Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 12, 1913, Page 4, Image 4

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MW nnd Herold.
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Der Lord und der Malen
Ein reicher Lord, als Prahlet
Und Geizhals sehr befannL
Rief zu sich einen Maler,
Zu schmücken seine Wand.
,Mal’ der Jstaelften
Zug durch das Rathe Meer,
Von Phorao verfolget
Und seinem großen Heer.
Es soll dies Wandgemülde
Mit schmücken meinen Saal.
Laß deinen Kunstsinn sehen«.
Befahl der Hans von Prahl.
»Wie hoch ifl dein Verlangen-» —
»Nnt hundertzehn Guineen!« —
. ,Zn viel! Jch biete zwanzig!«
Der Maler läßt's geschehn
Wie vielen Künstlern, ging ilnn
Der schnöde Mammon ans,
Drum nimmt er an, doch fordert
Bezahlung im Voraus.
Das Geld wird ausgebandigt —
ssi nächsten Morgen nahm
Als kaum die Sonne drüben
derausgestiegen lam,
Er mit sich einen Tiincher —
Ein echter Künstler-sag —
Der einen Eimer Farbe
Und einen Pinset trug.
Die Hintern-and der Halle
War, eb’ der Lord getraucht
Ins seinen Federn, balde
Ja dlnt’ge0 Noth getaucht.
Heraus rief ihn der Maler
Und fvente sich samt-S; —
Der Lord, dermachte Angen,
Its auf sie tellergroß.
»Das Bild ist sertig«, sagte
Der Künstler, und der Lord
Sinkt aus die rotbe Fläche
Und findet kaum das Wort.
»Bos, fertig2« rief er staunend.
»Bei ist dies? Antwork erl«
Du Künstler selbstgesitllig: .
«Dts ist das Rothe Meerl«
« .
«Doch wo ist«, frng er stotternd,
»Der Photin-, sein Heer?«
W Künstlers ,,A»ll’ ertrunten
Sisd sie irn Rothen Meer!«
-«·.Sttrunten? Wo Zum Knaut
Sind aber, meiner Seel’,
Its diesem Bild die Kinder
Dei Volkes Jsrael?«
Du hat der Maler höflich
U vor dem Lord verneigt
Und sagte: »Sit, Sie haben
II- Uter schon erreicht!«
I
I
I
Was sagen die Leute?
bös nicht, was die Leute sagen,
Les sie tlatschen hier uud dort!
Die die meisten Fehler tragen.
W stets das größte Wort.
J-, sie schnüffeln Alles aus,
Schleichen sacht von Daus zu Haus;
Ist sie thun sich süsslich ducken,
Diese falschen Mammelucken!
Of nicht, was die Leute sagen,
U ist meistens scheeler Neid;
M verditdst du dir den Magen
III In cltetst vor der Zeit.
IX nur muthig deine Bahn,
Chaise sie mit Gleichmuth an;
U sie flüstert-. laß sie sprechen,
seinen thun ja gerne stechen.
dir nicht, was die Leute sagen,
Flecke Seeten schmäfen viel;
In sitt denn nach diesen fragen?
W gieka ja immer viel.
Mit-lud Oel-m sie herum
Æ M mn nnd its-;
M gerne enn- Ideen,
M m ckmt M In set-W —
HM nicht, weis die Leute sagen.
EBcid esse Haß uns von- kji«s Neid:
Wenn sie heimlich dich versiegen,
Weich- ieinen Finger breit.
Schau sen Deus-im ins Gesicht!
Siechß du ihre Falschheit nichts
Nimm nicht sites dir zu Dei-Fern
Alles wissen macht nur Schmerzen
DE nicht, was die Leute sagen,
Nie machst du es Allen techi:
Mancher wird ans-Te Kreuz geschlagen
Von dein neidischen Geschlecht
zuechtios heb« dein Vnupt empor-,
Dann verstummt der Spiitter Chor:
Wenn sie Alle heimlich winken.
Laß mir deinen Muth nicht sinken.
bös nicht, was die Leute sagen,
Ach, ihr Urtheil ist so dtind!
Wenn sie dich auf Händen tragen,
Deni’, sie deeh’n sich wie der Wind;
Wer dset Menschen Gunst vertraut,
Hat sein Haus aus Sand gebau:
Und gar bald wirst du's erfahren,
Taß sie ivetterwendisch waren.
Hör« nicht, was die Leute sagen,
Wennsdein Derz nur qui und kein,
Du mußt selbst dein Biindel tragen,
Niemand schaut in’s Her hinein.
Thue recht vor deinem Gott!
Achte nicht der Menschen Spott:
! Wenn fie Alle dich daliegen
Hör nicht, was die Leute sagen!
Dicht und Sklinttew
Von EcribiiaL
Ueberall. in aller Welt, findet man
Licht und Schatten. Schatten u. Licht
—- darum sieht ja auch der Maler
Licht und Schatten als das an, was
die unzerttennliche Verbindung dieser
beiden Beziehungen wohl am meisten
kennzeichnet. Licht und Schatten sind
unzertrennlich.
Durch das Licht allein würden wir
bald geistig und torverlich zu Grunde
gehen, und Schatten allein ware wie
derum nichts als Finsternis —- somit
Igehoren Licht und Schatten auch zu
sammen. Leider will aber untere beu
tige Generation an diese Beweisfüh
rung gar nicht gern glauben. Uniere
heutzutage lebenden Menschen wollen
Alles im Lichte sehen: ja, fie möchten
die Nacht —- die freilich keines Men
schen Freund ist — am liebsten auch
noch zum hellen Tage machen. Dar
rum ist es auch Mode geworden, daß
nicht nur jeder Einzelne heutzutage iein
Licht leuchten lassen will, sondern sich
womöglich noch mit künstlichen, geborg
ten Lichtern ichmiirln um ja recht hell
zu ericheinen und dann im Traben
(d. h. im Schatten) besser fischen zu
können. Auch bei diesem Gleichniß
sehen wir wieder, daß das Licht zum
Schatten, oder der Schatten zum Licht
gehört.
Nun leben wir aber in einem seit
alter, wo Alles Licht, Licht, mehr Licht
schreit. Freilich bedenlen diese schrei
enden Menschen nicht, daß die mensch
liche Natur auch Schatten haben muß.
Wo würdeu wir wohl im Leben noch
hiniommen, wenn wir nur im Lichte,
immer »in dulce while-« leben wür
,den? Das Leben würde uns bild eine
ILast werden, schlimmer wie dem arm
Esten Bettler, der sich mit Miihe nnd
Noth durch's Leben ringt. Wir set-en
ltaglich, daß durch das streben nach
»dem Lichte, oder besser gesagt. nach ei
fnem glänzenden, sorgenlosen
lTaseim die Menschen, wenn sie aus
keinmal möglich aus diesem hellen,
jglänzenden Leben durch ein Unglück
Joder einen Zufall herausgerisien wer
jden, nicht mehr die moralische Kraft
? besiyem auch für eine Zeit lang im
TTunllem im Schatten zuzubringem
Jdarum nimmt in unserer Zeit Betrug,
sDiebstahL Raub, ja sogar Mord ge
jrade unter den besseren, gebildeten
lSchichten unserer Bevölkerung in einer
beängstigenden Weise zu.
Ja, in früheren Zeiten, wo man
wußte und es nicht anders kannte, dasi
zum Lichte auch Schatten gehörte, da
jwaren die Menschen anspruchslosey
jzusriedeney aber auch zugleich heldens
kmüthigey wenn es galt, ein Mißge
Jschick zu ertragen. deute da genügt
»der geringste Verdruß, der leiseste
Schatten, um des Lebens- über
drüssig zu werden —- ja, es von sich zu
versen.
Troi des Strebens nach dem Lichte.z
nach besseren, beteten sozialen Zukün
skir scheint es Mk ei- mm wie stim
deni in die Zeiten des alten beiden
thimt und zu den SMMIM iuriias
gekehrt wäre-, idee- hiesn »New-ne
greift znin Schwerte wenn ibin das
Leb-en anfängt, eine Laß zu iperdenl'
—- VieL gar viel zu dieser Gering
schätzung dies Lebens dürfte der Uni
ftand beitragen. daß unsere Genera
tion. außer den Ansprüchen auf ein
gutes Leben, keinen Lebenszwea
kennt. Die Menschen find leichtfertig
geworden; sie mochten gar zu gern nur
iii den Tag bineinleben· Die An
sammlung « des Reichtbtinö ganzer
Lander in wenigen Händen erzeugt
Unzuiriedenbeit. Der Wetteiier rei
cher Frauen im Luxus erregt den Neid
der minder bemittelten Klassen, welche
ibnen nicht nachfolgen lonnen. Tie
Genuß- und Vergnügungsiucht itn All
gemeinen ist aber bei allen Klassen auf
das Hochite gestiegen, und wie seiner
zeit die »Poinpadour« in Frankreich,
to sagen heutzutage Qiende und
Abertauiende von Menschen in aller
Herren Landemx »Armes uoua le rie
1uge!« lNach uns die Sintflutli!))
Leider bat diese Zeit aber auch Cr
trenie von immenien Neichtbiiniern nnd
namenloiem Elend hervorgebracht wie
sie niemals zuvor existieren und wie sie
wohl auch nicht mehr lange existiren
sonnen, obne daß dieser Zustand eine
noch großere Ueberbandnabnte von
Verbrechen aller Art erzeugt und da
durch einen gewaltsamen Zusammen
bruch unseres heutigen gesellschaftli
chen, morschen Systems veranlaßt
Wie der Baum, der Strauch, der im
mer nur die Sonne und das Licht ge
nießt, bald verlommt und abstirbt, io
wird wobl auch dein Streben der
Llcentchbeit nach allzu vielem Licht von
der allglitig waltenden Natur ein
.Bi5 hierber Und nicht weiter« zuge
rusen werden musseiL wenn nicht die
geistigen Führer unserer Voller mit«
gutem Beispiele vorangehen wallen. 7
Man llaat über die Veranstaltunge
suchtdes Volkes, welches in Wirths
häusern, in Spielbollen» Tanzboden
usw. mebr Zeit zubringt. wie mit der
Arbeit: man klagt itber den Mangel
an Vetstttndniß illr ernste, wirtbs
schastliche nnd soziale Bestrebungen
Man llagt darüber! —- Man vergißt
aber, daß dies Alles nur die Folgen
unserer geaentvartigen sozialen Ber
baltnisse sind: — man sieht Alles in
rosigem Lichte —- man will den
Schatten nicht sebeus Tao Voll
will mit Denjenigen, die es dazm ba
ben, »mitrnadzen«, toste es, was es
wolle — die Existenz, die Familie, das
Leben — ! Von oben herab muß die
Gemütboi und Geistesbilduna des gan
zen Volkes gehoben werden; man muß
dem arbeitenden Volke mit gutem Bei
spiele vorangehen; man muß das Le
ben im bellen Sonnenlicht, die Ver
gnügungssucht unter den »Woblbaben
den«-, den sogenannten »Gebildeten«,
dann-sen resp. oeredeln. Der Unge
jbildete tennt nur den roben, sinnlichen
"Iterz, je höher aber die Bildung aufs
steigt, desto mehr deredelt sich auch das
Crholungsbediirsnisz. Wir haben in
den letzten Jahren gesehen, das; in die
len Gegenden durch einen vlozzlichen
Ausschwung der Industrie die im Ver
haltnisz ungebildete Arbeiterbevoltes
rung in die Lage dersth wurde, mehr
zu verdienen, die Arbeiter aber den
Mehrverdienst nicht zum Sparen oder
zu vernunitigen Verbesserungen des
Hausstandes-, oder dernunstigen Cr
bolungen Verwende-ten, sondern Alles
in möglichst turzer Jeit durch die Gur
gel jagten, oder in anderer thorichter
Weise drausgehen ließen. Setzt rnan
aber diese Arbeiter daruber zur Rede,
so wird nian die Antwort erhalten, daß
die »Herun« es in nur anderer
Weise, durch Verwendung des Mehr
verdienstez aus n o b ler e Passionen,
ebenso machen! — Man lebt in den
hellen, lichten Tag hinein, man denkt
nicht mehr an die Schattenseiten, bis
der Rückschlaa tommt.
Wo Licht ist, da muß Schatten sein,
und wie die Blume des Feldes nur
durch das Licht und den Schatten ge
deihen kann, so tann auch der Mensch
nur durch Licht und Schatten empor
streben. ein würdiges Wert der Schöp
fung zu werden, die Menschheit tin
großen Ganzen aber nur durch ein
streng geregeltes Verhältnis von Licht
und Schatten sich veredeln, sich ver
bessern und in sittlich erhobener Weise.
das höchste Ziel erreichen, das ihr die
ganze Welt zum Gotteshause weiht. (
Dasser einem-sie s
Bringt irgend ei- haut noch Irgend
ein-II belie « Plafhiiy aber Its-s
es aus ein hs ei Juba-end Post-Ins
anschlöge gerne eliesert. Tut auch
Murg-scheit, ieseln oder sei-eins
Teteiu M sit-. uq
Dzillkommcn
zum Deutschen Tage!
Nimon H. September
Styls Pl UY Wl
clorlsies
«The same price the world ove«r’«
Alle unsere deutschen Freunde sind ei·sueht, bei Gelegenheit
deiJ Besuch-«- der Herbstfestlicliteiten un-: mit ihreni Beiuch Fu
beehren nnd, ob sie niii kaufen oder nicht, unsere vortrefflichen
Kleider in Augenschein zu nehnien. lfsszi uiird tin-Z Bergniigen
bereiten, sehnen zu Tiensten Fu sein«
Große Auswahl zu mäßigen Preisen.
Geht nicht tu den thisnren Laden, wenn Ihr bei uns eine große Ang
iuahl non Waaren tu Mittelvreifen finden konnt.
Wir verkaufen an die Männer und iniigen Leute, welche unt
Klugheit tausen.
Wenn Ihr hierher loniuii, nin nach dein besten Aiikng llinschan Zu
halten, der zu einen Mitteltsrete getauft werden tann, fuhren wir Euch nach
unserer »Etnleoluø««-Anglagi. Ihr konnt irgend eine tlllodenenheit oder
Fabritat aus«-suchen, da der Preis unr 817 bitragr Wir fuhren Euch nach
feiner höheren Preis-Zone, iveil inir dort nicht in der Lage sind, Euch sur
Bezahlung einei- begrenzten Preiied zu befriedigiii.
Aber außer guter Anpassung nnd Zusriedestellung und bei Bezahlung
des zu ivilnichendeu Preises, echaltit Ihr in »Einlep1ns« Kleidern zu 817
einen ganzivollenen Anzug, mit niodernem Schnitt, gut gefntteri nnd besetzt
nnd garantirt, völlige Zufriedenftellung zu geben.
Wenn Ihr Beides beiiothigi, einen Anzug nnd Ueberrocl sur diese
Zaison, habt Ihr eine Gelegenheit, hier eine dopoelte Ersparnis zu machen.
Wir verkaufen auch die weltberühmten ,,Walt-Ovet«: s
Schuhe. Setzt Euch«m Besitz eines Paares derselben.
ououssconpmj
Weiter-es Los-les.
— Jniolge volligen Wassermangelø
iüdöftlich von der criichait Wood
River, nach welcher Richtung hin die
Abfålle abgeiühri werden, verbreiten
sich in dortiger Nachbarschaft außerst
penetrante Gerüche, worüber allgemein
geklagt wird, und bei iüdlicher Wind
richtung find diese wenig ambrosiichen
Düfte sogar bei Harmony halt zu ver
spüren. Es wird betont, daß diesem
iesigen Uebelsiand nur dadurch abzu
helfen fei, daß man die Damme bei
Schimmer’s Laie und Lvon Grove
öffnet, deren Wasser die itagnirenden
Abftlle hinwengM würde.
— Frl Ag net Weckdach von Lin
evlm Schweigean von Fred Noth, die
sich auf der Mir-reife von Eins-Port
befindet, halt sich hier einige Tage zu
Besuch auf.
—- Mancher, dem an seiner Wiege
die Natur Freude zugeichwcrem hat in
Triilmisz und Thranen geendet. Man
cher ist thranend aufgezogen worden
und hat nie des Lenzes Rosen geschaut,
nnd Gliiel und Freude waren ilim nur
ein Phantom. Mancher aber auch bat
deisere Tage gesehen und das unerbitt
liche Geschick in seinem irdischen Da
sein machte einen tragischen Schluß.
hauptsächlich finden wir dies im ame
ritanischen Leben mit seinem »Auf«
und »Nieder«, wie dies aus der Ia
gespresse so oft ersichtlich ist. Das
stand freilich nicht im Buche ihres Le
bens, aber im Buche des Schicksals!
—Jn der Reihe det- Stadtparles
zeigt fich seit einigen Tagen Abends ein
Schwarm schwarzer Vögel, giebt da
selbst ein Freiianzery anartiet iich
tiber Nacht dart ein. veranstaltet ein
gleiches Konzert am Morgen und macht
dann wieder sein Berichte-indem
—
lDeutsche Tasse-set sn Omabm
I Lmaha. die Metropole des Westens,
wird am 2. Oktober seinen Deutschen
Tag seiern und verspricht darum an
jenem Tage das Metta der Deutschen
aus der ganzen Umgegend zu werden.
Ein schone- Programm wird zur Ab
wickelung gelangen und die Prants so
wie Schauwagen werden die Triumphe
der TeutschsAnieritaner in allen Pha
sen der Geschichte dieses Landes dar
stellen. Konzert und Gesang von
Massenchorliedern sowie Gesangvors
trage, Reden und Ball im Auditorium
werden dem Fest hochsten Glanz ver
leihen.
—- Die gläserne oder löjahriqe
Dochzeit wurde am Mittwoch von
Mit-way im Kreise von Verwandten
und Freunden in srbhlicher Weise ge
setert.
herrn nnd Frau Gust. Sanders in«
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