Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 13, 1918, Page 3, Image 3

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    Ausrijumung
eine-:- gesmnmten Lager-J Sonnon
Kleidung, Schuhen, Hijtkn
·»·und Ansstaffirungcu
Alles muß verkauft werden, ohne Rücksicht auf
den Kosten. Hunderte von Burgwing
IWMY B. WlsEMM
Ruhe beim Vienna Cose. Gegenüber vom U. P. Palme-Of
offElusliche Heinrhsvermittelsas2
Mehrere nette junge Mädchen, Kin
der nicht unbemittelter Form-erstatte,
sowie Wittwe-m 30 bis bu, darunter
Besitzer-innen von Geschäften, wie Ho
tels Und Bierverlag in schönen Land
itädten, auch zart-ken, wünschen sich
baldigst zu verheirathen durch Gustav
Knehi. 174 W. 9· Straße, St. Paul,
Minn. Gegründet 1892. Briefen
ist Marke beizulegen
Aufforderung.
J W. Suckow, früher Former.v
251 Boot St» St. Paul, jetzt im»
Heim seiner Frau Helene. früherenT
Schutt-, in Jocksom Minn., E. W.«
Schütte, 2611 anont St» N. Min-1
neapolis. geliebter Gotte von AnnaT
Inmwa 858 Sims St» St· Spaan
Hugo Schlitzer sowie dessen Frau
Louiicy Tochter des Farmers Frin
Adler-L Seynwnr Jud» in Terre
Heute-, Jud« lebend; Adolle Damens
Former ans Trannor, Iowa jetzt bei«
feiner Fran, früheren Zeller, in Wi-«
nenn, Minn» lebend: Elsas Fried-!
tjch, auch chdcnck sich neu-tend, ma
iriue Frau, früher Motiv Holler vonl
Minucapotig, Beide jetzt in H-.sq«i»-ki,!
Wafh.; Otto Futen-n Mül)l·.subauer.s
sowie seine Frau Marie, geb. Kost-,
vuu Clumaiy in Haauiauh Wasb.,j
wohnend: Herumkm TallcrL Former «
Stanford, Mont. sowie feint- Frau«
Rufa frühere Maria« Mjuumuvk
Elifabeth Øelzcr. Italiebe Fig-su- w!
Laufs Estelaud ju Votum-Ia Minu:
früher in St Paul: E V Fuss-.
Schmied und Rat-mer in Taf-Rufe N.
D« sowie feine Frau, frühere Marsch
uud andere Namen, gebürtig aus Za
muv in Pounuerm Albert Vrauu,s
st . früherer Former in Tokikuni
Mitm« bei feiner Frau, frfdkcrmHf
Priykctx iu Lust-Ha Mich» sich auf .
haltend: Heut-n Böttchety 821 Tun-:
glas Str» Colutubus,« Nein-» Müh-«
lenbauek und Anmut-mancher uuds
seine Frau, frühere Miuuie Tunan
Chikagm Alb. Kohlmaum Amsteth
Mun« sowie dessen Frau Lillu frü
here But-us von Minueatvoli8. ietzt
auf großer Rauch in Montana lob-Jud.
Win. Tit-ja Butsu-V Humboldt S
D.. sowie feine liebe Frau Antonie
geb. Brombertskn von Cbicagky
»wes-den hzfuchst geheim doch ihkm
Verpflichtungen gegen mich nachzu
komm-m
Gustav stehl,
174 B. 9. Straße,
St. Paul, Minn
Uegelmäßige Vereins · Bericmnlnns .
gen.
cermannslöhne —- Veriammlun-I
gen jeden zweiten und vierten Frei-l
tag, Abends 8 Uhr, im Liederkom
I
!
Lokal. j
Plattdeuticher Verein —- jeden len
ten Sonntag im Monat, Nachmittags
2 Uhr, im Verein-total.
l
Liederkranz — jeden ersten Sonn
tag im Monat während der Monatel
Mai bis November-, und zwar Abends
8 Uhr.
Deutscher LandwehrsVerein —- ie
den zweiten Sonntag im Monat,
Nachmittags 2 Uhr, im Lieder-krank
Lokal.
— Wohl mancher Edelstein wird
darum von der Welt verworfen, weil
er Ich nicht von Jedem ——- schleifen
E
Die modernen Mädchen wachsen iv
M- daß sit an beiden Enden zu
Æ m den Kleidern heran-wach
Wald und ptåtir.
Jn nicht wenigen Teiixn dtiks mitt
leren amerikanische-n Westen-Z jin-isten
Pioniersdllniiedieix wenn iie niser
liaupt die Wahl hatten· sich sinexi
Waidftrich zum Weinen san-J. Te
für schienen sie auch verschiedene zwe«
Gründe zu haben: denn die Essai-dir
boten dem Oeinmriinder dass wiss-»i
Bnumnterial und den Gewinste-is
reichlich! sie enthielten viele Quellen!
guten Wassers-; iie spendeten itzde
Schutz gegen die biendenden »Ah-J
zakds« des offenen Landes-, nnd es’
war weniger wahrscheinlich, dan iie
vom Feuekdämon zerstört würde-L
welcher immer wieder die Priirien
io gründlich ausbrannte «
Zu alledem aber -—— ,.binteit nichts
mindest« — gesellte iich ein meistens-s
schon tnitgebmchtek Glanz-e der in
tressenden Eiedlm daß der Waldes
baden fruchtboket iei, und des-,
die Prärien eben weil iognt wie kei
ne Bäume ani ihnen mückkscn mich»
iocutt wie feine Ernten herwrlirich
gen würden.
Nun, ed bat lich lnnift gezeint
daß diese Annahme allerlneillens ein
ganz haltloieszs Vorurteil mar. Wiilsz
der wuchsen vielfach. wenn mich nicht
unbedingt, auf dein Ichlecluejleu
ärmsten Boden. während das reich-i
Priirielnnd eine iiuiukie Flora trim,
die qrofzeuteilcs cui-:- Wniiern lusimnd.
welche in ihrem Aus und Lein-n drei
gewöhnlichen met rei de - Flut-n
verwandt lenken. nselche hie Our-l
maise der heutisien Riirnl Erim-n Lsiil
den. Dac- hiute Eiedleru mit fein-«
sinniger Natur Reumkhtnnzi ldien ei
ne Prophe3einnn sur die zlnliinlt
sein können: als-er ex- ,;«·-b nur nimm-tu
welche sich iolche Beobachtungen und
Vergleiche leisteten z
Heutzntane find die Piiirien in
Jonm lind anderwärts, wie die er
sten Anliedler sie konnten, nur noch
eine interessante neichichtliche Erin-«
nerung; und auch die anderen er-.
niähnlen Grunde fiir die Bevorzu
gung des Waldes als Heimslätte find
mehr oder weniger hinfällig Senior-·
den. Der lonnnerliche Glanz und
die winterlichen Schrecken der Präs
rie find geschwunden: man kann«
durch gepflanze Bäume und Einiriesz
digungen die Formen besser gegen
Schneelkeiben schützen nnd hängt viel?
weniger von Holz und vom Waller
der Oberfläche ah; und Präriefener
lind so gut wie unbekannt.
Epkrnkrl - Subftinuk für Frucht
bnnmr.
Vom Enwnmäijtm anthftcus
knudmcuj der Ltmsrr Ilckcrbiurfk
zustimoutiZtcjtmn mno unt-stimmu
Liulcjnm als Enhimut sur minnt
Hutte-J Blei n1r5u:-.s.t(· of lude uim
chiinwsuqrn der Fruchtbdimms mir-U ’
schlannr Cis ndmst Inst-m Hin-r sm.
kenn-II Schaden an und kostet hebe-.
send nsvnimsr nis- nrseccitinttr2«: Nr
das Icnt ishr Lum m- Prcjjc Hei-:
Versuche haben www, bus; O.
Juni dir-»Un- (s«-jftusjrkunq tmt um
L’1-sj, doch nat N ist-i Fleittsr1ciixrr:. T
Ins Humor etwa-: »Hm-unten c
nun tu Läsrkinkuuzt mit Wort-wir
kdcr Schau-witle qeltxxndx usw-»Im ,
Tie Prean Cur sujnnksaunsszi Gut I
sitt-n muten-n nk « »t« ins-.- -1« Osan
pro Pfund, um«-J l«1 Wust per "-’.«—I«-.
weniger als .1I«5(s1nt"?.ninss:i Phi. Cul- «
citml ift over fis-Zweit oft-»wund
wcil weniger assumndn wird
cis-Lati; DkeitziFiHFimikchk
sog Hin. 2. Straße.
Pastot H· Bittens
Cottesdienst jeden Sonntag Vormit
tag, um 10343 Uhr.
Eis-Osti. St. Pulssikitchr.
Ecke 7. und Brust-Straße
Laster C. O. Michelmsnn.
Wie-Ist jeden Sonntag Vormit
taq um 10 Uhr.
I sinnt-gebrannt I
Vsu S. H. l;
Tie sämtlichen Zimmer der ersten
Etage des großen Bankier Walff’fchen
Hauses in der ist-Straße zu V. wa
ren tageshell erleuchtet; die lieblichen
Töne Strauß’scher Walzee und an
derer Tanzmeisen drangen auf die we
nig delebte Straße; im Hause des
Herrn Bankier aber ging es äußerst
lebhaft zu
Jn einem großen Saale drehten sich
in reicher Balltoilette die Paare lustig
im Kreise, in einigen kleineren Sälen
wurde gespielt, und in wieder anderen
an offenen Tafeln soupiert.
Alle nur erdenllichen Delilatessen
nnd Speisen waren anfgetifcht, und
Wein und Champagner flossen in
Strömen
Beirn Herrn Bankier Wolff fund
große Soiree und Ball statt.
Niemand ahnte, daß es ein Ab
schiedeball war.
Wer aber ist der Banler Wolfs?
Sonderbare Frage! Jedes Kind kennt
den steinreichen Bankier Wolff, wenn
anli nur dem Namen nach.
Von allen Seiten wird die Wodu
laenäi und Liebenswiirdigkeit dieses
Ehrenmannes gerühmt; jedermann
macht gern Geldgeschiifte mit Herrn
Walfi, und man vertraut ihm ohne
Bedenlen sein ganzes Hab’ und Gut
Gli.
Doch hören wir, was sich acht Tage
nach dem erwähnten Abendsest neig
nete.
Seniationelle Gerüchte durcheilten
die Stadt; anfangs unter dein Sieg-l
der größten Verschwiegenheit, flüstert
einer dein andern die unglaubliche
Neutgteit zu: s
»Der reiche Bankier Wolss ist
durchgebrannt!«
Allein das Flüstern wird lauter;
denn nicht nur Geldmänner, sondern
auch weniger Bemittelte haben ihre
sauer ersparten Groschen dem heern
Bankier Wolss zur Verwaltung an
vertraut, und bevor vierundzwanzig
Stunden vergangen sind. weiß die
ganze Welt, daß der ehrenwerte Ban- .
tier Wolss samt Frau und Kind in
der Tat durchgebrannt ist und in der»
Eile viele Hunderttausende mitgenom- J
men hat, uin die er zahlreiche Perso-»
nen, wohlhabende und arme, betro-l
gen dat. i
Die Sache tam zur Anzeigex Steck-« j
briese wurden nach allen Richtungen(
erlassen und die umfangretchsten Erst
mittlunaen zur Ergreisnng des Ent-»
swtkenen angeordnet, aber alles verge
dens.
Herr Wolfs war, wie dieser nnd
jener retnniiir nicht Beteiligte froh-!
lockend meinte- »kiliictlich« enttommea.
tsr hat« wie später bekannt ge
worden, sein-.- Echritte damals nacht
den Lieseinigten Staaten Nordameri
t»:-:— gelenlt nnd in der Stadt Ebicago
vrzi neuem ein Bantgcschäst eröffnet«
Täe5, san-sie manches andere, wac
deziiglich der Assiire hier initgeteiltJ
werden sott und innen-n interessierens
dürfte· ist seinerzeit durch einen Brief- «
wechsel seitens des ttntslohenen und.
eines seiner Freunde verraten wor:l
ven·
Zeche- Llllanate, nachdem Bankier
Wotff Deutschland verlassen und in
ver neuen Welt fein Heim aufgeschla:
gen hatte, ereignete sich etwas recht
ilnliebfames fiir ihn
Friih am Morgen eines Tages öff
net sich die Tiir zu feinem höchft ele
gant und tomfortabel eingerichteten
Comptoir, und herein tritt ein Be
tannter von ihm aus der alten Welt
dessen nicht angetiindigtes und plötzli
ches Erscheinen den Deren Bankier
faft einer Ohnmacht nahe brachte.
»Herr Exekutionsinfpektor!« raffte
Herr Wolff sich auf, auszurufem an
allen Gliedern zitternd, »was ver
schafft mir das Vergnügrni«
»Da Sie mich noch kennen, Herr
Wolff«, entgegnet jener nähertretend,
»so werden Sie leicht erraten, weshalb
ich samme. Ich will Jhnen aber im
voraus oersichern, daß mir die Ausd
fiihrung meines Auftrages nur halb,
fo fchwer wird, wenn Ihnen meins
Erscheinen, wie Sie sagen, tatfächlichi
l
ein Vergnügen bereitet".
Der, welcher diefe tröftenden Worte l
sprach, war der Exelutionsiiifpeltor"
heßler aus V» eine dafelbft allgemein
bekannte Persönlichkeit ;
»Ich bin«, fährt jener teilnehmend
fort, »so fehr ich dies auch bed ure,
von preußischen Gerichten beauftragt,
Sie zu verhaften und nach Deutsch-.
land zurückzuführen. Den Grund !
brauche ich Ihnen wohl nicht zu f.i !
gen«.
annit präsentierte er dein Herrn
Bnntier einen besehen-denen roten Bo- ;
gen, nnd dieser knickte zusnincnen mit :
dem Ausruf j
»Um Gottes willen, ich bin verlois
ren!« !
,,Crmnnnen Sie sich!« sagte Heßler, ·
zuspringenb, »nehinen Sie die Suche
nicht schlimmer nlsj sie ist. Es kann
noch alles gut werden«.
»Sie haben recht, here Jnspektor!«
etwidett der Bankiet Wolsf daraus
schnell gefaßt, indem er sein Gegen
über fragend anblictt. «Sie hiben
ja ganz recht; wo bin ich nur mit
meinen Gedanken! -« Sie sind ein
Meaxz Sie sind sogar ein braver
Wen iRehmen Sie dies«« s- s hält
s
Tihm Banknoten im Werte von 3000l
Dollar hin, «reisen Sie ab mit dem
roten, mit dem schrecklichen Papier,
das mich so in Angst gebracht hat,l
und sagen Sie den preußischen Gerich
ten: »Der Wolsf ist nicht zu fin
den«.
»Mein Herri« antwortete Heßler
entrüstet. »Was fällt hnen eins
Wie können Sie sich unter tehen, Ver
gehen auf Vergehen zu häufen! Sie
wollen sich jetzt auch noch der Be
amtenbestechung schuldig machen!
Glauben Sie, daß ich mich des eitlen
Mammons wegen der Gefahr ausset
zen würde, mein Amt und meine
Ehre zu verlieren?«
»Sie haben recht, Herr Jnspettor!«
entgegnet jener wieder zustimmend
»Sie können sich unmöglich wegen;
lumpiger 3000 Dollar der Gefahr der «
Amtsentsetzung aussetzen; ich sehe das«
ein und biete Jhnen daher das dop
pelte ja das dreifache, aber lassen S- e i
mich im übrigen ungeschoren und ma- «
che« Sie sent-: sich «qu vie Bei-uns
Heßler war bei den letzten WortenT
entrüstet aufgefahren und lirschrot·
im Gesicht entgegnete er:
»Herr, nun habe ich es aber satt:
der Worte sind genug gewechselt. Sie ;
haben mich soeben auf das gröblichste·
beschimpft, und ich tenne nuninehr"
keine Nachsicht. Machen Sie sich da
her unverzüglich bereit, mir zu folgenj
oder seien Sie der Anwendung von.
Geivalttnaßregeln gewärtig. Meine
Gehilfen harren draußen meiner Be-I
fehle«
Die letzten energischen Worte des
Beamten hatten den Bankier, welcher
schon gehosft hatte, sich los««-·zutausen,l
wieder vollständig geknickt. f
Aber einen legten Versuch wagte erl
dennoch
Enden Sie Erbarmen mit einein
Familiendater«, stammelte er· «Las
sen Sie mich, wo ich bin, Herr Jn-z
speltor; nehmen Sie 2(),000 Dollar
und melden Sie den Gerichten, was
ich Jhnen schon sagte: Der Wolf,
ist nicht zu finden« . i
Sein Blick hing forschend an dein«
des Jnfpeltors Heßler.
Dieser überlegte eine Weile und?
sagte dann plötzlich, anscheinend ge
rührt und in gänzlich veränderten
Tone:
«Hören Sie, Herr Wolff! Wir
waren stets Freunde und wollen es
auch in Zukunft bleiben. Unserer
Freundfchnft zuliebe opfere ich meine
Ehre und ntzeptiere Jhr Anerbieten.:
Bleiben Sie, too Sie sind,
von dannen«.
Und fo geschah es.
Heßler reiste ad, nicht ohne die ihm
i
ich ziehe: »
i
von Wolff nngebotenen 20, 000 Idol-Z
lar in Empfang zu nehmen, und je
ner blieb, wo er mar, in Chicngo.
I . I
Einige Wochen nach dem erzählten
Vorfall empfing der Buntier Woiff
ein Schreiben einei- Freundes aus B.« :
welches folgendes- Postftriptum ent
hielt:
»Man-, wag Reuez. Der Entn
tionzinspettor Hes ,1er ist auch durch
gebrannt mit Hinterlaffung vie er
Wechselfchulden. Alter Wahrschein
lichkeit n ch ist er Neid-MS n:ch,
Ameritn gefliicl)tet«.
Und daß diese Annahme nicht un- «
begründet war, besoeist der Streich,
welchen Heßler dem Buntier Wo ff
mit dein Haftbefehl spielte, der na
türlich gefälfcht wur.
»Was bin ich doch fiir eine Schan
te!« foll der Buntier Wolff beim
Empfang des oben erwähnten Briefes
geäußert haben
Vater nnd Sohn.
Von dem srnnziisischen Kanzler
Oenri Frangoig d’Aguesseau, dem
sein Vaterland nachhaltige Verbesse
rungen in Gesetz- und Rechtspflege
verdankt, weiß man, daß er Entschei
dungen von weittragenver Bedeutung
nur sehr langsam und immer erst
nach sorgfältigjier Prüfung aller in
Betracht kommenden Umstände zu
treffen pflegte. Sein Sohn, der
gleichfalls Jurist mar, bei dem man
jedoch von des Vaters umsassender
Bitt-atra kaum einen Hauch zu spit
ren vermochte, war das Gegenteil von
ihm.
Eines Tages nun, nach einer recht
scharfen Llugeinnndersetzung zwischen
dem Kanzler und seinem unebenbiiv
tigen Sohne, gl ubte letzterer seinem,
Vater einen scharfen Hieb versetzen zu «T
können, indem er spöttisch sagte: »Be
ster Vater, Sie wissen alles nnd ent
scheiden doch über nicht-J. «
»Und du, mein Sohn,« antwor-;
tete lächelnd der Kanzler, ,,iveißt!
itichts und entscheidest doch über al-,
es.« ?
i
—
—GervissennatteTrauer.
»Wie lange matten Sie eigentlich
um Ihren verstorbenen Gatten
trauern?«
Witwe-. »Geno« ein Jahr hab' ich
mir vorgenommen«
»Ihr Gatte ist aber doch schon
über ein Jahr tot, und Sie gehen
noch immer in Schwarz«
Witwe: »Ja, ich hab' aber in der
Zeit mehrmals mit der Trauer aug
seiest«
—- O sfen. Sie: «Sag’ mir nur
tvas willst Du aus dem Festessen?«
Er: »Mit essent«
Zubllåuutsiahh
Das laufende Juli- erlnnert an viele
wichtige Entdecuusem
Das Jahr 1918 bringt uns die
Jubiliien einer ganzen Reihe be
dentender Entdeckungen und Erfin
dungen, deren wir uns als Mark
steine der menschlichen Kultur dont
bar erinnern sollen. Mehrere Er
findungen sind zwar durch andere
längst überholt worden und haben
für uns somit mehr geschichtliche-s
Interesse, aber wir müssen sie als
Stufen der geistigen Entwicklung
der Menschheit würdigen.
Der älteste Jubilar unseres Jah
res dürfte wohl die Seetarte des
Pietro Vesconte sein, die 1718 ent
worfen wurde. Sie ist die älteste
dotierte Seelarte überhaupt und
von größtem geschichtliche-i Wert.
Tags Jahr 1518 kann man zu
nächst als das Geburtssahr der neu
eren Fenerspritze bezeichnen, indem
damals Anton Platner in Augisbnrg
diesem Feuerlösdsgeriit den ersten
Windtessel zufiigte und es so
eigentlich erst leistungsfähig machte.
Ferner stellte in jenem Jahre der
berühmte italienische Maler und.
Erfinder Leenardo da Vinci seine
experimentellen Versuche iiber das
Wesen der Reibung an. und zwar
nicht nur über die gleitende, son
dern auch iiber die drehende, die für
die Phtssil von grundlegender Be
deutung werden sollte.
350 Jahre sind es her, seit der
Tiibinger Professor Philipp Anfan«
der erste Topograph der neuen Zeit,
seine 24 »bayerischen Landtaseln«’
versertiate, die zweifellos das topos
graphische Meister-wert des 16.Z
Jahrhunderts sind. !
Das Jahr 1618 bescherte ders
Welt das Perspettiv fiir zwei An-(
gen, also den heute üblichen Feld
stecher, der eine Erfindung dess(
Holland-ers Lipperstei ist.
Ferner entdeckte Johann Kehle-r
sein drittes astronomisches Gesetz
über die Umlanfszeit der Sterne.
Ebenfalls eine astronomische Entdet
kung verdanken wir deni Jahre
l718: Edmund Hallen erkannte die
Eigeubewegung der Fixsterne.
Nicht minder wichtig aber wurde
es, znm mindesten fiir den Handel
und den Staatshanghalt der Län
der, dasz der Finanzuiann JohnLaw
im gleichen Jahre die Bantnote er
fand.
Auch die bekannten Hoffmann
schen Tropfen, die aus drei Teilen
Weingeist und einein Teil Aether
bestehen nnd von dem Mediziner
Friedrich Hoffmann zuerst hergestellt
wurden, können dieses Jahr ihr
dreihundertstes Jnlnlauiu feiern.
Erst hundert Jahre alt ist daqesl
aen die Entdeckung der Diphtherie
durch Pier-re Bretanneaih der zit-1
gleich auch die Alaunbehandlintg
nnd den Lufiröhrenieluiitt zur Ve
fiitnpsuna dieser Krankheit in die
Liledizin entführte
Auch die Erfindung des- lnnsers
uen Ziiudhiitcheng ist gleich alt; eiJ
wurde 1818 von Joseph Eaa iit
London ersinntlss hergestellt Tas
Jahr 1818 ist anch das lllehntstszsl
jahr der Tiefseeforfchnna, die vou
deui englischen Eeeossizier Jahndlioß
angebahnt wurde
Auch die erste einwandfreie Tlllnli
tiplikationginasclnue wurde vor hun- J
dert Jahren von Thomas in Col-i
mar konstruiert.
Fünfin Jahre find seit der Er
findung der ersten mit Drucklnft he
trieheuen zahniirztlicheu Bohrntaschi
ne von G. F. Greeu verflossen, seit
dem Erlaß der ersten Quarantänei
Vorschriften anfarund der Seuche-n
Forschungen des Franzosen Sulpice
Antoine Fauvel und seit der Ent
deckung der Ursachen der Blutveri
giftnng durch Ernst von Bergmann
und Lsniald Schttiiedelserg. 1
q
Niesenberkelsc in Berlin
Von dem Bertehr, der in der Sil
vesternacht in Berlin herrschte, gibt
die Fiequenz aus der Hoch- und
Untergrundbahn Zeugnis-L Während
in der Silvestetnacht des Jahres
IRS-U aus der Hochbahn ZEILWU
i
!
l
Jäeisanen befördert wurden, haben in «
der letzten Eiwesternacht -181,UUU
Personen, somit BUOMW Personen"
mehr, die Hoch- und Untergrundw
bahn benutzt. Die elettrisclien Etru- s
stenbabnen wiesen gleichfalls einen
bedeutenden Verkehr auf.
—- oOs —---——
Praktische Schioeizer.
Jn einein Schulhause in Baden»
tin der Schwei« ist siingst eine Heiz
unlage dein Betrieb übergeben wor
den. welche die Heszsrage aus ebenso
geniale wie einsaclje Weise löst. CI
handelt sich um eine Warnitoasser:
heizung, zu welcher die überschüssige
Rachtlrast des Elettrizitätgwerteg
benutzt wird. Jn einein mit einer
Wärineisolierschicht uingebenen Be
hälter, der 15,0W Litek Wasser faßt,
sind elettrische Widerstände eingebaut
worden, die während der Nacht das
Wasser aus 110 Grad Celsius zu ek
hiszen vermögen· Offenbar hat man
es hier mit einer Neuerung zu tun,
welche in bezug aus die Heizskage
neue Wege vorzeigt, um so mehr,
als es sich um die Verwendung der
bisher unbenüyten elektrischen Nacht
kraft und ihre Umwandlung zum Ge
brauche während des Tages handelt
Ilie Telephon Oper-tot
liistkihutor of Uns-ges
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They m message-s ot joy, of soll-ow, ok suoooss Sud ok
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IEIMSIA TELEPIIOIE chPAIV
Save Pius-I
sit-« VIII- ssnslsiks Its
satt Uhu-U- lud-Cl
Pa» .
ungtmug - Akt d
2 » . tcmnqcn
. Jnm 1918 «
Hinsichtlich einer Anzahl von Bnrlington Passagierzügen durch den
Westen werden Veränderungen eintreten, die on obigem Datum in Kraft
treten werden.
Das reisende Publikum ist ersucht, im Voraus den nächsten Tickets
Aaenten zu konsultiren, um sich zu v«erqewissern, wenn in dessen Umge
bung irgend eine Veränderung in der Zugzeit oder im Bahndienst einge
treten ist, damit die Reisenden keine Unbequenilichkeiten erfahren.
lBuiImgton l
.. Roms
Tbos. cannot-, TicketsAgent, Grund Island
L. W. WAKELY. General-Passeakek-Akeat
1004 kam-to sekøsse Ovid-, Not-ruh
Verlangt «Famos"
und pntwnifirt damit eine Ost-nnd
Island Jndnstritx
Fest-N Arm-Ia, crfrifcbcnd und nicht brmufcbcnd
Ein Getränk, welches irgendein anderes
anf dem Markte gleirliknnnnt
hört-gestellt von der
WWJ lsUWJ Mle UUMPMY
Blumen 18811
«FLORENCE" Oelöfen
" Keine Dochte,
- Keine Ventilc,
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Kommt nnd überzeugt Euch in ·
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BZIUMJZIJWV ä- E VÆVS
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Telephon: 1234 218 Ost s. Ott.
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