Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 30, 1912, Image 5

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TaS Mannlri hatte tief im Wald,
In eines EichbaumS Mitte,
(sin hübsches Haus auS Marzipan
Zlnd eine Zuckerhütte.
TeS HaufeS Fenster, Tür uüd Tach,
3, selbst des (Schornsteins Borte
Bestand aus buntem Fruchtbonbon
Und Zuckerkant und Torte.
Mach je zwei Schritten stand ein
Baum,
Ter hatte, statt der Blüten,
An jedem Aestchen einen Korb
Voll großer Tatteldütea.
Was, Kinderchen, das wr ein Heim,
Das gern ihr selbst besessen?
Da fjatttt ihr von morgens frül
Bis Mitternacht gegessen!
Prinz
.-rinz Erpel schwimmt ganz wohl
gonuit
Im Sonnenschein auf klarer Mut
Und denkt bei sich: der Ententeich
Ist offenbar mein Königreich:
Mein Hcrrscherthron ist ungefragt
lTcr Fels, der dort der Flut cntragt.
Und so besteigt er ihn sogleich
Und überschaut sein weites Reich.
Da naht ein Untertan ihm schon.
Er ruft: Tritt näher doch, mein
Sohn!"
jic Arme streckt er flehend aus.
3ch tu dir nichts, komm nur her
aus!"
Prinz Erpel springt herab entsetzt,
Als sich der KrebZ nun vor ihn setzt.
Jedoch es scheint, das Ungetüm
verneigt sich ehrfurchtsvoll vor ihm.
Schon gut," spricht Erpel, doch,
mein Sohn,
jlZH dort hinweg, das ist mein
, Thron."
jedoch das Krebslein nimmt sich
Zeit,
Wöpschen und Spttzchen.
Nöpschen: Hör, Spitzchen, ich will dich was fragen:
Du sollst mir ganz heimlich sagen:
Wo hast du den schönen Knochen versteckt,
Daß ihn kein böser Dieb entdeckt?"
itzchen: Nein, Möpöchen, ich schweige lieber still;
Der Dieb ist's eben, der'S wissen will." -
Tas Möpschen hat gesucht und gerochen,
Bis hinter dem Stall es fand den Knochen.
In seiner Schnauze hat es ihn schon.
Da bekam es gar einen schlimmen Lohn;
Herr Spitz faßt es so derb am Kragen,
Da lief es davon mit Schreien und Klagen.
ZZnlirende Nkahrheitslieve.
Kind, um Gottesmlllen, hast du
genascht?' Du riechst ja ganz auS
dem Munde, als ob du Medizin
oder sonst etwas stark DuftendoZ
verschluckt hättest?" empfing Frau
von Bisniarck nicht ohne Erschrecken
ein andermal den kleinen Otto.
Dieser stand ein Weilchen und
sann, weil er sich wohl nicht gleich
erinnern konnte, wie er dazu gekom
men fei, so aliffällig und eigentüin
lich aus dem Munde zu riechen.
Tann aber sagte er fest und ruhig:
Ach ja, jetzt besinne ich mich. Ich
war in des Vaters Zimmcr. Da
stand eine Flasche auf dem , Tische
und es war etwas so schön Gelbes
darin, das; ich vor Neugier wissen
mochte, was eS wäre. Trum brachte
ich die Flasche an den Mund und
leckte ein wenig an der gelben Flüs
sigkeit. Aber getrunken habe ich
nicht davon, denn es stankte" . so
sehr. .
( Als der große Kanzler Vismari
Iloch ei kleines Bübchen war. fragte
gnnlemnnns Heim.
t war einmal ei kleiner Mann,
Birl kleiner als ei Täumchen;
TaS Männlein trug ei Purpnrklkid
Mit Wölb- nnd Cilbersaumchen.
l?s trug ei Hiitlein ans dem Kopf.
Boll schönster Edelsteine,
Tie strahlten und die blitzten so,
Als ob die Tonne scheine.
llud vor der Zuckerhütte stand
Ein Häschen kcr;engradr?
Tas legte Tag für Tag ein Qi
Aus feinster Schokolade.
Trr Weg zu diesem Wunderheim,
Umrahmt von grünen Buchen,
War dicht belegt mit Pralines
llnd süßem Honigkuchen.
Erpel.
Macht auf dem Hcrrschcrsitz sich
oreit,
He, guter Freunds hört er denn
nicht?
Prinz Erpel ists der zu dir spricht,
Herunter, Knirps I Gehst du nicht
bald.
Du frecher Wicht, brauch . ich Gc
walt!"
Da zwickt der Krebs ihn in das
Bein.
Laß los! Owch! Was fällt dir ein?
vfi los! Laß los! Du Grobian
du!"
Nur fester packt daS Krebslein zu.
O weh! Zu Hilfe! Rebellion!
Watsch! Watsch! Laß los! Pardon!
Pardon!"
Umsonst, trotz Strampeln und trotz
Schrein,
Der Krebs saß fest an Erpels Bein.
Liesj ihn erst los am Uferrand.
Prinz Erpel watschelte zum Strand.
&ifli iHstimhrnnh n Smrt v:
1 -nii' iiwiu; vtiu yvc iuic
der
Und legte die Regierung nieder.
ihn eines Tages vor. Schlafengehen
seine Mutter:
Nun, lieber Otto, hast du denn
auch schon dein Süppchen gegessen?"
Zum Erstaunen der Mutter läuft
da, ohne zu antworten, der kleine
Bursche davon, kommt aber schon
nach wenigen Minuten zurück und
verkündet mit fröhlichem Gesichte:
Ja, Mutter, ich hab mein Süpp-
erpit gegessen."
Wärmn hast du mir dies nicht
gleich gesagt?" forschte lächelnd
grau von isinarck.
,Jch hab das Süppchen", ant
wartete der Kleine, wohl in Ge
danken verzehrt und wußte es dar
um nicht so ganz genau mehr. Da
bin ich geschwind zu Lotte (so hiess
oes Zimoes Warterm) gelaufen und
hav sie gefragt."
Welch eine Wahrheitsliebe be
kundete der klene, Otto von Bis-
marck bei diesen Vorkommnissen aus
seiner, iruhesten Jugendzeit! - ,
Und wie ist er allezeit bestrebt ge'-
& ffij?'&m&.
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pef,, dieser Tugend Iren zu blei
den! Nie in seinem i'c&eit vom Kin
des bis z fcinciti hohen Greife,,'
"Uec, ist er seiner Liebe zur Wahr
Lernen macht
Wenn dich, junger Leser, deine
Eltern i die Schule schicke, so tun
!e dies, damit du schreiben, lesen,
rechne und och manches andere
iern,t, was dir ,n deinen späteren
Zähren von Nutze, ja unentbehrlich
um iviro. solange du in die Schi
le gehst, wohl auch noch einige Iah
re darüber hinaus, sorgen deine El
tern für dich, oder, wenn sie nicht
mehr leben, anders gute Menschen,
später, wenn du älter neinarh
bist, muszt du aber für dich selber
lorgen uns verdiene, . was du
brauchst. Damit dir dies dereinst er
leichtert werde, ist es durchaus nö
tig, daß du die Schulzeit gut an
wendest, das; du in deiner Jugend
fleißig bist und etivaS Tüchtiges
lernst. Gute Kinder lernen gern und
nie iit Widerstreben und Wider
mille. Sie werde dann wohl auch
sämtlich brave Menschen.
Was ein junger Mensch selbst in
drückenden Lebensverhältnissen an
Kenntnissen und Fertigkeiten ein
sammeln kann, um dereinst ein
braver und tüchtiger Mann zu wer
den, das hat der Altertumsforscher
Schliemann durch sein Leben und
Wirken dargetan.
Heinrich Schliemanns Vater wirk
te als Pfarrer in dem Mecklenburg
Schweriner Torso Ankershagen.
Heinrich war ein geweckter und gu
ter Junge, der sich nur selten etwas
Tadelnswertes zu schulden kommen
lief;.
Nichts hörte der erst acht Jahre
alte Knabe lieber, als wenn sein
baicr, der ein fleißiger und gelehr -
irr AiiermmZsorscher war, vom
schrecklichen Untergange der Städte
Pompeji nd Herkulamim, sowie
von den Wundern und Denkwürdig
keiten erzählte, die mit der Ausgra
bung dieser unglücklichen Städte zu
Tage gefördert worden find. In
wahre Begeisterung aber versetzte es
Heinrich, wenn er von den homeri
schen Helden und vo, trojanischen
Kriege erzählen hörte. Bis zu Trä
nen konnte ihn das tragische Geschick
ocr von racheerfullten feinden zer
störten und seitdem gänzlich ver
schütteten und vom Erdboden vor
fchwundeneil Stadt Troja betrüben.
Im stillen fante er da einen eben
so eigentümlichen als groben Ent
schlusz.
Ich werde einst Troja ausgra
ben!" verkündete er eines Tages auf
ocm Spielplätze den Kameraden,
Und nun erzählte er denselben so
viel von der untergeaangenen
smot, als er selber wuntc
Tas hochgesteckte Ziel dereinst zu
erreiche, darauf war fortan der
Knabe alles Ernstes bU-acht. Wohl
wissend, das; dazu ein reicher Schatz
von Kenntiussen erforderlich fem
werde, benutzte er seine Jugendzeit
u angestrengt sleisügem Lernen.
Im Alter von neunzehn Jahren
trat er in ein Amsterdamer Hand
lungshaus ein. Seine Beschäftigung
allda war, Wechsel stempeln zu las
en oder sie in der tadt einzukassie
ren, Briefe nach der Post zu tragen
und von dort abzuholen und der
gleichen. Für diese Dienste crhi "i er
mhrüch ungefähr sechShundertund
fünfzig Mark. Die eine Hälfte dieses
geringen Gehaltes gab er für Stu
dien aus, mit der anderen Hälfte
beftritt er den Lebensunterhalt. Das
Mittagessen kostete ihn nie melir als
vier Cents. Seine Wohnung
ivar eine elende, unheizbüre Dach
stube, im Winter abscheulich kalt, ini
Sommer unerträglich heiß.
Unter der Hand ging Schliemann
an die Erlernung der neueren Spra
chen. Mit großem Fleiße wandte er
sich zunächst dem Englischen zu und
betrieb das Studium nach eigener
Methode, Sie bestand darin, daß
er viel laut las. kleine Uebersctzun-
gen anfertigte, Ausarbeitungen über
interessierende Gegenstände iit der
fremden Sprache niederschrieb, diese
unter. Aufsicht eincS Lehrers ver
besserte, auswendig lernte und öf
ters widerholte.
Schliemanns Gedächtnis war an
fänglich keineswegs vorzüglich, doch
da er jeden Augenblick zum Lernen
benutzte, so wurde es in kurzer Zeit
außerordentlich gestärkt.
Um sich eine gute Aussprache an
zueignen, besuchte er nllsonntäglich
lim Gottesdienst der englische Kir
n,e und sprach beim Anhören der
Wrcdigt jedes Wort bei Predigers
heit untreu geworden, nie hat er
ivifft'iitlich eine llnwahrheit gesagt.
Willst dit ihm nicht nachzuahmen
dich bemühen?
den Meister.
leise nach. Auf allen Gängen trug
er ein Buch bet slch, um daraus ir
gend etwas auswendig zu lernen:
auf dem Postamt wartete er nie.
ohne zu lesen und zu lernen. So
stärkte er nach und nach sein 0c
dächtnis derart, daß er schon nach
drei Monaten seinein Lehrer in je
der Unterrichtsstunde mit Leichtig
keit zivanzig gedruckte Seiten eng
lischer Prosa wörtlich hersagen
konnte, obwohl er sie vorher nicht
mehr als dreimal aufmerksam
durchgelefen hatte. Er schlief nur
wenig und alle wachen Stunden der
Nacht benutzte er, das am Abend
Gelesene in Gedanken zu wiederho
len. Auf diese Weise gelang es ihm.
iit einem halben Jahre eine gründ-
tiche enntnis der englischen vra-
chc sich anzueignen.
Dieselbe Methode wendete er beim
Französischen an: in sechs Monaten
erlernte er auch diese Sprache.
Turch die anhaltenden Studien
stärkte er sein Gedächtnis innerhalb
eines Jahres derart, das; er nur je
sechs Wochen brauchte, um hollän-
difch, spanisch, italienisch und portu
giesisch fliehend sprechen und schrei
ben zu lernen.
zufolge dieser - reichen Sprach-
kenntnisse erlangte Schliemann
Stellung als Buchhalter in jenem
Amsterdamer Handelshauie. Nun
begann er russisch zu lernen. Das
tudium dieser nicht leicht zu erler
nenden Sprache mußte er ohne Leh
rer beginnen: dennoch hatte er sich
, schon in wenigen Tagen die rusii-
schen Buchstaben und ihre Ausspra
che eingeprägt. Nach sechs Woche
konnte cr den ersten-russischen Bries
schreiben und bald darauf mit russi
schen Kaufleuten fließend in deren
Muttersprache sich unterhalten.
Im Jahre 1836 gewann Schlie
mann Zeit, mit großem Eifer das
Studium des Neugriechischen zu be
ginnen. Wieder befolgte cr seine alte
Methode, um sich den nötigen Wort
schatz anzueignen. Er verschaffte sich
eine neugriechische Uebersetzung von
Paul und Virginie und verglich
beim Durchlebn ,edes Wort auf
merksam mit dem gleichbedeutenden
des französischen Originals. Nach
einmaligem Durchlefen hatte cr we
nigstens die Hälfte der in dem Bu
che vorkommenden . Wörter inne,
und nach einer einzigen Wiederho
lung hafteten beinahe alle in seinem
Gedächtnis. Innerhalb sechs Wochen
überwand er die Schwierigkeiten des
Neugriechischen.
Tann nahm er das Altgriechische
vor und erlangte in dieser Sprache
in drei Monaten eine so umfassende
Kenntnis, daß cr cinigo alte chnst
steller, besonders Homer, gut ver
stand. Später lernte cr Lateinisch
und niachte sich auch diese Sprache
in kurzer Zeit zu eigen.
Nebenbei hatte er sich durch
Glück. Geschick, Fleiß und Sparsam
keit ein so erhebliches Vermögen er
worben,, daß cr 1863 an die Ver
wirklichung seiner Jugendtränme,
dio ihm nie auS dem Sinil gekom
men waren, denken durfte. Im Jah
re 1871 koiinte er mit 150 Mann
aii die erste der vier großen Aus-
grabungcii gehen, die er in Grie
chenland unternommen hat.
Welche Beschwerden lind Mühen
waren da zu ertragen und zu über
winden! Im Sommer hatte er ge
gen übermäßige Hitze, im Winter
gegen heftige Kälte zu kämpfen.
Aber nicht eher ließ er ab. bis cr
das alte Troja gefunden und ansge
gäbe hatte.
Nicht minder mühsam und hoch-
iiiiercssanr für oic ganze gevuoeie
Welt waren die übrigen drei Aus
grabungen, 'cic cr vornahm, auf die
edoch hicr nicht naher eingegangen
werden kann.
Heinrich Schliemanns Grundsatz
war: nie etwas von Wichtigkeit ohne
vorherige reifliche Erwägung und
Ueberlegung zu beginne, aber sich
auch nicht entmutigen zu lassen,
wenn nicht gleich alles nach Wunsch
ging. Fest und unentwegt hielt er
daS letzte Ziel im Auge und nie wich
er von dem Hauptmege ab. den er
sich vorgezeichnct hatte.
Wahrlich, fein Fleiß, seine Ge
wissenhaftigkeit,. Vorsicht lind Aus
dauer verdiene Nachahmung bei
jung und alt! '
Man muß nicht eben ein Mit
glied der katholische Kirche sei,
um da Herz höher schlagen zu fiih
len beim Anblick der ewigen Stadt
und seines alles überragenden To
ine, der Pctcrbkirche.
Man kann sich nicht dem Zau
ber verschließen, der die Seele ge
fangen nimmt, und kann den Sinn
nicht auf profane Nichtigkeiten lenke
im Angesicht? der Metropole der
Kunst, der Antike nnd ihrer viel
tausendjährige Geschichte.
Jeder Stein, jeder Felsblock, ia
der Boden unter den Füsjen sind
''Mgen einer langst vergangenen
Epoche, und das Gräölein, das da
zwischen Bronzetrümmern und
Marmorgeröll emporsprickt, verrät
unS das Vorhandensein noch vieler
enthüllter Schatze, die da unten
seit Jahrtausenden ruhen, und
raunt uns Märchen zu von Men
schen. die einst lebten, wie wir, die
liebten und litten und die nun Asche
sind, dem Graslein zum Bette, aus
dem es zu frischem Leben auferstand.
Alles, wohin wir blicken, bannt
uns in feinen Jauberkrcis.
Voran wohl am überwältigst
den Katholiken, wenn er den geseg
neten Boden betritt, der ihm durch
seine Glaubenslehre geheiligt ist,
wenn cr dein größten aller Gottes
Häuser sich nähert, in dem daS
Oberhaupt der katholischen Kirche,
der Papst, dem gläubige Pilger
den heiligen Segen spendet.
Allein, so grob die Zahl der
frommen Pilgrimo auch ist, die wei'
te Länder durchgueren. um zu den
Stufen des AltarS im Petersdome
zu wallfahren, so viele ihrer alltäg
lich das Knie beugen in gläubiger
Andacht und dcmutvollcm Ver
trauen, noch größer ist die Zahl de
rer, die anderen Glaubensbekennt
nissen angehören und die doch her
beiströmen zu dem herrlichen Dome,
der einzig und unerreicht dasteht in
aller Welt.
Tie Hoheit der Knnstschöpfung,
die Majestät des Titanenwerkes
die Mystik menschlicher Schaffens
kraft hat sie herbeigeführt, und nun
sind sie von derselben Begeisterung,
von gleicher Andacht erfüllt wie die
frommen Wallfahrer an ihr?r Seite.
Ich kann nicht wiedergeben, was
hier das Auge schaut, das Herz
empfindet, ich müßte maleil und
, schreiben können, wie der größten
Künstler einer, ich will nur andeul
ten, welch unwiderstehliche Macht
die Kunst ausströmt, weiiil Glaube.
Liebe zur Schöpfung und Begeiste
rung zum Werke ihr Leitstern ist.
SSSVSVSS
Der Jäger nnd
Wißt ihr, wie der Jäger es neu-
r. ... . jr. i.. j 0?rtfi s ii sutrti
lich machte, als er die Nebhühner
schoß? Er zog sich hohe Stiesel an
und einen leinenen dünnen Jagd
rock, weil es so heiß war. Aus dein
Kops hatte cr eine Mütze nnd sei
Gewehr aus der Schulter. Neben
ihm ging sein Hühnerhund, der Dick.
Er war aber gar nicht dick, er hieß
nur so. Als der Jäger mit Tick
aufs Feld kam, sagte er zu ihm:
Such!" Da lief Dick umher und
suchte nach Rebhühnern. Auf cimnal
blieb er stehen: dicht vor ihm saßen
zchn Rebhühner ans der Erde.
Nun machte der Jäger, daß cr her
ankam, denn er wußte schon, daß
venn Dick stillstaiid. Rebhühner da
waren. Als der Jäger dicht bei
ihm war, ging Tick ganz langsam
zu den Rebhühnern heran, damit
sie in die Höhe fliegen sollten, und
der Jäger sie schießen konnte. Brrr!
machten sie und sloge alle zehn da
von. Ter Jäger aber hatte schon
das Gwchr angelegt. Pusf! machte
das Gewehr, da siel ein Rebhuhn
herunter. 'Pusf! niachte es wieder,
da fiel noch eins. Nun ging Dick
hin und brachte erst eins in seinem
Maule heran und dann das andere.
rD-
Mtsel-- und
0
iNätscl.
1. '
Bei Watcr. Mutter. Großpapa
Bin ich z allen Seiten;
Doch iifcs. Tante. Stiesmama,
Die Mg Mi Nr nicht leiden.
&n jedes Siütsrt sonst ich an
lind jeden guten Rat;
Van, sicher bin ich stets beim Wort.
Doch niemals bei der Tat.
Der Tchlvan ist mein Herr Better
llnd meine Base die GanS.
Nur sind sie nrötter nd fetter
llnd ich hab kürzeren Schwanz,
Auch flieg ich mit der ZZeitung
AIS Tane hin Nnd her.
Und schwimm durch besondere Leitung
Sogar oft über Äeer.
3.
Wein Kopf ist klein, mein HalS ist
laug
Und groß mein Nunipf: zu Cprung
und Gang
Jin Angesichts solcher Kunstwerke,
wie es der Bau des PrtersdomeS
selbst und wie cS die unschätzbare
Ausstattung in. Innern ist. steht der
Mensch, der solche? schaffen konnte,
groß da. Und doch auch solche
Größe ist vergänglich, die Meister
alle, so hoch und unsterblich in ihren
Werken, sie mußten auch dahinge
hen, wie die Geringsten, ihr Leib
ist längst zerfallen in Staub und
Asche, ach den urcivigen Gesetzen
der Natur.
Nur ihr Geist lebt sort in ihren
Werken fiir alle Zeit.
Unsterblich für alle Zeit. daS ist
ein großes Wort!
Tort, von der Kuppel der Pe
tcrskirche weit sichtbar, steht auch
ein Werk aus Menschenhand, ein
Titancnmerk gewaltiger Schaffens
kraft, nnd doch, wcr kann die Hand
bezeichnen, die Stein auf Stein zum
Baue trug!
Tas Eolosseum von Rom!
Ein Trümmerfeld verfallener
Größe.
Unsterblich in der Erinnerung
sind freilich manche, die hervorrag
ten in jener Zeit, da hier noch
Pracht nnd Glanz die Mauern zier
ten. aber es war vor allem Macht
und Reichtum, der ihre Name der
Nachwelt erhielt, nd noch eines
machte viele unter ihnen unverges
scn: die Grausamkeit, die tierische
blutdürstige unmeiischllchkeit zur
Zeit der Ehnstenverfolgung.
Ein Nero ist b,S n die Gegen
wart bekannt geblieben, aber fein
Name wird nicht gesegnet, wie
des Künstlers Andenken, cr ist vcr
fehmt nach seinem Verdienste.
Italien ist ein sonderbares Land.
Wer es nie geschaut, sieht im
Geiste die Pracht marmorner Pa
läste, sieht Glanz und Herrlichkeiten
ringsumher, und wer den Boden
zum ersten male betritt, ist ent
täuscht, denn wohin er blickt, starrt
ihm Schmutz und VcrM entgegen
und die Häuser umringen ihn enge
und unheimlich, als wollten sie den
Fremdling erdrücken.
Ein Weilchen aber nur. dann be
ginnt der Zauber zu wirken, die
Steine reden und das Auge ist ge
blendet, das Herz gefaugcn in die
scm Märckenlande. Selbst von den
Nuineii, von diesen vielleicht am
meisten.
Und eine Schule ist das Land,
eine Schule der Kunst und der
Poesie!
Ganze Scharen von aufstreben
den Bildnern strömen herbei, vor.
Jüngern und auch von Meistern,
die ZZebknNncr.
Ter Jäger aber hing sie an seine
I V,,S4-Mfin tinS aih vnrtin- nrsi I"
Jagdtasche und ging weiter. Such!
sagte er wieder zu Dick, und der
lief wieder davon und suchte nach
Rebhühnern. Die waren nicht weit
gcslogen, und bald stand Tick wie
der still, und wieder schoß der Jä
ger, als die Rebhühner aufflogen,
zwei davon tot. So ging es weiter,
bis alle zehn an seiner Jagdtasche
hingen. Sie waren aber schwer zu
tragen, und als der Jäger nach
Hause kam, waren beide müde, der
Jäger und der Dick, denn ihr müßt
denken, wieviel der Tick umherae
laufen war, um die Rebhühner zu
suchen. Darum frühstückten beid
tüchtig, und dann legten sie sich hin,
der Jäger aufs Sor'a, der Hnnd
neben ihm auf eine Decke und hieb
ten ein Schläfchen. Acht Rebhuhn
ncr verkaufte der Jäger, und cr be
kam dafür zwcr Dollars. Zwei aber
ließ er sich braten und aß sie aus.
Ter fleißige und kluge Hund aber.
der Dick, bekam die Knochen.
Eine Goldgrnb sind Geduld und
- Fleis;
Für den. der sie zu üben weiß.
Spielecke.
"--0
Taugt aber inchtt mein dünner Fusz.
Weshalb man stetS mich tragen musz.
Gestreichelt in die Kreuz und Quer
chnarch ich und brunime wie ein Bär;
Auch kaun ich auS dem singe.
Taj; mir fast alle Sehnen springen.
4-
Meili erstes eine Au.
Mein zweites ist ein Stern,
Mein KaneZ ist kein Fisch.
Doch fischenö ftischer ner.
Mit ihm wuchs auch fein Teller,
Auf dem es wird serviert,
Mit (eist getränkt vom Keller
Dem Magen offeriert.
ö.
Eine Schlvester mit dreimal drei Brii
der
Stehn da in Neihen und Gliedern.
Die Schwester aj!t nichts, steht sie
allein
Und maßt slch an. die erste zu sein.
Doch tritt sie hinter die Brüder zurück.
So fördert sie nicht bloß ihr eigenes
Glück
denn tS gibt sei Genug in der
Kuust. und man sieht gar ost er
graute Männer vor verwitterten
Skulpturen stehen, vertieft und der
Gegenwart entrückt, wie sie begei
stert daS Haupt eigen vor dem
CeuiuS, der hier den Meißel sührte.
Und daS ganze Volk ist erfüllt
von der Schönheit künstlerischen
Schaffens.
Nicht nur Museen und Galerien
tragen zur Bildung dcS Schon
heitssinneS im Volke bei, die vielen
monumentalen Bauten ans Weg
nd Steg, die, zahllosen Ckulptu.
rcn, ja sogar Kunst und Jndusiriz
im Handel, alles zeigt die Schön
heit in ihrer höchsten Entfaltung.
Und die Mensche sind begeistert,
wo immer sie ein Kunstwerk schaue,!. ,
und keinem fällt es ein. die nack
ten Gestalten anstößig zu finden:
nicht die Sinne werden gerci,',t
bei ihrem Anblicke, nur der
Sinn der Schönheit wird,
erfüllt niit reinem, edlem Idealis
mus. Unwillkürlich muß man Ver ,
gleiche ziehen zwischen Amerika.,
dem Lande deS Fortschrittes, und
Rom. der heiligen Stadt.
Hicr, im Vatikan sclbst. wogen
täglich zahlreiche Besucher herbe:
und bewundern Werke plastischer
Darstellung, und dort in dem Lan
de, das sich init Stolz das sührendc
nennt, möchte man am liebsten i
dem Bilde, jeder Statur ei Mä:
tclcheii umhängen, damit nur ja
die Menschen nicht verdorben, die.
Tugend nicht verführt werde!
Hat nicht kürzlich ein empörter
Sittenprediger losgemrttcrt über
die engen Kleider der Dame, die
so sündhaft verlockend der Männer
welt gefährlich werden?
Wie wäre es, wenn so ein Welt
verbesserer erst ein wenig Umschau
halte wurde in der Welt und ler
nen wollte, eh? cr lchrte: wie wäre
es, wenn cr Duldsamkeit, Seelen
reinhcit, Keuschheit des Geistes sich
selbst erst ancigncte in ernstem
Studium, und nicht aus seinem
engen Gesichtskreise - heraus eine
Philippika losließe über die Sunde
der Welt, die keine Sünde ist?
Italien ist ein Land der Schule.
Groß kann der Mensch hier
werden, an Kunst, an Idealismus,
an Geistesreinhcit, und klein und ,
demütig muß cr werden im An
gesichts der Vergänglichkeit, die ihre
Weltgeschichte in vieltauscndjährigen
munen rn vtj uno rein gegrave.i.
hat. ,
Frau Karoline.
Tie bringt auch den Brüdern höhere
Stufen,
Wenn diese sie zu Hilfe gerusen.
6.
Kennt ihr die Nnmphe, die vorm Walde
Am liebsten weilt an einer Halde?
Oft sitzt sie auch wie auf der Lauer
Im Steinbruch, vor der Gartenmauer.
Oft einer Felswand gegenüber;
Und wenn ein Wandrer zieht vorüber,
Sie mit ihm jede Sprache spricht.
Jedoch ihr Antlitz zeigt sie nicht.
. 7. " "
AIs Fessel ist sie stärker
ftüx jeden, der es ist.
Als Banden, Schloß und Kerke.
Gewalt und Wächterlist.
Du kannst, in ihr gefangen.
Dich mühelos befrein.
Doch hörst du, ihr entgangen.
Auch auf, es selbst zu sein.
8.
Auf mir richt der Müde
Von des Tages Last;
Unter mir vom Leben
Snlt der Pilger Rast.
Kehr mich m, so zeig ich
Dir daS Häuschen klein,
Wo ier müde Pilger
Wird gebettet sein.
9.
lDreisilbig,)
i. Silbe.
In der Sötdt sitzt's.
An der Schnalle blitzt'S. ,
2. und 3. Silbe
Am Strauche blüht'S
Und lieblich glüht's.
Erfüllt die Luft
Mit süßem Duft.
DaS Ganze.
Ein Märchen nennt'S.
Ihr alle kennt's.
Lös, der itsel i voriger
ilummert
I. Die Biene.
2 TaS Jahr mit seinen Tagen nö
Nächten.
3. Zveuerstein.
4. Erdbeere- ' ;
5. Grab.
(i. Glüh-(Johanniö) wurm.
7. Besen-
8. Schreibfeder.
9. jvingerhut.
10- GIccke.
II. Barbier. '
12. Loch.
13. Ohr.
Höflich. Gast (zu einem
Herrn, der eine Perücke trägt); .Ich
kann gar nicht begreisen. Herr Niül,
ler, wie Sie das Haar eines an
deren Mannes auf dem Kopfe tra .
gen können!' Herr Müller: .OS. '
tragen doch auch die Wolle incI
anderen Schafes auf dm tiV
K-'"
' .
rr
s