Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 28, 1918, Sonntagsblatt, Image 9

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    Honntagsblatt du
Staats Art-Zeiger und Jserold
IIIJWI.OWIW ssssss
Es kr Wut Tritte ;
VO- L: muss III-wie
- XII-s —--- - . .2-W
Ei war Eier st. April nnd ein gro
ßer Jac; im Kadettentarpt Die
Kisiniien der Meinen, dxe iiinrmers
iichen Schnur-many wurden fhin die
Voranitalt eingereiht, wo der ent
iofucssrsseickn Wird mit seinen sah-s
ir- en Dornen-, Minnen und Ecken des
sinnt der rrm ndnungstosen Zu
chauer wie eine-nahte Passion mit
billigen Ehren erscheint
Irened unt- unbednglich standen
einzeln und zu Paaren die Neulinge
aui iDem Ansiaithose umher-. Die
unwdntern ichlrchtiidenden Uni
toemen drunter-» wo fir nur konn
ten. Und dic Augen dieser Kinder
fotgten mit begehrtichem Staunen
den richtigen Nrrdettem die mit schein
barer Nonchaianre alles an Tollheit
nnd Iorichheit vorsiihrten, wag Ge
neration von Generationen eben auf
geschnnppi hatte.
Ein wenig abseits unter einen
Baum stand einsam ein winziges
Kerlchen, das bei gutem Willen zur
Not noch die rorichriitsrniißige Größe
hatte. Jn ferner schlotternden Uni
forrn fah es aus wie eine ileine
Ladpenpuppr. Den Kopf ließ der
Wicht traurig hängen, und so nahe
stand er an rein Stamm. daß man
meinte, Mutter habe ihn zur Strafe
in die Ecke gestellt. Da kam ein au
derer Knirps les Weges. Der schaute
nicht rechts und nicht links und
schlng ein Rad nach denr anderen,
als iei dies die einzig anständige
Art. sich fortzubewegen
Piiitzlich blieb er an dem Baume
stehen und fah gerade in das blasse
Kinderzeiicht, an demqin Paar bittere
Tränen entlangglitien.
«Heimweh?" fragte er mit einem»
Anilug von sehr unvorschriftsmäßiss
em Mitleid. Er selbst war ebens
uintaner geworden und war durchs
das Ericheinen der neuen Schnappii
iäcke von der eigenen Schnappsarlii
sichmvch befreit nnd sur höheren«
Stufe des Brotiatles adanziert «
Da machte der Brotiack eine?
stramme Verbeugung und sagte:
«Geitatte. mein Name ist Freiherr
von Reichenberg«.
»Ich heiße Fritz Selcke«, inurmelte
der andere.
»Ja, also Heimweh hast du«, fuhr
Reichener iort und legte ihm trö
stend den Arm um ie Schulter.
«Da3 mußt du nicht so schlimm neh
men. Die Zeit und der Drill wer
den das schon wegbringem Jst uns
Alten auch mal so gegangen. Ueber
haupt der Dritt. Na« ich sage dir.
du wirst dich wundern. Bisher, das
ist ja alle-«- nur Kinderei". Der
Brotsack lam iich lehr wichtig vor.
«Uedtigens, laß nur die anderen
nicht merken. daß du slennst, sonit
wirft du asig damit ausgezogen
Mutteriiihnchen tann man hier nicht
ausstehen«.
»Ja, ich will ja auch kein Mutter
söhnchen sein. Aber ich habe doch
meine Eltern so lieb und bin noh
nie von hanc ortgewesen«, sagte
der Meine zu raniich· »Mutter
tvollte mich eigentlich gar nicht weg
geben Aber Vater meieite, es wiirde
ihm eine grosze Last abnehmen lind
Ossizier soll ich sa doch werden« wie
alle es in der Familie waren«
«Wo steht denn dein Herr Vater7«
sra«gte Reichenberg interessiert.
Isaria ist nicht mehr altid. Er
t als Lentnant den Arm verloren.
esplb sind wir auch so arm«,
plauderte er alttlug her-aus« »An-a
muß alles selber verdienen. Er ist
Agent«.
«Agent?« fragte der andere nnd
tniss die Augen ein, während er
langsam seinen Arm oon Selckeo
Schulter herabgleiten ließ. »Was
ist denn dass« ·
»Er reist siir eine große Wein
sirma. Verschiedene Klisinoö tausen
von ihni«.
»Ein — ein Weinreisenderf«'
sagte Neichenberg leise-« Seine Mund
eointel bogen sich nach unten, wäh
rend seine nd mit einer hilslosen,
heimlichen ewegung liber den Aet
mel sulir, als sei dort etwas Staub
»Drit, na sa« , meinte er unentschloss
sen Dann blickte er sich ver-le n
uni. »Ja, also —- du, da war
meine Freunde aus mich«. Damit
sandte er sich ab und lies aus eine-n
HeiHeien Kreis von itadetten eu, der
su beobachten schien Eine er
- eneClieine war es, lauter kute
ss » . Da irae der Gras Me
s - der Aadett von Gliltroni ans
- arg. der Freiherr von Löwe
»Hei-d der Gras Tecener. Und
Eiter sa in kleinen, billigen
« - Fort nnd liaderten istt
?-s-.«JH»
dein Right Ins tdnen neuem-;
Ite staut-en nssetchntttem ttucheen
see essen-en lpte atedt din- Ins
It t du sengt-, ttnd Hatten III-en
ten Mttttäeswesedendtntt Letäemten
etnen Mamtehtsqer. Senkt tttets
ten-sie nett need dte ntten Traditionen
ges nnd etesen tt,ee Kenner wieder
festen werden. Das gntt wie da
Itnen tn vee steckte-.
set vtetee Utteee Ktnvee gesellte sich
Michael-ers
Use väet wandten sich nach then utn.
Am Haft tm dich bet den Schnapps
Leisten nnjetchuttettf« tengte Gäste-ev
ithntich.
«Ce des-M, dte hoben Fraß nett
settenedt und werden tdm gegen nn
tsnptge Behandlung tout est-geben«
etgsnzte Löwented.
» «Ptedftnume, olle Pichpftaunee«,
Iqeten tte alle durcheinander. »Ah
du was ndjetetegtF —- Lns mnt
tat-tm'
«Stuß«. antwortete Netchenbeeg
und tippte mit seen Itn er nut ttte
Stim. «Bekpeeht seid igeC Dann
zog et eine Grimasse des Ahicheut
und sagte: »Me, bei dem Jungen
stedt es powee net-, der riecht nach
arme Leute«.
Die anderen riitnpsten die Nasen
und schwiegen. Nur der Gras Ieise
ner meinte im Konoersationstom
öGoth Armut schändet schließlich
ni t«.
»Diein machte eine groß
arti iibeeiegene Vandbetvegnng:
t is noch jar nischt· Wenn
i r» man wiisztei, was dem lein Alter
»Na, was denii schon?!« — Alle
steckten neugierig die Köpfe zusam
men.
Reichenberg fühlte das dringende
Bedürfniss, ein gründliches, seelisches
Reinigungsbad an sich vorzunehmen,
nachdem ihn sein Mitleid in eine lo
üble Lage gebracht hatte. Er legte
alles, was er an vornehmer Verach
Daltung und sagte:
«Nee, det ratet iqr doch nich. Und;
een Standal ist es, so was im Lords
zu haben. —- Dem sein Alter ist ein!
Weinreisender!«
Keiner gab einen Laut von sich. !
Und dennoch toar es, als ob ein
Seufzen tiefsten Leideg von ihnen
sortwehte. Bloß und betreten schau
ten Isie einander an, und ein aber
gläu ischer Schrecken saßihnen in
den Gliedern, wie wenn surchtsame
Menschen unvermittelt auf einen
Leichnam stoßen.
Und wie sie so dastanden, wan
delte sich der Schreck in Scham —
Schmn in die Seele ihrer Vor esetzs
ien inein, die so etwas dul eten.
Die cham aber wurde znr wütenden
Bosheit.
»Was ist da zn machen?« meinte
Melchenau ratlos.
»Zuniichst mal ausbaloowerm wie
so n Geschöpf eifentlich aussieht«
sagte Löwenich, nnd in seinen Augen
lag ein eisiges Glitzerm
Da machten sie sich auf und
schwärrrten in großem Bogen um
den Bat-rn, sc- ivie die Geier ein
weidivundes Reh umkreisen.
Von Stand an war dieses Kin
des Schicksal besiegelt. Wie eine
Seuchenmauer la es unt ihn, daß
er einsam blieb, o einsam wie sein
fBatey der Weirireisendr.
« I
I
Aus Stube Z wurde eine große
Feste geseiert. Der Kndett lDeine
mann hatte Geburtstag Und dn
schickten seine Eltern ihm die herk
lichsten Leckeeeiem von denen er im
weitesten Maße abgab. Jn, Deine
mnnn war sehr beliebt im Rossi-L —
Hete Heinemnnn war Land-behe
ossiziee und Rennen Seine Frau
lonnte ihm das leisten. Die hntte
ihm ein Ninsenvekniögen und ihrem
Sohne ein merkwürdig orientnlisches
Aussehen beschert. Deshalb hieß der
Junge im Korps der »Peesek««.
Die Sindetten drängten sich um die
getvnltige Geburtstngsliste und be
gutnchteten mit liisteknen Augen die
Wunderdinge, die der Perser da
hemusttnmtr. Eben tnm eine Litte
mit gefüllten Bonbonå zum Vor
schein. Die hielt ek lachend hoch und
ries:
«Geabscher!"
Die Kndetten stellten sich gehorsam
an der Wand aus und das Geburts
tag-sind tvnes eine handvoll Bon
bons aus dle Dielen.
Da donnekte die wilde Jagd heran
und stürzte sich zu Boden. Und die
Söhne der Listen die in tleinen Ne
een bei Minist- Wochenblatt und
eadtttonen lebten, bnlgten, schlugen,
bi en und wnegten sich um die ge
li ten sont-pay die die band des
ueäsets gnädig aus sle hetabeegnen
e . .- «
Still in einer Ecke bei seinem
Spinde stand der kleine Iri Selele
und s ute mit ängstlichen en in
das w atmelnde tKnäuel. Sel st da,
S
tu mt jeden Dtssett sehn Maß
tqtsge zweit. durfte et ttth stumm4
Ia Peter hatte Wissan tkt
est-ten Aste ed htnttakzebttim Ita
chegd spukt-e ee mu:
Eint Dei-eh tft out Las-et huer.
Ei tft teitt Bettes mehr. Seit-H
meine Akte Nimmt mich schon on".
Seht sltå fiel ttttf Seide. Es
tout lsttt die Frucht sit tttsd rief:
«-- it, »Ob« damit du auch mktt tout
Akt äadigts in den Magen tecegtt«.
ltfe durfte sich fortfuhr-tu Akte
et bückte sich nicht damit-.
« .Wai« vtt tvtttit nichtW
Det Knirps- tühkte sich nicht·
»Ach Ettnvswtttm will tch leh
eett", fftie ver Petiet und ichtug
das outechte Kettchen mitten me
Gesicht. Dann faßte te thtt am Ge
nick, druckte thtt mit dem Mund out
den Boden tmv nicht eher lte ee los.
alt bis Stute das feste Wehen
der schmuhtgem angebtssettett Frucht
htnuntetgetviieg hatte.
Und die anderen sahen attt höhni
schem Geittlett auf pas tat-tote
Schauspiel. Nein, des Perser war
doch etae zu utkige Ktutr. — Bravo.
Peefeet
. I O
Einige Monate waren vergangen,
und mit dem schonen, warmen Som
mer tam der Tag, an dem vor elt
Jahren Iris Selrke unter des-en und
Bangen seiner Eltern aus die e herr
liche, grausame Welt getornmen war.
Die Eltern hatten ihm eine büb
sche Torte gesandt, damit er, wie es
die uralte Sitte erheischte, seinen
Stubenkameraden etwas spendieren
konnte. Den Brief hatte er in die
Brusttasche gesteckt, daran wollte ers
sichsnachhery wenn dje anderen aus;
dem. Hofe waren, noch ganz beson- l
ders erfreuen. Aus der atrine war
er sicher ungestört
Jetzt putzte er sein Brotmesser
schön blank, dann schnitt er die Torte
sehr gerecht in gleiche Teile. Für
jeden ein Stück. Nur das Mittelstiick
mit den Früchten daraus war etwasq
größer. Das jollte der Stubeniilteste
haben. Nun nahm er die ganze
herrlichkeit vorsichtig aus seine hönde
und-ging zu i.em ersten Stubenälte
sten.
»Gestatie, heute isi mein Geburts
tag. Ddrs ich dir ein Stück Torte
anbieten?« Er bekam ganz kote
Backen vor Freude und Schürt-tem
heit. Die Kadetten saßen alle um den
großen Tisch und hatten mit Stau
nen Selrkes Vorbereitungen angese
hen. Der Stubeniilteste blickte flüch
tig aus:
»Da-rie, ich esse keinen Kuchen.
Aber ich gratuliers«.
Der Kleine machte zum Dank eine
Verbeugung und wandte sich zögernd
gegen den zweiten Stubenöltesten.
Der hatte die Fäuste gegen die Ohren
und tat, als ob er furchtbar kbiisselth
obgleich gar keine lLtlrbeitsstrende war.
Weiter ging der Kleine. Jhm war, als
trüge er sein Herz vor sich aus den
Händen, nnt es zu verschtoenden ge
gen einen einzigen, freundlichen
Blick. Aber leiner griss danach, und
je winziges die Knirpse, um so nn
verhohlener wurde die Verachtung.
Nur der »Vielsraß der Bude« hob
seine gierigen Finger. Da tras ihn
unter dem Tisch ein mächtiger Tritt,
und tvie eine Schnecke zog er rasch
den Fühler ein So gelangte Seide
ibig ans Ende, too als letzter der
»Budenriipel« hockte. Der mußte
.wohl me en, daß man von ihm ganz
lettvas esondereo rwartete. Mit
einem spinnegistigen lict drehte er
Jstch um und schrie:
T «Friß deinen Dreck alleine. Wir
;h.1ben satt zn essen!«
? Seicte senkte den stops ein to,eniq
:tieser. Dann schlos, er seine Torte
ins Spind, stellte sich stralnm an der
Stubentür und fragte den Stuben
ältesten:
» »Bitte um Erlaubnis, austreten
Izu diirsen«.
! Der tsinie, nnd Seide ging lang
sanr hinaus
Kaum hatte sich die Tiire geschlos
sen, da schlug der Gras Tesener mit
lderLD Faust aus den Tisch und ries:
i
s
Dem ham wiecs aber jegeben«.
Und Löwenielk meinte:
»Ein zu tattloser Bengel, dieser
Selckec
Und die ganze Gesellschast brach in
ein toteherndes Gelächter aus. Der
Stubenälteste aber wies ans den Bu
denriipel und sagte:
»Geh mai nach; am Ende läusi er
zum Leutnant pe en«.
Nach einigen inuten kam er zu
riick und meinte geringschätzig:
»An dem Loiut steht er und heult
iiber enem tarierten Briesbogem too
oben irgend so was Jes stlichei
drcwsedenckt i Wahrscheinl ch: rig
e,sentor einreisender.— o
itaan Stracks so was auch heim-weh haben
ann
——1
III Finstin IS fslssgicn Ta
s Den- Iis Its-sch- is M Mi
H avkssflci J Keins-, Isics
Iskssi kkmßm Eskfitsts Mk im sk
Ssßisefgs Isseg Sigm-a Ist-ask
Si plsierkiea Sees-sägt and skiz
Mem Spsikkilkl sann im Mask
m.
Eine hist Este-i flugs kiictie em.
kscilk - stka«
In Fiitnn trat Jst den Leut
Its-t
Jschigehn Kissen-a zum Schwim
jgsL Entschka »
»Am-If -- Kadflxrnna". rief der.
Die rosige-e Kerlchen lrabbelten
dicht hintereinander die fenlrechte
Leiter empor nd ließen sieh mehr
ooe minder for ch von der tlattforin
irr die nnangenehnie Tiefe fallen
Mechanifch zählte oer Leutnant die
einzelnen Sprünge —- ein —- zwei
—- Mdrei —- —— — fünfzehn-E— fech
— siebzehn —- andt Halt, ein
Dritwberger. Wo ift Nummer acht
hnii Der muß zur Strafe zweimal
dringen —- Suchend fah er sich um.
Da fiel fein Blick auf einen Kndeis
ten, der ganz weit draußen, nißers
b de: Anstalt, eilig von dannen
qtpamnn —- Ei der Teufel, fchon
wieder einer verboteneriveife drau
Fen lianrn wendet man den Rücken,
o treiben die Kröten Allotria. —
Der Lentnant spähte scharf hinaus.
»Wer ift denn das. —- th das
nicht der Seine-XI fragte er einen der
Mherftehenden Kot-eilen
«Zu Befehl, Herr «Leutnant, ich
Flaubek
Er legte die Hände vor den Mund:
«Selite — Sei-ekelt«
Der fchivaninr ruhig weiter-.
»Na, fo eine Frechheit« lachte er
ärgerlich. »Warte mein Wirsch
chen«. Er zog eine Pfeife hervor
und blies hinein, daß es liber die
Anftalt gellte.
Die braungebrannten Schwimm
lehrer sprangen herbei.
»Vorwärts, Rettunasboot flott!«
Einige Augenblicke später sanfte
das Boot übers Wasser, dafz die
fchlveren Riemen lnaelten.
iUnd an der Barriere drängten
Hch die Kadelten neben dem Leut-.
nunt nnd fchanten fchivatzend und»
lachend zu, wie der Abftand zioifchenf
dem närrifchen Ausreifzer und feinen
Verfolgern immer kleiner wurde.
Plötzlich wandte er den Kopf, hob»
die Arme hoch nnd glitt lautlos in
die Tiefe, ohne auch nur ein einzigesi
Mal wieder hochznlomniein
Drei Tage wurde die Stelle abge-»
sucht. Die Leiche hat man nie
mals gefunden. Ja, diefe Bengels
sind doch zu leichtsinnig. Alle paar
Wochen wird ihnen eingebliiut, daß
es da draußen Strudel nnd Strö
ninngen gibt, aber sie laffen eH halt
nicht, bis es zu fpiit ift.
Die stamerade waren ordentlich
traurig. Jhneit fehlte etwas
—4——- ..-.
Chinefiselfecs Lotto.
Die «Söhne des Vinrme15« sind lei
denschastjiche Evtteriespieler nnd gar
oft versammeln sich eine il nzahl Chi
nesen, um das Gliict herausznforderm
Denn beim chinesischen Lotteriespiel
musz jeder Spieler persönlich anwesend
sein. Jeder erhält ein weißes Blatt
Papier, das er mit dem Pinfet mit
zehn Zeichen versehen darf. Das Los
tostet etiva 10 Cents, fiir 20 Gents
darf er zwei Reihen, fiir 30 Cents
drei Reihen, je zu zehn, auf seinem
Blatt auszeichnen. Jn der Mitte dei
Rmnne5, in dem tin-·- Lotteriespiet vor
sich geht, befindet sich ein großer Tide
an dein Vier Gehilfen des Lotterie
Priisidenten sitzen Hier liegen mich
die genauen tiopien der Zeichen-Zwin
tiinationetn die jeder Spieler ans sein
Blatt getnscht hat
Vor dem Präsidenten, der ebenfalls
am Tische sitzt, steht ein grosch rund
liche-s Gesiis3, das bis an den lliand
mit tleinen Papierschnitzeln gefüllt
ist. An einem tleinen Tische in der
Ecke sitzt ein zweiter Gehilfe, der ein
ähnliche-» aber leere-S Gefäß vor sich
hat. Auf ein- Einladung des rit
sidenten hin zieht dann einer der la
ivesenden zehn Papierstiicte aus dem
Topf des Präsidenten und legt sie in
das Gefäß des Gehilfen. Dieser
nimmt nun die Papiere Stück für
Stiiet heraus und liest mit monoton
ssinsender Stimme die Zeichen vor.
Die vier Gehilfen am Tisch markieren
snun auf den Duplitaten der »I)ose"
vie Zeichen, die mit dea gezogenen
übereinstimmen, mit roter Tasche.
Wenn unter den zehn auf ·dem Lose
angegebenen Figuren fünf mit den
gezogenen übereinstimmen; so gewinnt
der Inhaber des Lpsec 20 Cents,
stimmen sechs überein, o empfängt er
2 Donat-C bei sieben 1 Dpllaes und
bei ruht 100 Doktor-. Diese Gewin
ne werden sofort bat ausgezahlt.
Jst-i Bist-as its-H sei steck III
im- zwskg der jmtzig W
es ist-a III-, Eva-M mik yya III
gfkfmsakagsihsris ietksidm ist-d ßv
passen IMM- åsgk eig- Lfsih isten-g
Ida est-Hader gekch Fa feig. Bisse
teisevfcqssixmeße Zwist , befassen tiefe
Lyttme in gcsgeig Mo siegst und
ZEIT-n oft sue-Ente Bin « EIN eig
ceifiq fes-H can dksi gkkskinxchten
Ergebnis
-- » - j. Eis-k- »si
Ists-sum
status-i Inst-Ists erzielt- geth
Ists-state
Noch ver hundert Jahren war
die Psachalogte eine der abstrakte
sten Wisseniclmstetr All-stattlich aber
ragte dass viacholegtislse Problem
aus der engen Senat-e des lab
strakten Wissenschaften tu die der
experimentellen lltttet·stnl;tutgettliins
ein« tllnterita kann siir sich die
Ehre in Anspruch nehmet-, dein
Gebiete- der Wirtsckzastsststntwlogie
die ersten Anregungen gegeben zu
haben. Man ging iugar so weit,
daß man ersahrene erprritnentelle
Psychologen bei griiszeren lluiers
nehnnnigen al-:· wissenschaftliche Be
rater anstellte. Die Ausgabe dieser
wissenschaftlichen Verater war, die
besten psyclwlagisctnsn Bedingungen
siir die Arbeiter der verschiedenen
Industrieu- herauszrtsindea So hat
J. V. ein wissensitsastlicher Betriebs
leiter die Arbeit der Manrer plan
mäßig studiert nnd dabei gesun
den, daß eine llnsnnnne von Bewe
gungen von den tlllanrern vergelt
det wird- die tnit der Arbeit gar
nichts zn tnn haben. Es wurden
auch ihre Werkzeuge untersucht,
nnd da stellte esJ sieh heraus, das; sie
feinesweg der psnchovhysisrheu stie
dsngnug der in Betracht kommen
den Arbeit angesiaszt waren. Wie
ans vielen Gebieten sa . war
auch hier dass Herkommen. die alt
iiberlieserte Art zn arbeitet-, herr
schend, die keineswegs von wissen
schaftlichen Sparriirlsichten geleitet
wirs. Das Ergebnis der ueneins
gesiihrten Arbeitsmethode war ein
iiberi«asrl)endes. Dreiszig klllanrer
genügten, nat die Etcttteit wozu
stiiher hintdert nötig waren, zu
vollbringen, wobei keineswegs eine
Vermehrung der Arbeitszeit not
wendig war.
Ein anderes- BeistiieL das uns
die lintersnclnntgen dei; Psychologen
Tanlar zeigt. Er sand, das; die
Arbeiter an dein grossen Vethlehents
StahlwerL die Erzutassen nnd strit
ntelkohle täglich zn schanseln hat
ten, bald schwere, bald leichte Mas
sen ans ihre Schanseln nahmen,
tiud daß die Schauseln nicht dein
LIiaterial angepaßt waren. nwdnrrh
erstens eine nngleichnnjszige Lin-se
nntznng der ’.’lrbeitsiil«riiste nnd zwei
tens eineA unregeluaiszige Ermüdung
der Arbeiter entstehen iiiiiszte. Illarli
j·.ii«gfaltii,ieii Urperiiiienten gelangte
ei· ziir lieliei·;eiigiiiig, das; iiir ei
nen lriiiiigeu Lin-innenittcsarlieiter
die giiiisiigste Belastung der-Erinn
sel iingesiilir »L« Piniid lieti·i"igt.
Antheren-Hi ienitriiierte er iiir die
virjcljiedeiieii :I.li’iisi·eii, die geiisliiins
fett irerden sollten, rierii«l,sied«.·iie
Echanseln nnd tiilirte richtig aliges
itnste kliiilieiianiiii rin, die eine all
zs fieirle llelierniiidiiiig der Tllrlzei
ter Jiiid jinnit il)re liiii«eiitaliilii:"it
verhindern sollten. Sobald die klir
lieiter nach den neiien flieget-i arbei
teten, ergab- sich folgendes Resultat
Tei- Tiiriliiiliniits-arbeiten der tin
iier niir ti; Tonnen Illiiiteisial ge
irlianielt hatte, leistete ietzt BUT-in
nen aline grössere Criiiiidiiiig. Tenis
ciitfiireilkenlflialien ficli aiieh die
Priidiiltinncsioiten verringert
Von ganz besonderer Wirlnigteit
sind die tisiicliapliniiirlieii lliiteriii
elinngeii, die siiii iiiit dei- litt-eignet
lieit gewisser Personen fiie gan-,
Leiiininite Arbeiten lsisii·tiiiiti.«ieii. COL
liandelt sicli iiier darinn, idas Pra
lilein der Begabung ientnstetten
Die Versuche sind ans dieieiii Ne
liiete sehr idniiei·, da es; iiii allge
iiieiiigiiltigen Regeln seliir Diese
Versuche l·i.·iiiiien nnr tioii Fachletis
teti ausgeführt werden, die eine
uniiassende Kenntniss der inbtiliteii
ipsyeliologiielieii tsieietie besitzen.
M
P
» —- Der Grund. Geselle:
iWarnin haben Sie niir denn gekün
Idigt, Meister, ich habe doch gar
nichts getan?
i Meister-: Eben darnnil
—- ll ni ich r i e ben. Ktient (zinn
Berniittiei·): Sie iagten doch, die
Danie, mit der ich mich ver-loben
werde, hätte bloiides Haar, ichlmbe
bei der Vorstellung alier lieiiiei«tt.
daß das Haar gar nicht blond ist?l
Vermittler: O, dass wird schmi;
es istsnnr noch nicht ganz fertigl
-
Guts-Id- fis-in- ,
Tributs- ji«-ihm eh- Ia tot-Mit
tskfwgonfhww
Tit- ask-essen Esaus Lärm- die in du
stirbst-sen Iesephonie gemachf stät-,
Itiifskn disis Pfg-New die menschfichs
kåtimme durch den Reiher auf die Dei
feKtn Entfernungen zu überfmgkm
als väSig gelöst erscheinen.
I Die Theorie der dreihtlgsen Stim
lmenlibertrngung ist ja nicht nen. Ja
ioer Praxis ist die Frage aber erst
sourch die legten Erfolge, die aus der
ssruststation in Nat-en zu verzeichnen
waren gelöst worden
Schon vor Jahren, in einer Zeit,
als die Funlentelegeaphie noch recht
sung war, hat man parallele Versuche
mit dem Festes-che- netnacht. Das
technische Mittel dem man die Vollen
dung zu verdanten hat« ist jedoch teiu
anderes als das, mit dein die Versuche
begonnen wurden. Die drahtlose
Uebermittlung von Tönen geschah
zum ersten Male mit Hilfe des te" t
tsetveglichen Lichttsogens der eleirii
schen Bogentampr. Durch eine geeig
nete Anordnung gewann inaa aus
den tlohlenenden der mit Gleichstroni
brennenden Lampe einen rasch pnlsies
renden Wechselstrout, der imstande ist«
Aether - Erschlitlerungen zu erzeugen,
also einen hierfiir passenden Emp
fangsapparat aus drahtlosetn Wege zu
beeinflussen. Durch ein ztvischengek
schaltetes Milrophon prägt man die
sem Wechselstrom die Rhythmen der
Töne ans, die von ihm gewissermaßen
wie aus einem Fahrzeug mitgenom
men nnd ain Empfangsipparat abge
liefert werden Fiir die tragenden
Schwingungen dec— Wechselstreian ist
unser Ohr unempfindlich, da dessen
Frequenz mehrere Tausend Schwin
gungen in der Selunde beträgt, unser
Hörnegan jedoch nur aus eine Fre
quenz unter Tausend reagiert. Auf
diese Weise hört man am Empfangs
apparat nur die Tonrhythmen uyd
diese in roller Klarheit.
Eine wirklich sichere und Mitrei
chende drahtlose Uebertnittlung Von
iTönen ließ sich jedoch mit Hilfe der
Bogenlampe nicht erreichen. Hierfür
waren die von dieser ausgehenden
tragenden Schwingungen nicht rasch
und vor allem nicht gleichmäßig ge
nng Für die Klarheit der drahtlosen
Drahtiibermittlung ist aber die voll- -
tommene Gleishtntißigleit der Grund
toellenziige hanptsiirhlichste Bedingung.
einst-idem Grunde Ioar auch das Ar
« ’ · das der
drahtlosen Telegraphie so glänzende
Erfolge gebracht hat, hier unmöglich,
sda die von den Funken ausgehenden
sWellen gedämpsle Wellen sind, das
»heis-,t solche, die in einer einzigen Se
’tnnde viele tausend Mal abtlingen,
unt nach eitler Pause wieder zu ei
nein Mariinaltvert anzusteigen Hier
smit vermochte man nicht zu rele
jphrrnierein Jetzt aber ist es gelungen,
soolllonuncn ungedämpst unt großer
Otleiehmiiszigteit oerlansendesund sehr
hoch srequcntierlc Wellenziige hervor
zubringen. Der erzeugende Apparat
fist Zsie hszochsrequeuz - Maschine-. Mit
deren Hilfe tanu man in die Antenne,
die Stahldrähte der drahtlosen Sta
tiou, einen Weinselslrom senden, der-s
yet-»inn) bis JU(I,U()U Schwingungen in
der Setunoc macht nnd sehr gleich
masxia verläuft. Die oon ihnen mit
genommenen Toiirl;t)tl)ineit kommen
sehr llar an, nnd die Durchdrin
gnngzsiihigteit ist außerordentlich
groß, so das; schon heute tausend Ki
lonieter leicht iiderwuuden werden
können.
Bei dem Gehe - Apparat in Nauen
spricht man in dreißig Mikrophone zu
gleicher Zeit hinein. Jn einem Neben
ranm liiust die Hochsrequenzmaschinr.
die ununterbrochen gleichmäßige Wel
len erzeugt nnd sie von der gewaltigen
Ante-nie her in den Weltenraum hin
lausnralilen liis;t. Ueberall, wo ein
Igeeignelesj elektrischeg Ohr vorhanden
m, hört man das, was im engen
kltauener Stiibchen gesprochen wurde.
Der Men ch tst hier vollkommener
Herrscher über den Raum. Jn sit-» ;
tnnft, inenn die drahtlose Telephonie·- «
allgemein zugänglich sein wird, tann ,
man jeder-seit und von jedem Ort dotn
Meere und vom Jnnern Afritas ans,
seinen Freund antuer. Stets tann
man in Verbindung mit ihm bleiben,» « ·
nichts-: tann dte Kolnmunitatiom ds ..«-" «,
durch dag- sreie Aether-neu hinoutchks
geht« unterbre n. Und wenn des-HO«
Freund eines ages aus den Aans »
nicht mehr antwortet, so kann man j»
wissen, dasz er dort hinüber gegange »H«
ist, wo auch die siettrischenWelle sz"«»«,
nicht hinzudringen Vermögen. « « «
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