Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 30, 1913, Image 7

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    sag Nimmt- Kipiiug über
den Großen Canyoti tut Zet
loivftonesNattouai-Pakt sagten
«Jch sah in einen 1700 Fuß tiefen Abgrund, mitsdlein und Ftichqeietn tief
Istee site ihre Kreise ziehend, und die Seiten dieses Adseundeg bilden ein einzige-g
Farben-weis kartnosincath, smatagdgtün, kobaltfatden, ocketpetlh Betnsteintsir
bis, Honig mit Pörtinein versetzt« schneeweiß, fchatluchfaibtg« cnronengelb nnd
silsetgkau its den verschiedensten Nüancikuiigeii. Tie Seiten taten nicht steil nd,
sondern Intden von Zeit. Wasser und Luft in ungeheuei Königgtöpfe, todte
Dötiptlinge—Männer und Fianen alter Zeit—gsiotnit. Lin tiei unter mir. daß
keen Laut zii uns heranfdtaiig, und der Yelloivstonegzluß floß unten wie km
fingetdicher silbeines Band.
»Den Abend krach durch die Föhtem welche uns itmschattkteii, irr-ach die volle
Glorie des Tages flammte in den isanyom alg wir auf ein hemotitehendes Stück
Felsen klommen, das über den tiefsten Tiefen hing.«
Jch ipill Jhnen ein illuftiittes Painphlet bezüglich das Yerwitone2s8aik iu
finden Es enthüllt eine schöne farbige Aas-te, welcte alle Punkte von Interesse
est-giebt und die vielen Wunder beschreibt, die zu sehen find. Und ich wünsche
Ihnen mitzutheilen, wie Sie höchst bequem dorthin kommen können.
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IZ bat Otto Ludwig im gan
zeeät eingenommen 569 Taler 15
cASTORlA
tät säakllugo und Kinder
Mo sont-, Die Ihr Imer Gekauft Hain
»Da hinaus ziekii Du? Du willst
« mich noch met-: Sie-um ich ipo hin
fort einer scharfen Kritik ansgeith
sein. Natürlich eine ältere Dame
. mit sotmvollendeten Meinigen stren
E gen Ansichten. Dante ergebensii Jch
Ebabe denn doch keine Lust, mich wie
ein kleines unmündiges Kind· wie
kin enfant terrible behandeln zu lal
en.«
»Du bist da ganz auf dem solz
wege, liebe Gola.« sagte der Baron
ruhig. »Im Gegenteil, ich will Dir
mehr Leben verschaffen; ed soll bei
uns wohl ein feiner, aber nichts
destoweniger heiterer Ton herrschen;
eine junge Dame habe ich fin Dich
in Aussicht genommenf
E »Na na, wenn die Geschichte nur
ganz sauber ist« drohte Gisela scher
zend mit dem Finger »Das kommt
Emir ja ein wenig verdächtig bor.
lWenn ich nun eiierfiichtig werdei«
«Dazu werde ich Dir niemals
Grund geben, Gola, das weißt Dus«
«Ra, es ist gut. Wer ist denn die
Bewußtei Es muß ein Uniturn von
Vollkommenheit sein, wenn sie DeinE
Wohlgefallen errungen.«
E
»Ich kenne sie nicht, habe sie mit
fliichtig fiir einige Minuten gesehen.
Es ist ein Fräulein Ollenschläger
aus Hamburg«
.Ollenschläger —- Ollenschläger —
wo habe ich den Namen denn schon
gehörti« sann die Baronin ernstlich
nach. Ach, ich weiß.« Steht die Do
rne vielleicht in Verwandtschaft mit
der alten ermordeten Tante, der hor
ner Dame, 7 rau don Drin-ji«
»Ich weiß es nicht. Es wäre aber
rndglich.«
«Das würde mich in der Tat selxr
interessieren. Du erinnersi Dich ich
brachte diesem Mordsalle ein regeå
Interesse entgegen. Sag’, Schatz,
wie kamst Du denn zu dem Fräu
lein mit den hervorragenden Eigen
schafteni«
»Ich trug mich schon seit langem
mit dem Gedanken, wie wir unser
Verhältnis, das nachgerade anfängt
unerträglich zu werden, in gesiindere
Bahnen lenlen könnten. Es mußte
etwas geschehen« bei einigem Nach
denken wirst Du es selber einsehen.
Da habe ich eine Annonee erlassen«
Es meldeten sich zirla zehn Damen.
Einige von ihnen habe ich persönlich
ausgesucht. Fräulein Ollenschläger
erschien mir am geeignetsten Sie ges-,
hört der besseren ·Gesellschastsllasies
an, hat ein ernstes. beherrschtes We
sen. ist eine Dame komme il faut
und —- ist juna Tiefes gerade er
schien mir siir Tich von Wichtigkeit«
Baronin Gisela iicherte leise in
sich hinein. Sie traute dem Frieden
nicht so recht, selbst bei ibrem lot-«
reiten Gatten nicht. Sie kannte doch
dß Männer.
Aber gleichviel, beute ichon eine
Szene zu machen, bätte keinen Zweck
Wenn ibr die Gesellschiftådame lä
stig wurde, mußte sie fliegen
»Das hast Du ja alles biibsch bin
ter meinem Rücken gemacht, mein
Lieber. Jch tönnte ja ein Veto ge
gen solche Bevormundung einlegen,
aber ich bin wirklich neugierig aus
Fräulein Ollenschläger Es lann ja
ganz hübsch werden«
I
I
i
E nern hellen
Durch ihre Stimme klang Spott.
Nun geh. Vinif drängte sie dann.4
:Ich muß wirklich an meine Toilette
denken, sonst komme ich noch zu Dei
Mchsntseyen in diesem Aufzuge zu
Gisela feste die Glocke in Bewe-?
ung, als der Baron das Gemach
feiner Frau verließ.
Sie mußte wiederholt läuten, be
· vor Tinchen sich herbeiliesz, zu kom
men. Aber endlich tarn sie- doch.
Das hatte sie ehemalige Sängerin
gar nicht anders erwartet
ie empfing ihre Jungfer mit ei
La.chen
«Au3gernaulti Na, der gnädtge
· rr hat mir eben eine Paute ge
lten, Tinchen. Sie sehen mich
all
« ganz zertnirscht.« ·
. «Jch war doch gar nicht bei dem
. hektn,« schwellte Tinchm
I »Nichts Run, do nehmen Sie sich
k ma! das mattlila Masselintleid nnd
« die schwarze Spisenblme·«
; Tincheni Augen leuchteten.
z »Auch die prachtvolle Spitzenblufef
z Wirklich, gnä’ Frau?«
! »Wirklich, Tinchenks
»Ach, gna Frau nnd zu nur« wirr
lich zu gut. Und and Frau munen
es mir nicht übel nehmen, wenn mei
ne Zunge mal mii rnit durchqehti
Jch sollte doch missen daß gnä Frau·
auch eine rasche Zunge hat« Der
Schal wird sich schon finden, gnä«
Frau.'«
Die »gnö' Frau« deutete lachend
auf den Sessel, auf dem der vermiß
te Schal zu einein genialen Knäuel
geban la .
Unier achen wurde an die Tei
lerte gegangen —- -— —
» Drei Tage später traf Liseloiie
s Ollenschläger an ihrem Bestimmungs
- orie ein.
Gifela von Lüderit war in sehr
sei-ebener Stimmung. Sie hatte zum
inpfange besondere Toilette ge
macht, wie ein kleines Meisterwerk
war sie aus Tit-scheut händen her
nqen. Selbst Baron von Lil
der der sehr viel auf den äußeren
Schein gab, war zufriedensestelli
Seine Frau machte in dem t raf
finierier Einfachheit hergestellien kost
baren grauen Kleide einen durchaus
schielen Eindruck.
Das rote hour flimmerte und
« -—-.«·p
giktzerie M Todte: wie Eos hatte Inn
einst diese rote Mädne gemacht Heu
te ließ ihn das fäimsnetsde Rothnm
ali.
Doch all et en das strahlende Ge
sicht Gifelos blickte. in dem vie dun
keln Augen von innerem Feuer II
dekten, als et die rosigen Lippen
hakt-geöffnet sich entgegenlächeln fah.
begriff et. von neue-n, wie es möglich
gewesen, daß et. dee weiblichen Jn
ttigen und Ränken gegenüber so Un
etfnhtene. in die Netze dieser Kotette
geraten konnte.
Hatten nach schon damals sog-nen
fche Mittel die schwindende Jugend
festhalten müssen, so mußte sich der
»der-te tiefer blickende Mann doch cn
gen, daß bei großer Sorgfalt dte
Täuschung eine vollständige seen
konnte.
Man mußte auch bedenken, daß die
ehemalige Sängerin Meisterin im
Umgange mit Herren war, daß sie von
jeher mehr Schauspielerlalent siits
Leben als sitr die Biihne besessen.
Würde nun Fräulein Ollenschlö
get mit ihren großen ernsten Augen
bald einen Blick hinter die Kulissen
tun wiitde ihr die häusliche Misere
nur allzubold lein Geheimnis mehr
sein so war doch der erste Eindruck
lein niederdrückender siir die junge
Dame, die zum ersten Male in ihrem
Leben aus einem eleganten und ge
sicherien Heim den Flug hinaus in
die Welt unternahm.
Dieser Gedanke hatte etwas beru
higendes siit den seinsiihlenden Mann.
Wenn Fräulein Ollensrhläger sich
auch niemals mit einer Frau vom
Schlage Giselas befreunden konnte
vielleicht wiirde sie sich, wenn sie sich
eingelebt, den bestehenden Verhält
nissen einfügen, sei es durch ein
eigenes widriges Geschick dazu ge
zwungen, sei es aus Mitleid mit ihm.
Dieser Gedanle. so deprimierend
es sitt einen Mann sein mag, von
einer Dame bemitleidet zu werden,
löste ttoß alledem ein leises, sast un
geahntes Glücksgesiihl in ihm aus.
Das Walten einer edlen Frau in
seinem Hause zu spüren erschien Ba
ron Liideritz, nachdem er in seiner
Ehe so lläglich Schiffbruch gelitten,
von hoher Bedeutung.
Noch hatte Liselotte nicht einmal
ihren Einzug in das alte, vornehme
Herrenhaus von Rodenhotst gehalten,
und schon bangte ein Herz vor ihrem
Rücktritt
Baron von Luderitz hatte in den
acht Tagen, die seit dem Lin-ange
ment der Gesellschafts-danke versris
chen, viel, allzuviel an diese gedacht
Liselotte Ollenschläaer war das ver
körperte Jdeal der Frau, tvie sie ihn
stets varaeschtvebt. solch eine Frax
hatte er einst in seinem Geiste du:(.)
die hohen Zimmer des ererbten Be
sitzeg wandeln sehen, eine Frau, witt
dig, an die Seite seiner Vorsahrei
gestellt zu werden.
Alle diese Träume, seine herrlicte
Jdealgestalt, sanken jedoch in sich zu
sammen vor der wahnwitzigen Lei
denschast. die ihm dieses rothaariae
Weib einst einzuslößen verstandec:.
Er hätte alles sür Gisela hingegeben,
mit allem gebrochen um ihretwillen·
Und er war sich noch heute ganz klar
darüber, daß, wenn Gisela sich die
Mühe gegeben hätte, ihn zu fesseln,
seine heiße, tolle Leidenschast, die ihn
blind und taub gegen alles übrige
gemacht, sich zu einer dauernden,
innigen Liebe hätte vertiefen lassen.
Gisela aber« die keineswegs, trod
ihrer siinxanddreißig ahre, daran
gedacht, t r Lebensschis lein in einem
ruhigen hasen Anker schlagen zu las
sen, erhosste vielmehr ihr Leben
durch die e heirat in einen einzigen
sttag umzuwndeln Der schwer
iillige, korrekte, träumerische Land
junter slößte ihr nicht die geringste
Zuneigung ein.
Natürlich ward sie seiner bald liber
drüssig, und indem sie sich nicht ent
blödete, sich ihm in ihrer ganzen nack
ten Erbärmlichkeit zu zeigen, sank
»sein heißes Gefühl bald aus den
FGesritpunkt herab.
; Baron LiiderW ganzes Eheleben
Iwar seine ständige Angst vor einer
; Stöße gewesen, die seine rau sich ge
ben könnte und gab, un ihn aus
,diese Weise einer surchtbaren Bla
kmage aussetztr.
O, wie er heute diese Frau veran
scheute, um deren Gunst er einft fie
bettelt· Wie unwiirdia erschien er.
sich.
Gebunden an dieses vnlaäre Weib,
blieb ihm, nach seiner Meinung, nur
ein Weg, ihr eine Dame aus besserem
Hause zum steten Vorbild zu geben.
Dieses war der Strohhalm, nach dem
er wie ein Ertrinlender im Sinken
griff. —- —
Die Eauipage konnte jeden Augen
blick rnii der neuen Hausgenossin
eintreffen« die Baronin saß im Sa
lon und spähte ungeduldig.
Vinzenz von Liiderit war mit dem
Jnspettor in den entfernter gelege
nen Forfi geritten, tun rnit ihm we
beäi der Introdung einiger alten
«ume zu beratschlagen.
Er kannte beruhigt fort fein, er
wußte genau, wie reizend der Emp
Eng ausfallen würde; Gifela war
u strahlender Laune gewesen« Sie
ver and ei, wenn fie wollte, wenn
auch nicht die feine Dante herauszu
tedren —- in diese· Rolle hatte fie
steh nie finden können —-- sa doch
rnit großer Lieben-würdigtest Ein
druck zu machen
Zwist sagte fis der Baron, daß er
O
—- heuie oder morgen - eine Un
ierredung mit Fräulein Ollenichläs
ger herbeiführen mußte, um sie eini
germaßen und so ichonend wie mög
lich von dem eigentlichen Zweck ihres
Hiersein-B zu unterrichien.
Als er zu Tisch heimiehrte,- sah
sein unruhig spät-Indes Auge, daß er
sich in bezug auf seine Frau nicht
getäuscht Es war ein anmuiiges
»Bitt-· das ihn beim Beiteien des Scr
J lons gefangennahm.
J Dort, bequem im Sessel ruhend,
in einer ihrer berechneisien Poten,
»die üppige Dame des hauses nni
dem fiimmernden roten Haar und
den dunkel und heiß lodernden Au
gen, prickelndes Leben veranichaus
iichend« hier die elegante. schlanke.
junge Geiellichafterin in der Trauer
ileidung. vornehm. ernst. reserpiern
Durch das hohe Bogenrenner steten
die Strahlen der Novembersonne voll
und ungehindert durch das blötterlose
Geöst der vor dem Herrenbause sie
henden Bäume; sie warfen zitternde
Neflexe über Diele und Wände und
umwoben die Köpfe der beiden son
rnen, di sich in diesem goldenen Lich
te. gera in ihrer Befcheidenheit, un
gemein fesselnd ausnahmen
Der Baron streckte, angenehm von
der Harmonie dieses Anblickes be
jriidrt.der Angecommenen die Hand
s entgegen.
! «Willlorninen, Fräulein Ollens
ifchlöger,« fagte er lebhaften als es
ionft feine Art war-. »Miige Jhnen
Bedenk-arti zu einer zweiten Heimat
werden«
Die Worte waren fo herzlich in ih
rer Schlichtheit, sie berührten Lise
lotte wohltuend !
Sie dankte bewegt; erllärte lie
zweiile nicht daß feine freundlichen
Wünsche in Erfüllung gingen. wer
Empfang, auch vonfeiten der anädi-"
aen Frau, derechtige zu den lijlfnften
Hoffnungen
»Wir werden uns fchon verstehen,« z
wandte Gifela mit einem gewinnen
den Lächeln ein. Und nun zu Tisch, ·
wenn ich bitten daer
Sie nahm Lifelottens Arm, Bin-.
zenz von Lüderitz folgte den beiden
Damen.
Zehntes Kapitei.
Die ersten Tage vergingen Lise
lotte in ungetrübter Zufriedenheit
Das Ehepaar war zuvorkoinniend
und liebenswürdig: von feiten der
Dame des Hauses weit iiber das
Mai-, des Liergebrachken hinaus
Lifelotte war zu fein veraniaatz
sie empfand taktvoll den Unterschied
zwischen sich und ihrer Herrin. Die
Baronin schien dieses weniger zu
empfinden. Sie betrachtete ihre Ge
feiischafterin als durchaus ibr gleich
ftehend am Rang; fing auch bereits
an, ein wenig aus der Rolle zu fal
len, so dafz es Lifelvtte allmählich
tlar wurde, daß der Baron unter
seinem Stand gebeiratet haben rnuszi
te.
Die Baronin fiihrte zeitweise Re
den, wie sie eine Dame besseren
Standes nicht führen sollte, machte
auch bin und wieder einen Witz, den
sie selber belachte, der aber von Lise
lotte gar nicht verstanden wurde.
Alles in allem aber war das Ber
hiiltnis ein gutes; Liselotie führte
ein herrenleben, von Pflichten war
sieine Rede. Man fuhr zusammen
Jausz Liselotte mußte par-tout reiten
Zinnen; die Zeit verfiog angenehm.
) Baron von Liideri war noch irns
rner nicht zu einer ussprache ge
kommen, da diese oon feiner Frau
ganz in Beschlag genommen wurde
Er selber gesellte sich nur allzu
geern und vielleicht auch allzu oft zu
n Damen; er fand ein hohes Ver
gnügen an dein Umgang rnit Lite
lotte Ollenschliiger, welche, die Er
innerung an die eigenen triiben Tage
bintansetend,freundiich auf den fröh
lichen, zeitweise iiberrniitigen Ton der
Baronin einging.
Schließlich war sie jung; der Reit
unterricht, den Baron von Lilderitz
selber in Gegenwart feiner Frau er
teilte, bereitete ihr großen Spaß,
auch genoß sie die Ausfahrten in die
prächtige Umgebung und das lleine
nahe gelegene Städtchen sehr, da das
Wetter ein anhaltend gutes war.
An den langen Abenden beschäf
tigte man sich mit Musik; vorläufig
war auch Gifela durch den Zuwachs
Jihres lleinen Kreises recht animiert.
Sie fühlte sich von ihrem Manne
scharf beobachtet; sie merkte wohl, daß’
er Vergleiche zwischen ihr und Fräu
lein Ollenschläger anstellte, und es
teizte sie daher, das ganze Füllhorm
ihrer Liebenswürdigkeii und Mkan
kerie var ihren Zuschauer-n auszu
schiitieln Sie versegte sich in Gebund
ken mii Enthusiasmus in ihre frühe-(
re Laufbahn zurück, wollte parkoui
gefallen —- sie ichauspielerir. ;
Auf diese Weise hieii das ihremi
Manne gegebene Versprechen genan«
achi Tage, dann erlahmke ihr Eifer.
Lächerlich diese gan e Komödie.
Alles um diese steife Trauerweide,
hie wohl jung, aber nichtsdeikowenii
’ ger langweilig war.
; Lustig sollte sie fein, rnik ihr la
chen, Allotria treiben.
Do waren die beiden jungen Wirt
schaftseleven, man hätte so biche
kleine Abenteuer anzekieln nen.
,So junge. kaum flllgge gewordene
Jungens ein bischen verliebt u mai
chen, das hakie einen eigenen eig.
Gestirn-us May
Die Unisstete Heim-dieses
Its-II Ue »so-s- eiden-s W es M t
etues Most-. Ismene-se Isi
Ms Adelina Patti vor nisten IM
ken cinnmi in Florenz sang Sie trat
dort un Bassiana-Theater auf und
erhielt 5000 Lite isro Abend). wur
de sie eines Tages von einem der vor
nehmsten Bürger der Stadt, dem
Schriftsteller Emilio Ftiiiiaiii out
gefordert, eine Votsicllimxi zum be
sten der von ihm begründcten Kin
detasnte in geben. Die Kimstierin
lehnte- abek runde ab, indem sie
erklärte-. daß sie bald nach den Aut
siibrunqen in Florenz wegen ander
weitiaet Verpflichtungen qbkeiien
müsse: zudem könne sie für Florenz
keine Ausnahme machen, da innn
Mt in anderen Städten mit glei
chem Tit-sinnen an sie herantreten
instit-de Frullemi erzählte das alles
innern Freunde Mi. det damals
in Florenz Journalth war, wie ei
es fett noch in Rom beim »Dir-Male
VII-lia« iit. »Lafien Sie mich nur
worden« sagte Chetchi. »ich habe
eine Idee: morgen sehen wir uns
met-ein« Am nächsten Morgen wur
de von Mcchis Zeitung gemeldet,
daß die Patti »in nicht genug zu rsibs
mender, ihrer Meisterschatt in set
Kunst des Gesanaes entsprechender
Herzens-gute sich bereit erklärt habe
zurn besten der armen Kinder zu lin
qen": der Artikel schloß mit einem
wahren Ovmnug auf die Sängerin
und mit einer Aufzählung all der
Vorteile, die die armen Kinder dank
der edeltniitiaen Handlungsweise des
sberiilnnten Gast-es der Stadt Florenz
genießen würden Eine Stunde nach
dem Erscheinen der Zeitung war
Frullani bei Checchix er war in gro
ßer Aufregung. denn er vermutete
ein Witz-verständnis: er hatte aber
noch kaum zu reden begonnen, als
ihm ein Briefchen der Patti nachge
bracht wurde: die Künstler-in teilte
ihm mit wenigen Worten mit, daß
sie fich die Sache überlegt habe und
beneit fei, in einer Morgenunterhals
tuna für die Kinderasyle zu singen.
Die Beaeisteruna war gron und die
Einnahme -—- wenigsan für jene
Zeit —- qleichialls: den Asylen konn
ten 20,000 Lire überwiesen werden.
Ilin Abend des Auftührunastaaes
aber erhielt Frullani einen zweiten
Brief der Pattix die Sängerin schrieb
ihm- dasz fie nicht gewohnt sei. um
sonst tu finaenx sie bezahle daher fiir
die ein-scientes Aufiiihrunq 5000 Lire
Von ihrem eigenen Gelde und bitte
das Komitee diesen ihren Obolug
als Geschenk iiir die Kinderalnie an
zunehmen Jn einem dein-deren
Vrielumschlaa waren dem «Ecispr:isen
fünf Tat-le:xdliren-Jten beigefügt
Weil nun Ioim Werth Kern Vrös
fident des Jenats geworden ist,
braucht man nicht gleich darauf inn
zmveisen dass er —- ein Deutsch
Amerilaner ist. Ter Name «-«« · «
deutich geblieben, das stimmt
Die Wilsons sind mit sieben Ne
genschirmen in das Weiße Haus ein
gezogen Fiir die reanerischen Tand
die auch für den Nachfolger Tafts
schwerlich aus-bleiben werden, ist also
gut vorgesorat
Nachdem auch der Handelsfekretär
sedfiekd, der einzi Defizit eines
Barte-, diesen auf nsch übri
sen, bartlosen Kabinett-Mitglieder
lt hat, werden die staat-ad
in Gewinste-n stets glatt et
tat tot-wen Weinen
Es ist eine Kunst. Zeitungen sich-«
tig zu lesen. Wer nur ein Blatt liest
vdek nur Blätter von einer Richtung
det wird muvillkütlich einseitig. Da
tum- lade ich, ist das Mlelev
»ein- Kunst und süt hochstchende und
Hipöchststehende Personen in ein-i
Staate ist diese Kunst, die gewiß
gis-sit leicht ist, auch die, sich von den
Einflüssen ihrer Umgebung stel zu
»Ist-then und Dinge zu erschten und
hu hören. die ihnen sonst bei ihrer
unvmneidlichen Isolierung mehr
»oder wqiiger verborgen bleiben.
Prinztogknt Fdwiq«von Bayern
« Alles Menschliche soll unvollkom
« men bleiben, damit wir nicht wähnen.
daß unsere Ziele innerhalb der ver
sah-glichen Wen tiequ
i
Stank S. Plack, der kürzlich ver
storbene, ehemalige Gouverneut des
Staates New York, hat feine glän
zende Laufbahn als Zeitanqsbekichvs
erstattet begonnen. Der ehemalige
französische Minister Deleasss ist
ebenfalls von dem«RedaMø-tstifche
auf die Ministerbank . Und
all seine Kollegen von r Presse M
ein Zeitrssen gaben, sagte et: »Jeder
tungsmann kann es zu große-n
eins , wenn et nur bei Zeiten
aufh ri, Zeitungsmann zu sein«
Its es in Wortlaut-, Oregon, sur
Wirkung für die Wahl kuns, und
die ftinmsbetechtigten Frauen sich in
die Lisik einfchtieben, da gab die eine
als ihren Beruf an —- »New-J Mut
w«; eine andere »wenn-s Gatten
M«; eine Tritte: »meines Mannes
Wange-H eine Vierte: »Dir-eine
der inneren Angelegenheiten« Auf
den Gatten und das. was er mit fei
ner Arbeit für sie anschaffen kamen
sie doch alle zurück. Es geht einmal
nicht ohne H-—N.