Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 10, 1917, Image 1

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    chraska S
MW m: W YVXUM
Jahrgang 37. -—-..-—————— Gras-d Jst-mo. Nebraska, Donnerstag- den I0s Mai "«7« M Nummer «
.
Vom Krkgsjchanplatz
Neue blutige Schlacht an Weftiröch
Durchvruchsvkrsuch mißlung.
Separatfricdeu tust Rnsiland mehr wie jeher in Sicht.
Alliitte tin-langen Schiffe, Traum-m Akt-sie und
vapitalmrfvnal Böllfvns Schlappr.
Verluste der Vriten bei Artus enorm. E
Aus Berlin: Die Niederlage, die
die britifchen Trnppen bei ihrem drit- ,
ten Dnrchbruchsversnche auf denn
Schlachtfeld von Arras erlitten has
ben, war noch blutigen als die ersten -
Berichte erkennen ließen. Vor eini
gen Tagen wurde vom Großen Szene-I
ralftab gemeldet, daß in dem furcht-;
baten Ringen über 6000 englisches
Offiziere und Soldaten gefallen und;
viele Gesangene gemacht wurdens
Unter den von den deutschen Trupsj
pen gemachten Eroberungen befindenk
sich auch 50 Maschinengewehre unds
es wurden nicht weniger wie zehn derf
«Tanls« zerstört, welche die Englän
der bei ihren Angriffen verwendeii,s
obgleich sie sich absolut nicht bewäh
ren. Die Offensive der Engländer ist »
vorläufig zum Stillstand gebracht
An der französischen Front herrschen
heftige Artilleriekämpfe. Ossenbar
bereitet der Feind einen neuen Vor
stoß vor.
Reue Unruheu in Russland.
Aus Petersburg: Zwischen der pro- ,
visorischen Regierung und den Füh
rern der Arbeiter- nnd Soldaten-Cos
mites ist es heute zu einein ossenenj
Bruch gekonnnen. Arbeiter und Sol- «
daten verlangen, daß sie von der pro-«
visorischen Regierung in’9 Vertrauen
gezogen werden. Die Lage wird mit
jeder Stunde ernster. Arbeiter, Sol
daten, Studenten und Schüler, dic:
Marseilleise nnd russische Freiheit-Z
lieder singend, durchzielien die Stra
ßen der Stadt. Taniendköniige
Menschenmengen lanschen den Reden
der Volkgredner und Jeder trägt ein
rothes Vändchen im Knopfloche rothes
Flaggen wehen von den Höusern nnd
am Winterpalast ist ein großes Ban- )
ner angebracht mit der Inschrift:
»Lang lebe die internationale Sozial
demokratiel« Banner in der Parade
trugen die Jnschrist: »Friede ohnes
Annerion oder Kriegsentschädignngl « ·
Das Volk will also Frieden. Die Ur
sache dieser Decnonstrationen bildetei
das Versprechen der provisorische-i
Regierung, keinen Sondersrieden zu
schließen. Bei einer kärglichen Si
Jung des Ministerratlzs wurde das
Gebäude von 2000 Jnsanteristen bei
wacht, und eine ungeheure Menschen
menge stand um das Gebäude nnd
veranstaltete eine Demonstration ge
gen Milukoss. Jn einer Massenver
sammlung will man gegen die provi
sorische Regierung Stellung nehmen.
SoldatmsAbtheilungen haben ani
Freitag vor dem Regierungspalait
gleichfalls eine Decnanstration veran
staltet und verlangten stürmisch die
Resignation Mitinhfo des Minister-s
fiir äussere Angelegenheiten Tau
sende von Civilisten haben sich diesen
Soldaten angeschlossen- Am Sam
stag erklärte Milukoss, daß die Regie
rung keinen Separatfrieden schließei
eher würde er resigniren. Aber dies4
ist der Wunsch der Massen und die
Resignation wird wohl bald solgen.
Der Friede mit Russland steht dann;
in Sicht. l
Dr Laute Müller demissiouirt.
Aus Nie Janeiro: Dr. Laut-o
Müller, der brasilianische Minister
der Aufwärtsqu hat Präsident Vraz
seine Dennssion übermittelt. Dr
Lanro Müller ist mehrfach vo ist-asi
lianischen Zeitungen der Deutschen
fceundlichkeit beschuldtgt worden. Er
ist der Sohn eines deutschen Einwan
deters und soll sich bemüht haben
den Abbruch der diplomatischen Be
ziehungen zwischen Deutschland und
Masilien zu verhindern. Er ist ei
ner der bekanntesten Staatsmänner
—Südamerikas.
Fast völliger Wassenstillstand an den
Fronten der Russeu.
Aus Petershurg: Ein thatsächlicher
Waffenstllstand herrscht in der letzten
Zeit an der gesanunten russischen
Frank. Zeit mehr als einein Monat
ist an der Zittern-ungernirussischen
Front kein Schuß gefallen. An der
deittsehsrussischen Front hat keine
wirkliche Thötigkeit stattgefunden.
An vielen Punkten der Front skaters
nisiten deutsche und russische Solda
ten und haben aus »neuttalem« Bo
den Zusaminenkünste Die Gewohn
heit des Fraternisirens ist so allge
mein geworden und der kriegerische
Geist ist dermaßen verschwunden, dasz
derBefehlshaber der russischen Streit
kriiste an der Front von Minst den
formellen Befehl erließ, in welchem
er seine Soldaten vor einer deutschen
Miene-list warnte. Nussische Solda
ten stehen iiber der Schanze, wo sie
ein gutes Ziel siir die deutschen Flu
neln abgeben würden. Man erfuhr
dask eine Zusammenkunst von Nussen
und Deutschen stattfinde. Rassen und
Deutsche sprachen sich »Komm-ad« an
und die Russeu, die kein Deutsch ver
standen, zeigten durch Geberden an,
dasz der Zak sortgeblasen wur
de. Die Deutschen stießen ihre Vasa
nette in den Boden und war-sen ihre
Gewehr-e hin.
Kanzler-rede verschoben.
Aug Copenhagem Die Rede, welche
der deutsche Reichskanzler in Bezug
aus Frieden und die internationale
Lage un Reichstag halten sollte, ist
auf eine geeignetere Zeit verschoben
worden· Die Rede, die letzten Don
nerstag hätte gehalten werden sollen,
wurde mit größter Spannung erwar
tet, insbesondere angesichts der kürzli
chen Berichte ans Deutschland über
die Haltung der Arbeiterschaft und
der Sozialisten, und auch weil in ber
schiedenen deutschen Zeitungen ange
deutet wordeu war, daß die Mäßias
seit der deutschen Friedensbedingims
gen die Welt in Erstaunen versetzen
würde. Es ist schwierig sestzustellem
was für Entwickelungem ob interner
oder erterner Art, den Kanzler bewo
gen haben mögen, seinen Beschluß,
eine andere Bekanntmarhung in Be
zug aus Deutschlands internationale
Beziehungen sowie seine desinitiven
stkiegsziele zu veröffentlichem zu än
dern.
Deutschland ist hossnnngesrrudig
Aus Berlin: Alles in Allein ge
nonnnen, fühlt sich Deutschland heute
stärker, als zu Beginn des Frühjah
i«e—3. Dieses ist auf die pessimistischen
Berichte aus London auf die Lebens
tnittelnoth in ganz England nnd aus
die grossen Erfolge der deutschen
Tuuchboote zurückzuführen Kurze
Nächte und ruhige-.- Meer leisten den
Arbeiten der Tauehboote grossen Vor
sdnth Auch die Resultate der Fläm
nfe un der Westsront machen Deutsch
land hoffnungssreudig Trotz aller
Anfkrengungen der Alliirten vermö
gen diese keinerlei taktische Erfolge zu
erringen. Die deutschen Zeitungen
sind sicher, daß die britischsranzösische
Lssensioe im Westen ebenso zusam
menlirechen wird, wie alle ihre vor
her-gehenden
Brim- skeneis mit 16 bis 17 Divisio
Ics III.
Aus Berlin : Das Kriegsarnt mel
det, daß 16 oder 17 vollständige bri
tische Divisionen (320,000 bis 340,
000 Mann) ans einer Front von 18
Meilen dle Ostenstve ergriffen haben
alle Angrtsse aber abgeschlagen wur
den. Dem Massenangrtss ging das
denkbar stärkste Ittillerteseuer voran.
Alles scheint gut zu stehen.
Trotz aller Siegesnachrichten der
Engländer und Franzosen, die wir
täglich in den englischen Zeitungen
lesen, steht allein Anschein nach die
Sache gut für die Deutschen. Fast an
allen Fronten herrscht verhältniszniäi
szige Stille, mit Ausnahme einzelner
lotaler Kämpfe. Nur an der West
front geht die Entscheidungsschlacht
weiter. Major Mohrat erklärt, dasz
die Ergebnisse der französischen Of
fensivc bis jetzt vollständig unwichtig
seien. Er schreibt: Der Besitz einzel
ner Theile eines Gestärkt-eg, wie Schli
,tzengräben, Dörfer oder ein Saum
seines Waldes spielt in staffeltveise ge
Edeckten und befestigten Zonen keine
ientscheidende Rolle mehr. Das Ziel
Eber deutschen Vertheidigung ist, selbst
junter Jnstichlassen von Todten und
Ezlriegsmateditlien und Theilen von
Stellungen, unsere eigene Stärke
aufrecht zu erhalten und zugleich die
jenige des Feindes zu zerstören und
ihn zu verhindern, sein strategisches
Ziel zu erreichen, welches das Durch
brechen ist« Zu diesem Behuse ist es
nothwendig, die Kampslinie in Bewe
gung zu erhalten. Durch ihr Nachge
ben an einigen Punkten mögen die
Deutschen ihr. Feinde zwingen, ohne
die Unterstützung ihrer schtueren Ar
tillerie zu kämpfen nnd sich folglich
der Zerstörung durch dat- dentsche Jn
fanteries und Artilleriesener auszufe
gen Diese Taktik giebt auch wieder
holt Gelegenheit zu deutschen Gegen
angriffen durch Reserven, welche au
ßerhalb des Bereiche-Hi vom feindlichen
Feuer sind. Der taktische Erfolg in
modernen Schlachten wird nicht beur-.
theilt durch den Gewinn einzelner
Theile non Gelände oder durch den
Betrag von Beute, sondern er hängt
von der vollständigen phhsischen und
moralischen Zerriittung des Feindes,
infolge seines Verlustes an Stärke
dnrch die zerstörendeWirlnng von Ars:
tillerieseuer, ab. Dieses Ziel ist von!
den Deutschen in dem kiiiefenkampfel
an der Weftfront vollständig erreichtl
morden Die ersten und grössten An
grifse der Eugliiuder und Franzosem
scheiterten. erstickt durch das Blut der»
Angreifer. Weitere Turchhruchsver«
suche werden gemacht mer-den, nnd fri- i
scher Kampf liegt vor uns: aber nnseis
re Trunpen sind ihm mit initnsrmiii-’
derter Zuversicht entgegengegangen
Die Tauchboote haben wieder gewal
tig unter den Handelsfchisfen der Al
liirten aufgeräumt und die Hungers
noth grinst dem englischen Volke im«
mer deutlicher in's Gesicht
i
i
Straßenkämpsc in Petersburg. i
Aus Petersburg: Hier kam es zur
großen Straszcnunruheiu wobei
Bomben geworfen wurden. General;
Katalinski wurde von einem unbe
kannten jungen Mann getödtet. Auf
die Polizei wurden Schiisse abgegeben
und Bomben geschleudert.
In der Armee herrschen nette Zu
;stände. Der Vertreter stougresz rus
isischer Soldaten nnd Seeleute hat be
jschlossem den Soldaten in den Kaseri
snen und anszer Dienst vollste Freiheit
izn gewähren, einschließlich des Rech
tes, Eihil zu tragen. Es wurde ser
ner abgeschafft, dasz Gemeine die Os
ksiziere zu griiszen haben. Alle Rangi
kund Standesuntcrschiede im Heer sind
spraktisch aufgehoben worden. ·Zur
Aufrechterhaltung der Disziplin wer
den Corvb-, Regimentsi nnd Com
pagnieAusschiisse gebildet, welche
aus gemeinen Soldaten bestehen und
Maßregeln treffen sollen, um die Os
siziere am Mißbrauch ihrer Gewalt
zu verhindern
IDie Kriege-schuld der Engländer wird
enorm.
Aus London: Schankanzler Bonnr
Law theilte in einer Rede mit, daß
die Kriege-schuld Englands bereits auf
19,270 Millionen Dollars angewach
sen ist. Durch die Ver· Staaten wird
uns zwar ein großer Theil der Last
abgenommen Unsere Auslagen be
tragen aber dennoch durchschnittlich
831,375,000 pro Tag und es find
daher für das nächste Fiskaljahr wei
tere ll,500 Millionen Dollari noth
wendiq.
Icfnglauds Flotte völlig machtlos ge
E gen UsVootr.
Aus London: Die Erbitterung die
zim englischen Volke gegen die Admi
Einlität herrscht, da sie offenbar nicht
Iim Stande ist die immer größer wer
dende Tauchbootgefahr in wirksamer
iWeise zu bekämpfen fand vor einigen
ETagen im Parlament Ausdruck. Der
xMarineminister gab zu, daß die
Schiffsverlnste Englands nnd seiner
Alliirten immer griifzet werden Die
deutsche Tauchbootflotte wächst und
es nimmt infolgedessen mich ihre Thä
tichkeit zu, sagte der Minister. Jni
Aermelkanal sind Unsere Verlustesges
ringer geworden, aber es muß zuge
geben werden, dnsz sie in den Sperr
zonen gestiegen sind. Das Volk er
fährt nicht, wie-groß die Schiffsveti
luste Englands sind. Die ganze brsi
tische Presse läuft Sturm gegen die
Admiralität nnd verlangt deren voll
ständige Reorganisirung, oder eine
sofortige energische Thätigkeit der
Flotte. Die Zeitungen sind empört
darüber, dasz die englische Armada
dem Tauchbootkrieg machtlos gegen
übersteht, die beständigen Beschieszuni
gen der britischen Zliiste durch deutsche
Geschtvader nicht zu verhindern ver
mag und keinen Versuch macht, in die
deutschen Gewässer einzudringen, um
die deutsche Flotte und die Hafen zu
zerstören, von denen die UsBoote ans
lausen. Admiral Lord Beresford
verlangt die volle Wahrheit über die
Zehisfgverluste Die Ausrede, das;
die Veröffentlichung ausfiihrlicher fo
wie genauer Berichte dem Feinde Nu
tzen bringen würde, ist lächerlich. Die
Deutschen wissen ganz genan, wie
viele Schiffe sie versenkt haben. Un
serem Volke verheimlicht man jedoch
die Verluste undxsruiuthigt es da
durch, in seiner versclnoeuderischen Le
bensweise fort-zufahren bis es iu ei
nigen Monaten vor einer Hungers
noth stehen wird.
Tnmba beschreibt, warum Amerika
in den Krieg zog.
»Die ganze Schuld an dein Ein
tritt der Ver. Etaaten in den strieg
fällt aus den Präsidenten, einen oh:
stinaten, auglonhilen, unt dottriniirer
Starrköpsigteit erfüllten Autolra
ten«, schreiht Tr. Constantin Theodor
Dnniha, der iruhere österreichisch un
srische Votschafter in den Ver. Staa
ten, in der Lliaimnnnier der Qester
reichiskhen Rundschau Wie Dr.
Dnniha zu Beginn seines Artikels
versichert, wollte Präsident Wilson
vor Allein eine Verschiebung des
litteichgeiviclng der Kräfte in Europa
zu Gunsten der Lientralmächte verhin
dern. Der Präsident war überzeugt,
das; der versichärfte Tanchhaotkrieg
die Himgerhlockade narh England tra
gen und durch Zerstörung des Lade
rannte die Entente auf die Knie
zwingen unirde Nach der Ansicht des
Schreiben- heate Herr Wilsou ferner
die Befürchtung das; die Elliittelniärlp
te ferner darauf ausgingen, einen sich
selbst erhaltenden inittelenronäischen
Block bio iuuh Flieinasien nnd Meso
potaniien hinein zu schaffen, der iu
den Augen desJ Präsidenten gefährli
cher fein nuisxte, als England. Die
Ver. Staaten traten daher in den
Krieg ein. Tr. Dninha siihrt noch
auss, das; du« Vuudetzregieruug beson
dier hestreht umr, sich der Unterstü
unug England-:- gegen die japanische
Oherherrfilmit im pazifiscknsn Ozean
zu versicheru. Ferner konnte die
Theilnahme der Ver. Staaten als ge
nügender Vurniaud fiir die Schafsuug
einer grosien Armee nur-genützt nieri
deu, nnd schliesslich erlangteu sie da
durch einen Sitz am grünen Tisch der
»Friedenstonferenz.
»Dir ganze Nordfec soll minikt werden.
Aus Likuihinatont Lffiziell ver-—
lautet, dnsz die Neaiermmen der M
liirten nnd die Vereiniqteu Staaten
beabsichtigen die ganze Nordsee mit
Minen zu spielen nnd dadurch den Ar
beiten der Tauchboote ein Ende zu be
reiten. Ein anderer Plan geht da
hin, die Tauchboote auf ihrer Basis
anzuqreifen und zu zerstören.
(Fortsevung auf Seite 8.)
Städtifche Begebenheiten.
In der Sitzung des Stadtraths am
2. Mai wurden Hanaford und Tulln
zur Untersuchung der ftädtiichen Bü
cher und Akten fiir das verflossene
Jahr angestellt
Das Angebot der First National
bank fiir-«Uebernal)tne der Pflaste
rungssBonds von Distrikt No. 20
wurde angenommen.
Menck berichtete, daß der Van des
kDamines beim Seiner-Auslan am
Wood Niver gute Fortschritte mache.
Bock vom ParksEomite berichtete,
daß der neue LincolniPark eine Um
zännung an der Ostieite nöthig habe
und die Umzäunung on der Siidseite
erneuert werden sollte. Ebenfalls
sollte eine Aufräumung im Park vor
genommen werden, um den Ertrag
von Alfalfa zu retten.
J. R. Moriartn wurde von Mayor
Eleary als Stadt-Jngenieur ernannt
und die Ernennung von den Stadt
verokdneien anerkannt
Jn der DircktoreusSihung der
Jan-Gesellschaft am Samstag letzter
Woche wurde ein Comite ernannt, um
mit einem gleichen Eomite des Com
mercialsClub vor der Eountybehörde
zu erscheinen und dieselbe zu veran
lassen, eine Extra-Wahl für den An
kequ des 80 Acker umfassenden
Grundstücke der Jan-Gesellschaft zu
veranstalten. Das Gesetz, welches in
der letzten Legislatur angenommen
wurde, giebt der Conntnbehörde die
Vollmacht Land für Ansstellunass
izwecke anzukaufen und eine Commis
ssion von Sieben zu ernennen, welche
zdie Arbeiten für die Counthfair un
«"entgeltlich auszuführen haben. Die
szair Gesellschaft würde demnach voll
.uiindiq unter Controlle des Countys
sein, mac- auf alle Fälle zum Vor
sitheil der abzuhaltenden Fair sein
nun-de.
: Vorbereitunaen werden neter
feu, die diesjähriqe Fair besser und
interessanter in Bezug aus anziehende
linterhaltuimen zu gestalten. Neben
xder Tiluestelluna von Natur-— und
«Munstaenensiänden sowie Pferde-weit
jrennen soll eine zuverlässige Carne
Jnal Co. enaaairt werden nnd einige
sAbende eröffnet bleiben. Es soll auch
Dein guter Luftsenler ennaqirt werden.
Das deutsche Theater aufgehoben
Die PabstsTheater-Gesellschaft von
» Milwantee hat ihre Spieltour
! nach dem Westen ausgegeben.
s M , —
s Veranlaszt durch die nnszlirhe Stint
Humm, welche dnrch die Krieg-Sinne
Enerursacht wurde ,hnt die Theater lite
isellschaft von Eliiilwnntee ihre geplante
s Ztiielreise ausgegeben
i Dieser Entschluß ist eine nrosze
Enttänsihuna fiir unser deutscher
TheaterPublikum. Seiten bietet sieh
ini Westen die lsielenenheit, deutsche
Lijilnieutiinstler von antein Ruf zn
erhalten. Wir hatten viele Versiche
rnnaen von Theater Liebhaberin die
den Entschlus; sehr bedauern. Fels
aende Inschrift von Herrn Seide
nmnn erklärt die Tilnaeleqenheit nenn
qend:
Zehr- tserehrter Herr lsiiihrinai
« Tavennort und Tenver sind ahae
fallen ans Anast. Es bliebe also nur
noch Ihr Ort nnd Onniha Ich tann
aber die ardsxen Kosten innniialirh ris
tiren nnd muss Sie daher bitten, fiir
diese-:- siahr ebenfalls Abstand zu neb
1nen. Ich bedanke aufrichtig die
sslshtthlosinteit unserer Dentschnnieris
tanetz bin aber machtlos-. Hoffen
mir auf bessere Zeiten
i Mit besten titriiszen
I Cum-ad Seidenwurm
, —-.— —»
I — John Guinaih der dieser Tage
inom Marshctll in Woetd Niver verhaf
Itet wurde, weil er sich an seinem Bru
sder thätlich vergriffen hatte, erhielt
zwanzig Tage Conntnaesiinanisz, doch
wurde ihm diese Strafe erlassen, so
fern er sich in Zukunft verttäqlicher
zeigt, und hauptsächlich auf den
xGrund hin, weil seine Hilfe auf der
lFarm nöthig ist.
Concert im ,,Liedcrkranz« am Mon
tag ein mächtiger Genuß klassi
fcher Musik.
Am Montag hatte das musiklieben
de Publikum von Grund Island wie
der einmal Gelegenheit, klassischer
Musik zu lauschen, und zwar zu Ge
hör gebracht von dem berühmten
Walter Daknroscl)’schen Orchester-, un
ter Mitwirkung begabter Künstler als
Solifteu, des ViolinsVirtuosen Efrem
Zimbalist und des Mächtigen Baritou
Oscar Seagle. Das Nachmittags
Programm war das bedeutendere,
was klassische Musik nnbetrifft, denn
außer der Ouverture des Bedian
«N·omischen Carnival« wurde die be
riilnnte fünfte Beethoven’sche Sym
phonie zu Gehör gebracht sowie das
Präludium zu »Lohengrin«, der
Preisgesang aus den ,,Meiftersin
gern« und der »Walkyrenritt« von
Wagner, sämmtlich Musikalische Ga
ben, die uns Grund Plaudern nur
höchst selten geboten, werden Der
Laie vermag die Gröseund Tiefe die
ser Tonschöpfungen nicht voll und
ganz zu erfassen, aber sein musikali
sches Empfinden ist trotzdem ein fol
-:he9, dasz er für kurze Zeit das
Alltagsleben und den Erdenstaub
hinter sich läßt und sich in die Höhen
reinen Empfindens emporsclnvingt.
Der Violinist Efrem Ziiubalist riß
das große Auditorium zu begeisterni
dem Beifall hin, der fast kein Ende
nehmen wollte. Der Künstler, ein
noch junger Mann, besitzt eine wun
dervolle Technik und weisz seinem Jn
strinnent eine prächtige Tonfülle zu
lentlockem wie wir es selten gehört ha
ben. Die schwierige Eouiposition von
Max Bruch gab er wundervoll wieder
mit jeder Nunme, jeder Tonfärbung
Jder Tondichtnug, und dabei beherrscht
non einer erstaunliche-i Ruhe ini Vor
trag.
Beim AbendKonzert war der Re
censent nicht anwesend, doch es wurde
uns berichtet, das; dasselbe fast eine
noch größere Wirkung ans-übte, wie
dag- Tiinchinittagks Konzert, wohl aus
dein Nrnnde weil die verschiedenen
Programmnnnnnern fiir das musika
lische Enipfinden der :«311liiirer leichter
verständlich nnd einsclnueirhelnder
waren, hauptsächlich das snniphoui
sehe Prälndinni »Polonia« von
Elgar, dessen Thema einein Vaclrsihen
Werke zu Nrnude liegt, und der
Striiiifi’scl)e Walzer ,,.Kiinstlerleben«.
Beide Werke rühren an die tiefsten
Tiefen dec- Oerzeusz und tragen hin
nieg iiher Raum nnd Zeit. Mit viel
Beifall wurde auili die sialiiitiikoiv’
sche Zinnnhonie ausgenommen, welche
mehrere liebliche nnd nriichtige Stel
len aufwies. Der Variton Oscar
Seagle besitzt eine äußerst umfangrei
che Ztiuuue in der höheren sowie nie
deren Lage, und ansierdein versteht
er seinen Verträgen eine gewisse Jn
dividualitiit zu verleihen.
Es war ein musikalischer litennssI
seltenster Art, den jeder von Enthu
siasuinszs siir bessere Musik erfüllte
zuhörer während des Coueerts nicht
in leiiht vergessen wird.
—-- Cis wird von Fnrmern nnd
Zuelnieriiiindixnsn, die einen Einblick
Hin die Sachlage halten« erklärt. das;
wohl lninn ein Viertel des Lande-D
,ani dein dei Ltkinterweizen erfror,
in dieieni Hriilijaln wieder beliant
nnrden wird, nnd zwar ans- denl ein
fachen litt-unde, weil e«:« an Arbeit-H
friiifen nnd qkeit niaimele Dazu
kommt. daf; viele Arbeiter auf der
Form sikli in die Armee nnd kyiarine
einreihen lassen, wodurch die Calaniii
tät noch ariifier wird. Oh diesJ so ist,
i«..::n .:«:-.li: aernn erhärtet werden,
lsuch wir kennen Leute, welche die
Farinarlieit verstehen nnd sich durch
Anzeiaen anbeten, nnd dennoch keine
j Offerte erhalten Da kann doch sicher
kein TUZanqel an Felder-heitern sein.
—— Beamte der U. P. BahnaelelL
schaff erklären, daß der größte Theil
des WeaerechtiLandes der Bahn sich
derzeit unter Kultur begindet, und
zwar 26, 000 Acker. Viele Former
Hentlana der U. P. Bahn haben von
diesem Privileg Gebrauch gemacht
.indem sie per Acker nur die nominelle
Summe von M per Jahr MIM
»U. Rebekka Schnoor todt in ihres
Zimmer ausgefunden.
l — —
i Fel. Rebekka Schnoor, eine lang
jährige Einwohnerin unserer Stadt,
wurde am Montag Morgen nach 10
Uhr in ihrem Heim an westl. 1. Str.
todt im Bette ausgefunden und es
zeigte sich, das; sie während der Nacht
Zoon einem Herzschlag aus dem Leben
lgerufen ward. Die Verstorbene fühlte
isich zwar in der letzten Zeit nicht ganz
,wohl, besorgte aber noch ihre Gar
Ztenarheit und war, wie gewöhnlich,
kam Sonntag im Hause herunt, ihrem
Haushalt vorstehend Am Montag
zMocgen wollte ihr ihre Nachbarin,
EFrau Rich. Küster- einen Besuch ab
?statten, fand aber nach 10 Uhr noch
Jdie Roulleaux herabgezogen und Al
Wes still im Hause und dasselbe ver-g
schlossen. Sie rief ihren nächsten
Nachbar L. Coster herbei, welcher
schließlich die Thür zum Schlafzims
mer von Fri. Schnoor erbrach, da sich
nichts regte, und zum großen Erstau
nen lag die Bewohnerin des Hauses
todt in ihrem Vette. Der herbeige
rufene Arzt sowie der Coroner erklär
ten Herzschlag als Todesursache.
Die Verstorbene war etwa 57 Jah
-re alt und außer ihr wohnte nur noch
keine junge Dame iin oberen Stock
iwckk des Hauses. Fri. Schnook war
seine Kleidermacheriin Jbr Bruder
Usean Schneet, auf der Nordseite
wohnhaft, wurde sofort von ihrem
Hinscheiden in Kenntniß gesetzt.
- — Die Polizei durchsuchte auf ei
nen Wink von anderer Seite hin am
Montag Abend den Theo. Wallich’
schen Trödlerladen an östl. Z. Straße
»und fand vier Kisten Bier· Es schien
iahen als ob Wallichs auch an den
Nachwehen eines WhitzkeniKatzenjams
mer-J leide nnd er nmrde dieserhalb
darüber in’«3 Nehet genommen, oh er
auch Whisken im Laden habe, was er
anfangs leugnete. Schließlich mußte
er sich doch zu dein Bekenntnis; hennes
nieu, das; er den stärkeren »Stoff« im
Laden habe, und eine weitere Unter
suchung seiten-J der Polizei ergab, daß
er ein 25 Nallonen enthaltendes Faß
Will-steil sowie is halbe Pints dessel
hen nnd mehrere Flaschen Wein in ei
nein Nehenziinmer verwahrt hielt.
Das Nefnndene nnirde konfiszirt und
Eiiinnitlich an Bitte-— und 2. Straße in
die Masse entleert Wallichs wurde
init 8100 bestraft Auch gegen Craws
ford, der im oberen Stockwerk des Ge
bäudes ein Logirhauszi betrieb, nnd
aegen Theo. Ehlersz wurde hom
Conninannialt eine gleiche Beschwer
de eingereicht
- - Rasch nnd nnernmrtei verschied
in ihrem .Ln-i1n. weitl. l. Straße, nor
einigen Tagen Frau A. L. Veegle,
Nattin deLs hiesigen Neichiiftcsniannes
an Il. Straan an den Folgen eines
Oerzichlagesx iin Alter non 55 Jahren.
Sie nur ieit einia zwei Jahren herz
leidend Dass Paar uerlwirnthete sich
CAN in Eisdinn Mo» nnd tinn nn
. mlne 1802 Iiinll Wand » land Zie
Eliiknuliisit anssu ihrem Matten vier
Eiilnie nnd znnsi Töclllei·. Tie Beet
dinnnq fand mn Zonninn von der
liiesinen engliiils lntlseriiiisen Kirche
nan statt.
Neue Bissen lehren ant! Die-Z
in inicli in Veznn nni den nenen Poli
zentsci nnsnnwnden slnrz nncls sei
neni Ilntritl nniiisle el« sich nnf die
k’-iane:» liezsali siill in Begleitung ei
nei- iknlizlnen nncll dein Pan der
iiisslsinen Inn-i Tit-like nn der ösiL si.
. Eli-usw nnd nnlnn die nnnze Banne-se
einscliliesilich mehrerer farbiaer Frau
enzinnner, eineci farbigen sowie dreier
weisser Tlliiiiiner, in Verhaft. Das
iailiine Ellenaar ist beseinildigt, das
lLiqnomesetz iibertreten zu haben
l — - E. E. Dann erhielt dieser Tage
eint Einem Neb» eitlen Brief eines
linnaen Mädchens in dem sie erklärt
·sie habe bei einer Fahrt entlang dem
i,fliisi eine Flasche gefunden, die sei
nen sowie den Namen eines anderen
Herrn enthalten habe. Nach Herrn
HannT Erinnerung ist dies vor It
wa acht Jahren geschehen, und so
lange muß die Flasche herumge
schwommen sein.