Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 12, 1917, Sonntagsblatt, Image 12

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    J Frage der Friedens-Garantienl
Eigenartigkr Vorschlag un Lövaan des schmirrigen Problems-.
Ein Einsender unterbrei.ete einer
schweizer Zeitung den folgenden Bor
schlng zur Lösung des Weltsriedens
Buhle-nd s
Die Lösung dieses Problems kann
nur darin gesunden werden, daß Giis
ter, deren die Menschheit in allen
Staaten in Friedenszeit oder zum
Krieg unbedingt bedars, unter Ver
waltung der gesamten Menschheit ge
stellt werden. Es rnusz eine Vereini
gung von Vertretern aller Staaten
zustande kommen, die an einem oder
vielleicht mehreren geeigneten Orten
mindestens ein siir jeden Staat gleich
unentbehrliches Gut verwaltet und
verteilt. In Friedenszeiten sind solche
Güter hauptsächlich die Lust, das
Wasser usu-tf die aber leinen menschli
chen Maßnahmen unterzogen werden
lönnenz im Krieg oder gewinnen noch
andere, von den Menschen hergestellte
Güter ausschlaggebend Bedeutung, so
H
von Sprengßossen wird einein neutrosl
len Staat äherdunden und der Aus-l
ficht einer Behörde unterstellt, in det
alte Vertragsstaaten durchein einMiti
glied vertreten sind. Dieser Staat al
lein übt das dieser Behörde zustehende
Monopoi siir Verstellung von Sprengs
stossen aus währenddecn die genannte
Behörde die Vorräte verwaltet den
Verkauf bewilligt und die Aussudr bess
tnertsielligt Sie versügt außerdem
über eine Abteilung, deren Organe le-.
diglich zu lontrollieren haben, ob das
Monopei nirgends durch eine einzel
staatliche Produktion verletzt wird
Wird eine solche Verletzung oder ein
Versuch hierzu festgestellt, erfolgt so
sort Berzeigung, die Sprengstofs- und
Munitionslieserungen an den den
Vertrag verletzenden Staat hören aus«
und sosern innerhalb angemessener
Frist die Vertragsverletzung nicht be
seitigt ist, werden die i.brigen Staaten!
«- l
Eis"OuhepMn österreichischer Soldaten in den Tiroler Person«
z. B. die Sprengstoffe» die Munition.
Auf solche Güter soll sich diese Vet
watnmg beziehen gemäß dem Grund
Ein tot in der Stadtmauer von
Salomtk
—.
ins: Die innerhalb der Menschheit zu
fchuffende überragende Gewalt stüst
sich auf ein Weltmonopot für herstel
lung von Sprengfisffen jeglicher Akt
dni einer Vereinigung von Vertretern
aller Staaten allein zueILCnnt wir-.
Sämtliche Staaten oder doch ihre
große Mehrheit verzichten auf die Her
stellung von Speengstoffen jeglicher
set, die vorhandenen Fabriten werden
gegen Cntschsdigung aufgehoben, aus
geriutnt and file andere Zwecke zur
Berfiignng gehalten. Das alleinige
Recht und die Pflicht zur Verstellung
die Beseitigung oollziehenzrnd even
tuell zur Bestrafung schreiten, wofür»
ihnen Sprengstoffe (Munition) in gesi
niigender Menge sofort zur Verfügungs
gestellt wird. Diese Einrichtung setts
sornit nicht voraus, daß die Staaten
abriisten; im Gegenteil, es wäre zu
begrüßen, wenn jeder Staat Rüstun
gen unterhält, deren Gebrauch ihm
aber nur ermöglicht wird. wenn et
zurn Wohl der gesamten Menschheit,
zur Verteidigung des Weltoertrags zu
den Waffen gerufen wird.
Diese kurzen Andeutungen auf den
jetzigen Krieg angewendet führen zu
folgenden Schlüssen: Die triegfiihrens
den Staatengruppen tönnen, wenn
ein solcher Garantievorschlag vorliegt,
in Friedenzunterhandlungen eintreten;
denn der Grund, der diH jetzt eine
Gruppe data-n verhindert hat, deni
Vorschlag beizustirnrnen, zu einer Frie
denstonferenz zusammenzukommen
würde dahinsallen. Nicht die wahr
scheinlichen Friedensangevote der Zen
tralrniichte, die vermutlich rnit ttei
nern oder größern Abänderungen und
Ergänzungen annehmbar wären, hin
dert die gegnerifche Gruppe am un
terhandeln, sondern die sichere Vor
aussicht, dasz der frühere zum Krieg
drängende Zustand bald nach Frie
densfchluß sich wieder zeigen würde,
daß eine neue gleich entseyliche Kn
taftrophe bald wieder zu erwarten
wäre, überhaupt daß Friedensocrs
träge keinen Wert für Denjenigen ba
den, der nicht die Gewalt hat über
den Gegner. Deshalb sucht jede’
Gruppe siir sich die Macht zu erlampil
sen; vergißt aber, daß selbst in detns
Fall, wo das traurige Ziel, die schein
bare Zerschmetterunq des Gegners er
reicht ist, die Furcht vor seinem Wie
dererwachen und Wiederersiarlen nicht
verschwindet und deshalb gleich wie
der neue Vorbereitungen auf gleich
schreckliche Kriege getroffen werden.
Mit Verwirklichung unseres Bor
schlagi aber würde die Furcht vor dein
Mächtigen, die alleinige Urheberin
dieses entsetlichen Kriegt, auf ein
mal ganz von den Regierungen und
den Völkern genommen. -
M- Jsss sy- den Boseieaz Lück- uad Spielplat deutscher Soldaten
M dkt Weg zwinle
Ein Mit-W aus Ie- Meiss
Heksem m Uns-r schiefe-sen (
Den engen, steilkmsieigenden Berg
graben hinan auf dem schmalen nnd
steinigen Sttäßlein fuhr ein zweiräd
riget Karten, gezogen von zwei klei
Tnä Gebäude der Sknpjchlinm der
set-bischen Volksvertretung m Velgrad
nen weißen Ochsen. hinter dein pri
nrjtiden Fuhrwerk schritt der Hag
dauer, der durch Peitschenhiede und
anuse die magerenqsängtiere zu gro
ßerer Eile immer jeder antrieb.
Kummer und Sorge lündete das sal
tenreiche, draunvertvitterte Gesicht des
alten Bauern, eine große Angst schien
den hageren Mann zu bedrücken.
Beinmmert richtete der Bauer den
Blick voraus-; dns Gelände til-suchend
jene Stelle, wo der Weg zwieselt,
das Striißlein aushän, zwei adzweii
gende Saurnpsade nach links und
rechts in die hohe des Grabenschlnfses
führen.
Noch war die Weggabelung nichts
zu sehen. Mit Geißeldieden trieb der
Hager, sonst ein gutmütiger Mann
und Tierfreuno, seine mageren Ochsen;
unbarmherzig vorwärts-; er hatte
Eile, ei galt, den von einem unbe
kannten Wilderer durch einen Kugel-l
schnß schwer oerlehten Sohn, der im
gräflichen Jagddienst stand, von der
Diensthiitte adzuholen und heimzu
dringen. Den einzigen Sohn!
»hii!« Endlich kam die Zwieselung
in Sicht, die sich-trennenden, ver
wahelosien Saumpsade, von denen der
nach links abzweigende zum Jäger
häusi führt, der andere nach rechts
steil hinan zur höhe, wo eiwa eine
Halbstunde entfernt ein kleines
Bauerngehiisi zu Füßen einer Mächti
gen Grnniisturztvand wie angeilebt
sieht, das Heini des Einödbauers mit
dein schrecklichen Fiarnen «Sauliatnel«,
weiinni aber dekonni als ein grund
Schlafendek Soldat in feiner Gewühle
ehelichet Biedermann, den der Hages
von manchem handel her la-:nte.
Eben wollte der Bauer das Och
sengefpann antreiden und auf den
linken Saume-fand lenken.
Da ward et von einer alten Dirn,
die soeben den Pfad vom Saudatnels
gehöft eilig heruntetsiapftc, angeru
fen: «He, Bauers Du fährst falsch!
Kehk' um! Zum Sauhamel mußt fah
en, del uns oben liegt det, den du
len sollst!«
hager hielt das Gespann an und
fragte: »Wie meinst?«
Mosis hvsig Wis, sehn-M Zu
uns hinan sahest den Lipp mußt ho
len, hinunletbringen zum Badet und
husig verbinden lassen! hiesig, sonst
verblüet (detblutet) sich det« Lippl«
Und eilig siapfte dle Alle weites-, den
Graben hinab. l
Ein Gedanke was dein Bauerj
durch den Kopf. Er kombinierte:·
Wenn ein gewisser Lipp beim Sau
harnel in Verbluiungsgefahr sieht,
was sann dem Menschen zugestoßen
sein? Und warum hat die alte Magd
die Aufforderung, den Lipp zu holen,
an den hager gerichteti Offenbar
irrtümlich, in der Meinung, daß ver
hager der richtige Fuhrmann fei.
Also muß ein Auftrag zur Abholung
vei unbekannten Lipp an einen ande
ren Fuhrmann gegeben worden sein.
Demnach kann jener Lipp nicht zur
Familie des Sauhamel gehören, es
muß ein Fremder sein. «höllteufel,
vielleicht gar ver Raubfchiik, der deu
Xandl niedergeschossen hatt« rief ver
Das aber tunc hri hager hin
aus- est-k- sskschs usw
W
des inzwischen des bestellte Futt
mann znrn Sande-met tot-net nnd
den trauten Llpp zu Tal nnd M
Satt west- btiugt. If des M Gier
der Raubschtis und Mörder Tand-U
so muß dte Verbindung verhindert,
der Tatbestand gesichert werden. Wenn
alter g- zuertt zum verdächtigen
Lipp Thet, lana inzwischen Xanvl
sterben . . .
»Gott tm Himmels Was soll ich
tunl« stöhnte ver Alte tm Zwiespalt
der Gefühle.
Auf die Zwlefelnng lam von oben
per Dorfbader, der schon von weitem
den hager anrief.
»Gott sei gelobt, der lommt g’rad
rechtl« sprach hager nnd wartete; er
zitterte, als er den Gesichtsausvrucl
des Baders sah. Die Frage nach dem
Zustand des Sohnes erstarb auf ver
Zunge.
Der zum Fuhrwerk gekommene
Bader sprach tiefernstr «Schlecht
fteht’S, Hager. Mußt dich auf einen
bösen Ausgang gefaßt machenl Der
Xandl hat einen Kugelschuß im Un
terleib . . .!«
»Helf uns Gott der Herrl« ächzte
der arme Vater.
»Ist nix mehr zu wallen, Hager!
Was ich hab’ tun tönnen, das ist ge
schehen! Den. Transport im Ochsen
larren halts dein Bub nimmer ausl«
»Mus; der Xanln -— heut noch ver
scheiden?«
.Nein, nein! Etliche Tag wird er
schen noch leiden müssen« T
Hager faßte sich rasch. Entschlossen
W
jegtta Der sauer begriff est-i nnd
sprach bedenken Jenes: irr-see
Latrei« Und Wi: gmg er seit innr«
M
hager schritt Wusgerichtet qni
pu- Bett dee Mtes und wollte ein·
Verhin beginnen· Doch Lipp drehte
den teilweise noch tnit Nuß geschwän
ten Kopf zur Wand und schwieg tro
I1g. Alle Bemühungen hager-D ein
Geständnis zu erzielen. blieben ver
geblich. Erbittert sagte Hager: aJst
auch rechts Wirst halt nun aus eine
andere Art zum Reden gezwungen
werdent«
’ Aus Lagers Geheiß griffen der
Bader und Sauhaniel zu. Lipp wur
de aus dem Bett geh-wem hinab ge
tragen unv trotz des Widersinns-es
in Vagers Karten gelegt. gut gedei
tet und festgedunden. Die Oechseln
zogen un, treischend und tnarrend
ging die Fahrt abwärts zur Zwiesp
umg.
Lipp schäumte vor Wut, rollte die
Augen, fiuchte entseglich und suchte
sich zu befreien. Aber die Stricke hiel
ten seine Arme und Hände fest. Als
das Gefährt die Zwieselung erreichte
verstummte der Knecht, sein Blick war
isorschend auf den Bauer gerichte t, der
jdie Oechseln aus den Soutnpsad noch
links lenkte. — »Oui«
’ Lipps Gesichtxerzerrte sich und
tündete Schrecken und Entsetzen an;
heiser ries er: »Nicht, nicht, Bauer!
Nicht hinaus! Hinunter!«
Schneidend scharf sprach hager.
der hinter dem starren schritt und
Da wurde « von» einer alten Dim. die soeben den Pfad vom Saul-mel
gkhijft Filig hetuntmtnvfxb sttgemfeut «0e- Bauerl Du fährst Wicht geht«
um! sum Sauhamcl must fahren. fbei un- obcn liegt der, den du holen sollst-«
sest und bestimmt forderte er den Ba
der auf. ihn zurn Gehöst des Bauern
Sauharnel zu begleiten.
«Wieso? Wortlan Dorthin bin ich
nicht bestellt, werd auch nicht bezohltt
Ausdringen tu' ich mich nicht!«·
»Du gehst rnit! Zahlen werd’ ich
dich! Beim Snuhurnel liegt ein gewis
ser Lipp, der verbluten with
«Oha, vielleicht gar der Lump, der
hager nickte, drehte sein Ochsen
zeugl um unt- suhr bergan aus dem
Saumpsand zum Sauhainei.
Jrn Gehött nn der Granitwand
war das Rohen des Ochsensuhtwerts
rasch bemerkt worden; der Bauer tarn
aus dem hause und stounte groß, als
er den Huger erlanntr, und riet ihm
»Bist Ja falsch g’snhren, hager!
Das Jägerhöusl liegt drüben, hättest
links vom Zwiesel fuhren sollen!«
Ttocken erwiderte page-e: »Ich bin
dennoch aus dein rechten Weg! Bei
dir liegt der Lipp im Berblutent Lebt
er noch?«
»Saxendi! Woher weißt denn du
das? Eine zlv’idere Sach! Ader es ist
ein Ding, und gut ist's, daß der Ba
der du ist! Da sannst dein Lipp gleich
die haer Weint verbinden! Unser
einer versteht das ja doch nicht recht!
Geh nur gleich hinein, Bader, in der
oberen Stub liegt der Lurnpt hat
übrigens teine Gefahr rnit dem Bet
bluten!«
Während sich der Bad-er entfernte.
fragte der hager: ·Wer ist der
Lipot«
«Mein Knecht und Lump dazu!
Statt in die Arbeit, geht der Kerl
Wildbret schießen, und gestern ist er
heimgekommen mit einem Kugelschuß
in der linken bereut hat start ge
schieben hals: »Der Xandi muß auch
sterben dieser Tages«
Lipp ächzte: «-hab' Erbarmen,
Bauers«
«haft du Erbarmen mit meinem
Buben g’habt7««
.Bartnherzigteit! Jeh hab’ aus Nat
tvehr g’sthpffen!«
«W1rd nicht fein! Hüt«
Die Tiere sogen an. lieber den
Aimboden glitt ver Karten nun
weich, das Geräusch der Räder ver
stummte. — Lipp fah entfeytich trus,
er machte verztveifekte Anftrengungen,
sieh zu befreien, er woute offenbar
aus dem starren springen.
«Reg' dich nicht« vie Strick hatten
fest! Mach ein Eichtl tein wenig Zeit)
dann find wir bei deinem Opfer!«
Von der einsam stehenden Jäger
hiitte tam Mcri, die Höuferin und
Pfiegerin des j·;!ngvget)ilfen XnndL
gelaufen, um den Bauer zu begrüßen.
Die Angst des Wilderer-s war aufs
höchste gestiegen, vie Furcht vor einer
Gegenüberstellung erpreßte ihm das
Geständnis, daß ihn der Jäger Xanvl
im Gemsrevier aufgefangen, verfolgt
und gestellt habe mit angebaanr
Büchse.
«Weiter!« befahl hager.
»Eincn Ausweg hat's nimmer ge
’geven, ich hab halt auch aufstehen
müssen mit dem Kugelstutxem er oder
t.«
«hat di’ der Jaager erkennt?«
«Nein.««
»Aber du thni«
« a.
«haft ihn etwa listig angerufen
vor dem Schiefzeni«
Unsicher, zögernd erwiderte her
Knecht: »Seit hab' t tun müssen, an
sansten hätt« der Jaager Zeit given
Vor den Tieren schritt baxhäuptig der alte sagen ab Jud zu M betten-send
sub leis die Stetbegebete verachtend- Der Knos- ham das Bewußtsein verloren.
bist-it Im hat-« ich keinen meet-u
dafür den angeschossenen Lumpen imj
hat«- und Schmkei dazu, wenn die
Gendatmerie von der MalefizgeschichtU
Wind kriegt!« j
«Dafür tout-' schon ich iotgen2«
«Wä·t' mir nicht lieb!« stottettö der
Bauer.
«Jest geh mit-« Squhamelt Da
mußt Zeuge sein« ich will den Lipp
—- verböte-W
Jll- na! Warum denn Etat-' duk
Mich Lands hat einen Schi- Im.
Its-W- iss-v mit its-im vers-M
neu und mi’ niederg’schossen.»«
»Was hast g’rufen?«
«G'schrien hab’ i halt: XandL mir
trirst doch nix tun!«
»Schuft, elendigerk Weiß schon,
wie's weiter 'gaugen ist! Der Xandl
hat« überrascht für einen Augenblick,
die Büchf absieht und gestatt, und
derweil haft du g’feuert! Js» so
gwweienf
,halt ja! Jm Kampf ums Leben
tft alles verlanbtt Mit dem Schuß
tatch Mater Jtvesety aber der
Undlhotsctrstnetussserlaachs
W
Efeu-it und mich in die Daer Wof
sent Sell ist auch nicht schön g'nuer
vom Imgets Leicht hätt« ich ver
bliieten können . . .!"
hager befahl der Mitl, das Ge
ständnis Lippg sich scharf ins Ge
dächtnis zu prägen, damit das Möbel
als Zeugin vor Gericht werde austreten
4
W » v- »
sager schritt hochausgerichtet »ein das
Bett des Unechtes und wollte ctn Ver
hör beginnen Doch Lipp drehte den
teilweise noch mit Anspqeschwaxzten
Kopf zur Wano und schwieg nahm-.
können. Dann schirrke Hager die Tiere
nn- und ließ sie aus dem Akmboden
weiden. Der Karten mit dem sests
gebundenen Knecht blieb vor der Jä
gerhiitke stehen. Z
Mit deckt Sohne wollte hager allein
sein.
Ein erschütterndes Wiedersehenk
Doch gefaßt zeigten sich Vater und
Sohn, echte Aeipetn geskählte Charak
tere, Jägexuaknkem Im heubett ans
Wolldecken liegend-, äußerte Xnndl
kein Wort der Ringe über Schmerzen;
er begrüßte den Vater mit einem Lä
cheln des Dankes für sein Erscheinen
nnd bat um einen l·ssriester.
»Der kommt morgen heraus! Sog’,
Xandh kannst die Rutrenfnksrk hinun
ket ertragen! hättest eine G'seUschasi
—- einen Passnschek (Passngier) hoc
ich schon im Ochsenzengt!«
»So? Wen denn, Unterk«
»Den Lipp, der Knecht isk beim
Saugt-met drentenl er bat-n Schuf
ini anen!«
Xnndl ftutzte und richtete einen
forfchenden Blick auf den Alten. Und
jäh erriet der Jäger den Sachveryalt.
Und ein Lächeln der Befriedigung
hufchle über fein bleiche- Gesicht.
»Seit wird der Raubfchüy fein! Ulfo
hab' ich ihn doch getroffen! Gott sei's
gednnitl Ubliefern Vater, einiperren ;
den Lumpenl«
»Sell wird sicher g’fchehen! Einge- .
standen hat er bereits!" :
Rasch berichtete hager über bat
beni Wilderer abgenommene Geständ
nis; der Alte fragte. ob sich die Be· ;
gegnng mit dein erbärmlichen Uniff z
des irrefiibrenben Anrufes feitene des i
Wilderers wirtlich fo nbgefpieli da
be« wie der Knecht angeb.
Xondl niste. Eine geisterhafte
Bläffe flog iiber fein Gesicht, dg
Bliet ward matt und trüb, das Au
wurde glofig. Ein Seufzer tatn übers
die fchwachzuckenbem lett-beißen Lip
pen, ein Flüstern-ort: «Beien!« -
hager guckte erfchreett und flonnneli
te in Ungfi und ottleefter Seelennot:
«Jefus, dir leb’ ich, Essequ dir steil-'
ich...!«
Ein fchivacheö Nischel-i . . . Die See
le entwich. .
Der Jäger hatt. ausgelilten. Ein ’,·
Opfer der Beruf-Sterne irn harten :
Dienst... Stumm beugte fich der
Alte über die Leiche, fügte den Sonn
auf die Stirne und druckte ihm faisft
die Augen zu. z
Leife rief Hnger nun der Mitl,
und fliifternd teilte er dein Meidel
da- Ableben Innle mit.
Der laute Jammer der Dirn drang
hinaus.
Schick jedes Wort des Schmerzens
ausdruaes hörte der Knecht im teur
ren. Dem Lipp straubten sich die Haa
re. Ein iiirchterlicher Gedanke der
ursachte ihm eine geaszliche Angst, der
Gedante an die Widglichteit«daß der
Bauer nun die Leiche seines Sohnes
aus den Karten legen, den gebunde
nen Mörder und sein Opfer gemein
sarn zu sTal fahren werde. Von Ent
seden ersiillt, brüllte der tenecht...
Hager lani heraus und erriet den
Grund des Angstgebrull5. lind sprach
zum entseyten Knecht: »Sei doch
ruhigl Der Tote tut dir nixl Gleich
werd« ich dein Opfer herausbringen
und in den Karten legen! Asln sah
ren wir zu Tal!'« So sehr der Mer
der zeierte, es half ihm nichts. Er
mußte dulden, dasz der mit Tüchern
bedeckte Leichnam zu ihm in den bear
ren gelegt wurde.
Mirl schloß die hiiite ab und solgie
l
i
Oas-. --
Als-»U
N
»
dem Gesährt, laut betend siir das «
Seelenheil des Verstorbenen.
Vor den Tieren schritt barbäuptig
der alte hager, ab und zu sich bekreu
zigend und leise die Sterbegebete ver
richtend. Der Knecht hatte das Be
wußtsein verloren. E
--—.-..-—«-- I
—- Galanter Trost. s «
waren beute den ganzen Abend o
ernst, gnädigeö Fräulein, als ob das
ganze Dasein Sie anwibresk
»Nun, glauben Sie nicht, daß da
Leben ein Unglila iflfc
Ein Unglückli Aeh, allerdingsl
Aber trösten Sie sichi Wenn man bei
einein Ungliick mit solch zwei blauer
Augen davon lomsnt, dann lann
man's schon erirageni«
—- cin Zeitlind. Papa
.6iinschen, nun sag' mir mal, tu
Dein casebengelb geblieben ist«
Der kleine : »Ich habe ins
gesenpastbsl t W . .l«
Gib
.- i»
t;
)