Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 17, 1913, Image 4

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    ·" Bericht Eies Präsidenten
Dr. C. J. Hexe-met
«Ceil dem, der Gutes tut des Guten
willen, -
IIka um den eignen Herzensdtanq zn
still-ni«
singt Bodensiedt: nnd ein Witzblatt
meint: »Ja grosse Gntmiitigkeit ist
ein Oerzsehlen und dass Heilisslaster
sind Erfahrungen«
Welcher von dentsclmineriknni·
schem Geiste Entlnisinsniierte hat die
Wahrheit beider Ausspriictze wolil
nicht an sich selbst erprobt? Vlos nm
den eigenen Herzensdrang zu stil
len, hat man vom deutschen Stamm
stets das Gute des Guten willen ge
tan Daß diese-I- schlieszlich jin Laufe
der Zeit sich zn unserem Herzsehler
c«:ix,ebnuscht hatte-, gereicht unst- nu-:
anscheinend zum Schaden denn in
unserem großen Nationallmnd tm
beu wir den Volks-genossen gezeigt
ons; wir in ihm s— natürlich waren
ei mich die Eissabruuneu - ein ein-Z
nezeichnetess Heilnslniter innnee ji
der Haitssntmtheke bei der Hand tm
ben.
Im Jahre 1911 beim Konventis
in Waiiiington bat sich die lieber
zenguna unter unseren Mitgliedern
durcligerungem das; wir durch un
enuiidliclse zehnjährige erfahrungs
reiche Arbeit auf eine achtunggebi:
teure Stellung blicken konnten und
dass das große Deutscheineritaners
tum, zum Bewußtsein seiner patria
tischen Kraft Hefe-innern diese nicht
mehr aus zu großer Gutuiiitigleit
—- inan mag es auch Gleich-unt nen
nen —- brach liegen lassen würd-:
Jn den seither verflossenen zwei
Jahren galt es. auf festem Fundas
mente aus« und auszubauen, kom
mender«Tätigleit ans den vielen
Gebieten, auf denen sie von uns er
heischt wird, den rechten, echten Uns
tergrund fiir stetiges Wachsen und
permanentes regeltiiiisiiges« Bliilien,
neben den laufenden Aufgaben und
dein Verfolgen unserer Ziele zu ge
beu. Dass dieses gelungen ist, kann
ich Jlinen bente frolien Herzens bes
stätiaen
Was die umfassenden Arbeiten
und Riemen anbetrifit, die dein Na
tionalbund vorlagen und die lin
terverbiinde beschiistigen, se sei mi:
eine allgemeine liebersicht gestattet
Jn erschöpfender Weise diese-:- zu
tun. würden Tage nicht genügen.
Tie Beziehungen zum alten Va
terlande, zwischen Deutschland und
Amerika sind niemals engere und
bessere gewesen, dazu liaben nur
Dem Natioiialbunde sicher ein ganz
bedeutende-I Scherflein beigetrageu
mit unseren Bemühungen, ein ans
Achtung berulieiides gegenseitiges
Verstehen zu fördern. Und ein
rechtes Verständnis der Verhältnisse
jedes Landes, Kenntnis-« nnd Er
kenntnis der beim Wettbewerb iin
tulturellen Wertenistausche zu be
rücksichtigenden und maßgebenden
Faktoren tann die bestehenden guten
Beziehungen nicht nur sesiigen, sou
dern auch auf anderen Gebieten
beiden Völkern zum Niiicle und
Rulune gereichen. Ter beste ameri
kanische Cliaralteriug »Wir Islux«
läßt sich sehr schön mit den deutschen
Jdealen Geiuiitistiefe und Gemüte
trait verbinden. Jn diesem erzie
berischen Sinne umfasst der Elia
tionalbund nicht allein alle Deutsch
anierilaner, sondern auch jeden, der
hier für die deutsche Kultur zu ge
winnen ist.
Schon Plutarch sagt iiber Er
ziehung: »Die Quelle und Wur
zel aller Treiilichteit in eine wohl
geordnete Erziel)unu.« Tariu dient
une- Teutschland zum Vorbild und
mit Recht, weil tut-J durch diese-J
Vorbild der Wert griiudlichen Wis
sens und das Strebem iiberall nnd
in allem dass Beste zu erproben
zu verwerten und zu assiniilieren,
bewiesen worden ist nnd wird.
Erziehung und Vilduug begin
neu mit dein ziiudergarteu und eu
den erst niit dein Tode, wenigsten-i
sur den, der icn Goethe-scheu Sinne
stets aktive Selbstsucht übt. Ein
bekannter deutscher Piidagoge tie
nieette: »Meine-it iin Schulwesen
ist eine der wichtigsten Forderun
gen siir die Blute dess- Schulter
seus:s,« aber ferner: »Die übertrie
dene Freiheit iiilirt dazu, dasi dass
Vrivatschnlwesen in einer unheim
lichen Weise sich entwickelt, nnd weil
es häufig genug nicht Bildungs
zwecke, sondern Erwerb-Ismene ver
folgt, kann es dein (slesaiiitor«»1aiiis":is
mirs des-s Staates recht nachteilig
werden«
Bei uns in Amerika besteht selbn
siir unsere Freischulen diese Oze
salirl
Zur Bildung und gewiß zur Vor
bildung slir manche Professionen.
Fächer-, Gewerbe-. slunst und Han
del oder manche Industrien gehört
heutzutage Kenntnis fremder Spra
chen. Deshalb treten wir gegen die
»mil- sml innen-si« in unseren
Elementars nnd Hochschulen, aber
siir die Einführung, des Deutsch
unterrichts ein. Nicht weil wir dizs
Erlernnng irgend einer anderen
Sprache-, sagen wir Spanisch oder
Französisch, Schwedisch, Jtalieuisckpw
etc. etc. verachten Gerade das Gesj
enteil ist der Fall. Wenn wir nn- s
deutschamerikanischen Eiter-its
Musen: Erhaltet euren Kindern
diessekä imsaush sojT
tun wir dieses den Eltern alter asi
deren Nationalitäten gegenüber be
siiglich ihrer Werk-rathe wenn
irg d möglich.« Englisch als Lan
des prache und adoptierte Mutter
sprache, Deutsch als Kultursprache
und aus ihrer Seite noch eine drit
;te, ihre Elternspracha die sie als
Kinder mühelos sich erhalten kön
?nen, kann der Bildung der großen
EMasse unserer jugendlichen Volk-Z
sfiuheixten nur zum Vorteil erwach
. eu.
Ich habe aus dem Pennsylvania
.St.iatskonvent aus einen von der
IPnblic Eduratiott Association in
»Pliiladelphia herausgegebenen Ve
richt aufmerksam gemacht, der von
dent auterikanischen Konsul in Er
surt. Herrn Ralph Bussetx einem
Abkcntunling eines Pmntsnloanias
Deutschen ans York, Pa» siir dass
,Staatsdepartenient in Washington
sversttth wurde-: »The- Hist-man
System ok IIuiustisini Rein-altver«
utid in vorzüglich-er Weise siir sich
und dasiir spricht, das; Deutschland
uns hierin norbildlich sein sollt-J
und was »Die Deutsche Sprache«
betrisst, so sagt Professor Owen,
Ider bekannte amerikanische Gelehrte
kvon Chicagm s
»Die deutsche Sprache —- un· ·
schätzbar ist mir ihre stenntnis ges ;
wesen, auch geistig anregend in mei- -
nen Studien. Jch kamt tatsächlich»
sagen, das; ich eher aus die englische
sSprache verzichten kamt als aus die v
deutsche. Es gad Zeiten in meinem
Leben, wo ich meine Studien nur,
mittels der deutschen Sprache be-.
Itreiben konnte, weil es keine engli- »
Ischen Bücher iiber die betreffenden·
wissenschaftlichen Fragen gibt. Un
crnießlich ist der Vorteil der Kennt
nis der deutschen Sprache auf den »
Gebieten der Wissensclmjt, der Jst-:
dustrie, der Technik nnd der sozia- s
Ien Organisation Tie Sprache ist
Itatsächlich unentbehrlich Wir sind
gezwungen, anzuerkennen, dast, -
weint nur eine fremde Sprache ge
lehrt werden soll, dies unbedingt
die deutsche Sprache sein must Und
da deute ich manchmal tnit Enipiis
ruug daran, tvie so viele Eltern
dieses kostbare Nut, dessen Erwerb
,ntich Tausende von Tollarski gekostet
hat, sortwersen und ess- nicht ihrett
Kindern vererben. Jedes-ital wenn
sich jemand mit dentschem Namen
zur Aufnahme ins Seminar mel
det, frage ich, ob er oder sie deutsch
Eltern nat. Wird sie bejaht, so
sorsche ich nach den Kenntnissen in T
sder deutschen Sprache, und da mache
sich manchmal triibe Erfahrungen
FJch rate sedem Beurener unser-:
Anstalt, sich die Kenntniss- der deut
schen Sprache anzueignen oder sie
sich, wenn er sie bereits besitzt, zu
erhalten«
Und der frühere Präsident der
Johns Hopkins Universität Gilmau
meinte sehr richtig: ;
,Wie im Mittelalter das LateiiT
nische, so ist heute das Deutsche die
Sprache der Gelehrsamkeit und
Bildung, und kein Student kann«
heute auf diese Anspruch machen,«;
wenn er das Deutsche nicht voll
ltounnen beherrscht.«
i
Es darf uns daher mit Genug
tuung erfüllen, das; in allen Lan-;
desteilen sich eine groskartige Aus-«
dehnung des Teutsclnmterrichtss tun
statieren läs3t, wie ja ans den Ve
richten der Präsidenten unserer Un
terverbände sich ersehen lassen wird.
Ter Präsident des deutschameritanii
scheu Lehrerbundes in seinem Vas
richte siir ists-Wiss sagt wörtlich:
»Die Agitation zwecks Ausbrei
tung des deutschen Unterrichtis hat
Tauf der Bemühungen der einzel
uen Staatsverbände des Teutschi
amerikanische-i Nationaldnndesz des
sere Erfolge zu verzeichnen, als es
seit Jahren der »all war. Jnnner
hin sollte energisch in englischen
streifen Propaganda siir die deut
ische Sprache gemacht werden Es
empfiehlt sich, durch fähige Redner
bei den Versammlungen englische-:
Lehrer die Bedeutung des Deutschen
; im Unterrietstsplan erläutern zu lai
iseu. Der Nationalbnnd hat sich
i
T durch Drucklegung und Verbreitung
.einer Agitationsschrist in englischer
Sprache entschieden Verdienste um
die Sache erworbeiM
Knqu Wissenschaft nnd Technik
inc Zeichen einer knliurellen Auf-.
« fasfnng, die in ideeller und neattisi
scher Anwendung die ernsteren Sei-.
ten des täglichen Leben-J leichter er
tragen und verfcliönern l)elfen, das
liegt im dentschameriianifclsen Stressi
ben. Mit Stolz blicken wir auf alle-L
Merrstcim die wik deiitschasiickimJ
nifchen Größen in Erz oder Stein
errichteten, nnd mit Stolz selien wir
dein Kunstwerk entgegen, welches in
dein Vastorins - Nationaldenkniai
nunmehr in Ausführung begriffen
ifi. Des deutschen Geistes fiihlbas
ren Tenlniiilern in den Geiniitern
fügen wir, wo immer es in Natio
nalvnndfreisen angängig ifi, sicht
bare Monumente hinzu, die die
Kraft unseree Stannnes, seine Er
rungenschaften filr unser Land den
Massen voriiiliren
Unter unseren demokratischen
Einrichtungen iit der Volkswille von
jeherE die höchste Jnftanz gewesen,
nnd muß es sein. Ueber den Par
teien steht das Wohl des großenE
ganzen Landes, die Erhaltung seiner
freien Institutionen, feiner Geseye
und Ordnung, die das W jedes
einzelnen Bürgers auf Gläch spur- ’
suit ot happiaess«, in erster Linie
ins Auge fassen. Hierzu bedarf es in
den öffentlichen Aemtern Männer,
denen kein Makel anhaftet, die aber
zugleich jenen Prinzipien unseres»
Nationalbnndes nicht verschlossenl
sind, die das Recht der persönlichen
Freiheit in den ethischen Lebensfra
gen als unbestrittene-s höchstes Zu
geständnis an das Individuum doch
halten. Jn unseren Vereinen, Ver
einignngen, Zweigen nnd Staats
verbiinden, lnrzum in allen Kreisen
unseres Bunde-z haben wir von An
fang an dafiir agitiert und eilten
damit seit langem dein jetzigen öf
fentlichen Zeitgeiit voran-ji«
Ein echter »Deutsclimnerikamsr«
ist gleichbedeutend mit einem echten
Deutschen, wie ilni Baron non
Zinckellusrg in «National-Verlvände'«
beschreibt: »Jeder, der Gefühl fiir
die Größe der deutschen Kulturge
nieinschait bat. Jeder-, der sich diese-.
Gemeinschaft gegenüber dankbar
und verpflichtet fühlt. Jeder, der sich
gegen Abfall nnd Schädigung wen
ren will. Tenn: »Da-s Tentschtnnc
liegt im Gemüt — nicht im Ne
dliit!«
Kräftig und selbstbewußt bliihts
der Bund nach innen und erwirbt
sich alliiberall Freunde und Gönner i
Warum auch nicht? Warum sollten !
wir nicht unser Ziel erreichen kön
nen, daß sich jeder einzelne von der
siatistisch auf nahezu neun Millio
nen Deutschamerikaner bezisserteuz
Masse mit ihm identifizieren möge
ob Deutschamerisaner durch Gedurtj
oder Abstammung Aus dem glei«
cheu patriotischen Boden eines ge
meinsamen Strebens fiir Kultur
und Gemüt im deutschen Geiste und
Sinne braucht keiner seinen Ueber
zeugungen abtriinuig zu werden.
Unsere Statuten nehmen keinen An
stos; on seiner politischen Färbng
seinem Beruf, seinem Glauben: noch
schreiben sie irgendwelche Formen
vor. Weil jeder Deutsclmmerikaner
im Grunde genommen im Herzen
nnd Sinne uns angehört, wünscht
der Deiitschameritanische National
buud, das; alle solche ihm tatsächlich
als Mitglieder beitreten, um stols
ihr Stanimesisgesiibl init uns zu be
tätigen. Wie ein Mitbegründer des
Deutschen Schulvereins non Oester
reich, Hainerling, ausrief:
,,llniiberwindlich sind die Feinde
nicht desJ deutschen Volkes -«
Uniiberwindlich aber ist die Zwie
tracht desj- deutschen Etiiiiiiiiesi.«
Hier in Amerika aber sann dass
Teutschaiueritanertum wie nirgend-J
diese Zwietracht überwinden —- in
unserem Bunde ist der Weg zur
Ueberwiudung.
Mit unerschiitterlicsser Zuversicht
sehe ich der Erfüllung dieser unserer
hehren Ausgabe entgegen. In den
internen Ausgaben, in den einzelnen
Vereinsrichtungen mag nach wie vor
der eigene Weg gegangen werden
wie wir unsI freuen iiher das Vliihen
nnd Otedeiheu der- deutschen Tur
nenst, deutscher Zaiigei«liiiist, des
deutschen Theaters u.s.w., deutscher
Musik, Wissenschaft und Literatur
kuri, deutscher stiilturlusstrelmngen
siir die Vereinigten Staaten. Wir
erkennen gerne den herrlichen Wert
der grossen Teutscharbeit an, der
den deutschen Kirchen iiir die Erhal
tung deutscher Sprache und dabeiv
deutschen Geiste-I gebührt, nnd in
den Reihen der Mitglieder desI Na
tioualbnudes besteht seine sinnst-s
sionöpriisuiub noch Vorurteil gegen
Beruf oder Stand: sie wolleus
deutschmueritanisch sein nnd in uasj
tionalen Bestrebungen deutsituuneriss
tanisch gemeinsam wirken Eintran
berhallt der Appell der Einzelnen,l
sei die Sache noch so gut, noch so1
start ihr Wille, oder unermudluh
ihre Arbeit. Tie. hllcenge, die Ne
samtheit mus-, der guten Sache die
moralische Weihe bringen, sie sich tu(
eigen machen. Aus illtassen ins-ins
nur Masse Eindruck. Ci- ist der :I.'.1
tionalbuud, der siir Euch rus-»
lann: »Die Sache- will’-:-!« . s
Dein großen ganzen Naiienali
bnnd welsnt eine straft inne, ein
niuralisclser Illiicklialn der snaclsgemhe
wie Wabrbeit wirst nnd sich dirs-n
dringen wird. C-: iii der Ermun
der dem kleinsten Zweiglein Leb-»Hi
kraft zuführt ans dnik et» Willen
nnd Früchte tranen mag. TIlbgerniisrr
abgeschnitten nnd entfernt wir-) io
ein Zweiglein nnd sei est- anils incn
starken Ast geworden, nmlil lnrie
Tseit noch griin bleiben, seine Frische
aber wird es rasrls einbüßen
nnd schliesslich mirs-, ers verdurren
Wir sieben vor dein Scheiben-He
nnd iniisien, ob kleine Zweige oder
dicker Mi, am Stamme bleiben
Ferner lient e—: ans der Mind,
dass unser Bund iiber den Nahan
hinausgewachsen ist, inn ilnn bier
allein nnf nnserein Nationalfonnssnt
auf zwei Jabre irn voraus seine Sile
gnlierunn- oder sagen wir Regie
rnngsniitlel fiir die vielen Staats
verblinde mit iliren verschiedenartig
sien lolalen Vildflächen vorschreiben
zn können. Ueber parlamentariirlie
Negiernngssorm nnd die mit clir
bei uns infolgedessen eingerissenen
Nachteile las ich vor nicht langer
Zeit, daß irgend eine andere Justi
tntion, die eine geschäitliche Adminii
stration verlangt, unter einein
,,Gm·eenmenlt by spat-mis« eben
so wenig bestehen könne, wie eine
Universität, Bank, Eisenbahngesetls
schaft usw« usw. Wenn sich also
auch unsere gesetzgebenden nationa
len Körperschasten den Vorwurf von
dem Schreiber des betreffenden Ar
tikel-Z machen lassen müssen, dasz sie
entweder einen «Ansall zur Ar
beiteerledigunM bekommen, oder
aber sich in einer Art «Schlassucht«
befinden, so kann sich unser Natio
nalbnnd diesen Nachteil nicht erlan
ben; es muß regelmäßig, fortwäh
rend nnd in aeschiiftlicher Routine
alles Vorkomniende bearbeitet nnd
erledigt werden, wenn dauernde Ne
sultate erwartet nnd bleibende Wer
te geschaffen werden sollen. Einen
klaren Einblick kann sich jeder ver
schaffen, der den im Monat Januar
1913 veröffentlicliten Jahrecsberirht
des Zentralbureans unsere-J Bun
des etwas näher ansiebt nnd sich die
Tragweite der Arbeit in den alpbas
betjsch geordneten zahlreichen Fiis
chern vorstellt, die von dein damit
bemitragten Leiter des Zentral
Dnreons zu einer iibersicbtlichen
Routine-Erledianng der sämtlichen
ibin überwiesenen islesclnifte des
Wende-s eingjericbtet werden nmsxten
Tie Zweckdienlichteit liegt dabei ans
der Hand. Volle Wirksamkeit nach
tkelen Richtungen hin wird umso
mehr entfaltet werden können, wenn
erst auch unsere Staatsberbiinde
mehr und mehr Vorkehrnng getrof
sen haben, in ihren eigenen Organi
scitisxnen eine wirklich ständige Ein
richtung vorzusehen, wonach von al
len, d. h. nicht von lotalen oder in
ternen, sondern unsere große Bun
destsarhe eingehenden Angelegenhei
ten der Zentralstelle Berichte, Ko
pien usw« usw. sofort eingeschickt
tritt-den. Aus der anderen Seite ist es
ebenso wichtig, von der Zentralstelle
Berichte-, Literatur usw« usw. ein
zufordern, die in betreffenden Fällen
die Erfahrung in andern Lande-stei
len widerspiegeln. Eine ungemein
wichtige Arbeit des Zentralbureans
ist die Ausgabe non Presmotizem
schon aus diesem Grunde sollte esz
von bester Quelle direkt mit authen- .
tischen Nachrichten net-sorgt werden
Tie englische Presse unseres Lan
descs steht unsr- nicht ganz so gleich
giiltig mehr arge-nähen wenn auch
hier noch gewaltige Arbeit vor nnH
liegt. Die deittsthauierifanische Pres
se ist mehr wie je zuvor ein-ji mit
»un-«I geworden, dac- haben Zie durch
die Veröffentlichung der seiten-I des
Preszagenten vom Hentralhuteau
erhaltenen und aitksgeschittten Nach
lrichten iiherall zur Neniige verfol
gen können Ich statte ihr hiermit
unser Loh und herzliche-n Dank siir
»die treue Unterstützung der Ausga
ben unseres ältationalbundes ad. Er
haltung und Ausbreitung der deut
schen Snrache ums-; unsere gemein
same Losung sein, denn nichts- wird
unss mehr freuen, als wenn sich die
Leserzahl der deutschen Zeitungen
nicht nnr erhält, sondern stetig zu
nimmt, wozu ja unsere interessan
ten Nationallutndnarhrichten sicher
Vorschub leisten.
»Die Mitteilungen des Deutsch
amerikmiischen :li’»ationnllninde-J«.
das-«- Vinidesdrgan, sollen ihrem
Zwecke nach mehr nnd niehr dahin
redigiert nnd erweitert werden,
dasz sie nicht nur ein nuenthehrliclnss
fVindedrgnn zwischen den Verhän
den bilden und jeden iiher den an
deren auf dem Lnnienden halten
sondern in ihren Spalten alle-J dass
bringen, weist die Erekutinhehiirde
des Wunde-Z nnd in ihrem illustrnge
das Zentralhnrenn in Angriff
nimmt oder erledigt hat. Ferner
aber mich gleich-zeitig hierdurch nnd
an Hand des Archiv-Z nnd der Wid
liothek desjs Viindeis ein aiiiiiellecs
Auskunft-Hawaii darstellen siir die
zeiigeniissiiche, ihrenoldgisih laufen
de Geschichte der Arbeiten nnd der
deiitschnnierikanischen Venieiningexi
iin kliationalbunde selbst nnd in sei
nen jinieignerhiinden
CI sind doch zweifellos sehr ini
tcskisstixute Berichte-, sobald wir, nnfl
unseren Prinzipien suszend, in jene.
in die Plzscien fallenden Bestrebun
gen asienzsich eintreten, uiu gegen?
schädliche Neselznehung in nusereini
Kongresz zu agitieren oder zu priisl
tesiieren Sie ul!e sahen diese-:- ja
z. V. unter ni:·-i-rein gelegentlich
der beabsichtigten Jallnuslage cuii
steindsiirachige Pudlifntidneu, alsisp
mich deutsche Biicher usw« in den
von unserem Preszbnrean —--— also
Abteilung des Zentralhnndes »
durch die Presse nnd unsere. »Mit
teilnngen« zur lsleniine berichteteu
Nachrichten. Für diejenigen, die sich
dasiir interessieren, aber iviirde das
Studium der im Archiv des- Jen
tralhnrenns befindlichen Korrespon
deinen nnd Unterlagen oder sonsti
gen Akten eine reiche Ausbeute ninh
mancher Richtung hin bieten. Eben
so zweifellos werden sie einer
cimeritanischen bezw. deutschainerikn
ntschen Geschichtsschreibnng authenti
sche Daten liefern.
Aus dem Berichte unseres tüchti
gen Bntrdessekretär3, der Präsidenten
unserer Zweigverbäude, sowie aus den
Berichten der Ausschiisse wird sich
zeigen, welche unendliche Fülle und
Vielgestaltigteit unsere Ausgaben be
sitzen. Die Arbeiten machen immer
mehr eine zemralistische und mecha
nisch systematische Tätigkeit zur Füh
rung der regelmäßigen Geschäfte des
Bandes zur unerläßlichen Bedingung.
hier-In gehören Adminifttattonsrnits
tel, Gelder.
Der Washington-r Konvent bat
dieses erkannt und hat zu diesem Be
hufe einen Fünfer-Finanzausfchuß
ernannt. Dieser Ausschuß hat, trotz
aller enormen Schwierigkeiten —- so
bald ein so ideales Unternehmen, wie
es unser Bund repräsentiert, sich auf
peluniärem Boden bewegen will, tiirs
men sich auch sogleich solche auf —
den Plan, der am 1. Januar 1911
in seinem Aufrufe in großen Umris
sen festgelegt war, in tatsächliche
Wirklichkeit umgesetzt. Danlen Sie
alle diesen bewährten deutschameri
tanischen Bundeskämpen für ihre
glänzende erfolgreiche Arbeit zur Auf
bringung der erforderlichen Beträge,
die in den Vorarifchlägen für die
Kosten einer Verwaltung, wie sie
unbedingt als nötig sich herausstellte,
vorgesehen worden waren.
Jn den Händen des Fünfu
Ausschusses befindet sich alles unter
weitsichtiger Leitung. Und so find
auch für den vorläufigen ,,Eisernen
Fonds« von 8100,000 bereits am 1.
September über PJJOOO hinterlegt.
Wir leben in Zeiten einer
wirtschaftlichen Unruhe, einer fried
lichen, jedoch scharfen Auseinander
setzung zwischen althergebrachten und
in gewohnten Geleisen sich bewegen
den, und neuen oder doch aus neuen
Anschauungen hervorgegangenen gro
ßen Fragen. Jch sehe darin nichts
Alarmierendesz denn was unter allen
den vielen Untersuchungen und Ver
langen nach Reform unverkennbar er
scheint, ist das Streben der großen
Masse unserer amerikanischen Bür
gerschaft nach dem Wahren, nach dem
Besten siir die Gesamtheit, turzum
ein Streben nach Jdealen, die wir
uns längst auf unsere Bundesfahne
mit unserem Motto »Pro Bono
Publiro« geschrieben haben. Gewiß
verlauiet auch viel iiber eine Reform
des deutschen Vereinswefens usw.,
usw« Die brauchen wir nicht. Es
heißt einfach, die Vereine so zu hal
ten, daß sie das, was sie sein sollen
oder wollen, auch wirklich sind, und
was sie bezwecken, unentwegt pflegen
— nie aus dem Auge lassen, daß sie
ein Glied des r «1en Deutschameri
tanertums darstellen und auch an
den Bestrebungen des Deutschameri
lanifchen Nationalbundes aufmerksa
mes, tatkräftiges Interesse nehmen.
Dann dienen sie einer Sache und
einem Bunde, der leine selbstsüchtigen
oder partiiularistischen Ziele hat.
Es sind uns auch alle deutschame
ritanischen Elemente willkommen in
unserem großen Bunde, die Deutsch
;als ihre Muttersprache beanspruchen,
»d. h.«die große Masse der mit der
jetzigen Einwanderung aus anderen
leuropiiischen Ländern stammenden
Personen, die nach dem letzten Zen
sus in runder Zahl sich auf etwa
853,000 Personen belaust.
Vielleicht interessiert alle Delega
ten und Teilnehmer dieses Konvents
die folgende Anregung. Jch empfehle
tatirästige Ausführung aller sog.
deutschameriianifcheu zeitgenössischen
Statistilen, wo immer und wenn
immer in kleinen oder größeren un
serer Kreise sich Dieses ermöglichen
läßt, und deren lsinoerleibung in das
Archiv unsere-J But-des zur gelegent
lichen Zusammenstellung und Ver
,wenduug. Jm StiatsverbaiidPei.n
szlvania beloies sixil z. B. der Wert
solcher Statistik gelegentlich des
Kampfes gegen eine prohibitiouistisih
geplante Lizensierung von Vereinen.
Auf ausgesaiidtcn Frageboaen erhielt
der Selretiir von Philadelphia selbst
122, aus anderen Plätzen Pennsyl
vanias 145 Antworten. Von den
Vereinen haben OR ihre eigenen Hal
len im lllesamtwerte von iiller lllz
Millionen Tollen-J. Judividuelle
Wohltatigteitolseitrage beliesen sich
aus iiber H Million Tollars; siir
Lehrztoecke obwohl viele Lehrer ihre
Tienste umsonst geben, wird jährlich
etwa Sgöxllnl ausaraellein usw. usw.
Nicht ein einziges Tllsitglied dieser LI?
Vereine fiel je der öffentlichen Wohi
tätigteit zur Last. Wenn solch ein
kleiner Bruchteil unserer Vereine ein
derartiges Resultat zeigt, wie unge
heuer iviirden woh? erst die Zahlen
llllplllllljkcll, Ult tlsllclell etlluzcll Jen
timi..illuind reijksjseirtieren Das ame
ritlrkziidie Publikum wiinsclit Zahlen,
Beweise, Resultate Tie Schlußfol
kseruni dann aus tiesen Zahlen Zu
ziehen, können wir getrost dein ne
sunden Menschenverstand unserer auf-—
getlärten Mitbiirger überlassen
Dieses schon sind, von einem ver
schwindend tleinen Icil eines Staats
verbnndes unseres Bundes, Zahlen,
die sich sehen lassen können und bei
wichtigen liteleqenlieiten einen guten
Eindruck machen, der nicht vermischt
werden kann Im Anschluß hieran
dürfte eS ful) empfehlen, an Stelle
der stets betonten t«itlriistigen Unter
stützung von neueinqewandertenDeut
schen eine Aqitation in den Vereinen
einzusiil)ren, die Auskliirung derselben
über das Wesen des Nlitionlilbuiides,
den Vorteil, sich einem deutschameri
lanischen Vereine anzuschließen und
im Interesse der großen deutschmne
rikauischen Bewegung zu wirken, von
vornherein ins Auge faßt. Hunderte
und Tausende gute Mitglieder ent
gehen uns meist aus viele Jahre, be
vor sie überhaupt etwas vom Natio
nalbund zu Gehör bekommen.
Alles wirkt auf weitere und im
mer weiter werdende Kreise hier und
I
auch in Deutschland we dickf- ,,
Wesen unseres Biendes von G tjseI
puniten betrachtet worden ist« die K
am entserntesten anhaften. Im letz
ten Jahre ist dies etwas besser ges J
worden, und so finden wir denn auch
in Deutschland genug Stimmen, die
’dem wahren Wesen unseres Natio
nalbundes Gerechtigkeit widerfahren
»lassen und seine Bedeutung in wirt
lich großziigiger Beziehung verstanden
haben.
Was die anderen Veranstaltungen
der deutschamerilanischen Kreise in
den vergangenen zwei Jahren ande
trifft, so war deren Zahl Legion, und
trotzdem hatte fast jedes einzelne Fest,
jede Feier glänzende Erfolge auszu
weisen. Es gebricht mir an Zeit-,
selbst die größten unserer deutschen
Feste, Gedenlseiern usw« hier anzu
führen. Denn besonders dieses letzte
Jahr 1918 brachte Centennar- und
andere Feste, deren Begehung sich un
sere Zweige und deren Gesang-,
Turn:, Krieger und literarischen Ver
eine in aufopfernder Weise angelegen
sein ließen. Unsere ,,Deutschen Tage«
erobern sich mehr :tnd mehr die All
gemeinheit, um als »amerikanische«
Gedenlseiern von unserer Bevölkerung
erkannt zu werden und demgemäß
ihrer Bedeutung nach wirklich allge
meine Beteiligung zn finden. Auch
nach dieser Richtung hin gebührt un
seren Staats- und Städteverbiinden,
die alle ohne Ausnahme stets mit
Herz und Seele sich diesen Verank
staltungen widmen, höchster Danlund
volle Anerkennung Deutsche Tage
sind zugleich der Ausdruck frohsinni
ger Lebensaussassungen im deutschen
gemiitskräftigen Sinne, neben unse
ren ernsteren zielbetortßten Leistungen
nach kulturellen Zielen hin.
Es ist ein gewaltiges Bild von ge
waltigen Lebens-zwecken, das ich vor
Ihren Augen in kurzen Zügen zu
malen versuche. Jch habe das un
gemein reichhaltige Material der Ber
gangenheit und Gegenwart, aus dem
wir unseren Nationalbund fiir die
Zukunft aufbauen wollen, Ihnen nur
im Stücktverl vorsiihren können. Sei
ne volle Erfassung und die Ausfüh
rung in das Einzelne müßte als un
möglich erscheinen. Und doch, der
große Zug der gegenwärtigen Zeiten
riictt alle unsere Ideale in den Be
reich des Möglichcn. Nicht sagen
haste Uebermenschen sind es, die in
unseren Reihen unermüdlich, unent
wegt und opserwillig eben diese
Ideale hochhalten, sondern Männer
und Frauen mit reichem Herzen und
Gemüte der lebendigen Gegenwart
Sie sind es, die uns anspornen, zu
den Besten unserer großen Zeit zu
gehören, um zu leben für alle Zeiten.
Darum schließe ich mit Stolz und
Genugtuung meinen Bericht für die
sen weiteren unsere7« herrlichen Kon
vente mit ausrichtigem, berzlichenr
Dank an Sie und an alle meine
warteten Getreuen und an alle Freun
de und Helfer unserer großen Sache.
Möge mein Dank, von Herzen kom
mend, zu ihren Herzen gehen!
—- Jm Eifer. ,,Halten Sie
mich vielleicht sür einen Narren?«
»Nein, aber wenn es- jemand an
ders täte, würde ich nicht widerspre
chen!«
—— Auch ein Karl Motte
,,Du bist so schlecht . . . von dir
nimmt kein Hund ein Stück Brot!«
. »Nei, wenn schont Denn jeb’ icl’m
eben ’n Ende Wurscht!«
——- Höchstes Phlegma. »Al
so, nun lassen Sie mich einmal mei
ne Angelegenheit erziihlen!« »Lieb, hd
ren Sie ans mit Ihren Angelegenhei
ten! Mich interessieren nicht mal
meine eigenen.«
— Aus der guten alten
Zeit. »Herr Kontinent-unt der
Feind ist in der Stadt und plün
dert schon das Arsensall«
,,»Ach Unsinn! Jch habe ja den
Schlüssel in der Tasche!««
- B i b liscl). »Warum nennen
Sie denn Ihren Mann Moses, er
ist doch kein Jude?«
Gattin zdie als alte Jungfer noch
getreit hat): »Ach, ictt habe ihn mir
doch aus dem Wasser gezogen!«
— Zu höflich. Klein Hätts
chen wird wegen einer Ungezogenheit
vom Papa geziichtigt; bevor die Exe
tntion beginnt, dreht er sich um nnd
sagt: »Gelt Papa, Du entschsildigst
schon, wenn ich Dir den Rücken zei
ge!«
—- Neuestes. Kindermanm
,,Haben Hoheit schon gehört, daß nun
»auch die Behringstraße untertunnelt
werden soll?«
« Serenissimust «cehr fntal, da
ninß doch wieder das-. ganze Straßen- »
vzsaster aufgerissen werden!«
Philosophisch Der
K iigste gibt nach;- darum stelle Dich
bei strittigen Punkten recht dumm
oh ne nachzugehen Es wird sich
D:" m Gegner bald klüger bunten und
nachgelien Du aber erreichst Dein
Ziel.
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N e n n g t n m. »Wie Du von
Idem hiesigen Ulmnult schmiirknftL Bist
IN ihm denn überhaupt schon vor
1eftel!t?«
i »Nein, das nicht —-— aber gestern
tmr mir von ihm geträumt und da
lnmr er eintach reizend gegen wicht«
-— Die Personalien. Rich
ter (klingelt): »Die Zeuqu Fräulein
Schöne!« —- (Die Zeugin erscheint)
»Sie heißen?«
Zeugin: «Eulalio Schöne.«
Richter: ,,Sind wie alt?«
Zeugin (zögernd): ..1867!«
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