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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 5, 1917)
Ihn, Qui Eine Hundegefchickir.voii c. Wh. »Als-o heut tomnit erl« Diese Worte, die dazu dienen tön nen, eine ganze Zahl wichtiger Er eignisse vom vevornehenden Einzug des Landesyerrn bis he.av zu dein weniger erfreulichen Besuch des Ka minfegers aiizulundigen, bezogen sich m unserer Familie vor einiger Zeit auf die erwartete Ankunft eines neuen Hunde-ei Jii einer riet-liebenden Familie — und wir sind eine tierliebeiide Fami lie —- wikd ein derartiges Bot tcsniinnis sehr wichtig genommen und niit fieberhaftein Interesse ve szskochem Die ,,l)uiideloje, die schreck liche Heit«, in der niau spazieren geyeu mußte, ohne daß ein oierveis niges Individuum behaglich wats schelnd -—- denn ivatjchskn inukz unser Hund, da nur Teckel für innigere Bezieyungen zum Haufe ernstlich m Betracht tonuneii — also Spazier gänge, ohne daß ein Wutjchelfriy vor der zainilie iserwatschelt — das war auf die Dauer nicht inchr zu er tragen gewesenl Unser Tertianer Alexander hatte sieh in dieser Empfindung noch vor kurzem zu dein bedeutenden Aus-. spruch hinreißen lassen: «-OhneJ Hund ist man gar kein Menschl« worauf der Hausherr kühl erwi derte: »Du bist auch init Hund noch tein Menschl« und den jungen Mann dadurch empfindlich deiniii tigte. Eine kleine Zwischenepifode, die in diese Zeit fiel und uns in den zeitweiligen Besitz eines Viersiißlers feste, erhöhte noch das Gefühl"innes tet Leere und machte den Wiederbe fitz eines »Es-könne« oder »Wald mann« zur Lebensfrage Es lief un- näinlias eines Tages ein brand niageter Hund ohne ersichtlich außeren oder inneren Anlaß und Grund ins Haus —- ,,lief zu«, wie der Kunstausdruck es benennt. Er legitimierte sich durch ein Halt-band auf dein der Nauie Willh Lange stand, als Eigentum eine-—- zivilisiers ten Herrin nach dem er sofort be nannt wurde. Willy Lange wurde zunächst mehrfach hinausgexagt, tam tattloe alle zehn Minuten wieder, indem er tragend und jammernd die cntreetür bearbeitete, und drängte sich so lange auf, bis man «mürbe« war und ihn mit dein beliebten »Na, meiiietivegeii,« vorläufig dadehielt. Win Lange fraß drei Tage lang ohne Aufhören von früh bis abends, nahm allein Anschein nach unt etwas uber fechs Pfund zu und lief dann, ohne sich uns zu empfehlen, einfach wieder fort ,in die unbekannte Welt hinein, aus der er so uberraschend aufgetaucht war, so daß sein Besitz nicht eben profitlich genannt werden tonnte. Nichtsdestoweniger hatte feine Anwesenheit die leidenschaft liche Sehnsucht nach einein Hund wieder zu verzehrenden Flammen entfaiht, und da- Schicksal, sanft lei denschaftliihen Empfindungen gegen über oft recht tiihl ablehnend, zeigte sieh den unsern geneigt. Und das lain fa: bei einer auf dem Lande wohnenden und befreun deten Teuelfaniilie war vor kurzem der Teclclitorch eingekehrt und hatte durch eine Anzahl bezaubernder, tu geltdpsiger, milchfchlappernder Tet telbabies Freude erregt. Eins dieser Wesen, auf «echt« eingeschworen und schon iin tilter von vier Wochen iin glücklichen Besih von truinmeren Beinen als die ftilvollfte Rototoi mode, ging für Geld und gute Worte in unseren Besit über und wurde, wie eingangs erzählt, ani heutigen tlbend erwarten Die allgemeine Aufregung kannte keine Grenzen. Ein Hundckorb wur de hergestellt, und ein appetitlich zu rechtgeniathtes Heulager erwartete den hohen Gast, zu dessen feierlicher Einholung sich die Kinder aus die Bahn begaben. Jin Oepiickraum wurde ihnen denn auch eine große Kiste einge händigt, m der man tiersreundlich eine Seh- und Atenilucke siir den Bewohner gelassen hatte und aus der ein cniziirkendes Gewinsel an die Ohren der beglückten Besitzer drang. Bei sehr scharfem Hinsehen konnte man sogar eine kleine und kohlen schwarze Nase entdecken, die sich in schnuppernder Neugier ans eine noch unbekannte Welt am Deckel der Kiste plattqnekschte, was die Kritik »Ah, wie wonnig« gebieterisch her aufs-drinne Die Geschwister schleppten die Kiste vierhändig zur elektrischen Bahn — den gewöhnlichen Lebens auffassme Uleranders recht entge gengesetzt der es im allgemeinen siir entwürdigend hielt, irgend et was zu tragen, und durch eine ihm kürzlich in dieser Richtung zugemu tete M mit Zuckerzwiedöcken fast jeder Selbstachiung verloren gegan gen war M aber belud ee sich mit mikder dercmidekiste nnd es nicht unterlassen, während Ist w W eine MM des Dek U eu. music und den W den erhebe-den salicis eines halben W is »i- ins-sm Die Mithin-enden legten denn auch tebtzqftei Interesse an den Tag und überschüttesi die demnäitstigen Sesipr mit den widersprechendsten Ratschläqu »M- Sie ihm nie Fleisch,« er mahnte ein alter Dei-r im Augen Hirt des Absteigenz »du bekommt er sofort die Stempe« »Gebt-n Sie ihm nur Fleisch,« be mertte eine später einfieigende Da me, »du bekommt er nie die Stau pe«'l »So ein »Viech« darf ein halbes Jahr lang nicht gewichen wetoeul« detretierte ein Fteischer mit berufs nciißigct Roheit. »Alle acht Tage muß er baden, sonst bekommt er tein schönes Fell1« tiertchtete ein anderer. Kurz, die Ei ;genti-mcr kamen im Zustand absolu TIefter Unsicherheit über die zweckmä ßigsie Behanotung des »Mit-um« zu Hause an. Dort wurde der kleine Bierfiißler vorsichtig der Kiste ent nommen und in die Mitte des Zim-« met-S plus-ert. Eltern, Rinden ja ios got die Köchin gruppierten sich ite-« yend und fiyend und teuer-nd um ihn. het, undsman fah mit allseitiger tiesj fer Richtung zu, wie der braune? Kloß sich sofort mit großer Energiel zur milchgefiillten Untertasse hin-l walzte und mit einer tleinen, rosi gen Zunge daraus schlappcrte. Einige wilde, tayenartige Sprun ge des neuen Ankömmling-—- schienen aus ein munteres Temperament zu deuten: »Das wird ein Lebensannk prophezetie die Köchin, und die Mutter bestimmte: »Er ist aufgeregt von der Reise, bringt ihn setzt nur zu Betri« —- ein Befehl, der, wie die Folgezeit lehrte, leichter gegeben ais- auegesiilsrt war. Mutt, wie das neue Familien giied nach einigem Tebattieren be nannt wurde, versank in der Tiefe seines Oundetorbes nnd bereitete sich nach Art der Teckei durch eifri ges Arbeiten ein behagliches, rundes Restchen. Die Jungen sieyien, ihn in ihrer Schlafstube behalten zu dur fen, bis er sich eingewöhnt habe s ein Genuß, der ihnen auch« zögernd zugestanden ward Diese Schlafkameradschaft erwies sich, wie viele heißerstrebte Dinge, bei näherer Bekanntschaft als ein recht zweifelhaftes Bergniigenl Muck wollte uni die Mitternacht-Z stunde plötzlich spielen, entstieg alle drei Minuten seinem Korb und hüpfte in der Stube herum, wo er ein Knäuel Bindfaden vom letzten »Drachen« fand und sich bellend und tnurrend mit diesem herumbiß. Auf das Unstatthafte solcher nächtli chen Tanze mit Ernst hingewiesen, wurde Muck von heulender Seini rnentalitäit und begreiflicher Sehn sucht nach seiner fernen Familie er griffen und begann ein jammervol ler- Wehegeschrer. Dieses erwies sich ais laut genug, um sogar einen Jungensschlas zu stören, der sonst iiach der Versicherung der Mutter nicht zu unterbrechen ist« nnd wenn eine Kanone im Schiafzimtner ab geschossen würde — eine gesellige Zerstreuung, die zum Glück nicht zu den häufigeren gehöttl Muck also heulte die ganze Nacht, wurde in seinem Korb von einem Jungen deni andern schaudernd hin geschvben, nachdem sie sich zuerst darum geprügeit hatten, neben wes sen Lagerstätte er stehen sollte, und erregte schliesslich den Zorn Alexan ders in so hohem Grade, daß er sich zu dem merkwürdigen Ausdruck hin teiszeii ließ: »Halte dein Höllen inauli« wa- sich Muck übrigens ab selut nicht zu Herzen nahm. Toduiiide und zornig wanderten die Junger der Wissenschaft am nächsten Morgen zur Schule und er klärten, sie nahmen den Hund nicht mehr zu sich, sie hätten genug von dein Vergnügen. Muck schlief in den nächsten vier zehn Tagen in allen Zimmer-n Pro l«e. Jeder erklärte einmal: »Gebt ihn mir! Ihr habe keine Manier mit dem Hund-F nahm ihn mit liebevol leni »Na, Muet!« in Empfang und brachte ihm am niichften Morgen fehaudernd wieder: »Ich denke, ich mag ihn nicht inehrl·« —- bis ein be freundeter Bursche ihn gegen ein anfehnliches Doureur init in den Stall nahm und ihm das Heimweh durch etliche Püffe und Kniffe aus trieb. Muck legte nun nach und nach auch einige gute Seiten an den Tag. Er war ohne Frage ein amiifantes Tier, und feine Ungezogenheiten hatten oft eine Beiinifchungvon Hu mor, die mit ihm ausföhiitr. Wenn er wieder einmal eine Ertrafchurkes iei ausgeübt hatte und man ihn drohend herbeirief, um ihm fühler feine Meinung zu sagen, kam er mit einem fo glücklichen unbefange-] nen Ausdruck angesprungen, daß er den gerechten Zorn öfters entwaffs nete und nur ein drohendes »Na, das nächstemall« In hören bekam. such begann Er nach und nach fich an die Familie anzuschließen undl am häuslichenseben teilzunehmen indem er fich der causer alt tleiol W we und bei ve rmiin tin-einleitete iu sich II NEWTON mit still zuteil-: auf dein O such Weine MI Ipsp m Freude bei-il IWiederiehen nach einer auch nur hell-ständigen Trennung hatte etwas Besteajendes —- lurz, die Familie begann sich in bezug anf, den kleinen Kerl H zwei Oeerlager zu teilen: prv nnd tontra Mucll Aber im gre ßen und ganzen war es doch chaue rig, mit Muts ein glückliches alein zu führenl Daß ein fanget Hund von der Natur dazu benimmt ist, Dummheiten auszuüben, das läßt sich ja nicht leugnen —- aber daß er ia vielerlei von dem Artikel ansahen würde, das hatte doch keiner von uns erwartet! »Auf den haben wir uns so ge frentl« sagte die Hausfrau mit weh Imütigem stopfichüttlem und sie hatte guten Grund zu dieser Bemerkung Der ganze Tag verging jetzt unter Schrecken und Welnautenl- Tiefe letzteren wurden abwechselnd von Muck selbst vorgebracht, wenn er nnt der Klopweitiche fühlt-are Anerken inng irgend einer Untat erntete s-— teils nvernaljm das zehnjährige Paulinchem dessen sämtliche-, Besin tum von Muet zerstort nnd zerfetzt wurde-, das häusliche Heultonzert. Daß er der großen Puppe »Adine" die Papierniachenguo absraß, konnte mit etwas gutem Willen noch als ge steigerter paiidtuß und somit als Hutdigung fiir die Schönyeit der Rdine aufgefaßt werden —- daß er aber dieselbe Adine an der Flachs beriicke ergriff- Init ihr durch die Etuben raste und das Maul voll l-londer Locken wieder erschien, hatte sast einen tkrampsanfall seitens Pau linchene zur Folge und machte die arme, tleine Puppenmutter drei Tage lang heiser vor Schluchzen, so daß sie nicht »ins Singen« gehen tonnte, wars immerhin ein kleiner Trost war. Muck wirkte aber andererseits in mancher Art erzieherischl Die ver leeichlichende Mode der Filzpantoss sein, der Pelzschuye und Betteppiche lsetiimpfte er init Energie; er fraß diese Gegenstande unermüdlich an und aus, und die Wohnung verwan delte sich in ein Jagdrevier, in dem ron früh bio spat jemand mit dem gellenden Ruf: »Mutt, was hast du daf« in schweren Fällen sogar mit »Muck — Bestiel« yinter dem Uebel täter bei-stürzte, wenn er wieder mit einem Haugschuy davonraste. Ab wechslungsreich gestaltet-; sich diese Parforresagd, wenn Muck sich mit dem erbeuteten Gegenstand unter Betten und Schranke zurückzog, mit dem Besenstiel beworgebolt und schließlich von irgeno einem heroisch veranlagten Fainilienglied am Fell gepackt wurde, woraus ir unter wü tendem Knarren in die Daumen der Gerechtigkeit biß und die vortourssi vislle Frage: »Was-, du beißt auch noch?« nicht zu beweinen imstande war. « Jn unserer Not riet uns ein pfif-» figer Freund der Familie, man sollte dem Muck innerhalb vierzehn TageJ den Maultorb nicht abnehmen, was einen demütigenden und läuterndenI Einfluß ans sein vertvahrlostes Gei! miit nicht verfehlen dürftel Der( Vorschlag wurde jauchzend angenom men und selbigen Tages noch zur, Ausführung gebracht. Der Maul-f torb, dies bei der Gelegenheit erstI angeschafste Möbel, mußte denn auch, um das Aeußerste zu leisten, ein Patentmaultorb sein. Er wars ganz aus Riemen angefertigt und! zeichnete sich vor andern seiner Gut-i tung besonders vorteilhaft dadurch aus, daß er von seinem Träger insf nerbalb der ersten fünf Minutenj ohne fremde Beihilfe dreimals selbst-f ständig abgenommen und in den; zweiten siins Minuten zerfressenl wurde. ! Die Bezeichnung «Patentmaul-’ irrt-« erklärt sich also dem unbefanJ genen Beobachter damit, daß der« Erfinder wahrscheinlich ein Patent! darauf hatte, demgemäß jeder, derl sich einen solchen Maultorb anschafst, sich nach acht Tagen einen neuen taufen muß. ceyr nieouai machte sich Mit-! euch aus Spaziergängenl Bei seiner entschiedenen Abneigung gegen den Begriff Appell stürzte er sofort, wenn man das Haus mit ihm ver ließ, planlos und ziellod ins Weite und mußte von irgend einem Mitglied der Familie unter Just-ie tnng der letzten Lungentrast wieder eingesungen werden. Abwechslung-s reich gestalteten sich diese Separat aubiliige, wenn man mit Mnck in die Nähe idyllisch gelegener Bauernhöse kam und dieser dort Federvieh er lslicktei Gegen diese Tiergattnng einpsand Muck einen tiefen und un kerechtigten Oaßl Er pflegte beim Anblick einer friedlichen Hühnerschar scfort tampsbereit mit fliegenden Ohren unter die Gesellschaft zu stür zen, die dann unter wahrhaft hers zereiszendem Angst- nnd Wehegeschrei in alle vier Windrichtungen ausein anderiiob und einen Kometenscheii von biederen, Muts nnd seine Besider verwünschenden Landleuten hinter sich herzva Von Zeit zu Zeit, in besonders widerlichen Momenten, wo man aus der Höhe des zu Ertragenden ange langt an «n glaubte, ward Ruck flink-erkürt lich ins Tageslattchm Ce et Aber niemand meldete sich trat der ver-lockend abgesasiten Engels-, einen Wel« gleicht-kin- m««nZWM sum . Jhn zu verschenken, konnte sich die Hausfrau nicht entschließen, da Muck außer seinem Kaufpreis und der Hundesteuer noch, schlecht gerechnet, siir ungefähr fünfzig Man Schaden angerichtet hatte, til-er den ein ge nauer Kostenanschlag geführt und täglich mit tödlicher Bitterkeit ek gänzt wurde. Einen besonders reizvollen Ab schnitt im Leben des Muck und seiner glücklichen Besitzer bot die »Minde sperre«, die von der Polizei für die Tauer eines Vierteljahr-es über un— sere Stadt und Familie verhängt worden warl Eine solche Zeit gehört selbst siir den leidenschaftlichjien »Wauwaus freundM zn den Augenblicken, wo man geneigt ist, mit der Schöpfung zu hadern, daß diese sich nicht mit Pflanzen und Menschen begniigt hat, sondern anch Hunde iiir unum giinglich notwendig fand. Wer einen Hund besitzt, hat auch die moralische Verpflichtung, dem Tier täglich Motion zu verschaffen, nnd so sieht nian zur Seit der Hun desperre die Proineiiade von Hun den bevölkern an denen Menschen, wie zufällige Sliihäiigsel, sich besin den und je nach der Gesittuiig ihrer HVierfiileer das Tempo wechseln smüssen — kriechen oder rasen, wie »e-: dem betreffenden Ami oder Joto gerade in den Sinn tonimt. Jn ei siscm alten, in meinem Besitz befind lichen Stammbuch findet sich der re signierte Vers-: »Gebunden führt der Schmerz uns alle durch das Leben, sanft, wenn wir willig geh'n — ranh, wenn wir ividerltrebeii!·« Man sehe hier fiir Schmerz — Miia, und iiiaii wird sich eine deut liche Vorstellung von deni Zustand machen, in dem wir uns zur Zeit der Hundesuerre befandenl Nur fiihrte Muit seine Warter nie sanft —- iiein, noch unfreundlicher han dcliid wie der »Schinerz", zerrte er sie mit der den Deckeln eigenen, nn geheuren Körperkraft im Renn- und Stolperfchritt hinter sich drein, wenn ihm irgend etwas wert erschien, es is. der Nähe zu betrachten. « Besonders hnbsch machte es sich, wenn Mutt in diesem Stadium iinif sirer gegenseitigen Existenz in dem ,,tuhlen Grunde« eines Uehrichthaui seng- einen ttnochen zu wittern glaubte —- dann buddelte er sich in blinder, inaleoser Gier init Bliyeos schnelle in diesen verlockenden Ougeli ein, nnd die ihn leitende und beglei tende «danie d’hoinieur" war ge zwungen, etwa funs Minuten hin durch die frohe Spannung mit ihm zu teilen, ob er den Knochen finden würde, den seine Seele ersehnte. Endlich tauchte dann Mnck in bla niabelstem Zustand wieder an die Oberfläche empor, niuszte als wan delnder Miillhausen durch die beleb tisten Stadtteile geführt und zu Hause niit deni Schruober gereinigt; werden, ioofiir der itöchin iiotiirlichi cin Extramntgeld beiviuigt ward, da Hundewascheii sa, streng genom men, nicht in ihr Ressort gehorte. Ein Handvoll, der in dieser Zeit« bei den ’Muckbeiiherii stattfand, war bestimmt, siir alle Teile der Familie iii gewisser Weise solgenschwer zu werden. Muck nahm zunächst lebhaftesten Anteil an den Fefworbereituiigen. Er begab sich, nachdem der Ballftaat der erwachsenen Tochter in blenden der Nosenbracht ausgebreitet lag, in das betreffende Zimmer und-bekun dexe sein tiefes Verständnis siir den Zweck des diiftigeii Gewandes da durch, daß er es sich zum Ruhe-bläh chen ertor und seine Siesta mit der größten Unbefangenheit daraus hielt —- gerade, alo wäre es extra fürs diesen Zweit geschneidcrt worden.s Die Besitzerin tat infolge dieses, derf Frische der Teilette so überauii för derlichen Zwischenfalls in berechtigs3 ter Empörung den Ausspruch: »Wer den Muit totschlagt, bekommt 25 Pfennig von mir ausaezath — ein rnppiges Anerbieten, dem zuliebe sich niemand zu der unver meidlichen Kraftanstrengung aus schwingen wollte. Tag Schicksal siihlte aber nun nach und nach eine leise Veschämung nnd machte insofern einen schwachen Versuch, sich anständiger zu betra gen, als es der geschadigten Haus tochter fiir den Ballabend einen Courniacher zuwandte Dieser, ein allerdings iibler Herr, schwankte icrtgesetzt zwischen sträflicher Lang weiligleit und bodenloser Taltlosiqs teit hin nnd her, gestalte-te aber durch eisrige und ausschließliche Huldigungen den Abend siir die junge Dame immerhin reizvoll — denn Courmacher bleibt Courmacher. Die Hausfrau siihlte nebenbei noch die Versuchung in ihrer Seele ’aussteiaen, der Situation einen praktischen Wert abzugewinnem in sdem sie, von plötzlicher Gemeinbeit sülemältiat, der Tochter in einem sunbetvachten Augenblick zuraunte: »Seht-nie ihm doch den Musik« Die gute Frau beobachtete nun von die sem Moment an das Paar mit fie berhaftern Interesse, während sie bisher-, der unemänlchten Persön lichkeit des Duldiaenden balbee, kaum einen Blick sur die Mütter-n sonst werte Situation gehabt hatte Als Spiel und Tanz vorbei wa ren und die-Familie sich wieder «nn ter sich« Mmd Wien beide cl tern mit bervl Fr e: die W los aber nicht etwa bedeutete, ob ihn-n auö dem Verlauf des Festes die Aussicht auf einen Schwiegeriohn er blühte, sondern ob sie Hoffnung hät ten, einen Hund los zu werdeni Und es war ioi Der vorichnelle Freier hatte, von der Eigentümerin des roia Gewan tei brzmibert, sich sur Entgegen rahme des Mart bereit erklärt und verheißen, ihn am nächsten Morgen abhalen zu lassen —- ja, sich an scheinend durch das Anerbieten noch sehr geichmeicheit und in seinen Hoffnungen bestärkt gefühlt. Die allgemeine Freude war groß. nnd die Tatsache, daß Muck ein Stück Filet von beträchtlicher Größe an sich gerissen und sich damit un ter das Bett des Vaters zuuruagezoi gen hatte, wo er sein Besitztum init donnerndem Kinn-ten verteidigte, trukdc angesichts der nahen Tren nung mit Fassung l)ingenontmen.« LLIc Vcsllkglllf, Uck cknllcylckllsc Morgen könne den Freier in jeder Weise abgetiihlt haben, erwies sich als überflüssig! Gegen Mittag ek schie ein Bote mit einer Beine, an der Mnck beseitigt und —- wie das iti der widerspruchsvollem menschli chen Natur zu liegen scheintl —- mit einem gewissen, schmerzlichen Bedau ern nnd Trennungoweh verabschiedet wurde. Die Jungen gaben ihm noch den guten Nat aus den Weg: »Mutt, wenn er »etlig'« zu dir ist, beiß ihn tiichtig!« Die Hausbewohner drängten sich alle ans Fenster, um dem scheiden den Familienglied nachzusehen, das sich in munterer Weise mittels der langen Leine zweimal um die Beine» seines Transporteurs wickelte und; diesen bereits, ehe er um die Ecke-» lmai-, durch den Patentmaulkorb ge-; ibissen hatte.1 l »Aber das geht uns nichts mehr ’anl·« sagte die Hausfrau mit eine-us iegoistischen Seufzer der Erleichte rnng, und die ganze Familie atmete sauf nnd gelobte sich gegenseitig, nur noch sertigerzogene Hunde in ihreni Preis aufzunehmen Aber —- aber —- tnan soll sich niei zu früh freuen. Der Courmacher, der sich nun als Wohltater der Familie empfand, wollte die Früchte seines Cdelnuites einheimsenl Er ging mit Energie in seinen Huldigungen var s— er schielte eiueo schonen Tages ein 1Bukett von ganz ungewöhnlichen iDimensioneu, das als ernstliche Er össunng der—Zeiiidseligieiten zu be trachten war — und er liess diesem lButett einen schriftlichen Antrag folgen, der von der Tochter des Hau ser- mit gebührendem Abscheu zurück gewiesen wurde «Echreibe ihm nur sofort abl« isagte die herzlose junge Dame und ’l(gte den Werbebries troydessen sorg söltig in ihre Truhe zu andern Tri umphzeichen. »Da hat er’d hinter sich, wie das Zahnaugzieheiii« « »Es ist mir nur recht peinlich we gen des Muckl« seufzte die Hausfrau beklommen. Die Tochter sah ihre unnatürliche Mutter niit großen Augen an. »Du wirst doch nicht verlangen, dasz ich wegen des Mnck sa sagen solll« entgegnete sie tiihL »Da hei rate ich doch lieber den Muts in eige ner Person; denn ich lasse mich int nser noch lieber totbeiszeu, als tot langweilenl« . Diesem Argument liesz sich freilich nichts entgegensehen und das Körb chen wurde möglichst mit Achtung und Dankbarkeit vergoldet, gefloch ten und abgesandt Damit schien die Sache zur Zu friedenheit sür die einstigen Musche sitzer wenigstens beigelegt, obgleich das beschämende Bewußtsei, dem ar men Freier unter trügerischen Bor aussetzungen den Muck appliziert zu haben, der gewissenhaften Haussrau zeinen Wermutstropsen in den Freu Idenbecher «träuselte». seinen Miick!" sagte einer von uns Fschadenftoh nnd nieder-nächtig Aber TeL kam-ein bischen anders, als wir Tuns die Sache gedacht hatte-n ’ Nach nicht vierzehn Tage waren Eseit dein weltbetvegeuden Ereignis des Korbansteilens ins Land gegan gen, als eines schönen Morgens ein Bote bei uns erschien niit einein gro szen Deckellorb, dem er zu allgemei-. net, lähmender Ueberraschung dec» Hansbnvohner den Muck entnahm, und zwar mit einem starken Draht-! maullarb verziert. Dein Mnck lag. als Begleitschreiben ein gistiges Briefchen des »beiörbten« Freier-s bei, das besagte, Muck hätte ihm ein schönes Saft-rissen zerfressen, nnd er schickte ihn uns zurück, da er sich überzeugt habe, daß er ein wider-i nches Besitztum seit I Den Drahtinanllorb — dies in Parenthese — bekam unser Hans stand als einzig greifbareu Profit dieser denltviirdigen Begcbenheit zu —- es war doch etwasl Nun war also der Mnck wieder da, und aller menschlichen Voraus sicht nach wird er uns als teures Eigentum verbleibent Ach, will vielleicht jemand von meinen Leser-n einen dildschönen, echten Deckel habent Bitte Anerbie tungen unter X. U. 8.l Ich schicke ihn irantol —- Seine Vor ellung. — »Im. was isi ein pei« Ein M, der einen hinsichtli tsl —- ernst-et« »Icull yal cc lclllc Ykllllh IUllUklll i Eis zweites Wein-bers. s- Insang bei 15. Jahrhunderts lebte Gras Deinrich zu Sohn-. Er sährir so jener Z.ii eine harte Fehde mit dem Grasen Otto IV. oon Mün ster nd wurde ron diese-n so schwer bedrongi, daß er sich nach einig-er Zeit in seinem legten Zusluchisoriy der »Fesiung Ostensiein in Westsalen. ein ngschiossen sak» Aber .,ier wehrte er »sich mannhast und triistig unixrstith ’durch die treue Anhänglichkeit seiner »Wir-ger, die ihren Grasen oon gan Izern Herzen liebten und willig Gut und Elut siir ihn opserten, wodurch es ihm möglich wurde, vie Belagerung mehrere Jahre auszubauen. Endlich wurden over oie OF der Bürgerschaft so groß, name »O aber-griff ver Mangel an Nahrungs mittel so sehr um sich. daß eine all gemeine hungersnot sicher vorauszu sehen 1var. Lieber aber, als seine Ge treuen so in die gräßlichsie Not zu versetzen, wollte der Gras sich selbst seinem Feinde auslieserm durfte er auch freilich von diesem kaum Scho nung erwarten. Nur eines machte ihm dabei noch Sorge: die Rettung seiner einzigen Tochter. Er schielte deshalb an den Grasen Otto, der in eigener Person die Be lagerung leitete, einen Derold ab und liefz ihm sagen, er wolle ihm noch an demselben Tage die Festung überlie fern, wenn er seiner Tochter mit den ihr zugehörigen Kleinodien freien Ah zug gewähren wolle. Hocherfreut, des hartnäckigen Fein des endlich habhaft zu werden« ge währte Otto auf der Stelle die Be dingung, und fertigte den herold rnit folgender Antwort ab: »Wenn heute nachmiltag um drei Uhr die Tore der Festung meinen Truppen geöffnet werden, soll in Gottes Namen und bei meiner fürstlichen Ehre der Tochter des Grafen der freie Abzug mit allen ihren Kleinodien, so viel sie deren selbst zu tragen vermag, gewährt sein.« Die Stunde der Uebergabe erschien; die Tore öffneten sich- und heraus schritt die edle Grafentochter. Aber zum nicht geringen Staunen des Grafen Otto wiederholte sich hier die Geschichte der Weiber von Wein-berg; denn auf dem Rücken trug die Jung frau ihren greifen Vater, in der Schürze aber, die sie mit der einen Hand sorgfältig zusammenhielt, Edel steine und goldene Geschirre Ein solches Beispiel tindlicher Liebe rührte aber auch den Grafen Otto derart, dasz er den lange genührten Groll vergaß und sich auf der Stelle mit dem Grafen von Solrnz aus söhnte. W Ter Eierseges. " Einer Münchener Familie. die sich »den Kriegsverhältnissen Rechnung tragend« vor einiger Zeit ein tleineo Hühnervolt angeschafft hatte und trirzlich mit begreiflicher Genugtuung das erfie Ergebnis dieses landwirt fchaftlichen Rebenbetriebes begrüßen durfte, ist hierzu von auswärtigen Verwandten folgendes schöne Glück wunschpoem zugegangen: Noch ergriffen von Erregung Ob der ersten Eierlegung, Die —- so meldet uns die Zeitung -· Jüngft persönlich unter Leitung pochst der Frau Geheimen Rat Pünttlich stattgefunden hat, Eilen wir vor allen Dingen, Unsern Glüctwunsch darzubringen. Mit e ohne jede Wandlung Diefe feierliche handlung Sich ereignen nun tagtäglich Wiederholt o oft als möglich! Dieses wün chen wir euch beide, Angetriintelt von dem Neide Deren die nicht gern entbehren, Womit andere sich ernähren. i —- Jrniner derselbe. Herr Un einein hausieren ver sehr auf dringlich feine Waren anpreifi): »Mensch, wenn Sie jetzt nicht gehen, reißt mir die Gehalt-P ,,Da hab« ich zum Beispiel sehr starken Bindfaden . . —- Cg al. «Aber, Minne, Du läßt Dich von dem Musitus iiils sen?« »Das war ja kein Muin us, fon dern ein Dichters« «Ra, so was- halt ein —- Mitle ins-P — Splitter. Jn die Tasche greifen hilft nichts. man muß auch etwas in ihr haben. — Ueber-modern Mutter «Na, hast Du denn gar reine Lu , die eingeteitete Scheidung rückgängg zu machen?« «Tochier: »Nein. es ist auch schon alles abgemachi —- rnein jexiger Mann wird alt Trau enge bei inei ner —niichlien ldoes-seit Pungierenk l ---«»»JrnK-InsertI «Seherzsie. mo wie anda tig raulein dem Sänger qui-zu Sie scheint M rioße Freundin des Gesanges zu en. »Ich glaube, mehr eine Freundis » des Sänger-X — Bei-haft »Daß Sie leicht Feuer fangen, mindert mich gar nicht« »Diese-W «Sie sind sehr irdckenf — Unerhsrt. Madame ROHR-II Sdiiefel veva U: r ten) nnderichiirnie Person hat kleinere Is se wie W«