Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 16, 1916, Page 8, Image 8

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    kZortsetzung von Seite U
i
«Rsßlasd wird aiedeksnungen!«
Aus Berlin: Der bulgarische Pre
miek erklärt, »das; der Frieden konis
men werde wenn Ruszland nieder-ge
rungen ist, usw das wird ikn nächsten
Jahre der Fall sein«. Ten ksscriich
ten-Tiber einen Separatiricdcm sagte
der Premicr, schenke ich keinen Glciu
ben. Diesi- Gerüchte haben ihren
Grund darin. daß die englische und
stanzdsiichc Presse Russland für das
rumänische Fiasko verantwortlich
macht. während die russische den Eng
läiidern, Franzosen nnd Jtiilienern
die Schuld giebt. Es herrscht nime
Zweifel eine Ilsiiszstiuininng zwischen
den Alliirten, aber Rußland befindet
sich so vollständig im Netze der Eim
länder, daß es nicht nier selbststän
dig handeln kann. Der Krieg wird
daher fortdauern. bis die rüssische
Regierung durch die militäkische Si
mation zum Frieden gezwungen
wird. Dieses Ziei wird nach der ein
stimmigen Ansicht der maßgebenden
Kreise 1917 erreicht werden· Rumäs
nien befindet sich in einer verzweifel
ten Lage, sagte der Preniier weiter-.
Es ist seinen historischen Bestrebun-«
sen untreu worden und muß nun
bafiit büßen Die geogmpbische La
ge machte seinen Anichbkß an Deutsch- .
taub und Ocsterteidungcmi zur
NMW, aber sie W
warm smch when billigen Ersvkg im
zweiten Balkankeieg verblendet und
W sieh den W in die Arme ge »
wesen. Das Mosis-h hat seine
Unabhängigkeit bereits -vollstiindig
verloren, denn sein Heer wird von;
sranZösischen und russischen GeneräsT
len befehligt und der russische Censor
nnd der russische Polizist herrschen
im Me. Wenn die Zlliirten glau
ben, daß wir ihnen während des
Winter-D gestatten werden, für eine
neue Gemeine Offensive zu rüsten
so steht ihnen eine Enttäuschnng be
vor, erklärte der Premier. Der
M wird den Winter hindurch mit
allen Mitteln fortgesetzt werden, um
die Mgieidung zu beschleunigen
»Mchlud« führt keine Post.
Die «Dentschland« wird aus ihrer
Heimsahrt keine amerikanische Post
mithmem sondern nur die ofsizielle
Mwesondenz der deutschen Bot
schaft sowie der deutschen diplomati
schen und Siontularvertreter in dieser
Hemisphäre Der Plan, einen regn
liiren Posidienst mit Deutschland zu
eröffnen, hat sich leider diesmal noch
nicht verwirklichen lassen, da hierzu
besondere Behälter nothwendig sind
das PostmntsDepartement dieselben
nicht liefern und Kapitän König sie
in der kurzen Zeit nicht herstellen las
sen kann. Das nächste Handelt-tauch
doot dtirste aber einen uriterseeischen
Qriesverkehr inauguriren. Es besteht
der Plan, die Briefschastem die frei
lich keine Geheimnisse haben dükseih
M«Photogmyhie Fu verkleinern
und dieselben in Deutschland wieder
photographisch zu vergrößern. Das
Verfahren dürfte theurer zu stehen
kommen, aber die Geschäftswelt dürs
te diesen Mehrbetrag gern bezahlen,
wenn sie der Ankunft der Briesschasi
ten sicher ist. Aus diese Weise könn
ten die Briefschaften in kleine metal
lische Ridren in Gestalt von Films
geschkassen werden, wodurch sie was
serdicht werden und eine große Men
ge befördert werden kann, weil es bei
gewöhnlicher Beförderung an Raum
mangelt.
Itiuz Leopold Ins Polejs König
werde-.
Aus Bern: Zum ask-I Herrscher
Des wicdercrfmndcnen Königreich-?
Polen soll, wie von Wien gemeldet
wird, Prinz Leopold von Bayern, der
,«deutsche Höchftkommandirende an der
Oftfront bestimmt fein. Berliner
Depeschen betonen jedoch, daß der
Herrscher des von den Centralmäch
im zuf neuem Leben erweckten Staa
, its noch nicht ausgewählt sei und alle
We in Betreff des saftigen
Träger-s der politischen Krone mit
Zorsitht aufgenommen werden müß
ten. Der Jubel der ipolniktlzen Be
ssölkemng ist ungeheuer and wie ein
M pflanzte fah derselbe fort. Mit
dem M stin die Le
M nnd alten W die pol
MW en u. in Bar
s- st M «
M
o
-D-ic Kriegslage ist so aus-gezeich
net günstig, wie sie nur sein kanns
nnd noch mehr-, sie wird es mich in
Zukunft io bleiben« Mit diesen
Werten schildert Generalieldinar
scholl v. Hindenburg die Situation
auf den verschiedenen Krieciisiclnmpliic
non einein Vertreter der Wiean
»Ist-den Presse« gegenüber Jn Be
zug auf das Ende des Krieges be
merkte Hände-nimm trocken: »Das
hängt einzig von unseren Feinden
ab. Prophezeiungen haben keinen
Werth, und so lange der Krieg dan
ert, sollte man diese mit Stillschwei
gen übergehen Möglich ist’s immer:
hin. daß das Jahr 1917 die Schlach
ten bringt, die den Krieg entscheiden
Aber, wie gesagt, das wekfz ich nicht
und niemand anders kanns wissen.
Ich weiß nur, daß ivik in diesem
K- e bis zum Ende durchhalten
und kämper werden, bis die Ent
scheidung gefallen ist. Wir wünschen
Alle ein Ende des Krieges Den
Wunsch kann ich dem Volke nachein
ipfiikdsen Es ist schon viel gethan
worden, aber es muß noch mehr ge
than werden damit naht etwa die
schon gebrachten Opßr versehens auf
dem Altar des Vaters-W gelegt
W Ein entscheidender Schlag
mas viM das Ende des Krieges
herbeiführen Die Wen scheinen
heute schon erschöpft und die Befehl-Z
haber der russischen Armeen tragen
selbst die Schuld ,daran. Es herrscht
jedoch kein Zweifel, daß die Rassen
neue Massen gegen uns in’s Feld
führen werden. Aberdas macht kei
nen Unterschied Auch wir haben
Mannschaften zur Genüge. Deutsch
land hat einen Ueberfluß an Reser
ven und QesterreichsUngarn ist kei
neswegs erschöpft. Wir haben uns
nie vor der numerischen Ueberzahl
gefürchtet; eii e numerische Ueber
macht kennen wir nicht« Was man
Alles von Verkürzung unserer Front
im Westen spricht, ist reiner Blöd
sinn. Wir haben niemals daran ge
dacht. Warum sollten wir es thun?
Unsere Front icn Westen steht so fest
wie ein Fels, und wenn unsere Fein
ide durch riesige MunitionsiVev
schwendung hier und da ein wenig an
Boden gewinnen, so ist dies von gar
keiner Bedeutung Sie werden nic
Zmals durchbrechen. Um dies zu
!Stande zu bringen, müßten sie drei
sßig Jahre ihren Ansturm aufrecht er
;halten, vorausgesetzt daß sie die nö
Ithige Anzahl Truppen ins Feld füh
-ren können. Die Franzosen haben
große Zähigkeit bewiesen, aber sie
sverbluten sich bei dieser Kampfesweis
se. Alle ihre Zähigkeit, alle ihre
Bravour ist vergeblich, wenn das
Ende kommt, werden keine Franzo
Isen mehr da sein. Die französisch
Nation ioird ihr Geschick England al
klein ins Schuldbuch schreiben müssen.
TWenn die Engländer im nächsten
Frühjahr noch einmal eine solche Os
ssensive von den Franzosen verlangen
Ldann wird Frankreich den Rest seiner
;waffenfiihigen Mannschaften opfern
intüssem und gleichzeitig seine ganze
nationale Kraft. Auch die, Kriegs
Ilage in Siebenbüxgen ist ganz aus
gezeichnet- Die Runiänen befinden
sich überall aus der Flucht nnd der
Tag der Abrechnung steht vor der
Thür. Jch habe den Eintritt Ruiniis
niens in den Krieg init großer Freu
de.begriißt, denn damit wurde der
LaufgrabensKrieg endgültig beendet.
Russilche Niederlageu.
Aus Berlin: An der Ostfront ist
ein neuer schwerer Schlag gefallen.
Bei einem jfiegreichen Sturmangriff
haben deutsche Trupben die russischen
Stellungen bei Skobowa, nordöstlich
von Baronovitschi. durchbrechen und
den Feind über den SkoboivasBach
geworfen. Bei dem glänzenden Sie
ge, der die erwartete allgemeine Of
fensine auf dein östlichen Kriegsschaa
platz einleiten mag, wurden 27 ruf
sische Offiziere, 3389 Mann, 27« Ma
fchinengewehte und 12 Minenwerfer
erbeutest Die Rassen erlitten bei ih
rer Niederlage blutige Verluste.
Die deutschen Flieget thätig s- der
Westfrsut
Aus Berlin: Von den deutschen
Flieget-n wird an der Westfront eine
getvaltige Thätigkeit entfaltet und sie
haben dem Feinde in den letzten Ta
gen enormen Schaden zugefügt, be
sonders im Sommegebiet. Mani
tienslager werden bombarditt und
dieselben fliegen in die Lqu Bräu
de entstehen mit Bat-ichser und in
W, is W Wicht- can-M
M JUM W tin M
Mist-«- øugstqi ais-i W
» H- W W W
Dn leite Ansslackerm
Die Offensive der Alliirten an der
Westfkont wie im Osten ist acn Erlö
schen Die Kämpfe, die setzt noch an
der Stimme stattfinden, haben mit
der urspriinglichen Jdee der soge
nannten Lifensive nichts mehr zu
thun Es sind loknle Verstöße an
einzelnen Punkten. die meistens völ
lieh erfolglos bleiben nnd keinen Ne:
ländegetvinn mehr bringen« Von ei
nem wirklichen Turchbruchsversnch ist
iibdrhanpt keine Rede mehr.
Daß die Alliirten diese völlig nutz
osen Kämpfe an der Stimme mit ih
ren immerhin recht erheblichen Lis
fern noch nicht völlig eingestellt ha
lten« geschieht wohl erstens ans dem
Grunde um den Feind an dieser
Stelle zn beschäftigen nnd ihn zu ver
hindern, Trnpnen nach Verdun ali
ziiziehem und zweitens, nnd das ist
wohl der-Ha1wtgrnnd , aus politi
schen Erwägungen, da das völlige
Einstellen der Offensive dein Einge
itändnisz einer Niederlage gleichkäme,
nnd weil weder die Minister in Pa
ris noch in London nach ihren hoch
trabenden Versicherungen ein solches
Eingeständniß zu machen wagen.
Der Krieg an der Westfront wird
in den Mten Wochen wieder in das
alte Stadium der Stagnation treten
und voraussichtlich während des
Winters darin verbleiben Die
Deutschen werden an dieser Frpnt
kaum in der nächsten Zeit zu einein
entscheidenden Schlage ausholen, da
eine Defensive hier völlig genügt« bis
Its-Ost M Milchmwlstte
die W gefallen ist. Und
hier diitsen wichtige Ereignisse wälz
rend des Winters zuversichtlich er
wartet werden. Der allergrößte
Theil der deutschen Reserven ist in
den letzten Wochen nach Osten diri
girt worden. Die Artillerie wird
enorm verstärkt, wie die vor einigen
Tagen gemeldete und auch an ande
rer Stelle des »Anzeiger·« berichtete
Einstellung von 20,000 weiteren Ar
beitern in die Krupp’schen Werkstät
ten erkennen läßt, und es wird sich
ohne Frage in der allernächsten Zeit
da die Hasen am arttischen Meer
durch Eis verschlossen sind, bei den
Rassen derselbe Munitionsmangel
einstellen, der im Mai vor einem
Jahre die schnelle Anstollung der
russischen Armeen zu einer verhält
znißmäszig leichten Ausgabe machte.
j Rußland hatte bis zum l. Juni
Tdieses Jahres immense Vorräthe an
TMunition aufgestapelt in der sicheren
Erwartung, bis zum Herbst den
FZweck seiner großen Ossensive er
zreicht zu haben. Es ist mit diesenVors
Iriitben eine so unsinnige Verschwen
dung getrieben worden, daß sie nahe
zu erschöpft sein müssen, da die auch
unter den günstigsten Bedingungen
isschipierige nnd langwierige Zusubr
diesen enormen Verbrauch unmöglich
ersetzen kann.
E Jetzt ist sür die russische Mani
jktienjzusubr nur noch die transsibiris
ksche Bahn ossen. Und was diese ein
geleisige Bahn über ihre 6000 Mei
len lange Linie befördern kann, mag«
sür einige Armeeeorps zur Noth ge
nügen, aber nicht für die Millionen
beere, die Russland hier dem Gegner
entgegen werfen muß.
Hindenburg bat den Schwerpunkt
des Krieges nach dem Osten verlegt.
Hier ist zur Zeit die verwundbarste
Stelle der Entente und hier wird im
Lause des Winter-s auch wohl die
Entscheidung fallen, wenigstens so
weit Russland in Frage kommt. Die
enorm geschwächten russischen Heeres
körper werden nicht im Stande sein
einer energischen Ossensive erfolgrei
chen Widerstand leisten gu können.
-
Die letzte Lisensive in Galizien hat
die Russeu l,800,000 Mann gekostet
Für England geopfert!
Jn frommer Entriisiung verdreht
list-en die Augen über die Verwen
dung von Giftaaien durch die Deut
schen. Auch dass die Deutschen mie
derschießen, kann er niemals ver
zei·henl
»Mein Man-Ich schreibt Frau M.
E. Johannsen von Brainard, N. Y«
»wer schlimm an einem Nierenleiden
erkrankt, wurde aber schnell davon
durch For-use Alpenkräutek geheilt
Zur gleichen Zeit verschwanden auch
seine Magenbeschwerden, von welchen
er seit Jahren geplagt war.« Eine
Zeit schrist und ein Büchlein- welches
die interessante Geschichte der Entde
ehwa dieses alten, seiten-tobten
Wheilmitteli enthält- sowie
M andere interessante Nittheiluni
cea, werden aus Bausch kostensrei
zw. Nun schreibe am Ot»
Kauf eines Ueberrale
Männer, die nicht genau wissen, was zu thun, ent
scheiden sich schließlich. lsier einen korrekten Anzug
oder Ueberrock zu kaufen.
Unsere Kleider werden Sie über
zeugen. nud werden jeden Mann
überzeugen, besonders wenn Ver
gleiche non Mode und Werth ge
macht werden.
Große Reihe zur Auswahl»
Unser Waarenvorrath, wie es allgemein bekannt ist, ist
der unifangreichste und verichiedenartigste in der
Stadt. Sie können keine-vollständig zufriedenstel
lende Auswahl ans einem kleinen Vorrath machen
—weuigsteng ist die Gelegenheit gering. Große
Vorräthe sind ein Theil unsers Kleidergeschäftg.
Männer kommen zu uns, weil sie wissen, daß alles,
was neu nnd wiinschenswerth ist, hier zu haben ist.
Feine Ansstassirungen, Kopfbekleidnng im Ueberfluß
sorgfältig ausgewählt nnd mäßig gern-eilt
Anziige und lleberröcke von 815.()0 bis 5835.0().
WWEHEOM
THE nomEOF Sau-) Wes-«
—
WLIMMIIUI
46. Stiftung-fest du Grad Island
Liedetikqsk
Dasselbe findet Sonntag Abend
den M. November-, statt und wurde
für diese Feier folgendes ausgewöhls
te Proqtatmu aufgcitkllt:
l. Selection —; Battlings scr
chcfter.
2. Dein gebt-»F ich Margaretha
—- MMriOechiu11d· MännerchoL ’
ts. Maicntanz —- Schiebold Da
menchok.
4 Ansprachc von Präsident Ffmz
Ikunzc . CI«
5. »O bush The-c, my Baby« —
Sullivcm Gemischter Chor
6. Abends —- Säumen Män- !
netchok
7. »Jndiqn thddle Sang«
Motiven-L Damenzc
8. Selcktion —- ktlingg Orche
frei-.
Hierauf folgt ein Tanzktänscheu
Sozialiftischei Vom-; steigt auf u
fiik l,200,000 Stint-et
Aue Chieago: Carl D. Thompsom
der nationale Leiter der sozialistischen
Partei, erklärte:
Jm Jahre tsll2 erhielt die soziali
ftische Partei 900,000 Stimmen.
Die Ergebnisse det biet-jährigen
Wahl zeigen, daß wir etwa 1,200,
000 Stimmen erhalten haben. Ob
gleich dieser Gewinn im Geiammtvw
tmn unserer Partei nicht so groß ist,
wie wir erwartet haben, find wir mit
dem allgemeinen Ergebniß zufrieden
Wir glauben, daß wir etwa 35
Mitglieder der Legislatnr in 21
Staaten gewählt haben. Ja Minne
apolie erwählte-n wir unseren Bür
geknieistetskandidotem Thomas H.
van Leut-. In Milwautee haben wir
den Diftkiktsanwalt und den Sheriff
erwählt
Jn Califoknien erwählten wir
zwei Mitglieder der Staatslegiglai
tur. Jn Wisconsin kommen zwei fo
zialistiiche Eandidaten in den Staats
ienat und fünf von den sieben Mit
gliedern der Legislatnk waren er
folgkeich.
Jn Vermont erwählten wir ein
Mitglied der Legijlatnr. Es ist dies
das erste Rol, Mist-diesem Staate
ein Sozialist für ein Staatsamt ge
wsilt wurde. Ei ist nicht wahr
lcheinliih daß wir einen Mustehabsi
W W W. aber viel
M froh über die Chie, Ue sit It
»Wir : » , .
Segen der Pkisperitit.
Wenn die Theuerung in den noth
niendigsten Lebensmitteln und Ve
darfeartiteln in dem bisherigen Zein
po zunimmt, so werden wir auch biet
bald, trotz der vielgeriiliniten Prospe
ritiit, Hilfeaftionen »iur Krieg-noth
lcidende veranstalten müssen Mehl
kostet jetzt zebn Dollargi dae Faß. dae
Fleisch ist gleichfalls in einer Weise
gestiegen dckß der Konsum wesentlich
eingeschriinä werden muss und zwar
nicht nur fiir die arbeitenden Klassen,
sondern auch füg- den1 besser situirten
Mittelstand Kartoffeln kosten der
zeit mehr als in dem »«bequerten
Deutschland, und das ist erklärlich
wenn man bedenkt, daß in den lehten
paar Wochen ft0,0()t) Tonnen Kartof
feln in's Ausland iseschickh wurden
und die dies-jährige Ernte fowieso
nur dering war. Her Exbdrt in Le
der und fertigen Schuhen bat die
normale Ausfubr in diesen Artikeln
unt volle hundert Millionen Dollars
überstiegen und die Folge ist eine
Vertheuerung des Schuhwerko hier
zulande, die besonders in findet-rei
chen Familien schwer empfunden
wird. Diese Prosnerität, von der vor
der Wahl von den Wilsoniten so viel
gesprochen wurde, mag einigen weni
gen Betrieben zugute kommen, sie
mag auch manchen in diesen Betrie
ben beschäftigten Arbeitern guten und
lohnenden Verdienst gebracht haben,
sie hat aber Alle. die nicht direkt oder
indirekt an diesen Kriegslieferungen
betheiligt waren, schwer geschädigt
und schädigt sie mit jedem Tag mehr·
Das Ende dieser Theuerung ist noch
nicht in Sicht. Es kann nur dadurch
herbeigeführt werden, daß auf die
nothwendigsten und wichtigsten Nab
rungsmittel nnd Bedarfsartikel ein
Aussicht-verbot gelegt wird.
Es war ein Hangen und Banan
in schmebender Pein. Präsident Wil
son ist nun wieder erwählt Aber
daheim in feinem eigenen Staate hat
er die vernichtendste Niederlage er
lebt. Dort kannte man ihn. Dort,
wo er siegre, wird man ihn noch ken
nen lernen — aber es wird zu spät
fein!
»Die Ehre? Was die Welt mei
stens unter diesem Namen versteht
Tiieh Orden, Gold usw« ach, das»
ist ein gar kleines versäitglicheg.
Ding; aber die Ehre der Ehrlichkeit-;
das ist etwas viel Höher-eh es ist
Ihm W Ehr-»Ehr- eines san
isr setzen Volkes
Jeder ist seines Blickes Schmied-,
»Jeder ist seines Glücks Schmied«
—-s- Jifs ein Walirmort, dieses oft ge
brauchte Sprichwort? Steht es wirt
lich in unserer Macht. unt-)anin zu
verschaffen. zu erhalten; oder sind
wir nicht nach schönen Jahren reinen
Erdenglücks plötzlich eine Beute des
Unglüle das uns so wiithig iiberi
fällt. als ob es feine ganze Kraft ge
spart hätte, Inn uns völlig zu zer
malnien? » Wir haben gerungen
dagegen: wir glaubten das Glück fest
lialten zu können durch die Fülle un
serer Liebe: mnfonftl — Was uns
der Inbegriff irdischen Glücks er
schien, entflieht fiir ewig.
Dann erst wird das Sprichwort
zinn Wahrwort; dann« beginnt für
uns die eigene Arbeit um das Glück;
dann ringen sich im Menschen alle gu
ten Anlagen empor, die sich in den
Tagen des sicherm Genieszens nicht
voll entwickelten Nie geübte Urst
der Entsagnng iinfzern fich: zarte
Frauen, die bisher d Manne nur
die liebeon Gefährtin sparen, wer
den zn tapferen Kameraden, welche
Schulter an Schulter mit ihm die
Widrigkeiten des Geschicke bekämpfen
helfen. Aus dem schwankenden Bil
len des Jünglings bildet das Unglück
einen Charakter-, schnell gereift in der
harten Schule des Leides. Wie nich
tig erscheinen dann die kleinen Pla
gen des täglichen Lebens, die sonst«
nur zn oft genügten, die Harmonie
der Seele zu stören. Jetzt nennen
wir fie nicht mebr ein Unglück, da wir
den Ernst dieses Wortes kennen ge
lernt. Jent gilt’s, die großen Dinge
im Auge zu behalten. Der Blick wei
tet sich: das Kleinliche wird immer
mehr alsgeftreistx jetzt nehmen mir
das Leben nach seinem wahren Jn
halt nnd verschwenden nimmer nn
sere Kraft an Nichtigkeiten, die schon
morgen keine Sorgen mehr sind.
Und dabei wächst die straft und das
»Starksein ist Alles«l Starke Her
zen lassen sich nicht vom Unglück be
siegen; denn »die sinst’re Nacht muß
dein jungen Tage weichen«. Greis«
sest in die Nesseln und sie brennen
nichtl Und noch eins: Sind wir
denn ganz glücklos, wenn wir die Er
innerung an ein volles Glück in uns
weiter tragen alle Tage unseres Le
bens, bis zum todten Seufzer-?
Keine Macht der Erde kann uns
abhalten, in Gedanken hineinzutaui
chen in eine Fluth von Liebe nnd
Treue die das Oel-en uns geschenkt
set so die Liebe festhalten und die
lEhre rein, der ist getvappnet mit ei
nem ehernen Schild im Kampfe des
Nebens.
I Und dann noch: Bleibt nicht den
jnieisten vom Schicksal Getroffenen
lnach manche Freude erhalte-it Man
isollte hoch einschätzen, mass uns ge
kblicben Wer keinen Menschen mehr
sbättm dem zuliebe er leben möchte,
Jttiat erreicht die ganze Menschheit ihr
fein Arbeiten zu midnusnf Nicht an«
sbumanitäre Bestrebungen im großen
sstile braucht man dabei zu denken.
lDie »Menschbeit« ist für uns eben der
fertveiterte Kreis unserer Umgebung,
sund viel Leid giebt es zu lindern, wa
shin wir blicken. Leere Trastwarte,
kdie die Herzen kalt lassen, find nicht
damit gemeint. Was wir verloren,
ist wohl unserer Trauer werth, nnd
wer mit uns weint, der nimmt dem
Schmerz das Bitte-re
Und wenn man bei den Menschen
mar nichts findet, so braucht man
ldennoch Menschenwerk nicht zu ver
werfem Das Gebilde der Kunst, die
xWerkev der Musik, die Litteratur, Al
jles ist Menschenarbeit, auch für uns
sgethan. Jeder darf sich daran er
freuen-»ein einziger Geist dars die
,Fruchk«dee Geistesarbeit von Tausen
xvcu mühen-i- genießen
J Und sollte man auch dessen müde
werden, dann-bleibt die Natur-. Auf
Schritt und Tritt finden wir die
Herrlichkeit der Erde für uns ausge
breitet. Alles ist unser —- Alles,
was wir umfassen wollen mit einem
Herzen voll Liebe. Dann sind wir.
reich — dann find wir die »Mit-k
lieben-C
Ein einziges Tauchboot hat einen
Venizelos schen Nebcllendampfer ver
iciikt darob schleuniger Rückzug der
kritisch französischen Krieasflotte ans
dein Piräus. Um einer einzigen klei
nen ,,Ratte« willeni
Die Truppen der Mittclmächte be
drohen die kumöniiche Sammet-resi
denz. Die lchnöen Tage von Sinaia
find vorüle
Bemnbach - Theater.
Kommenden Sonntag wird im
Bartenbach - Theater das ewig popu
läre Stück »Ja Old Kentucky« über
die Bühne gehen. Es übt immer die
alte Anziehungilrast ans, weil die
ganze Handlung des Stück- auf be
kannten Wachen beruht Es hat
schon seit M Jahren einen nationa
len Ruf. lion Hm seminis
M.