Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 31, 1913, Page 4, Image 4

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    TM
sum-W und Hei-old
Erscheint jeden Freitag
Heraus-gepein- vea der «
MD lsLAND PUB. 00.
w It the Post Ostia- at Grind lsdxmcj
sue-s eh- neue-.
M si. Muts-; sit-dissent
WI Is. 535
Wiesen«-Preise :
sei Vorausbezahtung 81.25 das Jahr
Mnichtoomus bezahlt . . III-O
Stunden der Muse
W. Hagel-.
l.
II ist ein traum, alter Sang,
Der on der Menschheit Wege-.
Der II des Glückes Grab oft klang
II Unheil, Kampf und Kriege.
ca aus des Frühlings Ldtns bricht
Ists cui des Herbste-s Wehen,
W in der Blätter Frauen Ipnchk
Von Lenzesauserstehm
M wie der Sang mein Herz ditichziehi,
Steht mir der Himmel osjeiis
Tier Menschheit iikalt äl)«iegenled,
Ei ist das Lied vom D offen?
s- I
I i
Bette-if dich, Seele, dem Schatikeltahn.
Hist- Nnchtgevögel umflogen,
M einer Insel sinaragdenem Plan,
ZU beten Port nur die Geister nnh’n.
Michisst et dämmeriive Wogen
Hi geht in Finsternis, sterndntchglilht.
»Ist Tronmesinsel, der selten,
Wo die Flammen noch leuchten, vie biet!
versprüht,
M Lenze, die nie au« Erden erblüht,
Ihn tot-einigen Knowen entfalten.
O- Wasset vom Trannilandsinb wunderbar,
sie keine Gewässet dei- Erde,
Dri- spiegelt sich Alles, was lsi und war,
Sie stellen und waschen die Seele klar
BI- des Tages Staub und Beschwerde.
km preisen vie Winzer den Putpiiiwejn,
M ej blüht die Rede daneben,
M lacht bit der Himmel tue Herz hinein,
Die-i paaren gefällig sich Sein und Schein
II Ieitlos göttlichetn Leben.
O sehnt beisaniaimeii im kaut-eilend,
sit nie sich tun Tage gefunden,
N suchenden Seele-, die lichtvetivandt,
Die Freunde, die leiste-e den npem ges-uni.
H Trawhndfnd sle verbkåiden « ’
pi- Stoseii, die Göttliche-i weilen bott,
Its denen die Tichtet gesungen,
H tauschen gesellig vie ROHR-is Wort,
III In wandelft mit thue-es ein sonnigen
LU,
H von gleichem Stamme entsprungen
O Glück, das weit eins der Welt entwich,
D Jugend, die stieg zu den Schatten,
Gesin- det Liebe, da hier verblich,
N zogt init voran-, ihr erwartet mich
Its Tennmlaiidj seligen Matten.
Editoriezlteg.
O löst mir das Råthjeb des Leben-, ;
Dis qualvoll uralxe Miit-seh «
Ists-bei schon manch-« Häupter ge-;
..- grub-It,
hie-vier in Dyrogxyphenmäpem
papier im Turbcm und schwatzen
Barm
Menhäuptet zund tausend-andere
IM, schwiyende Mensckzeuhåupten
Sagt mit, was bedeutet M West-TM J
Der sonst so findige«·deine(weiß ånch
sei-e Antwort auf Ue inte- Frage
»Und ein Narr wartet auf Antwan
Mk der Dichter kesignkkt · Was
sei-umher Mensch? Jst« er, wie es
U deutsche Professor-« gkvbianiich aus
drückt eine dressitte Mir isnd noch
M eine schlecht erzogeneks Durch
Mittlich genommen toimnt im Men
M, trotz eineH fast zweitausendjahs
« then Christenthums, das Bestialische
sich allzuoft zum Turchbcuch: die Tu
ksden dagegen nur in homoapathischen
Dosen, besonders in der Menge. Ein
Inderes ist Jder einzelne Mensch, ein
Isderes ist die Masse. Jsolirt ist ein
Mich vielleicht eine kivttisirte Natur,
inder Masse wird er unter gewissen
Bedingungen sofort ein Barbar. Er
erhält die spontane Empfänglichkeit
Hüttlein Wildheit, den Enthusias
Iss prinritiver Wesen. Die Männer
des französischen Convents der ersten
Resolution waren, einzeln genommen,
List Bürger von friedlicher Dentatt
nnd ruhigen Gewohnheiten- Zum
Hufen vereinigt,A schreckten sie vor tei
Iu Oreueln zurück. Alles hängt da
— ab, was der Masse suggerirt wird.
M durch Vernunft werden die Mas
ses ans-mästen gelenkt. sondern durch
sie Phantasie Ein Wort genügt zu
weilen, eine Menge blind mit fortzu
reißen. Das Gesetz der Massen will
es, daß die Menge sich in eine inneha
laaiiche Einheit verwandelt. Darum
ist in der Masse jedes Gefühl und die
Handlung ansteckend. —- ES braucht
nur einer durrahl zu rufen, und dieZ
Anderen schreien wie besessen mit.
Einzel-i ware es keinem eingefallen»
Tas ist so, eine Art HerdengefülIL dass
die Menge hypnotisirt. Das Denlenk
des Einzelnen hört ans. Er macht sich
nicht mehr klar, ob sein Handeln ein
Unrecht ist, er fragt nicht nach den Fol
gen: er läuft und handelt mit deri
Masse. Er folgt den momentanen
Gefühlsimpuliem und meist nicht ein
mal den besseren oder gar den edleren,
sondern den gemeinen. Es würde
leine undankbare Aufgabe sein« die
Psycholoaie der Massen etwas einge
hender zu verfolgen, doch was niltzt es
schließlich, die Psvche der Masse zu er
gründen-! Sie wird immer dieselbe
s bleiben durch alle Zeiten! D——r.
Tag Teutschtbnm von Nebraska bats
auch in diesem Jahre wieder seine Sie-J
sinnungstüchtigleit glänzend bewiesen,
schreibt die ,.Linkoln Freie Presse«.
Fast in allen Stadien, wo immer
Teutsche in größerer Zahl sich nieder
ließen. wurde der Deutsche Tag unter
lebt-after Betheiligung sesttich began
gen. Besonders glänzend in Oinabcn
wo am L. Oktober Zehntansende von
Teutsch-Ameritanern glänzende Te
monstrationen veranstalteten, und in
Lincoln, wo am l4. cltober der
Staatsverband des T. A. N. B. tagte
undanden beiden folgenden Tagen
deutsche Großthaten und deutsche Art
mit iniposanten Paraden nnd in Mas
senbersammlungen verberrticht wur
den. Ferner in« Seward, Grandj
Island Plattstnoutb und SolunibuS,J
woselbst prächtige Deutsche TogsFeiernT
stattfanden. Tas Deutsch-Amerika
nertbum von Nebraska zeigt ein schö
nes Selbstbewußtsein und den ent
schlossenen Willen, deutscher Art hier
zulande sür alle Zutunst Pflege und
Anerkennung zu sichern. lss dars
stolz daraus sein.
Der Tammansisiger bat sein Op
ser. Gouverneur Sulser von New
York ist vom ,,Jmpeochment"sGerichte
seines Amtes enthoben worden, dürfte
s qoeetmqussichnech in pe- witik ski
l nes Staates noch fürderhin eine Rolle
Einem-, v- ihm vie Fohigkkie wieder
s össentliche Aemter zn bekleiden, nicht
s abgesprochen wurde. Tammano bat
s an ibm einen unversdhnlichen Gegner,
s dessen Einfluß trop seiner Verurtbei
lung nicht geringer geworden ist.
-·— Eine große Attienziegelei ist to
tal abgebtannt. Ein Tetettiv zieht
in ver Umgegend Ertundigungen über
die mbgluhe Ursache des Brandes ein
und frogteinen alten Bauern, ob er
glaube, daß böswillige Brandftiftung
—etwa aus Rache --—- vorliege. —
Banen »Nu, nee, Branvsttftung ncchc
nee!« —- Tetettim ,,Vielleicht nur
fahrlässige?« — Bauer: »Motive ich
nich’, nee —- daz liegt anders — ja!«
Detettim »Meinen Sie? Nun-« —
Bauer »Ja, wissen S’ —- abet’s
bleibt unter aus« — Detestivx »iGe
wiß!« —- Bauet (fliistetnd): »Der
Lehm war qlle!«
;- Uniere MännnsAnzikge zu Clo,
012.50 nnd 815 find die besten je zu
diesem Preise gekaufna Bezüge
" Woolftenholme G Sterne.
Oefentlihek set-tut
» Auf meiner-Form, Hi Meilen ost
lich von Grund Island, und l Meile
südlich von Darm-Inn Hall, werde ich
am 31. Oktober das folgende Besipi
thum auf öffentlichem Verkauf verstei
germ 29 Stück Rindvjeb, bestehend
aus 10 Milchtühen und 19 2—3jähri
gen jungen Kühen. Außerdem die
sämmtlichen Fakmmafchinem
Gottl. Dünnermann.
—Hera1d-.fkalender in dieser Ossice
zu yabeIL Nur 20c
List u Szen- 50 Zitte, im sei-III
Tiei scheint eine, las-ge Zeit, an dieser
schrecklichem brennend-I jin-enden Haut
kuIIIkheIt, bekannt als »Amt« , ein ande
m Name für Eczema zu ltjbca. fragt ei
nen freudigen Eindruck, zuwisseII, III-h ,,T«-t.
bebst-III Eczemc-kknime11»t«« N III fu«-I
etIIbe vöklige Kur Wiese-II Ost Müd.
L. immy schreit-n »Ich III-n Ihn-is nicht
genug danken für Jht skr Ochse-V Erze
IIIsiLiIIiIseIIt-. Es hat meinen Jena«
III-ZU, In III-seit sc Jose- plagte-«
III Mieter Ida durch tie M. öde. Inz
Wolbach’s P1.4.50 Ucbcrzichcr bat 40
Jahre zufricdcnftcllcndc Kleider
Vcrkäufc hinter sich.
Trotzdem wir uns ein ganzes Leben lang im
Kleiderkauf befinden, halten wir dennoch an dem
Glauben fest, das; unser THE-O Uebel-sicher bis
setzt den Höhepunkt unseres Fortschritte-:- darstellt.
Allein zu diesem Preise können wir Euch Mein
nern und junge Leuten eine so umfangreiche Ans
wahl zeigen, daß es die verschiedenen Preise der
meisten Läden Grand Island-Z nehmen würde,
etwas Gleiches aufzuweisen
Ju Fabrikaten uud Musteru sowie Farben
und Moden, sllzit bei Wolbachs gestatten eine
wirklich großartige Auswahl
Keile-Cotrespondenk.
Von J. P. Kindolpli
Mein letztes Schreiben wen von An
netberg im schönen Sochienleinde batiet,
»und dieses ist es wieder, da wir gefierttj
lvon einer Nundreise hierher zurückkehrH
lten. z
Nach meinem damaligen Schreibeni
blieben wir noch einige Tage hier zu Be-(
such, des man uns gar nicht so leicht;
foxtletssen wollte, und unterhielten wir;
i
»
uns vorzüglich, indem wir schöne Platze
in der Umgegend besuchten iawie ringtE
in der Stadt aufhielten. Dann aber
hieß es weiterzieht-t, und zwar ging’g
n«1ch der Landeshanptftadt Dresden, die
viel Sehenöwüsdigkeiten aufzumeisen
hat, und nahmen wir so viel als mög
lich davon ein. Erst ipazierten wir
ziemlich in der Stadt herum, um mit
Weg und Steg bekannt zu werden und
Platze und Baulichkeiten zu betrachten,
u. A. den »Brühl«, das lönigliche
Schloß, Opernhaus, Zwinger, Elb
brücken, K. großen Garten und was der
schönen Dinge mehr sind. Dann unter
nimmt man etne Rund-fahrt, welche alle
Tage Vormittags nnd Nachmittags
stattfinden, per Plato oder Pier-befahr
esert. Wir wählten das Letztere als
gemüthlicher. Mit vier Pferden fährt
man in großem Wagen durch and um
die Stadt, uns ein Mann fährt mit,
der sie nöthigen Erklärungen über Alles
giebt. Die Randiahkt kostet pro Per
san 4 Mark.
Der fönigliche »Sie-sie Gotte-H nebst
«Zooiogiichen Gatten« bildet von Früh
jahr bis In den Heidst eine große An
ziehungskmit sür alles Publikum und
Ist eine gioße Wohlihai süt das Bpik
der gkotzen Stadi, indem es der präch
tigste Erholungsplah ist, den man sich
deuten kann, und machen mäiäglich
Tausende von Menschen von der Gele
genheit Gebrauch, sich in Geists schöner
Neun-, die noch aus die beste Weise
von Menschenhänden unterstützt wird,
zu ergehen.
Die großartige Bildetgalletie und
das »griine Gewölbe« sind wohl die
zwei größten Sehenswükdigkeiien Dres
dens und werden sie wohl von sast Je
dem besucht, der nach Dresden kommt.
Jm »Hu-Cum Gemäide« sind Kostbar
keiten und Schmucksechen im Wende
un über siedzig Millionen zu sehen,
nnd in der siidetgclletie ist du Ne
sseksche Gestade der »sama«-,
dae an m eosilaefie See-illi- dee
Pzelt angesehen nnd eine holde Million
veeth qeschshi sied. Gipfel-ene- ich
gehe diesen Preis nicht dafür-, tkpydein
ei ein wundes-betet Bild isi.)
Des tönisiiche Opernhaus mußten
wir natürlich auch brfuchen und wurdek
as dem betr. Abend »Ist und Zsmmerxx
mann«gegeben. Tag Opernhaus ist
prächtig und die Vorstellungen selbst
verständlich gur. Tag Orchester setzte
sich qui 50 Musiker-I zusammen
Das k. Schauspielhsug gefiel uns
insofern aichr, als es gar kein Orchester
hat und hegt-irren die Side schon vorn
um Podiunh III Einem knrios vor
koårmt. I
Na, es gefiel uns in Dresden ganz
gut, so daß wir daselbst süns Tage ver
brachter-. Dann machten wir einen
Aubsiug nach der ,.sachsischen Schweif-»
der sehr schön war, doch schöner hätte ei I
sein können in Bezug aus Aussicht, da
es etwas regnerisch war. Die soge
nannte »sächsische Schweiz-· ist reich an
interessanten Blasen Von Dresden
aus snhren wir nach Rothen, roo man
über die Elbe seht und da geht ea die
«»Bastei« hinaus, ein imposanter Fel
sen, oon wo es eine großartige Aussicht
bietet. Eine schöne Tour ist der Spa
ziergang dnch den Iniselgrund, ein lang
gezogenes Thal zwischen theilweise sehr
hohen Felsenwänden hindurch, die gro
ßentheils bewaldet sind. Da ist auch
der ,,2linselsall«, der direlt über einer
peinlich tiefen Grotte herabkomint, je-»
fdoch nur nach stärkerem Regen ein rich
tiger Wasserqu ist. Für gewöhnlich
saber ist oben der Bach durch eine
»Schleuse gesperrt und jedesmal ioenn
Vesucher kommen, zieht der Wirth des
daselbst befindlichen Wirthshauses die
Schleuse und läßt den Fall laufen, den
inan dann oon oorn oder auch oon der
unter dein Fall befindlichen Grotte aus
betrachten kann.
Am anderen Ende des Antlelthalg
liegt ein langgestreatkg Tars, Rade
rvaide, uvd wenn man dies passirt hat,
befindet man sich ans einem etwas wel
ligen Hochplateau, roo man nach länge
retn Spaziergang wieder in Wald
kommt und zum .Hockstein, einem hohen
Felsen, von dem man gerade hinahsehant
in das tiese Polen;thal. Der hohe
Fets ist durch einen von oben bis unten
gehenden Spalt getrennt, die «Wolsg
schlicht-C Dieser Spalt ist passirdar
nnd geht man aus einer steilen, sich
durch den Fels windenden Treppe hin
unter, die nur sür eine Person passirdar
ist, so schmal ist der Spalt. Von hier
hat man dann noch eine ziemliche Strecke
gewundenen Weges den Berg hinab bis
irr-a Polenzthal, wo sieh eine große
Gansirthschast befindet und man den
Ieislnhen Mensche- øieder einmal laden
kann. Don-r liegt ans der anderes
Seite des schilt-les Thale-, ehe-so hoch
als der Hocstein,- die Oetschast Hohn
stein, zu welcher hisausznklettern wieder
ein-schönes Stück Irdelt ist, wobei man
geher sisihes kann und Iaraus m
dns Bier im Ort, sowie ein aus Gänse
droten bestehendes Mittagsmahl nor
züglieh wandelt
Die Tour herunter durch das Po
lenzihol soll iehr schön sein und wird
oiel gemacht, doch do wir nun einrnol
oben waren, war es doo Befle, den schil
nen Spaziergang noch dem »Brnnd« zu
rnoeheu, welcher Plod oon sehr Vielen
besucht Dieb« indem rnon eine seine-er
Joolle Aussicht dort her uan selbstver
Hsiöndlich isi daselbst« wie olerivsris In
Deutschland, eine vorzügliche Iirihg
Licht-it Ter Ploh hol feines Namen
durch einen Felsen, der gerade aussieht
wie die stehengeblirbene Brondrnnuer
eines niedergehronnten großen Gebäu
des
Nachdem wir hier oben aus den zel
senklippen die Augen sowie auch das
Innere gelabt, traten wie den Abstieg
an. Hunderte und Hunde-te von Stu
sen sühren irn Zickzack deu Berg hinabs
in’S Thal und anstrengend ist das Hin
abklettern, welches uns noch drei Tage
lang in den Deinen steckte. Viele he
gegneten uns, die erst hinausgingen und
steuten wir uns sehr, dass wir nur het
ab- anstatt hinauszugehen hatten. Es
ist eine der anstrengendlten Klettertom
ten, die man sich denken kann.
Wie hatten beabsichtigt, bis etwa S
Uhr Abends Schaut-ou zu erreichen, um
von da den Zug zurück nach Dresden zu
nehmen. Wir dachten jedoch, nun nach
einein guten Spaziergang bis nach
Poksdars genug zu haben, besonders da
es mit dem Wetter sehe soeiselhast war,
und da wie so glücklich sparen, den Zug(
um 5 Uhr in Poksdors noch zu errei-;
chen, so nahmen wie diesen und zwar zus
unserem Glück, denn kaum hatte die
Fahrt begonnen, als es an zu gießen
sing und ln einem fort starl regnete, bisT
wir in Dresden anlangten, wo es auf-;
hörte. l
In der Stadt versuchten wir aml
Abend nach in etliche Bestjen-Theater
oder Kinas zu gehen, aber es war an
den Plätzen so gerappelt voll, daß wir
retirirten und unsere Zelt ln ein paar
Cafea oerbrachten.
Arn Morgen des a. Oktober traten
wir die Fahrt nach München an, was
eine lange Strecke ist und den ganzen
Tag dauert. Man kommt gegen Abend
an und hat dann nach etliche Stunden
selt, sieh die Stadt anzusehen. Zuerst
gingen wir nach der Post, dawi- Beleie
erwarteten, ·aber eg war nichts da.
hier möchte lchüberhaupt bemerken, daß
wir en Bezug auf Belefe aber Postkne
ten von Grand Island sehr Mel-erstm
lich behandelt wurde-r- senn ich sp.
Halblaut sein wollte, na,ss dann hättet
lhr nichts san uns vernommen.
Ja München glest sehe viele, Se
hnsssrdlsseitem use Alles zu bei-then
(
und zu beschreiben, winkte zu lange dau
ern. Wir besehen soviel als möglich,
u. Il. etsiiegen wir auch die Kolossah
sinnst »quakia«. an Kon dieser
fchünen Riefendome haben ca. sechs
Personen Plas. Wir rathen aber Al
len, is nicht im Sommer bei Sonnen
schein in vorgerückten Tagesssunden es
zu unternehmen, das Jan-te der Basa
tic zu ersteige-, sie dürften vor hthe
umkommen.
Jch hatte mich daraus gefreut, das
alljährlich stattfindende ,,Oktoberfest«
mitzutnachen, welches srsther die legten
Tage irn September seinen «.-ts.s.i»g
nahen und bis Mitte Oktober dauerte·
Es war aber gerade zu Ende, als wir
binseintem indem an der seit zur Ab
haltung desselben etwas geändert ist.
München ist bekanntlich die größte
Biestadt der Welt, nnd wag hier von
dein edlen Geistensalt vertilgt wird, ist
großartig. Der Hauptplah ist be
kauntlich das »Hosbräuhaua« und die
hier oertilgten Biermengen gehen in's
Unendliche. Es giebt hier srpie übri
gens an etlichen anderen Hauptstellen)
nur volle Literkrüge und wer nicht »a
Maß-« trinken kann, na, der wird halt
von den Münchnern ,,gar nit ästiniirt«.
Meine liebe Ehehalste hatte auch Angst
vor solchem Maß und ich durste mir
nur selbst holen, doch hals sie mir mei
nen Krug leeren, Jeder halt sich seine
Maß selbst und kostet das Litet 26
Pfennig. Es ist ein Genuß, hier di
rekt an der Quelle bei einein guten Jen
diß seine Maß Hesbrau zu genießen·
Von München machten wir auch ei
nen Inaslug nach dem Starnberger
See und eine Rundsahrt aus diesem
per Vergnügungadarnpfer. Es war
wunderschön! Die den See umsäumen
den Hügeiteiien sind last gänzlich be
waldet und die int vollen Herbftfchmacke
prangenden Bäume boten einen wunder
vollen Anblick. Auch anderwärts sahen
in lehter Zeit die Waldungen prächtig
aus, aber so wie hier habe ich nach keine
gesehen. Die Zarbenpracht war ein
fach großartig.
Nach der Seefahrt nahmen wir die
Bahn wieder nnd wallten uns nun we
nigstens einen Theil der Alpen, die man
vom See aus iehan gut iehen kann, auch
etwas in der Nähe besehen. Wir fuh
ren bis nach Tiral hinein und that es
uns leid, daß wir nicht etliche Tage
wehe Zeit hatten, nrn uns die Alpen
nach besser und näher zu betrachten.
So mußten wir uns mit dem isezen
Insfing begnügen nnd hatten daih we
nigstens etwas von den Voralpen ge
sehen nnd einige sehneebedeisie Berg
gipieL »
iSchluß folgt)
« VI. T. p. Visite-, Ost-paid I