Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 01, 1915, Sonntagsblatt, Image 11

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    Clkntmüde Hütten flehen an des Nov-ges can-n Weitem
Eins-Im spinnt sich hier das chm in dem reis der Crdcnzesteii. s-—
Nimm die Aermsken qui der Enge ihrer akmnfschweren Bande-,
llnd es klagen Dir Gefäss ,c von pedes-sent Heimatlandr.
Uöitlich in den Liedern Himmekt wie von Tränen ein Geschmeide
Und ein Saum von Gold tin-flämmert auch M ätmstr Stückchen Heide.
Eundgrnnatm
Juli-lindern laqu dessem-net Krieg mittel siedet unbewacht
Det jehige Krieg unterschiidet sich
von allen früheren durch umfassende
Verwendung neuer technischer Kriegs
mimL die eine gros: Umwälzung in
der Kriegfiiptung hervorgeruer ha
ben, wie s. B. Schnellfmetggfchllye,
Animus-m Schein-verset, Fliegen
Lastschiffe, drahtlvfc Tel tnphie,
Untetieeboote. Daneben wu- n die
Eisenbahn-I in nie gmhntem Um
fass- nicht nut für den Ansamer
iondnn auch fiik Ttuppenvetlchiebuni
m nuf dem MIegsschauplat ge
taucht. Nicht weniger merkwürdig
ist das Wkdnnufmuchen von Kriegs
Inn-ill- äu den Wiese-.
nritteln, die Jahrhunderte long ver
gessen waren, wie die harrt-gransten
und Minentrerset.
hundqrnnuten wurden schon im
M. Jahrhundert verwendet. Damals
waren ei hohttugetn aus Ton, spä
ter Glas oder Eisen. die mit Pulver
gesiillt und einer Zündschnut verse
hen, mit der Hand gegen den Feind
geschleudert wurden. Jhre Tätigkeit
war nicht ungesiihtticki. Ein vielgetes
sener urtilleristiseher Schriststeller,
Michael Mieth, schrieb in seinem
1684 erschienenen Buch »Am-re Ge
schiisdescheeidunck iibet sie: »Die
Granutieeet werden incgesnmt von
freiwilligen und couragiektesien Mus
tetieren ausgesucht . . Ihre Dienste
nitissen entweder durch Güte,
ung, vieles Geld odet durch doll
ausen zuwege gebracht werden.
Denn ob siegteich nicht nllemole totge
schessen werden« so sprengen sie sich
doch zuweilen die hände feloft weg,
fodaß fie trepieren oder toenigfteno
ihr Lebtag verftilnnnelt bleiben.
Wenn ein hoher Befehl-habet aber sich
die Konfervntion der Soldaten ange
legen fein läßt« foll er billigerweise
auch die Grnnatierer nicht vergessen,
die da freiwillig mit zweien Feinden
zu fechten sich hergeben.«
Jn größeren Massen wurden die
handgranaten zum erftenrnal 1634
bei der Belagerung von Regensvurg
von dem fchwedifchen Generai Lar
Ragge verwendet. Er forderte für
dtefen Dienst Freiwillige auf und
wurde fo der Schöpfer der Grnnnties
ter, der fpiiteren Grenadierr. Spa
ter verwendete man sie auch irn Feld
triegr. Ludwiz Alv. gab 1667 fr
ter Jnfanterielompagnie vier Grenas
viere; die anderen Staaten folgten
bald nach. Da der damals zur
Kopfbedeckung dienende hut am Wer
fen der Handgranaten hinderte, so
erhielten vie Grenadiere Grenavier
nnitzem die sich bis heute in Preu
ßen erhalten habet-. Mit der Ver
vollkommnung der Feuerwafien ver
loren die Handgranaten an Bedeu
tung, und wurden im Feldlriege nicht
mehr gebraucht. Der Name Grenas
dier wurde auf Elitetruppen über
tragen. Jm Festungstriege avee ha
ven sie sich noch bis in die Mitte des
rorigen Jahrhunderts hinaus erhal
ten. Jn Preußen waren die hand
granaten eiserne, etwa 1 Ag. schwere
Hohltugeln, mit Pulver gefüllt und
mit Ihrem hölzernen Zünder versehen,
der mit einer Lunte entzündet wur
de. Sie sollten zur Abwehr des
Breschesturines dienen.
Lange Jahre hindurch waren sie
als Kriegsmittel verschwunden, tauch
ten aber immer wietrr in der Hand
ern Verschwörern auf, die damit At
tentate gegen gslrönte häupter aus
führtem Man sprach dann aber nicht
von Handgranatery sondern von
Bomben. Das Pulver wurde all
mählich durch vrissante, d. h. träftiger
wirlende Spr·ngstvsse, der Brenn
zündet durch einen Ausschlagzünder
erseht Solcher Art waren die im
Jahre 1858 gegen Navolevn 111. ge
irhleuderten Orsinibvmbenz gegen die;
russischen Kaiser Alexander Il. und
Ill. wurden in den Jahren 1881
szm 1888 sont-e ern-mat- mun,
denen ver erstgenannte Juni Opfer
sieh such den Idevolverfehilssem de
nen daf- öfterreichische Thronfolgeri
k-—
Die deutsche sub die euIlifOe tin-.
Doq
Z
e: »Ach, D mein wohl, über Deinen Its l un
·ne Amqu tot-L its für me Guit- bat-etsoc «
Inst in Serajervo erlog. war eint
somthtat vorangegangen »
Pls ich tauchten sie im Ansicht-;
Jana schen Kriege wieder aus; beides
Parteien bedienten-sich ihrer, namentsj
lich in den Kämpfen um Port Arthurs
nnd bei Mutdein Es waren hier-«
dar weg im odisrerte Gefchosfus
Ren ervendiich en, nicht geplantes
Schrapnellhiiklen. Sie wurden it
Kapallerie « Sprengtörpern geladen,
einem hölzernen Deckel, Sprengtapi
sel und Zündfchnur versehen. Man
bewarf damit vornehmlich die feind
lichen Gräben.
Seitdem wurden in allen Staaten
Versuche damit ausgenommen. Die
französischen Handgranaten find ei
serne oder stählerne Hohllugeln, 1,2
Kg. schwer-, mit 200 Gramm Sprengi
staff gefüllt Der Zünder wird beim
Werer durch das Herausreiszen et
nes Driihtes. ähnlich wie die alten
Reibungsschlagröhrem entzündet. Die
Wurfweite ist zu 20 Meter angege
ben. Auch die Privatindustrie hat
sich des neuen Kriegsmittels ange
nommen. So richtete namentlich der
Döne Aasen lleine, zylindrische
Handgranaten dadurch zum Versen
ern ein« dasz er an deren Boden einen
hohlen Steuerungsstab aus Stahl.
Messing oder Aluminium befestigte.
Dieser wird von vorn in den Ge
mehrlauf gesteckt und durch eine
Piahpatrone aus dem Gewehr getrie
len. Das Geschoß fliegt wie ein
Pfeil, mit der Granote voran, und
wird heim Auftresfen durch einen
Ausschlagzünder zum Sprengen ge
»brncht. Die Schußweite hängt na
türlich von dem Steigungswintel des
Gewehrs ab und tonn bis zu etwa
450 Meter betragen. Durch ein Bi
sier tann das Gewehr seitlich einge
richtet werden; der Steigungswintel
»-— stets über 45 Grad — kann mit
hilse eines Wintelinstrumentj ge
prüft werden. Der große Einfall
tvintel, der meist zwischen 60 und 90
Grad liegen wird« ermöglicht das
Treffen don Zielen in den Schühens
-sräben. Größere Sprenglörper wer
den durch »Minentverfer« geschleu
dert. iider deren Konstruktion nichts
Jveriiffentlicht ist.
Gen In bis Its-e dem Kameraden
i ehrte izip-et MI- Kopsniissr.
»O ne hatte chdemskmgvig g eben;
ist«- nsicht so, usw-ist« Zum
geir- nitkn und s Bitou wieder
sum Schaden den ,.
Piton als Ossizlet dursche macht
natkrlich untreimtcige Scherze. Er
dringt zum Beispiel eines Morgens
seinem herrn ein paar völl g unglei-:
ehe Stiefel ins Zitnmer. Der eine
Stiefel hat einen langen Schatt, ein?
rechter Militarstiesel, der andere ei-«
nen kurzen. Zum Teufel, wasE
dringst dn denn da filr Stiefel!«
saucht ihn sein Herr recht tüchtig an.
Aber Pitou wird nicht in seinem
Gleich-unt erschüttert »Ich hab« mich
auch schon gewundert«·, sagt er tren
herzig und nimmt nabei militiirische
Haltung an, »aber das andere Paar,
das noch draußen steht, ist —- genau
so ungleich!«
Obs mirllich Dummheit ist? vDa
sollte Pitau seinem Herrn eine Oran
ge-Pnstete besorgen. Sein Herr er
;liir«c dem Burschen genau die Ku
.chenspezialität, und der nictt so vey
«stiindnisinnig, daß sein Herr sagt:
T»Na, du weißt wohl, was ich meine;
Hhast dir wohl auch schon manchmal
solchen Kuchen get-Justi« Pitou ver
sneint mit der Miene eines TUtenschem
-,dem solch großartiger Genuß noch
saiemalg beschieden ward. »Na«,
meint sein Herr großmütig indem
er ihm noch ein Geldstiia reicht,
»dann lause dir auch eine Pastete!«
Pitou geht selig ab und lommt bald
noch seliger, und zwar taucnd und
mit vollem Munde, aber mit leeren
Händen zurück. »Es war nur noch
eine Paitete dal« sagt er kem ver
bliissien Ossizier.«
Beim Namens-auftut meidet sich
Pitou nicht, obwohl sein Batersnas
men »Butel« deutlich gerufen wird.
Der Feldwebel wiederholt: ,Burel'«;
er schweigt wiederum. Sein Neben
man gibt ihm einen Rippenttoß, aber
er schweigt. Der Feldivebel blickt aus,
fragt, ob Burel nicht da sei, und die
Kameraden zeigen aus Pitou. »Na,
lannst du nicht hörenf Warum mel
Hdest du dich denn nichti Heißt du
snicht Bureli« »Ja; aber Burel
i
i-—
Maristeipavallerie in den belqifchen Mitte-«
Selehiattee von Ilion
Pitou ist sür das sranzösische Mi
litär die Zielscheibe allen Schaber
nack Pitou sindet niemals einen
Napf zum Fassen seiner Suppe und
seiner sonstigen Mahlzeitenz er mag
machen, was er will, er muß immer
zuleht antreten und die anderen Ka
meraden haben daher stets die reich
lichere Portion und die beste-. hop
pen. Beiomnrt er aber doch einmal
rechtzeitig seine Schüssel, so wird er
gewiß das Opfer irgend eines andern
Um. Dann tritt zum Beispiel ein
älterer Kamerad an ihn heran, der
seinen Napf angeblich nicht hatte sin
den können und nun den lieben Pitou
bittet, ihm den seinen zu vorgen. Pi
tou schtvanlt; er weiß nicht, was er
ltun soll. Die Freude, endlich auch
seinmal rechtzeitig seine Portion fas-.
sen zu tönnen, streitet in seinem Jn
’nern mit dem Gefühl einer gewissen
YEhrsurcht vor dem älteren Kamera
den, den er nicht durch das Abschlu
en der Bitte erzürnen will. Dieser
eht ihn schwanken und sagt: »Ich
wilkt nicht umsonst von die«, und
indem er in isie Tasche greift, »ich
geb’ dir das Doppelt-, was ich neu
lich dem Francoig gegeben, als er
mir seinen Esnaps lieh.« Natürlich
steht France-is in der Nähe und sagt:
»Das Doppelte; na Pitou, da tannsi
es schon machent« Und Pitou reicht
das Gefäß hin und empfängt im glei
heiiz ich doch nur, wenn ich geschrie
ben werde. Geruer werd’ ich immer
Chaeles.« «
I Pitou soll auch im Gegensoh zu
Even ähnlichen Soldatenotiginalen an
derer Heere si von seinen Kamera
den durch Feiq eit auszeichnen. Schon
auf dem Uebungsplntz zittert er bei
jedem Schuß. used-»ein Bonmot feiner
Kameraden behauptet, er zitteke vor
Kälte, weil ee so kaltblütig sei.
can-, tot Hatt-l
Ein junger unsakischer Dichter,
G·'«za Gydni. der als Kotpornl bei
der Armee in Przemysl eingeschlossen
war. hat in den Monaten ver Bela
gerung einen Band Gesichte geschrie
ben. Das kleine Buch wurde in
Ptzemysl gedruckt und snnd solchen
, .
s
Wir leimen sie, mein such. du Vers
des Kriegeil
Wie hielten diese Helden tolllshn
sinnt-!
Wir winden um ihr Haupt den Kranz
des Siegez —
Sei stolz auf solche Treue, Ungar
lnnvl
Mit Liebesgnhen zur From
Aban bei den Soldaten, daß es in
der zehnten Auslage idie Auslage zu
stausend Exeinplnren) erscheinen konn
Jte. Der junge Dichter gab 5000Kro
’nen siir die Waisen der Gesallcnen
yoon seinem sonsten
J Eines der Lieder geben wir (in
isreier deutscher Uebertrngung) hier
Hivieden
i
HWir lehren heim, mein Buch, du Kind
« des Krieges,
IGeboren hier in einem Meer von
s Blut,
iWir lehren heim beim Glockenrus des
i Sieges,
Auch wenn mein Leib verfiel der Ra
benbrut.
TAus Uzsots Höhn erwarten ihre
’ Männer
Aus Schlacht . und Schlamm die
Fraan im Sonntagsroch
Und unser Herz tanzt sroh wie unser
Renner
Vor jenem Fenster mit dein Blumen
stock.
Uns bringen heim, mein Buch, mein
z bleigeschioärztes, «
Viel Reiter tecl und noch vom Kampfe
i helßr
Sie melden unser Lied, ein hochbe
herzteg,
zDoB überbrnusen solt die wilde Theiß.
Ein Danllied soll es sein den Hel
denföhnen,
Ein Troftlied denen, die nn Wunden
trank,
Doch niederschmetteknd in die Ohren
dröhnen
Soll es dem Schwächling, dem das
Schwert entsank.
Wie kehren heim, mein Buch, und
werden singen
Spätsommetnächte durch beim jungen
Most
Von Tagen, da die Schonzen Feuer
fingen,
Bluttofen blühten nus fchneetveißem
Frost·
Wir lehren heim, mein Buch, und
werden singen
Von Taten, wie sie niemand sah zu
Vol-.
Und schaut! Aus namenlosen Grä
been schwingen
Die toten Honveds sich zum Licht
empor.
Wir kehren heim, wem-. auch der Leib«
zktfiele
Jm klafteriiefen Kalt — — mein
bessres Teil,
Mein Buch, mein Kamerad, wir sind
am Ziele,
Bringt unser Blut dem Vaterland
das Heil —- !
Atiegsiptüchr.
Böse Btifen verderben gute Sitten
Was ernchen nicht lernt, lernt
der Franzmann nimmermehr-!
Wer einmal lügt, dem glaubt man
nicht, besonders wenn es Reuter
spricht.
Gestetn noch auf stolzen Rossen,
heute interniert in Zossen.
As —j
»Dein-l vom, Erstlvcstck —-« —- —
Aber —— wenn Ick ou ichrctcy den-I
brüll« ick hmthF
Tod schlechte Gewissen-.
, »Die gerechte Sache hat gesiegt!«'
telegraphierte ein rnssischek General,
der einen tleinen Vorteil errungen
hatte, glückstmhlend an den Gene
ralissimus·
»Aushalten! Jch schicke sofort Ver
fttirtungen!« tvat die Antwort aus
dem Hauptqunttier. Dort hatte man,
tüber vie »gttechte Sache« jedenfalls
inndete Ansichten gehabt.
Wie die Alten fmmuk
»Wir möchten ern Mir spielen, aber es geht ni m, nscxl Mem F
cnqläapex over Mc sein »Par- « "’"Me'
Elbe-.- warum denn nicht?«
«seil sich keiner verdauen lassen willi«