Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 21, 1918, Sonntagsblatt, Image 10

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    Ist-fehlte salut
exppditiotn
Von O. Singen
Die wissenschaftliche Bannspr
schung ist nahezu hundert Jahre alt
und die Summe der Erfahrungen
die sie gezeitigt hat, also nicht ge
ring. tx- haven sich Methoden het
nusgebiidet, Die zwar durchaus- nicht
immer den Erfolg vers-ärgern aber
doch die Versuche um die Entschwu
tung der unbekannten Gebiete an
den Po: en nicht mehr lediglich ais
ein Vabnnquespiel erscheinen i.«issen
Uebertvinterung im Norden send
Tod galten ehedent für nahezu gleich
bedeutend-. Die Uebertotnterunthik
loughdys von 1553——54 auf der
Halbinsel Rola, noch südlich des
Poleirtrelfes, die sämtlichen zweiund
sechzig Teilnehnnrn dar- Leben to
stete, war dle erste, don der wir wis
ien, aber fiit ein halbes Jahrhundert
auch die letzte, obwohl gerade in je
ner Zeit Versuche, die Nordostdureh
fahrt aufzufinden, sich häufig wie
derholten· Erst Barents Expedition
von 1596—97 überwintern wieder.
an der Nordostecke von Nowaja
Setnlja (eltva 73 Grad ZO Min. n.
Br. , und auch sie hatte den Verlust
mehrerer Mitglieder, darunter den
des Führers selbst, zu beklagen Jn
gleicher Weise verlieren die vereinzel
ten Ueberwiutecungen der beiden fol
genden Jahrhunderte Der Storbut.
damals und auch noch später etn ge
fährlicher Feind des Polarfahrers,
forderte ftets seine Opfer. 1818
begann dann die Periode, die wir als
die wissenschaftliche Polatsorfchung
bezeichnet haben. Die Engländer rit
ftelen ihre Expeditionen zur Ermit
telung der Ytordlvestdurchsahrt ins-L
aller erdenllichen Sorgfalt aus,trotz
dem war neben der glatten Ueber
tointetung Parrns im herzen des
ArWs, der heute den Namen die
ses erfolgreichsten aller britischen
Arttiier trägt, an anderer Stelle
eine schlimme Katastrophe zu ver
zeichnen. Während Parrh zu Schiff
operierte und deshalb einen unschäg
baten Rückhalt an den mitgefithrten
Boreiiten hatte, ging Frantlin enit
dein spinnt-let Richardson und den
Leut-arm hood und Bock 1819-—21
auf dein Landwoge durch den Norden
Americas unt Kupferminenfluß ent
lang r Miste des Eidam-eh wobei
er au Unterstühung durch Estitnos
und Indiana und mit den vermute
Xen Mehnissen der Jagd rechnete.
Diese sechstung schlug aber volkstäns
dig ßhh Franllin besuhr mit ein-ern
Boote Ast Zkftlandstiiste ostwärts bis
Rai zsmsgnin und entschloß sieh
day-, sit Lebensmitteln auf nur
noch Itsei lage versehen Ende August
3821 ists Rückzuge nach Süden.
Schnee fesh brach der Winter herein,
die Vorräte waren zu Ende, und es
t-ts4, ·
zwar un Ueurrungsotuiuercut; Juniu
ixer und Estimos ader hielten sich
seen, und Jagd und Fischfang blie
ben umgiebig Man nährte sich
von Moos und Flechten und lachte
Ledersticke rnit den Gerippen gefalle
ner Hirsche; die Kräfte nahmen im
mer mehr ab, und es verging schließ
lich sast kein Tag, ohne daß einer
von der Gesellschaft zurückblieb und
zugrunde ging. Nach sechs Wochen
erreichte man Fort Enterprise, die
Stätte der Ueberwinterung von
1820—21, aber die Entbehrungen
setzten sich auch hier fort, da man
lange vergeblich nach Jndianern
suchte. Erst Anfang November
wurde die Expedition durch India
ner gerettet; allein mehr als zwei
Duhend Menschen deckte berditS das
Leichentuch des Winters.
Es vergingen drei Jahre, ohne daß
eine Rast-lehr kam, und man begann
sich Eber Jsanilins Schicksal zu be
unruhig-n obwohl man wußte, daß
er sitt s allenfalls auch snr sieben
Jassiea gerüstet war. 1848 be
gannen die Rettungsversuche.
Den zelnen Auisuchungsexpedis
tiomi folgen, würde zu weit süh
ren- Die englische Regierung gab
nach Oel-see- Heimtehr weitere Nach
sorschtngeu ani. Jrn Oktober 1854
lies dann Ue Nachricht ein, daß Dr.
Nah ein Beamter der Hudsonbai
KoquM an der Wurzel der halb
insetss hie Felix von Esel-not ge
hört hatte einige Jahre vorher wä
ren etw- dierzig weiße Männer mit
Bose-n an der Küste von Ring Wil
link-lernten naq Süden gezogen nnd
verhungert; die Rot hätte einige so
gar smn Kannibalienrus getrieben,
aber ern-r nach dein anderen sei nie
dergqu nnd umgekommen. Rae
hatte den Estinios auch zahl
reiche Werde eingetauscht, dle
Eigestipssp von Mitgliedern der
Frasse « ou gewesen waren.
Er W die Belohnnng m
III Ist Mksic Zuwi
t Its IIIIMII Schicksal ans
IHL - - Armut-se Regierung
« das Inssnchungztveri
Its-I Mr
(
soc-is sildnch m- seap Felix, der
Nordspsiie von King Williamland.
unter einein kiinstlichen Steinhaufen
das denkwürdige Schrislßüeh das
alle Ungewißheit behotr. Es war ein
für Flaschenposten bestimmtes For
mnlar mit Rolizen Franllinscher Os
fizierr. Der Inhalt besagte, daß
die Schiffe 1846——47 nnd 1847——4.-c
vor Kop Felix überwintert hätten,
daß Ironklin mn U. Juni 1847 ge
storben sei, nnd daß nun Ende
April 1848 mit hunderiundiiins
Mann —- die übrigen halte der Tod
bereits hinweggerasft —- die nicht
mehr zu befreienden Fahrzeuge ver
lassen habe, um sich ixber die Mün
dung des Fischflusses nach dem Fest
lande zu retten. Hierbei sind alle
wohl schon im Frkhjayr 1848 zu
grunde gegangen. Ein Teil der
Mannschaft scheint unterwegs »n
gelehrt und nach den Schifer zu
rückgewandert zu sein« um dort sein
Ende zu finden. Aus dem Schem
» siiick ging aber auch hervor, daß nie
mand anders nls Franllin der erste
Entdecker einer blordwesldurchsahrl
gewesen isi.
Der schauerliche Ausgang Frank
lins hat die Polarsnrschung nicht
lange gehemmt, sie 1edoch sur zwei
Jadrzehnte aus etn anderes Ziel ge
tentt: die Etreichung des Nordpotes
selber. Diese Ausgabe war bis dahin
vor der Vtordwestdurchsnhrt volng
’zuriietgetreten und nur sehr selten
gewählt worden. Dem Nordpol galt
xdie tragische Fahrt der «Jeanette«
unter De Long, die 1879 von dem
!nrneritantschen Berleger Bennett aus
Tgesandt wurde. De Lang sollte zu
nachst Nordensliöld Hitse bringen,
erfuhr aber senseit der Geringste-any
daß dieser bereits in Stcherhett sei;
er wandte sich daher polwartg. In
ressen wurde tote «Jea.nnette« schon
bei der heraldtnsel (71 Grad ZU
Min. n. tör» hist-ich der Wrangells
inseU vorn Eise besesh und sie trieb
nun hitslos etnundztoanztg Monate
lang langsam in nordwesttccher Rich
tung, erhielt auch sehr dato eint-eck,
so daß die Pumpen unaufhörlich ar
beiten mußten. Man entdeckte die
beiden tleinen Inseln Jeannette und
henrietta irn Nordosten der Musik-i
rtschen Gruppe, am B· Juni 1581
aber sank das Schiff nordlich der
henriettainseL Die Betnnnnung ver
suchte daraus, mit den Schlitten und
Bot-ten das Lenadelta zu gewinnen,
tatn jedoch zeitweise aus« dein Eise
nicht vorn-aus« da dieses nach Nor
den trieb —- ein Umstand, den die
Ossiziere geheimhatten mußten, unt
ihre Leute nicht zu anmutigen Um
W. Juti entdeckte man die Bennett
!insel, die ject von neuern eine trau
srige Berühmtheit erlangt hat; doch
ferst am 29. Juli vermochte man sie
zu betreten, wobei De Lang nicht
vergaß, sie dein Unionsgebiet feierlich
«einzuverleiben«. Jrn weiteren Ver
lause des Rückzuge-. tonnte man die
IBoote denussenj man steuerte zwi
SI--—
l
spie-us urn ousriu Ytkilssulllkll llllll
sijadjejeiv hindurch und lief die Sie
srnenowinsel an —- am Iz. Septem
jlser aber, während eines Sturmes,
lstrsurden die drei Boote voneinander
l getrennt. Von dem einen Boot, das
Lmit acht Ist-Inn besetzt :oar, hat man
nie wieder etwas gehört, De Longs
sAbteilnng —- ztvölf Mann — erfror
Land verhungerte in sünftvöchigem
ITodeslampf im Lenadelta, das sie
tEnde September erreicht hatte; ge
,rettet wurde nur die Abteilung des
»Jngenieur5 Meloille, die im Osten
Ipes Deltas gelandet und dort auf
,eine Tungusenanfiedelung gestoßen
stoar. Die Leichen De Longs und
fskiner Gefährten wurden im April
Ilide durch Gilder und Melville ge
[ vorgen. De Lang hat fein Tagebuch
Zbig zu dein Augenblicke geführt, da
die Entlraftung ihn über-nannte; es
Ibildet eins der ergreifendsten Dota
mente der Polarforschung und schliele
ysm ZU. Oktober 1881 :nit ten Wor
l!en: »Wind und Görss sind während
Der Nacht gestorben. Coltins liegt
im St.rben.« Aus den vorangehen
den Aufzeichnungen spricht zu uns
ein in seiner Einfachheit überwälti
gender heroismus.
Zwei Jahre später traf die ame
rikanische Polarsorschung ein neuer
Schlag: die Expedition Greeltss
wurde fast ganz aufgerieben. Sie
gehörte zum Kranze der Beobach
tungsftaiionem die 1881—8-4 von
mehreren Staaten in der Nordpolars
zone unterhalten wurden. Die ame
ritanische Station, die nördlichfte
von allen, lag in der sogenannten
Smithfundroute, im Westen des
Dallbeckens an der Lady Franllins
kai. Jm Sommer 1882 sollte die
Abteilung heimgeholt werden, doch
gelang et den Schiffen nicht — man
meint, weil die Rapitiine ei an dem
nötigen Miit fehlen ließen —, bis
zu der Statt-n vorzudringen Greely
erhiett aber 1883 keinen Entfas,
III-d to tust et sich nach zweima
lksms sitt e Wissenschaft Mitm
pentlich Darin-reicher Ueber-inte
raq Inst Winge, die Miste von
hinnele entlang, nach Stil-ein
Leider glttckte es ihm sieht; bei Lan
We den Sie-Wand zu liber
sMn, an dessen Visite er bei
den TM Dis e ges-senden M; er
mußte auf der überwintern
nnd kle- eregtense cættipn ein
M M zu End-, Ue M
W lusti, M M
W
mußten zur Ernäer ferW
Disziplintosigteit riß ein· so daß etn
ITeilnehmee erschossen werden mußte,
einer nach dem anderen versieldetn
»Ist-, und als es Ende Juni 1884
oetn Kapttän Schley gelang, Greely
ustszusinvem da waren von den
si· wund-zwanzig Mitgliedern nur
noch stehen am Leben. Ueber die
Lage, in der sie sich besondersq gibt
Greelys legte Eintrag-trag in sein
Tagebuch eine Vorstettungz er
schreibt: »Der 21. Gute 1880 brach
nItt wütendem Sturm an und mit
großer Mühe brachte Irederik ein
nenne-l Essen von Fleck-seen und ge
wärmtern Rohbensell zustande, dem
Reste der schmutztgem öldurchtrdnts
ten Decke meines Ochlassartes unser
Zelt sentte sich Zoll für Zoll vor
dem Sturm, und unsere schwachen
Bemühungen konnten es nicht aus
rechthnltetn Gegen Abend lag dessen
Vorderteil am Boden und drückte
Long, Brninard unvo mich in unsere
Schlafsäete nieder, o.-asz wir uns
tauen rühren tonnten. Connelts
Beine sind vom knie abwärts ge
lähmt. Bieverbick leidet schrecklich
am Rheunratistnus.« —Jn der Nacht
zum 23 Juni schlug die Erlös-rags
stundr. (
Der liilsne, aber unwissenschcestlichel
Versuch Andre-sei irn Ballonxs den
Htordpol zu bezwingen, ist detanrits
und noch in aller Crinnerungz wies
brauchen daher aus seine Cinzelbeiss
ten nicht einzugehen. s
Es bleibt uns noch übrig. Barons
Tolls Expedition zu stizzierem dies
uns den Anlaß zu diesein Ruckblich
gegeben hat. Baan Toll, der sich
bereits inehrsach uin die ersorschung
der Neusioirischen Inseln verdient
gemacht hatte, plante eine neue Umi!
sabrung Listen-i und die Untersuchung
des rotseibnsien Sannitoivuiioesi
das zu Unsnng des vorigen Jiibrbunsi
dekts ein stbirtscher Kaustnantn noch(
dem es benannt worden ist, tin Ytorss
den jener Gruppe gesehen habenj
ioollte· Das Daniislotoiiind soll auch
noch später mehtsuch gesehen worden
sein, und Baron Lcsll selbst gliiubte,?
sich von dessen Vorhandensein nnyezu
til-erzeugt zu baden; er berichtet. das-;
itsm im August lett-C als er aus
kotelnij, der westlichsten der Neust
lsirischen Inseln, weine, ini Norden
die umrisse oon vier stumpstegeligens
Toselbergen erschienen seien. Dass
Land mußte westlich oon der Ben
nettinsel liegen. Baron Toll segelte
iin Sommer 1900 an Bord vers
»Sarja" quo, ter in den Uvirischens
Meeren aus ungünstige Eisderdattsl
nisse und muste bereits ein der»
vldrdtoestseite der Tniinisrbatbinsell
ins Wintequoriier geben. 1901 tainF
tie »Sarja« erst am As. August stei,
und Baron Toll benuste die wem-»
gen Sommertoochen zu Fabrten bit
gegen die Beniiettinset hin, sand aber
teine Spur von Sannitotsolnnd, so
dass dessen Sichiungen aus Täu
schung zurückgesiibrt werden müssen.
Er ubertointerte daraus 1901—02
an der Westtuste von Lotelnif, gab
die heimtrhr auf dein Weg iiber die
Beringstraße auf und beschloß, den
Sommer 1902 der weiteren Erfor
schung der Neufibirischen Gruppe und
der Bennettinsel zu widmen. Mit
Beginn des Frühjahre-Ei sandte er da
her den Zoologen Birulfa nach Reu
sibirien,« dem ostlichften Eilande des
gleichnamigen Archipels, während er
selber mit dem Aiironomen Seeberg
und zwei Jatuten ihm einige Wochen
Jspäter folgte, um sich mit Boot und
fizchlitten von Neusibirien nach der
jhundertundfechzig Kilometer entfern
iten Bennettinsel zu begeben. Jm
THerbst sollte die »Sar1a' ihn und
IBiralja abholen. Anfang Juli 1902
traf Baron Toll bei Aap thsoih
an der Nordwestecke von Reusibirien
mit Birulja zusammen, und am 13.
I Juli brach er mit Seeberg, den Ja
ftuten und fünfunddierzig Schlitten
. bunden iiber das Eis nach der Ben
nettinsel auf· Seitdem fehlt jede
Nachricht von ihm; die «Saria'· hatte
weder ihn, noch Birulja im herbst
1902 erreichen können, war nach der
Mündung der Lena gegangen und
dort ausgegeben worden. Birulja
hatte bis zum Dezember 1902 aus
Entsag gewartet und sich dann selber
in Sicherheit gebracht. Um den Ba
ron hegte man zunächst ieine Desorg
nisse, zumal er in seinem Reisege
biete wohlerfahren war, das Tierle
ben aus der Bennettinsel die Ver
sorgung mit Lebensmitteln erleich
tern mußte und auf der Amsel-tri
fchen Gruppe es an Borratinieders
lagen fiir die Expedition nicht fehlte
Jm Frühjahr 1903 riistete man aber
roch zwei Hilssunternehmungen aut,
deren Leitung Leutnant Koltschah
ein früherer Begleiter Baron Toll-,
und der Jngenieur Brusneto erhiel
ten. Beide Unternehmungen sind isn
Januar 1904 wieder in Jatutit ein
getroffen, ohne ihren Zweck erreicht
zu den. Vergebens haben sie die
Neutbirischen sein nach einer
Spur von den mißtch durchsucht,
mp auch auf der thin l sind
fie nicht gefunden werde-.
. entdeckte Loltschal aus der Siids
dieser Insel, Kot-Einma, ein -
stück, in dein sann toll mitteilt,
er sei anr s. August W anf der
Wirtsel eingetroffen nnd oerlofse
sie as s. November desselben Jah
res, im noch Rensibirien Justierw
lehren
)
l
l
I
Eine unkteimillige
Melissus
Hnrnoresle voll lläle Liivotiisli.
—
I Wenn jemand in dein alten Herren
Jhallje velz Stadtgutee Aventin-W da
;r-on sprach, daß in vielem unnoinialeii
Jahre ver Winter durchaus nicht tonl
inen wollte, lachelle Frau stilltergutss
beliget Schulter lind sagte niit einein
dankbaren Blick nach dein lachenden
blauen pliiiineu »Gott iei Danl .. .
hoffentlich bleibt es noch recht lange
1o«. Ihrem uyeherrii ivar das Wei
ter aucy lehr recht. Die lauen Nächte
machten den Fußfall auf ver Jagd
lanzel nverklilnig und der Reyvocl
ging fleißig aus aeiinliiyen Liebekpfas
oen im Mondenschein spazieren. un
ten am Bach vlllyien vie miarieiivlliiip
chen und ver echiilnieiller iroaneie
seinen zabat aiiliaii hinter dem Ofen
an der coilnr. So waren Iie schein
bar alle mit dem Gegeoeiieii zufrie
Den.
Nur Haiina Schlüter sperrte die
Sorgen ioieg Herze-to in die dunkel
ste vodeniainnier und seussste nach
srischcin, sroytiryern Winteriveiier. Co
gad einen Puntt, uder den sie sich nicht
inii iisrer Mutter einigen tonnie...
Die iusiigen vtodelsahrien aus dein
Monchooerg, der —- diitst hinter dein
elterlicoen wutsisos gelegen — stadii
seyes Eigentum war. tenenn inaii a:ii
dtucisensensier stand, tonnie inan die
stolze Kappe des Vugeis deinaise grei- !
sen. Sie schaute niit ihrem rotiiasen
wand zurzeit so riesig distret aus und
hatte eo doch verraten, dasz Vanna
Winter init einem aus der Feind
scyast rodelte. Ja, ja diese au
der innigsten Freundschast gevorene
Heindsasasi ging eigeniiictz wider alle
Chrisiliaztein —- Aio die sungsieii
Familienmitglieder der Beteiligten zu
einer Spanne, welche die Sonne der
Huneigung noch vergoldete, nach deni
Vorbild der Eltern auch ihrersei:s in
Liede und Freundschaft leveii wollten«
tain der Krach.
Zwei Pudel waren schuld daran.
Der eine gehörte der Frau eisitylilsll
ter, der andere Frau Bürgermeister
Schwan. Nach dein Vorbild ihrer«
Herrschaft gingen sie mitein.«nder auo
und teilten Neigungen und Abneigun
gen getreulich. Die lleine Villa der;
Bürgermeistersainilie lag einen Stein- »
mirs vom Schiutersclsen Gut-des ent- »
feint. Ali nun an einein Tage ein
nach der spanischen Methode detleis
deter Mensch die deiden Vunde deuns
ruhigie, sielen sie üder iisn her und
richteten ilsii so zu, dass er eine zeit
lang seinen Bei-us nlcht ausuben
tonnte. Er war nämlich inelsr als se
der andere aus die Gesundheit seiner
Waden angewiesen, denn er war
Schnellläiiserl Eine Klage aus Scha
dqzersag tvar die Folge davon. Die
i
i
Beloeioauinahme ergao nichts ganz
bestimmtes-. Jmmerhin nahm der sa
lomonische Richter —- nnch der bishe
rigen Einigkeit in Gesiihlsaußeruiigeii
»- an, daß beide Vunde mitgewirkt
hatten, und oerurteilie die beiden de
freiindeleii Tierhalter zum Tragen
der hälste des Schadens. Da iiun
beide Damen — den Wünschen ihrer
Gatten entgegen — die allgemein als
bissig und ungehorsam betannieii
Hunde hesiisien, mußte die eine aus ei
nen neun Winterhut die andere
auf die sehnlichst ersiredien Minor
tahiihrier Verzicht leisten. Frau
Schluter besuchte ani Tage nach der
Entscheidung Frau Bürgern-leisten uiii
in aller Ruhe ihre Meinung zu äu
ßern. Als der Bürgermeister eiii
scharses lilirren von zerbrochenein
Porzellan hörte, ging er zu ihnen
hinein, uni sich ebenfalls an oer Un
terhaltung zu beteiligen. Vorläiiiig
mußte er horeii, wie Frau Schluier
emport ausrief sSie sind ja wirt
lich arrogant. Mein Bisii ist ein
Muster oon Gutmutigteii und Ge
horsam, aber Jhr Viech hat noch nie
mals ein Kommando reipettiert. Jch
zahle naturlich schweigend, denn wir
haben es ja —- Gotilov, wogegen die
Ausbildung Jhres herrii Sohnes
wohl ein schönes Stück Geld verschlin
gen dürfte«.
Das wollte sich Frau Schwein nicht
bieten lasten. Sie entgegenete bissig,
daß es disher den Anschein gehobe,
als nähme Mutter und Tochter Schlü
ter ein sehr warmes Jniereiie an dein
Weitertoininen eben dieieii Sohnes.
Seitdem grüßten sie sich nicht mehr
aus der Straße. Die Maniier iainen
allerdings —- nach wie oor —- beim
Schoppen zusammen, aber sie vermie
deii ängstlich alle Gespräche, in denen
Schnelle-user, hunde, hine, huhner
iind Söhne dortamen. Neuerdings
hatte sich auch als außerordentlich
gefährlich »der Winter« zugesiellt, to
daß sie manchmal ernstlich in Sorge
lebten, worüber sie eigentlich sprechen
sollten.
Die Berührung des Winters loor
eigentlich ais gefährlichste-i Denn
Iraii Schiiiter hatte in dein vergan
gene-i die EW machen mitgen,
daß ihr eigen sieiich iind Miit mit
demsiefeeendnr Schwein nie einem
Schlitten den deMtischsten sichs
berg untersank trog alle-i,
ssecheheit sie dieser seit hatten
es ledertheer Familie nicht
eben Ueleicht gehabt« haniio olite the
W sehen
Schwiin niemals ansche- werde.l fhr
vate- eeelirte aber ein-d herau,
schen Unsinn dulde ee nicht ein
einfaches Versprechen dieser Rede-l
fohrt lelne zweite folgen zu lassen,
genüge vollkommen.
l Frau Schulter schloß sich in der
folgenden Zeit innerlicher Vereins-;
.mung innigee denn je an Bissl an.
Er mußte auf dem mdlltgen Fell vor
thrern Bett nächttgem und sie redete
— betnr Tageslicht —- diel von der
Treue des bunt-ex die dem Menan
zum Bdrbilde dienen tönnr. c-1e
fühlte sich weiter als die zu unrecht
Berutteilte und in den hemgsten Ge
fühlen Getränlte, so daß sie den lan
gen milden Herbst als em Ihr persön
uch erteiltes Geschenk ansah und Ist-ex
legen lächelte, wenn jemand davon
sprach, daß der Winter doch endlich
tommen müsse. — Gerade als sie,
alten Gartenregeln zum Trotz, dle
strotus- und Hyazintenbeete upgedeckt
hatte, tam der erste Frost. Jlnmnernd
lagen die Eissternchen umher und diei
gernlcklen Triebe verflectten sich mqtt
am Boden. — Der Wenn-r war da.
Nicht lange, da fiel in weichen, dicken
Floclen der Schnee vom H:.·nmel. Der
Mönchsverg zog das Gewand der lin
iehiitd an und init Hitppen, Pieiien,
Kitngetw Trompeten iiiio sonnigen
Lärminitrtiinenten bezog vie lustige
Sehnt der tleinen und großen Roh
ler atsbatv ihr weißes Reich. —- Di
gov es ven gevirggechten, niedrigen
Rodeliehtitten init vier Primanern in
Wollniiihe und Uniehcsen pen ge
wöhnlichen Stuhlichtiiten der Pen
sionärinnen aus veni «z3iichtaiien«
und vie eleganten »Flieger" ver Er
wachsenen. Jn einein von dieien saß
eines Tages der Referendnr Schwan,
ver in Beisentiii veiin großen Amts
gericht arbeitete. Er schaute sehnsüch
tig nach dein Uiichenieniter hinnver,
in dein gtiitrot vie Abschied-stumme
der Sonne lag. Er hatte ein zern
gtas mitgebracht, das ihiii verraten
sollte, ob die liebe, tteine dann-ei
Schtuter vielleicht aiii Fenster Imnde
tind hinan-icheiiite.· Uno wietiiih
glaubte er sie envtiG entdeckt zu ha
ben. Da hob er — wie vordern in
guten seiten — die Trompete und
schwenkte sie uniiiifhortich in der Rich
tung des dttichenieniterg hin und her.
Das war früher dirs vernoredete Hei
chen, daß er ieine Freundin Iehniiiths
tig erwartete. Diesinot ließ iie lange
auf sich warten. Seins Augen wurden
made und heiß von dein vielen Weiß.
Er tonnie iihiießiich ii te mehr ene
decken, als ein wogen Meer schwe
benver, bitttrotee geritten So tain eg,
daß ihm der vitntte Ponti, iier vor
sichtig aus ver Kuchentiir ins Freie
gegiitteii war, erst ipeit .ittssiei. Ait
er ihn aber entdeckte, jauchzte er aut.
Da tain 1jeniitnii in sein bekannten
häßlichen Petzrntn das-sie fiheezhaft
Jeriihenflitgek getauft hatten
trug ein evenfiniii bekanntes rotes
Muhchen init einein wehenden weißen
Schleier. Kein Zweiiet, es war
Donat-.
Ut seplc vie Drompeie Un die Lip
pen, stiesz jauchzend hinein und sauste
ihr mit seineni Schlitten entgegen.
Titus halbem Wege begegnete er ihr de
reits. Er sah, wie sie erregt nach dem
Pudel, der nicht umlehien wollte.
schlug und schließlich augglitn Der
Pudel, solche Behandlung nicht ge
wohnt. verdiß sich wütend in dein we
henden Pelzrad — sie schrie aus und
siel in den weichen, tiefen Schnee. In
demselben Augenblick hatte Georci
Schidaii gebremst und sie aus den
JSchlitten gehoben. Was scherte eg
;ihn, daß Bissi wuientdrannt weiter
iuin sich heißt und ebenfalls initsahrt.
, Er hält sie sicher im Arm und als
ier glüalich unten angelangt ist« tuszt
er iii dein Halddunlel ihren Mund.
I »Liebe, tleine hanna, sei nicht hö
Ise«', schmeichelt er an ihrem Ohr,
!.rvanii soll ichs Dir aber sonst sa
igea, wie lieb ich Dich habe?«
i Da siihlt er sich mit voller Wucht
zurückgesloszem Er taumelt, wird
schneeweiß und stottert etwas.
Es war hannas Mutter-, die
« das Zeichen gesehen und in atler Elle
den Adeiidanzug ihrer Tochter ergra
Isen, um dein Zudringlichen aus sei
scher Tat die Lust zu einer Wiederho
lung zu nehmen«
Statt dessen hat s·:e sich von ihm
tiissen lassen..·
Ein ohninächtiger Zorn glüht in
ihr. Jhr Liebling, ihr Pia-eh site
den sie alte Freundschait opferte, hat
sie wahrhaftig gebissen. Sie suhlt ein
Brennen in deni Glied, das d-:
Schnelliiuser am meisten dumm«
Moinentan schwinden ihr die Sinne.
Nur so ist es möglich gewesen, dasz
Georg Schwein sie aus seinein Schlit
ten in die Van seiner Eltern brach
te. Und sie hat es nachher noch ost
und gern ihrer Familie erzählt, daß
ihr späterer Schwiegersohn sie unter
wegs tniesiillig unt diesen Besuch ge
beten. Jii Wahrheit ist während die
ser W tein Wort iibee seine Lip
pen gegangen. Er hat aber ängstlich
damiederh das Karzer-stellen Nicht
einmal init dein getan ten Kuh hat
er reitoitiiiiiert.
Mrästiae Erwiderung
irr-rass- Wie-»
»in nie use r .
Bier-i invitierte-dir- he, edler Ger
Mst III-it mdl II its-!- ich's
sitt- wies
·ri: Jede-sali- uitlii länger- als
sie kahl manchmal lett-sen werden
ttss M Mit-se ev ergattert-i
« « «««« « «««---.«
I itz e.
—- Kritih Wie gefällt Ihnen
die neue Sängerin? Sauberes
Mädchen, nicht main-? «
» Jo, aber sie hat eine nnkeine
Stimmel
« s- Aus deni Eheleben.
Mann (l)öl)niich): Jn, ich hob ein
Weib wie zweie-.
Frau (bissis1): lind ich einen
Mann wie gar keinen·
« —- Der OptiniiiL Heu-: Se
hen Sie nur-, wie schlecht Ihr Stück
besucht ist.
Dichter: Und doch, Sie sollten se
hen, wenn jeyt Jener aus-käme, was
das fiir ein Gedränge wäre.
— ZerstreuL Professor (init
-seiner Frau ini Nestmiisnin): Nell
ner, bringen Sie zwei Bettes-.
siellnen Mit oder ohne-·
Profefiokz Bringe-i Sie eine mit
»ol)ne« nnd eine onne «niii«.
—- Ansreden lassen. Flott
bach: Jch niiinjche nnr nur fünfhun
dert Makk. . .
Onkel: Wie bescheiden!
Fiottbncl): Aber jedes Marksiiick
in einen Taniendninrtschein einge
wickelt!
—Waldlcr-Sprache. Frem
der Un einem alten Forstwart): III-·
denn die Braut Ihr-s jungen Gra
ien auch hiivicht
Forstnmrt: Des is g«wiß, nnd a
G’itell hat«-Z wie an Tannen nnd a
Eichen wie a Hirsch.
— Gut angebrachte Re
densart. Sie geben sich ja rie
figc Mühe, dieses alte Fräulein zu
net-heiraten
Heiratcsnertnittlen Was wollen
Sie, jeder jncht doch seine Ware an
den Mann zn bringen! -
—- Llnö der guten alten
Zeit. Major der Bürgergatde
Unin Wachtpoiten): Warum präsen
tiert er vor mir nicht das Gewehr-?
Biirgekgardiin lHalt nnr’n Schna
bel! —- Weil ich dir morgen eine
Wurst präsentieren will.
—Seine Auffassung.
Feldhliten Donnerwetter. haben Sie
denn nicht gelesen, daß das Betre
ten dieses Weges bei sit-nie verbe
ten ist«
Fnhkmanm Das ichani Adel-, wie
Sie sehe-i, fahre ich dacht
— So ehrlich. Michel wach
dem Begräbniifc eines Bauern, als
er niit einigen anderen Bauern in
«der Schanke sit-U Und le ehrlich
wie der mai-, zweiundiiebzig Jahre
ist er alt geworden, und net a mal
gebrannt hat J- Iei Lebtag bei ihml
— Moder-ne Ehe. »Warum
läßt du halte-ist«
»Ich möchte ntir fiik nniere ge
meinsame Spazier-fahrt erst noch ein
Nachen Lettiike taufen-«
- »Ist-zu denn das-«
; - »Na, Gott, damit ich nicht se al
älcin hinl«
»in «
I — Vor der Anschlag
jänle. Mann: Es ijt doch recht
jichadry Atti-, daß nnr keine Kinder
haben!
I Fran: Wie lonnnst dn denn jeht
i darauf
Mann: Na, ich leje hier gerade:
»Ist-r die Nacht-iittagdvoritetinng ein
Kind freil«
—- Oochst nervökx Prokutift
tzttnt nennngejtellten Buchhatter, der
Isetn zrithjtnck gleich am Schreib
sputte herzt-http Nicht dtiiIe, Herr
EMUI i, das wollen trir hier denn
Idoch nicht einInhreni Sag-J darauf)
IEI tnnß stnobianch in Ihrem zkiihs
! Itnttihveing Iein, Herr Meyer; das ec
trngc der Geieri
—- Depiazicrte Redenxs
art. PIarch So piöhttch hattet
Ien Ioiten..
Fran: Schmuck-, Hochwürden: ge
ichnnpit und geprüqett hat er nuch
nnd blantiett vor auen Leuten und
mx mehr gegeben und anizt City-mi
ien, — das- war mir denn doch des
Guten zu vieil
—- Eine Spezialität Er
ster Student theim Bein-h des Pro
iessors in dessen Landhau55): Das
atio ist das Tustntum unseres be
rühmten Pödagoqetr.
Zweiter Student: Vorläufig nie
mand sichtbar —- bis auf den staat
lichen Gockel dort.
Erster Student: Wohl gar ein
voll cinhcrich reitet.
—- Von der Vizinalbahtr.
Passagier: Was ift denn das heute
nur für eine entichliche Vamtnetei,
warum geht es denn nicht schnelle-,
woran liegt das eigentlich?
Schaifner: Ach, lieber Herr, wir
haben einen neuen Lokomotivführer
und derielbe muß iich ekft nach und
nach an das ichnettere Jahren Ie
mähnen, er war nämlich vorher Mei
Icher bei einer Bearäbnitanftait
—- Schaei. Udez Lade, ich teil
dir mal eett Rätsel uiiqebeth Its
is der Unterschied mischen dir me
meinem Celdbeutell
Lade: Ida- tvas dem-f
Ube: Mein Beutel ist immer teu,
und du hist immer voll, otie Speise.
nah-schied swiicheu dir und einem
me Cis-ich lö e
M ng kem Mit-esq
Listm Je ach man
O
»Päda—-gockei«, weil er so würde
Jhr Euren Mann doch nicht vertan-Ist
Zuse: Col seist du auch bete .