Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 04, 1916, Sonntagsblatt, Image 11

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    - WLfer Flugmvwrst
Tcutfchc Maschinen allen anderen überlegen.
Der Flugmotot ist ein Verbren
nungsmvtok, und zwar stammt er
vom Automobilmotok ab. Auch er
wird durch ein Gemisch von Benin
und Luft. das zur Explosivn gebracht
wied, getrieben.
Die internationale Automobilindu
strie hat es verstanden, Motoren von
hoher Leistungsfähigkeit in verhält
nismäßig sehr kleinen Dimensionen zu
bauen. Hat nun dieLe kleine Bouakt
schon beim Automobit ihren Votteii,
so wird sie in noch weit höherem
Maße in der Flugtechnit zur Bedin
Motor- mtt drei Zulindern.
gang. Hier heißt es: so leicht wie
möglich! Und große Leichtigteit war
zweifellos das Ziel der sranzösisctien
AviatilL Doch bei diesem Streben
«.:eß man einen Faktor aus dem Auge,
den die deutsche Flugtechnit bald als
hauptsache erlannte: Betriebösicherheit
und Lebensdauer der Maschine! Ge
wiß, das geringe-Gewicht war eine
unvertennbnre Wichtigkeit, die die An
siinge der Fluglunst mächtig unter
stütztr. Nur erst einmal los von der
Erde! Als man diesen Zweck erreicht
und genügend durchstudiert hatte,
tonnte rnan nun auch dazu übergehen,
die Gefahr des Fliegen-) zu vermin
dern. Nicht zur Laune waghalsiger
Sportler sollte es werden, sondern ein
Vertehrsniittel wollten die Erfinder
daraus schaffen, das, ungebunden an
sittliche Wegeverhältnisse, ein gerade
zu ideales Besörderungsrntitel zu wer
den det-sprach. —- Um diese Ziele zu
erreichen, hieß es vor allen Dingen,
die Seele des Flugproblemz zu ver
bessern: den Fluge-toten Nun, der
deutschen Flug · Industrie ist das ——
rnan tann jetzt beinahe sagen: rück
haltlos — gelungen.
Die Franzosen, die sich in der
Fluatechnil fiir uniibeetresslich hielten,
Mucor mit virr anindmh
sind von den Mutschen längst über
flügelt worden. Eben gerade, weil
letztere mehr Gewicht aus die absolute
Sicherheit der Maschine le en als auf
ihre Elegonz und Schne lgteit. Die
schwarze Liste der Franzosen beweist
es, die die Opfer unveranttvortlich
leicht gebauter Maschinen wurden!
Für gen-ähnlich hat der Flug-natur
4 Zylinder. Er lann aber ebensogut
auch s, 5, 6 und 8 Zylinder haben, je
nach Bauart, Kühlung und Leistung
Jn jedem Zylinder läuft ein Kolbem
der durch die Explosion des Benzim
gases vorwärtsgetrieben wird. Außer
oem, hat jeder Motor noch eine
Steuerung, die das Ein- und Aus
laßventil betätigt. Wie schon der
Name sagt, wird durch das erstere
das Gaögemisch in den Zylinder ein
gelassen, durch letzteres werden die
Berdrennungsgase nach erfolgter Ex
plosion und Krastleistung auggestoßea
Die Zündung erfolgt durch einen elek
trischen Funken, der in einem Mag
net - Jnduitor erzeugt wird. Da
nun durch die rasch aufeinanderfol
genden Explosionen und die schnelle
Arbeitsweise des Motors Wärme er
zeugt wird, muß die Maschine gekühlt
werden. Das geschieht entweder mit
Wasser oder mit Lust. Die kalte Lust
wird dabei entweder durch einen Ven
tilator erzeugt, oder man verwendet
die durch die Umdrehungen des Pro
pellers entstandene kalte Lust. Um der
Luft eine größere Fläche zu bieten«
daut man die Zylindet mit Rippen.
(Siehe Abbildung). Das Wasser
wird den Zylindern durch eine Druck
pumpe zugeführt Da es immer wie
der abgeluhlt wird, kann es in stetem
Kreislan verwendet werden. Die Ab
liihiung des Wassers erfolgt in einem
besonders eingekauten stählen —- Er
wähnt sei noch der Vergaser, der— die
angesaugte atmosphärische Lust mit
dem eingesprißten Venzin zweckent
sprechend mischt.
Ganz besonderer Beliebtheit erfreut
sich in der ganzen Flugtechnik ein
Metall, das gerade durch feine Leich
tigkeit fiir dieses Vertoendungsfeld
tote geschaffen ist: das Aluminium.
Allerdingssei hier gleich darauf hin
gewiesen, daß nicht, wie vielfach an
genommen wird, auch der Motor aus
diesem Leichtnietall besteht! Nur der
Radmenbau, Kurbelgehäuse und dergl.
bestehen aus Aluminium. Stark be
anspruchte Teile werden am zweck
mäßigsten aus Stahl hergestellt.
Was die Tourenzahl anbetrifft, so
schwankt sie bei den einzelnen Tnpen
zwischen 1200 und 1800. Der Preis
richtet sich meist nach der Stärke des
Motar3. Es gibt gute Flugmotoren,
die mit 20 Ps. ebenso zuverlässig
laufen wie solche mit 100 PH. Jn
Deutschland bewegt sich der Preis
durchgängig zwischen 5000—-12,000
Mark. Selbstverständlich ist nun auch
das Gewicht ganz von der Stätte
des Motors abhängig. Deutschland
hat 3-Zylinder - Motoren von 45
ice-. und 8-Zylinder - Maschinen mit
einein Gewicht von mehr als
200 kir
Die Luftschraube (Propeller) macht
400——800 Touren.
Die deutsche Technik hat sich ganz
besonders auf dem Gebiete der Ver
brennungsmotoren große Vorteile er
rungen. Und gerade der Verbren
nungsmotor ist dazu berufen, die bei
den hauptwaffen gegen das unzu
gängliche Britannien, das U-Boot
und die Lustslotte mit den Zeppelin
luftschisfen an der Spitze, zu treiben!
Aber auch Frankreich dürfte von
seinem Dünkel. unübertresslich in der
Flugtechnit zu sein, gründlich kuriert
sein. Zwar wurde das schon vor
dem Kriege in friedlichen Retordleis
stungen bewiesen, aber den schlagenden
Beweis hat erst der Krieg mit seinen
Lustkömpfen gebrachtt
Dle varckchMamtfchastss und Gefchü verlufte gesehn-Lichten fferbif en Heeres
teite, denen f il tend· Lanbleute an chlie n, versuchen an fchtv kri en Ge
tos-sindqu sich der etfolgunMsrch die sah udeten Etappen zu entsie en.
s sit-»m- nims .
Zin- erkibimg du- Engläsder von den Dqkdanellem Das alte Fort
von Tseimnaksskale sie-genährt Gallipoii, auf der flkinasiatiftlyen Sein-.
Im Vordergrund-: einige tiiklisel)c Proviant-s nnd Trnvpentmnsvortlsootr.
Die alte Festung nnd die Stadt-gleichen Namens, an der engsten Stelle der Dar
danellen gelegen. haben in den Kämper der jüngsten Bein-eine lnimtige Rolle
gespielt. Tit Zindtvlonrde s. Z. über die 000 Meter hohen Berge hinweg zusam
mengeselwsscn, während das- Fort Kale- Sultanie unversehrt blieb.
ses ten set-kleben Seel-ten
Berichte in die Heimat znrtickgetehrtrk
englischer tirantendilenek.
Erzählungen von der Besetzung
Serbiins durch die deutsch-österrei
chischen Truppen machen jetzt die
Runde durch die englische Presse, die
von einer Anzahl schottischer, aus
jenem Lande zurückgelehrten Schwe
stern herrühren Es sind hauptsäch
lich zwei Missionen gewesen, die die.
Truppen der Mittelmächte bei ihrem
Eindringen in Nordserbien gesungen
nahmen, nnd nichdem sie eine Zeit
lang in Oesierreieh interniert waren,
wieder in ihre Heimat entließen. Alle
diese Berichte, die aus eigenen Er
lebnissen stammen berichten von der
Tateer Haltung Und dem ordentlichen
etrsnen der deutschen und dsterrei
chischen Truppem merltviirdigerweise
läßt der englische Zenfor solche Be
richte ebenso abdrucken, wie er den er
sundenen Gräuelgeschichten des serbi
schen Hauptquartieks freien Weg
gibt. Der englische Leser, wenn er
nur noch eines geringen Nachdenkens
fähig isi,miis1,tc sich doch sagen, daß
nur eines davon wahr sein kann,
und daß nicht alles stimmt, was man
ihm täglich über die »Hunnen« aus
tischt Hören wir den nicht uninter
essanten Bericht, den der Dr. Mc
Tage blieben wir ohne Brot und vier
Tage ohne Mehl. Die Serben ver
nichteten alle unsere Rote-Mreuz-Vor
räte. Als die Deutschen antarnen,
nahnxxn sie zuerst sehr wenig Notiz
von uns: sie waren ganz angenehm
zu uns. Indessen, als eines A---nds
unser Dr. Jngliä ein Haus entdeckt
hatte, das er als Unterlunst siir uns
benützen wollte, und schon unsere
Betten und Kleider dorthin transpor
tiert-, fand sich, als einige Schwestern
zum Schlasen dahin gehen wollten,
daß die Deutschen ern Zeichen an der
Tür angebracht hatten, daß das
Haus ihnen gehöre. Man befahl
uns, alles wieder herauszunehmem
Dann bot man uns einen Raum im
Stadthause an, der aber selbst siir
Schweine nicht geeignet gewesen wäre,
und schließlich brachte man uns in
dein einzigen Kranlenhaaie unter,
sdas siir derwundete Serben in der
sStadt gelassen war. Ungefähr um
sWeianachten tamen die Verhandlun
sgen wegen unserer Abreise nach
chiuse zum Abschluß. ueock Stamm
igingen wir nach Belgrad, wo wir
Fdie Nacht in der Bahnhofshalle ver
ibringen mußten. Von da lreuzten
swir ans einem Boot über die Donau
snach Kencvar, wobei wir unser gan
szes schweres Gepäck unterwegs ver
Ilorew Ueber Budapest gingen wir
Rast.
Dougall, der Vorsteher der Nöatgens
abteilung, von seinen Erlebnisse-i er
zähl, und long die ,,Times" ab
druckt:
Unsere erste Mission hatte ihren
Aufenthalt in Veanyaschta, als die
Stadt von den Serben geräumt wur
de; man ließ nur das Lazarett zu
rück. um die nerwundeten serbischen
Soldaten zu pflegen. Von den Deut
schen und Qesterreichern gefangenge
nommen, wurde sie nach Kruschewatz
geschickt und dort als Itriegsgefange
ne zurückgehalten. Die preußischen
Garben waren die ersten, die in der
Stadt ankamen, und bald folgten ih
nen kräftige und wohlgenährte Jn
santerie - Bataillone. Die deutschen
hatten alles, was eine Armee nur
braucht, Geschüye, Munition, Vor
räte. Sie schienen erstaunt über die
geringe Zahl von Verwundeten, die
in unserer hand war. Das erklärt
sich aber daraus, daß die Serben
si so rasch und mit so gutem Er
fo g zurückzogen, daß man nicht aus
sie schießen konnte. Wir wurden ei
nem Kranienhause zugeteilt, das sich
die Stola nannte. Sie Ralph Paget
tam und machte silr alle Engländer,
die da waren, Vorschläge, das Land
zu verlassen, aber möglich war dies
our auf tem Wege durch Montenegro.
Da unser Leiter hierblieb, entschieden
wir uns auch, bei ihm auszugarrem
während andere Gruppen ii er die
schneetedertten Hügel von dannen zo
gen. Als die Serden weg waren.
und tevor die Deutschen geiomrnen
waren. mußten wir uns selbst ver
pslegen, so gut mir tonnten. Zehn;
lnach Wien, wo uns das Leben ganz
normal schien; wir bemerkten dort
keine Teurung. Dann brachte man
san-Z nach Wandhofen (?) bei Wien,
zmo man uns eine oerhiiltnismäßige
lFreihelt ließ, mit der Erlaubnis von
lSipaziergiingen in einem Umkreis von
»einem Kilometer und mit einer täg
.!ichen Unterhaltesumme von 5 Kro
nen, was gerade nicht viel, aber doch
genügend war. Die Schwester Hiney,
früher Oberfchwefler im Craig
Hause in Edinburg, die in einem
itranlenhaufe in Passarokoik war,
sagte, daß, als der Rückzug begann,
man sie nach Krufchewatz schickte, und
daß sie die Reife dahin im Viehtvcv
gen machte. Die Deutschen, als sie
ankamen, behandelten sie höflich und
versahen sie mit Brot. Die Leute,
bei denen sie in Wien war, waren
außerordentlich freundlich zu ihr; ihre
Wirtin halte cinen Sohn, der in
Russland interniert war, einen an
dern auf der Jnsel Man. Uebri
igens fei jetzt nach ihrer Aussage sehr
wenig Typhus in Serbiem die Mis
sion rson Ladh Paget hätte die
Kranlheit praktisch zum Stillstand
gebracht. Sie seien in keiner Weise
schlecht behandelt worden« obgleich
sie natiirlich oft auf Stroh oder auf
dem bloßen Boden zu schlafen hatten
und die Nahrung zuweilen knapp
und schlecht war. Die Mitglieder
der zweiten Mission hatten sich in
Waljewo aufgehalten, zogen dann«
aber nach Wrinzi,· wo sie waren, als
die Oefterreicher ankamen. Man sand
te sie dann nach Budapeft und dann
nach Bern. «
Dse leibliche W.
s
Lsslird eines italienischen seinen-s
scheeilierp aus die deutsche Kultur
So gänzlich aussttetchen ans ihrer
Erinnerung können auch die Jtaliener
die deutsche Kultur nicht und müssen
sich manchmal sogar bequemen, von
ihr zu reden, ohne mit Schmähungen
über sie herzufallen Einem Mitar-!
heiter in der Tribuna gab das tragt-;
sche Heldentum Serbiens Anlas-, zu
einer Anerkennung deutscher Kultur-,
die wir nicht ohne Heiterleit lesen
können. Es ist nämlich in Rom mit
andern sekbischcn Flüchtlingen eine
Frau Grojich angetammen, die sich
ungeachtet ihres Geschlechts in das
Heer hatte einreihen lassen und nach
monatelangem Soldatenleben den
sschrecklichen Rückzug nach der adriatis
schen Küste mitgemacht hat. Da sie
jetzt leidend in einem römischen Gast
hos liegt, so hatte die Tribuna nichts
Eiligetes zu tun, als die serbische
Heldin durch einen Mitarbeiter besu
chen nnd ansfragen zu lassen. Das
lEtgebnis dieses Besuchs ist ein mit
sdem Bildnis der Amazone geschmück
ter Bewunderungsattilel, aus dem
wir so zwischen den Zeilen erfahren.
daß der Tribuna-Mann zur Ver
ständigung mit der serbischen Jung
srau von Otleans sich des barst-»ti
Inn-we Same is Its-.
Ein rumiinisches Blatt bringt« Isi
,,Az Est« meldet, die Nachricht, das
häufig russische Schiffe ans- tue-Ank
srlxen Gewässern erscheinen, die IM
anderes als Kontrolle und Sptouast
bezwecken- Die Rassen ers-seies
bald bei einer, bald bei einer andere
Ortschaft mit ilycn D:nipfeen·. M
denen Ossiziere asi Land gehen nnd
bei den Bewohnein ilch ganz name
niert iibet beyiirE-.i.i·e Lesers-grinse
unterrichten. Der siingiten Exten
sion des General-I Jxlitliilow pos
Dampser ,,Bef;-.1rabie« solgte seither
die Landung mehrerer Ossizjiere eines
russischen Dainpsers bei der Oetfchait
Kilia Mehrere rnssiselie Dfsiziete
lausten dort Wein, Branntwein und
Zigarren im Werte von etwa 300 III
bel ein. Inzwischen wurden einix
Ossiziere entsandt, die durch das Dorf
zogen, die Leute anhielten nnd sich
mit ihnen eingehend über die ermä
nischen Verhältnisse unterhielten Das
Erscheinen des rufsischen Schiffes und
der Ossiziere erweckte bei der Bevöl
kerung große Selko, weil man böse
Absichten vermutete. Das Vorgehen
der Rassen wird als eine schwere
Verletzung der Neutralität Nie-ni
niens nnd geradezu als eine Prose
lation bezeichnet.
Oestcrceichisch - ungarische Kampsslngzcuge überstiegen feindlichc Stellungen i
ch Tolomitm
schen Deutsch hat bedienen müssen.
Aber noch mehr. Die Frau Grojieh
muß natürlich nach allen Richtung-n
gepriesen werden, auch nach ihren
Geistekgabem und so lesen wir: »Die
Dame ist ein feiner und gebildeter
Geist, sie versteht« das Deutsche voll
kommen nnd gehört zu jener Schar
von Jntellettuellen, die ihre ganze
Tätigkeit auf die Hebung des Kul
turstandes ihrer Heimat verwandt ha
ben.« Merkwürdig, daß der italie
nifche Zeitungsschreiber in diesem Zu
sammenhang keine von den Vierver
bandssprachen erwähnt. gerade als oh
man Kultur nur-auf Deutsch verbrei
ten könnte!
Damit ist es aber noch nicht ac
nug. Wir erfahren weiter ans dem
italienischen Loblied auf die serbische
Heldin, dafz sie während des fürch
terlichen Rückzugs nach Albanien ihre
Eindrücke in poetifcher Form nieder
geschrieben hat, nicht in ihrer Mut
tersprache allerdings, aber auch nicht
in der Sprache der weißen oder far
bigen Engländer, oder eines andern
für die Gestttung tämpfcnden Vol
tes, sondern ausgerechnet in dem bar
.barischen Deutschl Und der Tribu
na-Mann spricht nicht einmal ss.ia
Bedauern über das Unglück der Dame
aus, dafz sie genötigt ist, sich dieser
Barbarenlaute zu bedienen, er findet
ihre deutschen Aufzeichnungen sogar
»von einer frischen und schlichten An
mut«. Sollte man so etwas fiir
möglich halten? Hat denn der leicht
sinnige Zeitungsfchreiber nicht be
dacht, daß er sich damit der Gefahr
aussetzt, vom Mefsaggero und Ge
nossen als Deutschfreund verdächtigt
zu werdens
Ein Lnusnnncr ,,Doku ment«.
Ein »Dolument« nennt das Pati
ser »Journal« hochtrabend eine Pho
tographie des traurigen Lausmtnu
,,Helden« Marcel Hunziler, die gerade
in dem Augenblick ausgenommen ist«
als dieser übrigen-s in der Westschtveiz
gebotene und nicht aus-J dem Kante-n
Aargau ftammende Jüngling arn
Schild des deutschen Konsulatz in
Lausanne emporgetlettert war nnd
die deutsche Fahne loshaltr. Ein
Doiument, freilich in anderem Sinne.
als das französische Blatt es meint.
darf aber diese Photographie immer
hin insofern genannt werden, als sie
für den Lausanner Geisteszuftand be
zeichnend ist. Sie wird oder ist näm
lich als Ansichtglakte in Lausanne z
Tausenden verkauft und ist auch en
illustriexten Beilagen toestschmeizeri
scher Zeitungen veröffentlicht worden
Es muß dabei ausfallen, wie gut
sie gelungen ist, da es doch mitten in
einer lärnienden Volksluudgebureg
von mehreren tausend Menschen fein
Leichtes gewesen sein lann, die »histo
rische« Szene auszunehmen Was
nun gleich nach dem Lnnsanuer Vor
sall von einwandfreieu Zeugen festge
stellt wurde und uinvidersprochen ge
blieben ist, wird durch diese Photo
graphie schlagend erwiesen: bereits
eine Stunde Vor dein Geschehnis hatte
ein Photogeaph an der günstigsten
Stelle Postk- gesaszt, um zum gege
benen Augenblick lnipsbereit zu fein.
Das zeigt vou neuem, wie sorgsam
diese angeblich spontnne und part-Zion
sche Knndgebung von den Lausannee’
Franzosenfreunden nach jeder NR
tung hin vorbereitet war.
Vaddinq in Frankrrich.
-Wnt, Züge-M Immer dat Dllcz mä· siegen-l«