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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 14, 1918)
Sonntagsblatt de Staats Angelger- und Merold --k Orts-, IMM- r..Dmn-stag, den-I Rath zehn cJahren. No volle vss R. c i i I ,) - l L l Seil einer Stunde schon lag sie wach. Nur ein wenig hatte sie nach dem Sonnenstrahl geblinzelt, der sich durch die Borbäiige stahl, an dein schlank geineiszelten Arm, der sich unter die schweren, dunklen Flechteii geschoben hatte, fliiriaushuschte und nun ans dein schonen, blasseii Aut lte init den langen, geseiitteii Augen« ninitiern haften geblieben war Fast erschrocken hatte sie die Augen gleich wieder ziisedriult Dann wurde das Gesicht still, regungslos —- iiiid sent sitzt liebte es unt den geschioeiiteu reteu Mund loie ein Lächeln, das icch nicht recht lieiooriiiagt und das in seiner iiiiterdrinlten Erregung lind Seligkeit den ganzen Menschen trzitteru macht. Es iiiar ihr so wohl, so unendlich niotiL Nur nicht sehen, nur nicht in die Sonne blicken — dacp hieße-: die Triiuiue töten. Träume —'e isatte sie denn ge tiiiunii? War eis- deini nicht Wahr ·lii-it«i.- Za, sa nnd tausend-nat sa, ei iuar Wahrheit Sie lebte iiud liatte ej erlebtl lind ioiirde es weiter er leben — Gaiiz still lag sie. Nur in den Llngenivinteln ziielte es leise, nnd iiiu die Lippen zitterte ein Lächeln, ein srageiide5. sehne-idee» ergreifen dess Lächeln, das die Geschichte vieler Jahre darg- llnd ans einmal dachte siis ihr ganz-»ei- Lelietl Hut-titl Sie sal) sich als kllliidaxrin Jung sit isu, die einzige Tochter eines rei iiseii Manne-, der sein großes Ver iuegisu durch Haiiserslieliilationeii er tisortseii, halte sie eine Jugend tier li«l«t, iiiie ioenige iliieisgleicheir Was siis inollte, geschah. Jede Laune, leiiiii iiiicsgesiirorliein wurde ettiillt. Der Vater, aus ariiien streiten liauiineiid, niar stolz Laraiii, sein ltxeiiiod iin Glanz-e seines Reichtums ziigeii zu können Für sie war ihm leiii Leser zii gross Jlir wollte er init seinem hart erworbenen Gelde eine Stellung in der Gesellschast siiasjeii, die ilnn selber insolae sei iieJ geringen Bildnugcgradee ver feile-lieu geblieben risar. Sie sollte einst einin Namen heiratem einen Titel Tarin sich er da-; Gliiil seine-« siiiideo nnd auch das seine lliid sie Heila? Sie liess es sich atsallen, veryatschelt zu werden, es iiachte ilir Freude, einen streie bon Vliibeterii unt sich zu set)eii, mit de nen sie schalten und walten konnte iuie niit den Millionen ihre-Z Vater-J llrsliir die Liebe lac- sie iii Noiuunen und lachte darum-n Sie ioac der lleberzeiigiiiig, dass eine Handvoll Scheels auch in der Liebe dac- beste Zesaui ,iisine dich bildete lliid die Lcheite standen ilir zur Verfügung Weschalb sich also sreiivillig all den lächerlichen kleinen Qualen hingeben useiin sich die Ehe uin so vieles be aiieiner erreichen ließ Sie tonsite, das- sie dereinst repräsentiert-n wür de« nnd das war dem jungen Mad azen die Oauotiache Ein einziges Mal waren ihre Grundsätze ins Wanken gekommen. Ein junger Architekt, der viel mit ihre-n Vater geschiistlirh verkehrte und den der alte, sirupellose Van ibeiulnnt einsac- protegieren meint-, unt die sinnst des iuittellosen, aber hoch tnlentierten tilnsiingers grünes lich ans-nutzen zu können, hatte sei ueu Besuch gemacht und war zn den osseuen Abenden nnd den hiinsig cic rixnnierten kleinen Zeitlichieiten zu gezogen wol-deu. Zuerst behandeln ilni Heiles wie die anderen Heere-n oder sie versuchte es doch. lIlber bald uurde sie zu ihrer Verwunderung geweht-, dass in diesem umneniosen, armen Teufel eiu gut Teil Männ lichieit mehr steckte als in ihren sämtlichen Zinnenr- und Knrmnchetn znwucnengeuommeu. Diese Beob achtung zu machen, war ihr nicht unlieb, aber es iirgerte sie im bbchs sten Grade- als sie bemerkte, das siai der junge Atel nicht im gering sten um ihre herrischen Latinen zu tinnnieru schien, oder sein Gesichts nnsdrnck allein sie einsach als llnars ten bezeichnete Sie nahm sich des halb vor, den Menschen völlig tints lu« en zu lassen, und tat dies so a lich, dass si bei jedem dreisten Mwih das ie in die Unter-heil tnnq wars, qeimn beobachtet«-, wel chku Eindruck es aus Akel hervor biiichie Ohne daß sie es selbst wollte, MM W «linii lieqeulassen« eine M au, die an direktem Interesse MÆ III wünschen übrig liess und M M und nach einem sür sie WITH-n seiii M --——f Dem tiugeu Auge des jungen Ar chilelten war das alles nicht entgan gen. Er hatte von Anfang an das schöne Weib in ihr bewundert — als Künstler, wie er glaubte-· Aber mit der Zeit hatte sich so viel rein menschliches diesem Gefühl beige mischt, daß es seiner ganzen Willens trast bedurste, um seine Männlithlett zu wahren, uni sich nicht auch wider staudolos an ihren Triuntphlaeren spanueu zu lassen nnd un Heer ihrer Sklaven einer mehr zu sein. Denn der Gedanke lacn ihm im Ernst nicht bei, daß ihm, dem Oergelausei neu, eines Tages der gelditoize Brot herr nni den Hals fallen würde. Dazu hatte er die ehrgeizigen Pläne des Alten zu sehr durchschant Mochte nun das gegenseitige Zu rückhailen zwischen ihm und HellJ dek Grund sun. weih-c es Jene d lraft und Schönheit der beiden Menschen sein, die trotzdem nachein ander verlangten — es lag etwas in der Luft, weuu sie zusannneus itkasem etwas Uneklliirliche—.-. Und Mel siihlte es nur zu sehr. Es leistete ihm Aiistrenginigeii, in ihrer Gegenwart ruhig zu erscheinen, sie nicht init seinen gliiheiiden Blit ten zu iiinsangen, nicht ans sie los znstiirzeii und ihr zu sagen: Wes halb sind wir solche Nat-reist Wir lieben uns. Wir gehören zusammen. wie Schönheit und Jugendtrast zu-« saniinengehört haben seit Oliibegiiin.; —- tslber dann siel ihm das Ende; ein, wie es- unbedingt toininen wär-; de, das niederschtnetternde klägliches Ende. llnd er spiirte, wie ihm vors Scham das Blut zu tlopse stieg, das-I er den Gesannacl ans der Zunge ziis haben meinte. ist« redete sich ein. daß; ess- vielleicht nicht ganz ehrenhast ge handelt sei in seiner tat-gen Stellung nnd seinen tleiiieii Verhaltnisseii, ein Wesen aii sich heranzuziehen, dass zu; einein Leben grossen Stils erzogen; sei. Ebensowenig ehrenhast, die Mit-( tel ven ihrem Vater zu erzwtiigeirp um ihr dies Leben weiter zu eriniigi lichen nnd in aller Ruhe selbst daran ieilziiiiehiiien. Nein, nein; dazu glaubte er zu stark an sich selbst nnd an die Ziitiinst seiner ernsten Dir-J beit. Er hatte mittags ein Villett von Oella erhalten, worin sie ihn hat« ihr den Nachmittag zu eiiserih uth die Aiiisschiiiuisung des Salt-its ausj zuordnen, da zinti Abend ein grbszesi teo Zeit stattfinden solle. Mit dein seiteii Vorsatz, aii diesem Tage zuni? letztenmal das Hans zu bettete-M das-s sein siir ihn so nötige-J Gleichge wicht ins Schwanken gebracht hatte, iear er gleich nach Tisch hingegan gen. Man wies ihn in den Sold-n wo er Hella sand. Sie stand unter starben abgeschnittener Rosen uiid bluheiider Guirlaudein Einen Ma ineiit blieb er aus der Schwelle ste heit, gebannt, bezaiibert. — Dann lsiß er sich aus die Lippen, griiszte ties iiiid trat aus sie zii. Ganz ge saiiistsinäsiig behandelt-e er die Frage des Arrangement-T stieg ans die Trittleitee nnd begann die Ans schniiiainig llnd doch hatte sie gese hen, welch iniichtigen Eindruck sie aus diese starke, iniinnliche, jugend srische Natur gemacht hatte, und sie selbst konnte sich von demselben Ge siihl nicht losmachen. Wie ein Frost schaiier durchlies es den schönen Körper, und dann packte sie plötzlich ein wilder Durst, ein tolles Sehnen. Sie reichte ihin einen Zweig Rosen heraus, den er erfaßte und den sie trotzdem sesthiell. lleberrascht blickte er sie an. Dann wurde er totenbleich, und seine Pupille vergrökerte sich. Da liesi sie den Raps iiia aus die slsiiist siiilen nnd hielt den Zweig iiech iininet sest. ,»L)elia!« l Or stand neben ihr und per-site ihren Stops an den seinen. Und nun nsari sie ihni siih die Arme unt den Huld nnd tiiszte ihnt die Angest, die Lippen — — ,.Dn, dn willst nnsin Weil- mer dene Die Frau eines rinnen Ten-l selth Weißt du auch, was- das-i tnisth Welche stiitnpie dn nnt bei-; nun Vater zn bestehen hoben konst? Wirst dn die Krait haben?« Sie nickte heftig erregt. »Ich schwöre es dir. « Und nnn hielt er sie vor sich hin und sah sie in all ihrer Jugend und Schönheit, unt- sein Oerz schwellte nnd sein Künstler-tunc schwelqte im Besih des wunderbaren Weibes. »Ich schvöre es dir, ich werde die Mast haben.« Heute noch wollte Iie mit ihrem Vater sprechen. Sie zog es vor, ihn erst ans seinen Besuch vorzubereiten. - Sie bat ihn, deshalb erst metqu zu kommen cr küßte sie und war alles zufrie den. kcstvae seineeriieLiebesss Arn anderen Morgen erhielt ei jniit der zriihiiost einen Brief ihres jVaierF der ihni schrieb: Er wolle ’iiicht nach einein Ausdruck suchen sur das Verhalten eines Mannes, der Haus der jugendlichen Verirrung ei iies jungen Mädchens Kapital zu schlagen verstünde Ueberdies halie er seiner Tochter kategorisch erklärt, dasz sie petuniiir nichts von ihni zu hoisen hobe, ioeiin sie seinem Willen zuwider handele. Sie hohe dciiiii im Pause der Uiiterrediiiig selbst einge sehen, dnsz sie ans das- geioohnte Ue lien nicht verzichten loiiue, und, uiii einer Wiederholung ihrer Torheit vorzubeugen, aiii Abend dein denno gerichtsrnt von WerdersVrarkburg Hihi soweit Segel-ens Axel griss unch der Tngeszeitung Sein erster Blick siel aus die grosse Berloliiuigcsaiizeige So eilig hatte sie es gehabt, der Wiederholung ih rer Torheit vorzubeugen — s-—. Die Tränmerin wars sich unruhig· mnher. Ihre Brust ging ans und nieder. Sie sah den alten, hageren Landgerichtsrat ihren Gatten, durchlebte noch einmal zehn endlose Jahre an der Seite deiZ ewig kräut lichen Mannes- zehn Jahre voll Glanz nach außen, aber voll trost loser Dürre nach innen· Zuerst hatte sie sich dank der tausend neuen Pflichten der Hausfrau dariiber hin weggesetzt, aber nachher, als die Reichen ihrer Stellung, des Titels nnd Namens vorüber war, als sie langsam berspiirte, dasz sie einen Selbsnnord an ihrer Jugend und Schönheit veriibt hatte, da war es an ihr Herz herangekrochen geteilt nien ,da hatte sie wieder den rasen den Durst, das tolle Sehnen nicht bannen zu können gelanbt, wie da malsI — damali- — «-'-. Sie war eine reiche, arme Frau. Eine Fran, der die Grnndoediugnngen versagt waren, um Weib zu sein: die Liebe. Dann war der Gatte gestorben. Ein Jahr war’·L- her. Da stiirzte sie sich wieder in den Studei der Feste, mn dar- zu suchen, um wass- sie sich nnd die Bliitezeit betrogen hatte, ei nen Mann, dein sie ihre grosze Wei besliebe hingeben könnte-, das Ge siihl des Glückes-» das sich nieht erklu· geln läßt. lind gestern, ans dem glanzenden Filinstlerballe ,hatte sie jenen Mann wiedergesehen, an den si-- Tag siir Tag ihrer Ehe gedacht, mit dein sie hundertsaeh die Ehe ge· brachen hatte in ihrem Herzen, der allein siir sie die Liliiinulichleit bedeu tete. »Arell« Als wären sie stets die besten Freunde der Welt gewesen, ums-te er sich zu ihr sehen, ihr erzählen, its-as er getrieben and was er erreicht hatte. lind sie hörte mit einem selt samen Stolz, dasz er sein Ziel er stritten habe, dasz er ein bedentender Mann geworden sei. Tasz er ihr ge gcnnber eine gewisse Zuructhattung an den Tag legte, lieniertte sie nicht eder wollte es nicht bemerken. Sie wollte ihn toiederl)abeii, sie mußte ihn auss nene gewinnen. lind sie er zählte von dein grauen Ehe-leben, das sie gesiihrt, von ihrer einsamen Witwenschast ,uud die Wangen glüh ten ihr wie im Fieber, nnd eine Blutwelle siirbte ihr den schlanke-i schönen Nacken. Er begleitete sie höflich an ihren Wagen. Aber sie zwang ihn, sie bis zi: ihrem Hause zu begleiten. lind sie plauderte weiter nnd weiter, als hätte sie Angst, er tbnne sich verab schiedenx und dein Mann vor ihr wurde ed kalt und heiß. Er umso die Augen schließen, um sie nicht sz schen. ,,Axi.«l," slllslkkle sit-. Dck Tsuglsn iniljertc sich dein Haus«-. Da machte ei eine Binnegnng -·- er iasstc ihn-n Arm « da lagen ihre Lippen ans den seinen. »Du ninth vergeben. Axt-l; AxIsL dn Innszil« Er nnlte, tottmnrig. Sie aber sonchzns nnd saszie seinen seops Init den Händen »An-L Akt-il sich habe nnr innner an dich gedacht llnd morgen, morgen lonnnst dni« Er sah sie an, er sali, wie schön sie schien in der Glut der Liebe, er vergaß alles und liiszie sie --— — Den-an dachte die Tciiiimerin, nnd ihr Atem ging ties nnd sie lächelte. Dann snhr sie empor und griss nach der Fllingei. Die Bose erschien. s »Wald els Uhr, gnädigsie Fran.'« s Sie liess sich ankleiden nnd be ’tmchteie sich unverwandt im Spie gel. Wie sung sie geblieben war, wie schönl Sie bemerkte es erst heute seit langem wieder. So weiß und ro sig —-. Sie seufzte und lächelte »s. Ja, sung wollte sie sein« denn sie war sa auch noch jung Zwölf Uhr. Nimm war sie fertig. Sie srlibstlickte hastig und ging in den Satori, da die Fensteedprt nach der Straße siihriew Jeden Ingen « Nachts am Wollen Von J. E. Poeitkltp Aleander Pognlsebow gefällt da-: Leben länger nicht ..... Es ist Herbst, die Tage sind sc grau Wozu lebt inan eigentlicle Er hat sich in der Fineipe bei Griselsla Sgolornb ein bißchen ange trunleir Nicht etwa nni sich Miit zu machen; nein, Mnt hat er genugl Nur ntn seinen statt-r zn verschniers zert Es ist Nacht. nnd er steht bes reits eine Stunde grübelnd nni Was— sek, ans dein dass Illsondlicht glitzert, das die Wellen in flüssige-J Gold ver wandelt Tas Wasser ist breit nnd tief nnd nirgends-« ein !!li’eiisrl). Wenn innn —- ———«ck Ach, es ist a tvjitllich langweilig Jeden Morgen nni süns·lll)r ausste hen nnd — nni siins Lapi-ten tin Zalsrgeld zn sparen — eine Stunde zn Fuß in das Geschäft gehen, wo insii als Oansdiencr angestellt ist; dort von sechs bis sieben Uhr die süns ichweren Jaloiisien lsotlszielsem den Laden aiiskssegeiu all das wird einein, wenn inan es bereits zehn Jahre lang täglich zemacht hat, ein mal über. Heute ist sein zehnsiilsris ges Dienstjnbiläinn stehn Jahre bat er dort gedient —- genan uolle zehn Jahre-. —- Llhtn liat ilnn ehren lsalber Geld gegeben nnd Instit-rein und er hnt viel getaucht und ein biß chen getrunken. Zehn Jnlkre ..... schrecklich ..... zelsn Jalsre sind in Nichts vergangen . . - Und dass Wasser ist lsreti nnd tief ........ Zioor ist er- iioch nicht das Aller schlimmste- diese Stunde von iechsJ bis sieden. Aber wenn im acht llhr die Herren Ftomiiiis ankommen nnd mit ihren Splittereien beginnen, wenn der eine z. B. sagt: »Na, Pe iiittfedem Ihr Hinten ist ja schon wieder ein Stint geniachseiis nach stens werden niie Schiiileii daran-i machen,« dann hat nian ioirtlich die Nase voll von diesem Leben Hat er denn keine Seele-? Jst er nicht ansJ demselben Teig, mie iene aeiiiarl)l«. O, ioie sind sie allesamt schlecht . . .. Aber auch das geht noch an. CI ist immerhin noch tein Grniid sich das Leben zii nehiiieii. lliid tanii Poiinlseboiu nienn iniin ihii fragt: »Wie geht es Jhueii?« iinch nicht ge rade antworten: ,.Gliiiizeiid!«, so hin er doch iiiiinertiin noch die illiiiiiliichi zn sogen: »Seid —- liila.« lind dac- Wosser spricht etwa-:- .. Ader niin liritte ihn der Teniel rie ritteii iiiid ihm auch noch eine ziiin ansaehalst, nnd dass ist nor nicht zinii Aug-holten. Eine Fron, hatte er an fangs gedacht, das sei etioasss ans-er ordeiitlich Angenehmes und Liebe-— iind es lohne sich iiiahi«l)aftig, sich dac eetseii lang iim sie zu schinden. Liliei auch das ivnrde langweilig; es- nim eliensalls iiiinier ein nnd dasselbe lliid nin dnszs schlugen sich die Men llict mußte er toiiinieii. Walirliaiti,i, sie zitterte wie ein junge-J Llciidchesi nnd niar doch schon eine Fran, eine innge Witwe von einigen dreißig Jahren Ob er ihr dass auch angese hen hatte? Sichek nichts Ei· sah in ihr noch die Hella von ehedeiii Der Zeiger riirtte not-. Sie ioiirde ungeduldig. Schon eni Uhr. Dann zioei Uhr Die ijoie taiii nnd erinn digte sich, toann die nnädige Frau dass Diiier tsesehlin Sie schickte sie cis-ne Antwort hinan-J. Sie habe et iuass itopsschiiiisrii. Als es gegen drei Uhr ging, sprang sie ans. Sie hörte Tritte ini Vorziniiiier Ader es ioar itiik der Bediente-. Dann presst-.- sie ten Kopf an die Zeiisterscheibe uiid starrte ans die Straße. Eine furcht ltake Unruhe partie sie· Der Ge dante durchzuckte sie: er toinnit nicht. Sie tani sich ptöhlich so einsam, so verlassen und ungillckllch vor « troh ihrer Jugend nnd Schönheit Und besaß sie beides. überhaupt iiorhf Oder niar es die Liebe»die ihr beide-s auf kurze Zeit geliehen hatte — --f Es diinunerte. Sie trat an den Spiegel und fah ein fal)les, schmerz entstellies Gesicht niit tiefliegenden Angen. Und Plötzlich wußte sie mit Veitiinnnbeii, daß er nicht kommen würde, weil er in ihr die Helle von ehedein noch fah und der »Wie-demo lnng der Torheiten« vorbeugen woll te. Mit einein Schrei wan sie sich in ein Pptster Die Liebe war vorüber, auf ewig fiir fie. Es war alles ans. Sie fühlte-, daß sie alt geworden Mk. s- t schen tot. Halse-, Narreul Wie drin-i waren sie Eine inerls iniirdige Sache. so eine Frau. Wenn inan sie ein bißchen streichelte nnd ihr einen Kuß gab, aha, gleich tan ein Kind, und es gab Geschrei nnd Sor gen. llnd los wurde niau sie auch nicht mehr-. Die Gerichte wollten nicht begreifen, dasz man hundert Jahre lang unmöglich ein und dasselbe Weib aus dem Buckel hernnitragen konnte Man hatte vier Kinder in die Welt gesetzt, nnd genun. Konnte der Staat sich iiber Aleander Pognls seboiv beklagen? Genuß nicht. llnd das Weib? Sie wallte Mutter sein llnd die heilige Schrift befahl auch id. Gut, nun war sle doch Mutter. Was wollte sie noch? Sagte tnan ihr aber, wie znni Beispiel heute innige-u »Geh endlich znni Teiisel, du Ziegel«, dann Inars sie einein zum Dank nach eine Viirste an den siehs. Nichts« aiidei«e5," als- eine Biiste. Geschirr wars sie nie, die Schlaue; das konnte zerbrechen; aber eine Biirsle blieb ganz. llnd dann selziinhste sie und inan sollte ihr noch eine Sninnie herausbezahlem dasiir, daß sie die Gnade hatte, zu schimp fen. . · . Ja, kalt ist es anch. Auch das Vier in der slneipe ist schlecht gewer den. Friiher hatte es den Leib er-» tisiirtnt wie Art-at ,nnd seht, als- ob inan sliissigesd Eis tränke .. .. Eine teniische Geschichte niit dein Viel-. . . . H Wenn uian etwa-J mehr traut, als aeniöhnlich erinnerte inan sich an die ganze Vergangenheit llnd ans den Straßen ging eci sich, als ob nian sich ans einein schnmnlenden Zchiss bisiinde Blieb nian dann ain l!ieliinder decs Flusse-I stehen nnd siltante hinab, dann belani nian islelzlich eine se grosze Lini, sich hin nnterzuiliirzeir Aber innsz nian denn hinalnschanew dllkan lann doch ausl. hinanssclunieir . . ,! Dei Himmel Fiir wen ist der eigentlich aisicliais feu? Wenn man daiji inn· iniisztek ziir Pisisiilielsniu nicht Jn der Ge iitiiistsstiichiy wo ei- den ganzen Tag nisten nei«paett, ist zu seinen Daumen ein schinntziger Plaitmd, on weichem dri« verräncheiste Flalt alsblattei·t, aber von einein Himmel ist nicht-:- zn seh-en. Zu Hause lmt ei· niilil ein mal einen Plasond Da ist eint schiefe, blanaestriilusne Wand, an du« es nicht« Warum-Eiter gab, al-:- Na sci Llch driilien die Zilsiile....’18cts Tritte Seite, l7. Januar ist«-l chen Sinn hatle es eigentlich, daß er in der Schule wart Dort hatte man ihn schreiben gelehrt. Wozu denn? Jst er denn Minister geworden? Ver langt innn von ilnn, dnsz er seinen Namen täglich unter zweihundert wichtige Scheislstiicke setzef Tie Oanptsache ist doch, eine Kiste ver nageln zu können p. . . Und Minin und Posachrsti haben Moglan gekels tet. Was ging ihn das un? fliein Mensch fragte ihn darnach. lieber hanpt Minin! Welch ein tomischer Name Mi—ini -·ni-— bi Das Wasser beede« nnd gurgel« leise. « Schmutze Wolken sagen unter dem Mond vorüber; sie eilen einem sek: nen Ziele zu, um dort mit Feinden zusaninienznstoßen nnd innrtend zu Donnern nnd briiisstin zu briillcn nnd Blitze hernbznschlendern Ah, wenn man dort oben reiten könnte Dann iniikde der ganze Fluß aus«-sehen, wie ein Streisitien Eierqu teuer Tinte. kIlber ietzt wird das-, Wasser ans geeegt nnd lsunarig ..... Schließlich tnnissduch das Wasser auch Hunger haben. Wer tennt anI Wasser so gennnk Also ..... Ja, nlver tun-«- will dieser? »Ei- ist hübsch hier.« ,,;u, ganz nell.« »Nichts ist eH innmi liiilsfcb am Wallet.« »O ia.« »Da-« heile nmnchinul auch nicht« »Nun ju, ganz gewiß. Nicht im mer« »Ein-as weiter oben. hinter jener Brücke dort, habe ich einmal einen Menschen gerettei.« »So, lo." »Gut lolle Geschichte loose-. Man hat mit die Reflungsmcdqille ge schenkt.« »Sol« Und der Fremde erzählte eine selt same, lange Episode, die sich in dem selben Wnsser abgespiell, an dem sie eben stehen; aber Alexander Pogul jebow hört nicht zu. Er hat plötzlich einen unhennlichenstng, ins Was ler zerspringen. Er fühlte sichs-I sicher, seit jener neben llsn stehl. Es i ihm dabei lustig zu Mute, wie euem jungen Glut-einem der einen ausgelassenen Streich im Schilde führt. Er ärgert sich iiber den Kerl, der die Rettungsnndaille hat, und möchte ihn gerne lächerlich machen gvgletch steht er mit philosophischer-i nmor siir allen iridischen Dingen, belschelt sein Dasein mit Würde und sreut sich, daß er nun ein Ende ma chen wird. Das Bier hat doch gut getan. Dabei überlegt er, daß jener ihm nachspringen wird. Aber o guljebow wird sich nicht retten las en. Wozu? Um in zehn weiteren Jah ren wieder die Jalousien hochzuzies heit? Er wird seiten im Wasser pat leir — die Muskeln Poguljebows sind nicht aus Kleister — und ihm links tund rechts eine Ohrfeige herunter hauen, daß es nur so lnallen wird. Das Leben gehört ihm, und er kann damit machen, was ihm beliebt. Noch vor einer Weile war alles so lang weilig, aber das Herz war noch nicht recht damit einverstanden, das Leben schon wegzutversen, und es hämmerte traurig. ilnd setzt! O himmli scher Vater-, wie langweilig ist das Leben, so langweilig wie ein Wiß, dessen saule Pointe man erst im sieb zigsten Jahre erfahren soll; man maß lachen darüber. Der Mensch ist mit seiner Ge schichte immer noch nicht zu Ende. Ach, was soll das alles..·. Und Poguljebow plumvst ins Was ser und zertliistet es mit seinem Kör per. Es entsteht eine werszmnrans dete Oessnung, einem Haisischrachen ahnlich, die gleich wieder zuschnappt. Der Fremde mit der Rettungsmes daille stutzt, wie ein Stier vor einem Spiegel, und schaut hinab in die sitt steren Wasser, die sich über Vogt-lie dotngeschlossen haben. Dann reißt er sich Init einem jähen Ruck Rock nnd Weste vom Leide nnd springt hinun irr. Pognljebows Stops taucht anf ixnd er prustet, wie einer, dem das Bad große Freude macht. Der Fremde zieht wie ein Frosch die Beine an und stößt sie nach hinten ans-» Er schnellt aus Poguliebow zu tnd packt ihn erst an den Haaren, rann am Ungemach Und dann verschwinden beide. Die Wollen geben das Mondlicht wieder stei, das sich aus Straßen nnd Häuser nnd in das plätschernde Wasser ergießt, mn alles in mildes Gold zn tauchen. Jn diesem Augenblicke heben sich slitßiiitstvärts zwei ätöpse aus dem Wasser-, die sich einer schmalen Stein-— treppe nähern, an welcher ein Ret tnngslahn liegt. Poanliebow rusl: »Du Schafs laps!« lind der andere: «’.l?ashorn!« Es llatscht nnd llingt tvie eine Manlschellc zwar ldnnteeg auch mög lich sein, das-, einer mit der slachen Hand das Wasser schlng... Der Fremde schiebt Poguljebotv vor sich her, die schmale Treppe hin aus« nnd an der obersten Stufe wirst jener diesen gleichsam wie einen Ball ans das Trottoir. Dann geht der Fremde zurück, um seine abgeworfe nen blleidnngssliicke zn holen, und tlloauljebotv trabt hinter ihm het, im Gehan seine Mitsleln Priisend. Plötzlich wirst Alexander Pognlje botv seinen Retter zu Boden nnd be ginnt, ihn nach allen Regeln der Sinnst durchzublänen Dabei lacht er den Fremden so gutmütig an, als ob es sich darnin handelte, Brüderschast mit ihm zn trinlen. Der andere wehrt sich nnd teilt eine Anzahl Pijsse ang; aber seine Schläge sind nicht so unbarmherzig tvie diejenigen Pognls ielsotvg, denn der Retter lann sich von seinem Staunen noch nicht erholen. « »Aber erlanbe doch! Warum prü aelst dn mich detsn, du Vieh?« fragt s.r. »Ich hab dir doch das Leben ge rettet.« »Hul- rcy dich denn gebeten?" unt iooklet Pognljelsokv. »Und außerdem ist mir sehr kalt. Von dieser Bewe gung aber wird mit lvurnl.« «Schnlznmnn!« rnfl der Fremde ,,2chntzmann!« »Wo wilist du in dieser Gegend ietzt einen Schutznnmn finden? Du bist wohl nicht von hier, ernnvcheM Ach, bemüh dich nichl!« llnd Poguljebow heischt den armen Fremden niit der Reitungsmedaille noch eine gute Weile durch. Dann oerschnaufl et nnd sagt treuherzig: ,,Genu«3. Jch bin schon sehr warm geworden.« »Vekeiickler.« ächzt der Fremde; aber er muß dennoch lachen und sagt: Allerdings-, nun ist rnir ebenfalls wurm, dn Teufelklerl!« Und Poguljebolv, niichicrn und heiter geworden, reibl sich die Hände und meint: »Ach, es hol doch gut ge tan. Nu- kornni ein Glas Tee kin ten. heut ist mein aniliimnilng, mußt du wissen.« « ·