Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 18, 1914, Zweiter Theil, Page 4, Image 12

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    Kam Inland
I einem kleine-, un
- Ufer des News- Fluges bei
,Wis., gekegenen Einsiedler
ist Andrew Bau Balken
der der erste in Racine gebotene
war, pköhlich aus dem Leben
, n. Er wurde von Freunden,
- , Sym Essen nach seiner Hütte brin
gec wollten, tot aufgefunden Der
exk- Sonderlinxk der während der
Fkkn ahezehnte in vollster Zurück
gez-gen eit gelebt hatte war herz
ktcmi Und seine Gesundheit war wäh
rend set letzten Zeit äußerst schwach
Er hatte ein Alter von 72 Jahren er
reicht Sein Gebretshäuschen stand
is der jetzigen vierten Wurd, wo sich
: die Nokdwiscvnsin Straße be
det. . Seine Geburt wurde von den
wes-Hi en Ansicht-ern durch ein große-H
Ikeu fest gebührend begangen
li.
c « ,
Franz Kenne, ein bekann
ter Musiker und lanjährirler Bürger
wie Hermanm Mo» beging Selbst
word indem er sich im BliseballsPark
erhängte, nachdem er vorher eine
Dosis Karbolsänre verschluckt hatte.
Der Leichnam wurde von einein Bal
ken des »Grandftand« im Baseball
Parl hängend gefunden und die Be
hdrde benachrichtigt. Friedensrichter
Danufet hielt die Leichenschau ad,
bei welcher es sich ergab, daß der Le
densmilde zuerst Karbolsäure getrun
ten Ne, nachdem er sich den Strick
Un f Hals gelegt und dann über
las linder des »Gmndftand« ge
fern war. Keune toar schon seit
einigse Zeit lebensiideedriilsig da er
bei Mien- Alter und
lärperlichen Gedrechen kaum das Not
wendelgste zum Lebensunterhalt ver- -
dienen-leonig Der Dahingeschiedene
war 73 Jahre alt und aus Henne
ber, Deutschland, gebürtig und hatte
ien kseutfchefranzösifchen Krieg als
Horn-ist mitgemacht Jn Herrnann
war er seit 1881 ansiifsig, wo er viele
Jahrze- lang Mitglied der Apostel
Musitlapelle war und als einer der
tefken Cornetiften galt. Er hinter
läßtS seine Gattin, zwei Töchter und
fknflkSöhnr.
Czine pathetische Szene
ereignete sich dieser Tage in der Ret
tungsanstalt in Piltsburg Ein et
wa Ist-jähriger Bursche, der früher
längere Zeit im Allegheny County
Arbeitshnus verbracht hatte, war in
detfciiche des Heims damit beschäf
tigt, das Frühstück für die Jnsasfen
herprichtein als ein Ante-wohn vor
dem; Hause hielt, dein ein vornehm
gekkseideter Mann entstieg. Niemand
" ihn. Mit feuchten Augen und
xsz get , der Stimme erkundigte er sich
Superintendenten Rolle H.
ide, ob sein Junge dort wohne
RÆIU der Besucher seinen Namen
genänni, führte ihn McBride in die
siche, wo das Prasseln des Feuers
ihre Schritte gedämpft hatte. Als
der schlanke ärmlich gekleidete Junge
ich sich umwandte, wurde er lei
laß und Vater« war alles was
er In Taumel des Wiedersehens fa
gen konnte. So endete die stürmische
Lebensbahn eines Millionärtindes.
see wenigen Monaten hatte er sich
entschlossen dem luxuriösen Leben
seiner Umgebung Lebewohl zu sagen
new- sich auf eigene Füße zu stellen.
Da- Schiesal verschlu ihn nach
Murg wo er wegen agabandage
anfgegriffen und zu 30 Tagen Ar
Ws verurteitt wurde. Nach fei
ner Entlassung begab sich der in sei
nes Hoffnungen Getauschte in das
Mär des-Befehl des Su
den en seinem Vater einen
gschrieln der zwar keine Ant
wohl aber dgl Vater selbst
kafolge ein-er Verwechs
lung-der Fliifctken tranken in Kil
bous City, Wis, in einer dortigen
Ap te zwei Männer und die Gut
tin « einen anftntt Gingee Ale
Karsosfäurh und trotz fofortiger
ärztlicher Hilfe starb einer von den
dreien bereits nach kurzer Zeit unter
fchwtten Krämpfem Seine Meige
rung, ein Gegengift zu nehmen« trägt
die Schuld daran, daß er nicht, wie
die anderen, gerettet werden konnte.
here und Frau Edgar Griffith aus
der Umgebung von Kilbourn und
Pächter von Frant S Bunters
Faun hatten mit ihrem Farmhelfer
in der Stadt ein Rickeltheater besucht
und wollten nach det- Vorstellung in
einer Apotheke noch ein Glas Ginger
Ale trinken. Dort bekamen sie nun
aus der falschen Flnfche vorgesetzt.
Brennende Schmerz-en im Munde lie
ßen sie sofort erkennen, daß sie Gift
get-Neu hatten und ließ Dr. Win
termsjttey dee gleich bei der hand
Im- den Kranken Gegengift und
- reichen. Dadurch konnte das
erettet werden, wenngteich
dem Hsspstal ge
WHR Loledee eh
menbusty ftortet- ja
weint-, then töeme das b
»- steht-« und ee wei
Eise-d ein met einzuneh
meh einer Stunde seh
ein und kurze Zeit da
M Mann eine Leiche
XI M Sah-e oit und erst
’ .-- M nut- wo Man
»
Vo? einigen Tagen has
Idie Polizei var SheWQ Wes
szei hvffnvngövolleSprößliage ding
jfest gemacht Auf dem Wildwoyd
JFtiedhof wurden der zehnjährege
FAMme Heilmann nnd der um vsee
Jahre ältere Cakt Poolet, die Söhre
izweiee ehrenwerten Familien de
IStadt, dabei abgefaßt, wie sie nach
,Gkabdeukmälem TM Auf die
sPolizeiwache gebracht, sollen sie ein
gestanden haben, in der Nacht zuvor
. den Einbeuch in die Eikeixwatenhanw
sung von Geele eingethen und Ge
:.sehre, Revolver und Munition ge
"s:ohlen zu haben. Dakiiber zur Re
de gestellt, warum sie nach den Mo
numenten geschossen hätten, gaben sie
zur Antwort daß sie die Gewehr
einschließen wollten. Es war ein
Wunder-, daß keiner der vielen Fried
lfofsbesucher verletzt worden war.
Poolek hat bereits in der Wankefhcce
-Jndustrieschule gesessen. Er war aus
ihr seinerzeit auf Parole entlassen
nordw.
Material file einen proble
matischen Roman erster Klasse ist in
einem kürzlich in Trentvn, N. J»
durrch Reserent Herdert W. Knight
eingereichten Bericht enthalten, der
William E. Manns jr. von Mont
elair, N. J» das Recht der Schei
dung von seiner Gattin, Frau Da
rothh Coolsey Markus, auf Grund
böswilligen Verlassens zusprichi.
Nachdem das Paar, dem Bericht zu
folge, sich im Juni 1909 aus der
Heimiehr an Bord eines Osmia-amp
fers kennen und lieben gelernt hatte,
wurde bald darauf die Ehe geschlos
sen, der zwei Töchter entsprossen. Bis
zum Jahre 1912 lebte die milie
iäberans gkäcklith bis Frau atcns
mit einem Male ihren Gatten und
ihre Kinder verließ nnd nach Cali
fornia auf die Form ihres Vaters
ging. Wie der Gatte behauptet, habe
die Frau mit einein Male begonnen,
sich für Pferde und hunde wiit mehr
als für Gatten und Kinder zu in
teressieren. Der eigene Vater soll das
sogar eingestanden haben. als er dem
Vater des Gatten gegenüber einmal
erklärte, daß eine Bertettung eigen
tinnlichee Zustände, die sich tnrz ovr
der Geburt seiner Tochter ereigneten,
diese seltsame Zuneigung seiner Toch
ter Tieren gegenüber ins Leben geru
sen habe.
Die Witwe Frau Annie
Gadomstie, die mit ihren drei Kin
dern in einem bescheidenen häuschen
an Speedway Ave. und Delrnar
Str» Jrvington, N. J» wohnt, ver
dankt es einem glücklichen Zufall, daß
ihr nicht das Dach über dem Kopf
verkauft und weggenommen wurde.
Die Frau beth außer dem Hause
noch zwei Baustellem Kürzlich er
hielt sie eine Steuerreelnrung die über
8750 lautete; da sie nicht lesen kann.
wußte sie nicht, woraus sich diese
Steuer bezog, sie war vielmehr in
dem Glauben« daß es sich um
Steuern für ihren gesamten Grund
besitz handelte. Sieb bezahlte die
Steuern bei der ersten Gelegenheit
und glaubte, daß alles in Ordnung
tei. Als sie aber vor einigen Tagen
ein Darlehen auf ihr Häuschen auf
nehmen wollte, machte der Recorder
Bedsord die Entdeckung, daß das
Haus am 30. Oktober bei einem öf
fentlichen Verkauf wegen rückständi
ger Steuern veräußert worden war.
Bei der Begleichung der Steuerrech
nung im Betrage von 87.50 hatte sie
nicht lesen können, daß sich diese
Steuer nur auf ihre beiden leeren
Baustellen bezog, und daß die Steuer
für ihr Haus nicht in diesen Betrag
eingeschlossen war. Die Steuer stir
das letztere betrug 31242 Durch
Rückzahlung dieser Steuer wie der
geseßlichen Untosten an den Käuser
brachte Frau Gadomstie das haui
nieder in ihren Besin.
« Von den Mannschaften dek
Rettungsstation zu Manasquam
N. J., in Sicherheit gebracht, ent
ging der Kapitiin eines Fischerbootes
mit seinen vier Leuten mit tnapver
Not dem Untergange in der starrt
gepeitfchten See. Spät am Nach
mittage vom Shart River ausbre
chend und aus der höhe von Man
toloting von der Dunkelheit überrascht,
beschlossen die Fischer, nach der Bucht
mn Manazauan - Fluß zurückzukeh
ren, statt den gefährlichen Weg nach
Barnegwi ihrem Bestimmungsorte,
in der Finsternis zu riskieren. Auf
der höhe von Bah heab angekommen,
ging der Oelvorrat zu Ende, wo
durch die Maschine und der Motor
außer Gebrauch geseßt wurden und
die Leute« mit einein einzigen Ru
der im Besche, wenig Aussicht aus
eine sichere Landung hatten. Durch
einen steifen Rotdrvind unterstüßt, ge
lang ej den Männern nach sast til-s
menfchlicher Anstrengung, die Fisch
Rounds zu erreichen und eines der
Seile zu erfassen. Mit einer im
Boote gefundenen Laterne das Rot
d«( ersz ten ,die Schis btiis
«« HWaskeit ded; pli
. M » »M, Xder . -I
" kunnschsstber «Station«« M
inietde. Kapitsnsslnstew Langstreet
»vie- ieine Leute efkehieltienseeeinest gis
it Durche, as in a n
M eh Why cis sie mit dem
set-Mr M der Mannschatt bei It
scherW zweit-Um « Das Bost
asx be- sel- eubcden case-itz- die
Fässer M Bettes- DOM M
k erst-, pei- i
«M-WM »I
I
James Lizer vonheydrools,«
. Wall-» wurde auf der Jagd von
feine-n Nachbar Franl La Pene er
schellen. Die beiden waren langjäh
tige Freunde nnd waren oft zu
sammen auf die Jagd gegangen. Als
sie Dirsche jagten, entdecken sie das
Wild, als sie nebeneinander an ei
nem Felsabhang standen. Als La
Pene anlegen wollte, glitt et ausz;
seine Böchse enklud sich, und der«
Schuß drang Kizet in den Unter
leib. Er want-je sich an feinen
Freund mit den Worten: »Im-ji«
ich glaube, du basi mich geschossen.
Lebe wohl und sag meiner Familie
und meinen Freunden Ledewohl!«
(
Kizer hinterlößi Frau und vier
Kinder-.
Der dierzehnjiihrige Also-Z
Inaz Bow, ein Sohn des Firmeka
David Von-, unweit Qeillia, Wash..3
wurde im Stall seines Vaters ans
einem Räuber gebunden und gelu
delt. Der Bandit hielt den Knaben
esnen Revolder entgegen, und nachdem
er ihn so eingeschüchtert hatte, band
nnd inebelte er ihn. Der Anat-e
kehauptet, daß die Beschreibung des
Banditen don Erim-Wollen des ein-·
zigen, der sich noch in Freiheit befin
det, aus den Mann passe. Des
Vandit durchsuchte dem Jungen die
Taschen und raubte ihm einen tier
ten Geldbetrag Dann machte sich
:(r Räuber aus dem Staube. Te:
Junge wurde eine halbe Stunde spa
ter don seiner Mutter gesunden. Als
Marschsall «Conave von Kent vsin
ieur Ueberfall hör e, bildete er so
fort eine Passe und machte sich an die
Verfolgung des Räubers, doch ist es
Dis jest nicht gelunan seiner habhaft
zu werden
Die hauptpersonen eines
romantischen Kriegzerlebnissek waren
herr und Frau Venry C. heim-I
mann von Sau Fraun-sen die erst;
seit wenigen Wochen verheiraiet sindd
und dieser Tage mit dem Dampser.
«Rochainbeau'· in New York eintra
sen. here seynemann wurde zu-;
erst in Liittich von den Deutschen als I
Spion verhaftet und zurn Tode ber
urteilt, aber schließlich aus Grundl
l
seines Passe-Z freigelassen, und wand
te sich dann nach der Schweiz. Aus
der Reise wurde er nicht weniger als
sechzigrnal festgenommen, zulent ins
der kleinen französischen Stadt Tit-i
Erschu. Ar- ek in Panz ins Ge
Hängnii eingeliefert wurde, urn er-;
schossen zu werden, wurde er vonf
Iri. Florenee Laenge erkannt, der es I
IgelanY einen Aufschub seiner hin-I
l
richtung zu erlangen. Durch seines
tPapiere konnte daraus Hennetnannl
ibeweisety daß er amerikanischer Bür
-ger ist, und er wurde aus sreien Fuß
gefest. »Die Trauung mit Frl. La
zeage, dieer seit acht Jahren kannte,
; sand juß ein Straßengeviert von dem
-Gesiingnis statt. i
Auf ver fogenannrens
Gefängnisfarm bei Siour Falls, S·
D» ift es in ten letzten Wochenj
recht lebhaft zugegangen. Diefefl
Farrn gehört zum Staatsgefiingnig
und wird von osn Straflingen bear
beitet. Es sind diesen Herbst drei
Gebäude auf derselben errichtet wor- »
den, eine groß-: Scheune, ein Ge
treidefpeicher und ein Schweineftall.
Sämtliche Arbeiten, einschließlich der
Betonarbeiten. wurden von den
Sträflingen befargt; auch der Vor
rnann ift ein Strafgefangener nnd
dabei ein sehr fälliger Mann, der das
Baugefchäft vers-Lebt Ein Fahrweg
wurde an der Südgrenze der Farm
angelegt, der noch den Farrnhöufern
führt. Die Drefcharbeiten wurden
.erft vorgenommen Achtzehn Arres
Gerfte gaben Pf) Bushel vorn Arre.
«109 Acres Hafe: werden durchschnitt
lich 40 Bufhel per Aere geben. Von»
izehn Acres Bohnen wurden 140J
»Was-del Bot-ten geerntet, die einenj
Wert von ungefähr 8400 haben. Auch f
500 Bufbel Zwiebeln und eines
»Menge Kartoffeln wurden geernteti
zund fin den Winterbedarf eingelegt.j
Der Farrner August Abend-:
roth, der vor etwa sechs Monaten!
Znach And, Ofag.l County, Mo» nur «
«eine Farrn zog, machte dort feinem
Leben ein Ende, indem er sich mit
«einer Schrotflinre erfchofz. Abend
jroth, der feit langerer Zeit start ge
gtrunten hatte, war rnit feiner Gat
Ztin in Streit geraten und drohte, fie
Izu etfchiefzen. Von Angst ergriffen,
«eilte die Frau aus denr hanfef
IAbendroth verfolgte fie und schoß
fauf feine Gattin gerade in dem Mo- -
Einent als sie uiri die Hat-kecke bog,
fdoch der in offenbaren Wahnsinns
jVerfallene verfehlie gliicklichertveifej
jfein Ziel. Jrn Glauben jedoch, daß
zer feine Frau eefchoffen habe, iud!
Uzibendrotlf wieder das Gewehr und?
jnahrn den Lauf in den Mund, den?
EHabn rntt dem Fuße abdrückend·;
-Der Schuß riß die ganze Schädel-i
idecte des Unglüetlichen ab und ver-?
jurfachte dessen auwbiickitchen Tod-;
Essener set etwa-IV Ja e altf
Itvar,;th7vtele Falk-zart einer»
TFarIn am Gaseonade-Jluß, undj
ist-Iris Spatfamteit brachte er es zu·
kverhsltnismäßtgem Wohlstande, biis
Ler dann später dein Art-nie verfiel’
. und in ein Sanais-rinnt gebracht toers
den mußte. Leim sahe sog er
nach Damen-, wo er jedoch nur]
kurze Zeit wohnte, worauf er Mi
age com-Un stinf Meilen v
M
Jstde Its
M seines-E
,- -,k- ——-—sc-s- - -- »
Zwischen Miiano nnd Gott
fe, Texas, wurde das Gespann des
Formel-D Tone Reeley von einem
Santa sie-Zuge getötet Der Mann
selbst konnte durch einen zeitigen
Sprung sein Leben retten, erlitt aber
schwere Verletzungen Tie sagte
otnten nahmen ihn mit nach Mita
no. wo et in eitztliche Behindtnng
gegeben wurde.
An ver Sinnfoed - Uni
versität in Californien ist Dr. Ewalv
JlnegeL der die Abteilung für eng
lische Philolpgie leitete, plöyiich ge
storben. Er war seit einiger Zeit
völlig gebrochen, wie angenommen
wird, aus Kummer über den eure
psifchen Krieg. Er war 1868 in
Leipzig geboren. Er arbeitete mit
nn einem von Präsident Furnevnll
von der Chnueer Societn Von Lon
don sngeregten großen Wökietbuch,
fär welches Flnegei die alt- nnd mit
telenglifchen Wörter sammelte. Seine
Arbeit ist indessen nur bis zum Buch
stsbes »V« geiangL Seine Witwe
und vier Kinder leben in Leipzig.
Drrrch den Schreck getötet
wurde in einem anfe an Glenwood
Ave. in Brootlyn ’e dortfelbft wohn
hafte 67jährige Frau Mai-n Keine
Jn dem Haufe war die Waren-verf
ferheizung ausgetrocknet nnd der
Dampf war infolgedessen erplodiert.
Als der Knall ertönte und eine mäch
tige Dampftvolle ins Zimmer platzte,
tirach die bereits feit längerer Zeit
herzleidende Frau mit einem Schrei
zusammen. Die Familien C. W.
Hidett und William Brain, welche
ebenfalls in dem Haufe wohnen, be
nachrichtigten sofort das Kings Conn
tngofpitaL doch bevor noch ein Arn
tulanznrzt anlangte. war die alte
Frau bereits gestorben
Ueberfahren nnd zerstückelt
wurde auf dein Rongierbnhnhofe der
Rock Island-Bahn bei der Bier
brauerei in Petit, Jll» Martin Bud
ziet, ein im Atter von 41 Jahren
ftehender Kohlengriiben SHin Sohn
hatte in letzgennanteni Geschäft eine
Quantität Malz geholt, und er
wollte demselben beim Transport
den Berg hinauf behilflich fein, zu
welchem Zweck er die Schienen über
schritt. Er hatte, wie sich bei der
Eoronerznnterfuchung ergab, zwischen
den Cars eines die Straße blos-ie
renben Zuges hkndurchtlettern wol
len, nls dieser sich plötzlich in Be
wegung setzte« trurde er nieder und
unter die Räder geworfen- Budziet
hinterliißt Frau und vier Kinder
Ein von hunden gehetzter
Hirsch, der zu einem Nudel gehörte,
ter sich in einem großen im Tor-en
Eaton, Wis» gelegenen Moorlnnd
emfhält, rannte in seiner Todesangst
eka das Geböft des dort nusöftigen
Farmerg Charles Schneider und
suchte in einer Scheune Zuflucht. Ter
Former fing das Tier ein und lie
sragte Tisirittanwalt Heoln aus Ma
nitowoe, ob er den hirsch behaltrn
därftr. Auf den Rat des Beamten
suchte Schneider beim staatlichen
Wildschutzamt in Madison um dkcs
Erlaubnis nackt, de- Tier — es if!
noch ein junger Hirsch ·- behalten
i:nd zähmen zu dürfen· Betannss
lich ist es im Manitowoc Counm
verboten, Hirsche zu schießen oder in
Gefangenschaft zu halten
Als Vertreter der Verbkisss
deten weilt gegenwärtig ein Quar
tiertneister der briiischen Armee ils
Racine, Wis» und tonferiert mit
dortigen Fobrilanten zwecks Abschluii
tes von Lieferungotontralten file
Schuhe, SätteL Wolldecken und di
rersen Biwnlgeräien. So will der
Repräsentant dem Vernehmen nach
bei der J. Miller Shoe Compnnti
irei Millionen Paar schwerer Stiesel
bestellen. Der Größe wegen soll d.e
Fabrik nicht gesonnen sein« den Auf
trag zu übernehmen, da sie fürchten
alsdann nicht ihre regulären Kun
ten prompt bedienen zu können Dir-i
kere Fabritetablisseinents der Stadt
dagegen sollen große Abschliisse zur
Lieietung fiir diverse Militärbedars5
ortilei gemacht haben. So soll eine
Wollenweberei die Lieferung vsm
M,000 Decken übernommen habet-.
Jn seine-n Elternheirn in
Kohlet in Shebohgan Counth, Wio.,
liegt Jalob Von Tugen, der neun
jiihrige Sohn von Garrett Von Eu
ßen aus obiger Ortschaft, schwer,
wenn nicht tödlich oerlehn mit einer
Kugel in der Brust darnieder. Der
lleine Junge hatte im Verein mit sei
nem Bruder Henry und mehreren on
deren Spielgesährten unweit der
Schule um einen angezündeten Rei
sighoufen herum gespielt, als henrn
Von Eugen eine Z2tälbrige Patrone
fand und sie nichtsnhnend in das
Feuer warf. Einen Moment später
gab es eine Explosion und Jakob fiel
mit einem lauten Aufscheei zu Bo
den. Die Kugel der Patrone hatte
ihn in die Brust getroffen. Ein aus
Shebohgan Falls herbeigerufener Arzt
Nie fest, doß das Geschoß in die
linke Brust dirett oberhalb des her
Mc eingedrungen war und eine Arte
rilewzterriisen hatte. Der Dotter
g nicht, den kleinen Patienten
am Leben erhalten zu können. Ein
anderer uIn dessen Renten bis fett
EIN-Aug geber werd-II
Wen erhielt durch teiledee neef
Batronenlslilbginema schmerzhan
W J usw-: sitzt
i
Born «l«l--:Jn-s·lnnite.4
·- Bon der innern Kriegs
zbereiischast des deutschen Volles nnd
Jvon seiner sittlichen Kraft zeugt sol
Igendes Beispiel: Jn Zirtzelis« Kreis
TLauenbueg, ist ein Rentengutsoesitzer
eingesogen Die Frau ist traut. Da
»tritt die ganze männliche erwachsene
-Bevölterung abends 9 llhr an und
inäht bis 1 Uhr nachts den ganzen
, Leser aus dem Grundstück ab.
— Zwanzig Krieggsttn
diensretitellen wurden seht an der
Städtisckzen Polytechnischen Lehran
sialt in Friedberg bei Frankfurt am
Main sitr Söhne gesalleikee oder « n
rolide gewordener Deutscher geschaf
fen. Den Inhabern dieser Stexlen
soll die vollständige Auätildung zum
Architektur oder Jugenieur unentgelt
lieh gewährt werden. Tie Bewerber
müssen im Besitz des Berechtigungsi
»sche«rnes zum Einjiihrig Freiwilligen
. Dienst sein.
- Ein in Frankreich lie-»
.gender Bürger-sahn aus Tengen wur
zde während des Krieges- in derselben
sGerneinde einquartiert. in der 1870
erin Vater einquartiert tnar. Da er
ltran seines Vaters Erzählungen her
das Haus, in dein sein Vater Ein
kauartierung hatte, genau kannte,
wurde er aus seinen Wunsch hin in
; gleichem Hause untergebrtcht. Er sund
«noch Spuren von Schieszschnrtem wel
tche 1870 in dem Hause von seinem
kletater ausgebrochen worden waren.
; und von denen sein Vater ost erzählt
hatte.
I —- Als Warnung sitt;
Kriegsschwätzer tann die exemplarische "
,Strase dienen, die der Lsiindler En
j gen Birgentle in Straßburg vom nu- «
cs,ernrdentlichen Kriegsgericht erhielt.
Ein einer Wirtschaft hatte er behaup
jtet, bei Retnts seien 80,000 Deutsche
Sgesangen worden« Deutschland habe«
ssnst keine Soldaten mein-, während
die Berbiindeten geringe Verluste er- ·«
"litten hätten; die neutrclen Möchte
IJtaliem Schweden und Amerika hiel:
ten zu Frankreich und Deutschland
"miißte an Belgien 25 Millionen:
ZKkiegsentschädigung zahlen. Vor dem
Kriegsgericht bestritt Biegeutle, die
sAeußerungen gemacht zu haben. Sei
ne Aussliichte hatten jede-st, keinen Er
folg. Unter Berücksichtigung er "
zur Schau getragenen Börwilligleit
des Angeklagten verurtellte ihn das-:
kKriegSgericht zu 1 Monat Gesäng
; nis.
—- Uebet das Zusammen
leben der Ossiziere mit den Feldsol- "
« daten äußerte sich ein junger Lüdecter,
der mit seinem Regtmem am rechten
« Flügel der deutschen Armee in Franl
reich sieht; wie solgt: Wie ich schön
schrieb, liege ich z rzeit detm Email-«
jlonsstalx Die Sorge und Liebens-"
würdigleit, mit der der Pinamont
sährer die Leute behandelt, ist sehr
grdß, so daß ich es kaum schildern
lleimt. Wir fühlen uns wie seines
s Kinder. Wenn etwas Zu essen lament. «
,sosott tust er uns: »Hier Kinder, teilt s
euch dieses!«, selbst wenn es Sachen«
«sind, die siir ihn persönlich bestimmt
traten. Er gibt beinahe alles den
Leuten, bis er selbst nichts mehr zu
essen hat. Eben tomtnt ein Faß
sWein; nun sagt er gkeich wieder
J«Here Leutnnnt, teilen wir den Wein
sur die Leute, damit jeder etwas de- z
kommt. Jch will dazu si-r das ganze
fBataillpn eine Scheide Brot tnit
"Schinten schneiden lussen.« Heute;
nacht machte ich ein wenig; gleichji
mußte ich mit ihm eiu Butterbrcts
essen und Wein trinken. Wirtlich, er :
ist wie ein Vater sür uns, anch dieE
Kompagniesiihrek, jeyt niles Reserve- i
svssiziern da die Hauptleule gleich beim .
lersten Gefecht alle verwundet wurden .
oder sielen, sind tvie unser Email
lonssiiliren Jn dieser Beziehung ist ;
sec ein großartiges Gesiilzl« Soldat zu -
jsein. !
—- firatauer Blätter brin
gen folgende hübsche Mitteilungen. vie
hoffentlich nicht bloß auf eine Beila
me hinaus-lautem Der politische Ten
liinsiler Janus Paderewsti besitzt be
tanntlich in Morges in der Schweiz
eine Villa, in der er den Sommer zu
verbringen pslegt. Beim Auebruch
te- Krieges weilten bei Paderetvöli
zahlreiche Gäste, fast ausschließlich
Musiker. Zu diesen gesellten sich bald
viele andere Künstler, die nicht mehr
ins heimatland reisen tonnten. Von
Tag zu Tag vermehrte sich vie Zahl
dieser Flüchtlinge, deren es schließlich
44 gab. Der gastfreundliche Haut
kxere nahen sich ihrer in liebenswür
digster Weise an, troddessi viele ohne
Geld und Gepäck gekommen waren.
Da nicht alle in der Van selbst
untergebracht werden konnten, wur
tec im Garten Bannen errichtet.
T Mahl-seiten wurden im Freien
terviert. Die Ausspetsung ver Künst
lerschar verursachte Herrn Paderetvsli
.rnanche schwere Stunde, denn er ver
siigte nicht troh seines engen-en Ver
znrögeni über genügendes Burgen-.
lWalzres Kopszerbrechen verursachte ie
doch dein hauiherrn der Andrang tee
-18irtupsen zum-Klavier- Ein jeder
swollte üben. Man erzählt sich, das-.
schließlich Nummern verteilt werden«
inn die Reihenfolge der lilavierstnw .
ten halbwegs zn ordnen- Gespielt
z wurde aber von aller Früh bis spät
, in die Nacht. Ja lektee Zeit konnten
2 sich bereits viele dieser Flüchtlinge is
i M Dei-nat sit-Weben
i
i
-- In einein steinerne-«
ner Brief dem 7. Please-n der in
seiner Londoner Zeitung verdrientleeht
wurde heißt es: aHei-te skiih iain
ich aus Neugierde in den wunderba
ren Zoologifehen Garten, nnd dort »
hatte ich einen der tmnrigften An
blicke des Krieges litt ein große-i
offenes Greis init vier prächtiaen
Löwen, die eben erschaffen nnd hin
eingelegt waren. Ein Tier darun
ter hat eine walithift prächtigel
Mähnr. Man hatte fåe getötet. bei-I
mit nicht etwa nährend des Born-z
dardementg ihre seit ige zerstört undl
sie dann frei werden könnt-m Ich
sprach den Mann der niit einein Ge- (
weht bewaffnet and eins dein Wege
war, di-: anderen gefährlichen Fleisch
fresser zu isten. unt ist: sprach spit
ter mit dem Direltxr des Zool-gi
feizen Gartens; beide waren vnn
tiefster Trauer erfüllt, ais sie von
den Opfern erzählten ...«
— Die tnsfifehen und
französischen Ofiiziere werden oon
den deutschen als Standesgenossen
geochtet. Man begegnet ihnen mit
Rücksicht nnd tauscht mit ihnen den
tameradfchaftlichen Gruß. Mut den
englischen Offizieren, den bereitwilli
gen Werkzeugen einrr Politit der
Lüge nnd der planinäfzigen Raub
fniht. wird solche höfiichteit vertritt
gert). Jn einem Grieche jenseits
der Grenze Oftpreußins war ein
russifitier Kavallerie i Offizier in
deutsche hände qefnllei.. Ein Graf
mit vornehmen Namen, in Deutsch
land gebildet und der deutschen
Sprache vollkommen fahig. Er bot
einem deutschen Leutnnnt, der fich
mit ihm unterhielt, ein-: Zigarette an.
Der Lentnnnt nahm die Zigarette
und bemerkte lächelnd »Die erste
echte russische Zigareite".« —- »Ach
nein«, erwiderte der litnsse gleichniiis
tig, »diese Zigaretten haben meine
Leute requiriert, als wir in Inst-r
biirg waren." —- «Requiriert« ist
gut. sit
»s- Mit welcher Grausamleit
ste Zunven die in ihre Hände fallen
den Deutschen behandelt hoben. gehk
aus dem Feldpottbrieie eines Saat
briickers hervor, der an den Aäripsen
in den Vogesen teilgenvntmen hat.
Bei einem Patrouillenaang stieß sine
Abteilung deutscher Truvpen auf ein
Haus itn Walde, aus dem heraus
Feuer gegeben wurde. Das Haus
wurde gestürntt, dattei fielen der Leut
nant und drei Mann, die anderen
drangen ins haus ein und nahmen 15
Zuaven gefangen. Als die Deut
schen das Haus besuchten, bat sich ih
nen ein grauenhaftes Bitt-. Die
Sterle hatten einen sächsischen Vasa
rtnoifizier gesungen und tedendiq an
die Wand genagelt. ,Jch werde —
schrein der Mann -—- den Anblick in
meinem Leben nicht vergessen. Der
Bedaueknswerte ist nach einer qual
vpllen Stunde von seinem Leiden er
löst worden. Wir haben ihn mit
nzilitöritchen Ehren bestritten .Die
gefangenen Zuaven wurden kald
daran erschaffen«
——Aui einer Ante-mobil
fahrt nach Frantreich zu den trittst
icben Truppem denen er Liebesgiben
til-erbringen wallte,iit der have-trugen
tse Dresden-r Stadtbnumeister Prot.
Hans Erlwein mit seinem Ante-mo
tsil tödlich pernngliictt. Das Auto
mobit stürzte in der Nähe von Iscthel
tbei Reims) um, da es mit einer
Zolornative zulammengestoßen war.
Erltvein wurde snlt anaenblietlit, ge
tötet, während seine Begleiter mit
leichteren Verletzungen davon ·a·-1en.
Crlwein war am 13. Juli 1872 in
Bayern geboren, studierte in Mün
chen, war dann in Vaterberg tätig
und wurde vor zehn Jahren als
Stadtdaurat nach Dresden be:ulen«
Hier hat er dent Dresdener Kantin
ben zum großen Teil seinen Stem
pel ausgedrückt Er hat an die al
.e Dresdner Bantultur wieder ange
lniiptt und eine Anzahl heut-engen
der Bauten eschassen, darunter das
»italienische Einsehen« an der Elbe,
das italienische Lagerqu, den
Schlachthaf und die Löwenaposbete
an der Ecke der Wilsditrfier unt- des
Ultmarttes« die erst var kurzem ker
tig geworden i
Die Berliner Natio
nnlgalerie erwarb jüngst eine bisher
unbetennte Büste Frixdrichg des
Großen von dem Wein neer hofbild
hauer Martin Gottlob Klauen Die
Biiite, die den König n hohem Alter
darstellt, weicht so erheblich von mi
deren bekannten ab, z. B. von der
Schadotvs in der Galerie selbst, und
zeigt eine so eingehende Choral
teristit der beiden iseiichtkhäiftem
daß man den Gedanke-I nicht abwei
sen kann, sie müsse nach dein Le
ben gearbeitet sein. Atifiillig ist tie ;
start zurückfliegende Stirn, deren "
Wölbung rechte bedeutend höher bin
aufgeht als Unti, und dns sehr klei
ne Hinterbmtpt Der Schädel er
scheint fast spitz, und feine stärkste
Auilqdung liegt fast lentrecht über
dem Odem-nich Die Augiipfel
find stark vorgeivölbt, der linke noch
mehr all der rechte« Der Mund ist
außerordentlich llein MS schmol, das
ganze Untergesicht etwas einge
scheuertpr die Augen beherrschen den
Eindrud völlig. Es ist eine bedeu
«tende, bei aller geleaertlichen Trot
tenheii its-C M eindrucksvolle Dar
M -.
—
—
—- Ein Lands-net Pia-it
meidet aus Peteesbiirg, daß in den·
Kämpfen ein Nie-im auf rnssisitier
Seite Mörser eines neuen Mai-eilt
der Pnttlowiverie teitgenoniaien cis-st
ten, die ein fein- großed Kakiber be
fiißen und gleichzeiiig sehr deine-NO
seien. Die Sachverständigen haktoeä
erklärt, dasz die neuen Geschütze
lein, was von deutscher Seite bisher
im Geschütien an der Oftgrenze ge
zeigt wurde, vollkommen gleichwer
tig seien. Andererseits sollen die .
ttrngliiiider ein Angebot von amerika
nischen Mörsern erhalten haben
—- Eine Ginundnerin hatte
Gelegenheit, in österreichischer Ge
fngenschaft befindliche Viisien zu spre
a,en. Sie fragte einen der Gefan
yenen, wieso er und seine Kameraden
in die Hände der Oesterreicher gera
ien seien. Der Rasse eiwiverie, die
Jäger (ea waren Tirole» seien mit
einein derartigen »Jvhlen’· auf sie
eingedrungen, daß die Russen einen
wahrhaft panifchen Schreck bekamen
und ivie auf Koinninndo die Gewehre
wegwarfen und sich ergaben. Der
Rasse konnte nicht genitgend Worte
finden, um den Eindruck zu schildern,
den das Schreien der kiaftigen Ge
tirgssötfne — die Tirolei lassen beirn
Sturinen ihre Juchzer los — auf ihn
und seine Kameraden gen-acht hatte.E
—- Ein Bei ichterftatter«
der eine Fahrt durch die zerstörten
Ortschaften aus dem östlichen Kriegs
schanplatz unternommen hat, erzählt
u. a.: Die Bewohner von Ariys konn
nn, als sie in ihre zerstörten Woh
nungen zuriiettehrten, eine eigenartige
Entdeckung machen: Die Rassen hu
ben fast in keinem Falle in den Fe
derbeiten der Bürger gekchlafenz jie
hatten vielmehr die Bettaesteile ans-«
eknander genommen, die Federbetten
beiseite geschafft nnd dann auf den
unbedeaten Matrayen geschlafen. Ein
Haiisbewolsner wunderte sich bei seiner
Rückkehr darüber-, daß sein Schweine
siall mit guten weissen Laien ausge
schlagen war. Der Befund des
Schweinestalies ließ vie eine Annahme
zit, dass rnssische Soldaten sich hier
kssiiiislich eingerichtet und in der se
kiaufung der Borstentiere genächtigt
Zotten.
—- Frnu Marie haupt
manin gebotene Thienemann, die sriis
her mit Gerbart Hauptmann ver
mählt war, ist in Hamburg im hau
se ihres ältesten Sohnes Plöyliis am
Herzschlag gestorben. Sie hat zwei
Eöhne im Felde, und die Anstaun
gen der Krieg-seit haben der herz
teidenden Frau die Lebenskraft ge
nrknmen. Sie war nur wenig tim
ger als hauptmann und hatte sehr
iriih geheirntet. Jn den schweren
Kämper mn sein Emporlonxknern
ietzt vor 25 Jahren, hatte sie ilnn
tapfer beigestanden. Seine ersten
Werte pflegte er ihr zu diliierem
Gern-set hanptmnnn hat diese stille
ernste Frau, die treue Mutter sei
ner ältesten Kinder-, stets in hist-Osten
Ehren gehalten und ist jth auch an
ihrer Totenbahre gewesen. Der
Verstorbenen ist «Hannrleg Himmel
s.-:l)rt" gewidmet.
—JneinerKiinigsberaer
heitnng gibt ein Leser folgende tlei
ne Szene wieder: Jn dem Lokal, wo
ni. ab und zu einen Dämmerscheppen
nehme, fihts um einen großen runden
Tisch mit vielen anderen Stein-th
sxen ein Reserendar. Korpsitudent
ans zehn Meter Entfernung. Gesicht
nnd Schädel bedeckt mit einein Reh
eson Seh-nisten, die mit jedem Stluck
uns dem Seidel tiefer erglühen Ein
schwerer Sterl, gewaltig in Ferm
kzanz gewiß der Renommierfechter des
Fort-T Einmal fragte ihn einer
mitten aus Kriegsgegpriichen heraus:
»Sagen Sie mal, lie er Daltor, war
.:m sind Sie eigentlich nicht im
Krieg?« Der alte Student schaut
t:«iibselig aus: »Bierl)erzl'« antwrrtet
er turz. »Ach so! Na ja!« Die
kriegsgespröche gehen weiter. Der
Vteserendnr rnit den Zengnissen der
Furchtlosigleit nnd des Draufsgzingets
arme im Gesw sitzt in chwerern
Sinnen. Mit einem Mal, nach trei.
vier Minuten, schlägt er mit der
Faust aus den Tisch, daß die Oeidel
springen und der kostbare Stoff i:l)er
die Minder speist, und schreit dacht
Lotale »Der verfluchte Alte-holt«
— Während des Nuiiens
einfallg in Oftpreußen spielte sit bei
der Einauartierunq in Slaiggirren
folgender eigiitzliche Vorfall ab: Kam
in ein Sehn aus dem dunlelften
Nuszland in eine Wirtschaft und be
ttellte ein Glas Bier. Bevor es ihm
-«cch gereicht wurde, nahm er von dem
isve ihm liegenden Bier-Untertiit,sets
aus Filzpappe, die belanntlich als
Slirllame von den Brauereien geliefert
werden, und begann langsam daran
zu beißen. Lächelnd und staunend
iieß man ihn gewähren. Als dann
ans Bier hinzukom, kutschte der un
gewöhnliche Zubiß immer besser-. und
bald halte der russische Soldat den
llnteesay mit dem Getränl herunter
lbiilt. Nachdem dies geschehen. be
stellte er noch ein zweites Glas, gab
a :er gleichzeitig in gebrocheneen
Deutsch zu verstehen, daß er nichts
webt »dazu'« haben wolle. Jn Nuß
cand gebe es in den Wirtschaften zu
Tchnaps und Bier auch Brot zum
J,ubeif-,en, aber das deutl Gebäck
sei nicht zu genießen. Erl als an
bete Gäste binzulamen und ihr Bier
gis-s auf das vermeintliche Brot stell
ten merlie er, was das Fiel-IX ist
emen Zweck hatte. s