Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 02, 1916, Image 6

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    W dieses-fernen Osten ist ein
M. W M im W die Leute
san M M können treiben
M nickt He wesen Vi- inmi
sscn ans ni« über den M, den
sie diesem Tag gegeben: »De« Ten
IIZD Mk Aufruhr, Tumult und
Miei Zügellosigkeit feiern an die
sem Tage ihre wüsten Orgien Wir
haben etwas Aehnliches in unserem
MikanischenLebm Das ist der
erste Dienstag im November —- der
männaie Wahlmo. Der Teufel ist
los an diesem Tages eigentlich nicht
so sehr gerade an diesem Tage, als in
den Tagen und Wochen, die der Wahl
voraussehen 'Es ist schlimm genug
bei einer gewöhnlichen Staatswohl:
wenn aber alle vier Jahre der Natio
nalwahltaq kommt, und es sich dar
um handelt, einen Landespräsidentcn
zu erwählen, dann scheinen alle Teu
sel los zu sein. Die verschiedenen
Parteien stehen einander in bitterster
Fehde gegenüber Wenn auch jedes
Gebot des Anstandes Verbietet, seine
Mitmenschen zu belügen, zu verm
theii, zu verleuinden und all dass gei
stig mizuspeien was nicht zur eigenen
Facon paßt, so macht nimi sich in dic
set Zeit kein Gewissen daraus-, »alle
solche Gebote in den Wind zu. schla
gen. Für selbstsüchtigc Politik-r nnd
gcivincnloie Yemagogen oiunr m ons
ser Zeit der Weizen. Dekonomische
Wunderdottoren ziehen im Lande
umher und bieten mit Trompeten
schall ihre goldene Tinktur an; sie ru
fen: »Wir heilen die Schwindsucht ———
nicht die Lungenschwindsucht, son
dern eine noch viel schwindsüchtigere:
Irmuth und Elend, Hunger und
Kummer, Mißwachs und theure Zeit,
nnd wir vertreiben Kapitalherrschaft
und Geldtyrannei — das sind ebenso
viele Leichdörner an dem Staatsors
ganismus, die wir mit der Wurzel
herausschneiden Wir geben euch
Schutzon oder Freihandel, Weiber
stimmrecht und, wenn nöthig, auch
das der Kinder» Krieg oder Frieden
oder Beides was Wilson, Morgan
ä Co. «Neutralität« nennen); nur
eins verlangen wir von euch,"n.ämlich
eure Stimmel« Und um die Stim
me zu ergattern, hängen sie den
Mk nach dem Winde-, versprechen
Wes — vor der aWhL Jn alter
Zeit pflegten die wirklichen Wunder
doktorem damit den Leuten die Zeit
nicht lang werde, dieweil sie ihre
Villen mipriesen, gemeinhin noch ei
Un thurst bei sich zu führen
der mit allerlei Lustsprüngen und
Gaukelwerk die Gasser festhielt; auch
sei unseren modernen Doktoren fehlt
nicht der Mit-näh den spielen sie
Mei selber oder bestellen dazu
die Zeitungsschreiber sensationeller
platten
Anjedem Wahltag werden unsere
demokratischen Institutionen aus die
Probe gestellt. Es sollte kein erha
beneres Schauspiel geben, als das ei
nes freien und erleuchteten Volkes
das in nüchterner, vornehmer und ge
wissenhafter Weise seine höchsten
Staatsbeamten, insonderheit das
Oberhaupt der Regierung, wählt
Man sollte meinen, daß dies in der
würdevollstem vernünftigsten und
seierlichsten Weise geschehen mußte
unter dem Klang der Kirchenglocken
nnd unter Absingen von patriotischen
Weisen Wiister SpektakeL leiden
schaftliche Titaden sowie das tolle,
marktschreierische Treiben sollte bei
solch einem Akt ganz undenkbar sein.
Vernunft sollte herrschen. Alles Bel
sern, Bellen und Krisen sollte ausge
schlossen sein bei einer nationalen
Krisis-, ioo ein intelligente-s Voll sei
s ne Führer erwählt und über die michs
tigsten Lagers-fragen entscheidet Mag
sein, daß daraus geantwortet töird:
»Das Volk ist eben nicht intelligent.
Die Masse des Volkes wird in seinem
Urtheil bestimmt nicht durch Raison
sondern durch Raisonnement, durck
Jäge, Verstellung und Gaukelspiel
Irozessionen und Trompetenges
Wer sowie Feuerwerk, besondere
satorischeT Das wissen die Politi
s, wenn sie es auch nicht wagen
Mzusprechen.« Daß solch ein Ur(
Heil ebenso beleidiaend ist, wie un
Inhth ist unsere Ueberzeugung. Da
Meritanische Volk ist in seiner Seelt
jesund und will das Rechte, ist abe1
Wsiv und leicht erregt-an und ei
Ut den Mel und das Spetta
Mk Das wissen die schlauen Po
Eifer und Werjäaer. sie wissen
da- Polk sich allen Dumlma ge
can usw« cum Schimpf —
den- als «Stimmvieh« behan
- zu werden« wenn es nur in einei
,, M und vor aller
- » . W Beis- geschieht
M »Ist gerade W wieder it
L mpmiiche Anzeiqu f — ffäzokitischäwAnzeigci cPoXitikEpe ånzeigeo Beweis äszdsez Esszotitiichtztgkkzeigexs ff Wunsche Anzeigd
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Stimmt fär
michaet yx Hsinge
Demokratifchcr Kandidat
N
fur
MW sc WZ M EITJEII
Meine langjiilnige Tlsiitigkeit in Halt tsdnutn ist genügend
bekannt.
:)lufgeforder1 durch meine Freunde, ist dies dass erste Mal
dasz ich meine Zustimmung siir ein öffentliches Amt
gebe. Meine dolle Zeit wird dem Amt
gewidmet werden.
Jch unterstütze den Gouvernenrthandidateu tieitls Reville.
Deutscher Abkunft und lese nnd schreibe Deutsch.
W
Ihre Mitteilungng mim gensitsdigl werde-It
selbe schon seit Ausbruch des europäi
schen Krieges und spitzt sich jetzt zu inL
der bevorstehenden Präsidentemvahl.i
JEs ist eine Zeit dck unbeschreibli
chen Aufregung gewesen, zwar so
sehr, daß unsere Nerven es kaum
mehr ertragen können. Finstere
Mächte der Lüge und der Verfüh
rung sind Tag und Nacht an der Ar
beit gewesen und haben es fertig ge
bracht, den inneren Frieden unseres
Volkes zu zerstören und die bittersten
Leidenschaften zu mitfesseln überall
«in den Großstädten sowie den Let
Iichasten und gleicherweise aus dem
»Lande, ini Osten wie ini Westen, und
nicht wenig auch in unserem Staate
Nebraska, und selbst in unserem sonst
so friedlichen Grund Island; und
wenn im alten Rom das Volk in gu
ter Laune gehalten wurde durch die
Gewährung von ,,panein et kirren-«
feg« (Brod und Spiele), so hat es bei
uns zur Unterhaltung allerlei Hans
·wurstiaden mit Purzelbaum und
Gaukelspiel gegeben —- ein fortwäh
rendes Purzeln und Klimmen vonl
dem, der in dieser Zeit als Ober
haupt des Volkes hätte fest und uner- ;
schütterlich dastehen sollen, wie ein’
Fels- —- und Gaukelwerk der beru
-fenen Führer des Volkes, wobei wir
allerdings zunächst an die erwählten
IBeamten im Kongreß und Senat, da
neben aber auch ganz besonders an
unsere verlogenen Zeitungen denken
T»Wer Wind säet, wird Sturmwind
ernten« —- und bei der bitteren Par
vteileidenschast in unserem Volkslebens
geben wir stürmischen Zeiten entge
fgen Ein großer Theil unserer Be
Vvölkerung bat sich in dieser Zeit, aus
ländischen Interessen zu lieb, alle nurj
,«setdenklichen Demütbigungen und;
.Hseränkmigen gefallen lassen müssen
,"Wir werden es nicht vergessen. Sir
»lkönnen es nicht vergessen. Die Wun
den mögen heilen, aber es bleiben die
, Narben Unt« Füßen getreten zu
, werden, ist schimpflich und thut web.
. Höher-e Staatsweisheit hätte bar sol
« chen nie wieder gut zu Wen
. Fehler-r bewahren sollen-— aber,
LGattieies geklagt: nicht höhere
SWweisheit, sondern pokus-be
z IMM, Ballstroet - Spekulatio
-. m m gewisse-api- Getdtmlst bed·
? " ’ ,.-·.«19.
wesen. Man hat in dieser vultanischi
erschütterten Zeit gespielt: bei den
Einen war es ein GliickspieL um die
Wiederwahl zu einem politischen Amt
zu gewinnen; bei Anderen das Glück
spiel, um ans dein Blut der in dein
Kriege Gesallenen Reichthümer zu
erwerben —- ein verwegeiies, erbärm
liche5, schändliches Spiel. Mögen
sie bald ausgespielt habenl
Aber bei einem frommen Wunschei
darf es nicht bleiben. »Der Worte·
sind genug gewechselt, laßt mich auch
endlich Thaten sehen! Wir rüsten
uns zur bereischen That am Wahl
tage. Diesmal gilt-El Es wird
nicht an Versuchen fehlen, uns mit
schmeichlerischen Worten zu gewin
nen oder mit schrecklichen Drohungen
einst-schüchtern Tie gewissenlosen
Politiker haben jetzt schon Unbeha
gen, Zweifel und Angst und derben-;
peln ihre List, um den Wäblern
Sand in die Augen zu streuen. Je
doch diesmal sind wir gefeit gegen ih- ,
ren Sirenengesang und aus der Hut;
vor ihren listigen Tricks. Wir wis
sen, was wir wissen, und wir werden
nach unserem deutschen Gewissen
diesmal unsere Bürgerpflicht am
Stimmkasten erfüllenl ,
Trie- Griecheslm !
Geradezu ichsudiich ist die Drang
salirung, die sich das kleine Griechen
land von den Engländern und Frau-s
Dosen gefallen lassen muß. Jn Athen;
kam es, wie der .,Anzeiger« letzte Weis
che beichtete zu wilden Seenen. Das
Volk fühlt die Schmach, die ihm durch
die unerhörte Bergewaltigung des
Landes angethan worden ist und rot
tet steh zusammen gegen die Bedrü
cker. Erreichen wird es nichts, dafür
haben die slliirten sich zu gut vorge
sehen. Aber die Welt erfährt wenig
stens, daß das griechische Volk nicht
gewillt ist, die Bergwaltigung ohne
Protest Wehen ev lassen- und daß
die W, das Vorgehen der
Miieten werde von der Bevölkerung
gebilligt, Schwindel gewesen ist.
Der bessere Theil M ask-bischen
Bettes steht zu seinem König, nur
die-Lumpen halten es mit dem Lum
Ipen W und seinen alliirten
Freunden und Beschützern Aber die;
amerikanische-n Teniagogem welche
Krokodilethränen iiher »Poor Bel
giuin« vergessen und mit heuchleri·;
schein Händeringen das selbstverschuls
dete Schicksal dieses Landes als The
ina siir jingoistiiche Bestrebungen
auszunutzen getrachtet haben, schwei-«
gen selbstverständlich. Ja, wenn der
Fall umgekehrt löge1 Wenn Deutsch
land und seine Verbiindeten sich nur
des zehnten Theils der Schand-thaten
der Alliirten gegen Griechenland
schuldig gemacht hätten —- das wäre
ganz was Anderesl Dann würde
das jetzt zweieinhalb Jahre lang ge
sungene Klage- und Entriistungslied
vom armen Belgien ans Grieenland
übertragen in zehnsach verstärktein
Chor ertönen.
Die Anrusung Anierikas und der
andern Neutralen hätte Griechenland
sich sparen können. Die «Anderen«
können nichts gegen die Alliirten
thun, und Amerika? Hier heißt’s,
mit Herz und Zunge für Menschlich
keit und internationale Gerechtigkeit
—- zu Gunsten der Alliirten. Sonst
nicht. Jetzt aber sollte das Gerede
von Menschlichkeit und Hochhaltung
des internationalen Rechts überall
»auf dem Erdenrund aufhören, und
init ihm das Geklage über das Loos
ides armen Belgiem das Gerede, daß
es Amerikas Pflicht sei, das ihm an
gethane Unrecht zu rächen. Das
ist die einzige Hoffnung, die sich an
Griechenlands Klage und Hilferuf
knüpfen läßt. Denn gegen England
werden die Ver. Staaten selbstver
ständlich nichts thun, und doch ist das
Vorgehen der Miit-ten in Griechen
land der infainste Getvaltstreich,
durch den je ein freies Volk wider sei
nen Willen von fremden Tyrannen
geknechtetwurde
« Aus Linn-by Neb» wird berich
tet, daß die sieben Eisenbahn-Gesell
schaften, welche gegen die von der
staatlichen Bahnkoinrnission festgesevs
ten Frachtraten Berufung eingelegt
hatten, die Berufung zurückgezogen
haben. Dies bedeutet eine thatsächs
liche Anerkennung, daß die Kommis
sion die Nacht besitzt, den von ihr
sesth Iaten Geltung zu ver
tw
Spezicllcr Werth
Sitbcrncs Ther- und Kasicw Service
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Für Silberwameu, Uhren, Taschenuhren und Gole sichmuck seht
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