Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 01, 1917, Sonntagsblatt, Image 12

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    Blum-kehrten !
Ieise-s von Klar-s Rasta.
· w. Forifedung und STIan
Ut- e durch den Mittelweg des
Konzert sales schritten, bis vorn zu
ihren Blöken hin, richteten sich aller
Augen voll Spannung auf Andrat
Jmte und seine blühende, gnadeni
reise Königin
rofessor hofer hatte schon meh
rere Male noch ihnen geschaut, nun
erhob er sich. fein mächtiger, allen be
kannter Kopf aickte den beiden zu,
fein ganzes Gesicht strahlte vor Be
seinen-an
Beide Hände streckte er feinen jun
gen Freunden entgegen. dann schlug
er mre träftig auf vie Schulter, ein
ln lief durch den ganzen Saal
vie plöyliches Sonnenlicht über ein
buntes, wogendes Feld: ja, das war
der liebe. alte Meister, und nun
Wie er feinen Wienern den Lied
lingifeljiilert
Eine reizende junge Frau zapfte
den verehrten alten herrn am Rock
und logie:
.heute lommen Sie mir vor wie
Iott Boten vieler ist mein geliebter
Sehn, an dem ich mein Wohlgefallen
III-, ihzi« sollet ihr hören! heißt es
U
Professor Hofers unhemmbares,
Mlichee Lachen dankte ihr.
,«Ah, io bihelfefi ist die liebe gnä
e Braul«
an setzte sich. und der erste Teil
Konzertes begann: die Jahres
n
Was großartigste Orchester der
Welt enizundece aller Herzen.
Alt der helle Sopran lieblich quel
IM unhnlu Man heui die Flur
Ost frische Gruiix füllten sieh Lim
Iiigen inei Italien
Juire leih sie an und wußte, daß
eTriiuen ichiver waren von leid
W Erinnern und glucilieher Dant
Seien
Er zog ihre hiind durch feinen
Ital, und ihre Seelen flossen zusam
ineii ivie geliiiiieries Gold. ,
Als ver leite Ton verklungen way
sind Beifall oen Saal durchdruufie,
singen der Mufildiretior, die Meint-»
Irr und ihre Freunde in einen ein-I
stenzenden kleinen Saal. l
Der gute Procent-r erfreuie sichs
immer wieder an Liias blühendem
sie-sehen und ließ sich von dem klei
imi ere erzählen, nnd Lifa mußte
versprechen daß ver nächste Sohn»
eens heißen faule. . (
han« Gesteomer ließ kein Auge
Un Andrai Jinre. Seine Freude
M fein Stolz, daß die Wiener nuii
noch dieser für ihn io überflüssigen
Imife zum ersten Male den von ihm
entdecken Geiger hören winden, er
Mten ihn ganz.
Da össnete sich die Tür, und LonyJ
Jyek kam herein, schnell, fröhlich, in;
einein slatternden roten Klein
Sie sah nicht rechts noch links, sie
log ans ere zu und zog ilsn ain
rni zu sich herum.
Er sprach mit einem älteren Herrn
und hatte sie gar nicht bemerkt.
.Mein Jürsi,' sagte sie innig,
«lieber ere, nun kommst Du, nun
wirsi Du siegen. iiber allei«
Sie hielt seine beiden händr.
.Lony, kleine Lony, was haft Du
file uns einn, ich danke Dir tausend,
tausend ali«
Sie riß eine Hand los und fuhr
ibin leicht liber den Mund, wie sie ei
so gern tat.
.Unsinn, Jnire, Florenz, das Exa
nien und die andere Sache, das wir
belte köstlich durcheinander.«
ere küßte die kleine sesie hand
voll Dankbarkeit, dann sah er sich
nach Lisa uni.
Die stand dicht neben ihm. Einen
lag lang wallte es zornig in
aus: so slog sie ihm auch damals
entgegen und stieß mich in den
staub, in den Unrat der Großstadi,
sachte sie, dann aber sireckie sie Land
ihre M entgeaem
»Sie sind Fräulein Lony Jezek«,
ist-e sie einfach und herzlich. M
Isllte ich Mich-«
l send sah Lisa lange und steimiitis
is.
« , d Sie d ees a , o
rhwihwsie in n tsc;-r:;testelliz,fr set-Ja
e,« sagteng lan am. «Jch glaube
es III-. der unkle seine Mira-«
D sah lächelnd in Innre binii ,
«der ein W Leben lang iiber
seite Im wanderte so eeu
Mc- « den mußte. Sie
-« « TM WANT
en- n
M SE: I
Ist het, streng eingerahmteg
cht — schmal und ein wenig
see-.
Jtnre hätte es in feine hände neh
men mäcem feinnekvig fühlte et einen
wehen Untertan
u schnell verstehender Jnnigkeit
te en sich Jmeet und List-s Augen.
Liebe Leuen sagte Jam, Jch
Iqie es Du immer gesagt, Du bist
Gedächtnis-, komm, dorthin,«
W ihr einen Wes durch vie Men
, Ums cg mir ein paar Worte
t. ch kann nk t da oben
und gen, genehe nicht Initl
seines Ileb Kameraden IM«
sie fis-den m Fenster nnd laben
M säqu I
ZZTT
!
Eis feines Lächeln sog um Lonhs
un .
; »Du bist Mr deifelbr. Es macht
Hmich froh zu wißen, daß ei einen
kAndrat mre gibt. Man sieht Deine
lgeeaden e, auch wenn Du Dich
7vemähft, sie ein wenig zu verdecken.
! Er nahm ihre Hand und hielt fie
feft:
; .Veezeih, liebe Lony, zwifchen unt
fallen niemals Redensarten stehen.
Du haft et mir friiher fchon einmal
gesagt, daß ich mit Worten wie mit
teilten. glatten Steinen spielte, ich
habe et nicht vergessen. Ja, ich kann
da oben stehen und mein Bettes her
’geben, auch ohne daß wir uns wieder
näher kamen, und doch, Lony —- am
iliebften möchte i Dich aufheben« fo
wie Du da fteh , in Deinen roten
Schleiern, möchte Dich fort tragen,
weil Du ein viel zu feines, liebes
Mädel bist fiie den breiten Alltag.«
«Laß nur« lieber ere, ich will
nun wandern, bis auch ich eine hei
mat finde.«
Sie fchritt dem Saale zu und An
dras ere folgte ihr. Er hatte ein
Gefühl wie damals bei der stillen
Jngehotg fo gern hätte er gefchenth
und feine Dsnpe waren leer.
Plösiich wandte sie fich um. Die
alte Sonnigteii leuchtete aus ihren
Augen:
»dem Dur Da- eene Grotten
zeicheni Wie freue ich mich auf Dein
Spiel. Ob, ej gibt doch noch herr
licheb auf ver Werti«
Es quillt aus tbr felbfi, dachte er
glücklich, sie ift zur Freude geboren.
Lony nictte mi Borvetetten Ltfa zu.
Die beiden seit-en ihr nach. An der
Tür ftanb ern fchinnter Mensch mit
einem ginttrafierten, getftvollen Ge
sicht. Er ging Lony eingesen, beugte
fich iiber iyre Hand und öffnete tbr
die Tür-.
Der Professor trat auf Andra
Jtnre zu:
Nun gehören Sie aber teiner
Frau mehr auf feine klugen am ben
schweren Libern glitten itebevvll vber
Jene-e und reife-, Jekt gebären Sie
ber Kunst and ans qllen.«
Sie gingen m ben Saal hinein,
und Anpra- ere ftieg auf das Pp
bin-tu
Sogteich lag jene große Stille über
all den Menfcyern bie tu der hoben.
Spannung etwas treu-erthei, Inbe
barei bat. Das Orchester feste ent.
Ernst, mit uner prachtlgen Sicher
heit, stand Jnire da. Seine Augen
hefteten sich noch einmal aus Ursa,
dann erfuute sie ein seltfaiuer Aue
drucl von Gattin-them dae edel ge
formte Gesicht schien ftrasfer zu wer
den« die Lippen schlossen sich fest -
und nun sang seine Geige.
Sein Spiel war von einem Glanz,
einer Wucht und einer Süßcgtem das
vief hörer namenlosei Entzücken er
gri f.
Viel hatten sie erwartet, nnd er
gab mehr, versehn-endete Reichtümer,
wie nur ganz Große verfchwenden
lönnen.
Was reichte noch an ihn herani
Jeder, der ein herz im Leibe trug«
fühlte, daß er Herrliches erlebte.
Drei Kunstwerke gab er in ein
facher und heißer Größe hin. Wie
drei Adler waren sie, die.sich itn
blauen Aether überflogen. Unver
geßlich prägte es sich allen ein, denen
es ein Gott gegeben hat, Schönheit
zu empfangen. »
Tosenoer Beifall brauste til-er ihn
dahin, aber Jrnres Antlih lpar so.
vers lassen, so herb, als ob er eins
Prie er wäre, der einen Tempel vor?
lautern Geschrei schönen müßte.
Langsatn erst entspannte sich sein
schönes Gesicht, kam froher Glanz in
seine Augen: hatte er doch vor Llsa
ges-Held ppr seiner wonnevollen Kö
n n.
Er fah zu ihr hin.
Mit einer impulsiven Bewegung
hielt sie ihm ihre Rosen entgegen.
Da lächelte er, und fein junges
Lächeln in dem ftreng geschnittenen
Gesicht war fp hinreisen-, baß der
Beifall von neuem losbrach.
Andrat ere verbeugte sich, feine
ftahlblauen Augen umfaßten leuch
tenb den ganzen Saal, dann verließ
er das Podium.
Das Publikum aber rief nach ibm
—- und neben feinem Namen erscholl
der des allbeliebten Professors.
Da erhoben sich beide, unb wie sie
auf den Treppenftufen standen, der
rauhe-neige, mächtige Kopf des Pro
effors neben dem raffigen, dunklen
s jungen Geiger-, kannte der Inbel
teine Grenzen.
Die schweren, guten Augen bei
Professort glänzten in tiefer Bewe
gw
Plötlich rief er mit feiner dröhnen
ben Stimme
«Die Charonne von Musik
steuer Beifallsfturm und dann
tiefes Schweigen. «
In der großen, chwingenden Stille
feste ere den ogen an und Init(
mächtigen Ste« spie Or ist-ich
formte er das er e. glorreiche bema«
Wie ein Sieger, und dochboll tieferi
html-e Hm et vo- l
Die wunderbare aus
flutete bald mit
ern. bald mit perltlarem iinien ber
die l M M II —
unb eigner dieser-ist« ice lieferten
set Cice- MMIVM W
AK In Schlus nochmals Ue»
Lande des M
l die W ’
j Siien an , AMIqu "
« hin, rasten vor Mem
Kli
Undtas Jnire dunkle, danlie im
mer wieder, bleich vor innerer Et
sti fenheit
is aber Lifa auf ihn zuimh
öffnete sein jun es Ver-. in iibees
fix-s Glück and et vor ihr,
wahrhaft schön wie ein sieghnfier
Gott.
Einundvieezigfles Kapi
iel.
Jn Ragnsa blühte der Oleander
in unerhörtes Pracht, vie alte Linde
in dein verwildeeien Pakt hatte wie-«
der ein goldenei Nej iibet ihre un
zähligen, lichigrlinen Ileste und
Zweige est-gern und vie ganze Luft
war eefslli von Wohlgeruch unt-I
Bienensesutnnn
Junttage, eingelaucht in in end
fqchei Leuchten, eingewiegi vom u
fchen der blauen Umg, umsponnen
vom unzerstörbar-en Zauber blüten
Ichweten Sommer-.
Jn woriloier Seligkeit itanlen
Anveas Jmee und die schöne, blonve
Lifa sich satt an der herrlichieit
ringsum.
Wie ein isfiliches Geschmeide, auf
dem Sonnenstrahlen spielen, fo lag
Raquia in den Snmlfalten feines
schuyenden sekgrüclens.
Mißgeikönle Wogen rollten hul
digend heran und vergingen zu den
Fugen dieser Schönsten der Schönen.
.Wenn wir hier bleiben könnten,
»Du Liederl« sagte Lisa leise wie ein
Thauch, all fürchte ste, etwas unsäg
llich Kostbares zu zerstören.
s Jtnre umschlang sie.
»Willst Du, daß wir hier wah
Eneni Macht es Dich sroher als der
zdleiche Glanz Deiner norddeutschen
Dei-nati«
Sie neigte ihr haupt hi- an sein
r-.
s anre kniete dar ihr nieder.
! Sein schmalen dunkler Kopf hatte
»die Schönheit eines jungen donati
teu.
I »Meine Königin, sieh, tvat Dich
hier umgibt, soll Dein sein· Deine
lsugen sollen aus die stammenden
Beete, aus das blaue, weite Meer
. sein, unser siißes Kind soll aus dieser
grünen Rasensliiche spielen, dasl
haud dort soll so erstehen, wie Dein «
herz es sich erträumt, und alle un
sere Gedanken sollen sich um das
eene heim schlingen, wenn wir un
ter die vielen sremden Menschen da
draußen gehen müssen."
»Ja, ja, so soll es sein« Gelieb
«ter.«
» Leiser, tosender Juhei schwang in
! Lisas Worten.
’ Verwehte Laute drangen den un
ten heraus — die Welt war wunder
schön
Wenige Tage später fuhren sie nach
Tonart-.
Wie ein bunter Saum an grau
silberner Seide schlang cattarv sich
mn blaue Buchten an die ragenden
Berge, über vie in mächtigen Schlei
fen nnd Windungen der grandiose
Weg nach Eetinje führt.
Das weiße Schiff lag wie etne
große Möve in dem fpielenden,
fchlingetnvety tiefen Blau.
Andraz ere nnd Lisa etnigten
sich mit einem der vielen Kuti ,
die am Malo eben, um die Rei en
den in vie « chtparzen Berge« gn
bringen.
Dann ichlenderten sie durch das
schmale Stadttor, das unter einer
alten Laterne hinweg in vie Stadt
führt, vie ftch mit schmalen Gassen
nnd hohen häniern eng an den Fuß
des Berges klammert, überragt von
vielen Befestigungetn
n einem der einfachen Gasthaui
ser rasieten sie, aus einer weinlauhs
umzogenen Veranda. Die Sonne
warf goldene, runde Flecken und
lustig hufchende Streifen und Sterne
bunte Tischtiichey helle Kleider
in den Wein, der wie Topas
leuchtete und funkelte.
Die senWa waren viel zu eng.
als daß Wagen sich hätte hin
durchzwängen können; man hörte nur
das Klappern und Lappen der vielen
Schritte, die lebhaften Unterhaltun
gen der Darübergehenden deren
Stimmen an den hohen häusern hin
anis und hinabzusteiten fehimen,und
hin und wieder das Nattern einer
Karte.
Die kramen-ihn die Tafös, die
Eis-enden händley die Obiiftiinde,
insen Dien ftleute, Monteniezriser
hrer malerischen Tracht, atrps
sen der Last- und Passagier chisse,
alles das war außerhalb der todt
mauer, am helfen, am Innersten der
»Da-a- di Eattara' , dieser Zierde
des Stil-ens.
inan der Stadt ite alles
etwas eng Umfastes, Zu arm-cease
chachtelies, jahrhundertelans Einse
paans.
mre nnd Lisa ließen Meine
tra ti Mahlzeit bereiten.
die-den« Meist-i
»Man: naih Wo muten-:
« U trä d
irrem-M Zwei-JOHN ans-se
fdrann gefiederten
sekwietnihrerdeimatlännennnd
teln.
ji«-u tLas-un astr- Erz-. Jes
In mee,
ine- vssechk um«-tust
"thkel Und Moll Dich-M eines
W W nnd das laute
Gerte-nd uns ein up, iie in Seej
anitets niient lieben hnnt In be
if
i Mein Liebling, Du weißt es doch,
ich tout o gliidiich für Dich, und ich
werde nt so innig freuen. mii Die
doti In fein, wo Deine Erinnerun
Lgen Dich umfangen Alles wird mit
ienet sein« was Du liebst -«
» »in-eri«
JJch liebe Dich so seht-, daß alles
daneben bleich nnd wie körpetios ist.«
«Und hier, dieses Land, das Dir
wie eine Dei-nat ist?'
Es war mit so viel, und jesi
giiiåde ei mit nichts mehr fein ohne
Er sirich leise iiber ihr Haar.
«Und nun?«
ere lächelte und nahm Lisns
Döndr.
»Ich — Du willst es tausendmal
hörenl«
»Ja« Liebsten immer wieder.«
»Es lann aus der Welt nichts
Schöneres geben« als hier mit Dir
zusammen zu sein."
Reue Gaste lamen, Bewegung, La
chen, einige riesen laut nach dem
Kenner, aber teiner ging vorüber,
ohne aus Liias blondes, wie in San
nenlicht gebadetes haar zu schauen
und dann in das junge, vornehme
Gesicht des Manne-, der ihr gegen
über saß.
Eine leise Erinnerung slog man
chen an — aber nein, das tpnnte
nicht der Primas sein« der dunkle,
schone Geiger — ei war wohl nur
eine merkwürdige Aehnlichlett
Nan der Mahlzeit gingen ere
und Lisa zum holen, der Wagen
stand bereit, eine heile« Landstraße
stthrte sie aus Cattaro hinaus und
wen, weit in ttthnen Bogen, an der
Riesenverglehne entlang zum Latr-t
schen hinaus. »
Der ganze, mächtige Berg war
umzogen dont Dust der Kräuter und
Blumen, hin und toter-er siel silber
nes Gerinusel die hänge hinab. «
Und unten, immer weichen Ierner,’
einer nach dem andern ausmachean
wie leuchtende Spiegel, die «Boc.t)e»
di Guttat-N s
herrliche Berge, graugriin, mit;
tiefen, uralten Furchem reckten sich
aus dem glänzenden Wasser empor,1
und dann wurden auch sie matter,(
traumhaften wie geronnenes Silberi
aus tiesdlauem Grund, und violette
Schleier schmiegten sich ilher die dil
stern Falten.
Un einer grasen gedre, der Adriax
abgewandt, wo die Land raße sichs
nach Mo«..enegra hinein t in pslans :
genarrnes Gestein frißt, ein paarf
winzige häufen ärmliche Jeden be-!
sreltten Landes. (
Ein kleines Mädchen, barfuß, ins
Kleidern, als hätten Regen und
Sonne ste gewaschen, get-leicht und
getrocknet, stand arn Wege, einen wil
den Blumenstrauß in den braunen
Händen.
Sie wars ihre Blumen in den
Wagen hinein, stumm mit großen
Augen aus die Fremden blickend.
Der erste Gruß der Schwarzen
Berge.
Andras ere und Lisa dankten
dein Mädchen und deschenkten et.
Die Kleine ties lange noch neben dern
Wagen her, lachend, neue Blumen
weg-send
un riitkten die Berge nah ekn
sarntnen, die Landstraße schien n
sani zu werden, nichts wie starrer
Fels ringsum, und dann neue Wei
ten, neue helligkeit, ein Bach anr
Wegesrand, grüne Wiesen, Felder
mit Steinblöcken darin, all habe
sie ein Riese in spielendern Ueber-nur
von der Spihe des Lotptschen zu
den kleinen Menschen hinabgerpllt,
weidendei Vieh und niedrige, festge
siigte»häuser« arbeitende Frauen und
ausrecht einher chreitende Männer, die
Pistole irn dr ten Gürtel.
Die Pferde sogen aus der freien
Dochebrne kräftig an, die häuset
lehnten sich in Gruppen zusammen,
und dann war man in Riegus und
hielt vor dein Brand tel', einein
naiven, kleinen Steinka en.
hier hatten die Pferde eine lan
gere Ruhepause
Die köstliche Gebirgsluft war voll
von prickelnder Frische. Lisa und
Jnire kletterten in das Gestein hin
ein, reichten sich die hände —- fangen
und lachten — ihre Fröhlichkeit
wollte Raum haben.
Dann saßen sie vor der Sile des
Gottheiter das ihnen nichts bieten
konnte als Schafkäse, Brot« etwas
inten und frhales Bier.
ls die Pferde wieder eingefthirrt
waren, der Wagen den langgestreckten
Gebirgsort hinter sieh gelaksen hatte
und die Landstraße neu an tauchende
Berge überwinden mußte, wurde die
Luft immer tllhler, tlarer. Jnire
Rli Lisa in ihren wärt-senden Man
. O
Die Pnßhshe schob sich heran —
eine Regung und — worilos pre te;
äl« W Mk Eis-i M s«
U , Umsc, -
waltithrsetlirmt, senk
en: ein erstarrte-, vorsintflutl
Ina, rasend in feiner granditcfen
cinfain t.
hier und da tiefen die grauen
sei-wallen trichterförtnis zusamt-sein
als hätte ein Wirbel tie html-TM
nnd ans dein Grunde let-Ue es
fassend-ritte- dte kleinen til-I
then der suchet-Ihnen
lllld dann wiedey weit unten, ein
fruchtbare, breite Ebene, und hinein
selaaert die Why ausholende Land
siadt Errian
Die Straßen so breit, daß pa
liiste sie hätten nnisiiiunen können.
Vor langgestresnlen, sauberen hän
sern saßen Männer und Frauen nn
ter mächtigen Bäumen, das Vieh
ging, ruhevoll lrottend, den Ställen
zu, an den Brunnen standen junge
Leute.
Schon breitete der Abend seine
milden Schatten siinftigend über alle
Farben und iider die Menschenherss
sen. Ein rechter Feierabend schien
es Lisa zu sein«
Die Grillen zirpten aus den Fel
dern, und ein süßsrischer deugeruchs
durchzog die breiten, einfachen Stra
ßen. l
Als die dunlle, samtene Ferngl
sterneniidersöt, die ruhende Stadtl
umschloß, traten Andras ere und
Lisa aus dem Gasthaut.
Die Lust war noch gesättigt von
der Sonnentviirnie eines langen, hei
teren Tage-; von den Feldern ström
ten Krast und geheimnisvolle, halsa
nlische Düfte, das Dunkel und die
; Stille waren seierlich und warm su
! gleich. Da siosz etwas Süßes, Far
ldigei in diese Stille hinein wie ver
! borgenet Klingen.
; Jinre und Lisa blieben stehen, sa
hen sich an, lauschten —
; «Zigeuner,« siüslerte ere, »si
lgeunermusih hörst Du est«
heftig preszle er Lcsat Arm.
» Alles, was reizvoll, töstlich gewe
sen war in seinem Wanderleden,
strömte aus Andras ere ein« zog
ihn den Tönen nach —- — —
z Von flaclerndem Lichtichein phans
trftiich erhellt, unter dem spielenden
Grüngold großer, wettauitadender
Bäume, eingerahmt dont Dunkel der
Nacht, sahen tie ein war-net Stück
Leben von der iacten, tielen Schön
heit alter Bilder.
Un einem machtigen Stamm, et
loai erhdht, die Zigeunerlapelt und
ringsum in bunten Gruppen ante
negriner in ihrer mater-schen Volls
traeht, und im Dämmerlicht stehend,
toeieh umrissen, junge Frauen und
Mädchen, der Muiit lauschend zuge
wandt, wie Blumen dein Sonnen
licht....
ere und Lila traten näher heran.
Plbtzlich blieb Jtnre flehen:
«Lifa —- Zalogh und Musi«
Und wirklich, da stand Balogh
und strich die Baßgeige, der hagere,
gelbe Ball-all, den glattgeicheitelten
Kopf zur Seite geneigt, den Schauer
bart hoch aufgebreht. Seine schwar
zen, glänzenden Augen bliuten
gleich-using umher.
Nutz der kleine, rundliche Cirnbas
list, strahlte über das gan e Gesicht,
er nickte leicht: er hatte nire ent
deckt.
Lisa faßte liebte-send erell hand
Andras Jntre war ganz still;
feine vor Sehnsucht geweiteten Au
gen hingen an der Zigeunertapelle,
an dem Prima3. Dann beugte er
sich zu Lifa und sagte
«Liebiie, ich möchte so gerne noch
einmal da unter den Bäumen stehen,
vor den Zigeunern, bei den alten
Freunden und spielen, wie ich da
mals spielte —- —«
Er fah ite nicht an, tn ietnet
Stimme zitterte eine große, innere
Bewegung.
.So geh’ doch hin, mein Jtnte!«
Stumm, dankbar drückte et ihre
nd
Als das Spiel sprühend tvte ein
Ratetenieuek endete, trat ere zu
den Zigeunern bin. Sie waren tan
fremd, bit auf ieine beiden besten
Kameraden.
Bale iptang auf und fchttttette
ihm bte hand, neben ihm stand Rat-,
unaufhörlich tächelnd und Izu-ahead
Lifa fchwantte etnen ugenbttch
dann teat auch sie hinzu.
Während sie Batpo von Jmte et
zählte, sprach Inn-e mtt dem Pet
inat unb dann etnt e Worte mtt der
ganzen Kapelle, no m vie Geige des
Peinen-, ließ den Bogen pettfenb über
bte Zotten gleiten und itettte sich
vor vte Zigeunee hin.
Ltfa suchte Istch einen Mai an
einem bee näch en Stiche.
iere intonierte ein altes Volls
led.
Schwermätig in auswtihlender
Klage griss es an die setzen der
höter.
Die Männer saßen in tiesern
Schweigen da.
Nun Schlangen sich bunte Varia
tionen, lumenletten gleich, um die
leichte Melodie —- und sanlen der
a nnd die einfache, hersbetiirende
Musik blieb.
Dasang ere, sang die innien
Worte, und ei war, als ob diese n
xachy die sie alle dunkel fühlten und
iie die niemand Ausdruck sand, leib
haftig unter sie getreten wäre und
ihre rätiselhaftem traurigen Augen
an sie rchtete.
- rnres dunlles, herbei Gesicht hatte
einen schnterilichen Unsdruch Er sah
silbeedieMenschen Hinwe wieeres
in via gusa etan hatte, als Lt a ihn
sunt ersten le sa, und d war
er ein anderer qeivor n; viel Erleben
und viel Leid tte seine Linien in
das junge Oesi t se
Lisa liebte t san andern tvie er
sc verschlvs en und doch voll innerer
sit-i vor t v.
Ils Lied nnd selsall verllnnsen
ltvaren, blieb ere still bei den si
I eunern iisem rote er et immer getan
! tie, M weder sa noch Steg
l prtachheirttnmkt ihm. Die alte Gewohn
i c.
I III-re sah m sich hin, dann blickte
er an Jst-, lächelte, hol- seine Geige
Wind spielte nnd sang ein frohes Lie
deslie .
Wie aller Augen leuchtetem M
die Mädchen und Frauen dort in
matten Dämmerlicht sich leise wieg
ten! ere wars ihnen die tosenden
Worte zu wie süße Früchte.
Und dann tam die letzte Strande,
voll Zärtlichteit und leisem Schwer
mut — — —
Da schritt der sange, schöne cis-I
ger vom Podium herab aus sei-.
dlonde Königin zu und spielte and
san siir sie allein.
Rings im Kreis tein Lächeln, tein
leise tastendes Wort.
Sie alle saßen schweigend unter
dem slackernden Licht —- tvie ein bun
tes, reiche-, altes Bild, lauschend,
verstehend, mit der Einfalt weltserner
Menschen.
Dann gab Andras ere die Gei e
zurück, reichte seinen Freunden de
hand und ging mit Lisa in die
blaue, tiese Sommernacht —- — —
Ende. ,
mä·
« Des Kaisers Leibciiiiitirr.
So lehr torkiiinpieri das riissilche
Volk bis in die doctnieri Kieiie hinein
ist, so findet nisin doch oit in den
niederen Schichten des Volkes eine
große Treue und Anhänglichkeit an
die herren, von denen die Ytiederen
Wohltaten eniphiigen haben. Solch
einen treuen ruisisiyen Leidtutichee de
iaß Kaiser Wilhelm l» als er noch
Prinz war. Der Kaiser Mitoiiiiis
von Muhman iein Denn-eigen dalte
ihm eine irroila und Werde Juni
weichem gemacht, nnd zur Bedienung
vieles Geschenies war Peter Meinem
ein thilidniiiriine, als Leidtiiiiiyer in
die Dieniie des Piiiizen geieeien. Un
einein Apriliiige ldw iudr der Prins
in dieser Troiia zur Leuppendqichtis
guiig nach dein Xenipelhdier dein An
det damaligen tkominunilniion ani
polleschen Tor Meinen pliiptich die
Tiere, und Busildiv riei dein Prinzen
u: Weiten eure Konigiiqe pdyeit
fich, ich have die Gen-litt ildrr die
Pferde verlorenl' Er hatte sich die
Leine iider die hande geschlungen
und dadurch io viel Zeit gewonnen,
daß Prinz Wilhelm sich durch einen
tiihneii Sprung aiie dein Wagen ret
ien konnte, während die nun wild ge
wordenen Tiere weiterraiten, die
streite- gegen einen Stranendriinnen
lchleuderten, io das Busitoio vom Bock
gerissen, til-erfahren und eine ganze
Sterne weit geichieiit wurde, bis
Gardedragoiier ich den Pferden lii die
Zügel warfen, teilich site den schwer
verwundeten Leidtiiticher sie spät, der
einige Zeit darauf an innerer Vei
bliitiing starb. Prinz Wilhelm wies
feiner noch jungen Witwe einen Po
sten auf feinem Liiztichloß Babelsberg
an« den sie bit an ihr Leben-ende, fait
ein halbes Jahrhundert, bekleidete
Eine Deliiatesse der Virtnaaem
Zu den am meislen geschäglen Let
terdissen der Birtnanen zählt das
«Ngt1pie", das unter anderem Namen
auch aus den Jnseln des malaiischen
Archipels gern genossen wird und
das, wie europäische Reisende deri
chern, an alten, mürben Kuhtäse m
Geschmack erinnert. um es zu Berei
ten, werden in Ledersäclen oerpaette
Fische in der Erde vergraben und
dort so lange gelassen, bis sie ri
in Fäulnis übergegangen sind. ach
dem Ausgtaben übergießt man sie mit
heißer, ranziger Butter, nnd das
.Ngapie« ist sertlg. Wie man weis«
verbietet ihre Religion den Buddhi
sien, also auch den Birmanen, Tiere
su töten. Dies Verbot aber legen
die Birmanen ich siir das «Ngapie«
zurecht, indem e sagen, te töteten die
dazu oerwendeten Fls ia nicht«
sondern legten diese nur be lange in
die Sonne, bis die Tiere ch von der
infolge des langen Verweilen« im
Wasser ihnen anhaftenden Miste ge
hörig abgetrocknet hätten; daek d e Fi
sche dabei gestorben seien, Ich nur de
ren Schuld, aber gewiß n t die der
Birmanen, die sie ja bloß gefangen
hätten.
I
—- Ee will nlchl verliehen
Und nun hoffe ich, here Reichheim,
daß Sie für die Abgebeannlen auch
etwas zeichnete werdenl«
Der Selzige Neid-heim- .Jch versi
chere S lch gar leln Talent
sum Zelcksnen abe«
—- Darum auch. Zlvillil Cum
Wachlmeift erz: Warum mag wohl
euer Gaul m Rekruten lmmer um
Kopf herum fchauppeeu
Mlmelllen Sicherllch wittert
er Steoil
— Wle «Polllllea' aus
London meldet, erelgneleu sich lu den
adedl n Viertel-I Londput Unru
hen. s soll stürmle die Löden
deutscher We und forderte flache
file Mlcheaees Tod. Die Menge
wurde von der Pollsel zerstreut
—- Weldllches Studium.
Student (verächllich): So elu Frau
enzimmer: das san e Straf riecht-O
hat lle lm Kopf, r vom lett-sm
ment weis lle keinen einzigen para
etc-den«