Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 23, 1915, Sonntagsblatt, Image 11

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    Deutsche Landsturmleute auf Posten an der Adolfbriickx in Luni-charg. Letztere
ist 40 Wem- hoch und hat eine Spannwette von 84 Nenn
Die Meldnrtillerie
Kunst-km Hat-bitten Ins Mörser-.
Bis zum Ende des vorigen Jahr
hundert-» hatte die Feldartillekie im»
Kriege fast nur direkt sichtbare Ziele
zu beschießem z. B. angreifende Ka
valletimgimenter, frei aufgestellte
Battekien, vom Feinde Messe Dör
fek, stürmenve Infanterietolonnen
Aue-. I. - Zchninoikluna idec Indiana-UT
and anderes mein-. Alle diese Ziele
beschießt man am besten von vorn.
weil so die Wirkung der Geschosse am
gewaltigsten ist« Damit ein Geschoß
sein Ziel von vorn zu packen vermag,
muß seine Flugbahn naturgemäß
möglichst gestreckt sein. Solche Flug
bahnen erhält man, wenn man eine
starle Pulverladnng und ein laiiaes.1
sast wagerecht stehendes Rohr verwen-«
det. Jn diesem Falle haben die Pulsj
vergase ziemlich viel Zeit, aus das Gesl
schoß zu wirken, so vasz es das Rohr!
mit hoher Geschwindigkeit verläßt nndi
aeradesrorgs aus das Ziel lex-fliegt
Das lange, nnr wenig erhöhte Rohr
und die starie Ladung sind die Kenn
zeichen der K a n o n e n, die man ih
rer stachen Geschoßbahn halber auch
Flachseuerarschiisze nennt. »
Wird die Kanonr gegen lebende;
Ziele, also gegen Truppen verweist-eh
so verseuert man aus ihr meiits
Schrapnells; tote Ziele, Bese-;
itigungen. Häuser-, Mauern, dagegen!
beschießt man mit G ra n a te n, dies
auch zur Beschieszung hinter Traun-;
in der Lust explodiert Hierdurch
werden die Kugeln in Form einer
mächtigen Gar-be nnch vorn geschleu
vert. Sie spritzen aus dem zerplatzew
»den Geschoßnmntel heraus» wie Was
serstrahlen aus einer Brause und be
decken so ein außerordentlich weites
iFeid (Abb. 1). Die Durchschlagsi
straft der Kugeln ist nicht so bedeu
:tend, wie die eines Gewehrgeschrsses.
;doch ist die Schkapnellwirtung schon
Idee großen Menge der Kugeln wegen
Hfiirchteklickx zumal die durch sie ver
jursachten Wunden außerordentlich
Ibösaetig sind und schwer heilen.
Die Granaten unterscheiden
sich äußerlich nicht von den Schrapi
nells. Sie sind jedoch diclwandiney
besitzen leine Kugelsiillung und explos
vieren im allgemeinen nicht in der
Lust, sondern, da sie einen Ausschlag
ziinder besinem erst beim Ausschla
gen ans das Ziel. Dabei zerreißen
sie in viele znckige Eisenstäle die
quer zur Flugbohn nach allen Sei
ten auseinander geschleudert werben
Aus-. ::« zesiskgvtkhmg must tin-Z Ohm- Lan-m
verstitkrfem mtl Mk;oqekusms5.mndet versehe
nen ttsitmmqmnasr. die anschickt nachdem M
eine Streckt weit m das JM ringt-drangen M.
(Abb. 2). Manchmal Ivitd der Gm
natziinder auch so eingestellt, daß das
Geschoß erst krepiert, nachbcm es eine
Ein von den Engkiudekn skriwietes mo ges Zeitwort »für die anstmlischcu
Hilfst-when am Fuße der Pyramide-n m Argumen
gen untergebmchtet lebender Ziele die
nen.
Die Schmpnells sind große, vdtn
zugespitzte. ziemlich dünnwnndige
Stohizylindet, die mit einer Unzahl
tleinet Hattbleikugeln gefüllt sind
und zwei voneinander getrennte Pul
vetladungen besitzen. Die eine, die
beim Abfeueen des Geschüyes entzün
det wird, ichleudeet das Geschoß aus
dem Rohr heraus. Die zweite La
dung entzündet sich etft in der Nähe
Plhb 2. Zehnfahksm drk Nenn-III- Ivenn str
mit Muschmcunmus with-en wirs. um
vetm Aufs-um aus tu- ..Iel cum-Nest
des Zieles und zwar durch einen an
der Gefchvßspitze befindlichen Zeit
zündee, det beim Laden so eingestellt
wird, daß das Geschoß noch einer
ganz bestimmten, mit der Entfernung
des Zielet wechselnden Sekundenzahl
ist. Solche Grannten tvirten wie
Sprengladungen oder Minen, die die
beschossenen Ziele augeinanderreißen
(Abb. 3).
Jn den letzten Jahren ist man, ge
tvitzigt durch die Erfahrungen des
ruisifch - japanischen Krieges, auch
im Feldleieg zu provisorische-I Erdbei
feftigungen übergegangen, hinter de
nen die Truppen der Wirlung von
vorn lotntnender Gefchosse fast voll
ständig entzogen sind. Dadurch wur
de die Artillerie vor neue Aufgaben
gestellt. denn jetzt galt es, den Ge
schoßhogel to zu gestalten, daß er die
Truppen von oben, über die Befesti
gungen hinweg, traf.
Diese Aufgabe suchte man zunächst
durch mit Zeitziindern versehene Gm
naten zu lösen, die in der Luft iiber
der Stellung explodierten und ihren
Eisenhagel senlrecht noch unten aus
die hinter der Deckung liegenden
lTruppen schleuderten (Abb. 4). Der
Strecke weit in das Ziel eingedrungen
sie die Feldsaktillerie stunk
artige Geschosse müssen aber naturge
Inäß außerordentlich genau geziett
werden, wenn sie wirklich Erfolg ha
ben sollen, und mit der Erfüllung die
ser Forderung ist nicht immer sicher
zu rechnen. DIe Geschütztechmter sa
hen sich deshalb IIIIch eIIIeIII anderen!
Wege Inn, Iqu dem sIch das gleiche
sob. 4. Tebnhtvimmq disk Granntry wenn sie
mit Rennan vers-sum wird, niio in
der Luft rxvludikrt
Ziel leichter erreichen ließe. Dabei fiel
.ihr Blick auf ein im Siellungs- und
EBelagerungskrieg schon länger ge
bräuchliches, Haubitze genunntes
Geschw. pas seine Geschosse nicht ge.-l
rade aus. sondern in feht star!en1.
Bogen schleudert. Mit diesem Stäl
feuergeschiitz lonnie man von oben
her hinter die Deckungen greifen, nnd
das war gerade das, was man
brauchte. Die im Belagerungstrieg
gebräuchlichen Haubisen waren jedoch
zu schwer-· als daß man sie ohne tveH
M s- geh-nen
Die Heringe-sen uns die Ietsgrtinem
Die Wiener »New Freie Presse«s
bringt in einem Feldpostbries folgende
interessante Schilderung: l
»Ja einer Oktschaft Südpolcnstrmi
sen sich eine österreichisch-ungarischel
und eine deutsche Jnfanteriedivision.
Die Oesterreicher waren in ein Doer
eingeritckt nnd sollten vor diesem eine«
Stellung beziehen. Jn der letzten
Minute tam aber zwischen den Divi
sionzkornmandanten eine Vereinba
rung zustande, wonach die Deutschen
diese Stelle bezogen und die Oester
reicher sich seitwärts davon festsetzten
Also marschierten die einen zuriict, die
andern vor und m dem Dorfe begeg-.
neten sich die beiden Truppen Es
waren nur Deutsche, hiilIen nnd drü
ben, denn die österreichische Divisionz
toar jene von Wien. Batnillon zog·
an Bataillon vorüber, bis beide«
Marschlolonnen ihrer ganzen Länge
nach sich gegenüberstanden
Und nun lief durch beide Truppen
l
Vom tussifchcn Kriegsschatiplatz: Entlarvtl
teres im Feldlrieg hätte oerwendeni
lönnen Infolgedessen schuf mans
leichtere Feldhaubihem die sich von
den Feldtanonen äußerlich nur da
durch unterscheiden, daß das Rohr
tiirzer und das Kaliber größer ist.
Hinter sehr hohen Deckungen lie
gende Truppen vermag allerdings
auch die Haubitze nicht mit Erfolg zu
bekämpfen. Dazu ist die Flugbahn
ihrer Geschosse immer noch nicht steil
genug. Solche Deckungen kommen
aber im Feldtrieg laum vor, da sich
ihre viel Zeit beanspruchende Her
stellung nicht lohnt. Jm Feldtrieg
tommt tnan also im allgemeinen mit
Kanonen und Haubitzen aus. Die
Velagerungsartillerie dagegen braucht
noch ein drittes Geschütz, das auch
lljinter hohen Deckungen liegende
kTrnppen mit Erfolg anzugreisen ge-»
Istattet und zugleich horizontale Tel
Ilunaen tilianzertuppeln usto.) zer
Ischniettert Ein iolches Geschiitz ist
sder M örser, der ein noch iiirzereg
sRohr besitzt als die Haubitze Di seS
ibiohr tann außerordentlich steil ges
sslellt werden, die zu tiö Grad gegeni
sdie Wagerechte. Der Mörser ciim s
»niert sich scheinbar überhaupt nichts
sum sein Ziel. tFr schleudert seine
jGeschosse aus den tiesen Gruben, in
Jdenen er steht und von denen lus
Iman das Ziel meist überhaupt nicht
lerbliclh ganz steil nach oben direkt
Iin die Wollen hinein. Aber die
Flugbahn ist haarschars berechnet und
mit Hilfe größerer oder geringerer
Pulverladungen in weiten Grenzen
abstnfbar, so dasz das Geschoß sein
Ziel trotzdem sicher erreicht Dieser
,5k Ikn
same-IM
LGefchiitzgattung gehört auch das neue
42 Zentimeter Belagerungggeschütz des
deutschen Den-es nn.
——--..... W
Frei nach Sapia-c
«Wkr zählt die Völler. nennt dkc Namen,
Die wir bisher efcmgen nnymenl
Die Vettern, jeneits von Unnat
Dcn anchmann ans dein fernen Kram,
Qui tnr en Rock den blonden Schone-«
« on Ll kika den Dottentotthh
Uns Russland- Völterinntctbnnt
So manchen Schnit, o manchen Hund.
Die Gnrkhask halbe annibalet.,
»Die Lanze-steifer der Beamte-«
»Die index- vom Dimalajm
HTic Towbons fern nuö .nqnada,
Text Franzmann mit den roten Bin-cu,
JSechJhnndcn von den gelben Füchse-«
Jssnavem hakt vom Wüstcnrand
cchnmtzlänte tin-her Rand nnd Band.
sTa sind noch »Kann-n nnd Wnslonem
LAnS allen Län ern kommen iie
;i?n tauschen ans dir blauen Bohnen
L nd unsrer Mörser Melodie
reiben ein Kommando. »Halt! Front!«
und die Waffenbrüder hielten, nur
durch ein fchmnles Stück der Straße
voneinander getrennt, Mann vor
Mann. Die Säbel der Effiziere flo
qen aus den Scheiben und ein jubeln
der Ruf brauste empor. Das »Heil«
der Oestetreicher meichte sich mit dem
,.Hnrra« der Deutschen H so grüßen
sich die Hechtgrauen und die Fuhng
nen auf eroberiem Feindes-baden
Nicht enden wollte der sub-L und
Aus strcimmu Linie Heim!
sehen vertrochen sich die polnischen
Bauern vor diesem germanischen Be-s
geisterungssturtn in ihre armseligenl
Hinten Ate- kudlich der letzte Ruft
,verttungen war, traten zuerst die Os
siziere aus den Reihen und stellten
ssich einander vor. Leider lvar es
schon ganz finster aber da statnniten
lpiiben und drnven die elettrischen
Taschenlampen nnd dei ihrem Scheine
Idriictten Deutsche nnd Oesterreicher
einander die Hände. Die Unisormesp
nnd Ausriistunnen tonrden gegenseitig«
gezeigt und beurteilt; man zeigte sich
die Handhabnnq dei- «Geloehrs, die
Patronem nnd bei den Maschinen-ie
toehrabteilnngen erhielt die Vetbriide
runa noch eine besondere technische
Note. Handtsiichlini interessierten sich
die Deutschen silr die Art, wie die
Oesterreicher ihre Maschinengelvehre
transportierten bekanntlich aus
Tragtieren«-— nnd dilligten sehr dieses
System. Die Lesterreicher waren so
sort dabei, den deutschen Kameraden
etwas vorzuexerzieren und diese wa
ren begeistert von der Schnelligteit,
mit der die Maschinengewehre abge
nommen und in Feneistellung gebracht
waren. Aber iie Zeit rückte vor —
nian mußte weiter. Das Kommando
»Bergatterung« schnellte die Oesterrei
eher aus ihren Platz zurück nnd auch
die Deutschen traten an. Wie aus
dem Exerzierplaß tlappten die Ge
wehrgrisse, wollte doch einer dem an
dern zeigen, was er konnte, und in
weniger als einer Minute standen bei
de Rolonnen marfchbereit da.
Plöhlich stimmten die Oesterreicher
ihr »Gott erhalte« an und wie eine
Mauer standen die Deutschen in Pa
rade da, die Ossiziere den Säbel ge
senkt, die Hand atn helme. Als
die österreichische Voltshhnine ver
klungen war, sangen die Deutschen
Gefährlichcr Ausguck an der äußersten Vornojtcnlinir.
ihr »Hei! dir im Siegerlranz«, nun
leisteten wieder Oesterreicher die Eh
renbezeigung. Zum Schlusse verein
ten sieh beide zu einem Chor und
das uralte deutsche »Stil1e Nacht,
heilige Nacht« stieg tveihvoll auf rus
sischem Boden empor!. . . Der letzte
Vers des Weihnachtsliedes war ver
hnllt, noch einmal grüßten sich die
Waffenbriider mit .,Heil" und »Hut
ra«', dann lief das österreichische Kom
mando die Reihen entlang: »Doppel
reihen absallen, rechts um, Kompag
nie matsch«. und strnmni dröhnten
die Schritte der Oesterteichek, wie sie
cm den deutschen Kameraden vorbei
defilierten. Von Reih’ zu Reih’ aber
sprang der gute österreichische Solda
tengruß ,,Servus«, den die Deut
schen schon längst gelernt, und im
mer wieder brausten die »Harm«
und »Heilruse« empor, bis die letz
ten Trainwagen vorübergelnnrrt wa
ren." .
pte zevs Gebote Iotnt Hutte-.
1. Jch bin der Herr der Welt, und
ich will keinen anderen Heeren habekH
neben mir.
2. Ich will diesen meinen Namen
nicht vergeblich führen.
Z. Mein Eid sei euch heilig, wie
auch mir Meineid heilig ist.
st. Ich will den Mammon eltrcn
und Betrug und Ränte üben, auf daß
es mir wohlergehe aus Erden
5. Ich will nicht murren iiber inei
nes Nächsten Leiden, und sein Tod
hat siir mich teinen Schrecken.
G. Jch will meinem Nächsten ger
ne alles Schlechte gönnen, solange es
mir selbst nicht Schaden bringt.
7. Jet) will nicht stehlen; denn alle-.
nuf dieser Erden ist mein, und krais
ich mir nehme, aebört mir von spie-ists
wegen.
d. Ich wiu Gott ein sammppwen
schlagen. Wie der Gerechte fällt fie
venmnl mn Tage, so will ich fallen
hundertmal: denn Gott der Herr
hat Mitleid mit dein Sünder nnd
will nicht« daß er sterbe, sondern daf;
er weiterlebe und sich tviclteicht) be
kehre.
9. Jch will begehren zu meinem
Bunde alle Völker dieser Erden. ol
tes, wag da treucht und fleucht.
10. Jeden aber, so dn nicht fiir
mich, sondern lau ist, den will ich mit
Skorpionen züchtigen, und ich will
Ihn behandeln als Schaf, Miit-vieh
Ochs, Esel und alles, wag sein Zung.
tKlndderndntsch.«)
Stuf tm Schülsknqmbem
Beim Skatcn im fernen Feinde-Island
Vier Könige werden da zusnmmtJ
,.Het«z-.Köni51« dass ist — Englands siinq
Und ilt als rechter Scknvnnnncrlingx
Tor rscikolijnsclnkn. dieser Gme,
Jst .,Pikrn-.Flönig mit der Knutc«;
Zieht einer dann den ,.Tn-ff« vom Le
der,
Tmm heißt’s: »Ei schan! Tcr »Schwar
sc Peter«
Als ,,.8k«aro-Könia" bat wenig Liebe
Dær dicke Herrscher du« Hammcldicbr.
Und nnstrc »Ist-»gut« ,.stcclyrn« alle
Mit Pausen- nnd Tronmrtcnfchnllc,
Beim Morfcrs und Lzastu»itz.tikktallel
——.-.-—--—
Wache am fremden Strand.
Fremde Wmc, srcmPr Gassen;
Emmc fycntd vom Himmel sclmutl
ccllsic du- Welle vocx der Molc
Murmclt kcmcn Heimatan
Ali nnd zu aus mmicr Weite
Taudn ein Segel auf im Meer:
Führt es lindwcnvandus Freunde
Lder fommfis —- vou England
her?
Noch einfachen
Engländer: Unsere Stahthinscr ksnnen wir durch fünf Mann
überall auf dem Schlachtfelde sofort nuffteilen lassen!
Franzose: Den Deutschen ihre scheinen aber noch praktischer zu
keins neulich hörte ich aus dem Schüßcngrnbcn der Deutschen rufen: Miit-s
let, bring’ doch mal ’n paar Nokdhäuscr mit! 5