Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 29, 1913, Page 7, Image 7

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    Einige Tage später kam noch ein?
Brief aus Hamburg: Das niud be-!
sitze keine Verwandten mehr, niemand!
als sie, die Mutter, habe ein Anrecht I
daran. Frau Eis-let möge also lei-l
nerlei Schritte bei der Polizei un-?
ternehmen. sondern den kleinen FelirH
ruhig bei sich behalten, bis die Mut-?
ter weitere Verfiiaungen träfe, was·
längftens binnen einem halben Jahre
geschehen würde. Das ziemlich reich
lich für ein volles Jahr berechnete
Koftgeld habe sie ja ohnehin zurück-«
gelassen.
Dies war die letzte Nachricht von
,,Flora Miller«.
Frau Eisler. die kurz vorher ihrs
eigenes einziges Kind durch den TodI
verloren und vom ersten Augenblick
an tiefes Mitleid mit dem von der;
Mutter so nebensächlich bebandelten;
Kleinen empfunden hatte. pflegte ihn
wie ein leibliches Kind. «
Als Monat um Monat veritrich.
ohne daß jemand danach. getraat hät
te, machte sie doch die Anzeige beis
der Polizei. Man forschte nach »Mo-;
ra Miller", erließ zweimal Aufrufj
Ain den Zeitungen und meinte dann
da auch in Hamburg nichts von ei
ner Flora Miller belannt war, das
Kind sei wohl einfach in Stich ge
lassen worden und müsse nun eben
ins Waisenhaus, falls Frau Eisler
es nicht aus Barmherzigkeit behalten
wolle.
Die Eisler behielt es. Sie hatte
es lieb gewonnen und es sollte aar
nie erfahren, daß sie nicht seine wirt
liche Mutter sei.
Als ihr Mann ein paar Jahre
später starb, übersiedelte sie nach
Gras, wo sie in' Mutter Rabl ihre
eiiäzige noch lebende Verwandte be
sa .
Bis dahin war Anna Bardolf, die
längst einen anderen Posten gefunden.
öfter zu ihr gekommen. Nachher hörte
der Verkehr auf. Bis die Bardolf
eines Tages wieder einen Brief der
Eisler bekam, worin diese sie bat, ihr
als einzige Zeugin der Art und Wei
se, wie Felix Miller in ihre Obhut ge
lommen war, die einzelnen Umstände
schriftlich zu bestätigen.
Jhre Verwandte, Mutter Rabl,die
das Kind gleichfalls sehr lieh gewan
nen habe, sei nämlich der Meinung.
es könnten vielleicht doch noch Bre
wandte des Kindes existieren und man
tönne nicht ermessen, welcher Schaden
dem kleinen Felix zugefügt worden
sei, indem man ihn so völlig über
seine Familie im Dunkel ließe. Zwei
arme einfache Frauen wie sie könnten
freilich nichts ausrichten und die Po
lizei wollten sie keinesfalls in An
spruch nehmen, denn wenn nichts her
ans-käme würde dem Kinde nur un
nötig eine Enttiiuschung bereitet. Aber
später, wenn er erwachsen sei und
eine sichere Lebensstellung einnähme,
wollten sie ihm alles sagen und er
könne dann selbst Nachforschungen
anstellen. Sie wollten bis dahin spa
ren, so viel es ginge, damit er die
nötigen Mittel dazu in der Hand
habe. Sie die Eisler — habe
zu diesem Beruf alles, was sie iiber
Flora Miller und deren Kind wisse,
bereits zu Papier gebracht. Aber es
wäre gut, wenn sie in Frau Bardolfs
Aussage eine schriftliche Bestätigung
beifügen könne. Dies und das Geld,
das Mutter Rabl später beisteuern
wolle, würden dann Felix wohl in
den Stand setzen, feine Hertunft zu
ermitteln.
Anna Bardols schickte umgehend
eine genaue Darstellung der ihr be
kannten Tatsachen. Bald danach hei
ratete sie und hörte nie mehr etwas
vonFrau Eisler.«
» ußte Trine Nowal, denn nicht
durch die Hublal später von diesem
Vorhaben der EislerY Sie hätte ihr
doch zu Hilfe kommen lönnenl«
»Die Hublal hat nie zu ihr dariis
ber gesprochen Vielleicht weil see
dachte, Trine wisse ja sicher nicht
mehr als sie selbst, sonst hätte sie ez
ihr wohl erzählt, vielleicht weil ihr
ganzer Verkehr in Dauba sich aus
zufällige sllichtige Vegegnungen be
schräntte.«
Der Untersuchungs-richtet war aus
gestanden und ging, in Nachdenken
versunken. aus und ab.
XXVlL
»Wo ist das seinerzeit ausgestellte
Zeugnis der Vatdolszublat und sie
Briese der »Im-a Millet« hinnetonp
«uen?« fragte endlich der Untersu
chunggtichtek. »Glaubst Du, daß es
diej- war, wonach der Mörder bei der
Rabl suchte?«
»Sichetlich. Datan kann nicht de:
leiseste Zweifel bestehen. Er tatn
hierbei-, um zu erforschen, ob Tiefen
etwas von seiner hetlunst wisse und
wohin die beiden Briese seiner Mut
tee gekommen. Erst versuchte er den
sichetsten Weg: er wollte Eiglek iibees
baupt aus der Welt schaffen. Als
dies nicht gelang und ein Zufall ihn-.
verriet, daß Eislet selbst noch nichts
wisse, Mutter Rabl aber mit der
Jdee umgebe, es ihm an seinem Ge
burtstag mitzuteilen — schaffte »
rasch entschlossen sie aus dem Wege
Jene Worte der Rabl damals am
Abend ihres Todes, als sie von Eis
lee Abschied nahm — Du etinneest
Dich?«
»Ja. Sie sagte, da sie ibn an sei
nem Geburtstag in uchwald besu
chen nnd Ubertaschende Mitteilungen
maJn wolle.«
« ie enthielten abnanqblos ibe ei
senes IdbetueteilP
ein einziger Mensch gehört haben, . .«
»Ganz richtig. Der als Dr. Rich
ter im Erdgeschoß wohnende Mieter
Er ist der Mörder! Während die
Rahl ihrem Pateniind noch bis ans
Gartentor das Geleite gab, schlich er
hinaus in ihre Wohnung und erschlug
sie in dem Moment, als sie wieder
eintrat.«
»Schrecklich! Und wir hatten diesen
Menschen in Händen und ließen ihn
laufen!«
»Tröste Dich. Jch hatte ihn seit
dem ein paarmal in Händen und
mußte ihn auch lausen lassen!«
»Du?" War-mai strich sich ver
wirrt über die Stirn. »Nachher?
Hat mir nicht Kommissar Erlinaer
kürzlich einmal von einem Toten
am Praterspiy erzählt, der —"
»Es war-nicht Richter. Er sollte
nur von der Spur ablenlen. ließet-s
gens war Richter auch an diesems
Mord beieiliat. Lluggesiihrt hat ith
sein böser Stettin-L der den ganzen.
Plan ossenhar erdachte und seinerzeit
hier als Arthur Winterseld aus Ber
lin austrat.«
»Der Alte mit dem grauen Bart!«
·Ja. Der die Rablsche Wohnung
zwei Nächte lang durchsuchte und die
Papiere wahrscheinlich auch alijellich
gesunden hat«
»Wo ist er?«
»Wenn ich das wüßte! Es ist
das einzige, was mir nicht gelun
gen ist sestzustellen. Der Mensch ist
wie spurlos vom Erdboden ver
schwanden.«
»Silas! Diese Worte konnte nur
»Eines verstehe ich nicht: Welches
Motiv leitete Richter? Wie wußte er
urn Eislers Geheimnis? Waran
wollte er verhindern, das; Eisler die
Wahrheit erfuhr?«
»Du wirst alles soaleich verstehen.
wenn ich Dir sage: Richter heißt in
Wirklichkeit Felix v. Lavandal und
ist ein Neste des alten Sentenberg.
den er beerben will. Durch einen
Bedienten namens Viktor« der als
Herr v. Lavandal während der Zeit,
da sein herr als »Richter« manövei
rierte. herum reiste, schuf er sich ein
Alibi. Der Bediente, der gegenwär
tig in seiner Heimat privatisiert,
glaubte natürlich nur an eine galante
delle und kennt die wahre Natur
seines Herrn nicht« Den ganzen Plan
aber erdachte Lavandals schurkischer
Oheim — Eberhard v. Lavandal« der
seinerzeit Frau v. Sentenberg arti
ihrer Flucht begleitete!«
»Aber Du sagtest doch, das Schiss
ging unter und unter den paar ge
retteten Passagieren sei —— «
»Der Name Lavandal nicht ge
nannt, ganz richtig! Aber das ist
sehr erklärlich, wenn man an die ge
fälschten Wechsel denkt, die er in der
heimat zurückließ. Nach dem Tode
Frau v. Senlenbergs hätte deren
Gatte wohl seine Rücksicht mehr ge
nommen. Die geretteten Passagiere
wurden damals, wie ich erfuhr, von
einem Dampfer aufgenommen, der
nach Balpakaiso ging. Lavandal·
dem dies Verschwinden sehr paßte,
gab sich offenbar für einen der an
dern verunglückten Passagiere aus
und versuchte in Argentinien sein
Glück. Als er es nicht sand, kehrte
er endlich in die Heimat zurück —
wahrscheinlich schon mit dem fertigen
Plan. Sentenberg sich zu nähern,
durfte er nicht wagen. Aber da war
der Sohn seines Bruders —- ein
Mensch, der schuldenbalber quittieren
mußte und seither nur von einer be
scheidenen Apanage lebte. die der alte
Zenlenberg ihm auszahlen ließ.
Glaubst Du, daß es schwer war, die
sen jungen Mann fiir die Jdee zu
entflammen, Besitzer der reichen Herr
schaft Sentenberg zu werden?«
»Gewiß nicht!«
»Also! Niemand wußte so gut, wie
der alte Lavandal, wo und unter
welchen Umständen der tleine Felix
geblieben war. Er mußte zuerst un
schädlich gemacht werden. Das Wsis
tere entwickelte sich dann von selbst.
Gegenwärtig ist der junge Lavandal
Gast auf Sentenberg und ich zweisle
nicht« daß, wenn er Zeit hat, es ihm
gelingen wird, die Gunst seines On
lels zu erlangen. Gelingt es nicht«
dann macht er ihm aus irgendeine
Weise rasch den Garaug —— er ist der
älteste, für das Gesetz also der allein
erbberechtigte Neffe.«
»Aber Mensch, wie hast Du denn
nur all das herausgebracht? Mir
schwindelt der Kopf beim bloßen Zu- :
hören!« ;
»Durch die Ohrringe. Es war;
ein glücklicher Zufall. Jch hielt die;
einzelnen Tatsachen in der Hand wie!
die Teile eines Verierspieles, mit demi
man nichts anfangen kann, wenn mans
den Schlüssel nicht hat zu Ihrer Ver-"
bindung· Die Ohrringe waren dieser
Schlüssel. Frau v. Senkenverg trng
sie, als sie Sentenberg verließ. Sie
pflegte sie -— wie Du in TrineH nnd
der Bardolf Aussage lesen lannst —
nie abzulegen. Nachdem sie die Eis
lersche Wohnung verlassen hatte, fand
die Kammersrau die Ohrgehänge am
Waschtisch liegen. Ossenbar hatte
sie sie, ganz benommen von ihren
Fluchtplänen, an jenem Morgen zum
erstenmal vergessen, nach dem Was
schen wieder anzulegen. Frau Eis
ler gab sie in Gegenwart der Kam
merfrau in ein gleichfalls von »Florn
Miller« zurückgelasseneg Schächtelchen
und agie: »Bis sie wiederkommt
sind Eigentum des Kleinen. Jch
will mit seinen Sache-n verwah
ren.«
Zu den OltrssilsTTIJEU irrktiiren noch
Brosche und Radien die icls zufällig
beim alten SOL-· Werk-, W Gesicht be
iam und I Anschsuß daran von
Peter Mart die Geschichte der Flucht
erfuhr. Erst da begriff ich den Zu
sammenhang Bis dahin folate ich
rein blind der Spur, die mein Jn
ftinlt mir wies-, obwohl die Vernunft
sich öfter dagegen auslehnte, roeil «ie
keine logische Verbindung zwilchen
den Tatsachen sehen tonnte.«
Der Untersuchungsrichter atmete
tief auf.
»Es ist wunderbar«, murmelte er,
,,Eiöler der Sohn eines der reichften
Großgrundbesitzer —- er, der oft
kaum trockene-J Brot genug zu essen
hattet«
»Ich hoffe, Du zweifelst nicht mehr
an der Tatsache?«
»Nein. Die Beweise, die Du mir
gegeben hast« sind vollkommen liber
zeugend Sie erklären alles-, was
bisher unbegreiflich wirkte«
»Den schlagendften Bis-eh bildet
übrigens eine ganz uerlroürdige
Aehnlichkeit: der Fion und die Ge
sichtsbilduna Sentenbergg und Eis
lers. Gö fiel mir im erften Argen
blick auf, als ich den Alten fab wenn
ich auch nicht gleich wußte was mir
lo bekannt an ihm war Als ich die
Ohrgehänge in Händen hielt, wußtei
ib es sofort: Eislerl Peter Mart-Si
Frriihlung gab mir den Beweis-. Riss
mand, der die beiden neben eine-nd r
sieht wird zweifeln, das; sie Vater-T
und Sohn sind.«
»Was soll nun zunöchft geschehen?
Soll ich Lavandals Verhaftuna ver
anlassen?"
»Nein. Wir hab-en dazu zu we
nig Beweis-. Die Grase- hst ikm
nicht als Richter wiederertannt Mit
der Moser hier würde es- vielleicht
abnlich gehen und mir wären die
Blarnierten· Ich habe eine andere
Jdee.«
.,Welche?«
»Ich möchte ihn iiberrumbeini Du
gibft mir Eisler und die Orqebiinge
mit und ich mache zunächst den alten
Sentenberg mit allem betannt. .
womöglich in Gegenwart Lavandalå.
Es müßte doch mit dem Teufel znaes
ben, wenn er fich dabei nicht eine
Vtöße geben würde!«
»Das fcheint mir denn doch sehr
fraglich! Hartaefotten nnd raffiniert
wie er offenbar ist. . . er wird fich
einfach aus dem Staube machen.
wenn er Eisler erblickt!«
»So beabsichtige ich es auch nicht
zu machen. Eisler fteigt mit mir
in aller Stille in meinem Pracha
iitzer Quartier ab und ich beaebe
mich wieder in der Berileidung eines
Antiquitätenhiindlers nach Sentew
berg, um dort mein Garn zu spin
nen. Wie -— das weiß ich felbtt
noch nicht, denn ich war eine Woche
lang fort und muß erft erfahren, wie
sich die Dinge dort seitdem gestaltet
haben?«
»Hm —- Du möchtest eine dramati
sche Szene armngiereni Aber selbst
wenn es Dir gelingt, Lavandal zu
einer Unoorsichtigteit zu bringen —
wie willst Du ihn denn dann fest
halten? Und der Oheim entschlüpft
Dir aus alle Fälle!«
»Gar nicht. Du gibst mir doch
ein paar Detektivs mit und weisest
die dortige Behörde an, mir Beistand
zu leisten? Es ist auch nicht ausge:
macht, daß wir in den ersten 24
Stunden nach Sentenberg geben
Vielleicht beobachten wir den sauberen
Patron erst noch eine Weile, ohne oaß
er es ahnt. Die-H hängt alles von
den Nachrichten ab, die ich in der
Krone zu finden hasse.«
»Dann sehe ich nicht ein. wozu Du
Eigler gleich mitnehmen willst!?«
,,Wirllich nicht? Hat er nicht genug
gelitten? Und der Vater —-— begreifst
Du nicht, daß er, einmal von der
Existenz seines Sohnes unterrichtet
denn teine Minute länger wird war
ten wollen —?«
»Ja! Aber es bat seinen Haken
Jch weiß nicht, ob die gesetzlichen
Formalitäten sich so rasch werden er
siillen lassen?«
»Sei kein Frosch, Wagmuu Von
seiner Unschuld bist Du jetzt ja doch
überzeugt «
,,Jo. Aber. . .«
»Dann genügt ein Federstricht
Uebrigens schickst Du ja Deine Betei
tives mit und ich bütge Dir außer
dem siit alles.«
»Wann willst Du fahren?«
»Mokgen so bald wie möglich.«
»Vor zehn Uhr könnte ich Dir
nicht. .
»Gut. Das genügt. Um halb
els geht ein Zug, der Anschluß hat
Wir tommen dann am Nachmittag
nach Prachatitz. Den Ruhm überlasse
ich Dit, Wasmut. Du kannst —'«
»Glaubst Du, ich würde mich mit
stemdeu Federn schmücken?«
»Ach wag, wir haben doch von an
fang an zusammen gearbeitet! Ohne
Dein Entgegentommen hätte ich
nichts tun können, säße wohl noch gar
in Deiner Jnielligenzzelle als »Baron
Milosch!«
Er lachte laut auf und schlug.
den Freund schetzhaft aus die Sehnt-J
er. l
»Du — eines behalte ich mir doch!
vor: Dem alten Brankow die verän-;
betten Lebensumstände Eislers mit-;
zuteilen und — manches andere. Das!
wird ein IEpauptspaß wert-Mk (
Worts-Cum folgt)»
Ein Geständnis
smmm ’te von Il. Mewcä
»Hier, liebes Rind, hast Du Dein
Wirtschaftsgeld Ich hoffe, Du wirst
mich dabei nicht verhungern lassen!«
so sprach lächelnd Herr Steuersetretär
Boersel zu seiner jungen Frau Mar
tha, die mit gliilferdsckn Gesicht neben
ihm am Tische stand und glückselig
dir in Reihe und jiied aufgezählten
lslitzblanken Geldstücke betrachtete-.
Es war der letzte Tag des Won
neinonats. Vor etwa zwei Wohin
trar sie seine Frau geworden. In
Mariendorf wurden sie getraut; so
schön und feierlich hatten disk Ghi
len der kleinen Dorskirche noch nie
getlnngen, wie an jenem Pfingstsonn
abend, als sie an der Seite ihres
Hermann vor dem Altare stand. Nach
dem sie dann ein fröhliches Mahl mit
Verwandten und Freunden eingenom
men, hatten sie eine kleine Reise nach
dem Teutoburger Walde gemacht.
Gestern abend spät waren sie nach
Hause gekommen, und heute erhielt
siL ihr erstes Wirtschafts-gew
Ach, wie tvar sie doch so glücklich
und froh. Einen so guten, lieben
Mann hatte sie, und soviel Geld sollte
sre nun jeden Monat erhalten? Na,
sie wollte ihn aber auch pflegen, ihren
lieben Hermannx entbehren sollte er
sicher nichts. Seine Lieblingsspeisen
wollte sie stets kochen, und recht reich
lich, damit er nicht etwa in der Ehe
abmagertr. Sie hatte einmal sagen
hdren, die Liebe der Männer gehe
durch den Magen-zwar etwas pro
saisch —- aber sie wollte doch immer
daran denken.
Am anderen Morgen, als der Gatte
ins Bureau gegangen war, rüstete sie
sich, um Einliiuse und Bestellungen zu
machen·
Zuerst ging es zum Wild- und
Federviehhändler, um ein paar schöne
Hühner auszusuchem solch ein Huhn
hatte ihren Bräutigam immer zu ei
ner wahren Begeisterung hingerissen,
wenn er bei ihren Eltern zu Tische
war. Zum Sonntag bestellte sie nun
eine recht schöne, junge Hamburger
Gans. Dann zum Schlöchter, für
den nächsten Tag eine recht schöne
Kalbzteule, einen recht mürben Schin
len, eine Triisselleberwurst, Schluck-,
Salamiwurst u. a. m. Auch Zunge
und schöner, zarter Lachs- durften nicht
fehlen.
Dann ging es weiter, um Konser
ven und eingemachte Früchte auszu
suchen. Butter und Käse wurde auch
bestellt; Kassee vom besten « Her
mann trinkt gern guten Kasfee. s—
»Warum auch nicht? Bei diesem reich
lichen Wirtschaftsgeldi .
hocherhobenen Hauptes —- denn sie
kam sich sehr wichtig vor in ihrer jun
gen Hausfrauenwiirde - sie, die jetzt
siir des Leibes und Hauses Wohl zu
sorgen hatte, eilte sie nun ihrer Woh
nung zu. Da siel ihr Blick in ein
Schausenster, in welchem ziucheneiw
iichtungen ausgestellt waren; da war
unter anderm eine außergewöhnlich
schöne Rasseemaschinr. Ach, die könn
te ich brauchen, denlt sie, und sieht sich !
im Geiste schon mit Hermann aufs
der Veranda bei der dampfenden Kas- s
seemaschine sitzen so recht molligs
und gemiitlich aneinander geschmiegtJ
—- Flugg ist sie auch schon in deinj
Laden, um bald darauf mit triuin-s
phierender Miene, die Maschine imj
Nein, wieder aus der Straße zu ersF
scheinen. »
Da ist wieder ein Zchausenster das s
ihre Aufmerksamkeit aus sich zieht
Nein, was fiir allerliebste Sachenj
sind da. »Diese: schöne Spitzenira
gen, wie herrlich würde der zu »sei
nein roten Kleide passen. Ob ich mir
den noch tause? —— Ach, soviel wird
ias Wirlgschaftsgeld wohl noch ab s
werfen-« Bei diesen Worlen war un
ser junge-Z Frauchen auch schon im
Laden und erstand den gewünschten
Sitagen Glückselig dachte sie daran,
was wohl ihr Herinann sagen wür
de, wenn sie ihm, mit dem reisenden
Kragen geschmückt, aus der neuen
Maschine den Kasfee iredenztr.
Eine junge Frau soll nie nach
lässig in ihrem Anznge sein, sondern«
immer hübsch niedlich und chic um
ihren Mann stets aufs neue zu fesseln.
O ja, sie hatte sich alles geiiiertt,!
was fie so hier und dort gehört, uuds
sie würde auch danach handeln. Nuns
aber schnell nach Haus-! denn untl
4 Uhr kommt Hertnann, wahrscheinsl
tich mit großem Appetit, und dann
muß alles fertig sein. Warten tut
er nicht gern. Zur rechten Zeit
standen auch die leckeren Speisen
auf dem sauber gedeckten Tische.
Hetmann tam, voller Erwartung, was
ihm sein liebes Frauchen wohl am
ersten Tage vorsetzen würde. s
Mit erhitztem Gesicht von all detns
Kochen und Braten empfing ihn Frau i
Martha, ftolz sehte sie sich an den
Tisch und freute sich- wie es ihrem
Männchen schmeckte.
»Donnerwetter!« sagte schmunzelnd
Hermanm »das laß’ ich mir gefallen
speisen wir alle Tage so, Frauchent
Und wie niedlich Du aussiehst!«
»Ja, liebes Männchen, hat es Dir
geschmeckt?«
»Aber vorzüglich, liebes Kind, wenn
DI das nur durchführen kannst!«
»Laß mich nur machen, bei dem
Wirtschaftsgeld können wir uns das
letsten.«
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sslc TOUII Äc SNT«IOIT II-—I»IIA«I·IS .
Die »Wundcr Tour«
durch den Nordwesten
Waren Sie senmlg iin Gletfchex.-«.lr’nticnal-:Pnrts Waren Sie je
mal-I im FlellowstoneiParth Waren Sie jemals on der nörd
lichen «Bircific-Kiiste?
Nun, ich möchte gern dass Prioiiegnm erhalten, Ihnen zn erklären,
wie Eic- eme Hammer-Tour, die alle drei in sich begreift, arran
uimr können, am tssletscher Halt machend auf dem Hinweg und irn
Bellnwftonexlkark auf dein Rückweg.
US ist eine höchst interessante Tour und Eisenbahn-, Hotel- und
ItntsijieniFacilitäten sind jetzt so perfect, daß die Tour von An
fa g bis in tssnde ein Vergnügen ist
Ich möchte Ihnen gern Kasten nnd Bilder senden sowie beschrei
bcnde Veskture bezüglich dieser Plätze, nnd würde Ihnen gern bei
i·tel1en, eine Reise zu planen, sowie iiberden Bahndienft nnd die
Kosten Aufklärung geben.
Thos Bonn-m Ticket Agent, (5. B. sc Q. Bahn.
L. W. Wakeley, General Passagc Agent, Omaha, Nebr.
« l AIUEISW J. I. Icclssls
ANDERSW so MERle
Hälfs Staats Tbicrärztc
Lfftce nnd Hospjtal 4105 West Dritte Straße.
Wir erwarten Euch Phoste
Tagnan Nacht Ash 821
- Die Erste National Zank -
CRAND ZLANO NLBRASKA
Ich-it ein aiigcmeincg Banchichåft. : : ::: Macht Farnk-Acslcihcn.
Vtcr Prozent Zinkn bezahlt an Zeitdepositen
Kapital usw llsbetfmusi: 8215,000.00
R. N. PVULHACkL Präs. JOHN RElMIZILSn IRRLICH- I. II. TALMAOE. Kafsscttk
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Bcriilnntes
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Zu habe-u in allen tsrftklnssiqcn Wtrfljschastm
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Glasner E Barzen9 Kam-sm- ()it-y. Mission-i
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CHA8. R. HEUSINGER
Engtok-Händlkr.
Familiknkuuvfchaft erwünscht Telephon-M Nummer 1665