Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 10, 1918, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Nu --
Nebras
njzcj er un
s
er s
Nmmn
1918
umr
m. Im
U
Donnerstag- d
Ska
Viel-tu
land,
d IS
Gran
Jahrgang-IN- » ,
»Ob«-.
fX
take Ilisk9»M, S
,
F
Amtlichc Kriegsbcrichte.
Friedensvctyaudtungcn mit Russland-J
wicdkk im Gange.
Kriegsztele und FriedeIUSbcdtmgmtgen Englands und der
Ver-. Staaten tust-künd»4 Bedeutsame Erklärung
des Bauernkönigs Ludwige-.
Skru- ttmisttou til-l with the
vorm-stei- si Cis-un til-unt Nod-. ou
Jst-. s. u required by the set at occ
' O- UN.
crijhritusien Bedingungen.
Y- Lundom J. Jan.: In einer Rede
Ober M Thema Kriegzziela welche·
er heute vor den »Ja-des Unions«
hielt, erklärte Preniietminister Lloyd
Geargm daß Großhritannien nicht
kämpfe, um der Türkei Konstantinoi
pel sorizunehmen
»Wir iämpsen nicht«, sagte er.
-um OesterreithUngarn zu zerstören,
noch die Türkei ihrer Oauptstadt ader
der reichen Landstriche in Kleinasien
und Thrazien, welche vorwiegend tür
kisch sind, zu beruhen
»Unsere-r Ansicht nach«, erklärte
der Premier, »wiirde die Annahme
einer demokratischen Verfassung sei
tens Deutschlands den über-zeugend
sten Beweis bilden, das; der alte Geist
militärischser Herrschsucht todt ist, je
doch das ist eine Frage, die das deut
sche Volk selbst entscheiden muß.«
Die Grundlage aller Gebietsrcgw
sit-nagen muß Regierung mit Billi
gemg der Regierten bilden, erklärte
der Preis-ice
»Wir beabsichtigen bis zum Tode
zu Frankreichs Demokratie zu halten
und die Forderung der Franzosen,
das große Unrecht in Biederemäs
gung zu ziehen, das in 1871 began
gen wurde, als man ihnen Elsaszs
Lotbringcn entriß. zu unterstützen
Diese Wunde hat den Frieden Euro
pas seit einem halben Jahrhundert
vergistet und, bis sie geheilt ist, kön
nen keine gesunden Zustände herbei
geführt werden.
Niemand, der Preußen kennt,
kann über dessen Absichten aus Nuß
land im Zweifel sein. Was es auch
sür Phrasen gebrauchen mag, um die
Aussen zu übertölpeln, hat es nicht
die Absicht- die von ihm besevten rus
sischcn Städte und Provinzen auszu«
gehen. Unter einem oder dem ande
ren Namen werden sir in Zukunft un
ter urcuszischer Herrschaft stehen und
von dem preußischen Schwert regiert
werden, während der Nest der Russen
in vollständige ökonomische und stut
tere politische Sklaverei gelocht oder
gezwungen werden wird.
»Wir würden stolz sein«, erklärte
er, .,bis zum Ende Seite an Seite mit
der neuen Demokratie Rusilands zu
kämpfen, ebenso niie Amerika, Frank
reich und Italien Aber wenn die ge
genwärtigen Machtbaber Rußlands
es verziehen, unabhängig zu handeln
vermögen mir eg nicht« die Katastro«
pbe abzuwenden Russland kann nur
durch sein eigene-;- Boll gerettet wer
den
Was die deutschen Kolonien anbe
tritst. so werden sie unterworfen der
Entscheidung einer Kommission wel
che Kommission sich in erster Linie
von den Wünschen und Interessen der
einaeborenen Bewohner leiten lassen
soll. .
Als von höchster Wichtigkeit be
trachten wir, erklärte der Premier.
die legitime Forderung der Italiener.
mit denen ihrer Rasse und Zunge ver
eint zu werden. Auch werden wir
daraus bestehen, daß den Leuten ru
tnänischer Abstammung und Sprache
Gerechtigkeit widerfahre.
Wenn diese Bedingungen erfüllt
würden, subr er satt. würde Oefters
» reich-Unsinn eine Macht werden, die
s - sur Erhaltung des Friedens und der
Freiheit Europas beitragen würde
statt, was es iedt ist, ein Instrument
in Händen der verderblichen mtlitärii
« schen Nutokratie Preußens
, :" Während wir den Fortbestand des
« Mschen Reiches in den Oetmatblitns
J der türkischsen Rasse mit del
« « sonstanttnopel nicht an
s J- nschdem der Seen-es »stat
. dem W steck und den
" Me- neune-liste
Äspsssnkk Jo- «
qf
;worden —- sind unserer Ansicht nachi
IArabiem Armeniem Mesopotamien,,
ISorien und Palästina zur Anerken-]
nung als selbstständige Nationalitä
ten berechtigt.
Der Premier leitete seine Anspra
jche ein, indem er sagte, nur der klar
Hste, schwerwiegendste und gerechteste
Grund könne es rechtfertigen, die un
aussprechliche Agonie der Nationen
auch nur eine Stunde zu verlängem
Er fuhr fort:
»Wir sollten im Stande sein, klar
und deutlich die Prinzipien anzuge
.ben, für welche wir kämpfen, sowie
denn genaue und konkrete Anwen
Iduug qui die Lapi-takt- dek Welt.
»Wir haben die kritischste Stunde
des furchtbaren Konfliktes erreicht,;
»und, bevor eine Regierung sich ent- :
Ischeidet unter welchen Bedingungen«
tsie den Kampf sortseten oder einstel-;
len will« sollte sie sich vergekoissernjz
da szdas Gewissen der Nation dieses
Bedingungen billigt.« .
L »Wir führen keinen Zerstöruiigs-,
zkrieg gegen das deutsche Volks erski
iklärte der Preinier. »Die skkstörnng
oder Zerstiickelung Deutschlands oder
Idee deutschen Volkes ist nie, vom er-?
sten Augenblick des Krieges bis zur
Gegenwart eines unserer Kriegeziele
fgewesein Das britische Volk bat nie
Hat-wünscht das deutse Volk zu zei
snrengem noch dessen Staaterinheit
aufzulösen Unser Wunsch ist es
"nicht, Deutichlande Weltniaclitstellnng
zu vernichten, sondern vielmehr es
von militärischen Eroberungoplänen
Yabzulenken und es zu veranlassen
seine Stärke niehr ersprießliche-n
ismeiken zu widinen.« »
z Sodann machte der Preinier die
Erklärung daß Großbritannien we
der den Türken Konstantinooel zu.
inehniem noch Oesterreichllngarn zu»
·zersiücleln wünsche. ;
s Vezugnehniend aus die von dem
lGrasen Ezernin, dein österreich«un
Zgarischen Minister des Auswärtigeiu
zani 25. Dezember aus der Friedens
«konserenz zu BrritsLitovst gemachten
Vorschläge sagte der Preniier:
»Es ist unmöglich zu glauben, dasi
Hein perinanenter Frieden sich auf ei
gner solchen Grundlage aufbauen
släsit.«
s Ein unabhängiqu Polen, dem sich
Falle wirklich politischen Tistritte nn
«schließen tömcten, ist nach Blond
TlMsorge·s Ansicht von größter Wich
stignsit siik die Stabilität des westli
kchen Europa.
« Betreffs-) der deutschen Verfassung
iiaqte Lloyd Geome, daß Ernst-rinnt
nien nicht Kinn-seh um diese zu zerstö
ren, obwohl es eine militärische auto
ztratische Verfassung als einen gefähr
lictsen Anachronivinng betrachte.
Nachdem er angedeutet, dass die An
nnlmie einer demokratischen Verfas
Tsnnn seiten-s Deutschlands wünschens
wertls sei, fuhr er sort:
s »Die Tage des Wiener Fensmresses
Lsind längst vorbei. Wir tonnen die
-;3nlunsi der curopäisclsen Cmilisation
knicht länger den willliirlichen Ent
zscheidnngen einiger wenian llnters
«t)ändler antseicnstellem welche durch
Chitanen oder Ueberredungstünste
die Interessen dieser oder jener Dy
nostie oder Nation zu fördern suchen.
Deshalb muß die Regierung mit Bei·
stimmt-m der Reuter-ten den Grund
sac bilden für alle künftigen Gebietss
seltsames-U
CM MIW sloc IM- Us
Wtsr u M Ists-C Not» on
sahns-, u sog-Ins by the set ot Oct
. Guts-b W Mosca ein.
Aus London: England wird das
zwang-weise Motten-System in
Nahrungsmittel-i einführen; sobald
das britische Kabinett einen diesbe
züglichen Plan Nichts-nich Auch die
. Fleisch-Nationen sollen ans die Häls
: te heraqu werden
tTruo translntiou nleck with the
Datums-tot It Grund let-na. Not-» on
Jst-. p. us required by the net ot Oct
6. 1917.)
Friedensbedingnngen der Türkei.
London, ö. Jan: Freie Fahrt für
russische Schiffe durch die Dardanels
len, Räumung des von rufsischen
Trunme besetzten türkischen Gebietes
und Demobilisirung der russischen
Flotte im Schwarzen Meere find in
den türkifchen Friedensbedingungen
vorgesehen, welche, gemäß einer Ex
change Telegraph Depesche aus Pe
tersbura, der rufsischen Regierung zu
geftellt worden sind.
Die Türkei wird, da der Krieg ge
gen die anderen Ententemöchte fort
dauert, ibre Armee unter Waffen
halten.
Die Hauptpunkte des von den Tür
ken unterbreiteten Protokolls sind, ge
mäß der Depesche, die folgenden:
t. Die Grenzlinien bleiben diesel
ben wie vor dem Kriege.
L. Innerhalb zwei Jahren nach
Friedensfchluß soll zwischen beiden
Mächten ein Vertrag betreffs des
Seebandels nnd der Konsulate ver
einbart werden.
Z. Von Privatpersonen erlittene
Kriegsverlufte sollen ersetzt werden.
4. Für die territoriale Untier-letz
lichkeit Persiens und dessen Entwicke
lung unter völliger Unabhängigkeit
werden Garantien verlangt.
5. Russiseben Schiffen wird freie
Durchfabrt durch Dardanellen und
Vosperns eingeräumt
6. Trupnenmobilisirung inner
balb der Landesgrenzen für nationale
Vertheidigungszwecke ist gestattet.
T. Rußland soll sich verpflichten,
innerhalb 6 bis 8 Wochen feine Trup
pen über seine Grenze zurückzuziehen
und fiisr den Grenzfchutz an derselben
mir eine Dibifion zurücklassen.
A. Rusiland soll spezifisch armenis
lebe Truvpentbeile feines Heeres de
mobilisiren, desgleichen feine Flotte
im Schwarzen Meer.
U. Die Türkei hult lbtc Akmcc tm·
ter Waffen aus Grund der Fortdauer
des Krieges gegen die übrigen Enten
temächte.
London, 5. Jan.: Gemäß einer von
Wien über Zürich gelandten Devesche
der Exchauge ijelegraph Eo. fanden
die Delegaten der Centralmächte, als
sie noch VeestLitovsk zuriickkehrten.
um die Friedensverbandlungen wie
der auszunehmen keine russischen Be
vollmächtigten dort vor, an Stelle
dessen war ein Telegramni, worin die
Ruisen um Verlegung der Verband
luugen nach Stockholm ersuchten, ein
gelaufen.
Der Correspondent der »Dann
News« meldet. dass die Deutschen
versuchten, mit Mitgliedern der ton
stituirenden Versammlung in Verbin
dung zu treten. Der Zweck sei offen
bar, denn wenn die Bolichewiti sich
weigern sollten, Frieden zu schliessen
so wiirden die anderen Parteien sich
das zunutze machen und dem Volke
tagen, die Volschetoiti hätten ilun
Frieden versprochen, aber Krieg ge
geben.
Die Versiou des Corresnondenten
der «Daily Mail« gebt dahin, daß die
Deutschen aus die Regierung einen
direkten oder indirekten Druck aus
übten, um sieszur Einberufung einer
konitituirenden Versammlung zu be
stimmen. Die Deutschen hätten ziem
lich deutlich zu Versteiien gegeben, dasi
sie nicht willens seien, die Volschemiki
als«iliertreier einer Mehrheit des ruf
sischen Volkes oder selbst als tempo
riire Inhaber der souverönen Gewalt
anzuerkennen
Ums traut-tim- Qloa with the
per-umstec- st Cramt litt-ach Nod» on
Jar V. u required by the sct ot oet.
c. UUJ
Bedeutsame Erklärung des Bayern
Weis-.
Amsterdam, S. Jan-: König Lud
chiq von Bayern soll anlöszlich eines
Ecnpsanges gestern bei seinem Ge
burtstag gesagt haben, daß die Be
dingungen der Feinde Deutschlands
übertrieben seien.
»Wir werden keinen Zoll deutschen
Bodens nasses-ein« sagte er, und
Jnküssen versuchen, unsere Grenzen zu
schühen Er fuhr fort: »Mögen
lwie etselgteig sein, unsere neuesten
Feinde die Ameritaner. zu schlagen.«
i iTruo translatton sloä with the
"postmaster at Gras-it Manch Nod-, on
klar-. s. ss required by the act ot 0et.
»C. 1917·)
hie Friedensbedisguugen des Präsi
j UND
I Washington, 8. Jan: Präsident
Wilson hielt heute vor dem Kongresz
eine Ansprache, in welcher er in Ue
bereiustimmung mit dem britischen
Premier LIon George nochmals die
Kriegsziele erklärte.
Der Präsident unter-breitete ein de
finitivee Programm für den Welt
frieden, das 14 Paragraphen enthält.
1. Ossenec Friedensvereinbaren
ohne privates internationales Ueber
einkonnnen
2· Freiheit der Meere im Frieden
wie im Kriege
s. Beseitigung aller ökonomischen
Bartieren u. Gestellung von Gleich
heit der Handelsdegiehungen unter
den sriedenschließenden Nationen
4. Garantien sür die Verminde
rung nationaler Beweis-mag- so dasz
die demokratische Sicherheit nicht ge
sährdet ist.
5. Unparteiliche Adiustirung aller
kolonialen Forderungen aus dem
Prinzip, daß jede Nation mit den Jn
teressen der Regierung gleicherweise
in’s Gewicht fällt·
6. Räumung allen russischen Ter
Motiqu
7. Räumung Belgiens·
8. Alles französisches Territo
rium muß befreit und wiederherzu
stellt werden, und Entschädigung fiir
die Besitzergreisung Von ElsoszsLotl)·
ringen geleistet werden.
9. Wiederherstellung von Jtas
liens Grenzen, soweit sie von Italie
nern bewohnt werden.
10. Freieste Gelegenheit autonoi
mer Entioickelun der Bevölkerung
non Desterreichs garns
il. Räumung von Nunsänien,
Serbien und Montenegro mit Zu
gang zur See fiir Serbiem und inter
nationale Garantien politischer Un
abhängigkeit und territorialer Inte
gritiit der Vulkan-Staaten
12. Sichere Zonveränität des tür
kischen Theiles des ottonianischen
Kaiserreiches, aber Sicherheit iiir Le
ben und Gelegenheit antonomer Ent
wickelung anderer Nationalitäten nn
-ter türkischer Herrschaft, nnd dauern
de Oeffnung der- Dardanellen siir alle
Nationen
J M. Gründung eines unabhängi
.gen polnischen Staates. einschließlich
Territoriiims. das durchaus polniiche
Bevölkerung hat, mit freiem Zugang
sur See und politischer und ökonomi
scher Unabhängigkeit und territoria
ler Jntegrität., garantirt durch inter
nationale Verträge
H. Allgemeine Zusammenschlies
sntng der Nationen unter spezifischen
Verträgen fiir gegenseitige Garan
tien politischer Unabhängigkeit und
territorialer Jntegrität iiir grosse so«
wie kleine Staaten.
('t’rn9 translsiton Ali-a with the
pessima-ist« at Grund Manch Not-» on
Jst-. p. as required by inc- aer ol ()c-.t.
sc. 1917.)
Amsterdam, 7. Jan: Flaiier Wil
helm hat dein Submarin Kommun
ideur Kophamel den eren «Punr le
iMerite« verliehen. Während seiner
iFnhrt nach den an Ver-de Inseln ver
sinnt er einen anierilanischen Zerstö
rer und it Knniiahrteiichiiie inelrln
,sich zumeiit ans der Fahrt von den
sVer Staaten nach Italien oder
Frankreich befanden Es lieis3t, das
er 22 Tonnen Kupfer als Beute mit
nach dein Heiinhafen brachte-.
(Trus iranslallon filed vltn the
von-unsrer U Grund lslanch Nod» on
Jul. I, ss required by the net ot Oel
c, IVIU
Fortsetzung der tussifch - deutschen
Friedeusverhaudlnnqen in Breit
Litovsk findet doch statt.
London, s. Jan.: Die russjscln
ZFriedenö - Delegation, einfchlieszlick
Ides audwärtiaen Ministers Trotzky
sift in VteftiLitovvk am Montag an
chkommen um die Friedens-verband
Flnngen wieder aufzunehmen, gemäsi
seiner aus Berlin erhaltenen Depescln
Iin Copenhaqen und an die Exchange
ETelegkaph Eo. weitemegeben.
i Gottfmmg auf Seite S ;
Plaudeti.
s Ewige Jugend.
i
l
Lieber blind geboren, als mit se
lienden Augen die Würde und den
Adel des Lebens nicht zu seheni —
:und wahrlich, der sieht den Werth des
Menschlichen Lebens nicht, der dasselbe
»nur nach dem wechselnden Kalender
der Zeit beurtheilt.
i Jn Thaten leben und das Herz re
den lassen, denn das Herz ist der Sie
des Lebens, die Feder, die Alles
mächtig treibt. Ein Leben, nach der
Zeit gemessen, ist nur ein todtes Zis
serblatt. Solche Gedanken wachsen
freilich nicht aus unkultivirtem Bo
den, sondern aus dem Boden einer
idealistischen Lebensauffassung. Das
snennen wir ein ideales Leben, das
sich hindurcharbeitet durch all die
irdischen Schranken und wie ein Ad—
ler emporsteigt zum Sonnenlicht in
die lichtvollen Höhen. Alles erische
kann die Menschenseele nicht sättigen
wird aber nur zu est die Wolke, die
die Sonne des Jdealismus trübt, das
Aufwärtsstreben des Menschengeistes
hemmt- Wer wird ernstlich und be
harrlich und degeisterungsvoll sein
Leben großen Jdealen opferm wenn
alles Streben und Ringen kein Ziel
jund Ende anders als das Grab, fin
det? Bei solcher Aussichtglosigkeit
sniusz auch der Stärkste den Muth ver
ilieretn und soll das gelten, dann kön
znen Materialismus und Epikuriiiss
znius getrost ilir Jahrhundert in die
Schranken rufen. Wer wird die Be
aeisteruna haben, unter aussichtslosen
Voraussetzungen und niedergedrückt
non einer Philosophie der Verzweif
-lunq,. seinem Volke, seinen Mitmen
schen ausepserunasvoll zu dienen?
Man wird sich abvlacken und abplai
gen, probiren und studiren und sich in
seiner sozialen Stellung habilitiren
--— aber wozu? Schließlich bat doch
Alles keinen bleibenden Wertli. Und
wie oben, so unten. Dein aeifts und
interesselosen Handwerker ist seine
Arbeit nicht der Ausdruck eines sitt
lichen Pfliclitgefiili15, sondern nur
Mittel und Zweck zum Leben und
tsleniesien Bei dieser inaterialistis
schen Lebensanssassnng aber muß das
Jnnenleben sriih altern und verküm
mern, und bewahrlseitet sich wohl öf
ter, was ein Menschenkennek in dem
Satz niedergelegt bat: »Das sicherste
Zeichen des beginnenden Alters ist,
xdaß man geschwind noch einige Jn
gendtliarbeiten begeht.« - Steckt den
Adler in den engen Käfig — was
Wunder, wenn er sich die Flügel zer
schlägt und unsiiliig wird. der Sonne
siegbast zuznsteigen Suerret die
Seele des Menschen in den Käfig des
lttrabsinnliclien nnd erifchem des
geistlosen Genuss- und Gesellschafts
lebens --— wan Wunder, wenn sie
Licht und Kraft einbiiszt, sich zur llai
ren, starken Sonne eine-J ewia ju
gendlichen Jdealisinns zu erheben?
x Wer das Leben recht versteht, der
braucht nicht unglücklich zu werden,
wenn das erste graue Haar sich zeigt
Es kann der weisse Winterschnee das
Haupt bedecken, und deswegen doch
im Herzen der Frühling griinen und
die ewige Jugend bliilien Viele den
ken gering vom Alter, verachten es
Das Alter bat seine graszeu Varziige
Eis ist die Zeit der Neile der Illiklä
rung. Wahres Leben ist fartschrei
tend, non Licht zu Licht, von Kraft zu
Kraft, der Valltonnnenbeit entgegen
Jede spätere Lelnsnseinutie sollte die
Fehler nnd lerlieiten der iriilieren
abttnur Und bei alledem soll ein
2attickliche45 Alter zugleich das unver
Elterbare litliick der Jugend einschlie
s;en: einen siir alle-J Wissensnnsrtlns
enmsiinqliclsen Zinn, Veneinernnkw
it·endiakeit, Muth, lseiliqen Eifer.
iDiese Eigenschaften Inenn sie sich init
den Vorzüan des Alters verbinden
bilden die Seele dessen, nms mir
ewige Jugend nennen: -- besonders
die eine Eigenschaft die ioir gewöhn«
lich nur niit der jugendlichen Lebens
zeit uns verknüpft denken, die glän
biae Hosfnnimsfrendiakeit, die, dem
ans ein gütige-s Geschick vertrauend
spkechen kann: »Es wird noch Alles
recht! Solche Gesinnung lebt nicht
« qreiseulmft nur von der Erinnerung,
blickt nicht nur auf die Vergangen
heit, aus die »gute, alte Zeit« zurück.
sondern blickt bofsnungssreudiq hin
aus in die Zukunft.
Fred Falldorf dahingeschieden.
Einer unserer alten und angese
hendsten Bürger ist am Donnerstag
Nachmittag in der Person von Fred
IFalldorf in seinem Heim an westl.
kKönigstraße nach längerem Leiden
an den Folgen der Bright’schen Nie
renkrankheit in’s Jenseits hinüber-ge
»schlummert, und zwar im Alter von
f64 Jahren und 9 Monaten.
I Herr Falldorf, Sohn von Herrn
Essean Falldorf, sr., hierselbst, wurde
sam 2. April 1853 in Hannover gebo
ren und kam im Jahre 1873 mit fei
tnen Eltern nach den Ver. Staaten,
Ium sich in der Nähe von Grand Js
»land auf einer Farm niederzulassen.
Einige Jahre war der Verstorbene in
Negierungsdienstem indem er die
iPost von Sidney, Neb» nach den ver
schiedenen RegiaungssForts beför
-derte. Am 4. Dezember 1879 trat
er mit Dorothea Pargmann in den
Stand der Ehe, welcher fünf Kinder
entsprangen, die mit der Gattin
sämmtlich sein Hinscheiden betrauern.
Nach seiner Ehe verzog er auf eine
vier Meilen östlich von hier liegende
Farm und wohnte dort bis vor vier
Jahren, um dann nach Grund Island
iiberzusiedeln und sich in’s Ruheleben
zurückzuziehen
Die Hinterbliebenen sind: Frau J.
Heesch, eIst-an John Schnller sowie H.
D» John und Otto Falldors als Kin
der; ferner seine Gattin, sein hochbe
tagter Vater, ein Bruder Hean H.
Falldorf, sr., sowie eine Schwester
Frau Anna Neiferb von Boulder,
Colo« und außerdem 16 Enkel.
Das Begräbniß fand am Sonntag
Nachmittag vom Trauerhause an der
westl· Königstraße aus durch Pastor
Schumann und unter den Auspicien
der- Piattdeutschen Vereins-, dessen
Mitglied er war, aus dem litt-and Js
land Friedhofe statt« Als Bahrtnchs
träger fnngirten die Herren Peter
Heede Heut-n Eclnnnacinr Neinier
Hamen-H Hean Staffel Win. Strati
man und Fred si«lapnroti1. Den tran
ernden Hinterbliebenen unser aufrich
tiges Beileidl
Kurze Sitzung der Stadtväter-.
Jn der Sitzung am 2. Januar
wurden verschiedene Angebote für den
Verkauf des alten NotlpHaspitalg
eingerelcht. Das Comite für Eigen
thum wurde ermächtigt, nach bestem
Ermessen zu handeln.
Polizeichef Mandenille und Zheriff
Sieverg brachten eine Empfehlung
ein, Richard Toll und Winn Ronfh
die TarisLizensJ zu- entziehen, weil
Beide gerichtlich wegen Uebertretung
des Liquorlsleselzes zn je slllo Stra
fe verurtheilt wurden
Jahn Fergusmk Vorsitzer dec- Slra
szen Cornite5, brachte in Anregung,
»daß infolge der großen Llnlniufung
von Vaumaterial am großen Hotel
lvau gegenüber dem Wehmut niebi
»rere AutomobilsZufamknenftöfns vor
kamen. Auf Antrag von Meuck mur
«de beschlossen- dasz Stadtaumalt Jo
7sepl) beauftragt werde, die Vauunteri
nelnner zu ersticken- Versillnsrung zu
geben, Inn die Hab' von E..«.:dener
lau freizulmlten
Eine erinanz zur Pflasternng an
Walnutslrasze, non l. bis-«- znr lll.
Straße, wurde in letzter Lesung an
genoncnwn
Zeit einig er Zelt ifi Tit ;’l. A.
Linderlon in der llnmelning sein« lIe
seliiiiiial, die lslrnnzer der Rai-mer in
hupft-n, nni sie gegen Krankheiten
rein geaen Cholera innnnn zu tnai
eben Viele unserer Farmer liaben
ilire Zelnveinelierden iinnsen lassen,
weil der Verlust eines Thiere-J größer
ist, wie eine aanze Herde isnpien zu
lassen. Dr. Anderfon hat in der letz
len Zeit allein Sei-um im Preise von
s2000 verbraucht. ein Beweis, in
welchem Maße das Imper betrieben
wird.«
! —- Die Nebraska Mercantile Co..
welche früher das Göhringckllebäude
okkupirie sich aber wegen rapider
Zunahme des Geschäft-s ein eigenes
Gebäude errichtete, war gezwungen
wegen unnnterbrochener Erweiterung
ihrer geschäftlichen Beziehungen wies
deruni einen Theil des GeöbringsGes
bäudeö zu miethem in dem lich derzeii
Odie Central Storage Co. befindet
j ('l’rue trat-glattem ülocl
laostmaster at Gran-I Man-OR RI- ,
Jan. 9. as required by the act M
c 1917.
Unvetlscirathete Männer W
Ver. Staaten kämpfen.
; Washington, 3 J-..;1n Alle MW
für die Kriegsarmeen, die von M
Wereinigten Staaten noch emqu
!nnsrden, sollen aus der Klasse l Mist-;
dem neuen Dienstplan nach Au F
kommen Das bedeutet, dass M
Männer ohne Familien, die für EBO
Unterhalt von deren Arbeit til-M
sind, und in nothwendigen M;
len nnd landwirthschaftlichen Arbei
jien ungeübte Männer das stampfen
für die Nation besorgen werden.
s General Erowder macht diese-ci-t
neuen Kurs ineineni erschöpfendes i
Bericht über die Operation des Ans
hebungsgesetes nach Auswahl, bei «
heute von Sektetär Baker dem Kon
greß vorgelegt wurde, bekannt. It
sagt, Klasse 1 sollte Männer für alle
militärischen Bedürfnisse des Landes
liefern, und befürwortet, um dies
Ziel zu erreichen, die Amendirung
des Aushebungsgesetzes in der Weise,
daß alle Männer, die seit dem S.
Juni 1917 den 21. Geburtstag er
reicht haben, sich zur Klassisikation «
reaistriren lassen müssen. » -.-««'·«
Jm Interesse einer gerechten Ber
theilnna der militärischen Bürde
schlägt General Crowder auch vor,
dasz die Quoten der Staaten oder Be
zirke fortan aus der Grundlage bet
Zahl der Männer «in Klasse l send
nicht ans der Grundlage der Einwoh
nerzahl festgesetzt werden. Aus Be
richten aeht hervor, daß es unter der
aeaemoärtiaen Registration LOOOJ
000 ja physischer und jeder aM
Bezielnma analifizirte Minnek giebt
die in Klasse ligehiirean wenn alle
Fraaehoaen znriickaesandt W
sind und die Klassifisationssrist am .
lö. Februar zn Ende geht. Weitere
Tnmnns kllkann pro Jahr kommen
hinw, wenn die Neaistration auf
lllkänner ausgedehnt wird, die seit
dem F-. Juni lkllT 21 Jahre alt ge:
worden sind.
Klasse 1 umfaßt:
Unoerbeiratlsete Männer ohne ab- l
hiinaiae Jerwandta verheirathete -
Männer, die aewolmlseitsmäßig nicks
fiir ihre Familien sorgen, die für ih
ren llnterlmlt non ilsren Frauen ab
lsängia sind oder keine nützliche Be
sriiäftianna lmben nnd deren Fami
lien durch Einkommen unterhalten
werden« die non ihrer Arbeit-unab
hängig sind: desgleichen nngeübte
Farmarbeiten nnaeiibte industrielle
Arbeiten Neaiitmnten, die auf bet
sdiobene Klassiiikasion verzichten, Re
aifiranten, die keinen Frageboaen
einreickien oder für die keine verscho
liene silaisisikation beansprucht wird,
sowie alle Neaiitrantetn die in keine
andere Jllnlieilnnn des Planes einge
schlossen sind
Nach der Analnse der ersten Ausbe
lmna berednn·t, leat der Plan unab
hängian nimerlseiratlseten Männern
nnd tnsrneimtlseten Männern mit uns
abhänaiaen Einkommen das akößftey
Nemielit der kliiilisärpfkicht auf, denn
die Nesannntmlsl der Männer sit-den
anderen dillitlnsilnnaen der Klasse 1 ist «
qersna E
XI
Vor einiger Zeit fand Anton
Onerss nun Et. DEin hier einen hei- «
innthlnsen sinnlicle der sich Vonnds
R misenn nannte, im Alter von M H
Jahren stehend, nnd er nahm mitsp
nach Hause ned lssrlmndelte ilsn wir
seinen Sohn. Der Knabe ennied sich s·
sich nnt nnd fulasazm aber vor eini-« s«
nen Tagen verlände er nnd Ini, j
ilnn einm stil) in Geld. Die hiesige-»
Polizei wurde in Kenntniß gesetzt-IF
nnd eg gelang ihr auch bald, den
Knaben zu finden, und zwar , »
Vronm Case. Natürlich will M
Enter nun nicht mehr den No
Unter spielen nach solcher Erfab «
nnd solchem Mißbrauch seine-r G « s
nnd er ist willens-. dem M- «
Heimfahrt zu bezahlen- losm«
Eltern desselben ihn zuMs
I -—— Wm MaddemserÆ «
im Soldatenbeim, kamt «
zloeisa daß er sich inspi« «
jHospital begeben muss-H J
sdem aber wieder i «