Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 25, 1912, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    tinllf Dtnlf t Xfllflic.
V
,4
)
S
enmie
H
I
p-
Frlin
JwL
-gggjg
I
)
i
i
(
! I
h f -
t
in
i
Nus drm Nrich der Mode
und Gesellschaft.
. N t w g o r k . 1?. Nov.
! Tailor Kostüme, verziert, one
l .Lberladkn zu sein, sind stark in B
s Jstd)t. SW an belommt am testen ciiw
Vsöcc von ocit nennt momi nur cer
Pferdeschau, die diese Woche rossne
wird, und tue, traviiionsmaiq, tn
gleichem Maße eine Toiletten Schau
. ist.
,. Die neuartigsten Effekte findet man
jn Plijse. Von dein plissirten Rock hört
man sehr viel, tharsüchllch ledoch ge
winnt der seit zwei Saisons so beliebte
nae Noct dadurch nichts an Weite. Die
Falten smd flach, und dem Rock an
GZkrtitn tnntn Irrn mnrt ki, um
wenigsten vermuthet.
) ' ' Besonders da, wo glatte, feine Tuch
' . VIIOII V I t , IW IIIMII I. .IIP
s,irt..l zur Verwendung kommen, sind
Plissee Falten in Bekehr. Sie werden
verwandt tn sehr geschickter Welse von
französischen Kleidermachern, die eine
Anzahl höchst interessanter Modelle zu
uns herubcrgeschickt höben.
Ein Kleid, das der Beachtung werth,
ViJto'it die Leserinnen in unserer ersten
fsf.fi.sVi..n. ir,, - ,.f;; r,.i :ri nn-v.ii
i iiuwinnji tustui;ii iu vus jjiuuiu
f in seinem weinen Turn. Der Rock bat
glatte Front und leiten - Paneele,
das Hinterthnl dagegen ist in zwei
Theilen geschnitten, von denen das eine
) ' . c
( I i-J
j, y?k
,M ii
r mi(- mm
r-JQbSf&
' I ' V"' I I IN! 1
) ' vffT' I HlPi
U:1, li!f
0 V4 il- ! w
' j 1 i!
.llf
' IP1?!
!
, W W Us
r, '2W
f " Neue Effekte in Pltssee.
übe: das andere fällt. Beide sind feine
Seitenplissee Feiten gelegt und
' nten mit tiefem Saum ausgestattet.
, Dieser plissirte Effekt findet sich
toirterrolt im Nückentheil des JacketS,
das unterhalb des Halbgürtels in
schmale Plissee gelegt ist. Den unteren
Rand des Jackkt's umgiebt eine Blende
Dein eigenen Material. Statt flach
aufgesteppt zu sein, ruht diese Blende
nur leicht auf dem Jacket. als ob sie
. dort nachlässig niedergelegt worden sei.
- Knöpfe von weihem Tuch laufen zu
, beiden Seiten des plissirten Paneels
. hin. Französische Kleidcrmacher be
, nutzen jedoch Knöpfe von Krystall und
onderes mehr wirkungsvolles Material
für dekorative Zwecke. Diese kleinen
Zusätze sind es, die die neuesten
l Modelle (von denen der früheren
4 'Saison) unterscheiden. So geringfügig
M sie oft erscheinen, so sind sie doch über.
aus klua erdacht
. Der obere Theil es in Rede stehen
den Jackeis ist mit einer schmalen
schrägn Blende von eigenem Material
besteppt. Diese Blende zieht sich auch
iikr die Aermel hin. wo sie. in der
Mitte zwischen Schulternaht und Ell
bogen in einer Spitze 'mündet. Kragen
und Revers können von weißem Ratine
ober weißem Pelz sein. Man kann in
dieser Saison auf die überraschendsten
K Neuerungen tn Kragen, Manschetten
und Revers rechnen, da viel Novität in
diese Details zusammengedrängt wer-
V. fnfT
VII IVfc.
. Für überaus modisch elegant gilt
sn dieser Saison das ganz weihe
Kostüm. Kroße Sorgfalt erfordert je
doch die' Auswahl einer passenden
Schattinina. von der lanaen Liste
weißer Nuancen, die in dieser Saison
tM a V. . T "f Yti 441
H i VVllH IUvIUCJI, Vl IJIHM, Ull- (11
Zweifel ist. sollte immer .alt Elfen-
'.'Fuin" wählen, da dies von allen
fifN .
.'.'V5-.
- '
feJt
In gestreiftem Tuch mit
orientalisckerGarnitur.
weißen Farbentönen, die allgemein
kleidsamste ist.
Es braucht wohl kaum noch betont
zu werden, daß es in dieser Saison
nichts giebt, was moderner wäre, als
gestreiftes Tuch- und Sammet . Ma
terial ja selbst Seide und Atlas. Diese
Stoffe tn tmlor e Effekt gearbeitet, mit
Jackets, die Kragen und Absteppung
von leuchtender, orientalischer Borte
aufweisen, sind in der That wunder,
hübsch und sehr beliebt bei ultra ele
ganten Frauen.
Ein allerliebstes Ezemplar liefert
das in unserer zweiten Abbildung ge-
zeigte Modell. Als Material dient Zi-
beline Velours, schwarz und weiß ge.
treift. Dem Rock sind an den Seiten
chmal pnssirte Paneele eingesetzt an
denen entlang auf der einen Seite sich
ein Streifen orientalischer Borte hin-
ieht.
Das Jacket geht bis ziemlich tief
unter die Hüften hinab, und ist ausge-
tattet mit Revers von hubscher Borte,
die im Allgemeinen dunkel, doch einige
leuchtende Tone ausweist. Der Schluß
wird, an der Büste, vermittelst einer
Lese bewerkstelligt, , während die
Knöpfe unterhalb der Taillenlinie auf-
geletzt sind.
Ein schmaler Streifen der Borten-
Stickerei garnirt die Manschette, und
ein breiterer Streifen dient als Halb
gürtel im Rücken des Jackets.
Viele der Moden, die auf der Pferde?
schau zu finden sein werden, sind
überaus jugendlich im Effekt. Einige
sebr hübsche kurze, lose, kleine Jacken,
wenig mehr als Boleros sind in den
mädchenhaft wirkenden Modellen an
zutreffen. Auch das wirkliche Bolero
fehlt nicht, wenngleich dasselbe häu
figer ein Theil eines Kleides ist, als
ein separatesJäckchcn.Biele der clegan.
testen Jackets der Saison werden hoch,
über der Brust geschlossen und haben
einen Halbgürtel, der drei oder vier
Zi.? oberhalb der Taillcrlinie im
Rücken des Jackets aufgesteppt ist. Es
ist nichts Ungkwöhnlichcs, daß ein
Jacket dicht unter dem Kinn schließt,
indem es mit Pelzbesatz abschließt.
Tag Jacket für das modische tailor
Kostüm variirt in Länge, und ist in
der Regel mit losem Mittel auöge.
stattet. Der Rock kann glatt sein, mit
nur wenigen Plissee galten, irgend
wo eingesetzt, aber, so flachgepreßt,
daß sie die modischen engen Linien
nicht beeinträchtigen, oder er kann
cngdrapirt sein. Eine Art militärische
Berschltürung kommt häufig vorn
herab am Jacket zlir Verwendung,
und schmale Pelzstreisen umranden
die besten Modelle.
Sehr hübsche und praktische 5Uei
der für Nachinittagstracht werden in
dieser Saison offerirt. Charmeuse in
einem hellen, eigenartigen Ton von
ecnt, das unter gewisser Aeleuchti'
grün nüattrirt. liefert das Material
zu einem allerliebsten Kleid. Tafel
be ist mit einer reizenden Gujmpe
von grünem Chiffon, über cremefarvj.
gern Tüll, gemacht, und um den HalZ
und vorn keninter mit einer kleinen
plissirten ttrause. von Tüll garnirt.
Die Aermel haben Unterärmel. die
mit der Gulmpe kmrmomreu.
MatteVoldknöpsc und eine Schna
fX V-'iT
J'
JV
m
I i': li'l f
lf ' '
! Jj
le in Mattaold Zieren den scknialen
Ledergnrtel in der arbe des Char
meuse. Ein großer, schwarzer Hut,
mit einer einzigen dunkle, bräunlich
gelben Rose wird zu dcm Kleid ge
traaen. Es aibt eine aanxe SWenae
mehr solcher eleganter Toiletten wie
diese unter den Schöpfungen der Sai
son, aber keine die mehr chic wäre.
Getupfte Crepes und Chiffons er
geben eine allerliebste Tracht für jun
ge Mädchex ivcnn sie in der richtigen
Weise gelMidhabt werden, der Effekt
wird jedoch leicht verdorben durch
llcberladnng von Garnitur. Die wir
kimgsvollfte Modelle dieses Genres
haben thatsächlich keine Garnitur, mit
Ausnahme eines sehr hübschen Gür
tel-Arrangements, ttnoteu von Band
und hübsch spitze oder Tull um
HalS und Aermel. Solches Material
eignet sich besonders gut für Pannier
Esfekte.
Hauskleider im NegligeeStil wer
den in dieser Saison mit Borli,'be in
Challie ausgeführt. Ein .leid dieser
Art sehen die Leserinnen in unserer
drittelt Jllnstration. Ebenso bequem
wie hiibfch ist dieses Geivand in zart
rosa Cballie. mit mattlila Figuren
gemustert. Der Rock ist im Rücken
und an den Seiten leicht etngekratnt
und einem nach oben gerückten, schma
len Gürtel angesetzt, während ein
glattes Paneel die Förderbahn bildet.
Ein zugespitzter ,Nragen von hübscher
Spitze umgibt den spitzen Ausschnitt.
Die Aermel sind von Ellbogenlänge
und haben Manschetten von Spitze,
passepoilirt mit Seide. Mit breitem
Fußsmlm ist das Üleid ausgestat.et.
Der Empire-Gürtel ist von cinfa
chcr Form, garnirt mit cinerSammet'
rolle und Zierknöpfen an beiden En
den.
Die separate Blouse erscheint in
diesem Jahr in sinnverwirrender
Schönheit und Abwechselung. Selbst
auf der Pferdeschau wird die separate
Blouse eine Rolle spielen, besonders
bei der Vormittags Toilette, wo sie
in Verbindung mit dem Tailor5to
ftüm zu sehen sein wird. Natürlich
ist sie von dt'rFarbe deö Uleides, wenn
auch von anderm Material. Durch
sichtig seine Stoffe oder tveiches
Crepe de clime werden mit Vorliebe
für Blousen-Material gewählt. In
Paris werden so viele weiße Blousen
getragen, daß es schwer ist. der Vcr
suchung eine solche mit dem tailor
Kostüm zu tragen, zu wiederstehen.
Es zeigt rjh doch gerade hier, ob man,
als wirklich elegante Fratl. die Fä.
higkeit besitzt, das Richtige in der rich
tigen Weise zu tlmn.
Trapirte Effekte sind in Blousen
ebenso modern, wie in Röcken. Jn der
That ist die positiv neue Note in der
separaten Blousen ihre Drapirung.
Ein hübsches Modell in Charmeuse
oder Chiffon de gaze über Seide ist
vollkommen einfach im Rücken, lväl
rend die ebenso einfache Front an der
einen Seite drnpirl ist. Diese Dra
pirnng wird im Platz gehalten durch
einen Gürtel, der eine Verlängerung
des eigentlichen Gürtels vom eigenen
Material ist. Diese Art Riegel läuft
auf der einen Seite der Blouse etuxi
'
&lt&Nt
M?B
IVV '
, if
E i u e H a u s r o b c i m E m P i r c-Effekt.
bis zur Büste hinauf und ist verzirt
mit großen Sammetknöpfen.
TSt 4s i iitih rthir hi
l "-'MiV ti 44IIV lUlUljl
ansgcscknlittn und cirtiicft mit
fi4imAkirti Willst fi..t..i4 I ,
lujium .tun i vuniimi, in uu-
dem Fällen mit hübscher Borte oder
Spitze. Die Form des Aufschnitts ist
jedoch immer originell, und der ge
rollte Effekt in Revers und Blende
iU der vorherschende.
Wa n d a.
Kausftauknpkaudttki.
Die Körperpflege des Franken.
Aon Luise Holle.
Kranke zu warten und zu pflegen
tst nicht leicht, und der gute Wille
allein bethätigt nicht dazu, beim auS
vielen Handgriffen und Dienstleistung
gen besteht die Körperpflege unerer
Kranken, die, von ungeschickter, unge
übter Hand ausgeführt, dem Leidenden
vermehrte Schmerzen und Unbekigen
bringen können. Eine linde Hand, eine
scharfe Beobachtung und ein thejl
nehmendes, liebewarmes Herz gehören
immer zur richtigen Wartung der
Kranken, und Kenntnis und Uebung
in den verschiedenen Hilssleistungen
sollte sich jede Hausfrau auf die eine
eder andere Weise anzueignen suchen,
am besten in gesunden Tagen.
.Reinlichkeit bis zur Ausschwei-
fang", wie der berühmte Arzt von
Bolckmann sagte, ist für den Kranken
fast noch nothwendiger als für den ge
funden Menschen, außer immer sau
berer Bett- und Leibwäsche muß auch
der Körper des Kranken in allen
Theilen peinlich sauber gehalten wer
den. Bei der Krankenwäsche ist das Wech
sein der Wäsche, der Bettwäsche sowohl
wie der Leibwäsche, eine Arbeit, die der
ungeübten Pflegerin viel Angst ver,
ursacht, denn Kranke sind wie Blu
men, man muß sie behutsam anfassen",
dies Wort gilt besonders beim Wech
sein der Wäsche. Bei der Bettwäsche
ist es das Bettlaken, das schwer zu
wechseln ist, was aber auch bei hilf
losen Kranken auf folgende Weise
leicht vorzunehmen ist. Man rollt das
alte Betttuch vom-Kopfende bis zur
Mitte des Bettes auf. hebt den Kran
ken dann einen Augenblick hoch und
rollt dabei das Laken unter dem Kör
per nach unten weiter und zieht es vom
Fußende deS Bettes vollends fort.
Das neue vorgewärmte Laken wird
dann auch bis zur Hälfte aufgerollt,
der Kranke über die Rolle weggehoben
und die Rolle aufgewickelt und gut be
festigt, wie es in der vorigen Plgu
derei angegeben ist. Jn manchen Kran
kenhäusern wird das Leinentuch von
der Breitseite des Bettes aus aufge
rollt, die Rolle unter dem Körper des
Patienten nach der entgegengesetzten
Seite geschoben und nun vollends auf
gewickelt, diese breite Rolle ist nicht so
dick, aber eben ihrer Breite wegen leicht
unhandlich.
Schwieriger als der Wechsel der
Bettwäsche ist der der Krankenleib
Wäsche. Alle Leibwäsche soll weiß sein,
und besonders bei längerem Kranken
lager von Leinwand sein, die dem Kör
Verruf die Dauer behaglicher ist. Wer
in gesunden Tagen Unterwäsche trägt,
soll diese auch im Krankenbett beibe
halten, um Erkältungen zu vermeiden,
aber niemals soll man auf dem Kran
kenlager mit dem Anlegen solcher
Wäsche beginnen, denn die allgemein
gültige Regel lautet, daß der Kranke,
zumal er im geheizten Zimmer liegt,
leicht und luftig gekleidet sein soll.
Sebr wichtig ist die Beantuvortung der
Frage, wie oft der Kranke die Wäsche
wechseln soll, eine Frage, die nicht
genau beantwortet werden kann, da der
Wechsel der Leikväsche von der Art
der Krankheit und von manchen Neben
umständen: vom starken Transpirieren,
Verunreinigungen und dergleicken ab
hängig ist. Jn der Regel ist ein zwei
maliges Wechseln der Leibwäsche in
der Woche ausreichend, wobei man
aber, wenn es irgendmöglich ist, ein
besonderes Hemd für den Tag und für
die Nacht anlegen soll; zumal der
Wechsel der Leibwäsche am Abend ist
ein nicht zu unterschätzendes Förde
rungsmittel eines guten Schlafes, das
man allerdings aufgeben muß, wenn
Aus- und Anziehen besondere Be
schwerden oder gar Schmerzen verur
suchen und dadurch den Zweck verfeh
len. Alle Leibwäsche muß vorher ge.
wärmt werden. Wäsche aus ungeheiz
ten Zimmern, die kalt oder gar noch
feucht ist. darf nie mit dem Körper des
Kranken in Berührung kommen. Rasch
durchwärmt man Wäsche, wenn man
sie auseinanderfaltet und in einem
großen Siebe einige Minuten in die
warme Herdröhre schiebt; hat man
längere Zeit zur Verfügung, kann man
sie in einen alten Emailletopf mit fest
schließendem Deckel legen und damit
in kochendheißes Wasser stellen. , bis
die Wäsche durch und durch warm ist,
sehr gut ist es dabei, die Wäsche vor
dem Wärmen, mehrere Stunden auf
einem Trckengestell auseinander ge
hängt, in die Sonne zu stellen.
. Zu Krankenhemden wählt man am
besten ein bequeme! mantelartiges
Kleidungsstück- mit Brustschlitz und
langen Aermeln, das bis zur Mitte
der Unterschenkel reicht, sehr zweck'
mäßig und bei schmerzhaften Verletz
ungen kaum entbehrlich sind besondere
Krankenhemden, die in der Mittellinie
hinten geschlitzt sind und schürzenartig
umgebunden werden können, man kann
im Nothfall gewöhnliche Nachthemden
so Herrichten, indem man den Rücken
theil wie bei Kinderhemdchen vollstän
big spaltet, bei solchen Hemden braucht
man eigentlich nur die Arme in die
Aermel zu stecken, dann bindet man
das Hemd am Hals zu und schiebt die
beiden losen Hälften unter den Rücken,
wo sie aber ganz glatt liegen müssen,
damit sie nicht durch Fallen einen
Druck aus die Haut ausüben und diese
reizbar oder wund machen, daher dür,
fen auch aus der Rückenfläche oller
Krankenkleidung niemals Nähte oder
gar Knöpfe angebracht sein. Bei
Schwerkranken, die keine Bewegung
und Umlagerung vertragen, kann man
bei den offenen Hemden nur die Aer
mel anziehen, da? Hemd am Hals
schließen und es nur vorn aus den
Kranken legen, so daß der Rücken
völlig unbelästigt ist. das Zimmer
muß dann aber natürlich gut durch
wärmt sein. Am zweckmäßigsten ver
fahrt man beim Wechsel gewöhnlicher
Hemden so, daß der Rücken der Kran
ken ein wenig angehoben, dann die
Hinterfläche des auszuziehenden Hem-
des mit der einen Hand behutsam bis
zum Nacken emporgerasst und. wah-
rend die Arme des Kranken mit der
anderen Hand in die Höhe gehalten
werden, über den Kopf nach vorn ye
streift wird, erst danach streift man die
Aermel, nachdem man die Arme des
Kranken langsam herunter legt, sanft
über die Handgelenke. Das neue borge
wärmte Wäsckxstück muß sofort zur
frnnd sein und wird in umgekehrter
Weise angelegt. Bei Schmerzen an
einer Körperseite oder einem Arm
wird stets der Aermel der kranken
Seite zuletzt ausgezogen und zuerst
wieder angezogen, damit dem kranken
Körpertheil schmerzhafte Bewegungen
und Zerrungen möglichst erspart blei
ben. Bei etwaigen Ärmderbänden muß
man den betreffenden Hemdärmel auf
schlitzen und mit Bändern versehen,
man legt dann nach dem Anziehen des
Hemdes die getrennten Aermelränder
um den kranken Arm und schließt den
Aermel durch Knüpfen der Bänder.
Frauen, welche Nachtjacken tragen,
müssen für Krankheitsfälle solche
Jacken haben, die aus Vorder- und
Nückentheil bestehen und längs der
Aermel und Schulter durch Knöpfe
miteinander verbunden werden. Kann
der Kranke sitzen, ist das Wechseln deS
Hemdes noch leichter, doch verfährt
man dann etwas anders wie vorher
angegeben. Man rollt dann das aus
zuziehende Hemd von unten herauf zu
fammen. streift es über den Kops und
dann über die ausgestreckten Arme,
das neue Hemd wird bis zu den Arm
löchern aufgerollt, die Arme hineinge
steckt, das Schlitzloch über den Kops
geigen und das aufgerollte Ende her
untergelassen. Krankenwäsche beansprucht immer
eine besondere Behandlung bei der
Reinigung, auch wenn es sich nicht um
ansteckende Krankheiten handelt, die
unbedingt eine besondere, vom Arzt
vorgeschriebene Desinfektion der
Wäschestücke verlangt. Gebrauchte
Krankenwäsche darf nie im Kranken
zimmer bleiben, sie soll sofort in einen
eigens dazu bestimmten Sack gesteckt
und von aller übrigen Wäsche des
Hauses gesondert bleiben. Alle Kran
ken)wäsche soll man auch so bald wie
nur möglich waschen, und zwar thut
man gut, diese Wäsche zuerst in Lysol
zu desinfizieren. Man füllt eine
Eimer, der einen festschließenden
Deckel haben muß. mit 10 Liter Was
ser, setzt es in Bswegung und gibt
unter Rühren Liter Lysol hinein,
taucht nun die Krankenwäsche in der
Flüssigkeit unter, deckt den Eimer fest
zu und läßt die Wasche zehn Stunden
darin. Dann läßt m.:n sie, nachdem
man sie mit einem Holzstab herausge
nommen hat, gut abtropfen, gibt sie in
den Eimer zurück, gießt kaltes Wasser
darüber, taucht sie gut darin unter und
läßt sie damit noch eine halbe Sti'.nde
stehen. Man gießt auch dies Wasser
ab und wäscht die Stücke erst in Hand
warmem Wasser mit reichlich Salmiak
Terpentinschmierseife, kocht die Wäsche
in starker Seifenlauge von Beginn des
Kochens an eine halbe Stunde, wäscht
sie nach, brüht sie mit kochendem
Wasser, spült mit klarem Wasser,
blaut sie und trocknet sie möglichst im
Freien. Die trockene Wäsche wird fertig
gemacht, vor dem Verwahren im
Wäscheschrank noch einmal gut ge
lüftet, damit jede Spur von Feuchtig
keit oder Seifengeruch entfernt wird,
Man hat dann eine hygienisch völiiz
einwandfreie Wäsche.
Der in sauberem Zimmer im behag
lichen Bett liegende sauber gekleidete
Kranke verlangt dann aber vor allem
auch eine sorgsame Sauberhallunz
seines Körpers, die eingehende Serge
vasür kann die ärztlichen Ziele der
!krankenbehandlung wesentlich unler
siükkn. eder Kranke soll sowohl am
Morgen wie am Abend gewaschen, ihm
aber außerdem noch naq erer Mal
zet, Hände und Gesicht gesäubert wer
den. DaS Sllwschen oll mit zimmer.
warmem Wasser vorgenommen werden,
wobei man mit dem Scifenverbrauch
eiwas sparsam sein soll, da Seife nur
gut für die Haut ist, wenn sie restlos
abgespült wird, was im Krankenbett
nur bei den Handen möglich, daher
wird man den übrigen Körper in der
Hauptsache nur mit nassem Frottier
läppen abwaschen. Beim Waschen
klinnt man ein Badebandtllch um den
Oberkörper des Kranken und legt ein
Badetuch über dte Beltveae. wenn ver
Zinn i störbet ewaschen wird, auch
eine wasserdichte Unterlage mit da-
rüber gebreitetem weichen roltlermien
auch über das Bettuch.
Für die Mche.
JtalienischeSauce. passeifd
zu allem gerösteten Fleisch. Zwei kleine
Chalotten wiegt man sein, brät sie in
etwas Butter an. fügt vier Löffel
Tomatenbrei und ein Glas Weißwein
dazu, kocht alles kurze Zeit und
streicht es durch ein Sieb. Eine helle
Mehlschwitze verkocht man mit der
durchgestrichenen Masse und $ Quart
Fleischbrühe aus Bouillonwürfeln zu
glattsämiger Sauce, unter die man
zuletzt zwei Eßlöffel feingehackte
Champignons und einen Theelöffel
feingehackte Petersilie gibt. Wer Knob
lauchgeschmack liebt, kann davon ganz
wenig mit den Chalotten hacken.
Türkischer gef ü llter
Weißkohl. Einen halben großen
Kopf Weißkohl kocht man 15 Minuten
in sehr reichlich Wasser ab. auch kocht
man 2 Unzen Reis zehn Minuten in
Salzwasser ab, worauf man ihn ab
tropfen läßt und unter eine feine
Fleischfarc mischt, wie man diese zu
ffarcebraten bereitet, also aus j Rind
fleisch und Schweinefleisch. Von dem
abgetropften Kohl trennt man die ein
zelnen Blätter vollständig los, schneidet
die Blattrippen heraus, breitet die
größten Blätter aus einem Tuche aus,
bedeckt sie mit dem dritten Theil der
Farce, legt darauf wieder Kohlblättcr,
laßt Farce folgen und noch einmal
Kohl und Fleischgehack. Man rollt das
Ganze tn Form einer Wurst zusam
men, hält diese Form durch Bindfaden
zusammen und schlägt die Kohlwurst
in dünne Speckscheiben, die man da
rum festbindet. Eine passende Kasse
role wird mit gestreiften Bauchspeck
scheiden, Scheiben von Mohrrüben
und Zwiebeln und einem Sträußchen
Suppengrün belegt, die Kohlwurst
daraus gelegt und mit leichter Knochen
brühe zu drei Vierteln bedeckt. Man
dämpft den Kohl langsam in 1 Stun
den gar. Die Krautwurst wird von
der Speckhülle und den Fäden befreit,
die Brühe durchgegeben, mit etwas
Maismehl gebunden, mit 10 Trofen
Speisewürze versetzt und über die auf
derticfter Schüssel angerichtete Kohl
wurst gegeben.
Verhüllte Schöne. Eine
glatte, nicht zu große und zu hohe
Form streicht man mit Mandelöl aus
und belegt sie am Boden und an den
Wänden lückenlos mit Löffelbiskuits,
die man vorher mit etwas Marachino
getränkt hat. Eine kleine frische Ana
nas wird geschält, in Würfel ge
schnitten, eingezuckert und auf Eis ge
stellt, auch 1 Pint Sahne sieifgeschla
gen und eisgekühlt, beides miteinander
vermischt, in die ausgelegte Form ge
füllt und noch eine Stunde kalt ge
jiellt. Man belegt die Speise auch oben
noch dicht mit getränkten Löfftlbis
kuits und stürzt sie behutsam. Man
garniert sie mit Marachinokirschen.
Flaum Pastete. 3 Unzen frische
Butter rührt man weich, gibt Pfund
Mehl dazu und schlägt es über dcm
Feuer flüssig und schaumig, gibt -j
Quart Milch daran und schlägt weiter,
bis sich die Masse vom Löffel löst, wo
rauf man sie abkühlen läßt, salzt und
erst mit 4 Eigelb und darauf mit dem
steifen Schnee des Eiweiß unterrührt.
Vorher hat man aus allen möglichen
Fleischüberresten, die feingeschnitten,
mit gehackten Zwiebeln, Petersilie,
Schinken und Champignons in But
tcr heißgerührt werden, eine Fülle be-
reitet, würzt sie gut und füllt die
Hälfte des Teiges erst in eine vorge
richtete Form. Die Farce vertheilt man
darauf, gibt den anderen Teig darüber
und bäckt lles in 40 Minuten gold
braun. Man gibt zu der gestürzten
Pastete Lfapernsaucc oder seine braune
Champignonsaucc.
Wenn Frauen weinen, pflegen
Männer nach ihrem Portomonnaie zu
greisen.
Gcmciilllüylgeö.
E lanz an He r ren kleidern:
Glänzend gewordene Stellen an
Herren , Kleidern werden mi, fnin
behandelt: 1) Abbürsten mit Bohne.".
o,uo. 3 dcm Zweck kocht man j
Pfund weis',e Bolmen mit 9. r.un
Wasser weich, gießt die Brül davon
ab und läßt sie. bevor sie in ebr.iuch
genommen wird, etwas abkühlen. Salz
rarr leibstverstanJllch den Bohnen
icyl zugesetzt werden. Man reibe d!e
läiizende Stelle zunäcklt mit m.tmm
ab, damit das Fett, welches den Staub
festhält, entfernt werde, klopft sie dann
gehörig, damit aller Staub heraus
falle, feuchtet, ist das Benzin verflog
gen. vie stellen gehörig an, belegt sie
mit einem nassen Leinentuch ' un5
bügelt sie recht heiß. Glanz an Kleidern
läßt sich beseitigen, indem ,
selben mit verdünntem Salmiakgeist
(1 Th. Salmiak aus 10 Th. Wasser)
tränkt und dann mit einer Bürste,
die in warmes Wasser getaucht ist,
tüchtig ausbürstet. Statt der Salmiak
lösung kann man auch Gallfeife ver.
wenden. Die so behandelten Stellen,
sind dann nochmals mit reinem Wasser
nachzuwaschen.
Gegen starken Haaraus.
fall. Starkes Ausfallen der Hzare
hat meistens feinen Grund in manael
haft Thätigkeit der Kopfhaut. Der
englische Specialist Dr. Mittun .
pfiehlt dagegen sanftes Frottire der
opsyaut und sanftes Einreihen fol
gknder Mischung auf den kahlen
treuen: Rampyor, Salmiak, Chloro-,
form und Aconit. alles zu ahifcm
Theilen. Als ein weiteres Mittel wird
folgende Pomade emdfoklen. über
deren Zuverlässigkeit ich Ihnen jedoch
nrcyis miiryeuen rann, lös soll eine
Mischung sein von 2 Tbeilcn fl7n,i
Extrakt. 3 Theilen Canthariden-Tink-
rur. i 2y. Klettenwurzelöl. 1 Th.
Neroliöl und 30 Th. Lanolin. Auch
Einreiben mit herbem Rotbwein fns
len die Haarwurzeln stärken. Ferner
wiro zur Pflege der Haare durch Ein
reiben des öaarbodens (bä Trockrn,
heit und darauf beruhender Schuppen
vlivung) i Ty. ntcmusol mit 10 Th.
Franzbranntwein gemischt und allen
falls ein lvenig wohlriechendes äthcri
sches Oel. B. Oranaenblutl)en.51-s
zugesetzt. Dabei ist gründliche VkmU
guna des Haares bürsten was?
nothwendig, um die durch zu fiäu--
stge Anwenoung leicht erfolgende Ail
duna eines schmierigen Ueberzuaes in
verhüten. Die Häufigkeit der Änmen
oung mutz sich nach der BWassenheit
der Haare richten; alle paar Tage ein
mal dürfte bei sparsamer Anwendung
nicht zu viel sein, aber auch genügen.
ura leyr gutes Haarwuchsmittel
soll ein aus Folaendem zusammenae-,
setztes Haaröl.sein: 2 Theile Castoroil.
2 Theile Glyzerin und 2 Th. Arnica;
man wendet dies auch mit Erfolg bei
schwachen Augenbrauen an. Oesters -Einölen
der Brauen und gelindes
Bürsten mit weichem Bürstchen ' und
Kämmchen träat zur Verstärkung
Brauen wesentlich bei. Bei Haaraus-
sau wiro nie opsyaui jeden zweiten
Abend mit dem genannten Haaröl be
feuchtet, d. h. von dem Oel aus Absor
dinq Cotton gegossen und damit die
Kopfhaut fachte eintrieben.
Auch das folgende Mittel wird em
pfohlen: Zwiebeln werden durch ein
Ä,ucy geprent, der Saft mit etwas
Cognac vermischt und die Krfkn,
damit eingerieben. Ferner: Eeau de
Quinine und besten Kornschnaps, in
welchem Waschseife durch längeres
Stehen in der Sonne digerirt ist. Sind
ganz kahle Stellen aus dem Kopfe, so
reive man diele mit dem in Apotheken
käuflichen Seifen - Sviritus ein. Der
ftlbc erzeugt ganz frischen Haarwuchs.
Soll tauflicher Seifen - Spiritus, so
wie eben beschrieben, verwendet werden,
so verdünne man ikn mit bestem .Norn-
schnaps, während er für kahle Stellen
rein verwenoet wtrv. Fleißiges Um
reiten des Saarbodens mit Lanolin
oder Vaselin fördert den Haarwuchs.
ferner soll Wafchen mit Thcerseift
oder mit Theewasser aus der Apotheke
gute Wirkung haben.
.Aus dem G e r i ch t s s a l i'.
Richter (zu dem als Zeugen ber
nommenen Wachmann): War viel
leicht der Angeklagte bei der Aneti
rirng betrunken?"
Zeuge: O nein, er sprach aan;
vernünftig!"
Richter: Was sagte er denn?"
Zeuge: ,,No, auf die Po'izet bat
er halt g'schmipftl"
S c t z e r k o b o l d.
(Aus einem GerichKberich):
Der langwierige, seitens der Poli
zei gegen die Hansbesitzerin Wittwe
Lehman,, angestrengte Prozeß wegen
Nichtmifstellimg eiserner Müll kasren
in den Höfen ihres MiethshauseL en
digte mit der Verurteilung der Be
klagtet, zur Tragmig sämntüichcr Stuften."
if
k