Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 08, 1917, Image 1

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    Nebraska
HMISEIMWM TM s MM
kkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk
, Vom Knegsfchanplatz
Abbruch der diplomatische-i Beziehun
gen Ameritas mit Deutschland
Präsident Wuva etfolgloQ neun-alt Mächte pas Bruch
mit Deutschland zu veranlassen. III-beschränkter
Tauchboptkkieg. England blockitt.
Ost-et sitt den Frieden entrissen.
Aus Berlin: Erwartungen- welche
in hiesigen unofiiziellen Kreisen sum
Ausdruck kommen- daß mit einem un
eingeschränkte-n Untekieckriege die
Tonne-ge der ver-senkten Schiffe ver
Monat auf nngrfhår eine Million
Tonnen gesteigert werden kanni, basi
ren anf erhältlichen Statistik-m die
zeigen. daß die gefannnte britifche
Tonnage ungefähr il bis 12 Millio
nen Tonnen beträgt. Dies wird hier
als die Bruttotonnage angenommen
mit welcher England fiir die Einfuhr
von Vortäthem wie Weizen, Erze,
Munition ufw., rechnen kann, nnd
die für Ausfuhr von Kohlen für feine
Vetbündeten in Betracht kommt.
Etatifiiken zeigen, daß der wirkliche
Verkehr in bkitifchen Hafen vom Juli
bis September 6,750,000 Tannen be
trug, welche von britifchen Schiffen
befördert wurden. Mit neutralen
und alliirten Schiffen betrug die Ge
lammitonnage ungefähr 10,750,000
Tonnen. Es wird behauptet, daß die
Getreidefendungen von Australien
nach England immer meer dieser
Schiffe in Anspruch nehmen, welche
außerdem aus Dänemark 60 Prozent
der in England verdranchten Butter
holen müssen, und von Holland faft
alle die Margarine Jede einschnei
dende Hiean dieser Mung
würde Englands Problem der Briar
gnng von Nahrungsmittel-i so ek
ichweren, daß der Friede innerhalb
weniger Monate erzwungen werden
kann.
Lahulrgnng der Schifffahrt in der
Not-dire.
Llue Christianim Völlige Einiteli
listig· des regelmäßigen täglichen
Post- und Passagiervertelirg ist zwi
seiten Norwegen nnd England einge
treten: ferner die Lahmlegnng deo
gesanimten Zchiiseverlehw von nnd
nach Holland: die sich jede Stunde
immer nielir siihlliar niachende Preis
erhöhnng non Lebensmitteln: der sieh
einstellende Mangel an Kohlen und
die weitere Versenkung von sieben
Fahrzengen Alliikter und Neutraler.
Dies sind die weiteren Anzeichen von
der Wirksamkeit des deutschen U
«3i-«-otlriegecs. Das norwegische Post
amt weigert sich, bis ans Weitere-s
Post nach den Ver. Staaten anzuneh
men, da sowohl die direkte Route nach
Amerika als auch die Fahrstraße über
England geschlossen ist. Kohlenver
räthe sind in Norwegen nur noch sür
drei Wochen vorhanden. Man be
siirchtet, dasz alle Fabriken werden
schließen müssen. In Christiania ist
alles Oeizmaterial amtlich mit Be«
schlag belegt morden und die Sinn-oh
ner wurden aus Nationen gesetzt. Die
Gasbelenchtung wurde aus ein Mini
nnnn herabgesetzt
Dollando Schifft-erseht liegt eben
falls brach.
Vriten fallen Ins deutsche List hinkt-.
Der Eisen mit dem alliirte Kriegs
nnd Handeldschisse deutschen Tauch
liooten nachstellen, ist schon so man
chem Betten zum Verhängnis gewor
den. Die Deutschen haben in den Ge
coiissern um England nnd Jrland
liertnn Ormdekke von blinden Peti
, stopen ausgelegt« deren Fortsetzung
unter Wasser keine UsBoote, sondern
Mitten bilden. Auf diese vermeintli
chen Tauchschisse rennen die alliirten
Schiffe los, rammen sie nnd —- scie
gen in die Lust .
20,000 Gesange-e m Mut Januar
Aus Berlin: Die Deutschen haben
iin Monat Janus-i ALM Feinde
gesungen genommen und 100 Maschi
nengewehre notiert such in den
Ilion-kämpfen haben sie grobe Ek
solqe anlznwetsen
Wirth-Mc nd sagst is England
Ein gellender Wuthschrei über den
von Deutschland beschlossenen scho
cruugsloien Sei-krieg und die über
die dritischeu Inseln verhängte Hun
gerblockade durchhallt ganz England.
Die britische Presse ergeht sich in
Schmälmngem wie sie noch nicht ge
hört worden sind. Eines der Londo
ner Blätter zetert: »Das ist Deutsch
lands Apokalypse des Schrechensi
Der Kaiser verkündet den bestialifchen
Maisenmord. während er Krokodils
thrtinen über die Verwüstungen des
Krieges vergießt Wir werden jedoch
die Bestie so zähmen, daß die Welt
,nichts mehr von ihr zu fürchten hat«
EMan erwartet, daß Amerika in den
Krieg eingreisen wird nnd die ande
ren nentralen Staaten dasselbe thun.
Premier Asanitls sagte in einer
Rede: Es läßt sich nicht bestreiten
«dasz die Situation sehr ernst ist« Sehr
’schwerc Verluste unserer Handel-stot
te sind zu erwarten. Wir werden je
ldoch die Pläne des Feindes ver-eiteln
Deutschland geht keines Ssritt
zntiid IV J
Ins Berlin: Der Wehe Minister
des Auswiirtigen gab die Erklärung
ab- daß es in der Tanchbeotsrage lei
stchritt zurück gede. Einem Zei
itungsvertretee gegenüber äußerte er:
»Die Stellungnalnne des Präsiden
sten Wilson ist erstaunlich. Die Wei
Igerung der Entente aus unsere Frie
idensvorschliige liess uns nnr die eine
jWabL einen unbegrenzten Tanchlmot
lrieg in dem Kampf um unsere Eri
ditenz gegen die Uebertretung des Völ
sterrechts seitens der Entente zu süd
.ren. Amerika bat ung seine Hilfe
zum-sagt Wir haben keinerlei Be
dingungen gestellt, noch viel weniger
Person-sinnigen gemacht, unt einen
unbegrenzten Tauelidootkrieg zu ver
meiden. Wir haben auch kein Ver
sprechen gebrochen Wir hoffen, das;
Präsident Wilfon Anierikauer nor der
«’Liiockade,zane marnen wird. Es giebt
Efiir uns keinen Schritt rückwärts-!
Die ,,siöln. Zeituna« sagt: »Wilious:s
Handlung-Zweite ift zu beklagen, ivir
sind aber fest entschlossen, alle uns zu
Nebote stehenden Mittel in Anwen
dung zu bringen, um Frieden und
Sieg herbeizuführen Sollte Präsi
dent Wilfons Erklärung den Krieg
bedeuten, fo kann uns das nicht ab
ichrecken.«
Frankreich-aufs siegen oder geht ban
feren.
Aus Berlin: Ein fraiizöfifches
Matt nennt die Gründe-, die Frank
reich zwingen, den Krieg bis zum
Verbluten fortzusetzen, und die Griins
de find febr materieller Natur. Die
franzöfifche Zeitung fchreibt: Deutsch
land mqu niedergerunaen werden,
denn fonsi ift Frankreich nicht im
Stande, feine Krieasfchnid zu bezah
len. Dieie wird fiir drei Kriegs
fahre 100 Milliarden Franks betra
gen, fo daß die Zinsen allein minde
stens fünf Milliarden jährlich aus
machen werden. Jnsaefanimt wird
die Krieasfchnld jedoch 125 Milliar
den betragen, denn der angerichtete
Schaden muß mitgerechnet werden«
Das bedeutet eine Erhöhung des
französischen Budaeis von fechs auf
übers 12 Milliarden pro Jahr. Unter
diefer Last niqu Frankreich zufam
menbrechen, wenn es keine Entschä
digung erhält.
strich-drinn- seseu Lin-d Geirgr.
Drei Frauen und ein Mann find in
London verhaftet worden unter der
Inllaar. iich sur Ermordung des
Premierministers Lloyd George ver
schworen zu haben. Die drei Frauen
find Suffraaetten und es bestand die
MW ou bereisten
Die Thätigteit der UsBoote ist un
geheim-.
Aus Berlin: Die ungeheure Thä
tigkeit der deutschen Tauchboote und
Seejiigek wird durch einen Bericht
des Admiralstabes beleuchtet Der
selbe meldet. dasz die Alliirten im»
Dezember 152 Kaufsahrer mit 329,
000 Tonnen Deplaeement verloren.
Davon waren 65 neuttale Schiffe mit
86,000 Tonnen Deplacement ver
fentt, weil sie Contrabande transpor
titten. Im Ganzen wurden während
des Month 217 Schiffe mit zusam
men 415,000 Tonnen versenkt Vom
Beginn des Krieges bis zum st. De
zember verloren die Ententemttchte
4,021,500 Tonnen. Die Verluste der
Betten betragen 3,069,000 Tonnen,
oder mehr als 15 Prozent der ganzen
englischen Handelsfiotte Auch wur
den von den deutschen Seestreitträfi
ten 401 neutrale Schiffe mit 537,
500 Tonnen als Prisen aufgebracht
Beim Aus-brach des Krieges nun-den
in den Häer der Centralmöchte 199
feindliche Schiffe mit isk),000 Ton
nen Deplncement tonfiszirt
;Vtitische Truppen völlig dioziplinlov.
f Aus Berlin: Ein bei einem britis
kfchen Soldaten gefundener Befehl be
imeist die Disziplinlosigfeit der dritt
fchen Truppen Es beißt da, daß die
nächtlichen Ausschreitungen u. Sach
beschiidigungen durch Soldaten in den
flandrischen Städtchen so schlimm sei«
en, dass die Schuldigen in Zukunft
'die schwersten Stroer zu erwarten
hätten. Wegen versuchter Desertion
wurden zwei britisclie Soldaten er(
ichosiein nnd der Leutnant Poole ist
iiisslirt worden, weil er feinen Zug
im Stiche ließ.
Die Franzosen aefallen sich in
Greneln gegen deutsche Gesang e.
Eine-n deickscheu Leut-kaut njnr en
non einem französischen Hauptmann
die Epauletten abgerissen nnd ein An:
derer versetzte ilnn Faustschläge in's
Gesicht. Unter den nichtigsten Vor
wönden wurden iiber die Gefangenen
in Dijan die schwersten Strafen ver
bänat.. Zwei deutsche Soldaten sind
erschasien worden, weil sie als Flam
ineni und Minenmerser fungirten
Entsetztiche Greueltliaten der Frau
zoien.
i
s
Aus Berlin: Cin aus Frankreich
zuriickgekehrter deutscher tirieasae
fangener bezeugt: Verwundet, beaab
ich mich nach der Verbandftation, nm
sich ein Arzt, ein Sanitiiteseldniebel
nnd 20 Verninndete befanden Da
brachen franzöiiiche Soldaten durch
unsere Linie. In der Nacht näbers
ten sie sich dem Unterftand und der
Arzt kam die Treppe heraus. Sofori
erhielt et eine Kugel durch den Kopf
nnd fiel die Treppe hinab. Dasselbe
geschah mit dein Feldniebet Hierauf
schleuderten sie Handgranaten in den
Unter-stand nnd tödteten 10 der Ber
wundeten, obgleich ihnen der Arzt
aesagt hatte, es seien nnr Verwunde·
te da. Zwei weitere Kameraden wa
ren in der brutaliten Weite abge
ichlachtet worden. Die Nettonenrs
hatten den Ungliicklichen die Bahn-et
te durch den Leib gerannt.
Nahrungsmittel in England werden
knapp.
Aus London wird berichtet: Die
annlsr non skandinaniscinsn Ländern
zltat jetzt ganz aufgehört Dass Volk
’ist ersucht worden, mit den Nah
rungsmittcln sparsam umzugehen
Es ntnsz ietzt weniger gegessen wer
den, sonst muß die Regierung zu dra
stischen Mitteln greifen und sogen.
eiserne Nationen einführen
Meiste-Verluste der ersten Kriegs
jahre.
Aus Berlin: Berechnunaen zufolge
sind die Verluste Englands 725,()00
Mann, Franks-eins 3,57-sl,000, Russ
lands 81597,000 Mann. Zusam
men 12,896,000. Diese Statistik
umfaßt die Gesallenem Verwundeten
und Vermißten.
Zuerst verhöhnt, »dann nachgeässt
Die französische Regierung hat be
schlossen, zu Zwecken der Laut-egoist
theidiqunq die gesamte civtlbevöls
kerung beider Geweihtes mal-il zu
Schiechi grade neu entbrannt
Aus Berlin: Die Schlacht vor Ri
ga, die durch einen kiirzlichen Schnee
sturm tempotär zum Stillstand ge
bracht worden mar, ist neu entbrannt
und die Rassen haben eine weitere
Niederlage erlitten Die neue Offen
sive, welche die Rassen an der Golde
nen Bistrifa in den Waldkarpathen
bersncht hatten, ist vollständig zum
Stillstand gebracht und in Galizien
herrscht, wie in der Moldau und am
Sereth, Ruhe.
Im Züge-Gebiet ist eine große Os
sensive in dem sumpfigen Gebiet nur
im Winter möglich wenn die Süms
pse zugefroren sind. Der Tit-al
Sinnps, der südwestlich von Riga sich
in ungeheurer Breite ausdehnt, ist
ein gewaltiges Hinderiiisz, das auch
nicht umgangen werden kann, weil
sich südlich davon die Versumpste Dü
na nnd im Norden die Riqabncht be
findet. Um Riga zu nehmen, müssen
die Deutschen decrch den Tirnlsinnps,
einen anderen Wuan giebt es nicht.
Die deutschen Soldaten sanken bis an
die Knie in den Morast, obgleich er
zugefroren war-. Ein Vorgehen ist
also niit Schwierigkeiten und Gefah
ren verkniipst.« Eine erfolgreiche Os
iensive gegen Riga mnsi sehr schnell
aesiinrt werden, uni Riqu erreichen
zn können, und-es innsi noch diesen
Winter geschehen, du e bei eintreten
dem Thnnwetter unmöglich ist. Der
Besitz von Riga wäre fiir die Deut
schen von großer Vedeutnnn Vor
allen Dingen würden die Deutschen
in der Laae seins die rnssische Dünn
front vom Norden »in umfassen. Da
durch wiirde den Deutschen der Weg
nach Livland ofer aelent
Türken werden DVergeltung iibeu.
Aug Berlin: Schimpf, daß
mirs die Türk-IF Her Note an den
Präsidener Wilsan »varvakifch« be
zeichnete-, hat unter dem tiiekischen
Volke große Erbitterung erregt. Die
ganze Nation ist entschlossen, Vergel
tung fiic diesen Schimpf zu üben.
Es heißt: Die Vriten nnd Franzosen,
und besonders die Franzosen, werden
nach dein strieae ansiindein dasz ib
nen die jetzt materiell verschlossenen
Thore von Kanstantimmel nach dein
sirieae auch moralisch verschlossen
bleiben werden
Franzosen verspriven ihr Blut ver
nebens.
Aus Berlin: An der Westsrant sind
die Franzosen erfolqu die ihnen
entrissene Höhe Ell-i wieder in ihren
Besitz zn Drinnen Sie haben in vier
Tagen ein Tugend Niederlage-n er
litten und schwere Verluste. Sie ver
speisen ilsr Vlnt vergebens. An der
britisclirsi Front in wieder rnhiaer ge
mai-der
Ueber l0,000 deutsche Lehrer gefallen
Aus Berlin: Co ist bekannt ge
macht worden, dass 10,950 Volks
schnllelirer Deren-Z im Kampf gefallen
und deren Stellen von weiblichen
Lelsrkrästen eiinnnoininen sind.
Mitte in Frankreich.
— Frankreich leidet an sehr kalteni
Wetter. Die zinlilen in Paris aelien
ihre-n Ende zu, ineil alle sianiile eins
gefroren sind.
Bist-ate- Fkiedenoliebe zieht ihm gar
manche Feinde zu.
Jin Renkiiientantenlianse in Wash
ington verlas ans Montag Miller von
Minnesota den Brief eines gewissen
Win. E. Richardiun non Dnlntis, in
weichem dieser lieziialich der Bemü
hungen Brauns, den Frieden zn cr
halten, erklärt, dass Bryan sofort ein
gesteckt werden solle. Huddleslon von
Alabama vertlieidigte Brnan nnd
sagte, daß in der aeaenwärtiaen Zeit
ein Mann den Muth eines Löwen lie
siszen müsse, inn aufzustehen nnd zn
wagen, siir Frieden zn sprechen
—- Ein überlieizter Oer trug am
Sonntag Momen die Schuld, daß
der Fußboden der Baptistenkirclie in
That-man in Brand gerieth. Eine
sogenannte Eitner-Vriaade. sorgte je
doch dafür, daß die Flammen bald
erstickt wurden, ohne sonder-lieben
)Schaden anzurichtm
Diplomatische Beziehungen wurdeni
mit Deutschland abgebrochen
Botschaster Bernstotss erhält seinel
Pässe nnd Gerard in Berlin
wurde abbernsen.
Aus Washington, 3. Febr. Die
diplomatischen Beziehungen sind mit
Deutschland abgebrochen worden. Der
Botschaster Gerard in Berlin wurde
angewiesen, von der deutschen Regie
rung seine Pässe zu fordern. Dem
deutschen Botschafter in Washington
Grasen von Bernstorss, sind seine
Pässe zugestellt worden. Nicht nur
die amerikanische Botschaft in Berlin
sondern auch sämmtliche amerikani
sche Consulate in Deutschland sollen
geschlossen werden, alle Mitglieder
der Botschaft, Konsularbeamte und
Angestellte aus Deutschland zurückge
dracht werden. Das ist eine vollstän
digere Trennung der Beziehungen,
als in solchen Fällen üblich ist. Spa
nien wird die Vertretung der diplo-.
matischen Interessen Amerikas inY
Deutschland übernehmen Die Ge
sandtschaft der Schweiz in Washing
ton wird sich hierzulande der deut
schen Interessen annehmen Die
Kunde, daß der Präsident sich ent.
schlossen habe, die Beziehungen zwi
schen Amerika und Deutschland abzu
brechen, ries unter den alliirtens
trennt-luden Mitgliedern des Kon
aresses große Befriedigung hervor.
iSenator Stone ließ sich, nachdem er
stiergeblich versucht hatte, den Bruch
Hn verschieben, bis Deutschland in
sVerfolgnng des unutnschränkten
sTauchbootkrieges einen direkten Ver
stosz gegen amerikanische Rechte ge
macht habe, zu keinen weiteren Aru
ßerungen herbei. Am Samstag hielt
lder Präsident vor dem Kongreß eine
ZAnsprache in welcher er erklärte
Emarum er sich veranlaßt sah, die di
Ftilontatischen Beziehungen mit dem
Ideutschen Reiche abzubrechen. Die
hervorragendsten KongresztnitgliederH
ohne Unterschied der Partei, spracheni
sich einstimmig als mit des Präsidetki
ten Handlung einverstanden ans. s
Der Abbruch der diplomatischenr
Beziehungen mit dem deutschen ReirlH
bedeutet nicht denEintritt deg Krieges-i
zustande-V obwohl durch diese Mass
nahme die Möglichkeit eines- Krieges-J
sehr naht-gerückt ist« Der gethaneJ
Zchritt ist ein Akt des Protestec5, der.
im Viilkerrecht til-J eine dein Kriege
inthekominende Maßregel bezeichnet
mird. Tie diplomatische Geschichte
der Welt läßt keinen Zweifel dat·iiher,
welche Gefahr bevorsteht Jn der
Geschichte der neueren Zeit ist noch
niemals der Fall eingetreten, daß ei
nem diplomatischen Bruch zweier gro
ßen Mächte nicht die Ausnahme der
Feindseligkisiten erfolgt ist«
Die Rechte der Deutschen in den
Ver. Staaten nnd der Amerikaner
in Deutschland werden durch den Ab:
bruch der diplomatischen Beziehungen
einstweilen nicht betroffen. Verträge
find weder aufgehoben noch suspen
dirt, sonder n werden ihre volle Kraft
behalten, es sei denn, daf; eine der
beiden Negierungen sich entschließen
sollte, sie aufzuheben. Jn diesem
fwllc mittl, UokllllsqclcizL tnlls our
Kriegszustand nicht eintreten sollte
nacli vislkerreclstlirlier Neusloaeuheih
eine Kündigungsfrist non einein Jahr
beobachtet nierdeir
Jn« den Haudelsliezieksunaen tritt
eine Aendernna nicht ein. Zaiueit
Deutschland in Frage konnnt, kunnte
es olnieliin keine Maiisnianngnmare,
geschweige denn Ilscnuitiiun von Ante
rika beziehen, während die Alliirteu
von Amerika natürlich aufs Reichste
nersomt innrden. Formell bringt
der Abbruch der diplmnatiscisen Vezie
siuuqen nun die Neuerung, daß Ame
rika keine sitiegdkonterbaude nach
Msiitscliland liefert, mais ja auch bisd
lier nicht aesclielsen ist«
Den Deutschen in Amerika stehen
»die Nerirbte assen, sie baden indessen
keine Neleaenlieit mehr, die Inter
nentinn ihre-d diploniatischen Vertre
ters anzurufen Unter gewissen Um
ständen könntest die Ver. Staaten
Privatbesitz deutscher Reichsangeböri
aer in Amerika in Sequestration neb
imen, d. li. in Ueber-nannte oder Ve-v
ischlaanasune zur einstweiligen Ver
iivattunq Einen ähnlichen Schritt
kkönnte auch Deutschland thun. Die
195 oder mehr deutschen Handels
schisse, die seit Ausbruch des Krieges
in amerikanischen Häfen festliegen,
mögen von den Ver. Staaten in Ge
brauch genommen werden, doch nfüßs
ten natürlich die deutschen Rhedereien
nach Wiederherstellung der Beziehun
gen entschädigt werden. Das Ge
sammtsDeplacement der deutschen
Schiffe, die in amerikanischen Häfem
in Porto Nico, Hawaii und den Phi
lippinen festliegen, beträgt nicht we
niger als 628,837 Bruttotonnen
Nur im Falle eines Krieges liegt die
Möglichkeit vor, dasz die Schiffe ohne
Weiter-es konsiszirt werden, und in
diesem Falle ist eine Konfiskation
nicht unbedingt sicher, weil die Ver.
Staaten die Unverletzbarkeit von Pri
vatbesih ausdrücklich betont haben.
Was die Haltung der Ver. Staaten
gegenüber deutschen Reichsangehöri
gen und Personen, die mit der deut
schen Sache sympathisiren, anbetrifst,
bleibt Weiteres abzuwarten
Aus New York: New York ist jetzt
sozusagen ein geschlossener Hafen;
alle im Hafen befindlichen Schiffe
werden vorläufig nicht in See stechen,
um nicht Gefahr zu laufen, den deut
schen Tauchbooten ziun Opfer zu sal
len. Sollten britische Schiffe aus
laufen, so werden sie dies unter dem
Schutze ihrer Kriegsschiffe thun, die
bereits seit einiger Zeit in dieser Ge
gend kreuzen. Alle im hiesigen Ha
sen internirteu deutschen Schiffe wer
oen seyen oewacyc wenner ourais
schwirren die Lust, daß die Mann
schastea im Falle eines Krieges die
selben versenken und den Versuch ma
chen werden, ihre Flucht zu bemerk
stelligen. Jifj boten, wo sich die
meisten interni Misisse befinden
sind Polizisten zur Bewachung der
Schiffe abkommandirt worden« Aber
der Riesendampser ,,Vaterland« ist
dass einzige Schiff, das- genügend
Kohlen ssiir eine Tagereise an Bord
hat. Ein Durchhruch des Schiffes in
See ist somit ausgeschlossen Die
Wachen am Dock in New York sind
um 1200 vermehrt worden. Tie Ka
pitäne der in New York sestliegenden
deutschen Schiffe verweigerten den
Beamten deLs HasenkollektorT Unter
dem Hanptdeet Jnspektionen vorzu
nelunen, weil dieselben hierzu kein
Recht haben. Ader alle Vorsicht-J
inaszregeln werden getroffen, um fiir
,TIiothfijlle« an der Hand zu sein.
Auc- Wafhingtotn Wie bekannt
wird. hat der innerikanisclns General
siali bereits-s Pläne anggearlnsitet die
im Falle eines Krieges Init Deutsch
land sofort in straft treten können.
Sie enthalten die Benutzung der res
gnliiren Armee und der National
aaide alLs den nern fiir die Schafsiing
einer Armee von zwei Millionen in
nerhalli eine: Indes-e , inzwischen sol
len keine Tiuppen nach Europa ge
sandt werden. Die Erlangung eines
sasortigen Gesetzes siir allgemeinen
Militärdienst nnd die Berufung der
drei ersten Jahrgiinge unter densel
lien zn den Fahnen Ausgedehnte
Errichtnnaen von militärisilien Ans.
liildnnacslaaern in jedem Staate.
Die Beschäftigung aller amerikani
schen Manitioniisabriken nnd ähnli
cher Anlaaen sür Herstellung non
Mnnition nnd Reieqszmaterial für
eine Armee non zwei Ilsiillionen
Mann nnd die llmändermm anderer
Fabriken für diese Zweige. Es mür
de nur-Joc- sein. sanen Arnnseoisiziere,
einen Tlieit der aeaeinuärtiaen Ar
mee nacli Europa zn senden. Nan
land hat in den ersten Monaten des
Krieges 8(),00() Lsfiziere verloren
sagen sie menr als die Gesannnts
starke der Ver. Staaten Armee be
tränt. Der Generalstab plant, 100
Armee Divisionen auszustellen non je
Mund-) Mann, wozu 50,0000sfiziere
benötlüat werden würden· Gegen-—
ioörtia sind nur 6000 Offiziere er
liältlüli. Junge Leute, welche das
Alter von is, 19 und 20 Jahan im
ersten Jahre erreichen, würden sofort
einlnsrnfen werden. Jn jedem Jahre
Erreichen i.(n)(),(n)0 jnnae Leute jedes
dieser Alter-. Ein Drittel derselben,
nimmt man an, sind körperlich unfä
hig für den Militärdienst, und dies
würde etwa 666,000 Mann von je
der Jahres-klassi- übriq lassen. Diese
würden sofort zur Verfügung stehen,
nnd Sachverständige des Stabeö
alanbcn, daß sie eine Armee von
»2,000,000 Mann in einem Jahre
? »
Neueste telegraphische Depesches.
Washington, 7. Febr. Das
Staats-Departement soll Nachricht er
halten haben, daß der amerikanische
Gesandte Gerard so lange in Berlin
gehalten werden würde, bis sichere
Rückfahrt für Bernstorsf von Eng
England garantirt ist.
New York, 7. Febr. Amerikanis
sche Schiffsrheder wollen trotz aller
Gefahr der Kriegszone passiren, falls
das Staatsdepartement sie nicht zu
kückhält.
Berlin, 7. Febr· Die Zeitungen in
Deutschland besprechen das Verlan
gen Wilsons an die Neutralen, ihm
mit Bruch Deutschlands zu folgen.
und meinen, daß dieses Verlangen
nicht mit seinem Friedensdrang über
einstimmt.
Die Schweizer Regierung hat ihren
Gesandten in Washington beauftragt
die Geschäfte der deutschen Regierung
zu übernehmen Also kein Bruch mit
Deutschland
Amsterdam, 7. Febr. Nach Berich
ten aus Les Nonvelleg soll in Schle
lmsch bei Köln eine Dnnmnitfabrik
ausgeblasen sein, wobei 200 Arbeiter-,
meistens Frauen, nm’s Leben gekom
men sein sollen.
Kriegsgefahr mit Deutschland ist nicht
mehr so drohend.
Aus Washington: Es liegt jetzt
mehr Frieden in Washington in der
Luft, als Krieg. Unter den politisch
maßgebenden Leuten giebt es viele,
die da sagen, die Friedensaussichfen
haben sich um fünfzig Prozent ge
bessert. Mächtige Einflüsse, nationa
le und internationale, arbeiten im
Geheimen, um Deutschland von dem»
Akte fernzuhalten, der zum Kriege
führen würde, mit der Folge-, daß
nian in eingeweihten Kreisen entschie
den optimiftisch geworden ist. Wich
tige Begebenheiten deren Gewähr-Z
leute maßgebend und nochznverlässig
sind, rechtfertigen obige Behauptung.
Niemand in der Bundecilninptsiadt
trägt Zorn nnd Bitte-mis- znr
Schan- meder iin privaten noch öf
fentlichen Leben. Eis fallen feine
Scheltworte gegen den Kaiser, noch
ein böses Wort gegen Deutschland
Civil- nnd Militörlieliördein staatliche
nnd nationnle Regierung gelien mit
Energie Hand in Hand, nni die mögs.
lieben Vortelirungisi nnd Bereit
ieliaftg Litnfnegeln zn treffen. Der
Kongresz ist einhellig bereit, dein Prä
sidenten alle Tlliittel nnd Mailitliefngg
visit-, deren ei- im Nothfall bedarf- zu
neben. Heer nnd Flotte machen sich
bereit. Dac- Land ist wach nnd an der
Arbeit. Das Volk weiß diese Tlmtlas
ckien nnd lileilit dabei rnlng«« entschlos
ien, patriotiicli. aber nicht Dienstu
stig. Das ist die Inalne Lage
— Sekretiir Hansen nein Cenuners
cialsCluh lässt sent eine Petitinn kir
culiren, in welcher die Legiylatur er
sucht wird, die nöthigen klllasiregeln
zu ergreifen, um slcelu«a«:«t"a«:. illutlieil
an der Vundesiihilfe iiir den Straßen
bau zu siehet-u Die Petitiou ist he
eeits niit zahlreichen llnterselnistcn
versehen
und non tin-Hins« TlIlann in zwei
Jahren suhuu Witwe
Van «liluladeluhka, Paq Tie
League Jedlaud Sllkarinenwn ist aui
Samstag in StrieaclusreitMast gestellt
worden. Alle Eingänge zu den her
iehiedeuen Echiiscshauhösen wurden
allen Veiiaheen geschlossen Landurs
lauthheuiilligungen nun-den wide-kru
sen und eine dreifache Wache wurde
bei jedem Eingang ausgestellt, wäh
rend Ertrapatrouillen die Werkstät
ten, Keiegssihisfe und Straßen be
wachen.
Das Flotteuami hat Befehle er
lassen, keinem Einzigen außer Ange
stellten deu Zutritt zu irgend einer
FlotteIIstatiuu in den Ver. Staaten
zu gestatten
Jan Senat zu Washington wurde
eine Resolution eingereicht. laut wel
cher Bunds in Höhe von 8500,000,
000 ausgegeben werden sollen, um «
Niistungen zu Wasser und zu Lande :
Iim betreiben Hieraus ergiebt sich
daß man Alles vorbereiten with Ist ·
das Land, sollte ei zu weiteren Hek
wickelungen mit Deutschland kom·
new, auf den Krieg vorzubereiten