Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 09, 1915, Sonntagsblatt, Image 10

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    Ies- Ort-.
Eine Erichs-hie von der italienischen
Ganz-J
Dies isi die Geschichte CI M
hcssvorstand non Lunarccx YL ers
cis ist eine Grenzstati , iet- ·
litt-leiten sind hier oo dein End-E
durchgeteist, feierlich begrüßt vorn
M lächelten
die Fürßen zum Wagensenster her
aus, nnd der Vadndosidorstnnd hat
sich Ost-i W « ·
Ein sei-des Lacheltn dididiert durch
eis- Berdeugnng, ergibt an Grenz
stntionen einen Orden. ils-ausweich
lich. Nur durch Seidstswrd tann
man ihm entqelsem Der Bahng
verstand von Lunaceto hat die Or
den vorgezogen Er mußte jetzt schon
eine hübsche Sammlung haben.
Das war der deni Krieg. Denn
mit dein Kriege war es aus mit
durchreisenden Färftlichleitem mit
dem Lächeln aus den Wagensenstern
und den tiesen Verbeugungen Also
auch mit den Orden.
Jekt regierien die Soldatenziigr.
Einer nach dem andern rollte durch
Linnaei-. .Evviva l’Jtalia! —
Adasso la Germanie! — Worte ni
darbari!« scholl ei den ganzen Tag
ans der lleinen Grenzstation
Beim siebenten Militiirzug ßieg
den besagten Copo Stazione die Be
geisternng in eben diesen Capo. Aus
getegt tugelte sein rundes Bäuchlein
ans den- Vodnsteig hin nnd her. der
UmbettosSchnurtdart wackelte net
dös —- det Capo Stazipne von Lu
naccip fühlte deutlich: Es mußte ein-«
Ist geschehn-. sonst emsi- ts ihm -
In seinem Vadndvs hing ein Pia-«
tat, ein dentsches Platcin ,Die Säch
sische Styx-Mc stand draus. Dai.
bekannte er. .Sedt, o seht," ries et«
Jetzt nnd hört die Sprache der Var-I
Meu- Sössise, nein- ichässifche. nein-i
sischisse See-is — wie klingt dadi
scheußlich — ein solches Volk mitx
einer solchen Sprache muß ausgerpisl
tet werden! Seht, so!« Der Cnpok
Staziøne zerseite eigenhändig die;
Seid-fisch- Schweii. !
»Es-viere l’Jtalio« brüllte der
sehnlich «adasso i dardari!« Und·
sie stampften aus den Resten der
Sschsischen Schweiz herum. l
»Sonst noch was Deutsches hier«
— dann her domit!« schrillte es aus!
der Menge. I
Und es geschad, daß sie hinterm
Bahnhos einen derspäteten deutschen«
Wanderer erwiichten »Le-—gi--ti——
ma—zi—ne!« schrien sie ihn an. Der
zog aus seiner Briestasche ruhig ein
Papier. Sie hielten ej verkehrt. .Das
kann man gar nicht lesen!« schrien sie,
«also ist ei Deutsch. Schlagt ihni
tot, den deutschen Spion!" ]
Eber meine herren,' sagte der
Wanderer aus italienisch. »Sie wer
den doch noch ein amtliche-s Konsnlars
kirrte-? von Großdritannien gelten las
m I
»Er-viere Jnghiltetra!' riesen sie
und nagelten statt des Deutschen die«
Urkunde feierlich an die Stelle der
sächsischen Sowie so daß ver
Wanderer nach seiner Anknnst in
München berichten konnte, man dade
seine Ernennung zum stellvertreten
den Oberon-der im Rauchverein .Die
Iidelen· nunmehr amtlich in Italien
angeschlagen
»Es-Ast noch was Deutsches hier —
dann her der-um« driillte ei unerbitt
lich tpeitet auf dem Qadnhos von Lu
meet-.
.Jawohl,« schrie ein anderer, »derj
Capo Stazione selber hxt noch etwaåi
Deutsches!' I
»Ich was Deutsches du Palmen-i
ders Gestehe, daß du Xügst, din
Handl« i
»Ich läge nicht. Ich meine deine.
Ordens« «
Der Capo Stazisne erbleichtr.
»Meine Orden?« stammelte ee
·Ja, die dn von den durchgereiften
Fürsten eingeheintst hast —- hähö ’
wir wissen alles!"
»Aber ich verstehen euch,« stot
terte der Capo Stozivnr.
»Der Init den deutschen Orden, den
verfluchten!« Jn den ersten Stock
Minuten ste. Die Frau Endo Sta-;
zieme brüllten sie an: »Die Orden
— Iod sind die Orden Jheez Man-!
nei?« !
»Aber ich schwöre euch, daß diel
Orden —« (
»Ach was, Blech! her mit dens
Orden!« l
Etat-P tagte der capo Stazione
ein spenis Iettegen, «das ist es ja
gerade, daß sie nicht mehr da sind,
nett sie — weil sie nicht aus Blech
gewesen waren, sondern —- son
(
Wem Im eapp emin- hatt-;
eine Schachtel schelt. ,Derorastoni«·
M MMTRZM NO
t Alt-(
Muts-M
W von Lunaeciw
Wmmoäukm:.chj
-m—åe—q—se-—
«- ,-cs;kt-3efis- dich-ej
—- — n-e —
U -..« !
Meist-Mk j
, ils-I II if dei Orden leitet-«
ist«-so- IOWIP «
R Ast-DR «- ci MIC
—Usch—ffw—teiti—dier—te
--nci-Ie—stifß-—m—«
Ern—ti-Olns-gsu1732.'
dnchflobiertegger sek- gn Lunaer
site ske- 4
lanan Sta
her-mee.
MEll i -.
I
) Ader fest hatte die Frau Tape
ice-ebne siedet ide- M Die
Arme sterntnte sie in die Seite:
! .,Leute sagt mal, zahlt der Staat
sit-A III«
« .Das n t, aber —«
. «Oder s t er uns nicht vielmehr
nur gerade so viel, daß man nicht
verhungern muß, wie2«
.Olllerdingi, oder was bot das
mit den —- t«
»Und wag soll Inn tun, wenn
man mal ein bißchen mehr braucht,
des Wenn jenumd in der Familie
trank wird, hell Wenn täglich alles
teurer wird, hef«
.J-1ja. 's schlimm — ’s ist
fchtirnny oder was hat das alles
Mit den Orden zu tun. Signor-L die
Ihr Mann —- F«
»Was das mit den Orden zu tun
hat« fragt ihrs Geht, stellt euch doch
nicht so. Ali ob ihr ei nicht wüßtet,
daß man schlimmste-staut so ein
Ding, wenns nicht gerade von Blech
ist —- na ja, tnrz und gut. wir ha
den die Dinger eben nicht mehr —
da war die Ludedica traut —- dann
hat der Zacker wieder aufgeschla
SM ·-«
.Leute, die Signora hat ganz
recht, es ist das beste. was man —
tvai man mit diesen Ordensbestes
changen der Barbaren tun kann —
aber holt. da ift ja doch noch einer
in der Ecke —- den habt ihr nicht
versildert, hef«
.Doch, doch, wir wolltest damals,
alt Inein Mann die teure Sichtinr
machen mußte — dentt, zwei Lire
fünfnnddreißig die Flasche, und er
trank sie immer in einem Zuge aus
—- aber —'
tersändekk
»Aber die hundsgerneinen Deu-q
schen haben mich betrogen,' fiel der
Capo Sazipne ein« »der Uhrrnacher
hat gesagt, der Orden ist aus Blech
dent euch, aus Blech!«
»Ahale i barbarif" —- .Morte
ai brignnti!«
«Silenzio!« drang des Lehrers
Stimme durch, «filenzio! Signor
Cap- Stazione, Sie sind es der Ehre
einer großen Nation schuldig —"
»Zum-it Braut-P
..Jatvohl, Sie sind es schuldig
der —«
»Bitte sehr, bitte lehr,« begehrte
die Frau Capo Stazione aus, Nichts
sind wir schuldig —- wir hieben alles
bezahlt —- nuch die teure thur
—- trpth uns die Barbaren mit
dein Orden so betrogen haben —«
.Sitenzio, Signor-: — sind et dee
Ehre einer großen Nation schuldig,
daß Sie diesen Schwindel einer bar
barischen Nation zurückgeben —- so
fort zurückgehen —'
»Aus-di Bradissimo!'
Erhabene Bürger eines sreien
Staates, ich sordere hiermit unseren
.pnorepole« Cur-o Stazisne tin Ra
rnen unserer Nation, die die Kul
turgüter derWelt gegenüber densurs
baten zu wahren hat, feierlich aus«
dieses Sehnanqu einer entar
teten Nation.
Er konnte nicht weiter sprechen.
Der erste Stock des Stationsgebäus
des von Lurmccio haltte wider von
nationalen Aundgebungen Zwei
Berichterstatter schossen von der
Straße heraus Und dersaßten glü
hende Berichte über die patriotische
Tat. Noch am selben Tage stand
es in allen Zeitungen, daß der Capo
Stazione von Lunnccio, umbrandet
von der glühenden Empiirung seiner
Mitbiirger, rnie einer edlen Gesie
einen ihrn verliehenen Orden nach
Deutschland zurückgeschlendert hat«
Und man tönnte an dieser Stelle
süglich einen Puntt unter diese aus
regsatne Geschichte machen wenn mich
nicht gestern ein Schweizer besucht
hätte. Dieser gernhsanie Rentrale
mit seinem verborgenen Schmunzeln
siir allerlei bunter hat sich nicht ent
holten tönnen. Irir eine kleine Fort
sehnng der Geschichte von Linmeeia
mitzuteilen
Er sei aus seiner Heimreise arti
Italien durch das ptöilich hochbe
riihrnt gewordene Lunneeio get-ne
rnen, erzählte er. Da habeei ihn
plo ich grinst noch etrk Frage zu
Eisendie dieihrn bei dem Lesen der
Orbessgeschtchte ausgestiegen var.
Ilss sei er zwischen zwei Zigen
an der Grenze zu der Mahnung des
Tap- Stazione hinaufgestiegen Da
habe er die rau Eapo Stazione ge
nossen. einein Inse- tern
habe er ihr zet der man-Ihn ten Tat
gratuliert und dazugesth Edle
Signora Tape- Stnziene eine Frage
noch: was war das eigentlich site
ein Orden, den ihr zuriietgeschickt
Mi«
.ctner ans Blech, mein here —
deuten Sie, mein herr, diese Ge
—nat siech!u
iß, sen-iß, aber ich meine den
kamen des Oedens «
Ich so, den Rassen. Ich Ioeis
ei MM nicht Und tvenn ich ihn
ich »sehr die miserables
Laute dieser baeia nichen Sprache
Weis meine Lippen sele
Hinw
EIN-M
»Ist-i HEXEN sit
Egegeniilieiststiften Indile
i— leben Sie ich Sbin neuttal —i
much in Wiachen iil die M
ital — und ausnahmsweise its-site
Fu W JJeielleichi doch ins-sich,
Op
s xpetth cwotn ngvetiik sie
liei an den Schrank und itastr.
Jest hatte sie’s se:iunden «.Viet ist
nich des sank-. M-— m iit
daaediieben —- ich glaube, et steht
was Wes dtaui —- ivenn Sie
leien wollen«
hier machte det Schweizer in Lei
net Erzählung eine Panie, eine zwin
tetnve Knniipauir. Ader ich tcttihm
den Gefallen nicht. Ich bezwang
mich. So daß et schließlich sagen
mußte: »Nun, und was meinen Sie,
daß cui dem Ordensdande iietndfa i
·Ei, was wird darauf gestanden»
haben«, sagte ich so gleich-triftig wie
möglich« .etiva Micheliotden CKlass
se, pdet Repomuivtdem oder Elesans
tenvtden von ReusÆteiz-—Schlets
—Lobenitein, vdet —«
Nein, mein Lieber-, «Otdet ivt
excellent Setvires, Thitd Einsw
stand. «Den hat man noch Berlin
geschickt«
Und nun warten ich und mein
schweizetiicher Freund aui sweietlek
Erstens domai, daß der Evetiete
und det Secplo von dieser englischen
Ergänzung det Otdensgeschichte
wohlwollende Notis nehmen. Und
zweitens dataui, was ustöns
dige Ministerium iiitda Retcheni
Schul- und Otdensangelegenlieiten
beim Empfanae des suriitlgeschittien
Otvenz dem Capo Stazione von
Lunaceio geantwortet hat
Denn die veieiliche Bethindun
zwischen Deutschland nnd Italien is
ia noch offen. Ja, meist noch: Wir
befinden uns nicht einmal im Kriege
mit Italien
Woi uns hoffentlich die Italiener,
der Capo Stazisne von Luna-sie
eingeschlole spät-r M desselben
werdet-. Denn schließlich nutß man
in diesen ernsten ten nicht gleich
nach der Polizei M, wenn ein
paar braune Gassenjungen. die man
sonst nicht übel leiden mochte« auf
dee Straße eine kleine Keiletei mit
viel Geschrei vollführen. Rein, nein,
den Gefallen tun wir ihnen nicht.
Wie würden sonst riskieren, daß sie
uns den dlechetnen Orden »so-r excel
lent fett-trei« in der Tat für —
«excellent servikek geschickt hätten.
Der schilt-er t- Felde
Oier denn , bin ich fein heran-,
- have eine Sorgen: .
ein Gläubiger piqndet mich nicht aus
Und ums Irit weiter barg-i
Mystik-n Leben ist es sie
DWT TI« LKWM
Ins lann man
Und er befchwökt mich hisartelhockz
Mich nicht zu «eanseren',
Und Bist sitt Liebe sollt« ich doch
Ja n· zu viel riskieren-.
YMMLSM fis wes- fett-This bin,
. , et a ,
Und schickt mit liebevollen Sinn
Mit unter Postpakete,
Denn jeder Schuf-, der mich bedroht,
sedeoljt « feine Nöten,
Und niein ist ’ne Not:
Sie sehen imt m r n:
. ein · ist wirklich in
sites-if le W W· h
an der
mass-im MMs sm
Zeliebte sitiegsblnmen.
Blumen sind auch in diesem Som
mer trat Krieg nnd Kriegetlärm all
gemein beliebt gewesen. reilich ist!
auch bier der Geschmack ver chieden, to
liebten z. B. die Rassen das Bergi ·
meinnicht, denn wo sie einmal gehanfl
haben, denkt man noch lange an fie.
In Amerika überon die Neigung
zum Tausendgilldenlravt und zum
Moos alle Rücksichten und die Fran
zosen bielten ei noch immer mit dem
Löwenmaul, das ibnen ireilieb bedeu
tenb keitarit wurde. Ja England bat
man sich süe das Veilchen entschieden
tveil es. gleich der englischen Flotte
in; Verborgenen sein Dasein stillen
nnd Italien schwör-m jest fin die Di
stel, weil es den sielsfußteitt siir sich»
beanspruchtr. Ieyt fallen übrigen-i
auch die Mazinthen aufkommen, da»
die Jlaliener von den OefterteicherH
mächtig gezwiebelt werden und in den !
net-traten Ländern ist die Glockendluss
me sehe beliebt, man möchte es dokt(
gern mit allen Linien halten- Bottich- s
tanv sowie Desterreichillnqarn blieben
bls heute bei dem ciienbut nnd den»
Fell-blumen. mit denen sie eben oguts
vorwärts lonimen, spie dir Türt mit
der Schwertlilie. zu der sie nachher
gegriffen Spanimsbevorsugte es, bei
dein Jelöngeejelietee zu bleiben —
nlinillch neutea«'. Jn Japan bat man
sich die Tom-le gelangt, in Serle
Montenegto and einigen soltanitaas
ten wünscht man lengllicheio coldrei
gen unt-»seiner in London endlich —
nm mit diesem zu schlieseih scheint
file dle Kornblnmen zs ichs-seinem
wenn man seine Stachel-) Dr le
gtaenme liest. ruft man Inmill elqu
»Na, so blaul'
-
—- Gelnngener soriap
Soldat lals er in den Fries sieht
um weinenden Scha . von dem ee
RUNDW- Miqki is;
t ,... ’ r m n
ists hineinmlitbenk
esse-II
M indischen wsMpichtincigem sue
destldberh
Aus geheimer Krieg-fahrt Ihnd
Ich miJsu ist-in vaM
rat is ais as ds Tut
isoeg eines statt-Scheu yet-sei eine träfe
Und angenehme Stimme Ihm suriesx
Jlen M W Ihr-stunk item
me heraus und rette meine sertin!·
altm nettes Ideen-sen dachte et,
indem er die Sprechen-n ein sange
Miidchen m Sticventracht psiitend
eint-liste.
.Ginget Jhr nicht gestern schon an
unteren- dauie vorbei?« tragt: die
Sklavin.
.So ist es; was tämmert dich
basi«
.Meine hetrim die schöner iß als
der volle Mond, sah dich und geriet
in Liedeswabnsinn.'
.Tnt mir leid —- toie soll ich ihr
helfeni«
Du mußt ihr helfen, herr, sanft
stirbt sie. Feige mie, daß ich dich zu
ihr führt-"
Ali zögerte. denn er kannte selt
same Geschichten von Undersichtigen.
die in häutet gelockt und dann er
mordet worden waren. Aber det Ge
danke flog vorüber. «tltlue, Ali,'
sagte er zu sich selber, «traue deinem
Stern. Es wird ein dnbiches Aben
teuer geben«-»Sieh hter,« sprach er
zu dem Mädchen, »ich vin gut be
mfsnet.«
»Bei deinem haupte,« erwiderte die
Stumm «ee besteht keine Gefahr.
Der here ist iiber Land und hat alle
seine Leute mitgenommen Es find
außer uns nur noch ein paar alte
Weiber im sei-tief
«Dann will ich dir splgen.'
Sie fidrte ihn durch einen has in
ein offenes Zimmer, worin er eine
junge Frau m grober Schönheit in
reicher Gewaan sisen sah. Sie
hiillte sich augenblitlich in ihren
Uebertputf nnd rief: »Nicht Er ift
esl Fürwahr, ich hade Miit-P
»Ja, herein, ich hin-Z erwiderte
Ili. »Dein Sklave liegt zu deinen
Füßen-«
.Oeh!« sprach sie dann mit matter
Stimme. Linn du hier bist, wage
ich nicht, dich anzuschauen. Was wirst
du den mit denteni«
.Daß dein Sklave der beneiden
werteste aller Menschen ist. Bitte,
sieh mich an, und dann heiße mich
sort ehen.«
«ch kann nichtf seufzte die Schö
ne. .Ich. Imme, wozu haft du mich
iiberedetk
Die alte Fran, an die fie diefe
Barte gerichtet hatte, was-te ihm ein
ermutigeades Zeichen. Er wagte es
den Schleier leife vom Gesicht der
Schönen zu heben. Sie wehrte sich
vergeben-. Er sah di wundervallften
sagen in zitterndem Infdlick — und
riß die Unbekannte an fein herz.
»Man fo,« rief die Alte. »Ein
Lebender darf nicht zaghaft fein!"
Und fie näherte sich und inackte ihre
Fingergelenie isder den Däuptern bei
Paares. »Seht will ich euch allein
lassen, ihr habt einander viel zu fa
gen.«
.Rein, nein, nein!' rief die Schö
ne. «sleibe bei ausl«
Die alte Frau jedoch hörte nicht
auf fie and verließ eilig das Zimmer.
.herrin. du darfst deinem Skla
ven vertrauen,« rief Ali, und et feste
fich demütig an das fernfte Ende des
Teppich
«Jch weiß nicht« was du von mir
denken Visit. den-' sprach sie, »Aber
es ift wirklich fo, wie ich die sagte
als du geftern hier darüber-gingst,
wurde mein heej zu Wasser-, and ei
ne fol Selian ergriff mich, daß
meine ·eneriunen glaubten, ich witt
de sterben. So lauerten fie auf dich,
und Ullah hat mein Gebet erhöri —
da bist geteinmen.'
«Höre rneine Lebensgeschichte an,«
subr sie fort, «unb bu wirst erkennen,
wie sebr ich zu betlagen bin. Jch
bin einfacher Les-te Kind, und vie
beben mich einem Gatten verheiratet,
der ein häßlicher Tbrnnn ift —- ber
lsust baben sie mich. here, er bat
rnich rnit ieinern Schuh geschlagen,
und ich babe es beim Koran geschwo
ren, baß ich nicht länger unter sei
nem Dache bleiben werbe. Ich bebe
es geschworen und wäre gestern schon
efloben, wenn ich dich nicht erblickt
götte. Nun bente was bu willst von
mir, aber rette nicht«
Sie warf sich ibrn zu Füßen unb
umtlnnunerte seine Kniee: .Wenn bu
mich sucht beichübm Mosis wenn Hch
bein Herz gegen mich verhärtet- ich
bcbe mit einen bitteren Trant Ie
tocht unb —«
»Mit-b verbiite bas, Herrin!· erwi
derte Ali. »Er sandte dir einen(
furchtloien helfen entflieb mit mir,!
m ich mid- visp is eis- Lm eins-(
ken, to- nian dich niemals entdeckenl
« pll.'
s Heft schon?« rief sie zögernd-. T
l »Es-en fest, herein. Ich seebe Dicht
chirmen ' -
. i
.sns sollte Ins uns werdet-, wenn«
Inn Ins einbeltf Doch vielleicht steif
Isab sein«
die Ilte teqt ein« unb Ali prach
«höre, site; ich liebe deinen its
ling sitt unsagbneee stut; -
sit-nun eeben iti texseitve
duns. Jchbin biet einb bin unter
wegs nach meiner Dei-nat sind-Ian
fdortdin will ich sie bringen.
bereit, mir sie foigen. doch
wir deines BeistonbeU
- Die site-begaer zo. san- qu im-11
n sei Weils-sind unter-l
brach sie: »Am f
bin iein r, « H
nM -
hilf uns Liebenden. ich se »
der Propbet wird dich segnen. cidti
ei des- teinen Ort an der Stroh
hinter Editor-den an dein wir unt
toefsen tönneni Jch werde dich reich
belohan nnd verspreche dir fürs erste
ndert M, wenn du one det
eben tot-W
Isirna fiel der Sitten zu Füßen»
.VI hast sich als Kind betrqu do-:
sbe ich dich nicht von tiein aus von
ltderzen getiebti Jch bin ohne Et
!tern. hat er mich nicht nitt seinem
Schuh geschlagent Schworft ou nicht
Trnir beizustehn-si«
; Die Alte iaintnerte immer-zu .Iltae »
kann ich tun? Was tann ich tun,.
List-na. Kindchen?« l
»So-stell du nicht « rief Asinia wie
in einer plbslichen Erleuchtung »du-:
hättest ein Gelübde getan, das heung
tuni hussein Schoch Wallii zu betu-.
chent Wir wollten ein Meingeschents
am Grabe des heiligen niedertegen,«
da er rnich von meiner Kranlbeit ge-«
Jheilt bot —- weißt du nochi’ .
. »Du hast recht, meine Rose,« sagte
die Alte, »ich hatte mein Gelübde
vergessen. herr, tonnsi du uns mor«;
gen Initiag an ber Durga tresienf"j
»Ich werde dort sein!' rief Ali
»Eure Anat-. tasz uns nicht im Stich,?
und ich werde noch fünfzig Rai-ten
dazolegen.« i
Die Itte berührte Afrrnas hour-it
Init ibren Winde-. »Ich schwim,
daß sie dein wird,«
.0enug,« rief Ali. »Ich bin’s zu
frieden. Jest noch einmal in meine
Irmet Dann muß ich geben« sonst
denken meine Freunde, ich sei in die
ser srernden Stadt ermordet worden«
Die Sklavin, die Ali hereingerui
sen, geleitete ihn wieder auf die Gas
se. »Bei deiner Seele, Herr, bei Va
ter und Mutter, sei tret-, sonst müßte
sie sterben.«
Jsfs bedarf keines Schwur-ex hol
de.« sagte Ali sreuadlich «Deine
Herrin besist rnein derz, ich gehöre
ihr aus ewig!«'
»Dann mag euch Allals beschützen.
hier ist der Weg, herr —- diese Gas
se, durch die du geilern getomrnrn.'·—
Noch einer ruhelosen Nacht verließ
Ali sein Gezelt und begab sich zu ei
nern Landmann, den er von steif-er
tannte. Von diesern mietete er einen
Biisselwagen urn zwanzig Studien.
Der Wagen wurde mit Kissen und»
Polstern vollgepfropft und ließ sich
durch Lords e verschließen. Nach
dem die Vii el eingesponnt waren,
kletterte der Mann auf die Deichsel:
«!llobin soll ich sabren?« 1
»Zum hetligtutn Vussein Schritts-.
Doch sahre lieber außen um die Stadt
herurn — nicht ettoa durch den Ba
sar, Vurs !«
»Es ist gut.« Der Kutscher trieb
bie Büsset mit ben Fußzeben an unb
brachte sie so in Trab. Ali folgte in
einiger Entsernung. Er hoffte, Ast
rna schon unterwegs zu begegnen;
doch diese Oossnung erfüllte iich nicht.
Als sie iiber einen höhenrticken
subtra, ragten rnit einem Male die
Mausoleen der Könige von Gottondo
vor ihnen in den tiesblouen Reiher.
Ali hatte sie noch nie gesehen, und
ibre Größe und herrlichteit itbertväli
tigte ihn. Es war noch sriib, unb so
beschloß er, bie grause-me seit des
Worten- burch ben Besuch der Mi
nigsgtiiber zu kürzen.
»Die Durgo,' tagte der Wagenlem
ler, «tst gleich hinter den König-grä
bern, am Ufer eines grossen Teich-.
Du kannst sie nicht verfehlen. Du
wirst ihre weihe suppel und vie ver
gxte Spife über den Turnarinben
Der Wagen subr aus der Straße
weiter, während Ali und seine Ge
fährten sich den Mausoleen der alten»
Könige bon Gollonda guwandten."
Die stunden dort in einer großarti
gen Verlassenheih und Ali sprach zu
seinen Wassengesäbrlem »Zum-ihn
das waren Könige! Wie verschieden
waren sie doch dpn ihren heutigen
entarteLen Sprossen, die von den M
rnosen der Englander lebens«
Sie stiegen aus enger Treppe sur
Terrasse hinaus, von der die unge
heure Kuppel sich über den Tarnariw
denlolpseln auswslbt; lnt Vaumduntel
der set-e sah man den Tschar Mi
nar nnd die schlanlen Oebemijrrne1
du mich-m Js- tiesm Schweig-us
und blendender Sonne lag das atte;
Festung-wert mit seinen ais-grauem
Blöcem Du Stille, dle Verlassen-«
seit des Ortes wirkten selbst aus das
harte Gemüt der rauben Krieger mit
bei-essender Macht. Unter innern im
Mattengewölba darin riesige Ile
derrnäuse wie schwarze Fahnen blns’
Fen, gnrrten unablässig die wilden»
unbeir.
All blickte nach der Durga bin
llder, deren Maraarluppel über dem
Laus-trank aus der äußeren Teile der
stät-erster t ausschltnrnerta Der süs
selsvagen stand dort am User des Iei
schek Dach dan sslma war noch
Nichts zu sehen.
H Illl sagte bei sieb- .Wenn sie nickt
Im Nitlag da ist, hole lch sie aus der
fstadt berau« Er stieg hinab und
ibetral das heiligen-n Schock Dus
feine opferte einige Magen nnd he
tete nsi einen gltlelliehen sit-sang
feines Wintere. Dann lehre er
nkehden fehattigsten W gd
» ein Gespräch init einem der
" die dar Heiligtum ietreieein
Hi die i tä
jjeä Mie, Tasctenstmäd eit
daHer Nitsch fragte Ali nach der
M nnd Its-ie- Qtoier antworte
te,er fet ans der Stadt nnd ioose
mift feiner Frau zufammen eiiii Dant
oti er r ihre cgeglniig von ihtoerer
Kraniætt dord en »Ich diii mit
meinen Leuten voran-geritten doch
sie mirs gleich hier fein-'
Stunde nni Stinde verging, rind
noih immer war von Ilsinia nichts sit
fehen. Ali erduldete Iolteraitnlem
War ihr ein Unheil hegegnett War
ihr Gebietes plöhlleh Inriietgetehrti
Konnte He ihn zum Narren gehalten
habeni· Nein. o nein! Zu echt wer
ihre Mage, und was hätte frlch fal
fchel Spiel bezwecken follent Zeit
war es Mittag. und sie erfchien noch
irnnicr nicht. Alte Geduld toar er
fchiipft. Er ging zum sinnt-lud de
ftieg fein Pferd und dat die anderen,
dort auf ihn zii warten. Dann ritt
er ftadteinroiirts.
Kaum hatte er das klein« Dorf,
das sieh an die Durga ai;ichlief-,t,
iin Rücken, als er drei Wagen, deren
Vorhänge herabgelassen waren, lang
sam herankommen fah. Sein hrrs
fehlng in froher Hoffnung. Er ritt
zu den Gefährten zurück. «Si-i nahtl«
rief er ihnen zu. ,.qu dein Mon
ne. er möge feinen Wagen bereithals
ten und vor dem Tore warten, das
anf die Straße nach Pattantfcherrii
geht. «
Er ftteg ad nnd wartete ain Sin
gangder Durga. Der erfte Wnen
erschien. Er toar voll von Sänger n
nen nnd Vajaderem von denen eine
fiir die Wiederherstellung ihrer Stirn
me zu danken kam. Aas deni itoeii
ten Fuhrwerk stiegen drei alte Frau
en, die Platten mit Süßigkeiten
brachten. die eine vornehme Dame
dem Mullah verehren ließ. .Miit
ter," fragte Ali eine von ihnen, .fnht
Jhr nicht einen Wagen mit drei
Frauen? Es ift meine Zenana Oa
rem), nnd ich warte fihon lange Jeit
auf fie.«
»Sie find dicht hinter unsf erwi
derte die Alte. An ihrem Fuhrwert
war ein Rad gebrochen; doch müssen
sie gleich hier fein-"
«Al1ah fei Dankt Schon war ich
in großer Sorge· Jeh warte fehon
feit dem Morgen auf meine Gattin."
Die Alte zeigte viel Teilnahme:
.·.die Khaninn fah bleich aus; aber
fie ift wunderschön, und rnein here
ift ihrer würdigs«
»Sie war trank," warf Ali ein«
»und heute kommt sie infolge eines
Gelübdes hierher-«
Die alte Dienerin verschwand eben
sallö in der Durga, und nach ein
paar Augenblicken bog ber Wagen nin
bie legten hist-set bei Dörfchen-.
Ali schlug das her- his zum halse,
als er den Vorhang hab ung- Asiina
unverschleiert iin Wagen fegen sah.
Jhre schönen Züge waren durch die
Erregung und bat Stück del Wieder
sehens wunderbar erwärmt, und sie
ries: «Allah sei Preis! Mein liebstes
HO- du hast deine arme Sklavin
nicht irn Stich gelassen."
Er hob sie selig ans dein Zeit
wagen. nnd tief verhüllt, gestii t auf
vie beiden Dienerinnen so te ihm
in das heiligturm anwi chen suhr,
nach Mit Befehl ber Wagen leer in
die Stadt zurück. Rachdern sie ihre
Andacht verrichtet hatten. blieben sieN
allein vor der Durga während die
Frauen den Büsselwagen siit die
Reise zurechtniachten. Aus beni Gra
be bes heiligen tönte noch bat Sin
gen der Deutsch-Mädchen nnd die
Mullahl saßen an der Mauer und
hörten su.
«Wirst du eine lange Reise ertra
gen können, Ilsitnafa
Alle-« wenn wir nur beisammen
sind!'
Die Alte meldete, daß der Misset
wagen bereitstehr. Asima stieg ein,
die Dienerinnen solstem Ilis Freun
de schlossen zu Pferde den Zug.
Dahn tout du lannst!« sagte Ali
zum Lenker
Sie ließen das heiligtum samt
dem Teiche hinter sich zuriick nnd bo
gen in eine unheimliche Schlucht ein.
deren Felsen zuweilen über ihren
häuptern zusammenstießem
Ein dumpses Grauen senkte sich
aus die Reisenden herab. hier war
Ali mit den Seinen schon öudor ge- ,
wesen, und blutige Erinnerungen des
teten sich an diesen Engpnsp
Doch tornen sie siiicklich nach hin
dosian. Erst später ward Ali oon
seinem Schicksal ereilt. Und zwar
war es Asimas ersier Gatte, der nach
längerem Forschen den Entsiiisrer ent
deckte und ihn um einen hohen Preis
an die Briten verriet.
—- Poesie und Prose
Dichterling: »Wenn ich Deine rrs
lichieiten betrachte, holder a«:,4
dann wird rnir weh bei dein Ge- »
donien, daß dich etwa ein Mensch
bensigt« der Maler heißt (
»k- Unbe reislich. houiies
cee ials er rlid qusstedt): »Arie«
was legsi Iner her a frisches Dein
Das was ich anhabe, hat ist no
nich n mir-ei Musik«