Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 06, 1917, Sonntagsblatt, Image 12

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    « ykkdpuiskip Gkuss.
« -M M Date in der dsnd kommt «
m MI- das ganze Luni-« sagt das
Sflich wott und will ba
Mit wiss sur besagen, daß Höflichkeit
HHUieW geschadet habe mag ge
wiß zutkiss0, sondern auch, daß höf
- lichteit ohne tut-nehmen nicht denk- »
stink- gis-; · « bedeutet beknnnis ;
lich wökti ein Benehmen. wie es;
bei hvse SUCH M. der Hösliche sie-i
handelt assv gewissermaßen alle seine »
Mitmenschen als veetappte Iiitsienj
und Grafen. Jsi das wohl nötig?
Jsi das nicht vielmehr eine undeut
sche Uebettkeibungi Und das schöne
»der-siche« Sprichwort isi denn auch
sar nicht deutsche-Z Eigengewächs; es
ist vielmehr eine Uebersehung aus dem
Französischen und Jtaiienischenz die
Sitte des humnehmendais Begrü
szung ist genau so eine Nachässung
romnnischen Wesens-, wie die be
daiieriiche Spracheerhanzung, die im
Zeitntter des Dreißigiiihkigen Krieges
in Deutschland vinhgegrissen hat und
troß zweihunvektiähriger »Bemiihuns
gen nicht ganz wieder beseitigt wurde.
-— Kopsbeteckungen sind ja im beut
schen Sprochgebiet überhaupt erst seit
dem zehnten Jahrhundert nachzuwei
sen. Als erste wird der Strohhut er
wähnt, nnd zwar in Form einei
Abb. l. Siegel: Der Lehuseid
krempealosen steilen Kegels. Mit die-.
fem Schuh vor Sonne und Regen
waren sämtliche fichstiche Krieger aus
gerüstet, die mit Otto l. ica Jahre
MS M M mea. Eine an
seldsuiiche Abbildung aus dieiet Zet:
beweist daß der hat fele bei heiliger
Handlung nicht abgenommen wurd
anetuagdes Christustkndes durch
die hinw) Auch bei einer Beleh
mmg, also in dem feierlichm Augen
biick, da ein Unkertan von feinem
Fürsten ein Landgebiet oder ein Asin
.gelieheu« erhielt, behielt nun hat
oder heim auf. Der Bauer nahm
selbst m dem Kaiser die Mütze nicht
ab, der Dichter aickzt soc der Gelieb
ten, der er feine Verse überreichte
Unless sicher 1—3 veranlchauliches
«M. 2. Kaiser uns Dauer-.
das ais besie. Das erste stammt
aus fest setnwattpcvangelienbuch
in MI- (eliies Jahrhundert),
m m dem Weißes-its Kai
ser Hans-klima- I.. m vkim aus
»Der Frauen Rosengarten« von Miß- l
tin (16. Jahrhundert). Andererseits
gingen noch 1452 die Brautwerber
sKaifer Friedrichs lu. in Portugal,
s ganz ohne Kopfbedeckung — natürlich,
« um vor den Fremden mit ihrer blon
« den Lockenprncht zu prunten. Bis ins
16. Jahrhundert hinein trugen auch
die höchsten Herrschaften den Hut nur.
« wenn ez die Witterung erfordertr.
und begnügten fTch fonft mit einem
Reif oder Mäuschen (f. Abt-. 2). ,
Born Hutnbnehrnen als Zeichen der
Unterwürfigkeit hört man zuerft im
etften Jahrhundert, und zwar ais
ausschließlich höfifchem Gebrauch, ver
Ist-. 4. Lq Mit-sie frank-is- Umnzöfische Höflichkeii.»p
möglicherweise durch die griechischenu
heiraten im Kaiferhaus aus Byzanz
herübergelotnnren ift. Ins Bott
drang die Sitte nur langfani ern:
noch tm Anfang des achtzehnien Jahr
hunderts war es felbft dei Tanzfeftem
inr Theater, im Kaffeehaus, 1a rn der
Kirche zum mindesten nichts Unerhör
tus, bedeetten Hauptes zu erscheinen.
Bald darauf ader war unter der herr
fchaft franzöfifcher «Lebeusart" das
Kopfentblöfzen die einzige Möglich
teit des hoftichen Grases geworden;
felbft Damen mußten ihre riefigen
Federhiite abnehmen (f. Abb. 5 aus
dein Jahre 1656). Der Gruß war
bis dahin ein Wortgrufz; die Fran
zosen aber behaupteten etwa von Be
ginn der Neuzeit an. «Guten Tag«
und «Guhn Abend« zu fagen, schicke
fich nur für den Mann aus dern
Voll; wenn ein wirtlich feines Men
fchentvefen jemand feine Achtung be
zeugen wolle, fo rede es nicht« fon
dern ziehe den Hut, verbeuge fich,4
lnixe, iiiffe feine eigene hand und
toedle damit zu dem andern MusjiilH
hinüber. Unsere Abbildung 4 zeigt
die Motiv-im hungriqu (französi-i
fche hiiflichleiy auf der höhe; sie ifi
nach einein Kupfer des Straßburgers
J. W. Bauer gezeichnet. I
Uebrigens war das Hutabziehen
zuerst ini heer ilblieh5 es galt eine
Zeit lang geradezu als rnilitiirifcherl
Gruß. Jn der französischen Armee
wurde das Mühenabnehmen erft 1871
abgeschafft; bis dahin grüßten alle.
Offiziere auf diefe Weife und ebenfal
Unteroffiziere und Soldater wen-r
fie von einem Offizier angeredet tout-—
deu. Noch heute grüßt der französi
fche Offizier Damen durch Abnahme
des Käppis.
Abs I. Maus der Königin Thus-me vo- Moedeu vix Ladung XIV.
1
Jn Deutschland begann die Gegen
bewegung im heer bereits 1705. Ein
ös.etreichischeo Reglement ordnete va
mals an, wenn es regne, durch Ver
beugen und Anlegen ver hnnd an
die Kopsbeveckung zu salutiecen; schon
1711 folgte ein ähnliches Reglemem
für Sachsen. Verfasser des erwähn
ten Reglernents von 1705 war ein
Gras Wallisz er ist also wr Erfinder
des neuen militäriichen Großes-.
Diesen Gruß «hunvanlegenders
weise«, wie Graf Wallis ihn in der
ungelenten Schreivart seiner Zeit
nannte, mischte nun eine große Zahl
von Aerzten und Laien aach sür
das Zivil erobern. Deutsche Zeitun
gen haben zu dieser-, Frage Stel
lung genommen, indem sie ihre
Leier nach ihren Ansichten bestagren
—- oie Meinungen waren sehr geteilt.
Ein houpteinwanv gegen vie blose
Unswersung der Frage »hulgruß over
heutiges-M« war der: ej handle sich
dabei um eine solche Neben ächlichtei9,
daß es nicht möglich sein to ede, einen
Herrn Kreis zun- Kmnpi gegen
das Hutqbneljmen zu sammeln. Run:
vieler Einwand ist erledigt. De
«s Verein siit deutschen
in Vor-erstirbt mit Dei rup
pcu in phinichen deutschen Sim
TM den Segeniewekt »W. Es if
ja auch du s nicht nebensächlich.
ob nat die im zwingt, uns »wir
Gewalt das Genie zu ntölten«, wie
Abd. s. Möglin vor der Qerzogin K stim
rinn von Branntchnsetg.
Goethe im Jahre «18()7 spottete, over
ob wir es machen-dürfen wie unsere
vom Franzosentum noch nicht ange
triintetten Vorfahren Es ist itn
Grunde eine ganz nüchterne Gesund
heitsungelegenheit. Und fo faßt sie
der genannte Verein auch auf, ver
nach der Lofung handelt: Die Ein
führung des handnnlegens in den
Schulen ist eine Pflicht der!
staatlichen Gesundheitspflegr. Ani
diese Psncht zu wohnen ist unt-J
Zweck«. .
xnsilchkft als see-stehn
inttteL
Das JOHN-Lastschiff ,Bictotia
Louises hat während der ersten stoei
Jahre hunderte von Aufstiegen ge
macht und schon mehrere tausend
Passagiere befördert. Ein anderes
thptlinchifL s-Sschstn«- WI
schon Ende Juni 1914 über vier
hundert Aufstiege mit Passagieren be
wertftelligt. Bei den allermeisten
dieser Fluge handelte es sich um lar- s
ze Strecken. zwei-i bis dreistiinoige
Vlussliige, an welchen meistens nicht
mehr als fünfzehn Passagiere teil-»
nahmen. Unter den letzteren besan- I
den sich außerordentlich viele Aus
liinder, namentlich Franzosen und«
Engländer, die Amerilaner beteilig
ten sich weniger start. Auch die zahl
reichen halbstarren Luftsch·tfe
Deutschlands befördern Passagiere.
Trohdem kann man das moderne
Lustschiss selbst in Deutschland noch
nicht als wirtliches Vertehrsmittel an
fv:ech(n, denn es fehlt noch immer
dasjenige, was man zunächst von ei
nem öffentlichen Vertehrsmittel ver
langt, die Bünttlichleit im Aufsteigen
und im Riedergehen also einen
wirtlichen Fahrplan
Jn den Hohen, bis zu denen ein
Luftschiss aufsteigen muß, um ver
gefährlichen Erdnähe zu entgehen,
herrschen aber bei gewöhnlichen Wet
terlagen Geschwindigteiten der
Luftvewegung von 10 bis 20
Ollieter in der Selunde. llin
einigermaßen einen Iahrplan einhal
ten zu können, mußte nun die Ge
schwindigteit des Luftschisfes so groß
sein« daß die des Windes dagegen
vernachläßigt werden tönnte, d. h.
sie muß ungefähr 100 bis M Meter
in der Sekunde betragen. Die
jetzigen schnellsten Lastschiffe erreichen
mit ihren 500 Maschinenpferden un
gefähr 20 Meter in der Setunde; sie
müßten also siinss bis zehnmal
schneller schwimmen; dazu gehorien
rbee, wenn sonst alles ungeändert
bleiben könnte, 125 bis 1,000mal
:triiftigere Maschinen; wahrscheinlich
Haber, weil bei jenen Geschwindigtni
i ten der Lusiwiderstand in viel schlim
merem Maße zunimmt, noch viel
kräftigere. Die Luftschifse werden
niemals so weit tommen. daß sie von
der Windgeschwindigteit so unab
hängig werden, das sie einem Fahr
plan sol en können Infolgedessen
werden mich niemals ein tier
tehrsniittel werden in dem Sinne,
sie einen eingelnen oder mehrere
ssagiere u einer bestimmten
· on essen bestimmten Ort
bringen. Das Lustsehis wird
stets nur-dein allge- Leu
te diene-, net-he einmal eine an
enehtoe Erholungereise Zum losl
eeh olelchsiel ob se vie oder sei-is
M kostet m oiz ein Ziel erreicht
wird oder nicht. Sie sind verbeserte
Freiballonr.
Man redet sehr biet von der Be
deutung der Lastschiffe file den Krieg.
aber sie haben den Erwartungen mer
mangelhaft entsprochen, während die
Jlugzeuge vielfach in Tätigkeit getre
ten find und sich auch bewährt haben.
Aber selbft wenn die Lastschiffe die
ihnen für den Krieg zugeschriebrne
Bedeutung hätten, fiir ihre Entwick
lung zu Vertehrszwrttenwiire daraus
doch lein Vorteil zu erwarten. Erst
nachdem die Schiffahrt fiir den Ver
tehr brauchbare Schiffe gebaut hatte«
sind die Kriegsschiffe aus ihnen ent
standen, nicht umgekehrt.
Jahrzehntelang hatte die Loh-no
tibe dem friedlichen Verkehr gedient.s
dann erst haben die Engländer im
Burentrieg aui der Lolvmotive eine
fahrbare Festung gemacht. Ueberall
geht die Entwicklung siir den tBeruhi
ber sitr den Krieg voraus.
Die Entwicklung des Lastschiff
baues wird wahrscheinlich sehr bald
nachlassen aus Mangel an Verwen
dungjsiihigteit Ganz anders steht
es mit den tleinen Mitbewerber-n der
Lastschiffe. den Flugzeugem
Die Flugzeuge haben fü«.· fah die
ungeheure Geschwindigkeit, sie find
die schnellsten Befdrderungtmittei.
welche es bisher gibt. Schon die em
ssachen gewöhnlichen Flugzeuge sind
« selbst der Fahrgeschwindigteit der be
sten D-Ziige weit überlegen. Es gibt
jeht wohl taum noch Flugzeuge wel
che langsamer sind als 30 Meter in
der Setunde gleich 100 Kilometer in
der Stunde; aber sehr viele legen
mit Leichtigteit 150. ja 180 und
200 Kilometer in der Stunde zurück-.
Zurzeit ist zwar der Anschaffungss
preis noch etwas teuer, weil faft ie
dei Iluggeug ein Einzelwesen lit
welches ziemlich viel Jngrnieurarbeit
verursacht hat. Wenn aber erst der
Bedarf so groß sein wird, daß man
die Flugzeuge in großer Anzahl nach
Lehren baut, dann werden auch die
Preise billiger werden, gerade wie die
hrrlider und Autvmobile immer
’ttiger geworden sind, trotzdem sie
immer besser und vorteilhafter wur
den«
Junmqnsicht der Luftfchiffkalim eines Zeppelin-Schiffes.
Tiek standennåttninnen.
Ein bei-ahnet Zwei- Iet Heilser-e in
Cassius nistet-neuem
Hamen der briiifchen Gesell
Mtweli empfunden es fchon seit
Irre-unter «eli als einen Uebelfiond.
das ihre «ieblingstiere, namentlich
see hnnbchem wenn sie trank oder
verletzt waren, nicht dieselbe fachvers
ständige Pflege finden konnten, wie
Menschenwefen
Um hierfür Abhilfe zu schaffen,
ift vor einigen Jahren ein »Hutt
vepflegeeinnen - Institut« —- wo aber
auch andere Tiere behandelt werden
tönnen —- zu Bkixton ins Leben
gerufen worden. Es ift hoff-ital
und Schule zugleich, und die Wär
terinnen, 'refp. Studentinnen, neh
men einen regelrechten Kurs in der
Kenntnis von allen Gebresien der
Tierchen und ihrer fass-mäßigen Be
handlung·
Ein Kurs dauert nahezzt ebenso
lange, wie in einem hospital für
Menschen; und am Schluß erhält die
Sindeniin ein Diplotn, das sie sa
su berechtigt sich «Teriified Canine
NUM« zu nennen
Is läßt sich iei i sogen, daß eine
ausgedehniere Men chenheilpflege nä
her lag, — aber ever gleiche-M ge
gen leidende Tiere ist, hat n tei
neswegs darum ein wärmere- her;
file Mitmenschen« während Eber
Tierfreund meistens auch ein en
Ichenfreunv ist!
—
—- Zeiiunqsbericht. Its
Unsere brave Feuern-ehe den ersten
Eimer Unser in das Feuer schüttete
merkie es, daß feine Uhr est-gelaufen
mto i I ,
Die Mein-.
Ist statt-M II Hei-schen
Wetnrestanrants, an dein vorwiegend
honestum-z Schritte-net m
Kunstsreunde verkehrter-, ging es beim
. riihichoppen wieder einmal recht leb
-· slsu.
I Man antun-m über den Schau
ispieler Bellosa. der bereits seit 27
IJahren der herzoglichen hosbiihne als
Mitglied angehörte und im Ruf
stand, während dieser Zeit noch nicht
einmal eine Rolle so studiert zu ha
ben, daß er imstande war, ihren
wirklichen Wortlaut zu bringen —
eine Untugend, die zwar seiner noto
rischen Beliebtheit beim Publikum tei
nen Abbruch tat, aber siir die Bish
nenschriststeller und Kollegen, die mit
ihm zu tun hatten, zuweilen recht ge
nierlich wurde.
Und heute hatte der Verfasser des
am Abend vorher ausgeführten Lust
spiels wieder Veran assung. seinen
Unmut iiber die Lernsaulheit Bello
sas energischen Ausdruet zu geben.
»Zum siebenten Male spielte der
LMensch gestern die Rolle,« ries er
ärgerlich, und noch nicht einrnrsl hat
ser, einen Sah so gesprochen, wie ich
sihn schrieb. Es ist rein zusn Ver
!ztveiseln!
»Na, na. ganz so schlimm tst die
Sache denn doch nicht« sprach begü
tigend der Oberregisseur Bett-mann
»erstens spielt er die Rolle vortresss
lich, und seitens toinntt ed doch am
Ende im Lustspiel aus so'ne lleSne
Textänderung nicht an.«
«ha, ha,« antwortete, gereizt la
chend, der Schriftsteller. »Das nen
nen Sie eine lleine Textändernng'.
Nicht einen Sah bringt er richtig!
Er tann überhaupt gar nicht mehr
lernen! Geben Sie ihm die allerklein
ste Rolle und ich ma mit Ihnen
eine Wette nm 25 laschen von
Freund Wagners bestem Rotwein.
dasz Bellosa etwas anderes redet, als
toas geschrieben steht-"
»Die anderen lachten. der Ober
rogissrur aber fragte: ,Jst das Jhr
Ernst?"
»Mein voller Ernst,« beteuerte der
Schriststeller.
»Und Sie wetten aus die tleinste
Rolle?«
»Aus die tleinste!"
.Gut, ich nehme die Wette an,«
antwortete Bethntann, dem Autor bie
band hinreichend, in die dieser trös
tig einschlag.
»Und wann soll die Sache ausge
tragen werden"i« sragte Schütz.
»Bei der heutigen Prenriere,« er
triderte Bethlnann. .Morgen haben
wir einen theatersreien Abentr nnd
können dann hier gemijtlich das Wett
obsett oerlneipen -—"
»Das Sie so sicher Kzahlen tret
den, wie ich Schutz l)eisie!·' sprach die
ser spöttisch·
»Na, das wird sich ja sinden,« ant
wartete, ironisch lächelnd, der Ober
regisseur, gleichzeitig ein tleinees Buch
aus der Brusttasche ziehend. »Da
nrit Sie aber unsere Wette auch ge
nau tontrollieren können. übergehe ich
Jhnen hier ein Exemplar des heutigen
Stückes, aus dem Sie ersehen wers
den, daß die Rolle des Hauptmann
Behnfeld, die Bellosa heute abend
spieli, allerdings die lleinsle im
Schauspiel ist, indem sie nur in dein
Wörtchen «Jn" besteh.« .
Ein schallendes Gelii let erhob sich
bei diesen Worten cnn Stammiifch
und vergeblich ptoiesiiekie det io
schmählich auf den Leim gesungene
Amor gegen die Gültigleil dek Wei
te, da darüber nur eine Stirn-ne
herrschte. daß diese vollständig lot
erlt und seine-n eigenes does-zittre
entsprechend abgeschlossen worden s
Deren Sol-its wollte das Mittag
essen heute nicht recht chmeckeru Er
toar zwar teln Knau er, allein 25
Flaschen von Papa Wagners de
stem Rotfpon toaren doeh teine Klei
ntgteit, und wenn er sie schon allein
bezahlen muste. hätte er sie auch lie
ker allein getrunten, statt sie der
seuchtsröhliehen Gesellschaft durch die
Kehle zu sagen. Er ging denn auch
nur widerwillig in das Theater, des
sen Besuch ihrn heute recht teuer zu
stehen kommen sollte und wo er die
ganze Koran vom Stamnttiseh traf
die ihn bereite als ihren Wohltäter
mit allerlei satirischen Beinertungen
begrüßte.
Das neue Schauspiel tonnte sieh
keines besonderm Erfolge rühmen
und manche Stelle in demselben, die
der Verfasser oerwiinscht ernst genom
men tte, ries bei dem etwas ultig
gen-or enen Auditorium eine getinde
Heiterkeit hervor.
Und nun kam der dritte Att, in
dem Bellosa seine lleine, siir den
Stammtistf aber so hedeutungsvolte
Rolle zu pielen hatte. Die Szene
stellte ein Keiegsgericht dar, in des
sen Verlauf der Vorsihende an den
Zeugen hauptmann BeherseldsBellosa
eine Frage zu stellen hat.
Der feierliche Augenblick war ge-«
tanitnen nnd schadensroh richteten sich
die Blicke der Stammtischler aus den
veriirgerten Schriftsteller-, als der
Oberst aus der Bühne sich an Bello
sa wandte und diesem tlat und deut
lich die ominiise Frage verlegte:
»Und Sie, Herr Hauptmann, ha
ben also ebenfalls den Vorgang ges
nau headachteti'·
, »Allekdtngs!' antwortete ebenso
. tlak nnd deutlich Behnseld - Bellosa
und zum Erstaunen des Publikums
brach aus den vorderen Bänken des
Paeletts ein Lachstuem aus, der so
ansteckend witlte, daß das Schauspiel
des unglitcklichen Anton endgültig
zum Lusttvlel geworden tonr.
Und während hinter der Szene der
määende Obeeeegtsseue sich die Dante
sausen wollte, schritt Schütz stolz lrn
Gefühl hinaus, dass et seine Wette
glänzend gewonan und dem Stamm
ttieh kostenlos zu einem kräftigen
deutschen Männern-ers verhelfen hu
ke
Diesen taten sie dran auch am
nächst-m Abend und der rinzigr, dem
der vortreffliche Rotwein Wagners
nicht io recht wundes-, war der ger
» zogliche Hoftheqterregisseur Den Gu
va Bethmann, der innerlich rmra
heiligen Schwur tat, nie wieder any
Bellt-Ja zu wetten.
Passe-de Anmut-.
Nach dem Siege bei höchsiödi,
den Prinz Engen mit seinem Vet
biindeien Matthotough über die Ye
mee Ludwigi Ins errungen hatte,
sagte die teizende Gräsin Anhan,
vie im österreichischen Lager anwe
send war, zu dem Prinsem «Wie isi
es nur möglich, Prinz, daß man nach
so vielen gloreeichen Siegen noch
noch neuen Lorbeecen geizen mein'-«
»Ach, Madame,« erwideeie der
Feldheen .wie isi es möglich, noch
Rot auszulegen, wenn nmn ohneviez
so schön istZu
— Urteil-sen Au Meine sechs
Töchter Ins use susiialisch
s.: Und das halten Sie ausi
—- Deiitlich. »Aber, nnsin
Fräulein, nclnncn Sie doch Rück
iichtt Mein Arzt hat inik die mäß
tc Ruhe viswi«d;n·t.«
»Nun aliu, donn folgen Sie doch
Ihrem Arzt —- nnd nicht iiiir!«
—- A ni der steife-. Ehenmnn
(der feine Plage nnt drin vielen
Gepiick icinek Imn hat« »Es ist
zum Verzweifeln: bald fehlt tin-,
bald dass Nicht ein Stint das ich
nicht schon gesucht hätte —- inir inw
ne Alte ist mir noch nicht ablntndcn
gekommenl«
—- Unteee Dienstboten
Dienstmädchen Mieider putzt-non
»Wie ich mich qift’ —- das ist nicht
sum Sqqeni Ich alt-ist es ist
mein Rock. nnd dürft« eine halbe
Stund« Neun herum —- derweil
ift’s der Un dee—s1iiidiaenseous«