Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 31, 1916, Image 1

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    Nummer S
Ja brgang 37.
Italien used Numänicn haben nun
dcu Ccnsralmächtcn Krieg erklärt.
Rumäneu in Kämpfen in Pässen bei Hetmmmsiadt iu Sie-;
benbükgkn zurückgcfchlagem Kämpfe im Psesicn
nnd Osten für die Alltirten belanglos.
Italien erklärt Deutschland den Krieg
Aus Berlin: Italien hat durch die
sclnveizerische Reaierung erklärt, dass
es sich vom 28. August als mit
Deutschland im Kriegszustand befind
lich betrachtet Italien und Oesters
reich sind sie-tin dem Kriege entgegen
getrieben Thatsächlich bedeutet Ita
liens formelle striegserlläruna kaum
mehr als eine amtliche Anerkennung
der Zustände, die schon seit längerer
Zeit eristirt haben. Die Krieg-ser
klärung nmrde unvermeidlich, als
Italien kürzlich Truppen nach Salo
niki sandte, die an der Eampagne der
Alliirten an der mazedonischen Front
theilnehmen sollen. Deutschland lei
tet die Operationen der Mittelmächte
und ihrer Verbiindeteu an dieser
Front und deutsche Truppen kämpfen
dort. Seit Italien am W. Mai 1915
aus deni Dreibund austrat und dann
Desterteichiungarn den Krieg erklär
te, ist das Verhältnisz zwischen
Deutschland und Italien ein recht ei
genartiges gewesen. Italien nahm
gegen seine früheren Verbiindeten
Partei, lebte aber bis jett mit
Deutschland in Frieden Bevor Ita
lien gegen Oesterreich losschlug, be
mühte sich Deutschland, die Neutrali
tät seines bisherigen Verbiiudeten zu
erhalten, und sandte zu diesem Zweck
den Für-en v. Vülow, einen der fähig
"sten deutschen Staatsmänncr und Di
plomaten, als Botschafter nach Nani.
Es aelang dein Fürsten v. Mitein
den Ausbruch der Feindselialeiten
zwischen Italien und Qesterreich eine
Zeit lang zu verhindern Als er je
doch sah, das; ein Bruch unvermeidlich
war. richtete er seine Bemühungen
daraus, den Frieden zwischen Deutsch
land nnd Italien zu erhalten. Er
vernnttelte den Ablchlnsz einer beson
deren Vereinbarung, nach der im
Falle eines Krieges zwischen Oestev
reich und Jtalien Deutschland nnd
Jtalien sich verpflichtetem das Eigen
thum und das Leben ihrer Staatsan
gehörigen in den beiderseitigen Län
dern zu respektiren Für Dentschs
land bildete diese Abniachung den
Schutz von Eigenthum im Wertlle
von vielen Millionen Dollars und für
Italien die Sicherheit von 30,()0(l
italienischen Unterthanen in Deutsch
land. Seit der Pariser Konserenz im
Februar änderte sich die Situation.
Jtalienische Trnppen waren ans an
deren Kriegsschaupläyen nothwendig
auch hatte Jtalien versprochen, keinen
Separatsrieden zu schließen, und eine
Kriegsertlärung an Deutschland war
nur mehr eine Frage der Zeit Jn
der nächsten Zukunft wird Jtalienv
Kriegeertlärung wahrscheinlich Ein
fluß ans die militiirische Lage haben.
Bei längerer Dauer des Krieges mag
Italien jedoch eine wichtigere Rolle
spielen. Aus dem österrrichischen
Kriegsschauplatz findet Italien nur
siir ungefähr seine halbe Armee Ver
wendung nnd lann deshalb von jetzt
an überfliiijige Trupp-en nach allen
Fronten schicke-r Andererseits- kam-.
Deutschland jetzt auf Zeiten Bester
reichs in den ösusrreichischitalieni
schen Feldzug eingreifen. nnd je nach
den Plänen der Obersten Heer-thu
tung entweder dort die Leitung der
Operationen übrrnelnnen oder Trnn
pen dorthin senden, wen dies nöthig
befunden werden sollte
Missetute in Russland.
Aus Berlin: Jn weiten Gebiete
strecken von Sibirien sowie dem
llral innd DoiisDistrikt im Siiden
Russland-s ist die dies-jährige Ernte
ein vollständiger Mißerfolg Die
Ernte ini mittleren Russland ist even
salle durch anhaltenden Regen theil
weise vernichtet worden. Man sieht
sük den kommenden Winter großem
Elend entgegen.
filtumänien erklärt Listen-eitl- den
Krieg.
i Aug Berlin: Es wurde hier a«n
iMontag ossiziell bekannt gemacht,
sdaß Runiänien eine Kriegserklärnng
Ean Oesterreichsllngarn erlassen habe.
Ferner auch der Türkei nnd Vulga
« rien. Sogleich trat der deutsche Bun
desratli zusammen und erklärte den
Krieg an Nuinänien Dem rumnai
» schen Gesandten wurden die Pässe zni
gestellt und derselbe hat Berlin, de
reits verlassen. Aus Vudapest wird
berichtet, daß der.kuniänische Mini
sterpriisident sich schließlich entschlos
sen bat, die Neutralität auszugeben
und Rumäniens Schicksal uiit demje
nigen der Ententemächte zu vereini
gen. Das Volk wurde bereits schon
lange durch englisches Gold beein
sluszt. Italiens Kriegserklärung
an Deutschland inag den Entschlus;
des rumänischen Ministerpräsidenten
beschleunigt haben
Durch anäniens Eingreisen in
»den Krieg sind 15 Nationen im Krieg
.verwickelt; möglich ist es, das; Rnniai
Iniens llriegserkläkung aus Griechen
kmnd einen gewaltigen Sinnen-l ina
schen wird. Der Einfluß Russland-s
»und Englands ist unverkennbar.
Deutschland fürchtete nicht mit Un
srecht. dasz Rumönien sich, nachdem
jdie Russen die Bukowina eroliert bat
iten und die Truppen der Alliirten sich
;zur Erösfiiung einer großen Offen
Isive aus der Balkanlialbinsel anschick
Eten. den Enteiiteinäsliten anschließen
’wiirde. Es hängt seht viel von Feld
snun-scholl Mackensen ab, der dortselbft
»niit seinen Arineen opekirt Es inag
der Fall nun eintreten. dasz die Vul
garen gezwungen werden, sich ans
issriechentand zurnctzuzichein um ihre
inördliche Landesgreme gegeti einen
Einfall rinnänischer Truppen zu schli
tzen. Jedenfalls werden kuiniinische
Truppen sich mit den in der Buso
:wina operirenden russischen Truppen
Eber-binden und dann ein starkes Heer
jnach Transsylvania toersen, welch
»öfterreichisches trronland von Ruinös
snien schon längst init gierigen Blicken
fbetrachtet worden ist« Der Haupt
Igrund, weshalb Rumänien sich aus
DSeiten der Alliirten schlägt. ist der,
dasz es die beiden österreichischen
zironländen die Bnkowina und, wie
soeben bemerkt, Tranoshlbania an sich
reißen will.
Eine Nachricht aus Berlin vom
Montag dieser Woche beiant, das; in
niäniens Veitritt zu der Entente den
Krieg verlängern mag, daß dies aber
an dein Endresultat nichts ändern
wird» Die Nachricht, dass sich Nu
inänien in den Krieg gegen die Cen
tralniächte s«.«««1-zt, wurde in Eis-tin
mit großer Siseleiiitihe anigenoxn
men
Lielikuechti schwere Strase.
Die Berufung Dr. Liebtnechts ge
gen die über ihn bei-hängte Strafe
hat dazu gesiihrt, das; die höhere Jn
stanz die Strafe nicht nur nicht ver
mindert, sondern sogar noch erhöht
hat, wie aus Berlin berichtet wird.
Dieselbe beträgt ietzt vier Jahre und
einen Monat Zuchthaiis, sechs Jahre
Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte
»und Ansstoszung ans der deutschen
sArinee
l«Dentschlaud« rüstet siit die nächste
, Fahrt.
Aus Berlin: Vorbereitungen siir
Edie zweite Reise des Handels-wuchs
Tschisses «Deutschland« nach Amerika
ssind im vollen Gange Die mitzu
nehmende Fracht wird im Schiffs
raum ver-staut und soll grösser seist
als die erste, welche nach den Ver.
Staaten besördert wurde. Die
Mannschasx ist willens, auch die zwei
te Fahrt mit-manchem
Der Flrieg mit illumäniem
Aus Berlin boni Dienstag dieser
Woche: Die oberste deutsche Heere-S
leitnng ist entschlossen, einen energi
schen Feldzng gegen Rninänien zu er
öffnen und den Krieg so schnell alLi
möglich aus ruinänisches Gebiet zu
tragen. Deutschlands wußte um Ru
mäniens Absichten bereits seit gerau
mer Zeit und hat aus der Vulkan
halbinsel Truppen in einer Weise
tonzentrirt, um schnelle und wuchtige
Schläge gegen Rnniänien zu führen.
Der deutsche Generalstab beabsich
tigt, sich der Rumänen mit einein ge
ioaltigen Schlage zu entledigen oder
sie doch in einer Weise lahm zu legen,
daß sie binnen zwei oder drei Mona
ten nollständig außer Gefecht gesetzt
sein werden. 80,000 rninänische
Trnppen befinden sich im Anmarschl
ans die Grenze Siebenbiirgens in der s
Absicht, in Ungarn einzusallen. Be-(
richte von gestern aber besagen, daß
sie bei Ueberschreitung des Basses, 13
Meilen von Hermannstadt, gewaltige
Schläge bekommen haben. Indem
der «Anzeiger« diese Nachricht in den
Druck bringt. wird sich schon an der
Grenze Rumiiniens eine große
l
Schlacht im Gange sein. Die Rumäs
nen haben schon vor der Kriegleä
rung an der Grenze Siebenbiikgens
ein großes Heer zusammengezogen
aber die deutschen und österreichischen
Irubpen sind der Situation gewach
sen.
Die Lage an der westlichen Freud
Aus Berlin: Auf dem westlichen
Kriegsschauplatz setzen die Alliirteus
ihre Angrisfe in der Picardie sort,«
aber dieselben bleiben so erfolglos
wie die früheren Tie deutsche Front
bleibt unerschüttert und die Briten
und Franzosen vermehren bei ihren.
Verstöße-n nur ihre Verluste, ohnel
daß ev ihnen gelingt, die geringsten
Vortheile zu erringen. Auch vor
Verdun haben die Franzosen wieder
hofk ihre erfolglosen Gegenangrisfe
aufgenommen, wurden aber mit sehr
schweren Verlusten wieder zurückge
schlagen. Den Franzosen isteo niit
schweren Opfern gelungen, endlich
das lange heiß niustrittene Dorf
Maurepas in ihren Besitz zu bringen
aber siidlich von der Lrtschast, biss
zur Somme, wurden sie iiberall niit
schweren Verlusten zuriictgeschlagen.
Die Situation im Osten.
Aus Berlin: Trotz enormer Ver
luste setzen die Russeu die Angrifse
gegen Feldinarschall von Linden
bnrgs Front sowie in den starpas
then gegen die Frout Erzherzogs
starl fort, allerdings niit wenig Er
folg. Bei Szelov nnd Tobel wurde
der Feind ain Stochod niit blutigen
stopfen zurückgeschickt, doch erneuerte
er seine Angriffe und es entwickelt sich
dort setzt eine heftige Schlacht, deren
Ausgang unbekannt ist« Jn den
stampfen unt Staniglan haben die
russischeu lttardereginienter deriuaszenl
schwere Verluste an Lssizieren und
Mannschaften erlitten, daß diese Rel
gituenter von der Front zuriickgezo
gen werden tuusztein Nicht weniger
als l:i,595 Offiziere und Mann sind
dort allein theils getödtet nnd theils
verwundet worden. Die Osfensive
der Rassen aus der ganzen Zrout von
den Pripetsiiiuvfen bis zur rnuujni
schen Grenze ist zusammen gebrochen
und die verbiindeten Arnieen treiben
den Feind bei ihrer erfolgreichen He -
genossensive an lusrschiedeuen Punkten
zurück. Vom Storhod bis zu den«
starpathen haben die durch enornies
i
Verluste erschöpften russischen Hot·
den ihre erfolglosen Angrisfe aufne
aeben und ans ihrein linken Fliigel
werden sie von den Etreitsräften des
Erzherzogo start Franz Joseph von
einer Höhe nach der anderen zuriick
geworfen. Auch in Wollwnieu nnd
Lst Galizien ist die rnssisiiie Lfsisn
five nicht wieder ausgenouunen tvor
den, und die Initiative befindet sich
nun nicht nur in den slarpathetn son
deru auch zwischen diesen nnd den
Pripetsiinipfen in den Händen der
Verbiindeten
Angrisse aus beide Flügel der Alliits
teu.
Aus Berlin wie Bulgaren haben
schwere Angrisse aus beiden Flügeln
der AlliirtensArnieen in Griechenland
eröffnet nnd heftig-e Kämpfe sind an
beiden Enden der tö» Meilen langen
Schlachtfront im Gange Die Vul
garen, die von deutschen Truppen un
terstützt werden ,l)aben eine Reihe
neuer Stellungen iin Sturm erobert,
alle biegenangrisfe von Franzosen so
wie Serben abgeschlagen nnd rücken
gegen die griechische Hafenstadt Ka:
bala vor· Die Erobernng von Flo
rina und der Anmarsch der Bulgaren
auf Kavala haben in Athen theils
Unruhe, theils Bestiirznng hervorge
rufen; Die griechischen Garnisonen
in Wedeazedonien sind von den
angaren bereits sur Räumung der
von ihnen besetzten Fortg aufgefor
dert worden. Es sind in Saloniki
ietzt auch italienische Truppen gelan
det worden. Die deutschen und buls
garischen Streitkräste rücken unauf
haltsam in südlicher Richtung in
Griechenland vor. lieberhaupt ent
wickelt sich die Osfensive auf dem
Vulkan, mit der die Verbündeten die
Pläne der Alliirten durchkreuzt ha
ben, rasch und ersolgreich weiter. Das
ganze Gebiet westlich vom Osttowoi
See ist bereits vollständig von den
Serben gesäubekt Auf dem rechten
Flügel dringen die bulgarischen
Truppem von denen die Franzosen
über die Struma geworfen worden
sind, gleichfalls ersolgreich fort.
Immer kritischer gestaltet sich die
Lage der Alliirten auf dem Vulkan
nnd die deutschen und österr.-ungari
schen Trnppen setzen ihre Osfensive
siegreich fort und fiiliren Schlag aus
Schlag.
Franzosen ermorden alle lebendigen
Gefangenen in bea Schild-n
gräbety
Aus Berlin: Es wird die entsetz
liche Behauptung gemacht, daß die
Franzosen eine neue Truppe einges
fiihrt haben, deren einzige Obliegen
heit es ist, alle in den eroberten
Schiitzengräben lebend angetroffenen
deutschen Soldaten mit Messer-t, Re
volvern und tdaudgranaten zu ermor
deu. Dieses neue Kampfsysteni ist
die feigsto und siagrauteste Verletzung
aller Gesetze bis auf die Gegenwart
Jn den französischen Compaanien
werden bestimmte Abtheilnngen ge
bildet, mit dein anødrücklichen Be
fehl, hinter den eroberten Schiivens
gräben zu bleiben und alle noch le
benden Deutschen zu tödten. Diese
Tritt-neu beißen »Nettoyeurs« tAusi
kehrer). Jeder Mann wird niederge
inacht, nnd diese furchtbare Schläch
tetei findet auch auf die Verwunde
ten Anwendung Jeder wird erbar
ntungslos erstorben oder erschossen.
stindesmorde biinseu sich in den von
Britcn besebtktn Tisttikteih
Aus Paris mird berichtet: Die
Zahl der tiindeduiorde bat in den
letzten Monaten in Habt-e, Diinkir
chen, Sazebroul und anderen bon den
britiscben Brunnen besetzten Ztädten
in erschreckt-Wer Weise überhand ge
nommen Tu- Vehörden non Dun
kirrben haben daher beschlossen, Fin
delbäuser eiiizurirlitmi. in denen Miit
ter ihre neugeborenan Kleinen abne
ben können, ohne das; sie ihre Identi
tät zu verrathen brauchen.
Ernteanesinnen in Polen gut.
Aug Berlin: Eis bildet siir die Be
bölkerung dest- besetzten Polen einen
gliittliebeu Lisetsdetuiutt das-. die
Ernteansfitbteu als iiberaucs aiinitig
bezeichnet met-den können. Als die
deutschen Trutmen dass Land dnribzo
nen, fanden sie nur rauchende Iriiin
nier bor, da die Russen ani dein
Iliiicktnege alle Ztijdte nnd Ortschaften
uiedergebmuut hatten. Zeitber ha
ben die deutschen stiehorden in jeder
Veziebuna Ordnung aus«-s dein Ohno-:
geschaffen
Fleischrationeu in Deutschland gr
einger.
Ane- Verlint Die deutsche dsiegie
rung bat int« die Bevölkerung itu
ganzen Reiche tnnn L. thlsbet an di-.I
Ausgabe hou Fleischtarten bersiigt.
Dieselbe berechtigt jede Person siir
ein halbe-J siilogrannn Fleisch per
Woche-.
E -
(Fortsetzuna auf Seite 8.)
Schul - Angelegenheiten.
Jn den letzten Sinungen des
Zchulrathg laan wieder wichtige
Sachen zur Verathung vor. Das
mehr und mehr sich ausdehnende
Schulsystem unserer aufblühenden
Stadt Grand Island macht immer
neue Anforderungen und Vergröße
rungen unserer Schnlhäuser noth
wendig. Der siidöstliche Theil der
Stadt, welcher sich dichter ansiedelt,
mird in allernächster Zukunft ein
Zchitlhaus» benöthigen. Jn letzter
Sitzung wurde der Schulbehörde ein
Angebot gemacht von R. J. Gill
von Lot 8, 9 u. 10, ein Flächenraum
von 80 niei 282 Fuß, zum Preise von
31500 Diese Angelegenheit wurde
dem Comite sür Grundeigenthum
überwiesen Herr Menck brachte die
elektrischen Leitungen der verschiede
nen Schulhänser zur Sprache. Eint
ge dieser Schulhäuser wurden schon
vor einer Reihe von Jahren mit elek
trischen Leitungen versehen, deshalb
sei es nöthig, eine Jnspektiou vorzu- J
nehmen, was auch zur Ausführung
empfohlen wurde.
Jnsolge des Krieges in Europa
sind Schulutensilien zu enormkn
Preisen gestiegen, jedoch wurde durch
die Donald Co» welche die niedrigsten
Preise offerirte, sechs Gros Bleistifte
bestellt. Dr. Leavitt, welcher dem
Chicago Universitäts - Departement
angehört, wurde beauftragt, eine
gründliche Jnspektion unserer Schul
häuser vorzunehmen, nnd sollen zu
diesem Zwecke die dazu nöthigen Aus
lagen erlaubt werden. Die Frage
der Lehrergehälter wurde des Weite
"ren erörtert und von Herrn Julius
Bock wurde besonders betont, daß
verschiedene unserer Lehrer in Nach
barstädten Stellungen infolge höhe
rer Löhne angenommen hätten, wes
wegen verschiedene Vakanzen in un
serer Lehrerliste entstanden seien.
Sekretär Sinke wurde beauftragt,
Erknudigungeii bezüglich der Gehäl
ter von umliegenden Städten zu er
langen uiid iii nächster Sitzung dar
iiber zu berichten.
Die Gehälter der verschiedenen
SchulgebäudeiVernialter wurden fest1
gesetzt wie folgt: Dodge-Schule-Jani·
tor 890 für 9 Monate und 880 für
drei Monate HowardJanitor 580
fiir 9 Monate, 870 fiir drei Monate.
Was-mer, 855, Hochschule 8100 für.
Si Monate, 880 fiir drei Monate;
JefsersonsSchule, 875 fiik 9Monate,s
stiz siir It Monate Platte, 855 für;
l) Monate, Ist-? für 9 Monate. Lin T
colii, sitt Es nmrdeii noch verschie-?
dene unbedeutende Sachen verhan
delt, unter Anderein auch einige Va
kanzen gefüllt.
Noch ist nichts zn bemerken über
ein besseres System des deutschen Un
terricht-I in den hiesigen Schtileitj
Tor Unterricht in diesem Fach ist in
vergangenen Jahren sehr tiernachliis "
sigt worden. Die Lehrerinnen fiir
den deutschen Unterricht können die
Arbeit nicht zur Zufriedenheit beniät »
tigen. Infolgedessen verlieren die
Studenten dass Interesse am Stiisi
diiini in diesem Sprachfach Es wart-?
wohl nothwendig, Fachmänner her-;
aiiznziehem um passende Empfehlun
gen iu der Sprachlehre vornehmen
zu lassen. —
—-— An den Folgen einer Vlutver
gifting ist am Samstag Nachmittag
die lsiattin von Herrn Herni. Schirm
nianii im Allgem. Hostiital im Alter
non etwa-J iiber lil Jahren verschu
den. Sie war am l. Juli bis-«- gi
lmreiL Außer ihrem granigelieugteii
hHatten liititerlas;t sie zttiei Söhne so
niie setiiszs Tonnen die ihr vorzeitige-J
Hinscheiden lietraiiern Dass Vegriih
nis; fand am Dienstag Tismtmiiftag
tioiu Ti"iiiierltiiiiiis, eine Ellteilts tiiird
lich titiii »so-nnd statt iiiid fand die
irdische Stille der ’!kei«iitii·he::eii aiii
dciii Ist7i·i’hhai zii W
f’itiiit«it."1l-te. ddisrrii S."li;iiin«-tann nnd
disii niederm NRitttsrliliisheiititi aniiiii
liai de—:- herlieii Verlustes iiirfcrc til-C
richtig litiiideltsiiz!
-
«i«:«x·;— ilsre i»t it
- Veritaiideiiineisden! —- Tone isi
dass Höchste dast« schiinstts lnestihl ans
Erden. — Das ist es, wac- seder tief
angelegte Mensch anstrebt, ohne esz zu
missen. — Liebel — ist das iticht der
Drang, verstanden zu werden nnd
fselbst zu verstehen?
Städtische Erkiguissc.
In der Sitzung des Stadtratbgj
vom l·)«. August wurde ein Berichts
der Bund Compami verlesein morinj
aesaat wurde, daß Ford, der Contracs l
toruon der ,.Dollar-Wan« Pflaste:
runa an sti. -l. Straße-, versprochen
habt-, die nötliiaen Reparaturen zu
machen, und full-:- er dies versäume-l
werde es die Gesellschaft besorgen,
welche die Garantie geliefert hat.
U. P. Rmvalt Horth ersuchte um
die Erlaubniß, ein Bahngeleise über
Sncamorestrafze legen zu lagen für
die Yost Lumber Eo.
Mayor Ryan lenkte die Aufmerk
samkeit auf die 10 Prozent Herabse
sung von allem Grundeigenthutn in
Grand Jsland durch die staatliche
Ausgleichungsbehörde und warnte
die Comites bezüglich der Ausgaben
fiir das laufende Jahr. Die unaus
bleibliche Seiner-Frage an der Stelle,
wo die städtischen Abzuysröhren in
den Wood RiVer laufen, brachte neue
Pläne zum Vorschein, welche Herrn.
Hehnke erläuterte. An der Stelle
wo der Ausfluß der Abzugsröhren in
den Fluß einmündet, fließt bei nied
rigem Wasserstand kein Wasser-, ver
breitet infolgedegen einen widerlichen
Geruch. Auf Anregung vom Vor
sitzer des SewersComites, Herrn
Vroadwell, wurde in einer früheren
Sitzung des Stadtratlss beschlossen,
das Flußbett an der Sewerseite tiefer
zu machen, um den Abflusz des Aus
laufs zu beschleunigen Herr Küster,
welcher sich an der gegeniiberliegen
den Seite des Flusses angebaut hat,
widersetzt sich diesem Vorhaben und
verhindert init alle ikjln zu Gebote
stehenden Mitteln, das Wasser des
Wood Niver Flusses ganz von feiner
Seite wegzuleiten Nun haben sich
einige Mitglieder des Stadtraths mit
mehreren Bürgern nach dein Platze
versiigt und glauben, mit verhältniss
niäßig geringen Kosten, im Einver
ständniß mit Herrn Küster- deni Ue
bel zu steuern. Der Plan ist, den
Fluß unterhalb des Kiister’schen
Schlachthanseg abzndämmen und den
Wasserlauf zum nördlichen Kanal zu
führen, ioo die Ahzugsriihren des
Seiner einlaufen, und damit würde
ein Abfluß fiir alle Zeit gegeben.
Aus diese Weise würde das Problem
für alle Zeiten und für beide Par
teien zur Zufriedenheit gelöst wer
den. Diese Angelegenheit soll nun
in einer Spezialsitzung erledigt wer
den«
—- Jn der letzten Zeit hatten wir
fortnidables Herbstwetten anginiehine
Tage und tiihle Nächte Der leiste
Sonntag hauptsächlich war wie ein
sonniger, goldener Oerbsttag und der
Schreiber dieser Zeilen wurde hin
ausgetrieben in den Wald, woselbst
er fiinf Stunden verweilte Das
Wetter machte einen herbstlichen Ein
druck, aber der Wald prangt noch ini
frbiinen grnnen Vlättersclniiurk. Ini
Wald selbst schien schon die herbstliche
Stille K« herrschen. In fiinf Stun
de» - keine klilenschenseele zu se s
b... ..r Friede unter dein Uanbdaeh·
wurde nicht durch den fröhlichen!
Lärm der Menschen entweiht. Nurs
hin nnd wieder der Ruf einer- Vo ;
geles, das behende Ouschen eines Eich Z
hörnchengs durchdie Thurme nnd driit
ben iin Farnibaniz dass Filabbern der«
Thiire und dass Martern eine-J Online-. I
Zonsi heilige Stille Noch haben wirl
Zunnneiz aber der Herbst riickt inl
bedenkliihe Nähe und bald wird fiihl
ainh der sent noih siittgriine Waldf
färben und fein bunte-J Kleid nnle i
AUL l
- Jllsti Frnnk Erlilsigntann inniv
hier am tlilontng rllknrgen an Wrilnnt ;
ums-»s- entlnna fu«-U irlsente is-- Pferd
bor zwei Tllntnnixbilen und schlug
alle-. Dabei blieb der eine Qui dei
Tkneresz akn Vorderendr dri« LlLogrnsJ
lsiiirgen nnd das Yliserd wir-Wirte fo
dann uns dre« Beine weiter-. Bei dei«
Eifenlnilinkienznng fuhr dir-«- Nrfiibrt
gegen den SeitenweiL ein Rad brinhL
ab und Wen Zihlagniann wurde niit
großer Vebeinenz ans die Etriase ae
morien Mit Ansnalnne einiger
Abschiirfnngen lief Alleg- gliicklich ab.
— Nicht wag der Mensch anhat
sondern was er in sich hat, macht den
Menschen.
s— An den Folgen von Kugelwuns
den. die ihm ein gewisser John Cat
ter, der seit einigen Jahren hier is
der Stadt wohnt, in den Leib jagte
lIegt Frank Foule Sohn von Wink
Naush Besitzer der litraiid Js
»Taiji Lilie-C schmerverwnudet danie
der. Die That bildet den Racheaki
eines jähzornigen Vater-J, der in sei
nem sähzorn iilier eine ungehorsam
Tochter sich zu der liedauernswerthes
That verleiten ließ. Die Sache soll
sich folgendermaßen verhalten: Am
Sonntag kamen zwei junge Leute in
sein Haus und baten ihn, zu erlau
ben, daß seine Tochter sie nach der
Kirche begleiten dürften. Dies ver
weigerte er anfangs, gab aber später
die Erlaubniß. Als er aber in der
Kirche die Tochter nicht fand und er
sich überlistet sah, erwachte in ihm
der Zorn; er nahm ein Gewehr und
begab sich auf die Suche. Die jun
gen Leute waren im Automobil, in
Begleitung eines anderen Mädchens,
nach Schimmers Lake gefahren. M
sie am späten Abend zurückkehttss
und Fel. Carter das Taxi verlassen
hatte, trat ihr Vater auf den Lenker
desselben zu und attackirte ihn mit
dem Gewehr, ihn am Kopfe verle
tzend Er sprang heraus und suchte
zu fliehen, als er aber sah, daß Frank
Roush geschossen war, lief er zurück,
hielt den Lenker des Taxi an und
liesz den Verwundeten nach Hause
bringen. Carter wurde am Montag
im Polizeigericht vorgefiihrt und un
ter der Anklage des Schießens mit
böswilliger Absicht unter 8500 Bürg
schaft dem Gericht überwiesen.
— Am Sonntag fand unter gro
ßer Betheiligung das Begräbnis des
so plötzlich und unerwartet verstorbe
nen hiesigen Polizisten Fritz Hinc
statt·,. und zwar vom Trauerhause
an westl. 8. Straße aus. Den Lei
cheugottesdienst hielt Pastor Lipe ab
und die hiesigen Vereine, denen der
Verstorbene als Mitglied angehörte,
der Plattdeutfche Verein und der
Liederkranz, der Orden der Hek
inannssöhne und die gesammte Po
lizeimanuschaft, gaben ihcn das letzte
Geleite zum Grabe Es war eines
der größten Begräbnisse, die hier je
stattfanden. Herr Hintz war aiu M.
Februar 1857 geboren, erreichte also
ein Alter von nicht ganz 60 Jahren.
Jn Mecklenburg, Deutschland, gebo
ren, ka mer schon als Fiind nach Amo
rika und wuchs im Staate Wiscon
sin auf, von wo er ini Jahre 1880
nach Grund Island kam. Beim Be
ariibnisz waren folgende answärts
soohnende Familienglieder zugegen:
Die Töchter Frau Jda Jörgenseu so
wie Frau Otto Zchmidt von Nemah
Wis. Ferner die Schwester Frau
Eophie Oaase sowie Otto, Theodor
nnd Heurn Wrehe non Ashton, Mel-»
resp. sieeline Wyo» Brüder von
Frau Kinn
——-- Die TlIcitqlieder des Frauen
Vereiugi des deutschen Landtoehr Ver
eian hatten sich ain Eonntasp den 27.
August, sehr zahlreich iin Heini von
klieiiner Damean eingefunden, um
eiuiae fröhliche und unterhaltunasi
reiche Stunden zu verlehen Bei
reichlichen Erfrischunaeu unterhielten
sich die Illuwesendeu auf das Ange
nehinste, und den Höhepunkt der
Fröhlichkeit hildete der Umstand, daß
die Brust-sehe Kapelle auf der heitereu
Zeene erschien und einige patriotis
iche Etiicke zum Besten gab. Der
Tanieniusreiu iiihlt sich der Kapelle
neqeniiher infolgedessen zu besonde
rem Tauf verpflichtet und nicht zum
Weumilen auch Herrn und Frau R.
Hamen-J fiir die schone Unterhaltung
und ieiue Vewirlhuna
4
sku den Schlochtluiusern in Chi
eoain .-ll., in lsiisl Et. Lunis-, Pittsi
mit-a und Judiauapolici aina dieser
Tage der Zitiineinepreiss auf 2511330
inr Hundert Pfund Lehendaeiuiilit in
are Oeluh dir höchste Preis seit dein
Wiiraerlriew Hiindler sagen eine
weitere Zteiaeruna auf Lillzk ini Sep
ienilier Vorauss. Eine weitere Preis
steiaernna wird auch siir Bohnen er
wartet, die bereits non 5 auf 11 Ets.
dass Pfund ini Xileinverkaus gestiegen
sind.
—— Nehine man manchen Menschen
ihren Dünkel, dann bliebe unqcmeiu
wenig von ihnen übrig.