Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 14, 1915, Sonntagsblatt, Image 11

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    -- Wikßsusgskk däkoaiiktjkssioris.!
Tri- Wichiigkeii der Befestigung der
Meeresstraße der Dnrdanellen sum
Sehn Konsinniirropels toar bereits
von stimmen n. erkannt worden.
und die mannigfachen Krieg-, irr die
die Tür-sei verwiesen war« ließen die
Bedeutung dieser Befestigungswerie
niemals in Vergessenheit geraten. So
wen denn diese Werke während des
Jialienisch-Tiiriischen Krieges und
während des seßten Bocksnkriegeö ei
nem etwaigen Angriss durchaus ge
wachsen. und es ist anzunehmen, daß
auch feit dem leyien Kriege nn ihrer
..» .,. -—. .-, ..-..- M—.. —..W —
1659 von Madam-nei- lV. etlmuten
Burgen zufommengelchossen zu haben,
wollen wir nicht verhehlen, daß diese
ehe-würdigen Bat-werte leinen An
spruch darauf machet-, sich verteidigen
zu tsnnetr. Der Ruh-n, sie in Trüm
mer gelegt zu haben, wäre also ein
billiger. Aber weniger leicht zu über
winden sind auf der nördlichen Seite
des Eingange zwei Erim-ekle — Eski
Hisiaelil und Aj-Tabija sowie das
hochgelegene Fort Ektogtul. das aller
dings für modetne Verhältnisse zuviel
Mauer-wert zeigt, aber durch feine
Hatte der Tarsen-lieu
Vervollkommnung gearbeitet wurde.
soweit dies die kurze Zeit, über die
man verfügte. erlaubte
Man spricht von zwei Eingängets
zu den Datvanellm dem äußeren und
dem inneren Ejngang. Diese Ein
Det fchlksifche Ltadwklsrmsun nnd
in- gefaugcnk Rufs-.
»Das schmeckt woll gutt, nlter
Talglichtsressert N tollste ock erscht
unser Baclobst mit Kleesie schmecken!
Da mechten alle eure Großsirschten
und Gene·ralg sich sangen lassen,
wenn se das zu futtern lriegtenl«
gönge sind es, um die augenblicklich
heftig getämpst wird, deren Foreies
rung jedoch, wie hier gleich vorausge
schickt werden soll, siir den wirklichen
Duechbruch durch die Dardonellens
ftrasze von ganz geringer Bedeutung
ist« da deren eigentliche Verteidigung
erst viel weiter nördlich beginnt. Un
ter den äußeren Dardanellen versteht
man die 5.S Kilometer lange Strecke
zwischen Ray Heiles aus eurepiiischern
nnd Kap Jenischehit aus qsrntischet
Seite. Der innere Eingang zu den!
hohe Lage besser gedeckt ist als die
anderen Werke.
Auf der südlichen Seite des Ein
gangg finden wie neben dem alten
LumRulesi ebenfalls zwei Staatsober
tekien und ein Fort, Orchanijr. Diese
tBetestinnugen des Dardanelleneingan
ges machen nun, wie schon erwähnt,
den Eingang keineswegs unforcierdar.
Sie sind vielmehr dem schweren Ge
schüsz einer Flotte so sehr ausgesetzt,
daß bereits ein Fachmann, toie Gene
ral Briamont, der Ansicht war, man
solle den Eingang zu den Daedanellen
uderhaudt nicht verteidigen. Trohdem
tann die Artillerte, die diesen Ein
gang slantiert, einer seindlichen
Flotte »san« beträchtlichen Schaden
zufügen, was denn auch bereits ge
schehen ist. Jst der Eingang
erst erztvungem so findet die ungrei
fende Flotte auf 20 Kilometer Lange
wohl nur an einer Stelle Widerstand
und vermag auch den Widerstand der
alten Schlösser Ailid il Bahr und
Sultanije trog ihrer modernen Er
gänzungs-werte zu brechen, falls sie
beträchtliche Opfer nicht scheuen sollte,
tritt dann aber in eine Meerenge ein«
die auf sieben Kilometer mit alten
und neuen Befestigungswerten gespickt
ist. Diese siir den Angreiser so be
dentliche Stelle der Dardanellen hat
außerdem Minensperren zur Verfü
gung« während alle erdentlichen Be
leuchtungs- und Signalapparate auch
während der Nacht den geschwollen
Weg nicht weniger gefährlich machen.
Die Ueberwtndung dieses Teiles
der Dardanellensperre müßte durch
Niedertiimdfen der Werte und Räu
mung der Minensperre erfolgen. Wel
ste Schwierigteiten dies aber sür eine
izlotte haben würde, die durch die
IEnge des Fahrwafserd nahezu un
ssiihig gemacht ist, zu mandoerieren
»und einem höherstehenden fetndlichen
,Geschützfeuer ihre Deckt alt Ziel dar
, , Tiickifche Aanonenbootc am Goldenen Horn.
q—
Datdanellen liegt zwischen den Schlös
setn Sidd il Bole und Kam Kalesi
mit ihren am flachen Strande gebau
tea Battetim Da ec- ivohl möglich
Ut, daß die englisch-itanzösische lotte
sich riibmen tönntr. diese im . abte
Mutt, liegt auf der band Ein ge
swaltsamer und schneller Durchbruch
durch die Ioktsperte und das Mitten
Ifeld würde grausige Op et kosten.
Solln et Crotzdetn versu t werden
und gelingen, so befände sich der An
L—
preisen wenn ee Konstantinopel errei
chen sollte, mit einer verstümmelten
Flotte in einer Feue. aus der ihm
die Bosvorusbefestigungen den Aus
gang nach dem Schwarzen Meer ver
sperren würden, während der Rück
zug durch die Dardanellenbefestigun
gen dem Rest der Flotte ein Ende
machen töwttr.
-—.
»Ist fis INMIÆ
Ein Münchner Kriegsberichteestati
let , der sich aus der Westfront vor
Arras befindet, erzählt folgendes lu
stige und angeblich verdürgt wahre
Heldengeschichtchem
Jn einem Dorse vor Artus wird
eines Abends ein von der Front zu
rücltehrender Generalstabsossizier ans
vier Soldaten aufmerksam, die lan
ter, als man es sonst gewohnt ist, von
ihren Heldentaten erzählen. »Ja, mir
san Helden«, lallt einer, rser nicht
mehr ganz nüchtern war. »Solchene
müaßU bei der Jnsanterie mit der
Latern’ suach’n. Mir san Helden!
Mir vo der Traja! 's Eiserne Kreuz
hat uns ver Hauptmann versprocha
and an Handerter nnd acht Tage
Urlaub. Und a Ilasch’n Schnaps
ham ma aa g’lriegt. Mir vo der
Trainl Mir san heldem hat der
Hauptmann g·sagt. Und den Hun
derter han ina aa triegt Weil mir
tapfere Helden sann. Mir vo der
Trainl Mir hom den Schützengriv
ben erobertl Mir vo der Train!«
Tem Generalstadåossizier kommt
die Geschichte verdächtig vor. Er hält
die vier siir Leute, die vielleicht in
einen Weinleller geraten waren und
sich nun vagadisndierend hinter der
Front herumtreiben. Man bringt
sie zur Wache in den Arrest. Sie sind
schwer getränlt, und erzählen aber
mals ihre Heldentat Nun wird zu
ihrer Kolonne telephoniert. »Jawohl,
die sind in den Schiiszengraden ab
kommandiert·« Man telephoniert in
den Schützengraben ,,ctiinmt alles
was die Leute erzählen Herr Kame
rad. Wir haben gestern einen stan
zösischen Schützengraben mit einer
Sappe von der ceite ausrollen rniis
sen Aus mancherlei Anzeichen muß
ten wir schließen daß die Franzosen
Tretminen gelegt hatten, als sie sa
hen, dnsz sie den Graben nicht lange
mehr halten tonnten. Da stiiemt
sich ein Schützengraben schlecht. Es
ist der sichere Tod siir die Ersten, die
hineinstiirmen. Dem ersten das Ei
Itsmfdsrr Miran der im erissc ist,
Bomben auf cinc ctndl -1i--»nnu-xsskn«
Das scheints-volle Telephon.
Ein interessantes Beispiel für die
Findigkeit der deutschen Truppen bie
tet eine ,,Detettiv«-Geschichte. die in
der ,,Liller Kriegszeitung« veröffent
licht wurde:
Wir ivaren eine kleine Abteilung
von »Blitzlerlen«, d. h· von Telegra
phenleuten. Unser Standquartier be
fand sich in einem belgischen Derse,
unweit einer belagekten Festung. Bei
der Ausbesserung einer samt-hast ge
wordenen Leitung hatten ioir ein un
terirdisches Telephonlabel entdeckt,
das zum Feinde siihrtr. Trotzdem wir
den Draht sofort durchschnitten,
blieb der Feind immer noch über
alle unsre Absichten vorzüglich unter
richtet. Es mußte also noch eine
zweite Geheimleitung vrrhanden sein
Wo war sie?
Wir wurden vom Detettivsieber ge
packt. Der erste Erfolg war die Fest
stellung, daß sich die Nachrichtenzens
W XV« I -«--«« U HW
Ednmciigcr Ihm-spukt von Mnnuiou durch den Zwier m Polen.
serne Kreuz und hundert Mark! Den
drei nächsten das Eiserne Rrenzk Wer
toagl’s?« Die vier haben sich gemel
det. Gott sei Tant, es waren keine
Tretminen gelegt. Aber der Mut
verdient Anertennung. Sie können
sich mit Recht ihrer Heldentat rüh
men·" —- ——- — Da hat sich den vier
tapseren Arrestanten schnell die Ge
sängnistiir geössnet. ’ »Ihr seid wirk
lich heldem auch wenn Jhr sett eins
zu viel getrunlen habt. Jhr seid
ssrei!« —- Die vier sehen sich einen
Augenblick fragend nn, dann sagte
ihr Wortfiihrer: »Ja, Helden san mir
scho Mir vo der Trnin. Ader i
tät hnlt recht schön chiilen Wenn
rna halt hier ble?b’n kunnten im Ar
res bis morg’n in der Feind-. WeiH
gar so mollig warm is herin. .. .'«
W · NUMIAMIIIIM
Octanschleichcndc indischc Gut-Ums
trale in unserm Torf befinden muß
te. Denn keine iiatrouille konnte
heraus, ohne daß eiz der Feind er
fuhr.
Dann aber kamen wir mit unsern
Nachscrschungen nicht weiter, bis ei
nes Tages Aamerad P. ertlärte: »Die
wichtigsten Nachrichtenbörsen sind all
enthalben die Kneipeik Hier in dem
Nest ist ein einziges Estaminet
(Schanktvirtschast) nach in Betrieb.
Dort ist’s also!"
Wir mußten unserm Kameraden
deipslichten und legten uns im Eitel
tninei aus die Lauer. Wir beobach
teten unauffällig den Wirt, einen
Mann in den vierziger Jahren- und
seine sehr tüchtige und fast gleich
altrige Frau. Fiinder hatte das Ehe
paar nicht. Wir salien nichts Ver
dächtiges. Der Wirt ging hin und
wieder in den Keller. nm in großen
Krügen Wein herangzuholem blieb
aber immer nur kurze Zeit sort.
Wenn es jedoch eine Trabtleitung im
Hause gab, ging sie unterirdisch, infol
gedessen war der beste Ausgangspunkt
der Keller. Als wir uns nach deni
Keller erkundigten, fiihkte uns der
sWirt hinunter, zeigte uns sein reiches
chIger von großen Fassun, ließ uns
einige Weinsorten kosten nnd gab aus
alle Fragen ossene Lluslunst Wir
ließen natürlich während des Kellerbp
suches unsre Aeuglein fleißig rund
tun gehen, sahen aber nicht das ge
ringste, was aus das Vorhandensein
einer Drahtleitung hätte schließen
lassen.
An die Rückseite des Hauses stieß
ein Garten. Vier machte sich unser
Kamerad P» der immer noch Ver
dacht aus den Weinleller hatte, ans
Wert. Er hatte die Fenster entdeckt,
die poni Weinkeller nach dem Garten
Deutsche Lisetpofteu in einem politischen Dorf.
gingen und undurchsichtige Scheiben
hatten. Dahinein schnitt P. ein win
ziges kleines Beobachtungsloch und
wartete.
Am zweiten Abend seines Lauerns
kam P. ganz erregt in nnser Quar
tier. ,,Nel)mt eure Karabiner und
kommt mit nach dem Estaminet· Ver
geszt eure Beile nicht, wir müssen ein
Faß einschlagen. Macht rasch, dann
können wir die ganze Geschichte noch
heute abend melden.«
Der Wirt erschrak sichtlich, als
wir ihn zum zweiten Male nasse-ever
ten, uns seinen Weinleller zu zeigen.
Er faßte sich aber bald und leuchtete
uns hinunter. Ein Posten blieb am
Eingang, tvir andern drangen unter
Führung von P. in den Keller ein.
Vor einem großen Stücksaß machte
P. halt.
»Oessnen Sie die Tiie in diesem
Faßt« herrschte er den Wirt an.
»Welche Türes" lautete die er
staunte Gegensrage »
Dieselbe, durch die Sie immer insl
Faß hineinkriechen!« !
»Ich weiß von keiner Türe«, er-;
klärte trotzig der Wirt. «
Einige tvuchtige Beilhiebe krachten
aus die Seitenwand des Fasse5. Die
Reisen sprangen ab, splitternd gab
das Holz nach, und im Innern des
Fasse-z erschien eine vollständigeFern
sprechanlage, deren Drahtleitung
durch die unten liegenden Dauben in
den Kellerboden hineinsührtr. Ein
rascher Schnitt, die Leitung war zer
stört.
Sie hatte direlt nach der belagerten
Festung geführt.
Wir brachten den Wirt gefesselt
nach der nächsten Etappe und erstatte
ten Meldung. Abends wurde der
Spion erschossen.
Das höchste Glück.
,,Mutti, ist es wahr, daß die Sol
daten sich im Schiitzengtnben nicht zu
waschen brauchen?«
»Sie können nicht, Liebling. Sie
haben kein Waschtvnssek.«
»Ach, Matti, wenn Du mir zum
Geburtstag doch bloß auch einen
.«
Schützengkaben schenken würdest.
Ein Ritter m Berufe-possess.
Das tapfere J. Armeewrps, das
von Krieggbeginn an in den schme
rcn ostvteußischen Kämper glänzen
de Woffentaten verrichtete, hat sich
auch jüngst wieder bei der Winter
schlncht in Mofuren unter den Augen
des obersten Krieg-Ihnen dek- deut
schen Kaisers-, in hervorragender
Genernllcutnant Hof-ji«
Weise ausgezeichnet Der aus die
sem Anlaß mit dem Orden Pour le
marite deiorierie Führer des Ko:ps.
Generalleutnant Kosch, steht im 59.
Lebensjahre und gehört seit 1874
dem Heere an. Beim Ausbruch des
Krieges hefehligie er die JO. Divi
sion in Posen und vorher die 78
JnsanteriesBrigade.
-
Berlin im Satiitzengrabcn.
Ein deutscher Schützengraben im
Osten. Die Rassen machen einen
Angriff. Ihnen voran siiirmt mit
furchtbarem Amnpfgeschrei ein baum
langer steti.
Ein waschechter Berliner Land
wehrmann richtet seinen Schießprü
gel auf ihn mit dem Rufe-: »Mensch,
brüll’ doch nich so, ic! seh' dir ja!«
Tu· Haus«-sub
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»in In III-II
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Zusanx »Mir so den Weg zu vmamsm:lul«