenden Perlenketten
aufflammen und sich im breiten mach
tigen Strome widerspiegeln, viel tau
send-, tausendmal.
Kein Preisrichter wird je endgültig
entscheiden können, welcher Anblick der
herrlichere ist. der vom eleaanten Kai
am Pester Ufer, oder der nicht min-
der überwältigende Blick von der kö
niqlichen Burg in Ofen, oder qar vom
historischen Blocksberge", dessen In
nerem unerschöpfliche Heilquellen ent
springen, zum Segen der leidenden
Menschheit.
Nein. Vorzug kann man keiner der
Schwesterstädte geben, aber die Palme
muß man beiden reichen, denn sie sind
unvergleichlich in ihrer Schönheit.
Mit Freuden sind wir einaoaen
in Ungarns stolze Hauptstadt, froh,
die Metropole wiederzusehen, die wir
vor nabezu bn ?kabren verlassen
hatten und die inzwischen so kräftig
aufgeblüht lst. und dann auch mit be
sonders freudigem Vorgefühle, weil
wir dort einen Freund wußten, einen
lieben, guten Freund, mit dem wir
ein paar recht vergnügte Tage zu ver
leben gedachten,
freilich, eine Weile schon waren
wir ohne Nachricht von ihm, aber er
war immer ein lässiger Briefschreiber,
und nun konnten wir ia mündlick
einholen, was uns im schriftlichen
Verkehr entgangen war.
O. wie wir uns freuten, wie wir
schon im Geiste sammelten, was wir
ihm alles sagen wollten!
Wir kamen abends an, zu spät, um
Äätscl.
I.
Nun. Leute, könnt ihr raten
Ailf einen Kameraden,
Der. wo ihr qelit und wo iör steht,
(scheiilirsi immer mit euch nckt'.
Bald lang und schmal, bald kurz und
01a,
Pald geht er borwärtZ, bald zurück.
Toch immerdar mit euch vereint,
To lang die Lonn am Himmel scheint.
Wo weder Zonnt scheint noch Licht,
Ist auch der Kamerade nicht.
2.
3ch bin ein haltlos schwaches Wesen.
Und doch zum Halten auserlesen:
Ein Band. auS Vilarnenstoff gewoben.
Hab ich schon oft die Pflanze, welche
sank.
Mit fettem Arm emvoraeboben,
Tasz sie den Tau des Himmels wieder
tranr.
Toch willst du lesen mich von liinten,
0 wirst du eine Ttulze finden,
Die sicher fiifirt den GrciS zum Ziele.
Dir aber dient zu heitrem fiele.
3.
Ohne ssuß steig ich die Stiegen,
Oline Flügel kann ich fliegen;
Oftmals beiß ich ohne Mhne.
Und bin chuld an mancher Trane;
Darum jagt mit Saus und Braus
Man niich oft zum HauS hinaus.
?ur der Fleischer mag zuzeiten
Mim in seiner ammer leiden:
öndlicli aber olme Lohn
Läßt auch er mich kalt davon.
4.
Ohne Kovf und ohne Schwanz.
Ohne Knock,? bin ich ganz.
?!ur aus Fleisch und Blut und Haut
rtrti ?nriir Orts nitfirtitf
.11 JH . .fcV .-
Ich gefalle warm und kalt
i'irvn iino nein,
Grob und fein,
imftu und
Spielecke.
noch einen Besuch zu machen, aber
erkunden nen sich noch. 00 er inzwi
scken etwa den Wohnort gewechselt
hatte. TaS Adreßbuch schlugen wir
auf da stand es: Dr. Peter H.'i
Witwe! . . . Tot!
Es war, wie wenn ein glänzender,
roter Faden entzweigeschnitten wor
den und nun die leuchtenden Perlen,
die er faßte, alle zu Vodcn gefallen
waren: Zertreten, vernichtet! . . .
FS war ein Trauerrand um unser
schoneS Freudenbild!
Nur allmählich glätteten die immer
wechselnden neuen Eindrücke die herbe
Wehmut um den entschlafenen
Freund!
Und die Bilder wechseln unaushör,
lich.
Schon oebts der Heimat zu, der
neuen, selbstgewählten Heimat, dort
überm Ozean; dem alten, lieben Mut
terlande ailt nur noch ein kurzer, lie
bevoller Abschiedsblick.
Und dann ist auch das vorüber.
Ungarn, Oesterreich, Mähren. Böh
men lösen einander ab, nun gehtö
durch die sächsische Schweiz und die
Elbe tritt an Stelle des rauschenden
Donaustromes in die Szenerie.
Wahrlich ein reizendes Stück Land,
diese bergiae. felsenklüstiae. poesiever
klärte Sachsenschweiz, mit ihrem ma
lerischm. glitzernden Elbflusse.
Ein Alpenland cv miniaturp, ein
bißchen klein zwar, im Vergleiche zu
seinem mächtigen Vorbilde, aber
darum nirgends schaurig und wild,
nirgends schreckvoll, nein allüberall
nur lieblich, zierlich, anmutig und an
Schönheiten reich, so recht ein
Schmuckkästchen in Gottes schöner
Welt!
Und weiter gehts, immer weiter.
Dresden. Leipzig. Magdeburg und
durch fruchbare Länder Hamburg zu.
Noch hält das Auge das Wechsel
reiche Gemälde umfangen, das es
soeben im Fluge geschaut, und schon
zwingt sich ihm eine ganz andere Er
scheinung auf: das Flachland, mit
seinem reichen Segen.
Nach dem bewegten Bilde erscheint
es freilich gleichförmig und monoton.
Felder, Felder in langen weiten Rei
hen und dazwischen Wald. Felder
und Wälder immerzu.
Aber bald lernt man begreifen.
Die Felder, die da so wohlgepflegt
und wohlbebaut meilenweit sich hin
ziehen, sind Menschenfleiß entstanden,
und die Wälder sind es auch.
Sie sind nicht willkürlich empor
gewachsen, aufgeschossen in ungezü
gelter Freiheit, sie sind als zarte,
schwache Stämmchcn mit Mühe und
Fleiß angepflanzt worden, nach klu
gen,' rationellen Forstfchul-Reaeln,
und ehe sie zu starken kräftigen Bau
men wurden, hat es viel Arbeit ge
kostet und auch viel Schweiß.
Und auch die Felder haben ihr
Brot nicht freiwillig hergegeben.
Ein Leben harter Arbeit birgt sich
hinter jedem Fruchtkerne, das der
Landmann zur Mühle fahrt, und jede
Scholle, jeder Baum in der, ganzen
meilenweiten Runde erzählt n Ar
beit. Mühe, Plage. i
Hut ab vor den Menschen, die ein
so fruchtbares, so segensreiches Land
ihr eigenes Werk nennen dürfen!
Nun freilich baben die Felder und
Wälder ihren Reiz, ihren ganz be-
Bin beliebt bei !ung und Alt;
Ia, man setzt bei hohen ffestcn
Mich auch vor den frohen Gästen.
.
Der arme Trovf
,Cat keinen Kopf:
DaS arme Weib
Hat keinen Leib:
Tie arme Kleine
Hat keine Beine,
Sie ist ein langer Darm.
Doch sck'lingt sie einen Arm
Bedmfitlich in den andern ein.
WaZ mag das für ein Wciblcin fein?
In kühler Luft
Durch Morgendukt
winsi in das ftclö der M
Mit seiner lieben S,
CTr sprach: wie steht die Saat so schön!
Sie sprach: die wird nicht lang mehr
steh.
Denn meine sckiarse Sckmiide
Let nieder das Getreide.
Nun, liebe freunde, ratrt es,
Wer ist der M? wie heißt die S?
, c
7.
Nun sagt mir. Leui.
Was dies bedeut:
Im Märten steht
Iin Küchenbeet
öin Fräulein gar
Mit grünem Laar
Und streckt empor
Ein schlankes Rohr,
,Cit sieben Häut.
Weiht alle Leut.
8.
Da? Wasser, das helle,
Hol ich von der Quelle:
Das Bier. daS frische.
Trag ich zu Tische;
Und Sssig ,
Und Tinte.
Sie mek ich
llcschiwinde:
Luch Oel und Honig und Met und
Wein.
iZch schütte sie aus und schenke sie ein.
sonderen Reiz, und nun konnte ich
auch das freudige Aufblitzen in den
Augen unseres Reisegefährten berste
hen, der im Angesicht deS weiten
Flachlandes entzückt ausrief: .Ach
waS. die Berge dort, WaS sind dt
nütze, aber da. auf den Feldein.
da liegt Gottes Segen!"
Und nun sind idir in Hamburg.
Ach. diese! Hamburg!
Fast mit Zagen betritt eS bet
Wanderer, dem eS den AuZgangi
Punkt bedeutet in die neue Welt.
Mit Zagen zuerst, und dann kann
er nicht loskommen, so lieb und trau
lich wächst es ihm anS Herz!
Da ist vor allem das Alsterbassin.
Blitzt nicht das Auge jede? Ham
burgerS leuchtend auf, wenn er de?
schönen ErdenwZnkelZ gedenkt?
Des schönsten vielleicht.
Man mag am Tage kommen, wenn
die lustian Möven zu Tausenden
keck heranslattern und kleine Fischchen
aus der Hand fressen, so zahm wie
die Tauben am Markuspla in Be
l!kd!g, man mag das reizvolle Bassin
des Abends im Lichterkranze sehen.
es ist immer schön, immer prach
tkg.
Und prachtstrohend sind auch we
wundervollen Arkaden mit ihren rei-
chen Kaufläden und all den Prunk
straßen, alles sagt dem Fremden, wie
weltmänniscki, Hamburg geworden ist.
Die alte Hansastadt kann aber noch
mehr erzählen.
Sie kann am stattlichen Rathause
vorbeifübren. ein paar Straßen nur.
mitten hinein in eine andere Welt:
die Fleets!
Ich habe die Lagunen in Venedig
gesehen, ich habe merkwürdige, alle
Wohnstätten geschaut, aber die alten,
braunen Giebelbäuier. die sich so ru
big und aleichmütig in den dunkeln
Deicken sviegeln, die sind doch ganz
anderer Art!
Da ist die Gröninger, die Deich
straße, der Rödingsmarkt. die Müh
ren, ganze lange Straßen voll ur
alter Bauten und iedes Haus ist so
eigenartig, als wüßte er eine ganz
besondere Geschichte zu erzählen.
Zuweilen stehen ein paar neue
Häuser darunter, aber sie scheinen
nur da zu sein, um die ganz alten zu
stützen und sie behutsam in d Mitte
zu nehmen, wie brave Enkel, die dem
Awherrn ibren starken Arm leiben.
Und das ist so traulich, so gemüt
voll, man lernt 5)amburg lieben, daS
neue und das alte.
Aber auch dieses Bild muß anderen
weichen.
Nun aehts zur See.
Geschäftig eilen die Menschen am
Dampfer auf und ab. Die einen
nehmen Abschied, die anderen suchen
noch ihrem Gepäck, dazwischen lichten
die Matrosen die Anker, spielt die
Kapelle einen lustiaen Marsch, win
ken Tücher und schallen Rufe her"
über: Gott mit Euch!
Mir wird das Herz so weit.
Noch einmal möchte ich alles um
fassen, die kleine traute Heimat und
die grone weite Welt, aber ich kann
mein Empfinden nicht zu ruhigen
Gedanken formen, ich kann nur aus
vollem, tiefem Herzen aufschluchzen:
..O. Vater, wie vaft Du mich be
glückt, ich danke Dir!"
Frau Karonne.
9.
Es ist die wirndersdiornf Brück.
Darüber noch kein Mensch -geaangenZ
Doch ist daran ein seltsam Stück.
Das? über ibr die Wa'scr bangen
Und unter ihr die Leute gehn
Ganz trocken und sie froh anscbn.
Die Tchiife segelnd durch sie ziehn.
Tie Böge! sie durel'iliegen kühn;
Doch siebet sie im Sturme fest...
Kein Zoll, noch Wcggcld zahlen lässt-
Lös, der Rätsel i voriger
Numlttkkt
1. Der Bergmann.
2. Der Radsäiuh.
3. Das Wasser.
4. Die Baumwolle.
5. Der Spiegel.
6. Der Steckbrief.
7. Das Auge.
8. Die Bogclscheuche.
9. Das Barometer.
Julius.
O weh mir armem Julius,
Was macht der Iahn mir Pein!
Ach, hätt ich nicht so viel Zucker gc
gegessen,
Tann wäre mein Iahn nicht ange
fressen, -
l Dann sprang ich armer Julius
peijt über Stock und Stein.
! . Wer seine Ansichten mit an
deren Waffen als denen des Geistes
verteidigt, von dem musz ich vorau?
setzen, das; ihm die Waffen deS Gei
stcs ausgegangen .sind.
Nicht dasz , wir immer mit Ab'sichj
fehlen, .
?l.!ö bösem Herzen verwunden unti
quälen: -
Die tiefsten Wunden schlägt aUezeit
Tie schlimme Gedankenlosigkeit, .