Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 22, 1913, Page 7, Image 7

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    --- Rache an dein Gatten zu neh
men. Wenn er sie nicht verfolgte
Und auch sonst in alle Bedingungen
willigen würde, uie ihr Anwalt stel
len würde, sollte er den tleinen Felix
unversehrt wieder erhalten. . .«
Hempel hob überrascht den Kopf.
HFelir hieß der Knabe?«
«Jc!—« .
»Erziiaien Sie weiter."«
»Es ist nicht mehr viel zu eriiibi
len. Der Brief war in Hamburg
aufgegeben, unmittelbar vor der Abs
fahrt des Dampfers »Atlantic« nach
New York, worauf sich die Gniidige
eingeschifft hatte« was man übrigens
erst viel später durch ihren Anwalt
erfuhr. Er hatte den Auftrag die
Scheidungsangelegenheit erst dann in
Angriff zu nehmen, wem-. sie ihm
ihre Ankunft von drüben meldete.
Dazu kam es nie. Die ,,Atlantte«
fcheiterte nach einem Zusammenstosz
auf hoher See bei dichtem Nebel
Keine einzige Frau, kein einziges
Kind wurde gerettet, überhaupt nur
ein kleiner Theil der Mannicbaft und
drei oder vier männliche Passagiere,
die sich in ein Boot retten konnten.
Einige Wochen später wurden diese
Angaben, die der Anwalt Herrn v.
Senkenberg mitgeteilt hatte, amtlich
bestätigt.«
»Weiß man bestimmt, daß Frau v.
Senkenbetg sich mit dem Kinde einge
schifft hatte?« ,
»Ich glaube wohl. Wo sollte sie
es gelassen haben, da sie keinerlei
Verwandte besaß? Mindestens hätte
sie doch andernfalls den Anwalt ver
ständigtl Wie kommen Sie auf diese
Jdee?«
«Es war nur ein momentar« «
san. Wie hieß dek Mann, m- m·
fie floh?«
Mark zögerte einen Moment. Dann
sagte er finster: ,,Eberhardt v. La
vandal hieß der Lumv.'·
»Lavandal? Ein Verwandten . .?«
»Meines armen Herrn, jatvohli
Dessen Gasifreurdschaft er hundert
mal genoß, der ihm wiederholt seine
Schulden bezahlte und dem er zum
Dant die Frau ftahll«
»Und jetzt ist wieder ein Lavandal
hier zu Gastl« sagte er nach einer
Weile.
»Gott sei’s geklagt, ja! Bisher
durfte der Name nicht einmal genannt
werden und nun. . . aber dahinter
steckt nur die Gutmütigkeit Fräulein
Nenates, die gewiß dem Herrn teine
Ruhe ließ. Glück wird es uns sicher
nicht bringen!«
»Jn welchem Verhältnis steht der
junge Lavandal zu jenem EberhardZ
War er sein Bater?«
»Nein. Der Lump war unver
miihlt. Es gab zwei Brüder. Sie
hatten damals ein kleines Gütchen
hier in der Nähe. das Eberhard
durchbrachte. Der andere — sein
Bruder Felix — ist der Vater des
fangen Lavandal.«
Onkel und Nesse also!
Ein Blih des Triumphes leuchtete
in Hempels Augen auf.
Rennen Sie die Namen der ge
retteten Passagiere der »Atlantic'«?
War —«
»Nein. Lavandal war nicht dar
unter.«
Hempel hatte sich wieder gesetzt
und war in tiefes Nachdenken ver
funken.
Mark fuhr fort: »Um wieder auf
die Ohrgehiinge zu kommen —
Frau v. Sentenherg trug sie bestän
dig und hat mit ihnen das Schloß
verlassen. Also müssen sie wohl mit
ihr. . .«
»Und doch sind sie nicht am Grun
de des Meeres-, denn ich habe sie ja
selbst in Händen gehabt. Nun eine
Frage noch, Mart: Ging Frau v.
Senienberg ganz allein mit dem Stin
de von hier fort?«
»Nein. Sie nahm eine junge,
ziemlich befchränlte Magd als stin
derwärterin mit. Trine Sedlaczel.«
»Haben Sie auch von der nie wir
der etwas gehört?«
,,Doch. Sie war sogar lurz nach
her noch einmal hier in der Gegend,
traute sich aber natürlich nicht ins
Schloß. Jch hörte, daß sie übrigens
gleich am nächsten Tage von der
Gnädigen entlassen worden war.«
»Mit sie jetzt ist. wissen Sie nicht?«
»Nein. Vielleicht weiß man es in
ihrer Heimat. Sie stammte aus Dau
ba in Nordböhmen.«
»Ich danke Ihnen. Ich weiß jetzt
wohl alles, was notwendig ist. Wol
len Sie nun so freundlich sein, Jhs
rein Kutscher zu befehlen, für mich
anzuspannen?"
»Jeyt? Mitten in der Nacht?«
»Ja. Jch möchte unbedingt den
Frühzug von Prachatih benützen.«
»Aber wozu diese Eile?«
»Um Ihren herrn nicht eine Mi
nute länger in Ungewißheit zu las
sen, als unbedingt nötig ist! Das
begreifen Sie doch, Peter Mart? Und
danlen Sie Gott für Jhren Ent
schluß, mir vertraut zu haben. Jch
will Jhr Vertrauen erwidern, in
dem ich Ihnen gestehe, daß ich nicht
der Altertiimer wegen Senlenberg
aufsuchte. Jch suchte eine andere Spur
und so Gott will, habe ich sie ge
fundeni«
XXUL
»Nun, wie gefällt Dir mein Vetter
Falles« fragte Prosper v. Rodenbach
eines Tage später seine Braut, als
He m Bari langsam auf und ab
singen, während die Baronin dem
heute zum ersten Male auf Mancrbergi
erschienenen Herrn v. Laoandal das
Gewächshaus zeigte.
»O, ganz gut. Er scheint ein iehr
cnetter, höflicher junger Mannc ant
wortete Lisa etwas zerstreut.
? »Ich brauche aber hoffentlich nicht
eiseriiichtig zu werden?«
. »O nein.«'
»Du mußt nämlich wissen, daß
ich sehr starte Anlagen zum Othello
»in mir verspüre, seit ich Dich tennei«
i »Wirtlich?«
j »Jawohl! Aber Scherz beiseite
s— ist es nicht ungerecht und töricht
von Onlel Joachim, dem armen Fe
lir immer noch nicht zu gestatten,
daß er sich ihm persönlich vorstellt?
iDem Neffen! Dem Gast, den er
ldoch schließlich selbst eingeladen hat
»wenn auch nur auf dessen dirette
LBittel Es ist einfach unglaublich un
Ehiiflich!«
,.Gewiß.«
« »Prosper blieb stehen und brach in
«Lachen aus.
. »O nein« —- »Wirtlich«, — »Ge
jwiß« —- man iann bei Gott nicht
lweniger redselig sein ais Du heute,
iLisall Und bist doch sonst so ein
«stiszes Plapperntäulchenl Was hast
iDu denn nur?«
s Lisa wurde rot.
I »Ich? Gar nichts!«
" Und dann tat sie etwas echt
Weibliches: sie drehte den Spieß
lum und begann ihm Vorwürfe zu
imachen.
»Warum ist er so? Weil ihr alle
ieuch seine Uniteundlichteiten gesal
llen laßt! Weil Jhr Feigling und
teine Männer seid! Zum Beispiel
Du Warum hast Du nicht eines
Tages ganz einfach zu mir gesagt:
So — nun komme mit mir, damit i.l)«
lDich dem Onkel endlich vor-.
!stelle, ob er mag oder nicht! Denn
schließlich tann er uns doch nicht fres
« Prosper wir erst so verblüfft, daß
er seine »sanfte blonde Feenlönigin«,i
wie er Lisa nannte, ganz stumm an
starrte.
. Dann murmelte et »Ernst-F ques- u
"——- Du kannst also auch Gardinen
predigten halten, wie andere irdische
Frauenk«
»Natürlich Tag heißt, wenn es
iiein muß «
»Und diesmal —«
»Wir-sue es- sein. Jawohl. Denn
ich sehe wirllich nicht ein, was Dein
cntel sich zu ärgern hat, weil wir
einander lieb haben. Du willst ihn
nicht beerben,-t7iingst nicht von ihm
ab —-—· was geht es ihn also über-—
lJaUPt an?« -
»Weißt Du, was ich glaube, Lis-.r?
Daß er in seiner eigenen Ehe viel
leicht nicht so glücklich war, als man
denlts Entschieden hat er ein Vor
urteil gegen das ganze weibliche Ge
schlecht —- man muß ihm verzei
, ,en. . .«
»Seht gut! Als ob das ein Mil
derungsgrund wäret Ganz im Ge
sgenteill Dann erst recht muß man
zihn eines Besseren belehren! Jch
werde das bei nächster Gelegenheit
-tun."
Diese Gelegenheit dazu will er
Dir ja eben nicht gehen und so wird
es wohl ein frommer Wunsch blei
.benl'« .
; Ein halb belustigter, halb mitleidi
gger Blick aus Lisas enzianblauen
Augen streifte ihn.
»O wie dumm ihr Männer doch
Manchmal seid!"
»Lisa«, ließ sich in diesem Augen
blick der Baronin Stimme tadelnd
hinter beiden vernehmen. »Wie kannst
ZDU nur. . .!«
Herr v. Lavandal lachte laut anf
»Ach, lassen Sie Jhre Tochter doch,
gBaroninl Es ist chnrmant, von so
schönen Lippen —- die Wahrheit zu
hören! Cousinchem ich gebe Ihnen
Erecht, aber mit dem Vorbehalt: Wir
Iwerden erst dumm, wenn dieLiebe zu
;Frauen uns dazu machtl« f
,,Pfui! Wie ungalant!«
« ,,,Na nichts für unant. Wir wollen
Jdarum doch gute Freundschaft halten,
wir drei -— gelt Prosper?« i
Er llopste dem Vetter herzlich aus
sdie Achel. »Schon darum, weil wir,
ZLeidensgesiihrten in der Ungunst«
ZOnlel Joachims sind.« s
» Oben in ihrem Zimmer saß Me-«
litta und schrieb an Silas Hemiselg
l »Er ist es. Und ich glaube, ich
könnte einen Eid ablegen daraus, das-,
Zek derselbe ist, der ais Richtek dei»
Iuns daheim wohnte. Jch tat, wic«
«Sie mir befohlen, bei der Beaegnuna."
Als ich seine Aehnlichkeit mit eineml
·,,Betannten« erwähnte, lachte er sehr»
herzlich. »Das ist wirklich tomisch«,
"sagte er dann, ,,iiirzlich kam in Wien
«ein wildsremder Mensch zu mir und
’behauptete, ich sei ein Dr. Richter
— ich muß also entschieden wirklich
einen Doppelaänger haben!" Mich
täuschte er aber weder durch diese
Worte noch durch die Unbesangenii
hit, mit der er mich ansah, als ich
unerwartet ins Zimmer trat. Ueber
sein Leben in Senkenberg kann ich
nichts berichten, als dasz der alte
here ihn noch nicht empfangen hat
und er seine freie Zeit mit botani
schen Studien zubringen soll —- so
erzählte Prasper gestern. Eine Be
merkung glaube ich vorhin gemacht
u haben: Obwohl er äußerlich sehe
zerzlich mit seinem Vetter verkehrt,
as ich doch in seinen kühlen grauen
Augen, als er sich unbeobc., e. glaub- .
te das Gegenteii von Freundschan
Wie ging es Ihnen neulich in Sen
kenbergs Jemand erzählte Sie bit -
ten die halbe Nacht bei deni alten
Herrn verbracht? Jst das möglich?
Warum schreiben Sie mir nicht?
DreiTage sind seitdem vergangen und
ich brenne doch vor Neugierde! Wenn
ich etwas Neues zu melden babe, wer
de ich es anen an me angegebene
Adresse mitteilen. Für heute adieu
—- icki muß mich nun doch wieder nn
ten s zeigen. Eil-IF
Sie touvertierte, siegeite zur Nor
sicbt und adressierte an Herrn Al
vhonse Radin, Hotel zur Krone Pra
chatitz «
Nachdem sie den Brief eigenhändig
in den Poftbeutel getan begab sie sich
in den Pari.
Melitta kam gerade zurecht, um
die Verabschiedung der beiden Sen
kenberger Vettern mitzumacbeii
»Wollen wir nccb einen kleinen
Abendspaziergang matt-en Lisa?"
ifraate sie dann ihren Scbiitslng
nachdem sie wieder allein s stren.
» Aber Lifa hatte keine Luft. Sie
war verstimmt, daß Prosper beute
seinem Vetter zuliebe so früh fort
gemußt und hatte überdies ihrer Mitt
ter versprochen, ein paar Seb!afröcke
I anzuprobieren.
»Da wirst Du wohl allein geben
müssen, Liebste! Aber wenn Du wie
derionnnsn dann will icb Dir fast-r
ein großes Geheimnis mktrertranen"«
schloß sie mit schelmiichem Aug-n
zwinkern.
i Während Melitta langsam ein«
hiibschen Feldweg entlang ging Ter
in weitem Bogen iiber Maguerrns
iGut zur Landstraße führte-, dachte sie
sdariiber nach. was-E für ein ,,Geheirn
Inis« Lisa wohl has-n könnte. Aker
es fiel ihr absolut nichts ein.
Dann dachte sie an Hemrel und
Iwunderte sich imisier mehr iiber seine
lUnsichtbarteit und sein Stillschwei
geri.
Natürlich war sein Verdacht in be
zug auf Herrn v. Sentenbssrg falsch
gewesen Aber warum hatte er ihr
dies nicht mitaeteilt?
Wenn er wieder abgereist war,
hätte er ihr doch eine andere Adresse
angeben müssen
Sie beschloß, auf jeden Fall sieb- zu
oergewissern, ob er sein Zimmer in
der Krone beibehalten oder aufgege
ben hatte.
Ein Vorivand dahiu ließ sich leiht
finden. Die Vironin hatte sie sei-Zion
einmal ersucht, ihr gelegentlich Epit
ien in Prachatitz zu besorgen. Das
.iollte morgen geschehen. Bei dieser
Gelegenheit brauchte sie dann nur
durch einen Jungen in der Krone nach
Herrn Rodin fragen zu lassen.
Der Wege, den sie ging, ward im
mer einsamer. Aber Melitta dachte
gar nicht daran, sich zu fürchten
zDie Gegend ringsum, das wußte sie,
war völlig sicher. Es gab weder Fa
briten noch Gesindel in diesen stillen
Waldtiilern,, nur hie und da ein
Schloß, einen Weiler oder einzelne
Baiierngehiifte.
Jetzt bog der Weg zwischen Fich
iengrubpen und Schonungen links
gegen die breite Landstraße ab. lite
rade an der Biegung lag ein verlasse
ner Steinbruch mit einer alten Hütte.
die sriiher von Wegarbeitern bewohnt
gewesen sein sollte, jetzt aber seit lan
ger Zeit schon unbeniitzt und ver
schlossen war.
Der Förster von Sentenberg hatte
ihr einmal erzähkt, daß der Stein
bruch zu Herrn v. Maguerrys Be
sitz gehöre, und wegen zu geringen
Erträgnisses nicht mehr betrieleii
werde·
Als Melitta sich nun dieser Zelle
näherte, erstaunte sie nicht wenig,
heute Stimmen aus der ossen stehen
den Hiitte zu vernehmen
Fast gleichzeitig erblickte sie einen
sein gelleideten Herrn, der heraus-trat
»und ertannte trotz der Entfernum
—- Herrn v. Lavandai.
Jnstinttiv trat sie noch tiefer in
den Schatten der Fichten, die sie ge
.gen die Hütte zu verbargen, und die-Z
ctoar gut, denn Laoandalg Blicke glit
ten spähend wegan nnd ab, ehe er
sich der Landstraße zuwandemd ent
· sernte.
s Melittaö Herz klopfte laut und
aufgeregt.
» Was sollte das bedeuten? anan
sdal Ivar ja vor kurzem mit Profper
»nach Sentenberg heinigelehrt? Er
mußte sich von dort sofort wieder
hierher begeben hoben.
«- »Wozu? Wer wohnte in der bisher
sverlassenen Hütte?
l Hempels Mitteilungen fielen ihr
ein.
Wenn es jener entseszliche Graubast
wäre. . .?
Sie schauderte unwillkürlich zu
sammen und überlegte, ob sie nicht
lieber den ganzen langen Weg zuriia
machen sollte, anstatt hier Vorüber zu
gehen.
Jrn nächsten Augenblick lächelte
sie über sich selbst. Die Tür der
Hütte hatte sich abermals geöffnet
und eine wahre Missgeburt von ei
nem Menschen humpelte mühselig her
aus, um sich in einem halb«zerbroche:
nen Topf Wasser aus dein nahen
IBach zu holen.
sFortseUung folgt).
U
—- Etn hell-. »Wenn Sie
nicht sofort die Beleidigun zurück
nehmen, sag' ich’s meiner chwiegers
.mutter — verstehen Stet«
i Neben den andern Balkanstaaten
sieht auch setzt das Land der schwar
zen Berge, Montenegro (Czernagora),
im Vordergrund des Interesses, das
merkwürdige Gebirgsland, das sich
wol-l infolge seiner schweren Eingäng
.a.leit seine Unabk«iniigkeit von tür
iiiausr Herrschaft l·e:s.ahren konnte
Irsxdem die Bevxzterung ein unge
rtisanlich kräftiger und ser tät-wußten
leintsclenschlag ist, liegt die geistige
und materielle Kultur dort noch recht
im argen. Die sogenannten Städte
Jiontenegros sind große Dörfer, das
Verhältnis der Mensche-: untereinan
de trägt den alten patriarchalischen
Eljamlter. Die Frauen des Landes
littci außergewöhnlich schön, große,
ixslze Gestalten, die in ihren lang
Iralkenden weißen Jucken auf den ro
ten Kleidern sehr imposant ausse
bin. Trotz ihrer Armut — das öde
Karstland gibt seinen Bewohnern
nur dürftigen Unterhalt » rühmen
fremde Reisende ihre Gastfreundschaft
nnd echt weibliche Liebenstviirdigleit·
Tas Verhältnis der Ehegatten zu
einander aber ist von europäischer
Tentungsweise und modernem Fe
minismus noch recht wenig angekrän
lett. Selbst unsere grimmigsten An
tiieministen würden davon befriedigt
werden.
Nicht ohne Humor schildert ein
Kenner des Landes, Bernard Wie
mann, in seinem Vosniscben Tage
buch die Stimmung dieser Eben:
»Das bunte montenegrinische Leben
zieht wieder an mir vorüber. Hohe
Frauen küssen in demütiger Haltung
dcn Männern die Hand. Ein gan
zes Stück montenegrinischen Lebens
sehe ich in diesem Bilde vertörpert.
Hier sind die Herren die »Ritter«,
die faulenzen dürfen. weil sie ihre
Flinte zu putzen haben. Sie sitzen
auf den Mauleseln und den ileinen
Pferden, die Frauen dürfen neben
ihnen gehen und die Lasten tragen.
Sie sind die wahren Grandieigneursx
sie schreiten ungemein gravitätisch aus
und ab: hin und her, langsam und
gemessen immer denselben Weg.«
Dieser zur Gewohnheit gewordene sü
fze Nichtstun mag es wohl sein, was
du- Vcwohner des Ländchens trotz ih
rer wirtschaftlichen und titlturellen
Niidständigteit zu dem lerngelunden.
shittlichen Bergvolte macht, das- von
den Nachbarstaaten nicht übersehen
werden kann.
— »d
Geistesgegenwnrd
Geisteggegemvärtige und besonnene
.Menschen haben vor anderen das vor
,:ru5, daß fie nicht nur schweren Un
glücksfällen mit lühlerem Kopf und
knuthigerem Auge stand-zuhalten wis
sen, sondern auch den zahllosen Un
Jnnehmlichteiten, die Familienleben,
Haushalt oder Beruf mit sich zu
bringen pflegen, besser gewachsen sind.
Wer es versteht, mitten in Gefahr und
Zorge die Dinge richtig und ruhig
1nzufafsen, mit unbeirrter Uebersicht
das Nötige, statt das Ueberfliissige
zu tun, bildet einen wahren Segen
für seine Umgebung Jn leidvollen
Tagen, bei plötzlichen schweren Er
tranlungen oder Todesfällen zeigt sich
iurneist erst der eigentliche Wert sol
:her Menschen. Wohl jeder hat sie
schon erlebt, diese Tage, wo an Stelle
Des riedliehen Zusammenlebens ur
olötz ch Zerstörung und Verwirrung
trat und vlanlose Verzweiflung den
Zusammenbrnch noch zu vergrößern
)rohte. Hier sind die Ruhigen die
Besonnenen an ihrem Platz. Jhre
Tätigkeit wird sehr erleichtert, wenn
He nicht unmittelbar zur Familie ge
iören und nicht den eigenen Schmerz
.lnterdriicten miissen, um zu Hilfe
.md energischer Führung bereit zu
sein. Aber auch in letzterem Falle
können Selbsterzichung und Beherr
7chung vieles tun, ja man erkennt am
.:5nde, dnfi die Arbeit, zu der man
iich anfangs mühsam zwingen mußte,
terndezu wohltätig auf das leidende
semüt einwirlt.
Ader auch dort, wo die parte oes
Lebens nicht fo unmittelbar an einen
Ierantritt ift Geisteggegentoart eine
Jer wichtigsten Eigenschaften Man
Denke zum Beispiel nur an Feuerz
1efahr, die sich durch fchnellecg und ge
Faßtes Eingreifen fo oft noch abwen
Ien läßt, während erfchroclene Plan
Lofigleit ihr unbedingt zum Opfer
Eällt. Auch auf Reifen ift nichts
täglicher und erfreulicher als Ruhe
md Befonnenheit. (,umeift find es
shier Frauen, die durch Unselbstän
Iigleit und Nervositiit fich felbft und
zinderen zur Last fallen. Vielleicht
zrögt Ungewohntheit und Reifefieber
Zoaran die Schuld, aber wer sich von
zoornherein Selbstheherrfchung zur
IPflicht gemacht hat, darf ein solches
gar nicht in sich aufkommen lassen.
So drollig es klingen mag, fogar
bei Einkaufen ift Geistesgegentvatt
dringend nötig. Die Berläufer find
lmmer bei der Hand, einem Dinge
Jufzufchtvatzem fiir die man kaum
Verwendung hat, und ehe man sich
oeffen versteht, hat man fein teures
Geld für gänzlich überflüffige Gegen
ftände ausgegeben. Da heißt es eben,
sich felbft in der Gewalt haben, wis
fen, was man will, und überblicken,
was not tut, und alle diese Jngre
dienzien sind es gerade, aus denen
die Geistesgegentvatt gemacht wird.
DIC- LAY ck
NEBRÄSKÄS klsjsllkp PRODUCTS
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Was-Pakt
B
tiilingtnn
Amt-L
Colorado
Nin Platz, wo mitde Blumen den Boden schmücken. wo die i.i.ö- klare,
frische Lici- die Warmen etgtiihen macht nnd die Argen erglänzen; wo die
»He-Heilk- itn liebt-titan nnd große tsiteticher hinter den Bergen verbergen lie
nen, in der Nähe des höchsten überlningenden Felssturzes der Welt.
In t4i«t«s:-:’Enik können Sie klettern, Noli oder Tennig spielen, reiten, fab
icn vie-. bin IJJiotoigefeiähtt benutzen, fischen und im Freien catnpitein Sie
könnt-r n-.: lnsien Hotel wohnen oder in einein du comfotstablen kleineren
Häan nnd war zu mäßigen Preise-In
Ko ist -e: idsntts Platz für Rinden es ist der ideale Platz Zu ruhen nnd völ
Nkinndiseit tst halten
Yniien Ei- inni) sehnen ein Pumphlet hinsichtlich des CstessPark senden,
mit Bitdcm nnd tinei guten Max-pe, und Alles bezüglich .LwtelE, cotnfot
tobten Manch-Loqubänsern usid Preisen. Lassen Sie mich Ihnen erzählen,
welche Toni Sie rinznichlngen haben, nnd betr. der billigen (51·cnt«t"ions
instit-, die jetzt win Verkauf sind. Sprecht vor, oder schreibt um ein (5ste9’
V.itk:-Batttpl)lkt, nnd rivai noch heute, bevor Ihr ecs vergeseL
Tlios (5minor, Ticket Agcut, (5. B. Fa O. Buhl-.
L. W. Wafelei), General Pafinge Antlit, Omaha, Nebr.
t A ANDERSOV J. W. IMMle
ANDERSUN 80 MEPHle
Hülfs Staats Tbicrärztc
Lffjcc und Hospttal 416 West Dritte Straßen
Wir erwarten Euch Phone
Tag uud Nacht Ash 821
.- O « . «s»
- er Erste Natmnal Dank -
, GRAND ZUNO NEERASM
s laut ein allgemeine-.- Bantgeichäft. :-: :-: Macht FarmiAulcihen.
Vier prozcnt Zinsen bezahlt an ZeitdepositUL
Kapital und Utbersmufzx 8215,000.00
s. N. NULBAch Präs. JOHN III-DURCle V.-Ptåf. l. M· TALMA(1E. Kussitkkk
l. IX. ALTI IX. Js. Lülssknssikkh
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Bcriihmte
Flaschcnbier
««;«»«I«T.?T.Tss EBERL 80 KRUEBER«"»ITZ-TTLT""'
— J)«)-o-s-1J--J ss wxxxssxs y
JUTM EHlTTinl
Zu habt-n in allen crstklafsigen Wirtbfchastiskk
lsistillissg ums lmimrting
Glasner ä Barzen9 Kansas City. Missotsui
BEER
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CHAS. R. HEUslNGER
Cyrus-Häuptern
Familienstand-schaff erwünscht Telephoniri Nummer 1665