Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 24, 1913, Image 1

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    Nebraska
HEXEN IMW im TM MWM
I
thkgqu g än. Gras-d Island, Nebraska, Freitag, den Al. O ktobck l9I-k. Nummer II.
steckst-herzu Gerich- echikok
aus ein Mädchen-. !
«Eifersucht ist eine Leidenschaft. dies
mit Eifer sucht, was Leidens
schaff t l« —- Dies hewahrheitete sichs
auch wieder einmal am Montag Abend, ;
als der Grieche Peter Karos die aan
dem Heimweg begriffene Luln Sau-J
dueth nach vorangegangenem lurzens
Wortwechsel mit kaltem Blute nieder-;
schoß und gefährlich verletzte. Tag
Mädchen wohnt mit ihrer SchwesterI
in einem Häuschen an östl. 5. Etrasiel
und der Mordangriss ereignete sich ans
« der ti. Straße-Kreazung, gegeiinbers
; den Geleifen. Mit Karos nnterhieltl
dasselbe ein Verhiiltiiiss, schwankte aderj
laut Aussage des Letzteren wie einI
Pendel zwischen Neigung nnd Abnei
gung nnd erkennend, daß«er ihr Spiel-.
zeng fei. verliess1 der Grieche die Stadt
und ging nach Tom-la Bald aber
schrieb sie ihm. ihn heirathen in wol-;
len, sofern er zurücktame, nnd er folgte?
dieser Aufforderung, versah sie mit
Kleidern nnd Geld, aher bald war es
wieder dieselbe Geschichte. nnd schließ
lich zeigte sie ihm vollig die tnlte
Schulter nnd hielt es mit Anderen.
Tiefes Verhalten des Madchenz ent
sachte in ihm Hasi nnd Eifersucht, nnd
am Montag lanerte er sein Opfer ab
und ging eine Strecke mit ihr. tsc
tain zum Wortmechsel. et zog an der
oben heirichnenZen Stelle seinen Re
volver nnd schosi mehrere Male ans das
Mädchen, das, laut Veteniiiiiisi. eine
solche Katastrovhe geahnt hatte Ader
dasselbe rang mit ihrem Angreiiek, so
das er leine lsjelegenheit hatte, die
Waise zu erheheii. nnd infolgedessen
trafen die Echnsse dce unteren ist-tre
initaten. deren einer leider den Eber
schenieitndchen brach nnd zersvlittcrtr.
Die Verlesite wurde nach dein Odspital
überführt, nachdem Karoö in dem
Glauben« sie getodtet zu haben. sie tie
gen lies-» sich selbst der Pottset stettte
nnd sich als Minder bezeichnete. Zo
sern teine tsoinplitationen eintreten,
mag das Mädchen wieder genesen.
Korbe sitzt aber hinter den Ostttern
des Countvstisesangnisseg nnd ertlart
noch immer, es sei seine Absicht genie
sen, das Mädchen zu todten, da die
Eifersucht ihn seiner Sinne beraubte.
Er wird ohne Biirgschast festgehalten,
um den Verlauf der Ver-Hunnen des
Mädchens abzuwarten. Die Verhand
lungen werden ergeben, mer der schni
diae Theil hinsichtlich der beweist-li
rung der Katastrophe ist«
Die fromme Seele vor St
Petrus
» Pet t us: Wer bIsI vII,II1oIoIIInIst
ps- bet?
· Seel e: Ich bIn eIn femmnetj
Mist IIIIv IoIIInIe von Grund Island
P e It u or Voft du auch fleißtg IIIe
GotteodIensIe InI Tabetnakel besucht?
Z ee l e: .Ia, jeden Abend. Ach,
cis war InIIIIcI gepnctt voll. Nmno
Island schcInI so fromm III IeIIIL
Alle XII-ten III den IfIanIlIIgeIL IuIe me
VIbel IIIIIL
»Ur It u s : Verbindest oII dIe Mc
lIIIIoII IIIII ProlIIbIIIoII IIIIo Sonn
IogIIeIlIeIIstIIechIIIngJ
Seele-. Und ob! Ich Iche dafür
sIeIs Feuer und Flamme, IInI die Leute
zur KIIche zu treiben. Das-I III Gott.
wohlgeIIIUIg uno Ich have gen-III den;
Himmel verdient. «
P e Iru o: Das IIIII der Lache-;
gehen III schon recht; aber IIII Montell
ver Religion den Menichen dIe Sonn- !
IngsfceIheII rauben und er unter IIIel
Prothittonsttchtel zu bringen, das Ist·
Zinse, denn der Mensch III fkeI gebo
H Darum IIIIIIIO D
—- !
lkfjDer Muhriqe Former Dem-III
Stetumeyee, In hIequet Nähe wohn
hoft, wurde am TienIIug für Instaan
etktätt nnd durch- SherIfI SIeveIs nach
H poftIngs überführt I
Fand ein tragisches Ende-.
Dei- Eisenbshiistbeiter denen Stroh
un einer Leim-tim- zerniiiliiin
Rasch tritt der Tod den Menschen
ein) -— Jin ioahrsten und vollsten Sin
ne desz Wortes sind diese Worte out
den ifisenbahiiorbeiter Heut-n Stroh
einen erst vor zwei Jahren eingemau
derten Deutsch-Ruban anzuwenden,
welcher om Tienstaq Abend um iiiiii
Uhr einem trogischen Geschick zum Eb
ser iiel und in grusilicher Weise ber
stiinimelt wurde. Ter Verungliiette
war in der Ruhe der Hoaglond Lum
berssiord mit Anderen damit beschaf
tigt, Biihnschniellen in legen. als-Z eine
Lotomotive mit mehreren Wiiggonsz
ihn traf, ubersiihr und den unteren
Theil des Korpersz bio zur llntenntlirhs
teit zerinaiuite Bein ciltester
Sohn. der mit ihm arbeitete, hatte sich
um einen Triint Wasser noch dem
Dooglnnd’schen Bauholzqeschast begie
ben, wer aber beschreibt sein ksiitsekiein
als er bei seiner Zuriicltuiift dac
Schreckliche erfuhr und inh. Der ein
zige Zeuge des betrubenden lliisalles
niiir der Briesiraxier isikide V. Juni,
der gerade seine Munde beendet hatte
und sah, wie Stroh von der Lokomo
tibe eriasit und ierschnitteii wurde
Seiiier Aussage iiaeh erblickte der Ver
ungliiette im letzten Moment die Ge
snbt, er erhob seine Hand, aber iin
selben Augenblick traf thn die Lokomo
tive und das tijraßliche iuar geschehen.
Der Lokomotivführer igiinninghani be
sond sieh iur Zeit des Uiifulles auf der
anderen Seite der Lotomotive, und der
Heiier Lechnerioor iiir Zeit im Be
grifs. den steiiel in heiien, so dusi
Beide Stroh nicht scheu toiiiiteii. Der
Erste. welcher den gkiißlich zugerichte
ten Kotpet dest- Mannesz erreichte, war
der Weichenstetler Scott. der sich auf
dein Lanibkett dei- Lotoinotive befand,
jedoch gleichfalls auf der anderen Seite.
fo daß auch er Stroh nicht zu sehen
vermochte und nnk durch einen Stoß
der Maschine walnqeuonnnen hatte,
daß dieselbe am ein Oiiideriiii1 gesto
ßen fein mußte. Sotokt ithe er den
Loioniotivfitlner von dein Bot-gefalle
nen in Kenntniß nnd der Zug wurde
mich zum Ziehen gebracht. Der Vet
nnaliictte wurde so plötzlich übekraicht
fund getroffen, daß er wohl nicht wuß
)te. wag geschah, nnd sein Tod zweifel
jlos ein augenblickliche( war·
Leichenbeichauek Bellonis in lsairo
jwukde von dein llngliiet benachrichtiqt,
kda er aber seine Viikgichaft noch nicht
ieingekeicht hatte, besaß et keine Anto
eität, in diesem Falle handelnd einzu
Igeeifem Shekiff Steverg war ans
Itvärts und io nahm sich Polizeichei
Arboaast der Leiche an, ließ sie nach
Sondekmann’5 Leichenbeitattergeichäft
überfühtem Der Countvanwalt lo
,wte der Shetifs und Polizeichei berie
then über den Fall und tamen darin
»iil)erein, daß tein anneit nöthig sei,
sindem ein tmgliicklicher Zufall vor
Fliegt.
Oenrd Stroh, ir» war lR Jahre
kalt, und hat lJierfcllift einen Bruder,
Jsder gleichfalls in Diensten der llnion
j’lk(1cifjc-Vliliiisteht. Außerdem hin
Hterlciikt er eine trauernde Wittwe und
Evicr Kinder, zwei Sohne und zwei
ITdcdleL die an dstL Königftraiie woh
nen. Tag Begrübniß fand am Mitt
woch Nachmittag vom Trauerhause
und dann von der Pilgrim-Kirche aus
Ldurch Paftor lizaiert statt. Damit hat
lfich wieder ein tragisches Kapitel in den
IAnnqlen Grund Islands geschlossen
iund der Eitenbahmnoloch hat wieder
sein weiteres Opfer gefordert
l
l
, -— Sheriss Sievers akretirte kürzlich
Ein Catto, wohin er gerufen wur
)de, drei Männer, Namens Adams-,
Hist und Frank, wegen Lade-nolen
thadlsund brachte sie nach hier, mo
jietvst sie von Richter Mit-tin zu je la
TTagen Gountvgefangniß verurtheilt
!wurden. »
die nkpapiik dkk ver. staut-us
und der monarchisch-» ite
gierungsgedanlir.
W. Ha ge k.
l.
Die Erörterung dieser tiilsnen Jdeei
wird Manchem als ein sehr geivagtes·
Thema erscheinen und der Gedanke in:
das Reich der Utopie verwiesen wer-I
den, als Fiebertranni-eines Phanta
sten. Da aber tagtiiglich vor dem ös-»
sentlichen Forum aus litteraiischein
und sournalistischein Gebiete alle-J-1
Mogliche und Unmögliche besprachen
und erortert wird, unbeachtet darunt, ·
ab es beachtet oder der kritischen Sande-H
zum Lpser stillt, oder dem Fluch derl
Lacherlichteit preisgegeben iuiid, scheint l
auch die Behandlung eines so gewag-?
ten Tlieniaz eine geiviiie kliechtserti-i
gung zu liesikieiu und se nachdem nians
die Idee iii Verbindung mit der here-«
schenden steitstroniung, dein herrschen-T
den :keitgeiste, anssasit, wird nian,’
eine solche Möglichkeit in Erwartung
stehend, dieselbe unter die tritische Lupe
nennten, oder dakiiber stillschweigend
iur Tagesordnung übergehen. »
Tie Geschichte aller Lander und Vul
ter, welche se ans dein lirdtreiö ge-»
lierrscht lsaben und eine einflußreiche
doininirende Rolle gespielt liaben, -
zeigt, das; die reputilitanische Meiste-;
rungsziarni im Staatswesen suerst nor-»
haiiden mar, und unter dieser Megisps
irungszsorui erreichte eine solche Nation:
den dochsten lsnltiir- und Blutliezuz
:stand. zugleich wird aber auch dei!
zBeiueisJ geliefert, das; keine einfluß
freiche Macht se ini Stande war, dieserl
revulititaiiischen ttiegierungsiorin treu ;
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qu bleiben. Denn ntit der Zunahme
nationalen Reichthutns nnd der Macht,
Jtoelche dem einfachen-n reuuhlitanischen
illieiste fremd ist, begann das rehubli
tanische Staatsgehaude in seinen
jtssjrnnddestenzu tvanlen, die Primi
!oien, auf denen es sundantentirt war
Handerlen sich ntit den Zeitverlsaltniisem
sattnsahlich wurde das Volt unterdriittt
Fund zu Heloten degradirt, der Reich
Lthunt gewann die Oberhand und bil
dete einen politischen Machtsatton wie
szur Zeit des republitanischen Roms
zturz dor dent Kaiserreich, unter der
ZAeaide Julius lssasars, der Staat
lmußte mit demselben rechnen und ihm
Zttaestandnisse: corrupter tisinfluß
begann sich geltend zu machen, und
Eschlieszltch wurde die ganze Regierungs
ntaschine, resp. die Faden derselben,
von der lsieldntacht dirigirt. Das
führte notbivendiaerweise den Sturz
der Reuuhlit herber, denn rebublitas
nischelskinrichtungen können sich auf
die Dauer nicht mit den Interessen
und Bestrebungen der kapitalistischen
Kasse vertragen, sobald letztere das
herrschende Prinzip eines Staates re
präsentirt. Jst es einmal zu Finanz
nadoleonen gekommen. erwacht das ca
sarisehe lsieltistr. der easarische Schatten
steht hinter deui Iaoldenen Throne
Mannaons und wartet nur aus den
Zeitpunk, nnt personifizikt in die ist«
scheinuna zu treten.
Betrachten wir nun den gegeinoarti
Fgen Zustand unserer groszen Rennblil
iund vergleichen denselben init früheren
skzeiinerioben unserer Geschichte, so fin
den mir einen solchen offenbaren und
grellen isontrasL eine solche Verschie
bung des repuvlitanischen Gedankens
zum nionarchischen Prinzip, daß weiter
und tiefer blickende Geister den Tag in
nicht allzuweiter Ferne erblicken, der
die Repuvlit zu Grade sinken nnd die
Monarchie sich erheben sicht. Tag an
tite Rom ist ein Beispiel in alter, das
vorrevolutionitre Frankreich in neuerer
Zeit, das freilich wieder zur republi
lanischen Regierungsforin zurückkehrte
Alle Verhältnisse in gegenwärtiger
Jen, in staatlicher, politischer und so
eialer Hinsicht, treiben dieser Idee zu,
trotzdem der Einzean mitten itn
Strome des Lebens stehend, diese lang
sam sich .vollziehende Methainorphose
ntcht bemerkt, die Masse letn Auge da
fttk hat. Stein ntn Stein brockelt sich
dont ehemals felienfest erscheinenden
eepnbltkantschen Fundamente log, nnd
eines Tages stützt der große nnd kühne
Bau donnernd, und sicher ntcht ohne
Kampf fowteeonvnlfivischeg Zacken des
seist-enden einst tttanenhoften repnblt
kattttchen Kotpereh tn sich zusammen,
und anf seinen Rutnen erhebt sich die
Monnkchte mit nllet ihrer Macht nnd
ihrem ttnpertaltsttschen Glanze. Was
führte den Verfall der Repnbltt Roms
hetltett Gleiche Zustande Partei
kitmpfe zwischen Voll nnd Hütte-meiste
ktatie nnd infolgedessen der nachfol
genden drei Bittgeklktege Tje edlen
Gracchen, die dein Untergang der Re
publtt nttt ttteformplnnen begegnen
wollten, drangen nicht durch, ste, die
Propheten ihrer Zett, wurden von der
lslltternrtltotmtte bekamva verfolgt,
ermordet: detang der letzteren beste
hende Senat stand den Pleoejern
ldem Volks feindlich aeaenliherz nach
Cäsars Ermordung, der das Haupt
der Volkspartei war, folgte der dritte
Bürgertrieg, und diesem der Sturz der
Repudlit nnd das Kaiserthuim welches,
um den Umschwung der Dinge nicht in
einen zu grellen lFontrast zu stellen,
noch einen scheinbaren repnblitanischen
Charakter trug. llnd in unserer Zeit
spitzen sich ahnliche Zustande iu, die,
wie drohende Schatten auf der Zeiten
Hintergrunde-, das Konnnende ahnen
lassen. lind auch unsere Propheten
und deren gewaltiae Stimme sur Um
kehr, angesichts der dunklen Zutunftsg
wolken, welche iiher dem repnhlilani:
schen Bari-schweben, verhallt wie ein
Kassandraruf in der Walte.
Schon jetzt hat der stiedante in hie
len stopfen der Nation Platz aeariis
sen, daß die Zttepnblit der Ber. Staa
ten nur mehr eine Echeiiirenublit ist,
bereits jetzt schon wird Volt und Land
von der Geldmacht aelentt und regiert;
isonareß nnd Leaislaturen stehen in
ihrem Dienste-, erlassen Gesetze sltr das
herrschende Kapital und gegenlldas
Voll, so dasi es gewissermaßen iiher
deinltjesetze stehen nnd nach Willtiir
schalten und walten darf: das Volk
must infolgedessen ruhig zusehen, wie
man es eriiiedriat, drainisalirt und
·schropft, und der Begriff Freiheit ist
nur noch ein Schattenhearisi. weil die
Freiheit, resu. der Freiheitsaedaiite,
welcher die Rennblit schuf und ans
baute-, allein nur noch fur die herr:
schende, besitzende Klasse eristirt. Hand
in Hand niit der Macht des herrschen
den tsapitaliz geht der tsorrudtionizgeist
in Politik nnd Leben, da es tm Inter
esse dieser Macht liegt, alle Vortheile
sur sich auszuniiyem und Um dies
thun zu ldnneu, alle Diejenigen, die
ersehen sind, die Geschicke der Nation
zu leiten, ans ihre Seite zu bekommen
Dies wirdshaubtsächlich dadurch erzielt
dasz man die gesetzgebenden Monter
schaiten in’s3 lisiubernelnuen zieht. sich
dienstbar macht; ferner, das-, man die
Olerichrestch gesugig macht und da
durch die Gerechtigkeit zur Mein- des
gradirt und solcherweise das anentliche
Gewissen demoralisirt, bisZ der ur
sprungtiche remibtttanische tszedante
unr nach ein Hohn ani sich selbn ist. s
lsieltngi es nicht, dasz schon ubersnachs
ttge tsapital in seine sächranten zu
weisen, innerhalb gewisser Grenzen zu
halten, mag eine-J Tages ein naboledi
nischeg Genie unter ihm erstehen nnd
beweisen, das; -— sich die Weltgeschichte
wiederholt. Und dieser Zeitpunkt
mag in bedenklicher Nahe sein, wird
aber nicht eher eintreten, bis sich die
unvermeidlich erscheinende politisch Re
volutidn vollzogen hat. lig giebt nur
ein einziges Moment, welches dem
Sturz der Republit vorbeugt, darin
bestehend. daß das Voll, sich der na
tionalen Gefahr bewußt, politisch eine
geschlossene Phalanr bildet, seine un
abhangigen Vertreter in tsongreß nnd
Legislatur schickt und durch strenge»
Gesetze dem Capital ein »die- hierhers
und nicht weiter« entgegenschleuderni
laßt. Ter Auitlaenngsgedanle inußl
in den Kopien des Volkes Wurzel fas-(
sen, das Voll muß sein eigener Wes-i
sias sein« denn von oben lann eS nichts
erwarten, weder von der Regierung,
noch von den Gesetzgebungem weil die- l
selben nur Marionetten des herrschen
den Großlapitals sind. Das lsonglo- "
merat von Völkern, aus welchen sich
die Nation sichzuiamniensetzt, ist vor
derhand noch ein Heniiiiiiisi, das Ziel!
politischer Vereinigung zu erreichen,
da die Einwanderung slawischer Ele-«
mente sowie desz südlichen Europa in
folge ihrer geringeren lssultur nur sehr
langsam zu der lkrtenntnitz erzogen
werden tonnen, daß das Heil der Zu
kunft siir Land nnd Voll nnr dadurch
erzielt werden tann, indem Alle von
derselbe.·. Begeisterungsidee erflillt sind: i
Politische Einigkeit, vereintes Stre
ben, gleiche Ziele-, uin das eigne Loos
zu heben und durch Niederhalten des.
Alles iibersehattenden Gestalt die Re
publit vor ihrem Sturze zu bewahren.
Ertveist sich die-:- als unmöglich, ist
Land und Volk dem Moloch Großkapi
talisinus rettungslos verfallen: nnd
der lsiisar der Redublit wird bald ho
hete Aspirationen haben und den mo
narchischen ltledanteu in die That um
setzen. Wie heute schon die ganze Re
gieruinigsinaschine, sowie lsonuresi und;
Legislaturem unter dem Einfluß dess
Tollartdnintlmms stehen, wird auchi
beim Eintritt dieses Zeitpnnttes das-?
selbe seine Macht ansiiben zu Gunsten
des Eturzes der dticiinbliL zu lftabli
runn des liaiserthums Tie Idee
mag Vielen berioegen erscheinen, ja
unmdglich und uls·trniitl)asees Phin
tasiegebilde bezeichnet werden, aber
nichtsdestoiveniger niird dieser welthi-.
storischeAugenblick nahen, wenn der»
Laus der ILierlmltniiie so anhalt, wies
es innerhalb der letzten Dezennien der;
Fall mar- lss ist sogar ein logischer«
Schlun, begrlindet durch das Gesetzi
von Ursache nnd Wirtiiiig, welches
auch im Vollerleben Anmendug findet l
und durch geschichtliche Beispiele erss
hattet wird. Tini alten Rom, wie be
reits ermahnt, herrschteu iihnliche Ver
haltniise wie in Unserer grossen Schein-s
republit· Durch die Zustimmung des
römischen Senats und der Konsum,
welche die uristdlratische Partei ver-s
traten, innrde Uluaustus erster roiniJ
seher Kaiser, freilich erst nach lungens
stampfen lir nnir thatsuchlich Ober
herr des komischen Reiches, llbte ubers
seine lisennilt unter rebublitanischenl
(
l
lijrdsitapitalismus in seiner mitgen,
l
l
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1
l
Titeln, indem er alle Aemter nnd Ge
nuilten in seiner Person vereinigte
und es seinen Nachfolgern liberliesz,(»
die letzten redublilanischen Formen zu;
iheseitigein die sich mit dem Wesen derj
Hjtoniirchie nicht vertrugenx denn ers
sselbsi liest der Volksmasse ihr republi
tanisches SchattenspieL
lZchlusi in nächster Ninnnier.)
Arbeit-Hilsmnmksinr lsl)a»3. Vdol
non rintdln befand sich dieser Tage in
lssruud Island, um sich zu dergeniiss
sern, mie und ob die hiesigen lsieschnftty
welche Mndchen besänftigt-In dass nene
SI:EtundenArbeit-Jenseit iiir weibliche
Angestellte durchführen lssr fund, dusl
das Gesetz in den meisten Fallen nicht
beachtet wurde-, vielleicht, weil das lite
setz sich keiner großen Beliebtheit unter
den weiblichen Arbeitgeber-i erfreut
da dadurch an Samstagen ist-traurig
guben oder sonstige Scherereien vertik
sacht werden; vielleicht auch durch ver
kehrte Auffassung des Gesetzes. Doch
nach genauer Julerbretirung desselben
gegenüber den lijeschnftsinhabern hofft
er, daß der strikten Durchführung degi
Gefesze5, welches als eine große Wohl-i
that bezeichnet werden muß, kein Hin
dernis; mehr im Wege fleht.
— Vig jetzt haben sich fiir die im
Staate Nebragln zu ver-geltenden Re
gierimgglttndereten ttber mutet-) Pet
sonen registriren lassen. ätll Formen
sind nur zu vergeben. Da wird es
manche Niete absetzen!
Eine unverständliche Hand
lungsweife des Evas-tit
rothes;
Im einer ietztwöchentkichen Sitzung
des (50uttt1)ratt1e5 wurde von verschie
denen sijhigen und qualifizirten Be
werbern um das Amt als Bescheid-e
schauer von Hall County der Viktua
lfenhündter Bellows von Cniko ale
solcher etwaile Gegen den Mann
selbst ist durchaus nichts einzuwenden
und soweit, so gut. Doch die Sache
hat einr andere Seite. Das Leichen
beschaueramt stellt gewisse Anforde
rungen, welche-nicht selten das sitzt
ltche resp. chirurqische Gebiet berühren
und dieserhalb wird zumeist überall,
in großen-n und kleineren Städten,
sin« diese-:- Amt ein Arzt erwählt. An
lasthch der lesetwdchentlichen Wahl et
neszs CIounn)-Leichenbeschauerg hatten
sich nun mehrere Aerzte um das Amt
bewarben, darunter auch einige hie
sige, sowie hiesige Bürger, welche zwar
lein iirztliches Studium absolvirt ha
ben, aber auf Grund ihrerEigenschaft
als Leichenbestatter gewisse Erfahrun
gen besitzen, welche sie für dieses Amt
immerhin mehr gualifiziren, als solche,
welche non der Sache nicht der blassen
Ahnung blauen Dämmerschein haben.
Auch sei zu bemerken, das; -es.rathlicher.
erscheint, für dieses Amt einen Candis
daten zu mahlen, der seinen Wohnsitz
in der isottntylsauptstadt v hat. Be
fremdlicherweise griff man nun aber
nicht zur Wahl eines Arztes oder eini
germaßen hierfür gualrfizirten Blit
gers:-, sondern ,nian wählte einen Ein
wohner von l5airo, iiber dessen Besit
lngung fur dieses Amt mir uns tein
Urtheil amnaszen wollen, dein aber un
sere arztlichen lsandidaten sicherlich
lnitlen vorgezogen werden sollen, so dassA
sich uns die verwerflichc Idee anf
drangl, das; bei der Wahl ein gewisser
»Pull«, ein gewisser Einfluß das lei
lende Motiv bildete. Diese Hand
lungsnpeise ist uns nicht recht verstand
lich und sie scheint auch untlug, denn
gesetz-i den Fall, es würde sich ein Vor
lommuise ereignen, das eine Seition
nothwendig erscheinen lästi, was ja
ofterszs vorkommt, dann milstte ein Arzt
zu dllatbe gesogen werden, wag dein
lsountu Ertratusten verursachen wür
de, nnniegen ein Arzt als Leichenbe
schaner die-Z selbst zu tlsun in der Lage
ist. lind dann, wie iu dem Falle des
Hean Emle mus; erst nach lsaird be
richtet werden, so das; eine geraume
Zeit vergeht else der Leichenbeschauer
on Lirt nnd Stelle erscheinen lann.
Etrenq genommen, darf Überhaupt
leiLLdnrch ein Unglück zu Tode ge
kommene Person ungerührt resp. iiber
sie bersiigt werden, ehe nicht der Lei
chenbeschaner sein Erscheinen macht
und so mag es geschehen, daß ein
Todter an der Unglitctsstelle liegen zu
bleiben bat. bis der Leickieiibeschauer
von Unier eintriisl. Das; sind Zu
stande-. die nicht en billigen sind nnd
znr litvidenzzeiqem dirs; der lssonntys
mil) in seiner Wahl mindestens einen
nelnirixien Echnilier nnnble, nio ibni
die btelenenbeit geboten nnir, einen der
brennen Blei-W snr dieses Amt zu er
inablen, indem ja schließlich die mei
sten llninlle in birund Island, also in
grdsieren Meineinivesein vorkommen.
Diese Handlungsziioeise zu erklären,
halt sebr schmer. nnd der achtbare
Rath bleibt uns da die Antwort schul
digl
—
— Ein Warnen-Blatt berichtet, dasi
bei einem dortigen Former die Gänse
und Hühner bereits zu liegendeginnem
lange vor der gewöhnlichen Zeit, mäh
rend im Garten eines anderen Far
inch die Kirschen blühen. Wetter
proplyeten können sich darauf einen
Berg machen
- - Am Abend desz Lil. Oktober sin
det in der Liederlronstalle in Gun
sten des St. Fraiicis-Näh,zirlels ein
Ball statt