Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 11, 1912, Image 4

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    Omha rril.ür, flrritag den II. Cfto&er.9l2.
OMAHA TRIBUNE
TRIBÜNE PUBLISHING CO.
V VA, J. PETER, Pr.k
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ml QpmUifht at htutlu, firhrtuto, uniUr tht
AÜas Contra. Mm tt i., UT,t.
Trnl bei Tageblatts:
Turch Träger, per Woche. .'10t
Durch die Post, per Safir.... $4.00
Prei dr Wochenblatt :
Lei strikter Vorausbezahlung,
per Jahr .. .$1.50
Wochenblatt erscheint Donnerstag?,
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Nw York Offic, TK Crrnn Newip
pM Allinc, 45 Wett 34th St
Cinslöa, Nebe., 11. Cttobtt 1912
Sredit.Fa.,ilitaten für Farmer.
Botschafter M'nrcrn Herrick trifft
K.. 111 Ä,. Ikni tv.tk. I. ir
Pill i'UIUll UU UCil Oik.sl, iL'vrni u
das Interesse des amerikanischen
Bolkes auf die beivunderunewer.
Ihcn Metwden lenkt, mit denen
Frankreich seiner LandwirtH'chaft zu
Hilfe kommt, Wir wollen hier ei
iiigo beinerkciiömerthe Auszüge aus
.Herrn Herrick'ö Bericht an da(-Ltaats-Deperatement
wiedergeben,
In Paris enslirt ein Finanz.
Institut, der Credit sonder", ?ab
den Landwirthen (Gelddarlehen bie
tet, die nur mit 44 Prozent 311
verzinsen sind, rankretch erhält
das Geld von regulären Deposito
ren gegen eine Verzinsung von nur
3 Prozent. Im leytcn Januar
konnte die Regierung dem großen
Publikum eine HundertMillionen
?sut'gabc drciprozentigcr Bonds an
bieten: diese AnZgabe wurde diel
fach überzeichnet. Tie kleinen Ka.
pitalistcn brachten der Regierung
in kürzester Zeit zwei Millionen
Tollars ein überzeugender Be
tons, wie hoch das französische Volk
für. FarM"-ekuritaten em?chalzt.
Die Landwirthschafts und Rit
terschasts-Genossenschasten Deutsch
lands, sowie die ReifcisenVcrcine
bieten ähnliche Fazilitäten zur fi
namiellen Unterstützung kleiner
landwirthMftlicher, lditcrnelnnen
Tiefe deutschen LandmirthsckiaftZ
Banken sind zumeist auf genossen
schaftlicher Basis aufgebaut. Ihre
segensreiche Wirksamkeit ist zeit
fswi Jahrhunderten erprobt.
Amerikaner zablen nahezu zwei
mal soviel anvZrNsen für Baar
Tarlehm auf ' landwirchschaftliche.
llnternchmungen, als man, in Eil
ropa zu zahlen tpflegt. Tie Dairch
s,lnntts.Zinsrate für Anleihen auf
Narm-Bosik ' in i. den Ver. Staaten
betrögt 82 Vrozent.
Ta die Gesannntschuld auf
Aarmbesitz)sich in diesem Lande auf
',nükkrnd "4 frrfis Billionen belauft.
alzlen die amerikanischen Farmer
cn jährlichen - Znnen etwa ?olO,
0('i oiu. Tas yeiM ma genau
i.!,'k nt& bip OfiPinnrntt-WlMitin
I I. i.l, H . ' :ivjMimii.
! Ernte des Landes irn letzten Jahre
! einbrachtet
Wenn Botschafter Herrick daher
in den Mr. 1 Staaten t das französi
l sche. oder putsche f System der Krc
dit-Gewährüngen,' an 'landwirth
s schaftliche 'Unternehmen einführen
könnte, würde er 'den Farmern den
'halben Werth ihrer Weizcncrnte Tei
len -tind so der Landwirthschaft in
den Ver. Staaten eine neue 2lnri,
gung geben.
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. Tas kleine Montenegro hat die
äemeinsame Aktion der Wachte nicht
ab gewartet, sondern ist ihr mit der
Kriegserklärung an die Turkcr zu,
vorgekommen. Was und wer da.
liinter steckt, ist schwer, zu sagen
nXfmfrtTsä tC rtS fttrfif t tTlArirfrlisii-rt.
CÜtUsUiiV ijl vv IUU-j WU.lt (VV-lil-
ß!ch, daß die Regierung sden Schritt
k?than hat. ohiie im Benbe von
Zulagen zu sein, die sie als Erinun.
terung zum , Losschlagen glaubte be
trachten zu können. Allein kann
W?,-mOT?nri'rrt pirtim ?TtPiT nprtcil fin
. ii.wiivj. v .'.1.1 5. n . .
Türkei nicht sichren das Land hat
nur ungefähr so viel Einwohner wie
Indianapolis. Freilich bat es eine
Mir Mlsaedekmte Dienskvflickt. se-
daß es rund vicrzigtausend geschul
t?, Soldaten ins Feld stellen kann,
al-cranch damit kann es auf kriegen
schö folge gegen die Türkei nicht
7,?c'Men. Möglicherweise 'ist die Re
"glenzng von osia ooer Mlgrao
engefeuert worden, sich mit der
Kriegerklänmg 311 beeilen, aber
ausgeschlossen ist es nicht, daß eine
der europäischen Mächte ein Top
' Pelspiel getrieöen l?at, und die könn
te dann nur Rußland oder Eng.
land sein. Die nächsten Entwicke
r,, mtffitt Jum'ilW Iltfisflsltft
AUJVUl. MV V. . .
geben. Seit November 1907 ist
Montenegro Königreich. König Ni
lote hat schon einmal ftriea mit
der Türkei geftihrt: zu Beginn der
fetziger Jahre des vorigen Jahr
kii'ilderts. Es ging ihm gut, denn
Äa5 türkische Äeer war damals in
trauriger Werfasstmg. Im Jabre
1876 betheiligte er fich an dem ser
l:sch.rürkischen und ein Jahr spä
ter an dem russlsch'türkischm Krie-
'y, was tönt deoeurenoe evrerser
7!tcrunzen und volle Unabhängig'
! t;r Türkei braute. Tamit
Montenegro zufrieden fern
fönten. 2tatt dessen bat es fort-'
siffctt nach neuen Möglichkeiten.'
!?' Gebiet zu eriveitern. Vliivjclmu
uI'Lilii'H. nnii für Oesterreich na
nienllich ist c5, mich d.'r Besehuug
und spateren Besiyergreifnnz von
Bosnien und der Herzrgowina. ei
unruhiger ,'achbar geiuorden. Soll
te i fett den Maditrn nicht gelin
gen, Montenegro zu rcraulasse,
die Kriegserklärung juriirfuutcfi
nun. dann beliebt für Q'slerreich
die Gefahr, das; seine Grenzgebiete
durch den Uriez beunruhigt werden,
nnd demgmiäd wird es seine Hal
ti'iig einzurichten haben. Tein gan
jen Rummel hätte vorgebeugt wer
den können, wenn England sich mit
b?t Annabme der von Lesierrrich
und Frankreich im Interesse der
Erhaltung des Friedens gemachten
Porschläge etwa? mebr beeilt hät
te. und schon werden Stimmn,
laut, die wissen wollen, in der
englischen Berschlepvung:-polink ba
be Absicht gelegen. Was dem per
fischen Charakter der engliscl Po
ltik ja auch durchaus cnt'prechcu
würde.
Segerteusel. (ÄuZ einem
Roman.) . . . Die schönen regelmä.
ßigen Zuge seine; klassisch geschnit.
tenen Gesichtes entstellten leider zwei
große Wanzen...
Drei gute Gäste. Wirt:
Die Drei da am Stammtisch sind
meine besten Gäst'I Der eine uinkt's
meiste Bier, der zweite raucht d,e
meisten Zigarren und der dritte
bleibt nichts schuldig!" , . .
B.: .Das ist er auch." '
A. : ,Na. bei der Bewerbung um
Fräulein Schmidt hat er aber sehr
ungeschickt operiert." &k',i
B. : JBieso denn?' v -
A. : ,Na, wissen Sie denn daS
nicht; er hat sich doch ganz gehörig
.geschnitten'.'
B. : .DaS weiß ich nicht. Aber wenn
ei chtllte versuchen würde, würde
würde ihm sicher Jemand die Laterne
stehlen!"
In der N a t u r g e
fchichtö stunde. Lehrer: .DaS
Pferd ist ein nützliches 2ier. Franz.
waS sagte ich?"
- Schüler: .DaS Pferd ist ein kitzll
cheö 2ier." , 1
i Frech. Schusterjunge (der be
obachiet. wie ein Schutzmann sich
einen Floh aus den Halskragen
sangt): Können Se den nu nich we
jen Beamtenbeftechung belangen. Herr
Wachtmeister?" , ,
Fataler Beweis. A.:
z.Den Anzug hast Du gewiß geschenkt
gekriegt?" B. (pikiert): .Bitte sehr,
geschenkte Sachen trage ich nicht! Den
habe ich für $40 gekauft ... Hier
kannst' Du die Klagezustellung lesen."
Merkwürdig. .Wie &!
Milch bekommen S von Ihren Kü
fcn tägNch?" .Co an die achtzig
Quart." Und wie viel verkaufen
Sie davon?" .0 tritt', höchstens
hundert."
. Unrentabel. Erster Bett
ler: Warum bettelst Du denn nicht
mehr am modernen Kunflausstel
lungSgebäude?
i Zweiter Bettler (blind): O mei',
da war' i' verhungert! Denn, wenn
die Leut' aus der Ausstellung 'rauS
kommen san. haben 'S mi drum be
neid't, daß i' nix siech! .
i Galant. Fremder (zu der
hübschen Kellnerin): .WaS gibt'S
denn außer Ihnen noch für Sehens
Würdigkeiten hier in der Stadt
Fräulein Mizzi?" " '
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Mitglied.'? der Boston Riege,
ton 4 tu 3 beilegte
scdllmme TullAnde.
New ?)ork hat wieder eine Mordtat, die in den dortigen Polizei,
fkandal him'inspielt. Der Ermordete war eint? der Zeugen, der in dieser
Angelegenheit genannt wurde. Einer der Vandenführcr in New Fork
Trrzenige. der ihn niederschoß, will an demselben Tage von ihm um
400 Tollars beraubt worden sein. Wenn daS wahr ist und der Dätek
mit Recht von einer Menschenmenge alS Befreier der ikte von einem
grfürchtetcn Erpresser begrüßt werden konnte, fa ist e das denkbar
fchlinnnsie Zeichen für die dortigen Polizeizlistände und für die vollsiä.
dige Hoffmingdlosigkeit, die bezüglich deS Polizei und richterlichen Schut
Itb die Bevölkerung dieser Ghetto-Ouartiere beseelen muß,
Ist so, betrachtet die Angelegenheit fchlnnni. so ist sie noch viel schlim
wer unterdein ondcren GesichtZwinkel. daß mit Jclig einer der wichtigen'
Zeugen gw den deS Nosenthol-MordeS angeklagten PolizeileutnantZ
Becker auS idem Wege geräumt worden ist. Und da der erste Mord geschah
kingenjcheinKch zum Schutze einer polizeilichen Erpresserkligue. so liegt die,
Befürchtung s nahe, daß ihr Terroriömuö noch immer in der alten Weise
fortbesteht. . .
prlvtbanken unter Ikontrollc.
Während der Jllinoiser Bankiertag eS ablehnte, der Bewegung zur
Herbeiführung behördlicher Aufsicht über die Privatbanken feine Empfehlung
angedeihen zu lassen, haben Chicagoer Privatbankiers die Erklärung abge
geben, daß sie eine derartige Aufsicht fiir nützlich und wünschenswert halten,
Tiefe Erklärung ist sehr wichtig und zeitgemäß, weil der dortige Stadt
rat mit dem Plane umgeht, alle Banken, die nicht unter der Aufsicht der
Bundes oder Staatsbehörden stehen, unter eigene Kontrolle zu nehmen.
Nach der Ansicht des städtischen Korporationsanwalts verleibt die gesetzliche
LizensierungSgewalt der Stadt ein unzweifelhaftes Recht dazu.
Erfahrungen allertrübster Atf haben in Chicago die Notwendigkeit einer
fachgemäßen Beaufsichtigung über jeden Zweifel hinaus dargetan. Wie die
Dinge heute liegen, darf jeder gewissenlose Bursche, der ein Zimmer mieten
rnd möblieren kann, eine .Bank- etablieren.
DaS Publikum sollte eS wissen, schreibt die .St. Paul BolkSztg.'. daß
das stolze Firmenwort .Bank' in diesem Falle nicht daS geringste bedeutet.
Tie große Masse weiß eS aber nicht, und leider fallen den Schwindelban
kiers meistens gerade jene Leute am leichtesten zum Opfer, die ihr Geld am
schwersten verdient, am sauersten erspart haben und eS am wenigsten ent
behren können.
Gewiß gibt eS unter den Privatbankiers hochangeschene Finanziers, die
sich mit Recht deS rückhaltlosen Vertrauens ihrer Kundsckft erfreuen! aber
selbst diese müssen hie und da mit unter den Gaunereien leiden, die von den
schwarzen Schafen unter ihren wenn die Bezeichnung gestattet ist Be
rufsgenossen verübt werden.
Der freiwillige Entschluß der Chicago Privatbank!?, den Behörden
in der Aufsichtsfrage entgegenkaw.men zu wollen, ist weise, enn er wird
vor allem daS Vertrauen zu dortigen PrivatbankierS stärken und ihr An-
sehen heben.
- Zunabrnc der Walmetnnakmen.
Daß die Einnahmen her Eisenbahnen in diesem Herbst eine sehr große
Zunahme erfahren werden, ist selbstverständlich, da das Land mit einer
außerordentlich großen Ernte gesegnet ist.
Aber ohnehin schon hat der Frachtverkehr bedeutend zugenommen, und
somit die Einnahme der Bahngesellschaften, DaS .Bureau of Railway
EconomicS" in Washington berichtet, daß. -den Berichten an die zwischen
staatliche HandelS-Kommission über den Verkehr auf 220.000 Meilen
Eisenbahnen gleich 90 Prozent der Gesamt-Eisenbahnen deS Landes
i.n Monat Juli dieses JahreS zufolge die Zunahme der Bctriebs-Einkiinfte
über den gleichlaufenden Monat deS BorjahreS im Durchschnitt pro Meile
589, oder 8.7 Prozent betrug, während die Betriebskosten im Durchschnitt
pro Meile $53 oder 7.6 Prozent zunahmen, und die Zunahme der Netto.
Betriebseinnahmen $35.89 oder 11 Prozent pro Meile betrugen. Die ge
samten Netto-Einnahmen waren $30.137,743; das ist eine Zunahme sü,
den Monat Juli von $9.037.016 über den Juli des JahreS 1911. Di,
Zunahme der Netto-Betriebseinnahmen war jedoch keine gleichmäßige. Sie
betrug auf der östlichen Gruppe der Eisenbahnen 10.9 Prozent oder $2.01
pro Meile und Tag. auf der westlichen Gruppe $16.4 Prozent oder $1.2g
pro Meile und Tag. während auf der südlichen Gruppe eine Abnahme von
5.5 Prozent oder 41 Cents pro Me'ne und Tag zu verzeichnen war.
.. Der Chicagoer Millionär und Getreidespekulant Patten erzählt
setzt der Menschheit, wie sie billig leben könne. Eines der Mittel, das er
aber nicht angibt, ist. daß sie sich, um eS tun zu können, von Leuten seines
Schlages befreien muß.
Bascballspiel um die Weltmcisterscha ft.
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dem 1. Spiel mit einem Scors
?ndu serielle Trusts ndren den Seld-Truft.
ViedertZoU haben wir betont, daß da größte wirtschaftlich; Problem
tarln besteht, daß eine kleine Zahl Finanzmänner die Controlle über
Capital und f&edit. ausübt. Die große GefckjüftSwelt des ganzen Lande
ist heute total obhijngig von diese wenigen linanzgroßen für dai flüf.
slge Kapital, daö-v Z'it ,u Zeit ihren Geschäftsbetrieb beschaffen muß.
nd nichts hat zuviiem Aufbau dieser großen .Macht der Wenigen fa sehr
beigetragen als diei Entwicklung der Trust. Durch die Unisetzung eine
großen Teiles deS 5a:pitalS des Lande in übertragbare Obligationen, di
on den LlktienbörsenteS Landet eingetragen find, erlangt.eine kleine Zahl
kZinanzmänner eine j facht, die nahezu weltbeherrschend ist. Vor einem
Menschenalter beschränkte Wall Ctreett Macht sich auf die Eisenbahnen
deZ Landes Tie Industrie lag in privaten fänden. Ei gab in diesen
lSeschäftZzweigen feine Aktiendrrwösserung. keine ObOgationenaiiSgaben.
Tie Privateigentümer konnten mit einem verhältnismäßig geringen Ka
pital, welches ihnen dii' lokalen Banken bovschosfen, große Geschäfte ab
wickeln. Sogar die Eisenbahnen bewcchrten noch eine'geivisse Aktiontfrei
heit. Tcr Umschwung ftim mit dem .Entstehen der industriellen Trusts
und der Konsolidation einer Reihe von einzelnen Erjenbahnlinien zu grcy
ßen Bahnsystemen. HeutA kann kein wirklich crrcchkS Unternehmen auS
geführt werden, ohne die Zustimmung von ein paar Männern, deren
Bureaux sich an Wall Street' befinde. Und der Preis für diese Zustim
mung ist in der Regel kineweitcrei ZkSdchnung der Macht unserer Fi
nanzkönige. f y
.Gouverneur Woodrom' Wllon. der dcmokatische PräsidcntschastS
Kandidat, sagte vor längerer Zeit vin-Biezug auf diese wichtige wirtschaft
liche Frage: TaS große Monapol' in tdiesem Lande ist der Geld'Truft,
So lange der besteht, ist e mitF unsere?? alten Freiheit der Entwicklung
vorbei. Für ein großes Jndusteland ist ein Kreditsystem erforderlich,
und unser Kreditsystenl ist ein kmzenttiertcS. Das Wachstum unserer
Nation und alle unsere Bewegungen rnif industriellem Gebiete werden
deshalb von einer kleinen Gnchpe Fimnzlcute kontrolliert, die im In.
tkresfe der Unternehmungen, in welci)en,ihr eigeneS'Gcld angelegt ist. die
wirtschaftliche Freiheit einengen oder gnr zerstören werden. TaS ist die
größte Frage von allen." ' 1 1
Turch die Legalisierung der Trup? würden 'mit der Zeit alle die
noch in privaten Händen liegenden Untrtrnchmungen, in denen noch unab
hängiges Kapital angelegt ist, vertrust ret werden und damit auch dieses
noch freie Kapital unter die Kontrolle M Geldtrusts kommen.
0 ' ,
panarnaftanal und Einwanderung. '
Man spricht und schreibt gegenwärtig sowohl hierzulande, wie auch
jenseits des OzeanS, so außerordentlich ttiel von den wirtschaftlichen Fol
gen, welche die Eröffnung des Panamakcmals mit sich bringen wird, daß
es wohl angezeigt erscheint, sich zu fragc, ob nicht die Möglichkeit vor
liegt, daß durch den Panamakanal eine handhabe zur Lösung des Ein
wonderungsproblems gegeben werden kazn, und zwar insofern, als di?
Verteilung der Einwanderer in Betracht ' kommt. Es ist schon mehrfach
darauf hingewiesen worden, daß die Vereinjgten Staaten, anstatt der Zu
rückmeisung wünschenswerter Einwanderer durch bureaukratische Willkür
Herrschaft der Einwanderungsbehördcn, als' wichtigste Aufgabe, die es zu
lösen gilt, die Verteilung der zugelassenen zukünftigen neuen Bürger deS
Landes betrachten sollten. '
Tas Zensusbureau in Washington hat soeben Erhebungen bekannt
gegeben, denen zufolge fich volle 77 Prozent der Einwanderung nördlich
deS Potomac und des Ohio . FlusseS.und östlich des Mississippi nieder
lassen, sodaß nur ein verhältnismäßig, kleiner Teil der Ankömmlinge sür
den Westen und Süden de? Landes verbleibt. Und gerade dort Ware
eine gute, Landwirtschaft treibende Einwanderung zur Erschließung der
noch unbebauten Länderstrecken dringend zu wünschen. Wenn nun mit
der Eröffnung des PanmnakanalS Einmondererschissi: von fremden Höfen
direkt nach San Francisco, Portland. Seattle und andern Städten an der
Küste des Stillen OzeanS befördert werden können, ohne daß den Ein.
Wanderern dadurch ein zu erheblicher Zuschlag über die jetzt nach den
Osthäfen des Landes berechneten Fahrpreise fiir das Zwischendeck und die
zweite 5Zajüte hinaus auferlegt werden muß, so würde zweifellos ein Teil
des Einwandererverkehrs. aus diese Schiffe , und den Süden und Westen
abgelenkt werden. (
In Deutschland haben ' die in Betracht kommenden Schiffahrtskreise
und besonders die Leiter des 'Norddeutschen Lloyd in Bremen bereits et'
kannt, daß auch sie ihr Schcrflein zur richtigen Verteilung der Einwan
derer nach dem Süden und dem Westen der Vereinigten Staaten Beitra
gen können, und zwar nicht zu 'ihrem eigenen Nachteil. Der Norddeutsche
Lloyd hat bereits einen kleinen Anfang mit der Ableitung von Einwan
deren: aus den Ost nach den Südhäsen des Landes gemacht, indem er
monatlich einmal einen Tampfer, der früher nur bis Boston fuhr, nun
mehr bis nach Galveston. Texas, weiterfahren läßt und die Fahrpreise
dorth'n nur um ein Weniges über den New Aorker Preis erhöht hat. Aus
den bisherigen drei Fahrten dieser Dampfer wurden bereits Hunderte von
willkommenen Einwanderern direkt nach Tezas gebracht, wo man sie freu
digen Herzens aufnahm, denn auch dort sind gute Einwanderer aus lange
Zeit hinaus noch stets gern gesehen.
Nach der Eröffnung des Panamakanals wird nun, wie die Chic.
Abcndpost berichtet, der diese Abhandlung entnommen ist, von der deut
fchen Dampferlinie eine weitere Verbindung zwischen Bremen und den
Vereinigten Staaten geplant, die von größter Wichtigkeit für die Ein
Wandererverteilung zu werden verspricht. Die Fahrt soll nämlich direkt
von der deutschen Hafenstadt nach New Orleans und von dort über den
Panamakanal nach San Francisco führen. Ein Beamter des Norddeut
fchen Lloyd hat vor kurzen: bereits in der Stadt am Goldenen Tore ge
weilt, um dort die nötigen Landungöstellcn für die deutschen Dampfer
auszusuchen und alle? vorzubereiten, daß man auch dort zur rechten Zeit
für die Ankunft deutscher Schiffe gerüstet sei. Ter Süden und der Wc
sten unseres Landes brauchen die Einwanderer wie daö liebe Brot. Unter
den gegenwärtigen Umstanden erhalten oiese anoesteile nicht den ihnen
gebührenden Anteil an der Einwanderung, und eS kann nur von Vorteil
für die ganze Entwicklung unseres Landes sein, wenn der Panamakanal
auch in dieser Hinsicht einen Wandel schafft.
0 4k.
Die Mew Yorker omtnattonen.
Die GouverneurS-Nominationen im Staate New Fort sind allem An
schein nach nicht nur von Rücksichten auf die Partei' und RegierungS-Pro
gramme diktiert gewesen. In hohem Maße sind sie vielmehr unter dem Ge
sichtspunkt der Rassenzugehörigkeit erfolgt.
Herr StrauS, den .die Roofevelt-Partei aufgestellt hat, ist Jude, und
Herr Sulzer, den die Demokraten nominiert haben, ebenfalls. Beide No,
minationen sind Werbungen der Parteiführer um daS außerordentlich starke
jüdische Votum New ForkS.
Herr Roofevelt war der erste, der die politische Macht deS Judentums
durch die Berufung von Herrn StrauS in fein Kabinett an sich zu fesseln
suchte, und eS in dieser Kampagne mit der StrauSschen Nominierung für
daS GouverneurSamt der Bull Moose-Partei wieder getan hat.
- Die Nominierung von Herrn Sulzer durch die Demokraten ist offenbar
tz Gegenzug zur Teilung dieseZ Äotumö, da5 Herr Roofevelt für j?in
Partei zu monopolisieren hoffte.
Ich bin ein Moose und
stolz daraus,
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Pap Tchroedcr, '
Irr lüsliin an der Spitze der ge
wcihtragenden Hcrde.
Habt Ihr jemals bedacht, das; der
Loyal Order of Moose of tbe
World" die rösttc und beste social
briidcrliche Hülsc.iesellschast ist, wel ,
cke crislirts die einzige Gesellschaft,
ric für die Wittwe, die Alten, und
Invaliden, die Ärankcn und Lei
drvden zn sorge versteht, nd die
Waisen ohne besondere Äosteu für
ihre Mitglicdrr erzieht?
Tcr Loyal Order of the Mooso
of tl,e World" hat nicht das Gr
tingsle mit der sogenannten Bull
Moose-Partei zu thun. Ich nehme
aroße Massen an den Montag und
Mittwoch Abcndeil jeder Woche auf.
eue, die an ihrem eigenen Schutze,
fo;ool)I als an demjenigen Jener,
die van ihnen abklingen, interefsirt
sind, werdeil gut thun, den Moose
üdarfchlag zu untersuchen, während
wir eine spezielle Dispcnsation dsn
.',.00 Einschrcibegebühr hnbcn. Tie
Bencfits ,si,ld $7 per Woche, krank
oder Unfall: $100 beim Tode.
Freie ärztliche Behandlung für Mit
g'.!eder und deren Familien. Bei
t'.äge sind 7. Cents per Monat.
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