Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 23, 1914, Image 1

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    sehst-to Historie-l soc-'s
HMMIWWM TM MWM
Nummer 24.
lEl
Nerb asia, er stark, den 23 Jus nat 19
Gqu id Isla- I,d
Jahrgang Fin.
·
ss ktne deute-klimm—
tilwnische Partei.
Vor einigen Wochen lasen mir in ei
nem unserer Wechselt-litten einen Akti
kel, welcher die Grüntnng einer deutsch
tmekikanischen Banco nntente nnd zu
gleich die Diskussion ilscee Deine-mini
töt erbot. Diese untciblieb, denn wie
hoben seitdem in jenem Blnit nichts
siehe über vie Idee Wein-, und wohl
nn- dem einfachen Grunde, weil ninn
den Versuch zu solcher Parteigkündung
sü« aussichtslos hält. Haben schon im
Wen Bat-elende zwei Deutsche drei ves
Fchledene Meinungen, so sind auf dem
Gebiete der Meinungsoeeschiedenheit die
-Wtschsmeiitoner nicht weniger feucht
bsr. Schon die Flucht, daß ein Deutsch
Isnekilnnek durch solche Parieigründnng
politisch zu Ehren kommen könne, diiickt
du Siegel des Mißerfolge aus jeden
diesbezüglichen Versuch.
Diese Furcht ist dei dein Deutschen
störter als seine Freiheitgliebe. Er
kannegießert gern über die Freiheit-«
mit-ger, dekriistigt seitien Zorn auch
wohl n it einem derben Faustschlag aus.
den Biertisch, aber der Verdacht, dast;
einer seiner Landslente durch die Ardeiti
gegen versuchte Knechtnng ein politi- »
sches Amt ergattern könne, inacht ihns
bald still. Und er rechtfertigt diesen
Gefinnnngewechsel vor sich selbst, indem
er den etwaigen politisch Ersplgreichen
Uitsähigkeit anhängt iitid andere Fehler,
die er erst etfinden niuß. Er sieht itit
Illust, was der Andere thut, in dem
Anschluß an eine Lage oder einen Ver
ein« nur deti Versuch, sitt geheime Plane
»steppiiig ftaneg« zu haben. Mit sal
cher verdachtvocken Gesinnung lassen
sich keine Ersotge erzielen durch eine
Partei, welche der Freiheit dienen soll.
Sie laninit überhaupt nicht tu Stande.
Rothwendig wäre solche Partei alss
Bollwerk gegen die zieiheiigipürger,s
denn der Kluge daitt die Schnydaninte, l
ehe die U berichwentntitiig kommt
die persönliche Freiheit war nie so des-s
drängt als gegenwärtig Rechtsgrund- s
sähe hat keine politische Partei, site dens
Ersalg itt ihr jeder Bundesgenosse recht,s
ivie ei aussicht, ist Nebensache. Wags
läge da naher als die Gründung einers
Partei, die nur di- eine Ziel vetfolgt: s
Dahrung der persönlichen Freiheit, unds
unbekümmert uin wirthschastltche Fra- I
gen jede Partei bekämpft, die nicht valls
nnd ganz silr natürliche Menschenrechte
eintritt.
sus den iatiirlichen Menschenrechten
dasirt die persönliche Freiheit« Das
Recht, daß jeder Mensch, entsprechend
seiner Erziehung und sozialen Stellung,
. ist Leben angenehm gestalte-i sollte,
Jsckte ihm, so lange er damit weder sich
- · FW noch einen andern sehnt-tu weder-s
.««eise Priv"aisereinigung«," noch Wähterss
- spsdckeiitiliem noch eine Regierung ver
sunken diiiseii. Die vernünftige Selbst- s
« v’,’«·lteitiniriiuisg ist die vornehmste Arbia-!
ganz dea wirklichen Meiiichseicis, jedei
gedulde-e Veiiuch iiiit ihrer Beschiäns
kuiig ist ein Symptin ansehend « Ok
generation.
x Nuiii es leidet Thatsachiz hast Bie
ten der Kaiiipt um die persönliche Frei
heit um Zugellotigkeit ist, obwohl jeder
Beriiänstige wissen sollte, daß die
Schwester der Selbstbestiiniiiniig die
Selbstdeschiäsikung ist. Lehtere ist die
Mutter jeder Tugend und aller wirkli
chen Moral, in ihr friert die pkreiheitJ
« ihren höchsten Sieg. Die Prohibiiimj
x nisten init ihrer Lchlangenrlugheit her-s
Inn zwar die persönliche Freiheit in das
Iliersaß gesteckt, unt die Unniüszigkeit4
als ihre Frucht augzuhängeih und dir-s
W viele von dein Kampfe sur dieses
»F . "t adzusihreckem aber jeder Nach-s
·- sknde wird sich s.-gen müssen, days
Wer-stündiger der Uiirnößigkeit das
See »den »ich. Die Freiheits
seen-de sehen deshalb in der Prohidi
tin nur ein zii deksnipsendes Symptom
des eisentlliheii Zweckes der Prohidls
tiosisasstiker, die seden fröhliches Le
demsgennß verhindern wollen« weil sie
iii ihrer geistigen Verkrlippeliing nnd
moralischen Haltlafigkeit alle- anderen
Menfchesi in ilireni eigenen Bilde festen
Jn deni Kampfe nin die persönliche
Freiheit geht es nicht an, die Schaden
des Mißbrauch-E aber nicht nnr der
fpiriluösin Getränke, zii verschleiern
und zu verkleinern Jeder Bottgfreund
neuft zugeben, daß kser Mißbrauch ei
laubter Lebensfreuan und die ungezü
gelte Geisnßfucht überhand nehmen nnd
die Gefellfchaft degeneriren. Wir müs
fen aber anch das ertennen, daß die
ganze Pisohibitiansbewegung durch die
eine Thaifache gerichtet ist, daß die Pro
hibitionsrspartei noch nie ktivag unter
nommen hat geaen llebi-l, welche dem
Familien- nnd Staats-leben viel gefähr
licher find als nlle lilastbänfei .- Waf
feninord irrid Eliriclisidnngem Warum
nicht? Weil q »id. in ihrer Mitte diese
Verbrechen die nie-isten Vertreter haben.
Eins ist auffällig, daß t. B. zur Ve
fchrånkiing der Untucht öffentliche Vor
träge in den Schulen über feriielle Ge
fahren emfohleti und bereits gehnlte
wurden. Ob sie angebracht waren oder
nicht« fall hier nicht erörtert werden,J
fondern nur das fei gesagt, dafi der zn
Grunde liegende Gedanke correet ifti
Belehrung über etwaige lauernde Ge-(
fahren ist die beste Vorbereitung für denj
Kampf niit ihnen. edes Ding, auch
das allerbeste, ist dem Mißbrauch aus
gesetzt, wie auch der Genuß von Spiri
tuosen Weshalb schlägt man hier
nicht denselben Weg ein? Man em
pfiehlt in den Vorträgen llber serv-III
Verkehr doch sicher leine opekative Ein
grisse in den Körperbau, um seruelle
Sünden tu verhüten und die Quelle der
Begierde zu beseitigen. Als Rat-ital
kur sind sie ja auch nicht besonders ge
sährlich, stören jedenfalls nicht das Er
werbslebsn des Landes Weshalb man
gerade gegen das geringere Uebel des
Mißbrauch-Ei einer Sache solche Radikah l
kur, wie sie z. B. für die Gesetzgebung
im Staate Mississippi vorgeschlagen
wurde. Doit soll der Genuß spiiituö
ser Getränke mit dem Tode bestraft und
der Leichnam des-s Uebelthiiteig verbrannt
werden. Und man täusche sich nicht,
solche Gesinnnng ist nicht vereinzelt,
sondern wird, im Besitze der Macht« wie
eine Windsbraut über das Land hin
segen.
Jst eine Freiheitspartei nöthig? Für
den, der die Zeichen der Zsit lesen kunn,
ganz gewiß. Sie wird aber nicht ge
gründet, bis die Ueberschwetnniung da
ist. Dann aber gewiß, denn Schaden
macht klug. Und dann wird es eine
werden, so stark, daß nichts ihr wider
stehen kann. Jn ihr wird auch der
deutsche Michel stark oeitrsten sein nnd
mit dem »Juki« Tentamqu es der
ganzes sreiheitniordenden Sippschaft
Tuscisch in die Ohren donnern; »Wi)
hohe is iny Eustlek
--—— Der dieser Tage von der Polizeil
in Gewahrsam genommene und alt-s
verdachtiger Charakter erscheinendes
Franl Ward hat Verschiedene-z aus dem(
Kerdholz nnd scheint ein recht rabiaterx
Bursche zu sein. Er machte schons
wiederholt mit dem Znchthaug Be-»
lanntschasl, schoß einem Shertss dass
Auge aus, vermesserte einen auch
ren nnd hat noch manches Andere auf ;
seinem schwarzen Gewissen. Maus
wird ihn halten, um das Nähere ab
zumal-lett
—- Cin l7jahriger Durchhrenner
aus dem Elternhauie in Lerington
Namens A. McLane, wurde hier dieser
Tage von der Polizei ausgegahelt und
die Angehörigen von seinem Diersein
in Kenntniss gesetzt. Der Ausreiszey
der lich die Welt ansehen wollte, hatte
bald genug davon und war sehr klein
mttthig und zugleich froh, als er wie
der tu Muttern gehen konnte.
——· Der »Llederkranz« wird am
Donnerstag, 5. Februar, einen großen
Mastenhall veranstalten, während der
jenige sitr die Kinder am U. Februar
Iattliuden wird.
Deutfchcs Theater in der
Liederkranstalle.
Wie wir schon letzte Woche erwähn
ten, wird am «Sonntag, 8. Februar
der Grund Island Ortsverband des
deutsch-amerikanian Nationalliundes
in der Liederiranzhalle eine deutsche
Theatervorftelluna veranstalten, an die
man wohl die besten Erwartungen
knüpfen kann, hat man doch schon seit
längerer Zeit fich fleißig und tüchtig
ftir dieses theatralische Ereigniß vor
bereitet· Sämmtliche Rollen liegen
in gewiegten und berufenen Händeri,
werden von Herren nnd Damen ge
spielt, welche zum Theil schon seit
Jahren in hiesigen deutschen Theater
treifen eine führende Stellung Annah
men und noch inne haben, und unter
Mitwirkung solcher nediezienen schau
spielertschen Kräfte wird es dem deut
fcheu theaterliebenden Publikum ver
gonnt sein, einen dramatischen Genuß
zu erfahren, wie ihm ein solcher nicht
ost geboten wird. Zur Ausführung
tonnut das Stück »Von Stufe zu
Stufe« oder »Das Leben ein Trauin«,
Lebensbild mit Gesang und Tanz in
süns «"ildern von Dr. H. Müller, die
Vandlnng spielt in Berlin in der Ge
genwart und Herr O. R. Niemann,
unser bekannter Schauspieler und
Theater-Regisseur, wird die Regie in
getvohnter, tüchtiger Weise führen
Wir betonten schon in einem letzt
wdchentlichen Artikel die Bedeutung
und Wichtigkeit solcher deutscher T hea
tersAussithrungen sür deutsches Wesen
und deutsche Sprache sowie siir die
deutsche Sache im Allgemeinen, und
glauben wir nicht, daß es hinsichtlich
dessen eines besonderen Appells bedarf«
unt eines zahlreichen Besuches der Vor-»
stellung sicher zu sein. Da dieselbe
mit namhaften Kosten verlniipst ist,
wurde der lssintrittgpreig aus 50 Cis«
flir Erwachsene und 25 (-5tS. sitr Lin-J
der unter 12 Jahren festgesetzt, gewiß
nicht zu viel siir das, wag dem Besu
cher geboten werden wird, denn man
versichert uns-, daß die Aussiihrungs
eine künstlerische Abrundung ersahrens
wird, welche der Suielleitung sowie
der mitwirkenden Künstlerschaar das
ezeugnisz besonderer Tüchtigkeit ang
stellt. Deutsche! Gebt Euch ohne
Ausnahme ant it. Februar ein Stell
dichein im »Liederkranz«, ehrt Euch
damit selbst und solcherweise zugleich
die deutsche Sache!
—- Wie Anderen, so passirt es auch
Schreiber dieser Zeilen, wenn er Mor
gens oder Abends bei Dunkelheit aus
der Nordseit geht, daß ihm unerwar
tet aus finsteren Ecken scheinbar bissige
Bunde toutbend entgegen springen und
ihn anbellen, und er momentan er
schrickt. Aus der einsamen Farm ist
das angebracht man ist auch daraus
vorbereitet, nicht in der Stadt. Wer
da Oundeliebhaber ist, sollte dieselben
nicht so srei herumlaufen lassen, me
nigsteng nicht solche wütbende Beller.
Aber ost ist man stolz aus die »Wuch
samieit« des Thieres und um den« er
schrockenen, nichteahnenden Fußgünger
giebt man leinen Pfifferling -- eher
lacht man sich noch bucklig!
Aug St. Liborn iommt die Trau
ernachricht, daß ein Sohn der dort
selbsl wohnenden Familie August
Zunge, namens Paul Tiinge, in Ded
bam, Ja» aus der Cbicago ei- Milioaus
ice-Bahn ern tragische-) Ende gesunden
hat. Sein Bruder Otto Tiinge be
gab sich nach dort und brachte die ir
dische hiille des Bernnglüaten nach
hier. Der aus so unerwartete Weise
zu seinem Tode Geiommene erreichte
ein Alter von 35 lJahren und verließ
Grund Island vor iingeseibr Jahres
stift
—Morgen wird der Platidentsche
Verein m seinem gemiithlichen Heim
eines seiner beliebten Tanzlranzchen
veranstalten, bei denen, wie immer,
Frobsinn Trumbs ist
Grind-Nebraska Acker-bau
Gefellfchaft organtsirt.
Am Samstag ist nun die Organi-;
sirung der »Centkal Nebraska Acker
bansGetelltchaft« zur Thatsache gewor
den. Der Direktorenrath besteht aus
19 Mitgliedern, aus 15 Vertre
tern der Landdistrtktc von Voll tsounty
und 4 Mitgliedern, welche die verschre
denen Ward-s der Stadt vertreten.
Die Wahl der Beamten zeitigte folgen
des Resultat:
Präsident — L- ts. Lamson.
Bin-Präsident — Patrtcl zugan.
Secretar -— Albett M. (5«onners.
Schatzmetster —- (Heo. L. Nonse.
Folgende sind die Mitglieder des
Titettorenrnths:
Lake To. --— Der bekannte frühere
Sudekvjsdr J. J. Lorenyem
Pratrte eret —-- Win. Fagan von
der Tavtor Rauch.
Manfietd —- tG· T. Atfotd.
South Loup -— Stipervifok Zwe
gek.
tssamekon — A. J. Mieth.
Haktifon — Hertnann Tanne
Centex -- («5. L. Minot.
Washington No. l -- Win. bande,
Alda C. H. Wiese.
Wood Riber -—- Rudolph Lueb.
Jackson — E. E. West.
Martin —- ’"In. H. McTaioelL
South Platte -— Oh. McLauahlin.
Donwhan —- (s5. M. Latinen
Washington, No· 2 -— - A. E. Ed
Wade
1. Ward —- C. H. Tuuy.
L. Ward ;- Rob. Ujiettlllisiet
-4. Ward — Thomas Bradstreet.
Aus dieser Nanienliste ist ersichtlich,
daß in diretter oder indirekter Weise
jede Industrie des (-5ounti)s repräsen
tirt ist und jede Section des Counths
ihren speziellen Vertreter hat.
Die jährlichen Mitglieder-Beiträge
wurden auf 82 festgesetzt, obgleich erst
85 geplant waren. und sprach sich die
Mehrzahl der Anwesenden zu Gunsten
einer Aktiengesellschaft aus.
Das Comite behufs Aussertiqung
der Pramienliste besteht aus den her
reu L. (-.5. Lawson, H. F. Mantosh,
Alba, früherer Redakteur des »Ne
brasta Farmer«, und Win. Stell.
Die derren A. F. Büchler, I W.
Ashtou und Wut· zagan bilden das
Comite zur Ausarbeitung der Neben-—
gesetze, welches in der am Il. Januar
stattfindenden Versammlung zu berich
ten hat.
Die Preliminarien sind also einge
leitet und so werden wir, nach lang
jähriger Unterbrechung, in diesem
Jahre wieder eine lssountysair haben,
und hoffentlich eine solche, die einen
Bombenersolg anszmueisen hat.
-- Die letztwöehentliehe Beamten
wahl des ,,8J.liiinnerehor Liederlraiiz«
ergab folgendes Resultat:
Präsident — Jul. Leschinsky.
Viee-Prasident Frank Kanze.
Secretär — Oean Locke.
Dirigent und Bibliothelar — Fer
dinand Seebohni.
s Es machte sich das Bestreben geltend,
etwas neuen Geist in das Ganze zu
bringen« und wird Herr Leschinsly den
Versuch machen, die Mitgliederzahl in
Balde aus iiber 50 zu bringen. Der
Nest des Abends wurde bei gemind
lieher Unterhaltung verbracht.
--· Seit der lürzlichen Omahaer
Schieszs und Mord-Assaire, zufolge
deren die verschiedenen Venustempel
jener Stadt temvotar geschlossen wur
den, verlassen die früheren Jnsassinnen
jener Däuser die Stadt und beginnen
einzeln oder gruppenweise hier ihr Er
scheinen zu machen. Die Polizei wacht
aber mit Argnsaugen und sorgt dafür,
daß diese Vertreter-innen der dalbwelt
hier nist festen Fuß fassen connen,!
indem-man sie sogleich weiterspedirt. l
Vlnuderei.
Der Mensch. ein ungedrneletes
Kapitel iilier dessen Natur- «
geschichte
Stiibie des Zeitiingsinenscheih
Der Mensch ist das volle-weine iinv zu
gleich das iinvolleiiveisie Geschöpf der Schö
pfung. Er kann stehen, liegen, sich bücken,
vor- und rückwärts gehen, sich aiis dein Ab
satz drehen, ivcis bekanntlich ein nrokodil
nicht kann, ein cliegeniviirin iioch weniger,
kurz, er kann viel, aber er kann nicht Alles:
nicht einmal aus ver baut fahren kann er,
ivenu er es hier und da schon möchte.
Ter Mensch besteht iii dei- Hauptsache aus
vier Theilen, weswegen maii ihn in früherer
Zeit viertheilte, nämlich aus dein Kopf, dein
:li’iiiiipf, den Armen iiiid den Beinen, welche
iiian auch die Wistiemitäten iieiiiit.
Solange ei- ilsii nicht verliert, hat jeder
Mensch einen .nopf: nur brauchen wir ihn
nicht Ler zu gleichen Zwecken. Dem Einen
dient er blose dani. das Hinaiisriitscheii dei
Kraoatte iii verhindern, welche sriiher mit
Vorliebe aiis Hanf gemacht und sechs Yards
hoch an einem Querbalken befestigt wurde.
Letzteres Wort erinnert mich an die Quer
köpse, die leider zahlreich vorhanden, aber
nieder in der Familie noch iii Vereinen be
liebt sind.
Der Raps dient verschiedenen Zwecken. Jn
der Schule dient er soiritistisch angelegten
Lehrernszu den ersten Klopfversnchem dem
Totfxtchteinderath dient er zum Nicken,
wenn der Präsident etwas sagt-. ja, es soll
sogar Lente geben: die ihn zum Nachdenken
über ihre eigene Lage beniiven, was Vielen
gar nicht recht ist.
sxn Deutschland ioird der menschliche iton
hier nnd da verwechselt, besonders beim Mi
litär, wo man ihn Schafe-, Kalb-s- oder
Schweingkopf nennt, je nach dem früheren
Umgang des betrenenden Herrn Lfiizierg.
Essen sehr häufig Dust-wende Spezies ist
der Dummkoph da er aber meistens Geld
hat, ifr er beliebt, wird öfters sogar in die
Behörden hineingewahlt.
Müder wurden öfters Köpfe abgeschnitten,
nnd zwar von Staats wegen; hente thut
man dergleichen wenig mehr: man steckt die
Leute, die es am Ende verdienen würden, in
das Irrenhauk
Den Kopf kann man mit Wasser waschen,
oder er wird Einem ohne Wasser gewaschen;
Letzteres ist naangenehm nnd sollte staatlich
verboten werden.
ist« dient seiner dazn, den Hut zu tragen,
die Platte tu berdecken, die Ohren und die
xltase daran tu besestigeit, welche sonst srei in
der Miit schweben würden, was einen gar
seltiamen Anblick gewähren würde. Aus
dem .itopse haben auch die Haare ihren Platz,
tvelche iriiher das lfrtenniingoseicheu fiir
Mann itiid Frau waren-. seitdem aber viele
Frauen die vHaare tut-; schneiden, Herren
hiite trage-i iiitd other iogar Hosen, ist der
Unterschie seiser Nur iii einer Straße, wo
oiele Schautenner sind, kennt iitan die strau
en leicht hinaus-, iveil sie vor allen stillstehen.
Tie meisten Menschen müssen aus den
Kopf gefallen sein, denn ee heim hier und da
von einein »Der ist nicht ans den Kopf ge
salleti«; diese Thatsache wird also als eine
Ausnahme betrachtet.
Jn gebildeten Kreisen ist es in einer ge
wissen Jagendperiode üblich, sich den Kopf
init Säbelhieden zu oerhacken, also nach Art
der Jndianer in tätowiren; woher dieser
Brauch stammt, ist nicht bekannt; itt der
kltegel ist diese Tätoivirung dao einzige Be
iiterkenorverlhe an solchen stopfen
lleber Ihren ititd Nasc, die ain not-s be
sestigt sind, ist nicht viel tu sagen. Tie Oh
ren kann man soweit, itnd matt nennt dar
ttni Leute, die daraus ein Gewerbe machen,
Solvet Die Nase ist da, uin den Ziviaer
daraus tii setzen; sit tauu auch hoch getra
gm werden, was bis heute noch gesetzlich ge
stattet ist. Mit äusterst einiisindlicheni iliieeh:
orgaii gesegiiete stndividueih die iiberall et
ivae lserauaschniiiselii, werden von den Ve
hörden besonders geschätzt und bei vorzüg
lichen Leistungen ausgezeichnet hoitot"si·t;
matt nennt diese islbart Detettioo. Doch giebt
es aiich geivöhnlichcre Zchiisisslec
Ter Kon steht unter dent Einslnst des
Magens-. Hat Einer Hunger, so thut ihin
der nops weh; hat Einer zuviel getrunken ——
ebenfalls. Man nennt den letzteren Schmerz
poetisch ,,.statzeniammer«, nnd wer ihn hat,
wird ausgelacht.
Rächst dent Kopf ist der Rumpf der wich
tigste Körpertheil; darin sitzen auch die wich
tigsten Organe: das Herz, der Magen, dte
Leber, die Milz usw-; auch das Rückgrat ist
zu nennen; dasselbe ist bei vielen Leuten
biegsam, wie man sich häufig überzeugen
kann. -
Das Herz hat den Zweck, das Blut in alle
Theile des Körpers zu pnmpenz da die Na
tur selber das Beispiel giebt, ist es nicht tu
vermindern, wenn auch viele Menschen im
mer and immer wieder ptnnpem Das Blut
itt sei den animi- dpieiichtchim cost-, vix-l
k———————----.—
her der Umstand, daß hier die Revolutioneix
entstehen: bei den Menschen von Adel ist ej
dagegen blau, weswegen er, besonders wen-.
er an der Regierung ist, dem Volke blauer
Dunst voiwachh .
Das Herz wird öfters verschenkt, besonders
von jungen Mädchen; manche bereuen es
zwar später-, und dann entsteht daraus Herz
verfettnng Das Herz ist das Unberechen
barsee im Menschen; man kann sich kannt
anf sein eigenes verlassen, geschweige denn
auf ein anderes. «
Tasi der Magen für den Menschen wichti
ger sein muß, als das Herz, beweist der Une
stand, daß es noch Niemand eingefallen ist«
den Magen in verschenken; das kommt viel
leicht daher, iveil der Magen das theuerstr«
Organ im Körper ist. Wohl verlangt der
Kopf einer schönen Frau zur Schmückung
ansehnliche Summen für Hüte, Schleier,
Vaarjchmuck usw , aber so viel wie ein Ma
gen kostet auch der theuerste is ovf nicht.
Sehr interessant ist auch der Uiiistand·,
daji der Magen des reichen Herrn im Alter
immer größer wird, während derjenige des
Arbeiters insainnienschrumpsiz dagegen ist
der Magen des Letzteren nicht so anspruchs
voll wie derjenige des reichen Mannes; auch
läsit er sich in gewissen Fällen mittelst des
Hungekriemens zusammennehm.
Leber und Mili erkranken bei reichen Len
ien oftmals-, besonders bei solchen, die gern.
und viel fremde Weine trinken. Dann ent
steht die Milisucht, welche den Menschen
vekdrießlich macht.
Wenn es dem sei ungsmenschen die Zeit
erlaubt, wird er die Studie später vervollng
ständigen
Jtn Staate Wisconsin ist kürzlich das
Gesetz in Kraft getreten, das jungen
Leuten, die heirathen wollen, die Pflichd
auferlegt, sich auf ihre Befähigung für
die Gheärztlich untersuchen zu lassen,
ob sie frei von tiefer sitzenden Krankhei
ten und geistig gesund. « Heirathslizeni
sen dürfen erst aus-gefertigt werden«
wenn der Bräutigam ein ärztlicheö Ut
test beibringen kann, daß er geistig und
kö pcrlich völlig gesund ist. Es läßt
sich sent schon feststellen, daß das- Ge
setz eine starke Verminderug der Ehe
schließungen zur Folge gehabt hat. Ver
minderung der Heirathen aber bedeutet
erfahrungsgemäß Zunahme der Unma
ralität. Daß auch die heirathssähigen
Mädchen von dem Gesetz nicht erbaut
sind, kann man sich denken. Die Män
ner von heute sind ohnedies nicht allzu
heirathslustig, und den Mädchen würde
es vermuthlich lieber sein« rvenn ma
Gesene erließe, sie von ihrer Ebescheu
in heilen, statt sie darin zu bestärkea.
Tier letzte Schulz, den ein Ncädchen be
gehrt, ist der Schutz vor der Ehe, und
nn Allgemeinen verzichten unsere Mäd
chen gern aus alle Vortheile, die die
modernen Weltverbesserer ihnen zuge
dacht haben, wenn sie dafür unen Mann«
ein Heiin und Kinder eintanschen kön
nen. Ausnahmen mögen nur solchs
bilden, die genügend Verniöges besitzen,
unt eonisortabel allein durch’s Leben z
gehen, und auch nur ein Prozentsah«
denn man weiß, wie einsam das Leben
im Alter wird, ohne Liebe und Gegen
liebe, menn Eltern, Freunde und Vers
wandte vosher dahinstarben. Dann
befriedigen Geld und Contsort nicht
mehr, das Herz fühlt sich verlassen«
traurig und"einsani.
lleberfahren und getödtet
Am Mittwoch Nachmittag wurde
der etwa W Jahre alte, an bftl. 7.
Straße wobnbafte L. A. Wilsom als
er an den Union Pacifispldjeleisen mit
dem Sammeln von Kohlen beschäftigt
war, von einem Frachtzug getroffen
und augenblicklich getödtet. Der alte
Mann wurde eine weite Strecke ge
schleudert und erlitt einen Schädel
bruch sowie andere Knochenbrltchr. Er
hinterlaßt feine trauernde Wittwe so
wieeinen erwachsenen Sohn.
—-- Anden Folgen einer Lähmung
starb nach nur eintägiger Krankheit
das drei Monate alte Töchterchen der
Familie Dean Rickertan öfti. 4. Str.
— Frau Wm· Coruel us nebst Toch
ter, welche sich bei hiestgen Verwandten
und Freunden zu Besuch aufhielt, be
gab sich wieder nach Colonv, Wyo»
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