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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 11, 1917)
Nebraska » ima S Änzexgcr uan MmM Gran d Island, Nebraska, Donnerstag, den II. Oktober 1017 Nummer 11 »Ob«-. . k» soo« j D « Jahrgang Zi; ( — » .-—— Vom Kkicnsfchmst Fucchtbakitc Schlacht Es Krieges tobt ietzt an Flandctn-Front. Priten dringen eine Meile weit vor. Rußland droht den Bürgeekrleg. U:Boote entscheiden Krieg, sagt Ednrchtlb Friede nicht tn Sicht. Mlud II Vorabend des Bürger seiest-. Aus Petersburg: Leo Tromp- die rechte M des BolschewikisFiihrers Lenine, hielt vor einigen Tagen auf der demokratischen Nationalkonserenz eine drohende Rede gegen die Wie-» rang. Er ist ein verbitterter Gegd ner dierensths nnd man wundert sich dasz er die Kühnheit hatte, in der Konserenz zu erscheinen und eine An sprache zu halten, die der Revolution sozusagen das Wort redete. Er sagte u. A.: »Der Bürgerltieg scheint jent unabwendbar. Das Proletariat hat gegen die Bürgerschaft feindliche Stellung genommen Jch bezweifle-, ob die Wiederaufnahme der vollen Gewalt durch den Rath der Arbeiter nnd Soldaten ohne Blntvergieszen nor sich gehen wird. Ich verspreche im Namen meiner Partei, daß wir nie versuchen werden, uns der Regie rung mit Gewalt zu bemächtigen wakne jedoch alle diejenigen. die dem vollständigen Triumph des Proleta «riats im Wege stehen« daß die Massen keinen Eingrisf in die Rechte ihrer Vertreter dulden werdens daß sie die Straßen besehen und die Regierungs mitglieder verhaften werden. wenn ihre Forderungen , nicht bewilltgt werden.« Sieg der Balsam-sitt über Kern-fu« Aus Petersburg: Tie schwere Kri sis, die der Presnier skereneky bereits überwunden glaubte, hat plötzlich wieder eine Verschärfung erfahren und ist ernster denn je. Nachdem der demokratische Koiigreß Tage zuvor« die Bildung eines stoalitionsniinistes rinrns gutgeheißen hatte, ist ani an-; dern Tage dieser Beschluß von der Körperichast mit großer Majorität wiederrnsen worden. Die Bollcheniiti haben einen Sieg errungen, doch es beißt, dass ilir Triumle nur von kur- ’ zer Dauer sein wird« denn das Resnlsi tat der zweiten Abstimmung driicleä nicht den Willen der Majorität der: Telegaten aus, da ittöl Abgeordnetes meistens Anhänger der provisorische-H Regierung, abwesend waren. Der Triumph der Volschewiki. wenn anchs nnr temporär, bildet einen schwerenl Schlag für Kerenstn. Selbst wenn die Radilalen schließlich unterliegen, ift kaum mehr zu erwarten, daß der Flongresz ein Koalitiandininisterinm sanktionirt. In einer der Sihnngen hielt der atrainische Delegat eine Rede und verlangte sofortige Einsteli lnng der Feindseligketten. Er sagte: »Der Veltkrisg ioll sofort beendigt werden. Die Ukraine hat drei Mil lionen tapfere Soldaten an der Fraun aber diese werden nicht käm-! bien, bis uns Autanomie gewährt ww- uebekqn aus nur-tm wer-l den Unruhen gemeldet und die Eisen bahner drohen wieder zu streiten. so daß. wenn sie an den Streit gehen lollten, der ganze Verkehr lahm ge legt wird. Binde-str- fit Krieg bis u- Sie-. Aus London: Feldmarfcholl Hin dont-arm du Chef des deutschen Ge neralsicbes, will nichts von Frieden hören, sondern weites-kämpfen bis zum vomtösdiqen Siege Deutsch lands. Ins eine der zahllofen Glück wunfchdepeschem die ihm anlößlich dct letztwöchentlichen Feier feines 70. Geburt-pac- mzs allen Weilen des Reiches sugingem any-dritte er, »wir der Man Teleqtaph co.« von Amsterdam gemeldet wird: »Seht uns die W suhmmmbeißen und sein Bett mehr über Frieden sagen, bis das dlutise M vollendet und der Sieg errungen ist. Das muß der Dahlspkuch des ganzen deutschen Vol kes sein.« Euchs spin- esfmskiffe ichs-e räche-. Aus London: England wird schon in der allernächsten Zeit Wiedervers geltung für die beständigen Ueber sölle der deutschen Flieget üben. Ei ner Menschenmenge, die stürmisch Rache aus den Straßen London-D ber langte, rief Llobd George zu: »Wir werden den Deutschen Alles heimzads len, und zwar sehr bald. Wenn wir Deutschland boinbardiren, werden sie Zinseszinsen erhalten-« Diese An kiindigung des Prentiers wurde von der Menge mit anel begrüßt nnd man erwartet eine rasche Lust-Straf— Erz-edition gegen deutsche Städte. Aus Amsterdam: Die deutsche Hee revleitung erwartet in der nächsten Zeit große Luftangrisse ans die west deutschen Städte nnd trisst Vorkeh rungen. Jni Diisseldorser Distrikt haben die Militärbeliörden die Bet fiigung erlassen, daß alle Städte nnd Ortschaften Nachts in vollständige Duntelheit gehüllt sein nnd-keine Lichter gebrannt werden sollen. Die gleichen Vorsichtsinaszregeln werden im ganzen Rheinland, in der Psalz.. in Baden, Heisen im Elqu und in Wiirttemberg getroffen, um die Städte zu schütem die von den feind-I lichen Flieget-n erreicht werden kön nen. i Französische Flieget schleuderten« dieser Tage Bomben aus Baden-Das den. Bomben im Gewicht von 70009 Kilogracncn wurden aus die Fabriken in Hottenbach nnd Völtingen sowie aus die Valnilsöse von Freiburg i B» nnd eine Anzahl elsässische Städte ge worsen , Destfcher Bericht über die Schlacht is Flut-dem ’ E Aus Berlin vom 5. Lttobert til stern Ivar«eiu Schlachttaa non unge wöhnlicher Heftiqteit fiir die Führer und Truvpen der vierten Armee. Jlun wurde widerstanden Vom frü-. den Morgen bis zum späten Abend wurde das Ringen infolae der mie derlmlten englischen tsluqriffe fortge-. setzt Auf dem Gelände auf dein die ser erbitterte, lfin und lnsrnwaende Infanterielmntpf tobte, arbeitete die. nmssirte Artjllerie, Mann und Ge schütz, ununterbrochen mit höchster Kraftanstrengung. Der Feind stieß zeittveiliq vor. aber unter dem Druck· unserer Gegenanqrifse konnte er seiss neu Boden nicht halten, trotzdem bin zum späten Abend beständig frische Kräfte in's Feuer geworer wurden. Der englische Gewinn beschränkte sich« auf einen Gelände-streifen von einem bis zu anderthalb Kilometer-n Tiefe Die blutigen Verluste der englischen Division-u werden ais ika hoch ge- l meldet. Das Zusammeniwrten aller unserer Waffen verursachte den Nie· derbruch auch dieses mächtigen engli schen Vorstoßes vor der Erreichnnsl seines Zielet das bei dieser Gelegen heit nicht in kurzer Entfernung, son dern zweifellos sehr weit lag steuer Schritt des Pssstes ps Aus Rom: Der erwartete weitere Schritt des Popstes zuni Frieden isti ersequ Da seine Avpelle an die Herrscher und Regierungen soweit ohne Wirkung geblieben sind« hat der Papst nun allem Anschein nach diel Absicht die Völker dck im nkiege sie-I senden Länder sür seine Friedens vläne zu gewinnen. Der »Ossekvas tote siomone« veröffentlicht einen wahrscheinlich von ihm inspirirten LeitottileL welchem die größte Be deutung beigemessen wied. Das Blatt ekkläkt, dee Pontisex stimme mit den Sozialisten Italiens vollständig über ein, soweit sie bestrebt leim, die de mokratische Freiheit zu erhalten« Uante werde- Krieg entscheidet-. sagt Churchill. Aus dem Hang: Ueber die stille Wirksamkeit der britischen Flotte und die Erfolge des deutschen Tauchboots krieges äußert sich der frühere britis sche Marineminister Churchill im »Sunday Pictorial« wie folgt: »Die Tauchboote zeigen durch ihre Angrif se aus unsere Schiffe von Woche su Woche mehr, daß sie keinen Respekt vor unseren strategischeu Theorien oder vor den Ansichten unserer Be hörden haben. Die bisherige allge meine Anschauung auch unserer höch sten verantwortlichen Persönlichkeit-en sind durch die Tauchboote völlig aus dern Gleichgewicht gebracht worden. Das Tauchhoot ist eine revolutionäre Thotsache von der allergrößten Be deutung. Es unterliegt kaum noch einem Zweifel, dasz das Tauchboot der entscheidende Faktor in diesem Kriege sein wird. Wehe unserer Aus gehlasenheit, unserer Selbstzusriedeni beit, unseren hochgelehrten Fachlens teu! Das Tauchboot, der rebellilche Partsenih macht sich nicht das Gering ste aus ihnen. Mit dem Tauchbooti Problem kann nicht abgerechnet wer den, es sei denn durch neue und kühne Ideen, die zu dem ungeheuren Pro blem des heutigen Krieges nassen. Diese Ideen niiissen aber erst geboren werden· Erst wenn wir an Stelle ie ner ,.stillen Wirksamkeit« unserer Flotte eine osiensivere ausgebildet haben, die sieh in die Praris umsetzen läßt, werden wir -—- wenn es dann noch nicht zu spät ist« unsere Flotte aus dem magischen · Gürtel befreien können, den das deutsche Tauchboot um sie gezogenbat Aber es gewinnt mehr und rnebr den Anschein, daß die deutsche Tanrhhoattaktik schneller ar beitet, als wir in der Lage sind, die Kamvftaktik nnlerer Zehlachtflotte in andere Bahnen zu lenken« Briten dringen einen Kilometer weit dor. Aus Berlin: Das llrieadaint mel dete über die Schlacht in Flandern unterm 5. Oktober: Während der ge strinen Kämpfe den«-Iris use Vcilcn nur etwa einen Kilometer weit in un sere Ilanipszone vor. Zu besonderer Heftigkeit aestalteten sich die Kämpfe östlich von Zonuebele und westlich von Becelaere In den mittleren Ab schnitten der Schlachtsront kam es zu allerbestigsten Feuerausbriichen Alle Anarisse wurden blutig abgeschlagen. Auf deni östlichen llser der Maas- aes lang es uns gestern, aus dein Nord abliang der Höhe 844 sranzösische Zchanzen in einer Ausdehnung- von 1200 Metern ini Sturm zu nelnnen. Die Franzosen unternalnnen taqdi iiber acht ltleaenanarisse in der Ab sicht, uns zur Ausgabe des eroberten Bodens zu zwingen Auch bei Nacht erfolgte ein zähen feindlichek An ariss, doch die Franzosen wurden bei jedem Anlaß zurückgetrieben Die blutigen Verluste erhöhten sich bei je dem »Statmangriss. Schlimnier Winter in» Lenz-ficht gestellt Aus London: Die Nationen Euro pas, die kriegfiihrenden fowolil wie die neutralen, stehen einein schlimmen Winter gegenüber. Die Be . Staa ten haben die Aue-fuhr von Nah rungsiniteln nach neutralen Ländern befchrönkt oder ganz inhibirt. Außer dem herrfcht in vielen Ländern ein großer Kohlenmangel Seit einem Jahrhundert dürfte ein gleich fchlinti mer Winter nicht zu verzeichnen ges Ivefen fein, wie er fett droht. Der Mangel an Nahrungsmitteln in den standinavifchen Ländern und Holland wird immer empfindlicher und giebt zu großer Unrast Anlaß. Deutfche inbe- seue Pausen-tu Franzöfifche Front: Die Deutschen führen nunmehr neue- Panzerautomoi bile in's Gefecht, die außer mit Mai fchinengewehren noch mit dreizölligen Gefchiiyen ausgestattet find· Der vordere Theil diefet Tanks befiyt eine fpornartige Ranune und eine halb runde fchtoer gepanzerte Wölbung et hebt fich über dem Gefiellz die Räder find durch Panzerplatten geschiin nnd faft unsichtbar. Diefes neue Kriegsgeräth ift fast gegen alle feind liche Gefchoffe gefeit. Zeiten sühreu Schlag an der York-· . Jesui. Aus London: In der Front in Flandern ist vor einigen Tagen der schwerste Schlag gesallen, den die bri tischen Truppev NO fest geführt ha ben. Die verzweiselten Gegenan »grisse, welche die Deutschen in den letten Tagen machten, haben den neuen gewaltigen Porstoß der Streit kräste de!i Feldmatschalls Haig nicht suchet-hindern vermocht Nach einem furchtbaren Bombardement das seit einer Woche dauerte und schließlich zu einem unbeschreiblichen Trommelseui er gesteigert wurde, gingen die Briten aus einer Front von neun Meilen zum Sturm vor, und sie brachen eine bis anderthalb Meilen tief, trotz des wiitlienden Widerstandes des Fein des, in die deutschen Stellungen. Die Verluste der Deutschen werden als furchtbar geschildert. Drei seindliche Divisionen, im Ganzen ungefähr 45,000 Mann, sollen durch das Feu er der britischen Artillerie bei einem (iiegeiiangriss.sast vernichtet worden sein. Die deutsche Front wurde nicht durchbrechen, sondern buchstäblich aus der Erde gerissen und zuriickgesegi. wie von einem unwiderstehlichem Or kan. iDer deutsche Bericht giebt ein Zurückweichen der Deutschen zu. D. Nod-) lsnglischc Presse fordert Wieder-ver geltnpg. Aus London: Nach einer Meldung ist beschlossen worden, kliepressaiien gegen die deutschen Riiegerangriffe eiuzuleiten Die gesauuute Presse fordert eine englische Fliegerossensive gegen Demtschland Es seien nicht die Todten und Vernunideten allein, die in Frageikämen Mit vielleicht 50 Flugmaschinennnd einer Besa tzung von 200 Mann habe Deutscle laud England gezwungen, Hunder te non Geschützen daheim zu behal ten, die es an der Front so gut hätte verwenden können: dazu Tausende! von Soldaten usw. Außerdem müsse in Betracht gezogen werden, das; durch die fortgesetzan Fliegerangriiie iu der grössten Eint-i der Welt dao Leben aus seinen normalen Bahnen gedrängt werde. Otitifchek Kreuzer totpedirt und ver-I senkt- I l 2 Aus London: Der Kreuzer «Drake« I ist vor einiqu Tuan an der Nord-I kiifte Jrlands von einem feindlichenz Tauchboot towedjrt und versenkt; worden. Es geluin dem Schifft-, sich bis zum Eingang eines Haft-net zu schlepvem ainq at su dann unter-. Ein Lffizicr und IN L"’ann kamen um Der Kreuzer lmth eine Wasser-ver- . drängung von HUOO Tonnen. I Große Menge-n Lebensmittel sind in» Stockholm durin Brand zerstört. Aus Sterlinle : Durch einen Brand hiesiger Linierhäuser sind iiber 2000 Tannen Lehnsntittel und Futi terstosse zerstört morden hauptsächlich Mais und Delkuenen Der Schaden trifft Schweden schwer-. da die ver-! nichteten Nahrungzmittel und das Viebsutter jetzt nicht ersetzt merdenj können. i Verstärkung der lsratralisäghte as derl Ostsrosi. i Aus Petersliiirn: Eine osfizielle Meldung aus dem Feldhatmtauartier besagt, seit decu Beginn der Revolu tion seien die seindlichen Stellungen ohne die Kaukasus-Freud uul fünf-» zehn Divisionen mit 640 Geschützeni verstärkt worden. — Jn Shelton brannte am Frei tag Abend der Nublee sche Eisentvaa ren- und Möbelladen völlig nieder Das Gebäude steht in der Nähe der» Bahngeleise und wurde vor ungefähr 40 Jahren errichtet Als die Feuer-; webt erschien, hatten die Flammeni schon einen solchen Umsang angenom-; men, daß an eine Rettung desselben nicht mehr zu denken war. Es konn- J te nur ein kleiner Theil des Waaren-i lagers in Sicherheit gebracht werden-i Aus dem Gebäude waren 82000 Ver-; sicherung und die Versicherung ausj den Waaren betrug 87000 Der Ges; sammtverlust bezifsert sich aus über 810,000. · Drei Einbeüche am hellen, lichten Tage. Am Sonntag, gegen Mittag, wur den im westlichen Mittelpunkt der Stadt drei · Einbrüche ausgeführt, doch fanden die Ritter vom Brecheis sen nicht viel Nehmenswerthes. Der erste Besuch galt dem Scheffel-Meyer Piisnixineiit-(Flebäude, woselbst sie das Pult offen brachen, Alles durchstöbers ten, aber nichts fanden. Die Great Western Chemieal Co. war das zwei te Ziel. Auch hier wurden die Pulte erbrochen und deren Inhalt herum ver-streut, doch vermißte man nur ei nige wenige Artikel. Ja der Ge ichiistsräumlichkeit der Haerison Lumber Co. ging man in derselben Weise vor, und zwar, wie es scheint, von denselben Einbrechern, aber auch hier wurde nur Weniges entwendet. Man glaubt es hier mit »der Arbeit von Jungen zn thun zu haben. — Gestein trat das neue Gesetz in Kraft, welches die deutschen Zei tungen aus’s Aenskerste in ihrem Nen igkeitensDienst einschränlt, nnd con sequenterweise werden von nächstes Woche an die Neuigkeiten über den Krieg und was damit zusammen häugt, etwas spärlich ausfallen, weil wir dazu gezwungen sind. Dies mag in Wegfall kommen, wenn wir eine IliegierungssLizens erhalten sollten, was wir hassen, im anderen Falle werden wir allen Kriege-Comment« sowie Kriege-Neuigkeiten, soweit es uns möglich ist« in abgekürztet Form in der englischen Sprache bringen müssen. Es sind ietpt schwere Zeiten für die deutsche Presse hierzulande nnd gleicherweise fiir den deutschen Leser. Aber es muß getragen wer den -—— ev wird ja nicht so bleiben! -— Schöne Pbrasen in süßer Zube reitnng finden fast immer Anklang, lesen wir in einem unserer Wechsel blötter, und hinter-lassen niemals gei— itige Verdauungsbescliwerden bei den vielen grossen Kindern, die sie ber schlucken Fiir Menschen, die ans esi ne solche Eveisezubereituna nicht ein geschult sind. ist es allerdings schwer, den rechten Geschmack zu treffen. Durch die jetzt verliängte sreindspras chige Censnr, der natiirlich auch der »An.zeiger« unterworer ist, bleibt den Duldern der deutsch-amerikani schen Zeitungen kein anderer Aus weg» als Plirasenbreisiiclnni zu er richten, oder die Bude zu schliessen Man kann sich aber mit der Zeit gar manche Tugend nnd Untugend anein neu, die man nicht besessen bat, nnd man muß sich schließlich den Verlsälts nisten anpassen, wenn man Falter qualen entgehen will. Man soll auch seinen Feinden die Freude nicht gön nen, die sie empfinden wiirden, wenn de Zchristleiter des «Anzeiger« ans die Falter gespannt und das Geschäft finanziell rninirt würde. Und diese Feinde sind selbst unter den Deutsch anieritanern stark vertreten, während die Freunde, die ihm in der Noth bei stelsen sollten, sehr dünn gesät sind. Je näher man dem Schandgeriiste schreitet-, auf dein die Hinrichtung vollzogen werden soll, desto geringer wird ihre Zahl. Am Ende würde sich kein einziger Tröster einfinden aber desto lauter.iviirdeii die Stim men erschallen: Es geschieht dein Kerl recht, warum bat er das Maul nicht gehaltenl -- Es ist schoit mehr ein offenes Gelieininis3, daß in Stadt nnd Countti gewisse Personen eristi ren, welche dem ,,Anzeiger« scharf aus die Finger sehen und bestrebt sind, bei der geringsten Gelegenheit uns die Bude zu schliessen resp. uns das Post recht entziehen lassen würden, was der Schließung gleichkäme Doch es gelingt ihnen nicht. Der »Anzeiger« und dessen Schriftleiter sind immer loyal gewesen, und Letzterer könnte als langjähriger Bürger dieses Lan des gar nicht anders handeln, als lonal zu sein gegenüber seinem Adons tivbaterlande und der Regierung — nicht weil er muß, sondern weil es als Bürger dieses Landes seine heilige Pflicht ist. «- Jn ihrem Heim an östl. 5. Straße verschied am Sonntag Frau Emily A. Alstet nach kurzer Krank heit an den Folgen eines Schlagaw falles im Alter von 68 Jahren. Halt Conutyo dritte Quote ab nach Fort Rilein Der Abschied, den Grund Island nnd Hall County am letzten Donner stag der dritten Quota gaben, die sie zur Landesarmee zustellen hatten, war ebenso herzlich und begeistert, wie der für die früheren Quotas. Wie damals-, versammelten sich gegen 3000 Menschen auf den Straßen der Stadt, durch welche die Rekruten in Parade zogen nnd es gab ein Ge dränge, wie man es nicht oft hier in Grund Island sah. Es floß gar manche Thräne seiten-s Mütter-m Schwestern nnd anderen Verwandten. Von 64 Mann, welche sortgesandt werden sollten, konnten nur 58 ab sahren, und dasselbe kann von den an deren dreizehn Coynties gesagt wer den, deren Eontingente hier zusam nientrafen. Die Parade war etwas später, wie ursprünglich angesetzt, weil die jun gen Leute sich etwas spät meldeten. Dieselbe wurde von Marshal Egge gefiibrt und begann östlich an 1. Straße, bewegte sich westlich an s. Straße, woselbst Tausende von Men schen gewissermaßen Spalier bildeten. Der städtischen Musikkapelle folgten die Veteranen des Viirgerkrieges so wie dec- snanisch-atnerikanischen Krie ges: die Abtbeilnng der gezogenen Mannschaften wurde voin Tromm »ler- nnd PfeifersCorps des Solda stenlieiins geführt, und nach ihnen ssfolgtin die etwa l00 Delegaten der lan diesem Tage hier in Sitzung be zfindlich gewesenen Geistlichen der ZCongreaationalisten - Kirche Etwas Jweniger wie die Hälfte der jungen :Vaterlandsvertbeidiger kam ans den Iningebenden Eoiinties. Es ereignete Ilsich während der Parade nichts Unge lwol)nliches, nur gab es beim Passiren lder Mrand Island Nationalbank ei nige Bemerkungen ans dein Zuge mit Bezug ans den Vrininger Befrei rings-Fall. Es ging dann nach dem Bahnhofe und unt IXZZ Uhr. ging der Zug fort, während in der Zwischenzeit die städi tiiche Kapelle patriotilche Weisen er tönen ließ. Die Feltlettden der 64 jungen Leute, welche die dritte Quo tn shall Countys bildeten, erhielten die Erlaubniß, sich an anderen Pläi tzeu zu melden. - Unter denjenigen, welche nach kyt Niley unt Donnerstag abfttliret1,fitti ; den sich folgende deutsche Namen: By Wiese, ts. H. Rosettkotter, Jolnt F.; Koeliler, Robert Neimers, Claus T. Jeffen ir» Jolm H. Zaubers-, Weil-Z ter Meiet. E. E. Oetsltert Frmtk Beraluth E. Z. L. Vucbfittk, Walter C.."5(1rtt, H. F. KrusemarL Henrn WillntatL Eutil Kickbttscl), Otto M. Tanne, A. T. Martinfen, On. Elausi sen, R. Vom V. lslmgbem, Eddie W. Graf. Geo. Cortteli115, der von der hiesi aen Befreiuttqsbeltörde votn Militärs dienst befreit wurde, muß nun mit der nächsten Quoto gehen, da die Distrikt - Vefreiunqsbebörde ihn nicht von der Militätnflicht dispensirte — Von 36 jungen heekespflichti gen Leuten, die sich letzte Woche zu stellen hatten, reichten 36 ihr Befrei ungsgesuch ein· Dasselbe wurde 25 derselben bewilligt. Die übrigen werden sich an die Distrikt - Befrei ungsbehörde wenden. Vefreit wur den Folgende deutschen Namens: Nic. Reis, Silber Ereek: August P. Eggers, Otto P. thn, E. Van— Winkle, Joseph A. Loob, G. J. Pot ter, Geo. A. Faß. Otto J. Horn er hielt die Befreiung nicht. Willie Schutz, Eddie Ewoldt, Albert Most-a Einil Stett Geo. P. N. Simon, Wal ter Bebernisz waren unt Befreiung nicht ringt-kommen i — Wahrscheinlich infolge einesj iiberheizten Ofens brannte am Mon-« tag Morgen die frei stehende Som-i merkiiche der Familie Albert Schön-I stein im 700 Block an westl. LouiseD strasze mit sämmtlichem Inhalt nie-; der. Aus dein Gebäude befand fichå keine Versicherung Am Sonntagl Nachmittag wurde die Feuerwehr nach dem Gebäude der Nebraskali State Bank gerufen. Es zeigte sich, daß eine Röhre des Radiatorö mit demselben nicht verbunden war und infolgedessen Dampf ausströmte. , fFfstiihlserdstabrud W. Hager Von all’ dem Glanz, von all’ dem · Glühen trunken Schied nun der Tag, und seine lichte Pracht Jst wie ein Traum im Abendgold ver sanken. Nun naht im Sternenmantel leis die Nacht — — — Sie legte ihre dämmerblauen Schleier Sucht aus den bunten Wald, mit s linder Hand, jUnd Diamanten streut sie aus den Weiher, Die licht sie in des Mondes Gärten sand. Jch denk’ der tausend Klagen, tausend ! Wunden, , Die seit drei Jahren schlug der Völ . kermord, iD er immer noch kein Ende hat ge i funden, Noch fand die Welt nicht das Et i lösungswort. EDer Sonne letztes Glühen dort ver ’ dämmert, .Wo Erd’ und Himmel ineinander rinnt , Es scheint mir Blut, mein armes s Herz es dämmert llud klagend durch die Blätter geht ! — der Wind. Tief schläft das Land. Fern seh’ ein Licht ich blinken, Als schaut die Sehnsucht suchend in das Thal. Der bunte Wald, er träumt, u. seine Blätter sinken, Leis weint der Herbstwind wie in Ab schiedsqual —- — Mein Sehnen irrt — nach hat’s nicht beimgefunden, Zieht leise, fragend, durch die Dänim’rung hin Warum in diesen stillen Abend stunden Ich so verlassen und so einsam bin. —- — — —-.——. Stadttaths - Augelegenheiteu. In der Sitzung der Stadtvewrds neten am s. Oktober wurden eine Anzahl permanente Seitenwege in verschiedenen Theilen der Stadt zum Legen überwiesen und der Stadt-Jn genieur beauftragt-, die nöthigen Ko stenanschläge hierfür zu machen. Thomas Roß reichte seine Applikas tion als Verwalter dest- Nothsallssw snitals ein. Er beansprucht 830 ver kllkonat Das Ersuchen nnirde dent ZanitätssConIite überwiesen Seit dem die Stadtbehörde in Gemein schaft mit der Schulbehörde den Inielpark in Kot-blas Addition iibernonnnen, wurden Gebäude und Zäune erheblich beschädigt nnd das ParksComite wurde ersucht, Vorkeh rungen zu treffen, Inn ferneren der artigen Unfug zu verhüten. Schulangelegenheitkn. In de Sitzung dec- chnilnorftans des nni l. Oktober bericlitete Zuver intendent Varr, dnfz die Anzahl Schü ler in den ftädtifchen Erlnilen sich in diesem Jnlire nin 122 nerinelfrt lia l1e. ums eine neue Eintheilung der hllnffen Vernrfachte Außerdem be richtete er, daf; eine Anzahl Schul isfliclitiqer die Schule innaelie und er fnchte den Schuh-any einen Beamten hinter die Säuniiqen zu schicken. Fer ner wies er auf die ist-erfüllten Schul ränme in West Lcnnn hin, welche Ve riickfichtianna finden sollten. Der Verwalter der Hochschule, Frank Jmnes, nnd der Verwalter der Dodae Schule, Dick Profe, erfuchten um eine Lohnerhölmna von 85 per Mo nat. Innres erhält jetzt 8100 per Monat fiir neun Monate und 880 fiir drei Monate· Brafe fest. 890 für nenn Monate und 880 fiir drei Mo· note. Sekretär Sinke berichtete ein Defizit von 828,000 in der Schul koffe. Es wurde empfohlen, die lau fenden »Waktants«, welche 7 Prozent Zinsen tragen, zunächst zu bezahlen, nnd die stprozentigen PflafW« Bands ftehen zu lassen.