Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 20, 1913, Image 1

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««·«"««« NebraMia
ZWEIF- ZMWW WE MUM
aaaaaaaaaaa
; i Lin unsere Leser!
Seit einigen Wochen erhalten wir
zahlreiche Antragen und Beschwerden
wegen des Auebleibens der ,,(83arten-i
und Ackerbau-Zeitung«, und ist dies
uns ebenso peinlich wie unserer Leser-F
schauk. Es scheint da ein Minder-L
standnisz abzuwalten, welches in seinen
Folgen beiderseitigen Verdruß und
Verstirnnmng hervorruft, und wir
sehen uns dieserhalb veranlaßt, an
dieser Stelle ein ertlärendes Wort sol
gen zu lassen. Bekanntlich laut im
Januar und Februar die übliche trit
here Beilage in Wegfall und damit zu
gleich auch die »Aera- und Gartenbaus
Zeitung«, welch’ letztere in Verbin
dung mit der Beilage geschickt wurde.
Aus Gründen, die uns nicht belannt
sind, oder aus Verschen, wurdi diese
landwirthschattliche Zeitung aber bis
var zwei Wochen weitergeschickt und:
ierst dann der weiteren Versendungf
Einhalt gethan. Das weilte bei Den-l
junge-r weiche vie viegvezagtiche An
tiindigung im Februar aus der Erin
nerung verloren und welche besagte,
dast beide Blätter künftig nicht mehr
geschickt werden wurden, den Eindruck,
daß erst dieBeilage und nun auch die
«Ackers und GartenhausZeitung« in
Wegsall lame, was begreiflicherweise
Unmuth erregte.
Es hieß im Februar in der Ankun
dtgnng, baß allen Denjenigen» welche
81.70 bezahlten, bei Entrichtung ihrer
nächsten Subsciption 50 tsents zugnt
geschrieben würden, da der »Anzeiger«
infolge Wegsalls ver Beibllitter um 50
Cents im Jahresprets reduzirt wurde,
also seit nur fl. 25 tostet anstatt, wie
triefe- Olssss Die-maulen tosen
ten nun doch nicht erwarten, baß bei
reduzirtetn Abonnementepreiz die Bei
blatter nach wie vor weiter geschickt
werben würveU. Aber Diejenigen,
welche bereits vor Erlaß der Antlindi
qung 81.75 entrichteten, erhalten sür
die 50 tients (5,redit, wenn sie die
nachste Silbsciption begleichen, haben
also statt tl.25 nur 75 lsentg zu be
zahlen. Es erweckt überhaupt den
Eindruck, als ob man die Lotnlzeitung
nicht nin ihrer selbst willen halt, son
dern um der Beiblatter halber, anstatt
ans Prinzip dem deutschen Blatt im
Familientreise eine heimische Statte zlt
bereiten, ohne Unterschied, ob ein Bei
»ts« q» · «
I
biatt in Verbindung oainir gesandt
wird oder nicht; denn die deutsche Zei
tung ist das deutsche Sprachrohr ge
genüber der öffentlichen Meinung, es
vertritt Eure Interessen, tiimpft fur
Eure Rechte, wenn sich die Gelegenheit
bietet, mit dem fliegenden Banner der
Wahrheitsliebe erhebt es sich gegen
Lug, Trug, deuchelei, gegen Feinde
freien Menschenthums, und ist eine
hochhurg deutscher Sprache und deut
schtt Sitte, die Siegelverwahrerin
deutschen Wesens, deutscher Jnnigieit,
der Fels, an dem die Wogen nativistii
scher Brandung ohnnntchtig abbrallen
und zerschellem Und in dieser Vin
ficht spielt der Umfang des deutschen
Sprachorgans der öffentlichen Meinung
teine Rolle, sondern allein nur die
Jdee, die es vertan-ern Wo aber die
ses Prinzip, dieser deutsche Wesensgei
danke sich zu verstüchtigen beginnni,
da istdasDeutschthum auf abschitssiger
Bahn begriffen.
Der Zeitungsschreiber hat in seiner
Laufbahn als solcher noch nie soviel
Klagen und Beschwerden über eine
Wochenzeitung vernommen, wie hier
in Grand Jsland. Bemertungen wie
die Zeitung ist nichts werth, es ist
nichts drin, sie wird immer schlechter
usw« sind fast täglich zu hören. Aber
man tann doch fiir Ol.25 nicht sehr
viel mehr verlangen. da außerdem
kvvauch die Monatsfchrist »Daheini« in
diesem Preise eingeschlossen ist. An
dere WochenIeanen des Staates und
außerhalb desselben kostet-, ohne Unter
tt oder Beilage, bis zu
GOO die Winkeln Freie Presse« aus
L
genommen, die 150,000 Ahonnenten
hat, infolgedessen sehr hohe Anzeiaei
raten, aber kein Lotolblatt ist. Wa-1
rum also die ewigen Beichte-essen ge
genüber dem ,,Anzeiaer«? D KiesiaeY
deutsche Lesepublitnm scheint etwas
verwohnt zu sein, und dass hiesige
Teutschthum hat sich sonut ausgemach
sen, das-i es die Zeitung nicht mehr um
ihrer selbst willen hält. Tie Zuthaten
spielen die größere Rolle.
Schreiber dieser Zeilen hat sich red
lich bemüht, ntit seinen schwachen Kraf
ten Zufriedensiellung zu geben, aber
es scheint vergebens. lsr hat redaktio
nell aus verschiedenen ltiebieten die ze
der spielen lassen, unt zu erfahren
welche Saite er atmtschlaaeu habe,
doch er inusite nur horen, das Blatt
tauge nicht-J und werde schlechter. Mit
unseren beschrantten Hülssmitteln ton
tien wir freilich nicht das leisten, was
große tagliche Zeitungen zu leisten
im Stande sind, mit einem Redalttonex
stab und einein Heer von Angestellten
aber es wurde versucht, ein gutes Lo
lalblatl herauszugeben, und ein solches
tragt seinen Charakter schon in seinem
Namen. Höher hinaus konnten wir
uns nicht wagen infolge beschränkter
dülssntitteL weil mehr Lesesioss, ori-;
ginell und nicht originell, nothwendi
ger-weise höhere Ausgaben bedingt,
und der Preis von 81.25 läßt dies
nicht zu. Wenn das Urtheil der Leser
als maßaebend zu erachten ist, liegt es
slir den Zeitunasschreiber nahe, sich
einen anderen Wirtungstreis zu suchen,
denn es berührt dte Seele unangenehm, ·
tetne Zufriedenheit geben zu Jünnen
und dadurch dem Blatt zum Nachthett
zu gereichen Vielleicht mag es etnemi
Anderen vergönnt setn, Besseres zu let
sten. Da uns auch unsere Pegasuest
ritte übet gedeutet werden, werden wir;
in Zutunft unser Musenroß wieder m;
den Statt stellen und ihm Ruhe arm-·
nen. Das Rettngctljngel und Sprach
pathos tlmgt Manchen unangenehmi
in den Ohren und doetische Bilderj
verschwimmen tm Inatertultstischen.»
Strom unserer Zeit, und auch der ge:; «
reimte dolzpautoffelsttt verfehlt seinen
Zweck. 665 thut uns leid, daf; unferej
Bemühungen auf unsruchtbaren Bo
den sallen, hoffen aber, wenn wir ern-I
mal das Fetd raumen werden, daß eg!
einem Anderen vergönnt sein mdge,
bessere Resultate zu erzielen.
R e d a t tt o n. I
Jlenie des Land-Iehr- nnd Krieger
Vereins
Zzn Harmonn Halt ging es am
Sonntag Nachmittag und Abend bei
ter und sidel her und Gemnthlichleit
war Trumps. Bekanntlich baite an
diesem Tage (l.5. Juni) der hiesige
Landwebrverein zu Ehren der Zäjabs
eigen Regierungsseier des Deutschen
Kaisers-, in Verbindung mit dem Krie
gerderein, ein Pirnic veranstaltet, das
eines patriotischen Charakters nicht
entbehrte, und aus weiterer Umgebung
waren ehemalige deutsche Krieger zu
sammengetoinmen, um den Tag ge
meinsam zu begeben. Cz war lanni
balisch beiß, Altjungser Sonne lachte
mit ihrem strahlendsten Gesicht vom
wollenlosen Himmel und die durstige
Leber verlangte nach senchtem, tühlem
Nasi, das denn auch aus schier uner
schöpflicher, goldgelber, Perlender
Quelle tredenzt wurde nnd die Anwe
senden in eine heitere, animirte Stim
mung verseptr. Der Abend war der
Tanzbelustignng gewidmet und bei
den beiteren Klängen der Musik wurde
das Tanzbein lustig geschwungen.
Tab finanzielle Ergebniß war ein zu
srtedeiistellendes, so daß mit einem
Faeit abgeschlossen werden want-. Es
verlauteh daß dte Les-ten erst zu »sehr«
dorgeräitter Stunde die beimischen Pe
naten auisvchtem
—- Versiiumt nicht den Piitzivaarens
und Federn-Vertaus bei Donner cis
Smitb.
Countyssllchter Haltet-en von Dass-Its
Connty seines Amtes entsetzt.
Wie aus Kearnen berichtet wird, ist
l-5ountt)richter hallotvell seines Amtes
als solcher enthoben worden« Aus Be
schuldigung der »Warum Time-i« hin
wurde vor einigen Tagen der Fall nach
der üblichen Hinausschiebung, welche
sich ans einen Zeitraum von zwei Jah
ren erstreckte, vor Gericht ausgenom
men, und obgleich der Angeklagte be
rufene Auwlilte zu Rechtsbeistanden
hatte, welche alle gesetzlichen Mittel in
Anwendung brachten, um ibren Mien
ten loszueisetn niar das Beweismates
rial so erdriietend, daß sich das Gericht
gegen ilin entscheiden mußte. Richter
Oanna konnte nicht itiuliin. die aufge
deetten Thatsachen Richter Harrisons
von Grund Island aufrecht zu erhal
ten« und dies besiegelte das Schicksal
Richter Hallotoells. Letzterer miß
brauchte sein Amt als 6onntnrtchter
dadurch, daß er sitr mit seinem Amt
verbundene gesetzliche Transattionen
besondere, und zwar oft hohe Gebild
ren beanspruchte, die ihm als dssents
licher Beamter nicht zulamem Mit
dieser DistrittgerichtssEntscheidung ist
ein Precedenzsall geschaffen worden, der
weitere Folgen nach sich ziehen mag.
Jn einem solchen Punkte hat eben auch
richterliche Machtvolltonimenheit ihr
Ende erreicht und eine Amtsentsetzung
ist nothwendig, schon darum, um den
richterlichen Stand zu wahren, der oft
genug vor den Augen des Volkes-— ein
Fiasko erleidet und dadurch dessen
Vertrauen in die Rechts- und Gesetz
pflege erschüttert.
Hymne-guten
In der deutsch-lntheriichen Kirche an
oftL Z. Straße fand am Sonntag eine
htihsche Hochzeitsfeier statt, indem Herr
Lehrer Otto Becker niit Perl. lLinina
Langenheder, Tochter der vier Meilen
nordlich von hier ivoliiihaften Familie
chrn Latinenheder, den Bund files
Leben schlossen. Postor Wilting
lchiirzte den ehelichen Knoten nnd als
Traiiieugen fungieren die Fels-. Lodin
Longenheder und eine Schwester des
antigamsz sowie John Langenhder,
ein Bruder des Bräutigaiiie. Der fei
erliche Akt wurde verschont durch ent
sprechende Weisen des Kirchenchorg und
der Musittahelle.
Nach dein Trauung-Halte wurde im
Heim der Brauteltern ein oppulentes
Hochzeitsmahl servirt und die Abend
stunden wurden bei Spiel und strahlt
cher Unterhaltung aufs Angenehmste
verbracht. Tas junge Paar trat eine
mehrwöchentliche Hochzeitsreise nach
(5,oncordia, Mo» an und wird sodann
in seinem vom Vater der Braut ange
tauften Hause an ostl. Z. Straße (dag
UttertnannsEigenthuW sein Domi
zit ausschlagen. Die Neuvermählten
sind in deutschen lutherischen Kreisen
wohlhelannt und Herr Becker sungirt
seit ungefähr drei Jahren als deutscher
Lehrer. Unseren nachtraglichen Glück
wunsch!
—- Jn der Cowtonstltesidenz an
nordL islartsStrosze sand am Mitt
woch eine schöne Trauung statt, indem
Herr Geo. isowton mit Fri. Eintna
Daß in Hymens Nosensesseln geschwie
det wurde. Eine urachtige Hochzeits
feier tronte das liebliche Fest, an dem
zahlreiche Gaste theilnahmen. Das
junge Paar wird sich später in seinem
neuen Heim an westl. 4. Straße haus
lich niederlassen. Dasselbe erhielt
von den Eltern der Braut ausishaaim
Minn» die herzlichsten ltzliicksolinsche
zugesandt, denen sich auch der »Anm
ger« anschließt.
—- Jn der les-ten Versammlung der
Merrick Manto-Behörde kam die An
gelegenheit der projektirten Straße von
Chapman nach der Vall Countygrenze
wieder auf's Tapet. Ursprunglich
sollte die Straße entlang der Eisen
bahn gebaut werden, doch wurde diese
Jdee ausgegeben. Die nahe Central
Citv Wahnenden wünschen eine west
lich laufende Richtung von Chapman
bis izur Htigelhöhe, aus welche Art die
Ball Cauntygrenee irgendwo ani Prai
rietsreet bernhrt würde. Doch diesem
Pwiett opponiren die zwischen Chan
tnan und hiesiger Stadt Wohnenden,
welche die sogen. Ritter Road znr per
manenten gemacht zu haben wünschen.
Man entschied sich, eine Bemessung
und Kostenabschiitzung vorzunehmen,
und wahrscheinlich wird man sich siir
lestere Straße entscheiden. Bereits
sind Ists-m von der liebsehastsstener siir
den Bau der Straße bestimmt worden,
und ferner haben eine größere Anzahl
itnttbohnender Former sowie hiesiger
Gesittastslente Gelder hierfür gezeichnet.
W. O Thompson sowie Elteriss Sie
verå bon hier wohnten jener Sitzung
des Merrict Eountbraths bei.
—- Jnt benachbarten Wood ttiiver
ereignete sich letzte Woche eine solenne
Reiterei, die zur Folge hatte, das; die
Kampfhahne, vier an der Zahl, vor
Conntvrichter Mullin ihr Erscheinen
zu machen hatten. Sie wurden ins
gesammt ain Geldbeutel erleichtert und
mit hangenden Köpfen nahm das
Quartett höflichen Abschied von Rich
ter Mullin, der ihnen erklärte, beim
nächsten Erscheinen vor Seiner Ehren
mit-der Connty-Bastille Betatintschaxt
mischen zu müssen. Die (5nlpanten
waren .’t. M. Wiggiiig, Jas. Brett,
Frant Eurtis nnd Johu Garrett.
— Nach längereni Schmachten und;
heißen Tagen ballten sich am Sonntagl
in verschiedenen Richtungen die Ge
witterwolten zusammen, düster und
schwarz, und dek Himmel trng ein
sitt-We sfinstetes Gesicht zur, Schau.
Dann erhoben sich Wind und Sturm,
die schwarzen Wollenrosse jagten in»
wilder Hast oben dahin und von dein
erhofften, segnendcn Naß der Wollen»
erhielt Grund Island nur ein verhalt-i
nissmasziges Epienkeln, einen Gnaden-(
regen, wahrscheinlich darinn, ioeil un
ser hübsche-J Etlidtchen in anderer Hin
sicht bereits ziemlich »nas;« ist. Wie
jedoch verlautet, soll es in der llcnge-l
bnng ziemlich tüchtig gegossen haben,
so daß die durstige Erde begierig das
tostliche Naß auffing. Am nachsten
Tag war wieder die alte ltleschichtm
Hine, Schtoikze, leine Spur von einer
Pfuszet
—- Anf Veranlassung von Tr. liarll
Zi. Norden, Mitglied der Etaatlichen
Thierarztlichen lslesellschafr wurde M.
Demna, ein Angestellter W. T. Stelle
sunter der Befchuldigung verlsaftet, sich
als Thierarsi auszugeben, ohne den
gesetzlichen Vorschriften nachgetonirnen
zu sein refp. bei der thierarztlichen
Prüfunggbehorde sich nicht registrirt
zu haben. lfr wurde vom Countnrichs
ter mit sitt-'s bestraft. Leute, welche
sich als Graduirte thierarztlicher Schu
len ausgeben und pralliziren, ohne je
eine solche Schule besucht zu haben, soll
esZ in der Umgebung eine ganze An
zahl geben, und auch sie ivird der Arm
des Gesegeg erreichen.
— Der lisounthannialt ersuchte vor
seinigen Tagen im lsountygericht um
Idie Ausfertigung eines Verhaftet-be
sehlg gegen einen! gewissen Ladd, der
sich derzeit in Lincoln befinden foll.
Terselbe verkaufte Versicherungspolicen
der Standard Vomeism von Birming
Il)am, Ala» trotzdem die Gesellschaft
lkeine Lizenis fiir den Staat Nebraska
icrhielt und es für die Gesellschaft un
gefeplich ist, in diesem Staate Ge
Ischiifte zu fuhren. Ladd hatte auch
hierin Grund Island einen Lokal
agenten angestellt, der die Policen er
wahnter Gesellschaft ausstellte.
—Nach längerer Krankheit an der
Wckssetsucht starb in ihrem Beim an
westl. Charles Straße Frau Arthur
Lvman, Tochter der Familie Denky
Tlmssen hierselbft, im Alter von 31
Jahren. Das Begräbniß fand von der
kath. St. Bittens-Kirche aus statt.
— Folgende Lehrer wurden für die
verschiedenen Schuldistriite gewählt:
Echuldistritt 4: Henriette Bodner zu
III-; Distrikt 7: Mattie Houser zu
865; Distrikt 44: Dora Riesland
Zu Mö; Distrikt 49: Js. W. Phil
brool zu 850.
— Das am Sonntag stattgeiiindeiie
Picnic des Plattdeutschen Vereins ge
staltete sich schön und gemiithlich und
fdie Kleinen, denen es an den verschie
denen Genüssen nicht mangelte, amtl
sirten sich aus’s Beste, während auch
,die Erwachsenen ihre helle, lichte
Freude hatten.
— Ein von einer von St. Louis
nach Wyoming und hier kurze Zeit sich
aushaltenden jungen Dame verlorenes
Portemonnaie mit 855 Jnhalt wurde
von Frau G. C. Humvhrey gefunden
und der glücklichen Verliererin wieder
zugestellL
i
i — Frau August Meyer erhieM
lTrauerbotschaft aus der Schweiz, Laß
dortselbst ihr Vater, Herr Ferdinand
Egg, im Alter von 75 Jahren gestor
ben ist. Der Verstorbene befand sich
vor ungefähr zwanzig Jahren längere
Zeit bei der Familie Meyer zu Besuch.
—- Herr und Frau S. N. Wolbach
gedenkenqam 8. Juli sich aus eine Eu
ropareise zu begeben. Frau- S. N.
Wolbach begab sich in Begleitung ihres
Sohnes Tr. S. B. Wolbach nach deni
White Mountains in Vermont und
wird dort einige Wochen verweilen.
—- Unserer letztwöchentlichen Notiz
über Stadtratb Von der Heyde’5
Tentfchlandkeise möchten nnr noch zu
fügen, das-. er a11128. Juni die Reise
antritt und mit dem Dampfer »Pa
trieia" den Ocenn quert. Er wird
sich nach Pnrmont begeben, um dort
sclbst noch einmal seiner 85 Jahre
alten Mutter einen Besuch abzuftatten.
— Jn der Fratteti-Abthejluiig im
Polizeiyauptquartier gab es dieser
Tage große Aufregung Es erschollen
wilde Schreie-, Hinwan man sah
veitgtanzartigez Huner nnd Sprin
gen, Ringen der Hände znin Himmel,
tollende Augen wie im Wahnsinn und
gejsterlmfteg Stieten Und das Gor
pug Delicti nmr — ein unschuldiges
Mausleim
— Im der Ende letzter Woche gut
besuchten regelmasiigen Versammlung
der hiesigen Lage der Hermannssdhne
wurden unter eine Anzahl Mitglieder
welche sich besonders durch Einführung
neuer isandidaten hervor-gethan haben
Preise vertheilt. Getreu ihrem Motto
unterstützen sie Wittwen und Waisen»
was sich auch wieder dadurch dolumen-;
tirte, daß der vom Tornado in Sewardk
so schwer betroffenen Familie Scholtz
825 als Unterstützung zugewiesen
wurden.
— Die Polizei hob vor einigen Ta
gen nach laugerer Zeit wiederum ein
Nummer-Nest aus und brachte ein Ser
tett hinter die schwedischen Gardinen
der (Coiiiitv-Bastill«e, nämlich James
tstoddard, Horden Thoinpson. Fred
Palmen Ed Maroney, J. H. Gilroh
Hund Aler Able, der aber als Zuschauer
wieder entlassen wurde. Die übrigen
wurden mit 810 resp. 85 Strafe be
legt. Tag wird sie aber nicht davon
abhalten, das Spielglück abermals aus
die Probe zu stellen.
—- Jm Bundesgericht des Grand
Jsland Distriltg wurde am Dienstag
ein gewisser Harry Johnson vorge
slthrt unter der Beschuldigung des
Madchenlsandels. Der Fall erregte
vor einigen Wochen hierselbst großes
Aussehen im Polizei- und Sherisss
Departement Johnson verzichtete aus
sein Vorderhör und wird nachILincoln
;vor die Bundes-Großgeschworenen ge
bracht werden. Der Countyanwalt er
klärt, in Grund Jgtand harrten noch
mehrere solcher Falle der Erledigung,
sobald das Bewetsmaterial gesammelt
sei. «
—- Wegen ungesetzlichen Verlaufs
altoholtscher Getränke wurde die sak
bige Mattie McBride verhaftet und
unter 8250 Bürgschast dem Distrittges
rtcht überwiesen.
—- Anna Plumer sowie ein gewisser
T. D. Roush wurden Beide für irr
sinnig erklärt und durch den Sheriss
nach dem Jrrsinntgen-Jnstitut in Oa
istiugs überführt.
—- Die Etaatsconvention der
»Eagles« in Beatriee entschied sich für
Hastingg als nächstjährige Konven
tionsstadt. Folgende Beamte wurden
erwählt: Hean Rothholz, Präsident;
W. F· Moran, Biee-Präsident; J. R
Jandow, Kaplam R. Landes-, Sekres
tar; A. D. Wbite, Schatzmeister.
— Eine große Scheune von 60 bei
86 Fuß Dimensionen gerieth vor eini
gen Tagen Nachts in Brand, doch der
rasch herbeieilenden Feuerwehr gelang
es, das Feuer aus seinen Herd zu be
schränken, trotzdem große Gefahr süv
die umliegenden Gebäude vorlag. Es
Hverbrannten 20 Tonnen Heu und das
Dach. Das Feuer brach aus dem Heu
boden aus. Die Scheune, an dstl. 4.
Straße gelegen, gehört einem Herrn
Moffett, der tm Westen residtrt.
Aus dem Staate
« Jn O ma h a wurde vor einigen
Tagen ein Ritter der Landstraße fest
genommen, der auf der Polizeistation.
erfuhr, das; ihm sein in Griswold,
Ja» verstorbener Großvater de. S
Jenlins 8150,000 hinterlassen habe,
wag ihm jedoch vollständig gleichgültig
schien.
« Die bereits beerdigte, aber wieder
exhumirte Leiche der Frau W. Grieves
hat gezeigt, daß die Frau an den Fol
gen einer criminellen Operation starb,
worauf der lisountyanwalt von Mc
Termatt auf gerichtlichen Befehl hin
den Arzt Tr. Ames von N o rth
P la t te verhaften ließ.
« Als John Jacobson in O m ahc
nach Verbiisznng einer Haftstrafe in
das Hans seiner von ihm inzwischen
geschiedencn Gattin drang, schosz et
diese sowie seinen Sohn nieder nnd
erschosz sich dann selbst. Alle drei:
Opfer der blutigen Tragödie sind todt,
denn die Frau ist nun auch ihren Ver
letzungen erlegen.
« Jm staalichen Ackerbaii-Departe
meut befiirchtet man das Auftreten der
Heuschreckenvlage (17 year Locusts),
die in Kansas ihr Erscheinen machten
und von denen man annimmt, das; sie
sich in der Richtung nach Nebraska zu
bewegen. 65 sollen die echten Wan
derheuschrecken nnd die gesrasiigsten
ihrer Art sein. Strhchninbesvrengung
des Grases soll sie vernichten.
« Auch in Nebraska hat die Ent
scheidung des Oberbundesgericht5, das
die Fortsetzung der Eisenbahnraten in
Minnesota fiir verfassungsmäßig er
tlarte, viel Aufsehen erregt, da die
Lage in unserem Staate eine ähnliche
ist· Die Zivei-(5ents3rate siir Passa
giere durfte nun bleiben, doch steht zu
erwarten, daf; die Bahnen wieder auf
andere Weise es herausschinden werden.
« Siidlich von Y o rt wurde der in
Harbard wohnhafte Hean Weitzel von
einem Burlingtonzug überfahren und
bis zur llntenutlichteit verstümmelt.
»Er lief ans den Geleisem schien aber
taub und die Warnungspfifse nicht zu
hören, und als man die Katastrophe
kommen sah und im letzten Moment
den Ungliicklichen von den Geleisen
schieben wollte, war es zu spat.
; « Nette Zustände müssen im Conn
»ti)hosvital zu O m a ha herrschen.
Zweimal wurde aus demselben ein aus
TAtrom O» gebürtiger Mann, Namens
:J. D. Burng, entlassen, da er nicht
jgenug krank sei. Den Amnsten fand
sman dann sterbend unter einer Treppe
kauernd, und aus der Statlon starb er
zwei Stunden später. Es ist dies eine
brutale Rücksichtslosigkeit sonderglei
chen. Psuil