Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 12, 1912, Image 3

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    tästlie Omaha Xritöne. Tsnnkröla, Xurrnsjer 1912.
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Fveinde
Aloman von M.
..j.
(18. ?ortsed,uvg.)
Einstweilen saß die Frau. deren
Ueist rasiloö ZllkunfiZpläne schmiedete.
laa für 2aa am Liette ihr (Eobnel.
der feine Augen kaum öffnete unÖ ohne
IlnterlaK wir, unzusammenhängende
"?orte sprach. Die zugezogenen Aerzte
.v elten leine Krankheit fiir ine Ge
hirnerschlltterung und schüttelten kx
' sorgt die Köpfe. Der AuSgang war
,y zum mindesten zweifelhaft, da Nie
mand wissen konnte, welche Borgänge
den Kranken derartig erregt haben
konnten. Entweder sei er hart hinge
fallen und habe sich innerlich beriefet
oder Ine psychische Störung walte ob.
Ei blieb nur übrig, abzuwarten. Nach
jenem Morgen, der auf die böse Nacht
gefolgt, siedelte Frau Hildegard mit
ihrem Sohne ungesäumt in die Klinik
de Arzte über. Es wäre sogar an
gegangen, Hang nach Hause zu tranS
portiren, doch dem widersetzte die klug:
Mutter sich. ES war unnöthig, daß
Gerty die wirren Reden hörte. auS de
Tien einzig der Name Hnnah in Tönen
heißer Sehnsucht gerufen, vernehmlich
wiederklang, es war unnöthig. daß si:
die Laute bittren, verzweiflungövollen
Schmerzes vernahm, mit dr der Lei
dende die Todte rief. ES schien, alZ
wolle der Kranke etwas versprechen,
waS er die Abwesend zu glauben be
,schwor, dann Hagle er wieder, daß er
'iaum Glauben verdiene und dak sie
recht thue, von ihm zu gehen. Diese
Selbftanklaaen klangen schauerlich.
und eS gehörten feste Nerven dazu, am
Bette des Kranken auszuharren. Doch
Frau Hildegard harrte auS. Sie nahm
die Qual, die sie bel ihre SohneZ
Worten empfand, als Sühne hin für
rhre früher Schuld, von der sie an
nahm, der Himmel habe ihr vergeben,
sonst hätte Hannah nicht sterben ge
mut. - Das war ihr fester Glaube,
ihre Zuversicht, an die sie sich Ham
wert, ihr einzige Hoffnung, als die
Mienen der Aerzte duster wurden und
der Kranke verfiel. Ihr Han durfte
ja nicht sterben, er mußte leben, um
Gerty zu heirathen und so daS Anden
ken an eine döse Stund aus der Welt
zu schaffen. Die Mutter war fest da
von iiberzugt, daß er von der Bor
sehung dazu ausersehen sei. ES schien,
0IS tollte ,e Nkchl Behalten.
J JV VI JUlUUyCIl uyiuumic VUO
. erci V...I rn cjm.ii m .
finden des Leidenden auf der Grenze
zwischen Tod, Wahnsinn oder Leben.
alS sein gute Natur sich für das leg
tere entschied. An einem Morgen nach
einer unruhigen Nacht öffnet er mit
wieder klarem Blick die Augen und ließ
sie erstaunt auf der Gestalt der Mutter
ruhen die angekleidet aus seinem Bette
saß.
Du hier bei mir. Mama?" fragte
er erstaunt und musterte mit leiser
Unruhe daS fremde Zimmer. ,WaS
hast Du. waS ist mit mir?"
Frau Flemming strich mit ihrer wei
6)en Hand liebkosend über das ringe
fallene Gesicht ihres Einzigen.
Du warst krank, Hans, sagte sie,
recht krank.
.Und wie komme ich hierher in
dies fremd Umgebung?"
.Der Doctor wollte Dich in seiner
. Nähe haben," erwiderte Frau Flem'
ming leicht, .da brachten wir Dich zu
ihm."
HanS faßte an seine Stirn, wie um
sich zu besinnen. Da trat der Doctor
ein. ' Sein Blick ersah die günstig:
Veränderung im Zustand seines Kran
ken gleich.
, Guten Morgen, guten Morgen,
verehrter Herr," rief er erfreut. Ich
brauch garnicht erst zu fragen, wie es
aebt. Vrächiia. prächtig, nun sind wir
in kurzer Zeit über den Berg." .
Flemming maß mit mißtrauischem
Blick das fremde Gesicht des Sprechers,
Sie sind?"
Ihr Arzt. Herr Flemming, der Sie
aus dem für Kranke ungeeigneten Ho
fcl zu sich geholt. Hier konnte alles
eher zu Ihrer Pflege geschehen."
Hotel." das Wort saß fest. Dem
Kranken dämmerte es. Er zwang sich,
ruhig zu bleiben, bis der freundliche
Arzt nach einigen gleichziltigcn Fra
gen das Zimmer verlassen, dann
wandte r sich an seine Mutter.
War'S nicht so. Mama, daß ich
nach drüben wollte?"
Sie wich ihm auS. Ich glaube. Du
hattest die Absicht, dann kam die
Krankheit dazwischen und da . . ."
Aber mir ist. ich war schon abge
nist." unterbrach er sie aufgeregt, war
fort von Dir ohne Lebewohl, ich weiß
eS noch und dann ..." Er schwieg ge
quält, offenbar versagte die Erinne
rung wieder.
BeruhigeDich. mein armer Junge."
ndete Frau Hildegard ihm zu. Du
bist noch zu schwach zumNeden. Wart's
ab, später sollst Tu alleS hören."
Ich bin nicht mehr so schwach." be
irrte er eigensinniz. Ich will auc?
nicht warten, quäle mich nicht. Mutter
Hilf mir lieber, mich besinnen. Also.'
ich ging fort von Dir. nach Hamburx,
fette ich nicht schon da Billet für di:
Ueberfahrt?"
Da. da." r suchte angestrengt.
Ich Hab's. Ich mußte warten, aus
wai doch Mutter, besinnst Du Dick'
nicht?" Er hielt einen Augenblick in.
.Mutter. Mutter." rief er dann.
T."J Q 's j ; ; .f;
il
!
Schuld.
Priggk.Broik.
--2U!72USi 'SCMfe
,we macht Hannah, meine arme klein:
übe Frau, hast Tu denn keinen Brief
Ük mich?"
Frau Flemming erbebte. Nun
mußte eS kommen. Aengstlich wandte
sie ihr Gesicht ab. Wußte sie nur. wie
viel si ihm sagen durste. Hans ließ
ihr keine Zeit.
Den Brief. Mutter, den Brief.'
rief er erregt.
Nasch entschlossen griff sie in die
Tasche ihreß KleitxS. HanS ließ sich
nicht beschwichtigen, daS sah sie ein.
Ein Papier knisterte in ihrer Hand,
gierig griff der Kranke danach und em
pfing die vcrhängnißvolle Depesche.
Ein Schrei, der kaum noch etwas
Menschenähnliches hatte, wurde laut.
Frau Flemming zog die Klingel. Der
Arzt erschien. Sie flüsterte hastig mit
ihm. dann wandte er sich dem Kranken
zu und trat zurück.
Kommen Sie, Madame, lassen wir
ihn; er weint, daS wird ihm wohl
thun."
HanS schluchzte wild in seine Kissen
hinein. Sein Schmerz war so über
wältigend und riesengroß, daß er ihn
nicht ermessen konnte.
ES dauerte noch lange Zeit, ehe
Flemming genas. Die Nachricbt von
HannahS Tod warf ihn auf's Neue
auf'S Krankenbett, von dem er nur
langsam und widerwillig erstand. DaS
Leben hatte keinen Reiz mehr für ihn.
Längst hatte man ihn, der gleichgil
tig sein Zustimmung gab, in das El
ternhaus transportirt, dort lag er
apathisch auf seinem Lager und dachle
über sein Schicksal nach. Oder er
mochte auch garnichts denken, denn in
der That kümmerte er sich um nicht!.
Weder das Geschick seines kleinen, ver
lassenen Kindes, noch die wiedereinge
tretene Ruhe unter seinen Arbeitern
flößten ihm Jnieress ein. eS schien,,als
habe er Alles außer seiner geliebten
Hannah tief vergessen. Wozu sowe er
sich sorgen und kümmern, es war ja
alles so ungeheuer gleichgiltig, dem
einen Unfaßbaren gegenüber, daß se'N
Weib von ihm gegangen, bevor er ihr
die Ehre wiedergegeben hatte.
Hatt sie daS so tief gekränkt, daß eS
vielleicht die Ursache ihres allzufrühen
Todes war, hatte sie vor dem Ende
sein Lässigkeit erkannt und ihm ge
flucht, oder starb sie, wie sie gelebt, in
Liek und Vertrauen? Diese Fragen
quöllen den Kranken unablässig, sie
machten ihn nervös und reizbar und
hielkv die völlige Genesung von ihm
fern. Ueber seine unglückselige Schwa
ehe ! lugte er sich an, liit er, ohne sich
aufraffen zu können, immer mehr vcr
sank er in seine Apathie
Grrty war viel um ihren Vetter.
In ihrer harmlosen Art. nichts von
dem wissend, was Hans auf s Kran
kenlazer geworfen, vttstand sie es am
ehesten, seinen Gedankci eine andere
Richtung zu geben, fei es nun, dciß sie
mit ihrer hellen wohlklingenden
Stimi ie die Taqesnkmgttitcn aus be:
Zeitung vorlas, sci es, daß sie ihn durch
.itihi lluna der kleinen L.raänae aus
ihrem Lekanntcntrelfe unterhielt.
Längst halte der Winlci seinen Ab
schied genommen, dem Frühling war
oer Sommer gefolgt, und Hans lag
immer noch.
Bon seinem Ruhebette a;;, das man
auf dieBerandg geschoben hatte, konnte
er in den blutenden Gartcn schauen,
dir Anblick tr Rosenprackt in ihm
erinnerte ihn an andere gli'hende Blü
then, die Hannahs Garten geschmückt.
Ach, dies Bluuien. sie Urnen woh'
längst verwelkt, wie die Hund, die sie
so liebevoll gep 'legt, wie das süße
Glück, daS inst sein eigen war!
Frau Hildegard fügte sich schwer in
das Dahinsiechn ihres Einzigen.
Sie hoffte zwa auf seine völlige Ge
nesung mit unzerstörbarer Zubersicht,
allein ihrem ungeduldigen Sinn war
dieses Sichvers-ken in Schmerz und
Gram unfaßlich. Wenn Hans getob',
geflucht, sein '.Mißgeschick verwünscht
hätte, sie würde hn verstanden haben,
doch seine leidvolle Ruhe regle sie auf.
Sie hielt lang &u an sich. Da no
lich aber der Hausarzt, der ihren Sohn
behandelte, erklärte, Herr Flemming
sei gesund, sobald er ei sein wolle, und
für Seelenschmerzen habe er kein Heil-
Mittel, entschlog sie ich, energl ch ein
zuschreiten. Man mußte Hans helfen,
da er selbst es nicht that, mußte ihm
den letzten entscheidenden Ruck geben,
der sein Gemüth von der auf ihm la
stenden Depression frei machte. Frau
Hildegard athmete auf. Es mußte nun
zu Ende sein.
Entschlossen trat sie mit ihrem
gleichmäßig ruhigen Schritt in den
sommerlich kühlen Raum ein, in tiitU
ehern Gerty bei ihrem Better saß. Er
lag. die Hände lassig über dem Kops
verschlungen, auf seinem Lager, wäh
rend sie auf einem Tabouret zu seinen
ftünen saß und bunte Blumen in
grauen Eanvas stickt; dazu plauderte
sie angeregt.
Ein freundliches Krankenzimmer,
mein Sohn," lächelte Frau Hildegaro
befriedigt und nahm neben ihm Platz.
Aber immer doch ein Krankenzim
wer. Mama." seufzte er müde.
Sie griff daö Wort auf.
Wenn Dich Dein Auge ärgert, so
nimm es und thu es von Dir, sagt die
Schrist,, sollte es nicht mit Deiner
Krankheit ein Gleiches sein?" ,
Han hob den Kopf und heftete den
müden Blick seiner glanzlosen Augen
erstaunt auf seine Mutter. Den tiefen
Sinn ihrer Worte erfaßte er wohl
kaum.
El ist so." nickte sie ihm ,u. ganz
so, wi ich' sage. Du solltest nun ein
Ende machen, mein Sohn. Gottlob ist
Deine Gesundheit, wie unser guter
Do-.tor sagt, wieder die alte; Dir fehlt
nur da Vertrauen in Dein Kraft.
Versuche nun. Dich ernstlick, dem tha
tenlosen Hindämmern der letzten Zeit
zu ntreißen, und Du wirst sehen, e
gelingt. Rasf Dich auf. an8."
Er sah ärgerlich von seiner Mutter
zu dem Mädchen lzin. da anscheinen
nicht euf die Unterhaltung achtete.
Jetzt lioerzog ein feines Roth ihr Ge
sicht, si nahm di Arbeit zusammen
und stand auf.
Hast Du einen Auftrag für mich.
Tantchen, ich möchte ausgehen, ich habe
noch Besorgungen in der Stadt?"
fragte sie.
Ich danke. Kind. Komm zeitig
heim und laß Die den Weg nicht lang
werden."
HanS sagt nicht, aber er drückte
dankbar deS Mädchens Hand. S''
war sehr gütig gegen ihn.
Wie kommst Du dazu, mir in Ger
ty's Beisein Schwäch und Energie
losigkeit vorzuwerfen?" fragt er fin
ster, nachdem die Beiden-allein waren.
Weil ich an Dein Ehrgefühl appel
Irren muß. Du sollst nicht zu Grunde
gehen, ich will eS nicht."
Der Sohn nahm von diesen in lei
denschastlichem Tone gesprochenen
Worten keine Notiz. Er streckte seine
lange Gestalt auf der Chaiselongue
auS und schlug die Augen nieder. EI
ist ja alles einerlei. Mama," erwiderte
er nach einer Pause, während dr sie
ihn scheinbar nicht beachtete.
Frau Hilde fuhr unwillig auf.
Das soll es nicht. Es darf Dir ben
nicht alles einerlei sein. Ich ließ Dir
Zeit. Hans." ' fuhr sie ruhiger fort,
mehr Zeit, als Du hättest brauchen
dürfen, ich hoffte sicher, Du kommst
von selber zu Dir. besinnst Dich recht
zeitig auf Deine Pflicht. Nun ich s
hen muß, daß dieses nicht der Fall ist,
ist eS di Schuldigkeit Deiner Mutter.
Dir zu sagen: Besinne Dich, Hans,
sehst zu Grunde bei diesem Leben."
Vielleicht wünsche ich nichts sehnli
cher, als zu Grund zu gehen."
Hans, Hans." rief sie auS. ,Ber
sündig Dich nicht. Hast Du denn
Niemand.' Du liebst? Hast Du
nicht auch Pflichten gegen mich. Deine
Mutter, nicht Pflichten gegen Dich
selbst?"
Und gegen meinen Sohn! Dank,
Mutter, Laß Du mich gemahnt." un
terbrach HanS sie feierlich; Du hast
Recht, ich trage schwere Schuld, in
selbstsüchtigem Schmerz vergaß ich
mein Theuerstes, mein inziges Gut,
das Kind, das mir Hannah hinterließ.
??ür ihn muß ich leb:n, und ich will.
Sei ruhig Mutier, von Morgen an
bin ich der Alte."
Die Mutter sah erstaunt auf ihren
Sohn. Er war wie neu belebt von
seinem Ruhebett aufgesprungen und
schritt nun hastig in der Veranda aus
und nieder.
Verdrießlich biß sie sich in die Lip
ben. So war es nicht gemeint, hatt
sie nun am Ende erst recht alles ver
schüttet, das durste nicht sein.
Was willst Du tbun. Hans?"
fraqte sie fast zaghaft. DaS Kind ist
wobl behütet, ich trug Sorge dafür."
Dafür laß Dir danken. Mama."
entakgnkte er kürzlich und zog ihre
Hand an seine Lipp?n. dennoch kann
Hänschen nicht auf d Pflanzung
bleiben. Ich hole ihn Dir her, und
Du wirst ihm die Mutter ersetzen."
Wo denkst Du hin, Hans.", wehrte
F?"!t Hildeaord entsetzt. DaS geht
nicht an! Bedenk doch, wenn Gerty
ahnte; o Kind." fuhr sie weicher fort
und legte wie beschwichtigend die
?and auf seinen Arm. setze nicht zum
zweiten Mal d?S Hauses Ehre auf'S
Spiel, jetzt hast Du nicht einmal einen
Vorwar,d mehr."
So soll ich das Kind verleugnen,
wie ich seine Mutter verließ?" fragt
er scbneidend.
Laß uns Zeit unv uweue ntffts,
Ich bitte Dich. Guter Rath kommt oft
über Nacht, laß unö die Sache be
schlan."
..Als ob es was zu überlegen gäbe."
rief Hans aus. das Kind gehört zu
mir. 'daren brinat Nichts und Nie
mand mich ob. Ich selber will mit
Gerty reden, sie ist klug und gut."
..Und waS willst Du ihr sagen?'
keuchte FrauFlemming außer sich. Sie
mußte sich fest an die Lehne deS Ses.
sels halten, um nicht umzufallen.
..Soll sie erfahren, daß dieses Kinde
Mutter Dein Weiö und doch nicht
Deine Gattin war? Glaubst Du, daß
sie. das unerfahrene, reine Mädchen,
sich dennoch Deines KindeS annehmen
wird?"
Er sckilua verzweifelt beide Han
vor sein Gesicht und stöhnte laut: O
meine Hannah. snll diesis Leid nie
mal ein Ende finden! Noch über daS
Grab hinaus trifft Dich mein
Schuld."
Die Mutter ließ ihm Zeit, sich zu
beruhigen, dann redete sie beherrscht
auf ihn ein.
(Fortietzung rvigr.)
Nervlavvrt. Er: ..Du.
wenn Deine Mama eben dazu.zekom
mn wäre, wie icb Dir den Stuft aak?"
Sie (selig): Ach, dann wären wir
tzt vielleicht schon verlovtl.'.
Lgdlug.
Von g r a z I v e r I.
Ich schrikb i den rtr. KcsWe.
Bildkr uiib Warnen,
Ter Schnee Ist zersckmokze.
Ich schrieb in den Eand Kcdnuken und
yormrlii des X'ebcii.
Ter Sand iil verweht.
Ich hieb t den Etetn der Nnnen Ke
heimnis und Epriich, der Weisheit.
Ter Stein ist verwittert.
Ich schrieb an de Himmel die filmn
menfckirist der Sehnsucht.
Tie Sterne löscht,,, e aS.
Senkte ganz still in die Herren da
Wort der Liebe.
Tie lappkrsrhlange.
Skizze von Charles Foley.
Wie gewöhnlich faßen wir abend
km Cafi gemütlich zusammen, und
wie gewöhnlich saß Vauchamp, unser
Schmerzensreich, schweigsam und vor
sich hinbriitend in einer Ecke. Wir
plauderten über alles mögliche, jeder
hatte etwa zu erzählen, nur er
schwieg beharrlich, und öfsnete nur
den Mund, um einen Zug aus seiner
Shagpseife zu nehmen.
Hast Du unS eigentlich gar nichts
zu erzählen?" wandten wir uns
schließlich an ihn. Dein Leben ist
wohl in aller Ruhe ohne daS mindeste
Abenteuer verlausen?"
Ihr täuscht Euch." antwortete er
mit seiner müden schleppenden Stim
me. Allerdings seit Ihr mich kennt,
ist mir nichts Nennenswertes passiert,
aber von meiner Jugend, die ich in
Guyana verlebte, bleibt mir eine Er
innerung, die ich mein Leben lang
nicht vergessen werde."
Er stopfte gemächlich frischen Tabak
!n seine Pfeife, zündete sie an, und
dann begann er zu erzählen:
Mein Vater, der als Beamter nach
Cayenne versetzt war, bewohnte dort
ein Haus, außerhalb der Stadt, an dem
Ufer deS Flusses. Sowie er in den
Dienst ging und meine Mutter sich
mit der Wirtschaft beschäftigte, eilte
ich in die Hütte meines Freundes
Moko. der wie eS die Jahreszeit mit
sich brachte, bald Lcindarbeiter, bald
Fischer, bald Goldsucher war. Ich
brachte ihm die Ueberreste unserer
Mahlzeiten, ich schenkte ihm meine
alten Kleider, und von meinem Ta
schengelde kaufte ich ihm zuweilen
Tabak.
Kleiner Mann", sagte mir oft
Moko mit feierlich erhobener Hand,
ich werde Dich eines TageS fürstlich
belohnen, ich werde Dir daS größte
Geheimnis der Welt anvertrauen."
Und während ich auf die fürstliche!
Belohnung und das größte Geheimnis
der Welt wartete, lauschte ich den Er
zählungen Mokos. Er wurde nicht
müde, mir die Pracht der Urwälder
zu schildern, die ' sich jenseits des
FlusseS meilenweit ausbreiteten.
Dort", so erklärte mir der alte
Trapper, dort lauert und schleicht
der Tod in den schrecklichsten Gestalten
umher. Im Dickicht verborgen, jeden
Augenblick sprungbereit, ist es der
tückische Tiger, das wilde Puma. In
dem Flusse ist es das falsche Kroko,
oil. Riesenameisen wühlen den Bo
den auf. in dem der Fuß des Men
fchen versinkt, und Vampyre senken
sich lautlos aus den Schläfer und sau
gen ihm das Blut aus der Kehle.
Aber unendlich schauriger, in seiner
entsetzlichsten Gestalt zeigt sich Dir
der Tod. wenn er Dir als Schlange
naht. Fliehe das Kraut und die
Gräser, denn hinter ihnen wartet die
Schlange, meide die Bäume, denn
hinter- ihnen lauert die Schlange,
scheue das Wasser, denn in ihm war
tct die Schlange. Allem kannst Du
entgehen, dem Tiger, dem Puma, dem
Krokodil, dem Vampyr; der Schlange,
die Deinen Weg kreuzt, bist Du rcr
tunqslos überliefert ..'..."
Vor Angst bebend unterbrach ich
dann meinen Freund und erinnerte
ihn an sein Versprechen, an die Be
lohnung und an das Geheimnis, aber
ausweichend antwortete er mir stets:
Du bist noch zu jung, Du bist
noch nicht kräftig genug. Deine Stun
de hat noch nicht geschlagen."
Monate vergingen, mein Vater wur
de nach Frankreich zurückberufen. Ich
eilte zu Moko, um ihm meine Abreise
anzukündigen, an demselben Abend
verschwand er.
Der alte Prahlhans hat sich aus
dem Staube gemacht", dachte ich är
gerlich, um sein Versprechen nicht zu
halten. Wo bleibt nun meine Be
lohnung und das größte Geheimnis
der Welt?"
Ohne Hoffnung, ihn nochmals zu
sehen, ging ich wie gewöhnlich am
nächsten Morgen in seine Hütte, je
doch er war zurückgekehrt und lag
behaglich schaukelnd in seiner Hänge
matte.
Komm her, kleiner Mann, ich will
nicht, daß Du Cayenne verläßt, ohne
eine Erinnerung an Deinen Freund
Moko mitzunehmen. Du weißt, was
ich Dir versprochen habe, und die
ganze Nacht habe ich die Wälder
durchstreift, um mein Wort zu hal
ten."
Das Herz drohte mir vor Freude
stillzustehen.
Was ist es. Moko, sag rasch, ist es
ein Goldbarren, sind es Diamanten,
scg?"
Moko ließ sich durch meine stürm!
schen Bitten nicht aus der Ruhe brin
gen. Er war sicher, daß sein Ge
sckenk alle meine Erwartungen über
treffen würde, deshalb antwortete tt
lächelnd:
Du wirst gleich sehen, klein
Mann. Hinter Dir, an der Wand
hängt ein Lkdcrbeutel, greise hinein,
greife tief hinein."
Ich drehte mich um und griff nach
dem großen Beutel, den ich gierig Lss
nete. Tabak. Flaschen. Bänder, sslin
tenkugeln. immer tiefer wühlte meine
.Hand, um den Schatz zu finden. Plötz
itcy rist tch meine Hand mit einem
entsetzlichen Schrei herau und sprang
zurück. Eine feuchte kalte Masse hatte
sich um mein Gelenk gewunden
eine Klapperschlange. Vergebens ver
suchte ich sie abzuschütteln, immer se
ster wand sie sich um meinen Arm,
dann hob sie ihren Kopf in die Höhe,
und ohne daß ich eS hindern konnte,
grub sie ihre Zähne tief in meine
Hand. Ich war halb ohnmächtig vor
Schmerz und vor Furcht. Mir war
es, als ob da? Blut in meinen Adern
zu Eis gerann, als ob daS tödliche
Gift bereits feine Wirkung ausübte.
Ruhig in seiner Hängematte schau
kelnd hatte Moko die Szene beobachtet.
Wie furchtsam Du bist", meine er
geringschätzig lächelnd. Du hättest
gutwillig Dich nie beißen lassen, eS
war also richtig von mir, daß ich diese
List gebrauchte."
Langsam erhob er sich, entnahm
seiner Tasche eine kleine Phiole und
setzte sie mir an den Mund.
Da trinke, kleiner Mann, dann
kann Dir daS Gift nicht mehr scha
den."
Gierig leerte ich die Flasche. Die
Schlange war inzwischen zu Boden
geglitten, wo Moko sie mit einem
woblaenelten Fußtritte tötete.
Moko hat Dir jetzt hundertmal
Deine Wohltaten vergolten, kleiner
Mann. Ich habe Dich belohnt, wie
Dich kein König belohnen kann, und
habe Dir daS größte Geheimnis der
Welt offenbart:"Du bist jetzt gegen je,
den Schlangenbiß gefeit."
Ich warf die Flasche zu Boden und
eilte nach Hause, so schnell mich meine
Füße tragen konnten. Sei eS. daß
das Gegengift Mokos nicht wirkte, sei
es, daß die eben erlebte Szene zu viel
für mein kindliches Gemüt war, ein
heftiges Fieber ergriff mich, und un.
sere Abreise mußte verschoben werden.
Lange Zeit hatte ich unter den Fol
gen dieses Abenteuers zu leiden . . ."
Hier unterbrach sich Bauchamp und
zündete die Pfeife wieder an. Dann
fuhr er mit seinem melancholischen. Lä
cheln fort:
Und das traurigste ist, daß diese
Impfung mir absolut nichts genlltzt
hat. Nach Frankreich zurückgekehrt,
ging ich zur Schule und wurde dann
Beamter im Ministerium. Ich habe
Paris nur zweimal in dieser ganzen
Zeit verlassen, um in den Wäldern
von Vincennes umherzustreifen. Ich
habe dort nicht eine Schlange qefun
den. Und doch habe ich mein Leben
lang unter giftigen Zungen leiden
müssen, aber gegen diese Art Repti
lien scheint das Mittel meines Freun
dez Moko mcht zu wirken ....
Wir schwiegen, aber seit diesem
Abend war Vauchamp nicht mehr der
Zielpunkt unserer Spaße.
T!e Geschichte dcr Tchcere.
Der Schere, die außerhalb Europas
bereits gegen 1200 v. Chr. vorzukom
men scheint, begegnen wir in Eu
ropa erst gegen Anfang der christ
liehen Zeitrechnung. Ihrer Groß
nach entsprechen die zweifellos ältesten
europäischen Scheren ungefähr der
heutigen Schafschere. Der Form nach
zerfallen sie in zwei Arten, die sich
dadurch unterscheiden, daß die eine
einen glatt verlaufenden, die andere
einen eingebogenen Bügel zeigt. In
älterer Zeit finden wir die letztere Art
im Westen und in der Mitte Nordeuro
Pas. die erstere fast ausschließlich im
Osten und Nordosten. Sie allein
kennt man auch aus den klassischen
Ländern, und vorwiegend ist sie die
Scherenform der Völkerwanderung
zeit. Nach Ablauf dieser Periode aber
kommt die zweite Form (mit einge
bogenem Bügel) zu allgemeiner Gel
tung und wird auch im Osten und
Norden herrschend.
Dies Verhältnis läßt nur die Deu
tung zu. daß die Form mit glattem
Bügel die der germanischen Völker,
die mit eingebogenem Bügel eine kcl
tische Form war. Sie blieb im We
sien landschaftlich im Gebrauch und
verbreitete sich in der Zeit Karls des
Großen durch Händler über die öst
liche Grenze des fränkischen Reiches.
Beide Arten haln eine Spielart ent
wickelt und zwar die erste eine Form,
die nur im Umkreise der Ostsee nach
zuweisen ist. Während diese beiden
Scherenarten höchstwahrscheinlich aus
der Verbindung, von zwei -Messern
hervorgegangen sind, geht die gewöhn
liche moderne Schere, z. B. die Pa
picrschere, auf die Zange zurück. In
einfacher Form ohne abschließende
Ringe kommt auch diese Scherenart
mit Sicherheit schon ziemlich früh in
Europa vor (3. Jahrh, nach Chr.),
wahrend die ausgebildete (mit Rin
gen) zuverlässig erst etwa im 10.
Jahrhundert n. Chr. erscheint. Einige
angeblich ältere Exemplare bedürfen
zurzeit noch der Bestätigung.
Die Chinesen nennen ihre
vier größten Ströme wenig schmeichel
hc,st shitoku, d. h. die vier Unsau
berkeiten." ,
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Weiße Kleidungsstücke im Winter wunderbar für die Jugend. Das junct
Mädchen sieht niemals so reizend aus. als in ihren weißen Pelzen und einen
großen weißen, dazu paffenden Hut. Tie Farbe des Teints des Haares und der
Äuacn werden alle durch den flockigen weißen Pelz hervorgehoben und ist also fuc
eine ältere Dame nicht ratsam. Tcr bicr abgebildete Äraaen und VZuff sind auS
weißem Alaska Fuchspelz und ein Hut aus wciszem Bicberfell. garniert ttvt
weinen Fliigeln. begleitet die Ivciße Pelzgarnitur. Tiefe weißen Artikel lassen eiq
einfaches Kostüm aus dunkelblauem Serge überaus diitinguiert erscheinen.
Nnsm Alllittmjker - Weck
9402.
Ein kleidsames. iuaendlillieS Kleid für Mädchen.
Grauer Serae wurde bei der Herstellung dieses Tessins benutzt, mit Garnie
rung auS BcngalineSeide in einer hübschen grünen Schattierung. Zvanch Knopfs
dekorieren den Borderteil der Taille. Ter kürzere Aemcl kann mit zugespitzten
ovi f -f. -ji , r.s. t fc.-.. tf i . y. . . y. . .. - f. - 'f. . . V i nn. . ri .
tniiiaiciicn ocr,cu,cn ivcrocu. xcc icgiiaQCN iann aiiaj wegvleioen. zas 2cuiice
ist in 5 Krönen geschnitten: 14 15, 16, 17 und 18 Jahre. Es benötigt Bfti
Hords 44zolligen Stoff für die 15,jäl,rige
Preis oeö Muiters 10 Cents.
B e st e l l u n g s - A w t i s n g e n
Diese Muster werden an irgend eine Adresse oeaen Einsend,r,ia de
Preises geschickt. Man gebe !?ummer
lich n und schicke den Coupon nebst
?attern Department. Grnaha Tribüne,
1311 Howard Lt.
Der Smaßa Wvknö" Faltern goupon.
Ich wünsch Muster No.......
.... Zoll, Brust oder TMenweite
(Jahre .... bei Kiudersachen.)
Name.
No.
Straße
D a S ä l t e st e noch im Dienst be
findlicht Schiff ist der dänische Segler
.Konstante", . ein kleines Schiffchen
,
y
Größe.
und Qhrfo und die volle Adresse deut
dem oben erwähnten Preis an da
Stadt
von 27 Tonnen, das im Jahr
1723 vom Stapel lief, also 18S Iah,
re alt ist.