Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 02, 1914, Page 2, Image 2

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derer-Passiv
IM von Quer Scherg.
Vor de- Sisiki iwischerten die’
Speien in dem witdes Weinlnsd« das
in buntfarbigen Ranken am semäiier
niederhinp
Rabenstein-is seh aus der Futter
kisie irn Stall. ließ die Wen Beine
sachliissis zur Jede , m kaute
dehäbig an einej d« seit Schweine
Bt bestrichenen Kunst Bret. Dabei
rrte er den Psach seines Herrn,
des Obersten Wiinh melancholifch
an. .Dai das Uee auch nach jeder
Ieiddiensiiiduns sah-M Der Rappe
hielt viel mehr ani. Armee Brau
mi«
Er dösie wieder vor sich hin; denn
es war Sonnie und das Dösen war
seine Sonnt schäfiigung.
Jrn Stall herrschte eine zum Döfen
verlockende Stich hetbstlicher Son
nenschein fiahi sich durch die geöffnete
Stall - Lake nnd entzündete ein
fekiriges Rot auf dem roten Backfteini
pflafter.
Sonnenschein und Stille! das war
etwas fiir die Mäuse, die gar keinen
Anstoß daran nahmen, daß ein
menschliches Wesen aus der Futter
kifie saß, in die sie ein- nnd aus
fuhren, um Korn zu fördern. Zu
weilen stampfien die Pferde vor Be
hagen, indem sie den in ihre Krippen
geschritteten Hafer zwischen ihren Zäh
nen zerrieben Wenn sie die Köpfe
hoben oder senkten, dann klirrten die
Ketten.
Kadwotrinsly kutschte von der tri
fieinnd schlürfte hin zum Brunnen,
bückte sich und umfpnnnte prüfend mit
der rechten band die gefchwollene
Iessel des rechten Borderfußes, wel
chen er in einem Eimer mit Wasser
kühlte. Immer noch fo dick wie vor
acht Tagen. Wenn nicht besser, wird
sich müssen Oberfi neues Pferd tau
fen Dritter Stand ist sich noch frei
für drittes Pfui-P Unter liebevol
len Klopfen und Streicheln hob er
den Fuß des Gar-les aus dem Eimer,
ging auf- den hof, punrpte frisches
Wafo in das Gefäß, trug es in
den Stall, feste den Fuß wieder hin
ein nnd fing mit feinem Liebling zu
plandern an. Je gut foä jsl Sag
ji» Bronnere —- fng —- ferr gntt
altes Kadwokrinökk Er nickte ihm
zu und begab sich wieder an feine
Kiste, wo er sich mit feinem enicki
Enger eine zweite Stalle ichnitt.
kodwokrinöky ,war sich" Pollack.
Er hatte fich während feiner zweijäh
rigen Dienstzeit dem Deutfchtum zu
wandt, war »sich« aber feft ent
chlossen, in iner Heimat wieder
old-! zu we n. Er pflegte diefen
nationalen Zwiespalt folgendermaßen
zu begründen: Hat sich’s Kndwoi
Wsky ferr gntt bei Oberst und
Pferden, spricht sich Kadwolrinsly
deutsch wie Oberst und Pferde. Js
Kadwolrinsln wieder in Klein
Raclel bei Kartoffelbuddeln und Rü
senzupfem sprichl sich Kadwotrinsty
wieder polnisch, wie polnischeg Kap
lan.
Er war ein zufriedenes, gutherzis
s Gemüt, ohne Falsch, ohne Leiden
choftem Behaglichteit —- das wnr die
Achse feines Daseins.
«Sieh mal nn, wie lleinen Mäus
chen der Sonnenschein und Futterlifte
behagt."
—
Sie huschten und raucheuen yet
mn, daß einem sparsamen Hausvatet
um seinen Hafekvortat gebangt hätte.
Kadwotrinsty gönme es aber den lie
ben Mäuschen, Dafer war ja da;
· Monat wurde wieder futtta
giettz mochte Mäuschen fressen. Bie
nen holen sich Frühstück cus Blumen;
Mäuschen holen sich Frühstück aus
satt-Mk hat Liebes Gott sich alles
Ieise eingerichtet; auch das Futtkagw
ren,füt die Pferde. "
- Ueber den Hof trabten leichte
Schritte der Stalltiire zu·
RadwoktinskyV
»Jö sich da, Kadwokrinsky!«
Die Türe knarcte auf, und rnit
einem frohen Seufzer stand Max im
Stall.
Max war der Sohn des Oberst
Brederlinh und zwar der einzige
Sohn.
Man merkte es dem kleinen Ben
gel sogleich an, daß ihn keine größe
ren Brüder durften nnd et sich nicht
mit kleineren in die Mutterliebe zu
teilen hatte. Die hellen Augen guck
ken yerausfordeend in die Welt; in
seinen Zügen lag ein vorzeitiges
Selbstbewußtseiuz die helle Stimme
war das Etl- des Kommandotones
des Vaters. Er wäre unausstehlich
gewesen, wenn nicht kindkiche Treu
hetzigkeit und dreister humor ihn
liebenswert machten. Auf feinem stör
riichen Ave-dicken das sich keiner lie
ben-Atti Pflege rühmen konnte, aß
die Quarke-erwäge, die er nä ten
Ostern sit ver Ansehung wegzu
ichmeises iosstez denn das Büffeln
hörte M OR Hm Liebling-be
·ktigussu«s wes-sieh er immer
ist- cliti —- --. sei ekKec Et
, fis-us satte der Liebe einer
Freund; er — Kadtvolrinslys er«
tlärter Gönner. Gibt es auch er
nsas Herrliczeres. als unen Pferde
durfchenf
.’n Tag dul« Mit rascher Bewe
gung riß er die rote Quartaaerrntitze
sont Raps und schleuderte sie Kadm
trtnsly ins Gesicht. Da dieser in der
rechten Hand den Knuft nnd in der
linken das Messer hatte, konnte er
dir Mk nicht anfangen, und fle
fiel ge Erde.
« rnmer TleeW lachte Max fe
lts. »Na, wie Fehki dern Braunenf
Das arme Luder!« Er bückte sich nach
dem Fuße und streichelte dem Pferde
den hals. i
Alls je«, sagte Kadwolrinsly, schob
sich von der Kiste, hob die Mühe aui
ers-d wischte sie an seiner Stalljacke»
ab. «Biel Flecke! Uh Iel« (
.Schadt nls t.'· Er nahm dem
Burschen die itse freundlich aus
der Hand und legte sie neben das»
Brot auf die Futtertiftr. »Du —j
fchneid’ mir’n Stück ab, Kadwolrinss
kn- M« T
»Aber wird sich doch Märchen bald «
zu Mittag essen.« (
»F was, so’n dummes Mittageis
sen!«
Kadwotrinsly griff schon zum
Messer.
«Du«, sagte Max, der schon Hand
an das Brotftilct legte, ehe es schon;
ganz abgetrennt war, «zur Beloh
nung zeig’ ich dir auch was. So —
dantr.« I
Mit breitem Munde biß er in die
Schnitte.
»Hat sich denn Max was mitge
brachtW
«Dreh’ dich mal um und mach’ die
Augen zu.'«
Der Bursche gehorchte, mach.e
kurz Kehrt und lnifs die Augen zu
Max zog ein kleines Instrument her
oor und drückte es zusammen
»Kuckuck« sang es. Kadwotrinsty
grinstr. «Uh je «- — — Kleineö
Vogel? Hat sich Max lleines Kul
kuclevogel gelaust?«
Kadwotrinsty nahm das Jnstrus z
ment, besah e§ und gringste. «Oh —- .
is sich gutes Vogel! Frißt nicht, fliegt
nicht fort, und singt, wann man ha
ben will.«
Weißt du« wozu ich das gekauft:
da ei« - , , « . ,
»Ihr —·fj«»,»«
»Für Wanda.«
«Zum Geschentim
Euch noch! J wo. Wenn sie Klai "
vier pault, dann luckuae ich.«
»Aber Miixchent Gnädiges Wanda
pielt sich doch so schön!« Und er vers »
rehte hingerissen die Augem
»Schon? Du hörst es ja immer
nur von unten, wenn du mit den:
Pserden wartest. Aber sitze mal ne
benan und übersehe Cornelius Nepos E
oder so einen anderen Blödsinrt, der J
zur Versetzung nötig ist, da wird dir s
schon n Licht ausgehen. Braucht sie
zu pauten, wenn ich biisselei«
Eber gnädigsteo Wandel weiß sich
»Ach was! Klimpertünstlerin will
sie werden; da ist ihr alles andere
egat!«
»Hm sich denn kleines Max gnä
digeg Wanda schon gebeteni"
«Gebeten? —- Bifte doll? Eine
Schwester biltet man .ticht.«
Literqu denn nicht?«
l
,Rur’n schlappet Kerl ist gegen«
seine Schwester höflich. Paul Heintze
hat heute erst wieder gesagt: Mädels
beiden immer Mädels-; und wenn
man was vom Mädel will, nimmt
znan es ihr einfach weg. Aber das
Klavier kann ich ihr doch nicht weg
nehmen, und wenn ich ihr die No
ten verstecke, llimpert sie auswendig
Deshalb hat mir heintze zu dem
Kuckuck geraten.«
«Js sich heischt Märchens- Leh
ret i«
Max setzte den Finger gegen die
CZ!1rn«Stupide!« i
«J5 sich wohl Freund?« s
«Freund!" Er drehte sich hochmü- 1
tig ab. «Hab’ ich nicht. Jn derk
Klasse sind nur Zivilbengelz undj
Zivilbengels können mir gestohlen »
b!ciben. Damit dirs aber weißt —: «
Paul heinye ist Klassen-Sekten« i
»Schade«, seufzte Kadwoktinsth
»daß sich Max keinen Freund hai;·
wenigstens einen Vaterbrudersohnz
oder einen Mutterschwestersohnz dal
wäre doch Zusammenhang« ·
Max grübelie einen Augenblickl
über die noch nie gehörten volkstüm- s
lichen Ausdrücke nach. Dann sagte
er nachdenklich: »So was hab’ ich.
Aber bloß nicht hier, sondern in Wei
ßenfels.«
»Was denn? Vaterbrudersohn?«
«Rö. . . Mutterschwestersohn. Welch
hübsches Wort siir «Beiter«.«
«Musz sich kleines Max Mutter
schwestersohn einladen.«
»Den. . . Wenn Manto es er
! laubi . .
? ,Wird schon erlauben, wenn Mär-s
iM bittet Erlaubt sich allei, was
eixchen will.«
»Aber Pape-. . .«, zweifelte Max.
JWird sich auch erlauben, wenn
Here gnä' tun erlaubt; tut ch jg
alles, was te Ins Frau w
Max hatte tatsächlich einen W
in Weißen Is; jedoch kannte et ihn
m vom agen. Er hatte nie
but Wunsch empfunden ihn Nisu
l Ia lernen; denn der
pflegte ihn« ’ne Insectver wie sein
nenne-. siebet
den
, iohn in Vorschlag brachte bemächtigte
sich Maxens eine inbrünstige Sehn
» sucht nach diesem Mutterschweiieksobn,
i und ee beschloß, die Einladung ener
» gisch zu betreiben.
» Er feste eilig seine Miihe cui
! nnd kannte zur uti ek.
»Mutter-, —- ich möchte »oui«
Die Obetstin fieekie tief in einer
Novelle, die sie nicht etwa las« fon
betn feibet verfaßte Sie befand sich
daher in einer anderen Sphäre-.
,Rinnn dit’t.«
»Nein. nichts zum essen. Jch will
einen eingeladen nahen.m
.Stök' mich ietzt nich1.«
»Bitte. Maine-P
:Laß mich in Rubi«
hOiiie bitte, bitte! Ach liebe. gnie
Manni«
Sie schrieb ohne aufzusehen wei
iet.
Max fchtaubie fein tiihtieligek Re
gister noch um eine Lage höher.
»Ich will mit Paul einladen',
jaulie er jammervoll. «Paul, iai
Bat-W
Natürlich dachte Melanie sofort an
Paul Heintze, das Schreckbild der
Lehrer und das Schreckbild der El
tern, von dem bereits unerhörte Ge
schichten zu ihren entsetzten Ohren ge
d.r«ngen waren.
»Pauli —- Keinezsalls.«
»Ich will mir Paul aber doch ein
laden!«
DLie Mutter schob ihn sort. »Ach
»Ich sage bitte Marna« , wurde
Max eindringlicher.
»Und ich sage unter leiner Bedin
gung, mein Jungchen.«
»Mamall«
Mit Melanies Geduld war's jetzt
zu Ende. Sie suhr herum: »Wenn
du mich mit dem Scheusal nicht in
Ruh laßt, hol’ ich den Papa.«
Papa als schwarzer Mann wirtte.
Max zog wie ein begossener Pudel ab;
jedoch nicht ohne im Abgehen zu mur
meln: »Ich will ihn aber doch einge
laden haben-«
Wie um seine gereizte Stim
mung zu erhöhen, senter drilben im
Musitsaal die ersten vollen Attorde
v·vn Mendelssohns Hochzeitsmarsch
ern.
Was! Wunda dankte? palexe ·r:
diesem Moment seiner Enttäuidptmgk
Das erschien wie schwesterrlnnr -
hohn. Er suhr in die Tasche und
suchte den Kuckuck i
Rasch ins Musilzimmerl Er saßte
hinter der arglosen Wanda Posto
Wenn das Sanste sam, dann wollte
e luckuckem
Wanda war viel zu ehr in die»
Musik vertiest, als daß re den klei- ,
ne« Uebeltiiter bemerkte. Wenn sie
etwas tat, so tat sie ei- ganz.
zarter Kbrper wiegte sich leicht
den Tasten; der schlanke Fuß mei
sterte das Pedal Zuweilen schloß sie
die Augen, um den Melodien geistig
mit mehr hingebsung folgen zu tön- —
nen. Nie griss sie sehl. s
Wie reizend sie am Klavier aus-s
sah! Jhr sein umrissenes Gesicht
chen war wie von der hand eines
sranzösis chen Künstlers mooelliert:
die Nase war von vornehmer Wir
kung; die Augenbrauen waren wunsj
verhübsch geschwungen; der Mund
von bestechendern Liebreiz Beim Lö
cheln zeigte sich ein Grübchen in der
linten Wange. Jhr Haar war licht
blond und so sein« daß, wenn ed ge
löst über ihre Schulter siel, es so
glänzend aussah; wie ein goldiger
Schleier. Sie trug es in zwei lange
Zöpfe geflochten, welche sie um den
hintertops herum anssteelte. Ein
zierlicher Schildpatttamm griss das
Gesten zusammen. Max hatte nicht
übel Lust, den Komm aus dem Gold
haar herauszuziehen, weil er sie da-;
durch am ehesten auz ihrem Gleich
mut brachte. Aber damit hätte er»
sich den Kuckuck verdorben. Und ge
rade der Kuckuck versprach ihm hohen
Jetzt« endlich setzte die erwartete
schmeichelnde Melodie ein. Eigentlich
mochte er sie gern, und einen Moment
- war er mit sich im Zwiespalt, oh er
» nicht doch lieber zuhören sollte. Aber
nein. Wozu hatte er denn den
; Kuckuck? Entschlossen driiclte er sein
JJnsttument aus und nieder. Jm
"gräulichen Mißton machte es »Kat
luck!«
Wanda erschrak und stieß einen
leichstön Schrei aus und suhr herum.
« u?«
Max beantwortete die Frage mit
- jenem nur Jungens eigenen, zwischen
ossen und Fürchten geteilten Ge
tchtzausdruch Seine Nase sragte
deutlich: »Was passiert nu?«
Wandel lachte. .«Du improvisierst
ja verbliissende musikalische Essette,
Meiner.«
«fkleiner« nannte sie ihn und är
erte sich nicht einmall Früher hatte
sich doch immer eärgert, vor zwei
Jahren noch, als sie eben aus der
Pension lam. Dumm, dass sie lachte.
Das kam nur daher, daß Papa sie
in seht verzog. Sie sollte auch ein
mal herhalten; zu was mußte ee tm
mer was abirie en! Und dann war
sie eben ein iidelz das war die
bat-Mache
«Ssiiel’ weiter,« sagte er herausspr
dernd nnd hob den Kuckuck in An
schien
,Dat wirst du bleiben lassen."
Wanda ari nach dem Kuckuck.
wes und verbarg ihn
dem M
Mzitmaeh staats-«
»Ich kann sein, wo ich vix-ist«
Wanda maß ihn mn einem tot-irde
vollea Blick den et vergniigt aus
hielt. Sie glqnbte ihn bezwungen.
gab dein Klapieesessei die erforder
liche Dreht-es nnd nahm ihr Klavier
spiel wieder aus.
»Auch-CI machte Max.
Sie spielte ruhig weiter.
»Er-such Kucknch Kuckuck, Kuckuck,«
«- machte Max
»Mu! —; wenn du nicht aus
f :Dn wirst ja sehen was dann pas
cert«
Nun das war interessant; das:
mußte et wissen: Er ließ seinen?
Kuckuck heulen. Eine Judionetmnsit;
entstand.
Wanda sprang auf. umsoßte den
Bengel nnd schleppte den Zank-einver
mit geschickter Kraft aus dem Zim
mer. Dann verschloß sie hastig alle
Türen.
Es dauerte nicht lange, da wurde
getlinkt.
»Klinte du nur«, dachte Wunden
«Aus!« ties die Stimme des Ober
sten.
Wanda sprang flugs empor und
öffnete.
Der Oberst kam aus der Kirche
und strahlte im Wassenroet.
»Bei verschlossenen Türeni« fragte
er erstaunt und küßte sein geliebtes
Töchterchen auf die Stirn.
«Max beliebte mich zu stören, und
da hab’ ich ihn hinausgeht-L Schelte
verdient er nicht; etwas Böses hat er
nicht getan.«
»Gottlob«, dachte der Oberst mit
einem verstohlenen Seufzer der Er.
leichterung; denn seine außerdienst
liche Beschäftigung bestand hauptsäch
lich in der Bestrafung seines Stamm
halters, —- und sagte lauter: »Ja, ja,
Lümmel ist Lümmel« Dann strei
chelte er die Wange des jungen Mäd
chens: »Du erträgst die Unarten des
Bengelö immer so liebevoll!«
Wanda lächelte glücklich. «Fleaeli
jahre gehören doch zum richtigen Jun
gen. Was weiter! sie vergehen mit
der Zeit.«
»Wie Angenehmes und Unangenehs
mej.« Der Oberst fuhr sich mit der
Hand iiber die Stirn.
«Dienfttalamitäten?« fragte Wan
da mit einem besorgte-i Blick auf ihn
Ehe der Oberst antworten konnte,
tönte ein Alarmruf durch das Haus,
und zwar kam er aus Maxens Kehle.
Die Tür schnellte aus: »Sie ist pe
platzt!« —- und schnellte wieder zu.
Der Oberst sah Wanda erstaunt
an. .Wer —- stei«
»Sol! wohl ein Schabernack sein.'
Sie legte die Hände wieder auf die
Tasten.
Aber es war kein Schabernaa. Mit
ellenlangem Gesicht erschien Melanie
in der Tür.
«hermann! ich sag’s sa! Die alte
Dienstwohnung! Da haben wir ein
nettes Sonntagsvergniigen!«
Das Thema der alten Diensttvoh
nung war dem Obersten unaussteh
lich. Er kannte es von vorn unr
hinten, in jeder Umstellung; und ge
tade, wenn ihm Kopf und Gemüt
von anderen Dingen erfüllt waren
dann passierte sicher etwas mit der
alten Dienstwohnung. —- Natürlich,
—- sie hatte, wie alte Dienstboten
auch, ihre Mängel . . . die Wirt
schaftöriiume lagen ganz hinten am
Ende eines langen Ganges, das Ge
s
mauer war die reine Montemer unt "
die Wisisserleitung hatte alle Augen
blicke ihre Mut-en Aber er erhielt
die Diensttvohnung tiir den Woh
nungsaeldzuschusz, sie war geräumia
und umsaßte sogar den Pserdestall
den man nicht immer bei einer Miets
wohnung hat und der die Annehm
lichleit besaß, nicht dicht am hause,
sondern ganz hinten an der Garten
mauer zu liegen, so daß er den Dust
der Blumen und Sträucher nicht be
einträchtigte. Durch den Garten war
er rasch zu erreichen.
»Was gibt es denn schon wieders«
fragte der Oberst verbindlich, obwohl
ihn das Thema verdroß.
»Was es gibts Das Wassertoht
ist mal wieder geplant«
Gewohnheitsgemäß sagte er: .Laß
den Klempner holen,« nnd wollte
gehen.
Melanie hielt ihn durch ihr Nor
nengesicht zurück. »Wer soll wohl
geheni«
«Minna.«
«Minna backt Krärsel.«
»Anton.«
Anton hast du zum Obetleutnanl
von Bergen geschickt, obwohl ich dich
schon hundertmal bat, den Hausbur
schen nicht sitt dienstliche Gänge zu
verwenden«
»Da schick also Kadwotrinslh.«
:Dee muß doch erst von hinten
aus dem Pserdestall hergeholt wer-;
den.«
Himmel noch eins, so s icke Mak.«
«Max hält die Wasserle tuns zu.«
»Wenn noch eins, so stellt den
u thahn ab.«
elante sah ihn mit dorwnkssooli
let Ueberlegenheit an. »Mit du den
Schlüssel, lieber here-sanns«
Ms weist ich, wo der Schlössel
istt Jedenfalls in Intons Stubef
Wieder der dotwnrssootle Blick.
»Ist-In hat zugeschlossen.«
Dasist sa zum Dollwerden!«
plahte nun des Obersten Geduld. So
eine sticht im hat-s sel«
szs »Es-n- links-»Wi
stinkt-de ee selbitdas M tu die
l
Wasserleitung gebohrt: »Komm- mal
rnitl« Sie zog ihn am Arm in die
Miche.
Dort bot sich ein liebliches Bild.
—- Max am Wasserrohr, hreitheinik
den Daumen aus den lieinen Riß del
Bleirohres gedrückt. Um Wtisch
Minnm nach Art der italienischen
Schänen des Volkes irn dolus lar
sieute mit der rechten Diiste gegen
den Kiicheniisch geslszh in der M
ten einen von Kriipselteig tropsenden
Quirl die Linie drohend gegen Max
erhoben.
»Ausgepaszt!« iauchzte Max-, zog
hligschnell den Daumen vom Wo -
serrohr. Ein kurzer scharfer Sie-s l
; choß aus und traf Minna gerade
rn den zur Abwehr geöffneten Mund.
»Es erfolgte ihrerseits hestiges Dustar
und Prasten, —- seinerseits Quielen
nnd Lachen«
»Nimm dir in achtl« drohte Min
na« als sie wieder zu Atem lam.
Schwupp —- wieder ein Wasser-’
strahl. Dietmal schoß er an Minnas
Nase vorbei und fuhr dem Obersten
gerade ins Gesicht.
Der brauste aus. »Donnerwetter, »
mein Wassenrocki —- So ne Dusehe
verditt’ ich mir!«
Max kriegte teinen kleinen Schreck. s
Fast hätte er seine Fontäne im Stich:
gelassen
»Es war ganz aus Versehen,«
stammelte er schuldbetvußt. »sDass
Rohr ist ganz von alleine geplagt.« s
Der Oberst trocknete sein Gesicht
Zu seiner Beruhigung erschien Kad
wolrinsln.
Sobald Max seinen Busenfreunds
sah, zog er den Daumen vom Rohr, s
so daß jener die Dusche kriegte, und «
schnellte davon, ehe Papa ihn ams
Schlasitichen sassen konnte.
Kadwotrinsly schrie: »Uh je!«, 1
schoß zum Rohr und drückte den
Daumen ans die lritische Oeffnung.
»Wer hat dich gerufen?«
Kadwotrinsth nahm stramm die
linte Hand an die Hosennaht und
derrenlte den Kopf- um den Oberst
anzusehen.
»Gnädiges Waida« zu Beschl, here
Oberst.«
»Du hältst da zu, bis Anton
iommt,« sagte der Oberst.
»Ja Beseht.«
»Dann wird der Haupthahn zuge
dreht und der Klempner geholt«
»Zu- Besehi. Js sich aber Sonntag
heute, herr Oberst.«
»Gleichdiel, ob Sonntag oder nicht.
. . . du hältst zin«
»so Beschl. —- Aber kommt sich
Klempner nicht am Sonntag.«
»Wer-W
,Sonntagsruhe von zwei Uhr ab.«
Melanie hatte bis fest schweigend
ugehiirt. »Wenn du Anton nicht
sortgeschiclt hättest, hätte er jeht rasch
zum Klempner lausen können.·
Der Oberst brummte etwas in den »
blonden Bollbart nnd driickte sich bei
diesem schweren Vorwurf aus derj
Küche. Melanie solgte ihm mit ei-1
nem stillen Seufzer. Minna mur
melte etwas wie «polnisches Kamel
hier in der Küche« und quirlte ihren
Kräpselteig verdrossen weiter, und
Kadwotrinsty verdrehte gewaltsam
die Angen, um etwas von Minna zu
sehen.
Gottlob kam Anton nach einer hal
ven Stunde. «
»So« hier gebadet werdens« ries r
beim Anblick des Wasserspiegeltl, den
Max geschaffen, und griss nach dem
Scheuerlappen.
»Du«, sagte tiadwotrinstn mit dem
Gleichmut eines arabischen Scheichs,
»so-um doch mal erst her.« Und
da Anton ausmertte: »Greis —- sich
mal« —- er streckte erläuternd das
rechte Bein nach hinten in die Lust
—- »greis sich mal in rechte Dosentai
sche hier; da is sich —«
»Sich, sich, sich,« machte Minna.
»Da is sich —«. Er konnte den
Daumen nicht mehr halten und löste
ihn ab.
»Na was denn?'« drängte Anton.
»Da is sich Schlüssel zu haupt
hahn drin.«
»Polnisches Lamell« ries Minna
seht aus voller Kehle, während Anton
im in die Tasche saht und den
chltissel tatsächlich herausoperiertr.
Er siiirzte damit die Tre pe hinunter
und drehte den hauptha ab.
»Sie polnischeå Kumel sind auch
zu gut nichts zu gebrauchen,« warf
Minnn ihm über die Achiel zu.
»Mäuie fangen Sie nicht« und den
Schlüssel haben Sie in der Tusche.«
»Den sich Oberst befohlen,« iaqte
Kudwolrinsly mit unentwegtet Ruhe,
»zuhalten bis Anton tommt.« Dann
schleppte et gutmütig das Wasser
aus dem Hofe nach der Küche.
Als Melunie beim üblichen Geseg
nete-Mohlzeitsngen ihren Sprößling
mit Muttetliebe un den Busen drück
te, eine gewisse Wehmut im Herzen,
baß sie ihm Paul abgeschlagen, fuhr
sie entfth zueiich Max war quitsche
quatfehe naß.
»was himmels willen, Max! Du
biii ja wie ein S wammt So naß
hast du gegesseni o naß bist du im
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Fafmfssentea usw-Usde
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i
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