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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 14, 1912)
tersaB-sr; .L üUslant Vrief. öoltat,2t Oktober. , Dem Gesammtbilde Soölartz geben lit alten Thor, und FeslungKthür!,, nicht nur tim charakieristischc ftolc, sie trag auch wesentlich zu seiner Gchötrtjeit bei. Leider hat da letzt: Jahrhundert unter den lwkjrr).iflen Thoianlanen der Stadt stark cwif räumt: Vitithor. Rosenthor. Maul thor und dr Thurm an der Ki'ther Ztroße sind den .Bkehrsin!,reffen geopfert, Papen. und Schmiedethurm. die die Frankenberger Kirch? wir kungSvoll slankirien. sind niederge. legt sogar rst 18C9 und der Achtermann sowie der dicke Z?inz:r liita ihr lca. Keaeldächer eiiis. büßt. (Wenig bekannt dürfte sein, daß das schioere eichene Balk?n!vtkk de 1857 abgetragenen Aoingerdachel beim Bau der Marienburg bei Nord stemmen verwandt ist.) Allzu arae Verkehrshindernisse werden die alten Thore und Thürme namentlich in da , jtöligtr Zeit kaum gewesen sein, 'enn wenn heutzutage recht viel Ver kehr in Goslar erwartet wird, baut man den Thorbogen bei Rosenthore h getreuer Nachbildung n der alten Stell als dekorative Ehrenpforte gern wieder auf so bei der Rückkehr deZ JagerbattaillonS in feine alte Gar nifon, die viele Tausende alZ Zafchau ' er und Fcftgäfte nach Goslar führte und der Thorbogen steht dann h wenig im Weg, daß vielfach der Wunsch geäußert ist, die Ctadt möcx ihn alZ dauernd Zierde des an sich schon hervorragend schönen Stadiei,l-! gangeS aus unvergänglichem Material V ? . n I n i t in ikiner früheren enan a:u führen lassen. Dieser Wunsch ud allerdings nie in Erfüllung gebn. denn er widerspricht den Grunosäd.'N der modernen Denkmalpflege, it wihl daS Alte nach Möglichkeit geschützt und in seiner ursprünglichen Form er halten sehen will, sich aber mit CJccci dagegen verwahrt, daß NeueS für Al tes vorgetäuscht wird. Wo eS galt, alte Baudenkmäler zu schützen. Hai unsere Stadtverwaltung seit Jahnn nie versagt, sie hat als ine der ersten auf Grund des Gesetzes gega die Verunstaltung der Landschaft ein von Prof. Konrad Lang in Tübingen seiner Zeit im .Kunstwart" al; vor bildlich eingehend besprochenes Orts fiatut erlassen, das die kleinste Ver änderung an kunftgeschichtlich werth vollen Bauten vor der Genehmigung der Prüfung iner besonderen Kom Mission unterwirft, hat, noch vor Er laß des Ortsstatuts, das jetzt zum Stadthause eingerichtete Hartmarn fche HauS. ein stattliches Fachwerkie Mubt aus dem Jahre 1526. durch Ankauf vor dem, Schicksale bewahrt, abgebrochen und durch ein gleichgül tigeZ Kaufhaus ersetzt zu werden, hat durch eine namhafte geldliche Bei Hilfe die Erhaltung des sonst eben falls dem Abbruch verfallenen schönen Wieneckefchen Fachwerkhauses an der Backerstraße. von 1592. ermöglicht, t?.t durch GrundstucksauStausch verhin dert, daß der reizvolle Blick vom sseu ergrabenufer auf die Frankenberacr Kirche durch ein unschönes MiethZ HauS beeinträchtigt wurde und anderes mehr. Jetzt hat die Stadt eine neue werth, volle Erwerbung gemacht: sie hat den Rißlingschen Thurm angekauft, den gewaltigsten der imposanten Thurm gruppe deS Breiten Thores, d:s Hauptthores der Stadt am Ende der Breiten Straße, das erfreulicherweise fast vollständig noch auf unsere Zeit kommen ist. Der Thurm hat einen Durchmesser von 20 Meter, mißt bis zur Dachtraufe 21 Meter und wird von einem 21 Meter hohen befchiefer ten Kegeldach, gekrönt, das von den kupfernen tonnen formigea Knauf noch um 5 Meter überragt wird. So be finden sich von den vier Thürmen deJ Breiten ThoreS jetzt drei im Besitze de: Stadt und bleiben nach menschlichen Ermessen fu? alle Zeiten in ihrer ur fprünolichen Gestalt erhalten, der vierte 1883 zu einem herrschaftlichem Ruhesitz ausgebaut und neuerdings don dem General von Werder erwor ben worden. Wie die Stadt das Alte in sc'.un Schönheit zu schützen sucht, so ist sie euch bemüht, bei Neuanlagen Muster gütiges zu schaffen, indem sie hervor ragende Sachverständige zu Rathe zieht.' Die Erweiterung des Stäot' schen Friedhofes, für die die städtischen Kollegien 63.000 Mark bewilligt ha ben, erfolgt nach den Plänen deS Gar tenarchitekten Freye in Charlotten bürg, dem auf Grund eines PreisauS fchreibenS auch die Anlage des Bremer ZentralfriedhofeS übertragen worden jft, und der Bebauungsplan des Tritt. sethaleS, des neu aufzuschließenden Oillengebaudes im Westen der Stadt, ist von Professor Janssen in Berlin. Im Sieger im Wettbewerb um die Bebauung des Tempelhofer Feldes, nachgeprüft und ergänzt. Leider läßt die private Bauthätigkeit zuweili och die schuldige Rücksicht auf Goö lars fchöneö Stadt, und Straßenbild vermissen, andererseits verdient her vorgehoben zu werden, daß in den letz ten Jahren hier Neubauten aufgeführt fnd. die durchaus der Stadt zur Zier tt gereichen, so außer mehreren Villen im Stembergviertel gleich am Ein f.r.'t der Stadt daZ vom Architekten iz:f ntault Hotel Der Achter - ' 7.7.". von dem Professor Bolöehr. Nf fcö CtfttttTsfZrUSMfiA utiti'v w x tfvuij wy."- " -r.5 in Magdeburg, sagt, eS sei "X vorbildlich für die Kunst. Z 1:1 Site- zu Wort komm zu lassen, ohne dabei die modernen Forderungen irgendwie zu Zbeeinträch listen, j Straußenfkder aus Tripolis. Der italienisch türkische Krieg, der nun ein plötzliches Ende gefunden hat, könnte zur Annahme .iier hohen Preissteigerung der Straußfedern An laß geben. Eine solch Sorg ist jedoch kaum gerechtfertigt, denn tritt eine Bertheuerung ein, so werden davon nur die allerfeinften Federn betroffen, nicht aber die großen Massen der dorn gezüchteten Kapstrauß herrührenden Lesern. Was an Federn an Tripolis für den europäischen Markt bezogen wird, stimmt ebenso wie tue aus Tu nis, Algier und Marokko bezogenen von den wilden Straußen der Sa dara. Nach Tripolis werten sie mit Elfenbein, Gummi. SermeSblättern und einigen anderen Artikeln auf der westlichen Karamanenst'h über Gt,dameS und auf der frldlichen über Bllma und Mursuk einges!)kt. Der glößt, Zheil dieser Fede'.'n wird von italienischen Händlern angekauft und wandert vornehmlich na,h Paris, wo sie zusammen mit den auS Turnt, Al gier und Marokko be'ogenen einen zwar mäßigen, aber doch feinsten Aruchtheil deS FedergefchäftS bilden. Nicht mit Unrecht gelten die btl nord afrikanischen Straußes all die besten. ES wird ihnen nachgerzlhmt, daß sie kräftiger, laftrscher. voZer und wider standsfähiger als die 'deS gezüchteten Kapftraußes sind. Leider ist der wilde Strauß schon so dezinürt. daß die Fe derausbeute nur noch acring ist. Wie in Berlin und Wien, so wird auch in Paris als Hauptmasse daS gezüchtete Material aus Südafrida benutzt. Die Federn wandern, sofern sie vom Kap und nicht auö den deutschen Kolonien stammen, nach London,, wo sie im Waarenhause da Docks zur Auktion gelangen. Solche Auktionen finden im Jahre etwa sechs bis achtmal statt. Zuvor wird di zu Buketts zusammen, gebündelte Waare von den kauflustigen Interessenten. Agenten und Grossisten mit Blick und Handgriff eingehend ge prüft. Die Herren ioformiren sich über Farbe. Größe. Kraft und Elasti zität der Federn, Wer tdie Fülle deS Bartes, die Lange und den Flaum besatz der Barthalme, über die Form der federn und noch manche anier OualitätseigenschafÄn. Der halb runde Kopf der Feder ist ihnen ein Zeichen, daß sie vom männlichen Vo gek. der segmentartige Kops, daß sie vom geringer geschätzten weiblichen Vogel der spitze Kopf, daß sie von ei nun sehr jungen, in der Mauserung begriffenen oder von einem alten und kranken Vogel stammt. Auch schätzen sie die männlichen Federn wegen der besseren Farbe hoher als die weivi, chen. wie denn überhaupt die große Nliiael federn des Männchens, weil völlig weiß und bis zu sechzig Zenti meter lang unv fünfzehn Zentimete breit, als die kostbarsten gelten. Die kleineren, gesprenkelten Flügelfedern haben schon geringeren Werth, ebenso , die vom Rumpf und die vom Schwanz, Manche der letzteren sind den den Er krementen Des Vogel angebrannt, wa ihren Werth erheblich vermindert. All diese Sorten haben ihre bestimmten Namen und zerfallen m verschieden Qualitäten, die dem Fachmann gelau kia und erkennbar sind. Der Verkau geschieht nach englischen Pfunden in Losen, die mit tausend Schilling an gesetzt sind. Nach Gewicht geschieh auch der Verkauf der nordafnkani schen Federn in den Küstenlarrdern des Mittelmeeres. Das Umwandeln der Rohfedern in einen Putzartikel erfor dert natürlich einen langen Verschöne rungsprozeß, zumal wenn S fich um aesvrenkelte Exemplare handelt, die mit Wasserstoffsuperoxyd dekolorir kverden müssen, um irgendeine zarte Modefarb annehmen zu können. Je besser und geschmackvoller der Verscho uerungSprozeß inS Werk gesetzt wird, um so mehr wirb der Werth der Fe der gesteigert. legln Phyrni in der berühmten Ge richttsitzung. ohn störende Hüllen. Ter All war ganz vernarrt und machte sie zu seiner Geliebten, indem er ie mit Gold überbau te. tot ver stand sich vortrefflich darauf, ihm di Goldstücke auS der Tasche zu locken und hatte außerdem ine Mutter, die ihr aus Grund langjahkiger Ersah rungen mit weifem Rath an die Hand ging. Bald waren Mutter und Toch Ist in einer leganien Wohnung un tergebracht, mit zahlreichem Gesinde, glänzenden Equipagen; sie trugen Toiletten und Juwelen von blenden der Pracht. Der Alte bezahlte alles. Seinen letzten Heller und feinen letz ten Blutstropfen hätte er mit Freuden hingeopfert, um die dämonische Sch'ö e, d j ihm angethan, zusricdenzu stellen. Armer Alter! Wi sie ihn behan delte! Anstatt dankbar zu sein für die empfangenen Wohlthaten, verabscheute si Don Diegg und benahm sich ihm gegenüber so unangenehm wie möglich. Wie ein Hund ließ er sich schlagen und küßte ihr die Füße. Sie m Pfand ein besonderes Vergnügen da rin, ihn zu rniedrigen und herabzu würdigen. Nicht etwa, daß sie einen Amant de roeur gehabt hätte. 'Mit dem ersten besten, der an sie heran trat, lieh sie sich in. Unde schlech ter der Alte behandelt wurde, um so freigebiger wurde er in der Hoffnung, daß seine Großmuth die Angebetete doch noch schließlich erweichen würde. Bei diesem Spiel ging natürlich sein Vermögen, so beträchtlich es auch war. schließlich auf die Neige, und er griff da? seiner Frau an. Er ver nachläffigte sein Geschäft und kam in schlechten Ruf. Verschiedene Kunden schickten sich an, die bei ihm deponirten Gelder zurückzuziehen, als der Alte plötzlich verschwand. ES hieß, er sei nach Amerika ausgerückt.aber er war noch weiter gereist. Im Hafen wurde gestern eine Leicht aufgefischt, die alS die deS ruinirten Don Tiego erkannt wurde. Der Alte war nachts in einem Fischerboot hinauSgerudert und hatte sich dann unbemerkt ins Wasser sin ken lassen. Er hatte seinem Leben ein Ende gemacht, da er nichts mehr be faj, um eS .lhrVzu schenken. ZurPsychologie der Feuertaufe. Der Alte. Oktober. Madrid. 22 Ter Alte! So nannte sie ihn im mtt, obschon er igentlich gar nicht so alt war. Er sah sogar noch sehr frisch und rüstig aus und auf ,hn paß ten durchaus die Worte, mit denen Cervantes in seinem Don Quijote den Ritter vom grünen Mantel schildert Er mochte ungefähr fünfzig Jahre alt sem, hatte erst wenige graue Haa re, und die Züge seines Angesichts verriethen zugleich Fröhlichkeit und Ernst." Merkwürdigerweise hieß er auch wie der genannte Ritter Don Diego, aber Ritter war er nicht, son dern bloß Notarius, und zwar in der schonen und- gewerbrerchen Stadt Barcelona. Dabei war er mehr als wohlhabend, hatte eine gute und eben- falls reiche Frau und fünf blühende Kinder. Er befaß also alles Nöthige, um ein ruhiges und glückliches Leben zu führen. Und trotzdem stürzte er ins tiefste Unglück. Cherchez la semme! DaS Weib, das das Unheil anstifte te. war ihm einst auf dem Uebnbrettl erschienen, mit einer faszinirendcn Ge walt ohnegleichen. Eine moderne Lo- relei! Ich glaube, die Wellen berschlin gen am Ende Schiffer und Kahn . . . Sie war von' wunderbarer Leibesbe schaffenheit. Ja. f konnte sich sehen lassen. Und daS that sie auch auZgie big, auf den Bühnen der Nachtkaba rettS,'oft, wie ihre sltgriechische Kos; In diesen Tagen, da am Balkan viele Tausende von Menschen, die noch n,e m einer modernen Schlacht ge standen haben. Die Feuertaufe em pfangen, gewinnen die Aeußerungen und Beobachtungen kriegserfahrener Offiziere in besondere; Interesse. Fordert doch die moderne Schlacht eine ganz andere Art von Muth und Wil lenskraft. als die Kämpfe vergangener Jahrhunderte, in denen man demFeind Auge um Auge gegenüberstand, seine Schläge pariren, seine Blößen aus nutzem und durch persönlich: Verwegen heit und persönliche Tapferkeit den Gegner überwand. Es ist kein Zufall, daß man im russisch japanischen Kriege einen überraschend hohen Pro zentsatz nervöser Erkrankungen fest stellen mußte; das Unpersönliche der modernen Schlacht erhöht nur das (grauen, der Gegner ist in Wahrheit nicht ein Mensch, sondern eine unsicht bar durch die Luft pfeifende Kugel, und das zu persönlicher Tapferkeit nt- flammende Bewußtsein, durch eigene Kraft und eigene Verwegenheit die Ge fahr sozusagen an den Hörnern packen zu könnn, findet im modernen Kriege nur noch ausnahmsweise Raum. Der englische Oberst Maude hat vor einiger Zeit ein Werk über den Krieg erschei- nen lassen, das eine Fülle außerordent lich interessanter Beiträge zur Psycho- logie der 'modernen Schlacht und der Feuertaufe enthalt. AIs nach dem sudafrikanischenKrug General Botha nach England kam, r regte bei dem Laien immer wieder der eigenartige Gesichtsausdruck dieses süd- amerikanischen Kriegshelden Verwun derung. Die Aolksmeinung verknüpft so gern mit dem Wesen eines Helden persönlicher Tapferkeit die Vorstellung strahlender Freudigkeit und einer i wissen heroischen Gelassenheit. Hier stand nun in Mann, der unzählige Male dem Tode furchtlos ,ns Auge gesehen hatte. Aber in dem Gesichte dieses Helden lag stets ein Ausdruck unruhiger Spannung, der nie wich, ein ganzes Wesen schien ein stetes Aufhorchen, ein Lauschen, in den Bli- aen waltete eine nervöse Gespanntheit; wenn man ihm längere Zeit gegenüber aß, empfand man diese unablässige nervöse Spannung fast als etwas Schmerzhaftes und jedenfalls als et- was Räthselhaftes. Nur die Man- ner, die an den Kämpfen in Südafrika theilgenommen hatten, wunderten sich nicht und nickten schweigsam. Denn hnen allen, die da draußen auf dem Schlachtfelde ihren Mann gestanden hatten, war dieser Gesichtsausdruck und dies Art des Blickes vertraut. Wäh rend der südafrikanischen Kämpfe entstand für diese eigenthümliche Ver- assung des Geistes und deS Korpers, die im Laufe des Feldzuges fast alle Kriegsthcilnehmer kennen lernen muß! ten, ein besonderes Wort: Man nannte j das die .Mauferitis" und bezeichnete damit jenen Nervenzustand, der durch die Verhältnisse des modernen Krieges hervorgerufen wird. Monate, ja Joyre müssen bisweilen dahingehen, he das Auge des Letera nen jene unruhige, gespannte Wach amkett verliert, die in jenen Stunden erwachte, da man Tag um Tag Ku geln pfeifen hörte und mit gespannten Nerven den Stimmen dieser Send bot en,deS TodeS lauschte. General Botha, seilst hat später erzählt, daß sich die menschlich Natur n gewisse Erschei nungen deß moderiitn Schlachtfeldkl nie gewöhnen kann, und noch weiter ist ein tschgesiellter, durch seine persönli che Verwegenheit und Zodeioerachlung ausgezeichneter britischer Offizier ge gangen, der sogar erklärte, daß die Nervosität mit jeder neuen Schlacht größer würde. Man beginnt mit l nein gewissen Vorrath an Tapferkeit: aber jeb Schlacht und jeder Kamps nutzt einen kleinen Theil davon ob. Nur bei ganz tvenlgen Menschen, die gar keine Nerven besitzen, schwindet mit der Feuertaus jene Höchstspannung, die jeden Neuling vor der Schlacht de fällt. Die Kriegsgeschichte bringt Ine Füll von Beispielen, die da zu best ligen scheinen, nur ganz wenig Men schen bleiben im Kugelregen von jener nervo en Spannung befreit, d mei st:n. wie tapfer si auch sein mögen, müssen ihre Erregung durch eiserne Willenskraft niederzwingen. In diesem Zusammenhang sind di Kriegserinnrungen desGeneralmajorS Meckel. de bekannten deutstchen Reor ganiialor ver apani chen Armee, ,n teressant und charakteristisch. Mecke berichtet, wie er 1870 seine Kompagnie um ersten Male in den' Kampf führte; ie Trupp traf erst spät auf dem Schlachtfeld in und mußte daS Ge länd durchschreiten, wo der Kampf am fchllmmsten gewüthet hatte. .Ich war bereits an den Anblick von Todten und Verwundeten gewohnt, aber nicht vorbereitet aus , das. ivaS jetzt meine Augen sehen mußten. DaS Feld war buchstäblich mit Menschen Md." Und dazwischen fand man Leute, die in fach zurückgeblieben waren. Unverwun dete. deren Willenskraft versagt hatte. deren Nerven erschöpft waren. Solda ten. die am End ihrer psychischen Wi derstandskraft waren und sich demVor gehen nicht angeschlossen hatten. .Wo immer ein Busch oderein Loch Deckung gab. konnte man solche Gesellen an treffen: und alle diese Leute starrten uns theilnahmslos an." Ter Anblick dieser haltlos gewordemn Verspreng ten und Nachzügler wirkte aus MeckelS Truppe ein: Ich blickte zurück auf mei ne Leute. Sie begannen sich unbebaa lich zu fühlen. Einige von ihnen wa ren bleich. Und ich selbst war mir deö deprimirenden Eindrucks bewußt, den der Anblick ringsum auf uns ausübte. Wenn das Feuer der Hinterlader, dem wir jetzt zum ersten Mal ntgezcngin gen. und dessen steteS Rollen in unseren Ohren widerklang, dieses Regiment so desorganisiren konnte, waS würde uns geschehen?" Ein paar der Versprengten konnten dazu gebracht werden, sich der vormarschirenden fremden Truppe an zuschließen, andere rafften sich von selbst auf ur,d zogen mit, aber als die Kompagnie dann inmitten von Wein bergen unter Feuer, kam. und in den Kampf eintrat, zeigte sich, daß die meisten dieser Mitläufer wieder ver schwanden, ihre Nerven versagten, trotz aller Willensanstrengung. Und es bandelte sich dabci nicht speziell um ?Ciifl . ! f. i t 1 l.i. , X f jl i l)"ul iiuuin yiyycu, wk JCUC VIDiaUji und jeder Feldzug sie zeitigen wird, sondern mehr um ein nervöses .usam! menbrechen, ein Nichtmehrkönnen. DaS sind psychologische Erscheinungen, die dem Fachmanne bekannt sind und sich bei jedem Kriege wiederholen. Erschei- nungen, d,e durch keine Feuertaufe ausgcyobtn werden: das ist. wenn man den Ausdruck brauchen darf, die Panik im iivioiouum uno oami: etwas, was nur durch die Kraft des Willens über wunden werden kann. Mutter und ohn. Sine Skize von L o t h a r B , l t g t r W a s , st in .raseur"? Man schreibt auz Paris, 22. Oktober Nun, einer, der rasirt. Das ist rich tig. Aber unter .raseur" versteht der Franzose noch etwas anderes. Ruft er: ut la darbe! Quel raseur!" dann bezeichnet er mit Bart" sehr trivial die Langeweile und mir ,ra seur" etwas beleidigend den Mann. oer ,yn anodet. Ein raseur' iit ae- wohnlich ein etwas aufgeblasene Perionlichleit. die viel redet oder von fich reden macht, ohne zu amüsiren. Ein Witz latt mitunter bösartigen Humors. Fantasio". hat nun seine xtt zu einer Preisfrage aufgefor, dert, wer der König der Raseure sei, Das Resultat der Abstimmung soll aewe en sein, dak Roosevelt n erst Linie Anspruch auf den Titel machen darf: erhielt 417 Stimmen. Dicht auf ihn folgt ein universell weniger, aber tn Parts um so bekannterer Mann. Alexander Duval. Restauratuer und Autor, Besitzer von hundert oder mehr Speisehäusern und Auchverfasser ei Niger von sehr niedlichen Aktnzen ge spielten Komödien, dazu Dandt, n.:t eigenartigem, niederem Seidenhut und vraunvioiettem Frack: 413 Stim men. In , ungerechtester Reibenfolze kommen dann Carpenticr. ein fran zösischer Boxer, der sich auf Reklame vernäht, Raoul Gunsbourg, va alg kubistiicher Komponist" beze,chi,et wurde. Gaby Deslys. .Juwelieri die mit ihrer portugiesischen Königs freundschaft renommirte, Cochon, der Vorsitzende des MiethervereinZ. Mau- rue Rostland, .Barde", als ,;Ker Sprosse des größeren Edmond, Tu fayel, der das Monopol der Affichen. des Kreditwesens und neuer Seeba der hat, Jules Bois. ein spiritistischer Philosoph. Le Bargy. Exmitglicd der Comedie Fvancaise. dann , auch Paul Adam. Rodin. Paul Bouraet. Dr. ! Doyen, Edison. Jean Jaures. Mari netti, Mulay Hafid und noch ein anöe res gekröntes Haupt. Roosevelt wird vielleicht über diese Aeußerung seiner Popularität in Frankreich nickt entzuckt tru " ' An der letzten Hürde fübltt Ober, kutnant Freiherr von Thümen. daß der glänzende, schweißend Psereerü cken unter ihm sein Selbft'tändlg keit zurückgewann. Während de Bruchtheil, einer Sekunde sah Wolf von Thümen seine jung Frau vor sich, blond und lächelnd., daS Gcheiin niß ihrer Schönheit entschleierte ,'ib ihm mit inem iähen Ruck, und er wußte, daß jetzt in neue Leben und Lieben beginnen werde. Dann schlug ein Hinlerrops mit dem trockenen An prall einer fallenden Frucht auf. i nd auei war vorüber. TIe Wittwe zog aus der kirof.en stadt nach Weimar zurück. DaZ G schlecht derer von Wörden hakt: hier Jahrhunderte hindurch ohne Neug,er nach der großen Welt lenseitS ?hu ringen festgesessen, seit dem Tode von SarolinenS Eltern stand die alte Parkvilla an der Belvedere Allee leer. Nun richtet sich In jungeS Le den in ihren zierlichen Zimmern sici. schen den alten Bäumen und ven ba rocken Sandsteingöttern in und ver sucht in tner neuen Weise wieder mit sich inS Reine zu kommen. Earali neS leidenschaftlicher Schmerz wußt vier im Lause ine JahreS zu einem Traum voll sanfter Thränen wer den. Die Blick gingen scheu wieder nach außen, wo ein Wust goldener Lo cken mild über die Rosen brannte. DaS war Winsred von Thuinen, kurz Win genannt. Wolfs und Caroli neS Sohn. In ihm erstand feiner Mutter eine neu Lebensaufgabe, sie begann vorsichtig nach ihm zu suchen, in Angst, daß r scheu werden könne. Früher liebte sie ihren Mann zu s:hr. ali daß sie ihr Kind hätte lieben können. DaS ausgesperrte Leben durchbrach die Gitter, sie klang jetzt wie ein verlorener Ton ängstlich ins Weltall hinaus, und die jäh erwachen- de Liebe zu Win suchte mehr in dein Kinde eine Stütze, als daß es ihm eine gewesen wäre. Das sonderbar Vchaltniß zeig',: sich zuerst in einem verschwiegenen Ha schespiel. Win war zu jung, um sich bstechn zu lassen. Er verstand sich weoer auf Schokolade noch auf, Schmeicheleien. Aber als er schließ-1 lich eines Tages seine Mutter zu seiner! Verwunderung in seinem Herzen fand schloß er es auch gleich so fest, daß nichts anderes mehr darin Platz ha ben konnte. Er gab sich geres; so chllchtern und ehrlich wie er gesuch wurde. Ein stilles Befolgen aller mut erlichen Wünsche, stundenlanges ru higes Sitzen zu ihren Fußen tzaren die bedeutsamen Aeußerungen der veränderten Lage. ' Win war kein zahmes Kind. Er obte gern im Garten und Park und bevorzugte von seinen Vleljoida en die Artillerie, mit deren Hilfe er herzlos und mann- lich die blutigstenVerwustungenanrlch eie. Ein Schnitt m den Ftnger soch ihn nicht sehr an. Eincs Mittags kam er zerzaust, blutig, mit zerrissenem Anzug, aber mit leuchtenden Auge, aus der Schule heun. Ein Mitschüler lmtte in der Pause die Schönheit sei er Mutter gerühmt, und sofort hatte sich Win mit geballten Fäusten auf ihn nestürzt gleich dem edlen Ritter von der Mancha. Nun wies er den Tadel in seinem Schulbuche mit nicht geringem Stolze auf. Earolme ver stand ihn. Wie sich dies für eine D. ine ihrem Ritter gegenüber gehört, gab sie ihm erst einen Kuß, ehe sie sich mit der Wiederherstellung seines ma teriellen Menschen befaßte. Sie schlos sen sich langsam einander auf und an Für ihn war seine Mutter einfach die schönste Frau aller Frauen. Das war gut. Es formte schon in dem 5tind? einen edlen Begnss von der Schönheit des Weibes, so daß sich später der Mann niemals ganz verlieren konnte. Es lehrte ihn, das Vollkommene im mer im Leben zu suckln und nicht hin. ter irgendwelchen Sternen. Tdurch. daß er eine Mutter fleißig - ansckh, lernte er geradeaus blicken; nicht über sich hinaus und nicht nach unten. . Carollne prach gern lange übet ihr verflossenes Leben und die dämmerige Gegenwart zu ihm. sie hatte sich kei nen ruhigeren, aufmerksameren Zu Hörer wünschen können. Er verstand nicht viel, aber das wenige fühlte er. Tas beruhigte sie, gab ihrem Leben einen Inhalt. Sie zeigte sich nur völ lig angekleidet vor Win, gleich als wäre ein fremder Herr da. Als ihr Wolf am Abend der Hochzeit den er sten Kuß gab, löschte sie. mit einem heftigen Errotnen jah das Licht aus, und so hatte sich die Vertrautheit ih res zu kurzen Eheglücks stets vor ver dunkelten Lichten abgespielt. Beider Blut war in Win, die Mutter weckte es. Sckzon der Knabe unterschied in stinktiv zeierlci Leben, eineS im hell sten Lichte des Tages und eines, das nur mit dem Herzen sieht. Und die frühe Erfahrung lehrte ihn, welches Leben das bessere ist. Daß Mutter und Sohn so ganz für einander lebten, ließ sie an der Ge- elligkeit Weimars bloß bescheidenen Antheil nehmen. Frau von Thümen besuchte einig altbekannte Familien und empfing deren Gegenbesuch. Sie konnte eS nach dem Trauerzahr . nicht vermeiden, einmal ein Gartenfest oder einen Ball mitzumachen, wo sie dann stets zusammen mit ihrem schönen, schweigsamen Jungen erschien. ' JedeS jJahr einmal gab hie Villa Thümen S'- "I -.- ein Gesellschaft. Aber daS olleS ging ütet ine rein offiziell Erledigung ge fellkchaftlicher Pflichten nicht hinau. seltsamerweise empfand auch Wtn stieb kein Verlangen, sich an irgend l nen Schulkameraden freundlich anzu schließen. Vornehmheit imponirt ihm nichts tx besaß si selbst, kräftig H! rieii, ver er jich gern yingav, war ihm natürlich wie das Athmen, aber kein verbindendes 'Bund, und die frii hn Mädeliaffairen seiner Mitschüler langweilten ihn alS in lächerliche Zeitvergeudung. Er las viel und lernte früh, daß der Innere. Kern des Lebens in den Vü chern ungetrübter zu finden ist als im Leben selbst. D,e große Gefahr b. stand eben darin, daß von allen sei nen Eigenschaften, infolge der weibli chen Erziehung sein Geschmack am ehesten reifte, bevor seine übrigm Fähigkeiten im Stand waren, ihn zu tragen. Seine Mutter konnte indes, sen nicht verkennen, daß mit feinen wachsenden Jahren daS Leben immer dringlicher auf ihn zukam und daß er ihm mit fast' ärgerlichen Gebärden auSwich. Manchmal aber wandle er dennoch neugierig den Kopf, und in solchen Augenblicken empfand Earoline die heftigste Angst, als entglitt ihr ihre eigen Seele, so daß sie mit bei den Händen fest zugriff, um ihn iür sich zu behalten. Eine Selbstsucht, die ihr schon einige Stunden später wehe that. Tann rief sie wohl selbst Bekannte ini HauS oder machte L suche mit ihm, auf denen sie entgegen- kommender erschien alS gewohiich Eines TageS überraschte sie den Vierzehnjährigen ohne Willen, daß er das Bild derMonaLisa nicht anders ansah. alS sei dtez eine lebende Frau CarolineS Eintritt wurde von ihm überhört, sie schlich sich beunruhigt hinaus. AIS sich in Bälde Gelegen- heit bot, Win durch einen Tennisverein in steteren Verkehr mit dem anderen Mscyiechte fowoyl mit vem eigenen zubringen, redete sie ihm beinahe lei denschaftlich zu. Später jedoch fühlte sie freilich oft wieder eine unfaßbare Eifersucht, wenn er sich beim Spie! langer verweilte, als verabreoet. und schließlich roth, aufgeregt, sprühend hereinstürzte, um ihr von den anderen zu erzählen. Es zeigt fich bald, daß er ein guter Beobachter war, aber zu nächst nur alles auffing wie ein Spie gel und es widerstrahlte, ohne damit in sich hinuntrrzusteigen uno als ein Verwandelter niieder zurückzukedre.1. Zwischen seinen eigenen Tiefen, in de ren Gefahr er am liebsten zu verwei len Pflegte, und dem Leben der Dinge lag eine harte trennende Schicht, der Zusammenhang war in der Archiiek tur seines Ichs nicht vorgesehen wor den, die Ntutter aber zweifelt; oft daran, ihm schaffen zu können, weg doch ihr selber fehlte. Sie schwankten beide je nach ihren Stimmungen z?i schen der Ueberschätzung der anderen und ihrer völligen Verachtung. Win fried schloß sich unvermittelt einem Freund mit demüthige? Innigkeit an, um ihn bald kaum noch zu kennen, war in einem fortwährenden belegten Reisen nach Außen oder nach Innen, immer ein wenig verwirrt und fre:nd durch den zähen Wechsel der Welten. Im letzten kam er über das fortwah rende Erfahren zu keinem Sehen. An seiner Mutter konnte er die feine Frauenfurcht beobachten, in einen Strudel außerhalb ihres Ichs gerif- sen zu werden, so lernte er denn g!au ben, daß dieser Strudel auch für ihn bestehe. Sein Verhalten der Schule geien über mußt seiner Mutter lveiieren Grund zur Beunruhigung geben. Er erledigte seine Arbeiten aus Selbstach tung, an der eS ihm von vornherein nicht fehlte, punktlich und gewissen haft, er war in seiner Klasse erster ohne jedes Interesse, bloß weil eS ihn irritirte, inmitten der anderen zu fi tzen, und weil die vornehme Haldisoli rung des bevorzugten Platzes feinem Fühlen entsprach. AlS er mit 1 Jahren sein Einjährigen Examen ohne mündliche Prüfung erledigte, er- staunt ihn die Freud ferner Mut ter darüber in beinahe beleidigender Weise, er war nicht im Stande, hier eine Lebensabschnitt zu sehen, und der Frage nach seinem zukünftigen Be- rufe wich er mit einem kühlen Be- fremden auS. Frau Caroline betrach tete etwas verlegen ihren langen Jungen mit seinen verschlossenen uno doch so vertrauten Zügen, da fiel eS hr auf. daß er seit einiger Zeit h bemühte, seine widerspenstigen blon den Locken zu einem korrekten glatten Scheitel zu zwingen. Sie versucht,: lachend darüber zu sprechen. Wm nahm s ernst auf. Ich möchte wie die anderen fein, Mama! Ich komme mir o hilflos vor." Und dann strömte eS mit einem Male aus ihm heraus und sie war entsetzt, wie ungeheuerlich ihn die a xingsten Kleinigkeiten imponirten.Sie hatte bisher gerade das Gegentheil angenommen, da sie ihn möglichst für ich hielt, und verstand erst gar nicht. worum ihm seine Selbstständigkeit zur quälenden Unselbststündigkeit e- worden war. Die Thatsacke, daß ein Kamerad den Muth fand, irgendein unges Madchen auf der Straße an- usprechen. hob den Kühnen für Win auf in Piedestal der Reife, welches einzunehmen ihm keineswegs zukam. itvin hatte geglaubt, das Rauchen und Trinken des anderen fei vielleicht der Weg zu ihrer außerordentlichen' Si cherheit. So hatte er denn auch sich darin versucht, aber weder der leichte Rausch noch der ' Tobak jjabcti j.hm jene souveräne Herrlichkeit, alles mt Lebe skrupellos al um Lelbsiuer stündliches zii ergreifen und vi bc trachtend vor sich- hinzuboue wie rin Eigenthum:. er vliißte feheus daß alle ein Urtheil hatten über Po litik. ihre Eltern, die Frauen und die ganze ersckx'ineude Welt überhaupt, indessen ihm die Tinge immer di stärkeren waren. Sagte ihm jemand, eine Meinung, so stieg er damit in sich hinein, drebte sie 'dort nach allen Sei te, gewann ihr etwas ab und sttzte ihr etivab entgegen, kam er dann ober wieder aus sich heraus, so war der andere leichten -chritteö schon wieder weiter gegangen, und er mtchie die resultatlose Arbeit von neuem begiu nen, Sein Selbsigefiihl sagte ihm freilich, daß er aufspeichere wie die Ameise, während seine Uameradenk vom Tage lebten wie die Grillen, der Tag indessen gab eben jene recht. Wie hätte er denn nicht so jung sein sollen, daS Feh len seines Tages mit Schmerz und er niedrigender Pein zu empfinden! Wie konnte feinen 16 Jahren daS Leben et was anderes sein, als dieser Tag? Im mer wieder danach greifen zu müssen, nach seiner freudigen Nichtigkeit, die sich dann sofort in Wink Händen ss schwer machte, daß er glaubte, sie gak nicht ertragen zu können! Hinter einem Fenster in Ruhe zu sitzen, und da drau ßen flogen heiter lachend und wunver schön spielend die Stunden, die Tage, die blühtnden Monate vorüber, ohne die Scheiben kurz und klein zu schlage und ihr Rosen hereinzuwerfen! ' Des Knaben Gesicht, dem er im Schooße seiner Mutter seine altge wohnte Freistatt suchte, glühte, als er beichtete, in seiner Kehle bewegte sich, dem weichen Streicheln fühlbar, eine der Aeußerung beraubte Kraft trocken schluchzend auf und nieder. Vor Earo lineS erschrockenen Augen stand ein junges Mädchen mit großen todten Blicken, ihre eigene Jugend, di. nur wenig Jahre das Leben in sich gespie gelt hatte, um dann leer zu erstarren. Sie dachte an einen jungen Mann, der äglich an ihrem Mädchenfenster vor igegangen war, ein Jahr lang hatte ie jeden Morgen pünktlich hinauLge ehen. Bis er dann eines TageS auS lieb und sie nur noch träumte, er zurchchreii auf seinem wilden Pferde Südamerika und werde von dort eine? Tages zu ihr zurückkehren mit einem indianischen Königreiche auf der wer benden Hand. Aber er kam nicht, .bis Wolf von Thümen mit dem Rechte des Gebens sie zum Leben zwang. Hatte sie denn je von selbst gelebt? Wie könn te sie dann jetzt so sehr verstorben sein? Und über das alles streichelte sie mit zaghaften Fingern die schluchzende Knabenkehl und war so verwirrt, wie seit der Werbung Wolf von ThümenS nie wieder. Noch am selben Tage faß! si ihre Entschluß, schrieb an ein in Dresden verheirathete Freundin um inen Hof meister für Winfried. Er brauch nicht gelehrt zu sein. Arbeiten thue Win allein genug. Er müsse jedoch ganz und unbedingt da Leben wissen, dieses solle vielmehr thunlichst seine einzige und sehr starke Wissenschaft , sein. Als schon nach 14 Tagen di? Antwort kam des Inhalts, der ge, wünschte Hofmeister sei in seiner idea len Form gefunden und werd in den nächsten Tagen in Weimar eintrefftn, athmete sie außerordentlich erleichtert auf. Denn sie hatt in diesen zwei Wochen durch schärfst Beobachtung er kannt. daß es für Winfried die aller fXJM. ci.u t-. i.:. t i. ifuuic ,Qtii wui, vuiu) uic Ivruirilvi Hand eines ManneS und seinen Wi , derstand dagegen selbst zu seiner Fornr zu finden. Die Natur und das Leben begannen bereits ihn b,S zur Furcht zu erschrecken, solche Furcht, jetzt Neugierde noch durste nicht Flucht werden. Aber ein wenig weinte Frau Katharina über dem Briefe der Freundin doch, ehe sie ihn auS den abwehrenden Händen leg te, wie einen Deckel über den eigenen Sarg. , , . Französischer W i d. Salon der Futuristen. Ein Besucher, verzweifelt: .Nee, ich gehe. Ich hab'S satt. Ich versteh' von diesen Bildern, nichts, aber auch gar nichts!" Ein Herr, herantretend: Verzeihen Sie, mein Herr, ich bin der Kunstdolmetsch. Darf ich Ihnen vielleicht die Vedeu tuna iniaer dieser Bilder ühtThht.n'i' Bei einer anderen Gruppe steht ein Herr vor einem Bilde: .Nein, hier z. B., hier sehe ich rein gar nichts. Das. ist doch alles nur schwarz!" Der kunstverständige Freund: Aber Du Schafskopf, das ist doch ganz klar. der Künstler hat hier den .politischen Horizont am Balkan" zur Tarstel lung gebracht.' Der Kugelwecksek. Der eine Zeuge bei einem Pariser Dn ell zu dem anderen Zeugen, der die Pistolen ladet: .Aber sagen Sie. hal- ten Sie e für zweckmäßig, di Ku geln hier in den Lauf htneinzu stecken? Man könnt si doch ebensogut von Hand zu Hand wechseln ..." Die .Entführung". Er: .Also. S bleibt dabei, heute nacht fliehen wir?" Sie Ja. Geliebter." Er: Bist Du auch sicher, daß Du Deine Koffer bet Zei ten fertig haben wirst?" Sie: .Sicher. Papa und Mama haben mir beide versprochen, zu helfen." Beim Por trätmaler. Der Künstler, empört: .Wie können Sie mir zumuthen. Ihr Porträt nach diesen Photographien yi malen, 'wenn die eine auz dem Jahre 18G3 stammt und die ander von 1911!" Die Dame: Nun. koviren Sie doch den Kopf nach der von 18C3 unh daS Kvidüm. nck der vn i kV v i "-" ( nM-mu, 'dsMBkU, V ,F- - A