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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 27, 1916)
——— n- eesnae tin. CEine deutsch - americanischc Geschick-sein von E. FriesJ Er ioar schon langst kein Deut scher mehr. Und es hatte Zeiten ge geben, wo er aus die Feststellung die er Tatsache großen Wert legte. Denn Sohn B. White yatte dein alten Va terlande einst grollend den Rücken ge wandt. Seinen ehrlichen deutschen Namen in einen englischen zu ver wandeln, hatte er sich vielleicht auch noch weniger besonnen als viele an dere vor ihm, anb ebenso schleunig hatte er seine Nationalität mit der amerikanischen vertauscht. Nicht, daß er etwas zu verbergen gehabt hätte. Er war, wie das in ben besten Fa milien vr«rtommt, ein bischen aus der Art geschlagen. Dem alten Kupfer schrnied Weis-, der sich vorn einfachen Arbeiter zum Fabritanten and mehr fachen Hausbesitzer emporgearbeitet hatte, fehlte sür bie leichte Art, wie. sein jüngster Sohn das Geld durch die Finger gleiten ließ. einfach jedes Verständnis. Das gab den Grund zu« Meinungsverschieoenyeiten,bie schlies lich zu Johns etwas unsreiioiulger Iiebersiedlung nach New Yort subt ten. Noch heute, nach zwanzig und mehr Jahren, war ec ihm niapt wog lich. ganz ohne Groll daran zu den ten. Wie hatte die Mutter getiiienl Die Mutter! Ein ivelses Lächeln spielte uin den fest zusammengepresz ten Mund des reichen Hausherrn. Ein stilles Leuchten glvniin in den blauen Augen aus und verschönte das scharf gemeißelte Gesicht seltsam. Da war es wieder das Gefühl, das seit deni Ausdrucks des Krieges mit zwingen der Gewalt in seiner Seele ausge standen ivar und sich aus teine Weise unterdrücken ließ. Es rüitelie an seinem Versen und schrie ihm in die sOlsrem Auch Du bist Deutscher! Die Sache wäre ganz einfach ge wesen, hatte Joyn B. White nicht eine ameritanische Frau und einen edeusolchen Schwiegervater gehabt. Mit der Frau wäre er zur Rot fertig geworden, aber aus den alten Herrn tssaiie er entschieden Rücksicht zu nehmen. Alle-, was er ivar und besaß, derdantte er W. O. Maxivell, der in seinen Geschäften noch immer ein selsr bedeutendes Wort mitzure den hatte. Jininerhin hatte er iisii «icht daran gehindert, seiner Vater stcedt zur Linderung der Kriegsnot eine bedeutende Summe zur Ber fügiing zu stellen. Das war ader einstweilen alles. Denn ini Herzen war W. O. Max-well, wie sast alle Umstilaney aus Seiten der Feinde. Und niiii waren heute Briese aus Deutschland gekommen: der Dante bries der Stadt Atteniircheii niit dein Rai-siegel, ader dann auch von drei Geschwisterm die nach in der Hei inat ledten. Wie ein Kind sreiiie sich John B. While aus ihre Er giässr. Die Spende mußte doch mach iig eingeschlagen haben, daß sie alle drei zugleich schriedeni Frau Brenda sieette den Kopf zur Tttr derein. Als sie den Gatten allein sitt-, trat sie ein. Sie war aus ihrer Margensalirt in der Stadt und lam, wie stets, toenn sie in der Ratte war, aus einen Augenblick heraus. Die teizende Blondine, mit äusserster let-ganz geriethen setzie sich leicyt aus die dreite Lehne seines Sessel-« »Mit-s aus Deutschland-« forschte sie net-gierig und toandte ihm tragend itZte strauleiiden grauen Augen zu. Er iiielte, und si. schnitt den ersten liinsiyiag aus. Mit raschem Blick umsng er die turzen steilen. Eine leise Enttäuschung wollte in ihm aus steigen. Die Borsieude war doch want, wie meinan itn Leben, das Beste gewesen! Ave: dann tnußte et lachen, und sein Vetgnugen wuchs mit sedetn weiteren Pries. Verstand tiislos sah seine Frau ihn an; sie idtiiiie ganz gut Deutsch« aoer sie sah teineti Grund zuiii Lachen. »Mir scheint, si. waschen Dir den Raps-« sagte sie .-:Ja3 ist es gerade, was mir Spaß mucht«, erwiderte er· «Die Menschen ändern sich doch nicht. Wie vor Zu Jahren stehen sie «-ivhi«stig ner mir. zwischen den Zeile-i sprechen sie inir ihre Illiszbilligung aus über die Ver schwendung —« Zwischen den Zeilen kann ich es bei Bernhard wirklich nicht nennen', lächelte sie. »Ja der! Er ist der Weibchens sanatitee wie als Junge. Es ist di rekt löstlich: Johti B. White — niitßte das sein? 20 Jahre hauen »Dir Deine Nameusättdetung gehet-n Ieyalten, und nun mußt Du sie in die Welt pasatinen, in dein Augen dilet, ivo wir in Deutschland uns aus und selbst besinnen und die Auslan deeei abttinz Davon abgesehen, bin ich überhaupt nicht siir die öffent lichen Spenden « .· -«Die Pnntte sollen vielleicht das lde bedeutet-, was Deine Schwester inttha init .l5,yaeity degins at honte« ztt msteyen geben will«, inein te Im spenden «Mdgliy. Auch til-tin hat eine Wisse Mag eslschleth Sie W anscheinend use drei ganz gut ARIEL-I- Ideeßesagenes .-..-"ssz III .»Mtplt·zts3d·-z »Die Geschäer sind gläwend. Ich» werde also an Hemmn- fifnfzigtauiz send Mart schicken nnd ihm sogen. er solle sie nach Guidiinlen verteilen«. »M) —- Du willst es ihm iiverlass ferti« « »Ja diesen ernsien Zeiten muß man ein bischen Vergnügen zu et yaichcn suchen, wo man es findet. Jch weite, er gibt niemand etwas ab«. »Ist er so egoiftifch?« »Er aß die Kirjchen allein anf, die Vater für uns alle getaqu hatte —" »Ok; —- soI Aber was wird mit den andereni« »Ja acht Tagen schicke ich an Mar tha dieselbe Summe —« »Und was glaubst Du« daß sie iun wier Frau Beenda sing an, sich für die Sache zu erwärmen. »Sie gibt alles den anderen und nimmt nichts für sich —- sa war sie früher«. »Und Bernhard? Was wird mit Bernhard-P »Der kriegt wieder nach acht Tagen ebensooieL Aber für ihn kann ich mich nischt verbürgen. Er ist ein Idea lit —« »Ich denke, das sind alles« .Mehr oder weniger, Bernhard am meisten«. Die Geschäfte zwangen John B» im Lande herumziireisetn Seine Fir ma gehörte zu denen, die den Fein den Dirtschlands Waffen und Mani tihn lieferten. Es lag wie ein dump ser Druck aus seiner Seele aber bis seht waren alle Versuche, seinen Schwiegervater davon adzubringem gescheitert· Nun verfolgte er beson dere Pläne. Es verging eine Reihe von Wochen, ehe John wieder ge mütlich bei seiner zjrau am reich vesetzten Frühstünstisch sitzen konnte. Sie legte vie Briese seiner Geschwister vor ihn hin, die inzwischen eingean sen waren »Wie man sich doch irren kann-", sagte er ganz beschämt. nachdem er das Schreiben seines alteslen Bru ders gelesen hatte «Btieioi Hat er .geteilt«i« rief Frau Brenda interessiert· ,Dat weniger!« lachte ihr Gatte. »Aber nach der Erfahrung mit den Kirschen hatte ich gedacht, er würde das ganze Geld für sich oehnltrn". «Nun undt Was hat er getan?« drangie die schöne Frau. »Ur hat für mich Kriegsanleihe ge tanft«. »Jawohl! Das ist ja rührend — Du rennst ihn offenbar nicht besser als michs« Er üperhörte den Vorwürf. »Man vergißt immer, daß andere ebenso gut die Fehler ihrer Kindheit abzu srreifen suchen wie wir selvst«, sagte er nachdentlich. Er überflog Mar thas Brief. Auch sie enttäuseht mich'. fuhr er lächelnd fort. »Sie nimmt allerdings nichts sür sich, aber alles sür ihre Kinder .—— vorausge setzt, daß ich das Geld nicht selvst brauchte, wenn wir Krieg mit Jst-im den-innrem Einsiweilen hebt sie es für mich ans«. »Bei-mach cnuszte es ihnen doch noch gut gehen, trotz des Krieges-", sagte Brendcn Sie wollte noch eine spottische Bemerkung machen, aber sie fühlte, wie Tränen in ihre Augen schosien. Sie hatte ihre Rührung noch nicht ganz ubercvunden, da lach te ihr Mann laut aus. Er hatte den Brief seines jüngsten Bruders in zwischen gelesen. «Sagt’ ich’s nicht, laß Bernhard am unverrchenbarsten ware? Er nimmt das Geld dankend an, um eine Hypothek, die ihm ge kündigt worden ist« adzulösen —« »Und von ihm behauptest Du, er sei der größte Jdekilist’t« ries seine »Frau fast vorwursscolL »Das halte ich auch aufrecht. Zu nächst ist er der einzige, der teilt. Hin-e nur, was er schreibt: »Damit wurde das Geld auch unseren Ge schwister-is die mit mir zusammen das haus besitzen, zu Gute kommen. Ader nur, wenn Du mit die eidesstattliche Versicherung geben tannst« daß Du tein Zeriegsmateria an die Feinde lieferst. Sonst mag unser altes lie bes Elternhaug lieber in fremde hän de gehen«. Jhre Augen wurden weit. So we nig sie sonst von den Geschäften wuß te, darüber hatte sie doch in den letz ten Monaten manchej gehört. »Das tannst Du Doch gar nicht verspre chen«, sagte sie ängstlich. »Ich habe heute einen Austrag von Frankreich sür anderthalb Millionen abgewiesen«, sagte er ruhig. »Und was sagt Vater daqu« Sie war ganz tleinlaut geworden. »Da ich Beziehungen angelnitpst have, die ihm noch bedeutenden Aus triige siir Amerita sichern, wird es ihm recht sein« Sie legte den Arm um seinen hals: «Jch glaube, Du bist auch ein Jdealtst«, slissteree sie zärtlich. Er drückte sie an sich. »Nicht ganz', meinte er, »nicht so, wie die da drüben. Aber ich bin immerhin ihr Bruder . . . bloß man vergißt hier zuviel davon.»« M M MMOII Iw. Jn einer tn Deutschland herausge ebenen sozialdemokratischen Zeit-l rift wurde unter der UWsi:I «Russische Stichproben«, ein Artikel« veröffentlicht, in dem Einzelheiten zur Chartrtteeisterung der russtschen Kotruptiotn selbst unter den Frauen. Tmitgeteilt werden. Da ist zunächst die reizende Geschichte von Frau Su chomlinoto, der Gattin des aus dem fAmte geschiedenen Kriegsministets, Hals «Soldatenbesteierin« —- ste be lsreite Soldaten nicht etwa aus der Gefangenschaft, sondern —- vom lDienst im Heer. ’ »Es wird allgemein davon geredet, Idasz der Kriegsminiftet oder vielmehr dessen Frau im Mittelpunlt dieses schmutzig-en Geschäftstteidens standen. Madame Sachomlinow vegniigte sich nicht mit dem Nutzen, welchen sie aus den verschiedenen Geschäften mit Lie feranten der zahlreichen Kranlenhäus ser zog. .., sie beutete auch das Recht ihres Gemahlo aus, in bestimmtem Umfang die Militörpflichtigen bei einem Stabe einzuschreibett. Wer sich oon der Militärpfkicht drucken woll te« wandte sich unter Vermittlung ei ner bestimmten Persönlichteit « an Frau Ouchomnnow uno zaoire einen fixen Preis, nicht unter 2000 Rube1. Ein solcher Anwarter wurde dann dem Herrn Kriegsminifter persönlich zugeteilt. Daran trat eine bestimm te ärztliche Kommission in Tätigkeit, die regelmäßig die Untauglichleit at testierte. Wer aber den bestimmten Preis nicht zur angesetzten Frist zahlte, wurde auf Grund eines neuen Attestes sofort tauglich gefchrieben.« Aber nicht etwa nur die Damen im Kriegominifterium «arbeiteten« auf diese sonderbare Weise, auch die Herren machten es nicht anders. Die Geschichte von der Zwiebaafabril gibt hierfür ein llaffisches Beispiel. Ein St. Peteröburger Architekt hatte den Auftrag erhalten, den Plan einer großen Zwiebaafabrik einzureichem Das tat er denn auch, aber er erhielt keinen Bescheid, ob sein Entwurf ge nehmigt werden würde. »Als er sich Antwort holen wollte. wurde ihm rnit aller Offenheit erklärt, daß man die swiebackfabrit überhaupt nicht mehr zu bauen brauche, da es gelun gen fei, eine Million Pub Jwieback durch die Geschäftsbücher passieren zu lassen« als wären fie geliefert und bereits nach dem Kriegsschaar-las abgesandt.« Auf dem Bürgermeistertongreß, der in Moskau stattfand. wußte der Bürgermeister von Archangelst auch mit einem recht bezeichnenden Vorfall aufzuwarten. Er hatte die Lieferung für eine Million Pud Steintohle nach Archangelst frei Schiffbord übernommen. Der Auftrag ward von ihm auch pünktlich ausgeführt. Die Staatsbeamten hatten aber hergef fen, die Ausladung zu organisieren· Sie baten den Bürgermeister darum, er lehnte ab, schlug ihnen aber einen Jngenieur vor. Mit diefenr Herrn wurde man aber nicht handelseinig, weil er sich nicht den Abzug von ZU Prozent der Kosten zugunsten der herren Beamten gefallen lassen woll te. Und so lagert die Steintohle noch immer an Schifft-ern Als ver Bur gernieister die Geschichte deni Korn inunitationgminister Deren Ruchlof vortrug, rief dieser nun aus: »Was sollen wir tun? Jn Rußland sitzt überall ein Dies auf dein anverm« Nin-liche- Kensiiberierten-Geld. Bis vor etwa zwanzig Jahren war das-, iin limeritaiiifchen Burgertrieg shergeftellie Papiergelo der Konföbes rierien noch in großen Mengen vor handen. Als eludofität in es noch heute bit und dort zu haben, und noch vor wenigen Jahren hörte man ver einzelt von feiner Benutzung durch «Biiueriifa"nger«; aber ini Vergleich zu fruher ist ei doch sehr selten ge «ivorben. Wohin ist die ganze übrige Masse getornnient Sie fand iii ihren alten Zagen noch eine recht nühliche Ver wendung, und ein Mann in Atlantn, Ga» tbnnte die befte Auetunft dar über geben: denn er hat Mitllisnen dieser Scheine veräußert. Durch meh rere Duyend Handlungereisende taufte er einige Jahre hindurch alle diese Scheine zusammen, vie er auf treiven tonnte, unb zahlte einen Preis dafür, wie ihn »Dein-ists Papier« fpnft einbringt. Zu einem noch bef feren Preis aber vertaufte er das ganze Zeug aii die Ebison Eo» und diese verbrannte oder vertohlte es. Sie brauchte nämlich fiie gewisse Ileii iie Gliihlanipen eine Art Kohlen-Fa ben, welcher sich unt besten aus Pa pier gewinnen ließ, das aus See gras gemacht ist. Diese Gattung Papier wird fest gar nicht mehr fa briziert; alles ieonfsbeiieetixiselb aber bestand aus diesem stehst-ist Man hätte noch viel baden brau chen können und bedauert ei sehr, daß der Vorrat erschöpft ist! Zusi Ersas been-it niaii weiße-e Hat-thue (tii Cur a größte-Mit ein Gespann aus , til-se) Tier diese itan andere OW-« »«««· ist«-· viert- isunen terms-as Jst die Frau dein Manne gleich wertig »du nich-i Die Frage ml schon ost erörtert worden und dochl noch immer eine brennende. Jn sei-; nen anthropologtschen Studien .Die Ratur der Frau« bringt V. Jaeteli eine sehr interessante Zusammenstelsj lung alles dessen, was die bedeutsam-« sten Denier aller Liinder und Zeiten zu unserer Frage geäußert haben» Die Antile stell-e das Weib geistig dein Manne gleich, in sittlicher Bezie hung aber unter ihn. Man sah zu den Priesterinnen empor und ließ sich von ihnen belehren in Staatssachen und Philosophie, aber man sprach mit Verachtung von dem ·biisen Weil-VI Durch das ganze Mittelalter geht sdieselbe sonderbare Ausfassung von Jdetn Charakter der Frau. .Weib, du bist die Pforte der Hölle!'« rust der sKirchenoaier Tertallian, und Betrat lca nennt die Frau einen Teufel, den Feind des Friedens, eine Quelle der Ungeduld und Urgrund aller Ziintes reien. Nach Fischart gibt es nur zwei gute Weiher in der Welt, davon ist die eine gestorben und die andere nicht zu finden. unter den neueren Frauenfeinoen ragen Schopenhauer und Eduard oon hauptmaiin hervor, von denen der eine das Weib die Numero zwei des Menschengeschlechts nennt, während der zweite (Haiiptniann, der übri gens zweimal heiratete) in ihrn das unrechtliche und ungerechte Ge schlecht erblickt. Demgegenüber ste hen freilich andere Urteile. Jean Paul nennt die Frauen das gute Ge schlecht, und Roufseau sagt, daß sie das Böse auf Ansiiften der Männer, das Gute aber aus sich selber tun. hippel bezeichnet sie sogar als das »Von Gottes« und erllärt, wenn sie zur Herrschaft länien, wiirde uns das Reich Gottes näher sein« als es se ge wesen ist. Ebenso uneinig wie über ihr Gutes und Böses sind die Denker iiber das Gemütsleben der Frau. Nach Schetr ist die Frau idealer gesinnt als der Mann, während Goethe ed für «t-edentlich« hält, an »die Weib lein« ideelle Forderungen zu stellen. Friedrich Schlegel hat «bei den Wei bern nie »den Trieb zuni Unendli chen gefunden', indessen Luther doch bezeugt, daß die Frauen viel stärker und brünstiger ini Glauben sind als der Mann. Friedrich Schlegel spricht den Frauen Grausainteit zu und den »völlig tierischen Mangel an Mitfreiide«·, dafiir sagen wieder Le gouve und Lean, es eigne sich das Weib für- feine Tätigkeit besser, als sur Werte der Barmherzigkeit. Betreffs der pädagogischen Fähig leiten der Frau sind Virchow, Miche Iet und zahlreiche andere Forscher ei nig. daß die Frau die gebotene Erzie herin der Kinder ist. Alfred Brehrns Urteil ist dagegen vernichtend. »Mir gute Menschen können Hunde erziehen. nur Männer sind fähig, sie zu etwa Verniinftigeni und Berftändigeni ab zurichten. Frauen find teine Erzieher, und Schooszhunde daher auch stets verzogene, oerzärtelte, launenhafte und nicht selten heimtiietische Ge schöpfe, denn der hund ist das Spie gelbild feines Herrn«. —-—-..-.-— Wichtige Gruderfnndr. Zwischen Tengling und St. Kolc mann tm banerischen Bezirtsamt Hitaussn sind dei Straßenardeiten Hitettyugräder entdeckt worden, die nach den: Urteil von Sachkennern eine hohe tulturgefchtchtliche Bedeutung hatten, obwohl die dom Staat deranftalteten fllnterfuchungen noch teineswegs ad geschldssen sind. Ein Teil der Grä fder befand sich nur eine Spanne tief unter der alten Straße, andre lagen sdie Zu 140 Zentimeter in der Erde Die vorgefundenen Stelette sind alle itoohlerhaltenz ihre Maße gehet· allge fmetn uder die gewöhnliche Mannes fgröß von 170 Zentimeter nicht hin aus Besonderer Beachtung wert find tadellos ernaltene Gelasse, die teiner ylei Spuren von Zaynderdervnts er -kennen lassen. Als Betgaden wurden außer drdnzenen Brustnadeln, Eisen schnqllem Hufeisen und Nägeln, noch die unter dem Namen Strarnasaxe detannten Oiebmesser gefunden. Meh rere Lanzenfpitzen und ein langes Schwert deuten in ihren charakteristi schen Formen darauf hin, daß man est mit Reinen-Ilachgradern aus der merowingisnp-frantisa)en seit zu tun l,at. Das Stelett, det dem das Schwert und besonders reiche Beisa den gefunden wurden, dürfte aus ei nen Edeling det- Landes hinweisen. Unmittelbar dntteden waren die Ge beine einer germanischen Fürstin ein gedetiet, die bei einer Körpngröße von 1.74 Meter ein stattliches Werd gewesen sein muß. In der rechten Kiefer gegend fanden sich Reste zer feessener Eiienderlem arn Schulter diatt entdeckte man blaue Gluspers ten in Tropfensdrntz ans dem Brust bein lag ein Gemenge dpn Perlen, darunter waren zwei aus Bsrnsiein Dir-. einer Perle war noch ein Stück Danffeden sichtbar, an dem die Per len eins-als aufereiht worden wa ren. spangen aus Eisen und Gold entde- Must sei-nich An der M M it tatst-lett einen eisernen en der ttttteti i- sts sit fest sonde- fide-euere Goethe wor, ais er nach Leipzts kam, eben sichs-hu Jahre alt. Wer es verstünde, ganz in diese Jugend einzumischen und aus den Fluten von Wunsch and Witten die haupt ttriinumg sicher festzuhalten! Gerade er verlangt, ais Mensch genommen zu werden, mit nllen Trieben nnd Schwächen Goethe sah Käthchen Schöntopf zur Osterrnesse 1766 das erstemal. Zur Meßzeit nahm der nite Christi on Gottlieh Schdntopf Schlafgäste bei sich auf. Unter ihnen war 1766 Goethes Schwager Schlosser. Mit Schlosser aß Goethe hier, und noch des Schwagers Abreise behielt er den Mittagstiich weiter. Als ihn das Gefühl zu Käthchen übermannt hatte, takn es vultaniich zum Durch bruch. Welche Welt mag sich ietzt der Sechzehnjtihrige aufgebaut haben! Aöthehen war gerade drei Jahre äl ter als er, also neunzehn. Das Mäd chen stieß ihn nur aus Mitleid nicht zuteile-. Getämpft wurde hier nur einseitig. Wie wenn er diese Lei .densvhaft als ein Opfer oussaßte, hat »er Käthchen gequält. Dann mußteL sein Freund Behrttch am nachstenr ;Mbrgen lange Episteln lesen. Stoß :toeise tam es heraus: »Sie hat mich Junter den heftigsten Liebtosungen ge lbeten, sie nicht mit Eise-sucht zu .plagen, sie hat mir geschtoaren, int Hner mein zu sein. Und was glaubt Jman nicht, wenn man liebt. Aber »was tann sie schwören? Kann sie sschtvörem nie anders zu sehen als » jetzt, tann sie schwören, daß ihr Herz Jnicht mehr schlagen soll? Doch ich swilks glauben, daß sie«ö innn...· jBehrisch, das ist einer von den Au .genblicten! Du bist weg und das Papier ist nur eine kalte Zuflucht ;gegen deine Arme.« H Wer hört da nicht die Glut des I«Werter« heraus? Alles steht in die Iser Sprache in Flammen. Er, sie «bernd, erfährt, daß Käthchen in die HKornödie gegangen sei. Die Mut ter ist rnit, aber ihn packt der Arg wohn. «Wie! sollte sie mit denen jin der Komödie sein! Mit denen!« - Schöntopss hatten wieder Meß gäsie. Es war am 10. Oktober 1767 zur herbstmesse. Er wird nachsehen gehen. ob einer don «denen« bei liliithchen ist. Er nimmt sich ein Bil -lett aus die Gaierte und sieht in der sLoge hinter ihrem Stuhl richtig ei nen, »in einer sehr zärtlichen Stel .lung«. »O Behrisch, ich dachte, mein Raps sprange mir vor Wut.'· i Am nächsten Morgen stiirmt er zu ihr, und nun reißt er uns in den ;Gesiihlsbrand seiner tiefen, erschau Petnden Seele hinein: »Ich hatte fStiirte genug, ihr meine Narrheit lmit der Kamiidie zu verbergen. Siehst du, sagte sie, wir waren ge stern in der Komödie, du mußt dar xüber nicht böse sein. Jch hatte mich iganz in die Ecke der Lege gerückt tund Lottchen neben mich gesetzt, daß set sa nicht neben mich iornmen soll Ite. Er stand immer hinter meinem :Stuhl, aber ich vermied, soviel ich iionnte, mit ihm zu reden, ich plan derte mir meiner Nachbarin in der nächsten Lage und wäre gern bei ihr drüben gewesen. —- O Behrisch, das ’alle5 hatte ich inir gestern überredet, daß ich es gesehen hätte, und nun sagte sie es mir. Sie! uin mei nen Hals gehangen. Einen Augen blick Vergnügen ersetzt Tausende von "Qual, wer möchte sonst leben, mein Verdruß war vorbei, ein vergange nes Uebel ist ein Gut. Die Erinne rung überstandener Schmerzen ist zVergniigem Und so ersetzt! mein iganzeö Gliict in meinen Armen. Die schöne Scham, die sie ohngeachtet un serer Vertraulichteit so ost ergreift, dasz die mächtige Liede sie wider das Geheiß der Vernunst in ineine Ar "me wirst; die Augen« die sich zu .briicten, so ost sich ihr Mund aus den meinigen drückt; das silsze Lä cheln in den kleinen Pausen unserer Lieblosungem die Röte, die Scham, «Liebe, Wonne, Furcht aus die Waa gen treiben dies zitternde Bemühen, sich aus meinen Armen zu winden, tas mir durch seine Schwäche zeigt, dasz nichts als Furcht sie je heraus reißen würde« j Ein Jahr später ioar alles aus. Ohne Abschied ist er gegangen. »Daß ich nicht Abschied genommen habe,' ’schrieb ee am I. Ottcber 1768 von hause aus an den alten Schöntops, .ioerdeii Sie mir doch vergeben ha ben. Jn der Nachbarschaft war ich, ich war schon unten an der Tür, ich sah die Laternen brennen und sging bis an die Treppe, aber ich hatte das herz nicht, hinauszusteb »gen. "um lestenrnah wie wäre ich« iwieder untergetomnien.« I ; AchtBriese besisen wir, die Goethes nach det Trennung an Mithchen Ischrieb Der letzte ist vom 23. Ja Jniiar 1770. Jni Mai 1869, also jdretdiertel Jahr nach seinem Weg sgange, hatte sie ibni ihre Verlobung ’niit Dr. Kanne angezeigt. Erschrieb ihr eine längere Epistet daraus, aber laut ers-nun sticht-i stehe-w pure-: Lock ein«-at gesinnt im. im- pas Its, ans einein setzen verstoßen sie stehen« das sein wor, dee riiag nicht smie »das-n tote-, Ieicht-eis- davon IIGM Ikkfelknrtaffelm Dieses seriåt tann man nur dann empfeh len, W man iider eine sehr kraitige Bratentunte versitgt. Etwa Ins-ei Pfund Aepfel werden geschäli, in vier Teile geschnitten, vom Kerngehöufe befreit und in lehr wenig Wasser-, io daß es ganz verbraucht ist, weichqes kocht. (Aepfelichalen und Sternge höuse werden für die morgiae Snppe verbraucht.) Sehr mehlige Marions-m werden geschäet, dann in Salzwazier gekocht, bis sie etwas zerfallen, abge gossen und gebärdpr tinrtcffJn und Aepfel werden nun miteinander vermengt und noch einmal nach Salz est-geschmeckt Kann man weder Fleisch noch Tunle dazu reichen, dann schmelzt man dieses Gericht mit In Würfel gefchnittenem, zerlnsienem Speck. Rinderhirn in Junke. Ein Rinderhirn wird gehöutet und in oft mit kaltem Wasser gewaschen, vis alles Blut herausgezogen und es weiß geworden ist. Es wird dann in Salzwasser mit Suppengrün getockst und augein Sieb zum Abtropfen ge legt. en größten Teil der Brühe mit dem Gewiise verwendet man zur Suppe, den Rest zum Ablehreeten einer hellen Meyiichwise, vie Man mir Essig, Weißwein, feingewiegteii Sar dellen und Kapern würzt. Das in Scheiben geschnittene Hirn wird in dieser Tunle aufgewärnit. heringsfalat Man legt 2—3 fchöne abgewafchene Salz heringe 24 Stunden iang in Milch, trocknet fie dann ab. häutet fie, nimmt alle Gräten sorgfältig fort und schneidet sie in Würfel. Zwölf mittel große, in der Schale gelochte Kar toffeln werden abgezogen, 8 faiietiiche Aepjh Z Salzgurten und eine Pfexrgfeske gefchalt and aller in Würfel geschnitten. Wenn nian den Zwiebelgefchmoit liebt, kann eine ganz kleine, gefchälte, feingeharlte weiße Zwiebel hinzugefügt uno alles gemischt werden. Die Milch ver Heringe wird mit etwas Essig ver quirlt. Von 1——2 hartgelochten Ei dottern, die zu feinem Brei zer quetfcht werden« riihrt man init Satz, Oel, Essig, Pfeffer, dem Heringe milch-Essig und etwas Zuiter eine feiinige Sauce und fchiventl allee aut durch. Der Salat muß ein paar Stunden durchziehen. Anisbrot. Man rührt t,,;, Pfund Zucker mit 4 Eiern eine hagbe Stunde nach derselben Seite, miicht Ist Pfund iroelenes Mehl, vie fein avgeriebene Schale einer kleian Zitrone. 4 Unzen geriebene füge Wandeln und 5 Unzen feingesiaßencn Anig dazu, fiilir die MafLe in eine mit Butter befirichene längliche tiiis chenform und läßt den Kuchen ini Ofen in gleichmäßiger Hitze vneten. Er lann io gegeffen werden, inaii lanri ihn aoer auch ani andern Tage in gleichmäßige Scheiben fchneiaen und diefe auf einein Bartblech iin Ofen in maß-get hihe röften lassen. Semmelllöfze mit Bart pflaumen. Tags vorher genia fchene und in sehr reichlich Wasser ein geweichte Pflaumen weroen otzne Zucker weichgelocht. Aitbaitene Seinmeln ohne Zituiiie werden in Milch eingeweicht, zu Brei den-litten mit Mehl, Zutun Zimmt, Eiern-D geriebener beinmel und stuiiigrin Fett vermischt und daraus saundnte ttlöße gesoriiit. Es empfiehlt sich, erst einen Probetloß zu sdinien und. satte der nicht halten sollte, mit Meh. oder Eiweißersatz nachzuhclsem Die Maße weiden nach und nach in der Bart pslaumeiibriihe weichgetochi, dann mit den Bactpslauinen angerichtet und die Blickpstaumentunte dazu gereicht. Das Gericht ist sehe empsehlenowert· Schweinesteisch, ficht rüdeii und Rattdiselm Schweinsspitzern Ohren oder Baden, was am preiowertestcn ist, werden gewaschen und in Salzidasser ange tocht· Inzwischen hat man e.ne Kohlriibe qeschält, in Stiste geschritt ten, mit lalteiii Wasser ungesehn an gelocht, dann die Kohlräbencrnhe abgegossen und siir den nachsten Tag verwahrt und die Kohliiiben selbst ziim Fleisch gegeben und mit diesem gar getocht. Sobald das Fleisch gar ist, wird es aus der Brühe genannt-ern in Stücke geschnitten, dir Knochen ent sernt und das Fleisch wieder zu den Rüben gegeben. Die iiatiosseln yat man in der Schale gekocht, abgezogm, in Scheiben geschnitten nnd znin Fleisch gegeben. Sie werden von der Brühe so viel einziehen, daß es sich eriibrigen wird, diese besonders zu sämen sedrinthenluchem 13 Uti zeii gute frische Butter eiihrt man zu Sahiie, gibt nach und nach« sortgesesit riihrend, 7 bis 8 Eidottet, 11 Unzen Zucker-, die geeiedene S ale einer gro szrii Zitroiie, eine Mr erspitze gerie terie Mutterwitz lössetweise l Pfund leicht angewiirmtes seines Mehl, 5 Unzen gereinigte itsriiiihetn 2 Eß lössel seinen Rum oder Arrat und kniest den stretsqeschiagerien Schnee der 7 bis 8 Wisi dazu. Den Teig stillt man in eine mit Butter bestri tten-, inli geeieoeiiee Sein-net lie streute. nicht zu tiefe runde Form, bestreut die Obeesllche intt geriet-mer Seinsiel nnd list den Kuchen in mäßiger Osenhihe weist-m Stunde