Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 27, 1914, Image 1

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Germaniøclier
Zeitgenole
W. V.
Nur aus dein Selbstbewußtsein, aus
det eigenen Wetthschügung heraus,
entspringt die Würde des Mannes,
welche fein schönster Schmuck, feine
stolzefte Zierde ist. Es fehlt uns
Deutschen in hohem Grade das Natio
nalitätsbewußtieim welches z. B. den
lenalander vor allen Nationen aug
zeichnet, es fehlt nnS, mit einem Wort,
der getmaniiche Rassen
fl o l z. der berechtigte Stolz auf das
Boll, welches erhaben in seinem Ge
nus-L lllhn in feinem Denken, stolz in
feiner l5hke, reich in feinem Wissen
nnd statt in seiner Wchte einher-schrei
tet dar allen anderen Völkern Tdek
Erden
Leider!
Wenn in irgend einer Gesellschast
nativistischer Riivel die infame Be
zeichnung ,,Dntch« verächtlicher Weise
von einem Subjelt gebraucht wird,
das mit grenzenloser Unwissenheit die
Fähigkeit verbindet, seine Gemeinheis
ten in moglichsi schlechtem Englisch
auszudrücken dann httstelt der brave
Nibelungenenlel vielleicht verlean,
oder er rlimpst, falls er ein frommer
Biedermeierist, entrüstet seine Dim
meliahrtsnase und sliistert: »Vater,
vergiebihnen, denn sie wissen nicht,
was sie thun.«.
Noch niemals in meinem Leben habe
ich eine derartige absichtliche oder nn
absichtliche Beleidigung schweigend er
tragen, habe vielmehr sosort, ohne An
iehen der Person, in jedem einzelnen
Fall den siegelhaiien Ausdruck in der
schroifsten Weise geritgt. Jch halte
es in solchen Fallen mit Johann
Wolfg ng von Goethe: »Aus
groben K os-. ein grober Keil, auf ei
nen Schelmen anderthalbe!«
Der germanische Rassenstolz sehlt
unol
Wohl giebt es noch icharslantige
Manner unter tin-Z, die ihrer Ehre
nicht- vergeben, denen alg Erbtheil
früherer Geschlechter fruriger Rassen
stolz im Blut liegt. aber im Allgemei
nen ist Feigheit ini ininderen oder ho
heren Grade ein hervorragender Cha
ratiersug unierer deutichen Mitvllrger,
so das; sie sich tnedeln, ineien und tre
ten lassen· tsrst in den letzten Jahren
ist durch das Wirken des deutsch-ame
rikanischen tjlationalbundes unter Dr
heramer sowie durch die deutschen
Staatsverbande und ihrer Führer. und
nicht zum Wenigsten durch die deutsche
Presse dieses Landes-, diesbezüglich ein
erfreulicher Umschwung zu bemerken.
Der deutsche Geistedriese wacht allmahs
lich auf, reibt sich die schlasrtgen Au
gen und tommt zum Bewußtsein seiuer
Kraft und Würde. Freilich bedurfte
es dazu heftiger Aufriittelung und der
drohenden: Gefahr deS Verlustes des
ihm angeborenen sreiheitlichen Flihlens
und Deiiteng, wie ed sich ietzt durch den
Versuch der Einführung nationaler
Prohibition dolumentirl, welche nur
äußerlich eine Irintsrage ist, im in
nersten Kern aber eine zreiheitgsragr.
Und wissend, dasi die Ertheilung des
Frauenstiminrechtg nur ein Schachzug
dieser intoleranten ,;reiheitgseinde, der
Prohibitionistem ist, weil dal- Frauen
votum fast ausschließlich auf ihre Seite
neigt, macht das geeinte Deutschthum
in allen Staaten Front gegen dasselbe.
Die Frau, welche das Stimmrecht er
strebt, sieht nur die äußere Vitlle der
Prohibitiondfragr. die Trinksragr.
und solcherweise ist ihr Bestreben, stim
men zu dursen, durch dieses Motiv et
wa«l ethisch gefärbt und von diesem
Standpunkt aus weniger verwersiich.
Aber eben, weil sie nicht salzig sind,
den tlug verhüllten Kern dieser Frage
zu erblicken, muß gegen das Frauen
stimmrecht angetampft werden. Ver
mochten Sie den Kern der Sache zu er
kennen, einen Angriss aus die wahre
Freiheit jedes Einzelnen würden fie
sicher nicht ln’s Horn dieser Freiheits
felnde blasen und leytere würden des
halb selbst die Frauenftimmrechtsfrage
bekämpfen, anfonsten würden gerade
die Frauen, deren Hülfe zum Freiheits
moed sie erwarten, den Spieß gegen sie
drehen. Das Deutschthnm hat also
guten Grund, das Frauenstimcnrechl
zu bekämpfen. Es niachtnuf auf der
ganzen Linie. Es will nicht nur Kul
turdiingek sein, es will ein icharfeg
Wort mitsprechen tn den Angelegen
heilen und tm Werdeprozefz der Nation!
.-.--.-..-..-.·-—
--— MutterlozZ Dieses Wort birgt
einen wehninthigen Gedanken. Tag
niutterlose oder gar elternlose Kind
steht ohne Liebe in der Welt nnd wird
oft friih hinanszgesiosien in das bran- ,
dende Leben, und sofern ihm dass lite
schia nicht hold ist oder keine festere
lkharattrrgrundlage vorhanden ist,
verloinint ein solches Menschenkind
oder wird banden Strudeln des Le-L
benSLlin die Tiefe gezogen. Solches
Gedanken eriullen den ernster Denken-s
den, wenn er, wie ed dieser Tage hier
geschah, beobachten muß, wie heimath
lose, eliernlose Kinder in der Welt
herumirren. Dies bezieht sich auch
auf den läjahrigen Knaben, der in
Neligh wegen liebloser Behandlung
seinen Verwandten entlies und in un
seren Straßen von der Polizei aufge
snnden wurde. Man wird den Kna
ben einer anderen Verwandten in
Siour City übergeben und steht zu
hoffen,·dasi er ein heim finden wird
in welchem er zu einem braven Und
tüchtigen Mann besann-GEI, des ge
pgdp-reitst den Kampf mit deni Le
ben aussunehinen
-——— Die «Lineoln Dighwah Associa
tion« macht den Vorschlag, am Baum
dslanzungstage auf beiden Seiten die
ser continentaken Landstraße Baume
zu pflanzen. Dann sollten es aber
Obstbaume sein! In Deutschland
bringt die Verpachtung solcher mit
Obstbaurnen bevikanzten Straßen ab
züglich der Ausgaben sur Behandlung
und Schuß der Baume Millionen ein.
Für den Schutz wahrend der Frucht
zeit liegt es iin Interesse der Pächter,
Sorge zu tragen· Wird man diesem
praktischen Wink folgen
- W. V. Thomvson hat tiirzlich in
Washington nnt der Regierung be
züglich eines Projektes unterhandeli,
das die Beiviissernna der isountieg
Phelpö und lilosder sowie Busfalo he
trifft. Die Regierung soll dort einen
Graben ziehen lassen, der die Flaume
ioasier des Platteslusies aufnimmt und
durch die Gelände leitet, nnd solcher
weise in Zeiten der Trockenheit den
tieferen Ackerboden feucht erhalt.
-- - Zwischen It. und Fronistrasie gab
es am Dienstag eine kleine Ueber
schioemmung, verursacht durch Ber
stovfung der Abwasserleitung, welche
von dortigen Bewohnern mit allerhand
Gegenständen, wie Lumpen, Scherben,
Flaschem Schuhen usw. gefüllt war.
Eine solche Art nnd Weise, sich der
Abfälle In entledigen. zeugt von Un
verstand und sträfliche-n Leichtsinn.
—- Trotz des Verbots, wilde lsnten
zu schießen, sind in den letzten Wochen
im Staate Nebraska zahlreiche Gesetz
iibertretnngen vorgekommen. Sollte
einmal dieser oder jener solcher Nim
rode von der reichenden Nemesis er
reicht werden, diirite er etwas unsanft
beim Wickel genommen werden.
-- — Jm Koehler Lake war am Dien
stag das seltene Schauspiel zu beob
achten, daß ein Schwarm ernten ini
Eise sestgefroren war. liest als die
Sonne höher stieg nnd das Eis
schmolz- konnten sie sich wieder in die
Lüfte erheben.
- · Aus das türzliche rauhe Mützen
wetter sind nnn einige mildere Tage
eingetreten, doch brauchen wir noch
immer nicht zn befürchten, Veilchen in
der Zweiten Straße todtzutretem
Neuerössnung der Giese
Anlage.
Unter Begleitung Herrn Jos. Son-I
deriiiaiin"g, des Uderzeitiaen Besitzer-!
der alten Giesessnlage, machte der
Zeitungsschreiber am Dienstag einen
Nundgang durch die Fabrttrtturnltchis
ieiten derselben und war erstaunt über
Alles, wohin sein Blick stel. Die MI
schinerie und innere Einrichtung, dek.
Vorrath von Allein zum sederzeiiiget
Neubetried, Alles noch in gutem, fast
neuem Zustande, einschließlich der Ges
biiulichleitem machte aus uns den Ein-;
druck, daß Herr Sondermann in detl
tssrtverbung dieser Fabrikanlage durch-;
aus keinen Fehlgrisf machte. Tas;l
dieselbe nicht bestehen konnte und denz
Betrieb einstellen mußte, will uns gar
nicht so recht einleuchten, und nur sind
versucht, die Ansicht zu außer-L daß;
die Fabril nicht nur nicht liesteheii,I
sondern soaar beruer sei, eine der er-j
sten Industrien litrand Mandi- zuj
werden. Dieser Ansicht verschließt sich i
auch Herr Sonderinann nicht, welcherl
der Hoffnung Ausdruck verleiht, dani
sich das Unternehmen aus Grund der;
weiter unten erörterten Betriebe-s und:
Geschtistginethode eniporschrvingen wird, »
und dann die Moglichleit gegeben ist, «
die Fabrit zu vergrößern. indem ein
an dieselbe angrenzendes Stück Land
der Eisenbahn gepachtet und daraus
ein weiterer Anbau errichtet werden
soll.
Dem Vernehmen nach wird Verr
Sondermann hier der Erste sein« der
mit seinen Arbeitern ans einer Art
cammunaler Basis arbeiten wird, ge
wissermaßen in dieser Hinsicht die so-·
zieliftische Jdee in die That innig-;
vauukchj daß et seine rissen-r gleichen
Antheil am Geschäft und dessen Ein
nahmen haben werden. Dieses Hand
inbandarbeiten zwiichen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer wird für beide Theile
höchst forderlich sein und dem Arbeiter
Gelegenheit geben, seinen Fleiß und
seine zahigteiten entsprechend zu ver
werthen, solcherweise Lust nnd Liebe
zur Sache erweckend und seine Lage
finanziell bessernd. Und der Arbeit
geber tann sich auf Grund dieser Me
thode besser auf seine Arbeiter verlas
sen, weil es in deren eigenem Inter
esse liegt, ihre ganze Kraft einzusehen.
Wir glauben, dasz mit der Turch
fiihrung dieser Idee iiir ein Fabrikan
ternehmen viel gewonnen ist, nnd daß
bei einem solchen hornmnischnn su
sanuneinuirten zwischen Arbeiter nnd
Arbeitgeber zweifellos ltlutesz ersprieszen
muß. Von diesem Gedanken erfaßt
und durchdrungen, hat nun Herr Son
dermann das Innere der Fabrtl in
Ordnung bringen Und in Stand setzen
lassen, traf die nöthigen Vorbereitun
gen und wird nun heute sFreitagl der
Betrieb wieder aufgenommen werden«
und zwar wird mit dem Metallschinei·
zen und Gießen begonnen. Herr Son
dermann giebt sich der Hoffnung hin,
mit der Zeit til-»So Arbeiter beschaf
tigen zu können, nnd ferner, daß das
Kapital auf stumm bis ask-Wuc- ek
hoht werden mag. Es liegt im Jn
teresse der Stadt und ihrer ferneren
Entwickelung, daß sich diese Dosfnung
realisirt, nnd rnsen wir Herrn
Sondermann und seinem Unternehmen
ein enthusiastisches »vivat, time-an
crescai« zu.
—
— Izn unserer Nachbarstadt Kearney
herrschen zur Zeit eine Meine anstecken
der Krankheiten in solcher Attgoehnnng,
wie es seit dem Jahre 1885 nicht zu
verzeichnen war- Dem Bericht oeg
Staats-Gehnvheitgtonmnssnrs zufolge
exismen über 400 Masernfälle, 17
Blatternsälle, ferner Echarlachsieher
nnd Ohrspeichelorilsenentznnvnng ooer
»anps«, und man beztffert die Zahl
Der krrtrantnngssälle fast auf 1000.
Es man der Fast eintreten, Daß sammt
lichc Discntlkche Plane, Schule-n, Kir
chen, Theater usw. geschlossen werden
müssen. T
Säberne Hochzeit.
Am Pratrte Creet ektlangen am
Donnerstag lester Woche die Hochzeits
gloctem und zwar läuteten sie zum sit
liernen Ebejubitäutn von Herren und
Frau Bernhard Wiese, dein bekannten
sdorlisen Fartner und treuen Leser des
,,,Anzetger«. Von allen Richtungen der
lWind-reife waren Verwandte, Freunde
;.und Bekannte zulantmenaettrdmt, um»
Hdeug Jubelpaae ihre Gratnlation dar
zubringen und einige fröhliche, unge
trübte Stunden zu verbringen, und
wurden die Gäste in diesen ihren lsfrs
wartunqen nicht getaufcht. Wer das
geniiittiliche, plnttdentsche letchen dort
ani Prateie Creet tennt, weit-« das; e-:«
zu leben und sich zu unterhalten ver
steht, und zwar auf nrdentiche Weise,
tu sinniger Fröhltchleit, und das; dabei
der große deutsche Durst nicht itieftnlits
terlich behandelt und der vor-klin
lichen Küche der dortigen deutschen
Hauskirnuen itnnter nach Herzenslust
zugesprochen wied, zeigte sich nuch mie
der bei jener -Eilt)erjtitielieier, denn die
Jubelbkaut. Tochter des verst. lslnnz
Stoltenberg, der am Z. Dezember llllg
ttartn ift eilte echte deutsche Hausfrau,
die in der Küche ,,ihren Manti« steht.
So gab es denn ein lutulliiches Mahl,
in das sich Jeder tüchtig »l)ineinlegte«.
Stärker-ed in flüstiger Form gab esz im
Ueberiluß und in animirteiter Stim
ennnq bei Spiel, irdhttcher Unterhal
tung und Scherz und Humor schwanden
die Stunden wie im Fluge
Herr Wiese, der 8 Meilen westlich
von biet am Praitie Creet wohnt, ian
Lin den 90er Jahren nach Halt (sonnty.
fAnl 30. März 1886 betrat er die ame
itanischen Gestade nahm in Rock
löd Ins its April desselbenstntnes eine
Heimsttitte aus, wohnte dort bis 1893,
verzog dann nach Nance lskountn und
von dort noch biet, woselbst er aus et
nerschonen Form wohnt. tsfr wurde
am H. November IHtil auf Etappen
rade bei lssitibiendorf, lltut Neubaug
bei Llitgenburg Kreis Ploik Holstein,
geboren ·tnd bat eg- in den Jahren sei
nesZ Hierseing so ziemlich auf einen gril
nen Zweig gebracht. To er lind seine
ltlnttin sich noch in den sogen. besten
Fuhren befinden, Inng es ilsnen auch
vergönnt sein, die goldene Hochzeit zu
feiern, tun-z der Herzenswunsch ’.Illler ist,
tue das Zinbellnnutpngr leuneu, und
schließt sich auch der , Anwgernmnn«
diesem aufrichtigen Wunsche nn.
-— Wie nur nuchtrnglich tust-nennten
fund kürzlich iu des deutschen lutlierii
schen Kirche zu Worin-Z dte Trauung
bou Herrn Niel Oelzer mit Perl. sich
Tliiemotb in feierlicher Weise statt.
Als Trauzeugen iuugirten Herr Ltto
Riemann Bruder Dei Braut, und Perl.
Pnnline Helzen Schwester des Brautk
gitnis. Tie nachfolgende Hochzeits
teierlichleit fand iin engeren Familien·
lreise im Heini der Mutter der Braut
stattt, Frau G. W. Nietnotl). Tusz
neuvernutblte Paar ließ sich nui einer
nordtvestlich von Wortng gelegenen
Form nieder. lluseren nachiriiglicheu
bei-glichen ltlliutwnnschl
—- Walirend sich Frau B. lllakdner
an westl. Frontstrasze tm Neben
zimmer befand, fiel tltrtlei11e5, etwa
ZU Monate altes Kind in den mit
Wasser gefüllten Utkaschtopi. Als die
erschreckte Mutter l)erl)ejeilte, schtcn es
bereits leblos-, doch gelang cS nach an
aeltrengten Bemllhunaem dasJ arme
ttteine wieder tn’g Leben zurüetzueufen.
— Nahtunasmtttel—-(s5onmtissar Har
niann erklärt, daß er durch Untersu
chung Tausende-: von Proben von
tlorniamen fand, daf; der in Nebraska
exezoaene Kornfame sich besser für die
»An-staat eiqne, als auswärtigen da er
ums besserer Qualttat sei und ziemlich
rem von Unkrautiamen.
— Das Töchterchen der Familie
W. Jeß in Locktoood stürzte am Mon
tag die Treppe htnab und brach sich
den Arm.
Die Bautlnitigteit wird nun
wohl bald ihren Anfang nehmen. Al
lem Anschein nach wird während dieses
Frühjahre und Sommers hier rege ge
baut werden, ein Beweis, daß wir
auch in dieser Hinsicht dem Fortschritt
butdigen und bestrebt sind, Unser lie
bes Grund Jsland zu verarößern und
zu verschönern. Unter Anderen ge
denkt auch J. D. Martin an westl. Z.
Straße, der J. W. West-Ecke, ein
Gebäude zn errichten, liessen eine Hälfte
bereits von der Buchheit-O’Loughlin
iso. gemiethet wurde. Das Gebäude
wird im zweiten Stockwerk Wohnungs
zwcaen dienen und wird die Struttur
eine Ausgabe von MSJJW erfordern.
—— Osm Kreise seiner Verwandten
Bekannten nnd vFreunde beging
dieser Tage-Wilh Riemotb bei Plea
sant Ridge die Feier feine-·- Wiegen
feites. Wie immer bei solchen Anlas
sen, ging ez äußerst fidel ber, man
wnrde in jeder Hinsicht der Mitbewe
genden Magensrage gerecht nnd ver
brachte einige angenehme Stunden.
Unter den Anwesenden befanden sich
die Familien Hean Blume, Hean
Nietfeld, Albert Quandt, Fkant Nie
moth, H. Ruge, Jolm Wieaert, Pasi.
Schumann und Sohn, Frau Hermann
Niemotb nnd Söhne, Frl. Louise VI
fert, AlbertBuckow und Johii.Otto
;miiller.
)
l — Jener Antifaloon-Beamte H. F.
klsarsom den der Hotelbesitzer Pool in
Lincoln um 820,000 Schadenersatz
vertlagte, hat nun den Spieß umge
dreht und Pool unt stumm Schaden
ersatz verklagt anf Grund der Be
schnldigung, daß Pool ihn anllagte.
Das ist ja ern-ganzer Rattenköntg ge
genseitiger , Befchuldigungenl Wer
inag da das lärzeffkndfe ziehen? Es
scheint aber, daß dem Antifaloon
apostel gezeigt werden wird, wo Bar
thel den Most holt!
l
s — Arn Samstag war Frühlingsaw
i
tang, da aber an jenem Tage die
Sonne den Aeqnator ttberfchritt nnd
igewölmlich Aeauinoltialftitkme zu er
swarten find, so wehte auch am Sant
iilag lein lauer Frühlingszwind, fon
Ydern in tüchtiger Plastik-, der für meh
rere Tage anhielt nnd alle Frühlingsz
gedanlen derschenchte. Doch scheint
jetzt nsarnteresz Wetter einzusetzen nnd
olnte Zweifel wird der lwlde Knabe
,’erttl)ling, blnmenlselranzt, bald seinen
Mnt halten.
lsine lntbfelie lsielmrtztagsfeier
fand Mitte letzter Woche tm sahn
Oel-schieben Henn, sltdonltch twn hier,
statt. Tit Feier galt dent Familien
oderlmnpt nnd hatte sich eine große
sttlnzalil don Verwandten nnd Freun
Hden eingefunden. welche bei fröhlicher
’llntert)altnng nnd Spiel, in Verbin
dung kntt den obligaten Magenftar
Ilnngeth einige animirte Stunden ver
kleinen
E —--s Einige hoffnunggvalleEremplare
"«’8ung-Ameritas3 machen eine Prariz
daraus, die Fensterscheiben der Wese
sAnlage zu zertrümmern, nnd sind aus
»diese Weise gegen hundert Scheiben den
jWeg alles Glases gegangen. Wenn
sdiese Bengel-J von der Nemesis ereilt
werden, dürfte ihnen ein Termin in
spenrnen winken.
I — - Die-Firma Baumann es- Bau
Imann an dstL st. Straße hat sich auf
!geldst, indem Herr Hermann Baumann
Zden Antheil seine-J Bruders tliuflich an
sich brachte nnd das Geschäft nun allein
meitersuhrt. Herr Oscar Bauniann
niird sich eine kurze Rast gönnen nnd
dann an dritter Straße eine neue
Apotheke eröffnen.
—- Wie eine Nachricht aus German
toivn, Neb» besagt, hat am Dienstag
der 65 Jahre alte Farnier Hean
Schulte, einer unserer alten, treuen
Leser, Selbstmord durch Erhangen be
gangen. Man glaubt, daß längere
Krankheit und finanzielle Schwierig
keiten ihn zu diesem Schritte veran
»laszten.
Das Lied vom Schnur-few
Lieber Leser, geneiate Leserint habt
Jhr jemals einen akuten Schnupfen
gehabt, oder seid Jhr zurzeit noch da
jmit behaftet-« Gerade in der März
zeit, und speziell hier in Grund Island
sowie im Westen überhaupt, isi dises
ja nichts Seltenes-. Wenn ,,ja«.
werden die nachfolgenden Verse des
Zeitnitgsntenschen behagen, und wenn
,,nein«, so könnt Jhr Eurem Schöp
fer danken, daß Jhr vorderhand davon
befreit seid.
Das Lied v om Schnnspfen.
- tzzeitgemäsee Parodie.)
Festgemauert im Gesichte,
Majestätisch steht die Nas
llnd dem Edlen wie dem Wihte
Jst sie Schmuck und Chenmaß.
Ob nun krumm ihr Pfad,
Oder griechisch grad’,
Ob der Regen ihr gefährlich,
Immer ist sie unentbehrlich!
Wohlthätig ist der Nase Macht,
Wenn sie alltäglich mit Bedacht
Dem Iaschentueh in unsrer Hand
Sich hingiebt ohne Widerstand.
Doch furchtbar wird der Nase Kraft,
; Wenn die Entzündung sie erschlafft.
sWenn uns ein Schnuper schaudetbat
’ Besällt, wie selten einer war.
Wehe, wenn die Quellen fließen,
,Wie in unstillbarem Strahl,
Und in gräßlich — tollem Niesen
Wir uns üben allzumal!
Denn wir armen Menschen büßen
llnerwünsehten Wetters Qual.
Durch die Nase
Weh’n die Lüfte
Süße Düfte!
! Durch die Nase big in’5 Herz
Dringt der Seht-letzt
Hört ihr’5 niesen ohne End'?
Sakrament!
Noth wie Blut
Ist die Spitze -——
ITas ist nicht der Liebe Gluthl
l Welch Gespritze
.«ltnttterdar -- «
I Echauderbarl
Han dem Ler sonder, Weile
Wachst der Taschentttcher Zeile,
llnd die Waschfran naht mit Eile!
Welches Riesen, Piesten, Pusten,
Welches Prenest, Echniepem hustenl
Ohren brennen, Lippen lechzen,
Augen trohfen, Stehlen ijchzem
Stimme l)ets;er,
Zimmer leiser-,
llnd mir armen L user stohnen
Rauh in Ameisen-runden Tönen!
Durch der Hnnde lange Kette
lltn die Wette
Fliegen Tücher - hoch im Bogen
Eprtlten Quellen Wasserwogen!
Schnell totnmt der Katarrh gezogen.
Der den Schnnpfen treulich sucht!
Kurzer Athent, ei verflucht! «
Pseifend sauft er durch die Räume,
Lungen gehen aus dem Leime,
llnd als niollten alle Glieder
Bersten ob dem tttckschen Weh’,
Wirst er uns aufs Kanape
Ohne Schlaf nnd Schonung nieder-,
Wie ’nen Klost!
Hoffnungslos
Weicht der Mensch des ZchnnpfenT
- Tücke,
iTnldend alle Augenblicke
itsiine neue EruptionL
i
Beet-gebrannt
Jst der Schädel,
Latier scheint darin ein Rahel,
Hin den öden Augenhiihlen
ohnt das Grauen —
Zeibsi nicht Braten tann man schauen
Ohne Schreck!
Einen Blick
In den Spiegel —
Wie ein qulL
Schaudernd fährt der Mensch zurück.
Greift traurig dann zum TaschentücheL
Was Schnupfens Zorn ihm auch
geraubt,
Ein süßer Trost ist ihm geblieben:
Die Freunde alle, feine Lieben,
Die hah’n ihn auch und Jeder —
schnaubt!