Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 21, 1913, Image 2

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Pf- fvvv ffff IsvsIwi
El Dritte-S jährlich-: Musikfest
Stand Island Ueb..«) - u. 28. Mai 1015
Ajtineapolis Symphonie Ethik-stei
kniil Oliv-hassen kuppllmkistkt
fünfzig Personen - « - - Heciw Hotisten
cHoR voN 150 A« "
Koka Halt Hmitti Direktor
LlEDERKRANZ AUDITORIUM
IT. Inai - Dienstag Abends Inmitlir Konzert
Sol-isten und Chor
28.2Nai Uiitwoch Abend: Orchester und
Soliften
28. ZNai -— Iliittwoch Jbendt Orchester, Soli
ftcn und Chor
Saifon- Tickkt .......... 252 ()(), 82 -')() und 87 ) 00
Wesen beim-ei- Jiifskimtipn ihn-ihr man tu Iin Sekietdk dei
St.Cä-ilia-Geskllfqafi,Grundsslaus,91kasska.
Zurück auf meinen alten Platz
Unterzeichneter mochte hiermit seiner alten Stundschast
und Freunde zur Kenntniß bringen, daß wir unser La
ger von Farmgerätschaften in Central City verkauft ha
ben. D. A. Gilbert ist nicht mehr mit der Gilbert Im
pletnent Co. in geschäftlicher Verbindung T. Gilbert
und F. E. Gilbert befinden sich wiedr ain alten Platz
mit einem zeitgemäßen Lager von Farmgerätschaf:
ten und Gefährten. Der Firmanamen wird von nun
sein: D. Gilbertund Sohn. Art Zbinder, welcher frü
her mit uns in geschäftlicher Verbindung stand, über
nahm das Pumpen- und Windmühlen- geschäft·
Ich bin dauernd hier ansässig und es wird mich freuen,
wenn meine alten Kunden und Freunde bei mir vor
sprechen. Mit sechsjährlicher Erfahrung im Formge
rätschaften-Geschaft, glaube ich sagen zu dürfen, daß wir
das beste Lager von Farngerätschaften haben sowie Bag
gies und Wagen. Allen gegenüber derselbe Preis. Je:
der Artikel völlig garantiert.
F. E. Gilde-ist
D. Gilbert u. Sohn, West Tritte Straße, Grund
Island, Nebr. verkaufen den besten 75 Bushel Spreader
auf dem Markte für sum. Kommt und überzeugt
Euch. «
cetThis Nursery and seed Bock free
Jeder Fern-er imd Würmer iollte mesn deutsch-s Gutenbach haben. Es enthält
seht vth Bei Mende mem- 277 jdnqe ist-ehrwan such Isedt ei CAN-tu
bnng und medugne Biene memek
Bäume und Samen
die wachsen
heftet-end Ox- Gemules,Bla-ken und allen -ok m Iukmizmm im,
owie Furcht-, sm- uad Waldbwme Besten nnd Blumen
suchet uns Note-L
Sie lauten tritqu billiger und besser NO verkaufe direkt
CI meine Kunden und idem Ebnen Kommt-non der Use-ste-. -
such bezahle it ziemt-Osten auf Baume und Bfkamea bet Its-sehnte
bot-Au Meine Some-um entsprechen dem Wie ooa NW
la- sktteffs Meint-en und Kenntniss
I sum-It Wiss-W l sk et. ! 's! p7«7 -
Ist-u Rufe-ie- ad Seed does-. Bot Zl Beatrice. Reh-. . . Z, « OR .
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l. t. Aspcsscs J U Icclslls
ANIJEIISM Fi- WARle
Hülfs Staats Thieråkzte
Office und Hospital 416 West Dritte Etkußkx
Wir erwarten Euch Phan
Tag nnd Nacht Adh 82
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. Hex-old Kalender, nur 25c in dieser Offic-. I
, Beriihmtes
Flaschenbier
THIS-II EML G WEBER G«;TZ.TJIT""'
Ahonuirt auf den ,Anzeiger-Herold.«
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Zioaren : ernster ten-o Cassius-;- ..-::
ger: tie ien Herren hiel. ex: fi . tm
rnitzutommen. an den Rodfchoße n der
inlngeren D: s Schauspiel widerte den
H jungen Betten an.
Wäre nicht ein ganz besonderes
jMagnet fiir ibn in ber Nähe Heer-es its-,
unb hätte er nicht ehofft daß ir;
Zein großes Ereignis über llm is
lang das Spinngetvebe ber briltjche
Politik zerreißen würde, fo tsliize ;.
wohl fchon Schritte gethan, aus feiner
Junerfreulichen Stellun wieder her
ans-zukommen Aber Entaraaoah ver
lieb, auch ohne baß er fie fah oder von
ibr hörte, feinem Aufenthalt in Kon
fiantinopel einen unwiderstehzichen
Reiz. Er blieb oft vor den Juwelier
laben in ber großen Peraftraße ftehei
Eunb überlegte. was fiir ein Gegenge
fEchent er ihr machen könnte. Aber .
fah ein, baß das febr schwierig, wen
nicht unrnöglich fein würde. Seid
wenn er ein paar taufeanfunb opfern
wollte wozu er bereit war konnte er
nichts bekommen, was nicht elenb eno
bern und trivial gegenüber been byzan
jtinifchen Kunf rweri aus-gesehen hätte
Eines Tages kam ber Mabaraiali
von Labore auf der Reife nach Eng
land in Konstantinopel an. Er machge
einen Abftecher urn biefe Stadt und
Athen zu besuchen. Der britifche Bot
fchafter gab ihm zu Ehren ein fchon
vorbereitetes Diner am Tage nach sei-l
net Ankunft Das ganze diplomati-1
fche Korps wurde eingeladen, und der z
gefliichtete Großvezier sollte ebenfallsi
theilnehmen.
Du h begab fich von ber Kanzlei
nach einem HoteL um sich unnullei- l
ben. Es war fünf Uhr, das Dinerl
follte urn halb sieben anfangen. Als
er an feinen Schreibtifch trat, fah er
dort einen Brief von feiner Mutter lie
gen, daneben ein bellgriines feidenes
Tuch, worein etwas gewietelt zu fein
schien. Er hob es auf unb fand ein
Billet tnit französifcher Auffchrift ba
rin. Es war Smaragbas Handschrift
Jhrn klopfte das Herz. Schon wollte
er das Briefchen öffnen, aber er fah
feiner Mutter Brief noch uneröffnet,
bezwang sich unb las ben Brief aus
Kairo zuerst.
»Mein lieber Hugh,« hieß es darin.l
»ich riiße Dich herzlich und danke Dir Z
siir in Telegramm Ich hoffe, daß
Du eine gute Untertunft gesunden hast.
und daß der Diiitwechsel Dir nicht ge
schadet hat. Vergiß nicht, Dich warm
zu kleiden, denn der Unterschied des,
Klimas ist groß, und Konstantinopel
hat jähe WitterungswechseL Du aberj
bist doch empfindlich aeworden. Jch
hatte einen Brief vom her-zog von
Westrninster. Er hat dem Komite siir
Schuß der bedrängten Armenier von
neuem eine Summe von hundert-tau
send Pfund überwiesen und hofft, daß;
Du Gelegenheit finden wirst, mit dem
Komite in Verbindung zu treten. Aus
der höhe des Lebens angekommen,
mein liebes Kind, wie ich ei bin, sehen s
wir deutlich wie von der Spitze eines
Berges das Ziel unsrer Reise· Es gith
lein andres Ziel als dav, welches un- ;
ser Heiland uns gezeigt hat· Welches
große Thorheit sehen wir täglich um
uus hu, wie ängstlich suchen und bei-l
schen und jagen die Menschen nach;
werthlosen Dingen! Nur die echte,
Menschenliebe tann uns diese Thorbeit s
vergessen und verzeihen machen. Jcht
bin glücklich, weil ich nichts andres!
mehr suche als das Wohl meiner Mit-I
menschen. Es ist ein großes Geheim- ;
niß. daß wir erst dann unser Glücks
finden, wenn wir es nicht mebr susjenJ
sondern als wahrhafte Nachfolgerl
Christi die Armen und Elenden lieben. J
Daß diese Liebe immer lebendia in·
Dir bleiben möge, ist mein tägliches
Gebet. Der here segne Dich, mein gu
ter Junge, und ich sende Dir den Kuß
einer Mutter. Jsabella. (
l'. s. Wenn Du eine Empfehlung
Gladstoneö wünschen solltest, so theile
ei mir mit.«
Hugh ließ die hand mit dem Briese’
sinken und sann einige Augenblicke.
Dann verschloß er den Brief und Zis
neie das zierliche Billet Smaragdas.«
Es war französisch. »Mein lieber here s
de Lucn,« hieß es darin, »ich bitte Sie ’
freundlich« heute das Abendessen miti
uns zu theilen. Bei-säumen Sie nichtJ
zu lornmenk Ein Mann wird von acht
Ubr an vor Jhrern Hotel warten, urn
Sie zu führen. Ziehen Sie beim her
austreten Jhr Taschentuch zum Zei-’
chen siir ihn. Jbre ganz ergebene Sma
tagda Atarian.« .
,,Versiiuinen Sie nicht« zu tomrnen,«»
wiederholte sich hugh. »Ties ist teine’
gens74hnliche Einladung. Es klingt
wie ein Hilferus.' i
Er ging erregt aus und nieder. !
»Die5 abscheuliche diplomatische Di- ’
net! Wie unglücklich sich das trisstl
Jch l: nn ei nicht versäumen, iann nicht
) noch s..ninal und bei einer solchen Ge
! legicheit ausbleiben. Nun, ich werde
ze2.ig gehen, hoffentlich ist es urn acht
Uyk zu Ende!"
Er tlingelie.
F »Wer hat Briefe siir mich gebracht?«
: sva te er den Kellnec
Zieser war derselbe sanstäugige jun
e Mensch, den er schon nach dein Er
cheinen der riithselhaften gelben Bro
schüre esragt hatte, einer Broschüre,
deren nhat hugb zu bestätigen ge
neigt war, da sie die europäische Dipte
rnatie der Feigheit bezichtigtr.
»Der Brieftröger hat den Bries ge
bracht, das Tu wurde mir von einein
tin-bekannten li rgeben, und ich habe
es aus den Schreibtisch elegt.«
hu entlle den Ue net. Er klei
dete int« Eschast an und ging
ach-Mitt»
s· »si- Essen-:- J s
·...».s;:·.,s,-: .s... s s
Oer Speisesaat war gesehn-kirrt, in
dem Gewinde Don grasen neian
btauea Orchideen und biaßrotlzen No
sen um die Kansdelaber, Armleuchter
und Lüstres geschlungen worden wa
ren. Die Tafel war mit veilchen
blauem Sammt gedeckt· der rni: alten
venetianischen Spigen garniert war.
Aus den Sammt waren veitchenblaue
Orchideen gestreut. Von dieser Farbe
hob sich der Glanz der Kandelaber nnd
Tafel-aussähe prächtig ab. Jm Winter
garten neben dem Saal standen in Kil
beln. die zum Theil aus Silbe-, zum
Theil aus Sevresporzellan bestanden,
Zwergbiiume, die mit prachtvollen
Trauben und Psirsrchen behangen wa
ren, lauter aus England bezogenen
nnd in dortigen Treibbänsern gereis
t ten Früchten.
I Die Dame vom Hause wurde vom
’Maharajal) oon Lahore geiiifsrL Tie
ser indisch-: Ziirst Ivar ohne Turmu
trug das kurze schwarze Haar geschei
telt wie ein Engländer, war irn Fract
und derrieth nur durch seine bräunliche
Gesichtssarbe und seine eigenthiimlich
brennenden Augen seine östliche Ab
kunft. Doch bemerkte Hugb, daß er
nichts von den Speisen beriibrte, die
siir die übrige Gesellschaft gereicht
wurden, sondern sich von seinem eige
nen Diener Gerichte bringen ließ« die
sein eigener Mundloch bereitet hatte
hngh hörte ihn mit Lady Currie iiber «
Lord Leighton, Burne Jones und an- »
dre berühmte englische Maler reden ;
und Verse von Browning zitteren. Er»
dachte. dieser Jnder wäre der einzige
herr, der eine vernünftige Unterhal
tuna führte, denn sonst drehte sich das
Gespräch um Nsetjztigleiten Die Da
men sprachen viel über Radsahren, und
dann wurde lebhaft erörtert. dasr der
Sullan mit Herrn von Nelidotv Arm
in Arm im Garten der rsussischen Bot
schaft spazieren gegangen sei. Gleich
von Anfang an wurde Champagner in
silbernen Krügen umhergetragen nnd
eingeschenlt.
Hugh blickte mehrereinal versiohlenL
aus seine Uhr Das Diner schien ihm
tein Ende nehmen zu wollen obwohl
es in Wirtlichleitf schnell ferviert wur
de.
Der Luxus der Tafel erinnerte ihn
an eine halbe Million hungernder ar
menischer Christen, Weiber und Kin
der, in den fernen Provinzem wo die
Ernährer der Familien niedergemeszelt I
und alle Gitter geraubt worden waren.
Und hier taselten die Vertreter der
christlichen Mächte, die die Armenier
schützen sollten·
Die Unterhaltung erschien ihm läh- J
mend, geisttötend, so daß er hätte auf
springen und mit
hinauslaufen mögen.
es ja an dieser Tafel wohl nicht an
ders sein. Die Jnteressen der Mächte,
die Politik der Botschafter gingen weit
auseinander und bekämpften sich ge
genseitig; so hätte jede Unterhaltung
über einen ernsten Gegenstand noth-;
wendigerweife hier oder dort Anstoß
erregen oder zum Berrath geheimer
Absichten führen miifsen. Das war ja
auch der Grund, warum den Arme
zornigem Lachen Z
Freilich lonnte ’
i
i
I
l
i
niern tein wirtfarner Beistand geleistet
wurde: eine jede Macht fiirchiete, die
andern Mächte wiirden den Vortheil
davon haben. Deshalb schritt
einzige energisch ein. Nur ein einziges
Mal mischte er sich mit einem herzlich
empfundenen lauten Worte in
das J
keine .
Gespräch und mußte sogleich bemerken, !
daß er sich lächerlich gemacht hatte. Es E
war ein Wort über Humanität
Christenthum, das
einer Aneldote entschlüpfte,
französischer Setretär zum besten gab,
und die ihm mißfiel. Aber er sab
nnd .
ihm gelegentlich »
die ein?
i
gleich daraus, daß Herr von Nelidow, !
der ihm schrag gegenüber saß ihn lä- »
chelnd fixirte und seiner Dame etwas
ufliifterte.
eranzösrsche Botschasster nahmen die Be
Der italienische und der ;
merlung des russifchen Botschafterss
auf und blickten ebenfalls lächelnd zu
ihm herüber. Und hu h hatte ein so
scharfes Gehör, daß er errn von Re
lidow theilweise verstanden hatte.
llang so etwa wie:
scheint rnir aus demselben holze
schnitzt zu sein wie Gordon Pafcha
und Mr Gladstone selbst. Es
Kleiengland noch schwilrmerifche
t r.«
Es s
«Dieser junge herr «
Ce- «
ibt in j
mit- z
Endlich ward die Tafel aufgehoben,
der Jnder bot der Hausfrau, der ge
fliichtete Großvezier der Gemahlin des
französischen Botschafters den Arm,
und ein Theil der Gesellschaft begab
sich in den Salon, während der andre
Theil, darunter auch mehrere Damen,
im Speisesaal blieb, Porttvein trant
und ranchte.
Hugh blieb hier ebenfalls und rauch
te. Er saß aber wie auf Kohlen, denn
es war schon halb neun geworden.
Jm Salon ertönte der Flügel, und
eine weibliche Stimme ließ sich hören.
Drrgh beschloß, hinüber-zugehen, er hoff
te, von dort vielleicht entwiichen zu
können. In diesem Augenblick sah er
»seinen Freund, den Colonel Keiih
iButtler, die Tafel prüfend schiitteln
Hund dann mit einemmal sich hinauf
schtvingen. so dasz er auf den Händen
stand und die Füße emporstrecktr. Er
kannte schon seines rennt-es Lieb
ling-stück, aber die ii rige Gesellschaft
sah mit Erstaunen nnd grosse-n Ver
nii en zu, Ivie der englische Oberst ge
schickt mischen Jlaschen, Gläsern und
Kunde abern auf den Enden einher
spazierte. Der russis e Botscha tet
war aufgesprnngen, legte seinen rm
um Sir Philipp Entries S altern,
i de I B t t «
SNELL-L isiäæetlttelteo sigqsoerk Last
«
«
, ,
Pugh tret in den Satori, wo ietz!
Kaiser nnd Lisiire gereicht n Hirn, nnd
hörte eine Landdsnömiiii« von einein
russischen Botschaft-tratst degteilet, ein
Lied vortragen. Sie snng den ameri
tanischen Gassenhauer «Dnisn. Daisy«,
untd die Gesellschast stimmte in den Re
sroin ein. -
hugh dachte an seine Mutter nnd
verstand wieder einmal. wie schon bei
andern Festen der höchsten Kreise, ihren
Verzicht aus die Welt. Es war ja na:
tiirlich. daß die vornehmsten Personen
sich in andrer Weise unterhielten als
die bürgerliche Gesellschaft. und er
wunderte sich nicht, daß dieser interna
tionale Kreis der mächtigsten und dor
nehntsten Leute einen gewissen Neii da
rin sand, sich zu den Bergnngnngen
zder Geringsten zu wenden nnd rnit
. Grazie aus demsTingeltangel nnd
EZErtns zu entleimen· Er hatte in
England, Frantreich und Indien das:
Iselbe Schauspiel gesehen. Gediegene
Gespröche und gute Musik wurden den
Leuten überlassen, die nur Bildung
und Geld ilsxr eigen nennen konnten, die
höchste Aristolratie aber hatte ihre pi
lanten Aneldoten, ihren Sport und die
Gassenhauer zur Unterhaltung Die
Aristotratie konnte nichts thun, wag
unpassend gewesen wäre, da sie alles
adelie, was sie that. Sie hatte ja zn
bestimmen, was guter Ton war. Aber
unendlich sade erschien all dies Trei
ben dem enthusiastischen Sinne Hitghs,
um so mehr, als er daraus brannte, zu
Atarians hause zu eilen. i
Er hoffte, man würde sein Ver-i
schwinden nicht bemerken, obgleich noch «
Niemand gegangen war; verstohlen
näherte er sich dem Ausgange, schtüps
te schnell hinaus und eilte zu seinem
spiel.
12. Kapitel.
König Terdats Erben.
Beinahe instinltmäßig fteclte Hugh
den Revolver des Griechen in die Ta
sche feines Paletots, den er über den
Fract zog, und trat auf die Straße.
Es ioar neun Uhr geworden. Er zo
das Taschentuch, bewegte es und sag
alsbald einen Mann in dunkler Tracht
aus dem halblicht hervortreten und
herantonimen.
»Wollen Excellenz mir folgen!«
sagte dieser Mann in einem seltsamen
Englisch und schritt davon, Hugh ihm
nach.
Obwohl Hugh den Wen zu Ato
rians Haufe durch das Gewirr der
Straßen und Gassen von Galata
selbst nicht hätte finden können, wußte
er doch, daß er etwa eine Viertelstunde
erfordern würde. Deshalb wunderte
er sich, daß fein Führer bei der näch
sten Straßeneete stehen blieb, auf eine
besondere Weise pfiff und hierdurch
einen Burschen herbeilockte, der zwei
gesattelte Pferde am Zügel führte. Er
wurde ein eladen, eines der P erde zu
besteigen, fein Führer bestieg das an
dere, und der Bursche ging voraus
Nun wurde offenbar ein weiter Um
weg genommen, es ging bergab und
bergauf, lreuz und quer durch aller
hand Gassen, die von buntem Volle 3
erfüllt waren, wo aber die euroviiifchen
Sprachen, besonders das Italienifche
vorherrschten, wie hugh aus den Ru
fen und Gesprächen vor den Thüren
der häuser ertannte. Endlich gings
es in einen Garten, wo mehrere Per- s
fonen sich bewegten, die jedoch bei der -
Dunlelheit nicht zu erkennen waren»
und dann in einen weiten Hof, derj
von vielen Fackeln und Feuern erhellt «
war. hugh stieg, dem Beispiele sei-i
nes Führers folgend, ab und ging mit (
ihm weiter. Er sah sich auf betanns f
tern Boden: diese Speicher und Waa- s
renlager hatte er schon bei seinem er- «
sten Besuche gesehen, und diese Men- !
schen erinnerten ihn ebenfalls an deni
unruhigere Abend am Tage feiner An
lunft. Doch waren sehr viel mehr
Menschen als damals in Bewegung,s
und auch das Aussehen der Oertlieh- s
keit war anders. Aus den freien Plä- ;
ßen zwischen den Gebäuden brannten
mehrere Feuer und erhellten den Raum «
mit rothem qualmenden Lichte, der
Geruch von gebratenem Fleisch und
Fett erfüllte die Luft, und hugh wur
de an die Schilderungen Homers von
den Gastereien und Iestschmäusen der
helden vor Troja und der üppigen
Freier der Penelope erinnert. Inmit- s
ten des großen hofes steckte ein ganzer
Ochse am Spieß, über kleineren
Feuern brieten Schafe und Ziegen. «
Eine Menge von abenteuerlichen Ge
stalten, Tscherkessen und Bulgaren,
Griechen und sonstige Vertreter der
am Boöporisus und Schwarzen Meere
wohnenden Völkerschaften, Männer
und Frauen, heute jedoch in bunten
stgewändern, saßen und gingen um
ger. Jn einer Ecke spielten Zigeuner-,
an einem andernPlaße wurden schwer
miithige Weisen zum Klange von Zi
thern gesungen, und umflochtene gro
ße Wernslaschen, große flache Brote
und allerhand süßes Gebiiek wurden
umhergetragen. Die Mehrzahl der
Festgenofsen waren die dunkel geklei
deten Armenier.
hugh betrat vom Hofe aus das
haus, und er fand es hell erleuchtet.
Jn prächtigen, seltsam geformten sil
bernen Lampen und aus hohen silber
nen Leuchtern brannten Oel und
Wachskerzem mit Blumen war die
Stiege geschmückt, und nun kam ihm
loben an der Stiege Atarian selbst.
sehrwtirdig rnit seinem langen weißen
Barte, entgegen und geleitete ihn an
der hand in die Gemächer. oimmer
stärker wurde hier der Rauch von ver
branntenjzejereiez der ihnzschon
— s.--«-0Q..—-g--- -.. . -...,.-- .« -»
F :
leins der Treppe entgegen gexeht near-E
und alle Gegenstände unt blauenr
Dunst wie mit einein leichten Schleier zii
einhiillte.
Er fasnd eine Gesellschaft, die ihm
so ernst und feierlich erschien, wie die S
sGesellschaft, die er verlassen hatte, s
ieichtsinnig und frivol gewesen war-.
Lauter Armenier wie er an derIracht
Ierlannte, füllten die weiten :tt;jume,
viele alten Männer mit grauen und
sweißen Bärten, in langen schwarzen
Gewändern, viele Frauen in seidenen
Kleidern von orientalischem schnitt
jund zumeist dunklen Farben, auch mit
soielem goldenen Schmuck und von
Edelsteinen strahlend. Alle diese Per
fonen wandelten wie im Nebel, uni
wogt von Weihrauch, und die Luft
war erhth von den unzähligen Flam
men.
Es mußten gegen zweihundert Per
sonen anwesend fein. Durch alle Ge
miieher vertheilt. die von unzähligen
Wochsterzen erhellt waren, saßen sie
auf niedrigen Sosas und auf Teppi
chen oder gingen in Gruppen langsam
umher. Ueberall standen große, mit
gestickten seidenen Tüchern bedecktee
Präsentierbretter auf dem Boden. be
deckt mit silbernen und goldenen Scha
len voller Speisen und Leckereien.
Eine Schaar von Dienern ging oh und
zu. und unaufhörlich wurden gebrate
nes Fleisch, allerhand,Ragout, Pillaw
Kuchen, eingemachte Früchte herbeige
tragen. Männer und Frauen nahmen
mit den Fingern aus den Schüsseln
und trockneten sich mit goldgeslicktem
seidenen Servietten.
Hugh wurde zum Sihen genöthigt
und sand den Doktor Asrilian in sei
ner Nähe, der ihn sehr freundlich be
grüßte. Er blickte sorschend umher:
Srnaragda sah er nicht. Jhm war
seltsam zu Muthe. Die große Gesell
schaft hatte ein eigenthiimliches Ge
präge, wie wenn hier nicht eine ge
wöhnliche Lustbarleiit, sondern ein
est von besonderer Bedeutung ge
eiert würde. Dazu sein geheiman
voller Weg und die Wahrnehmung,
daß alle Fenster aus der Straßenseite
dicht verhüllt waren. Jhrn gegenüber
saß ein Greis, der ein goldenes Kreuz
aus der Brust und eine seidene Kapu
ze trug, und Afrilian sliisterte ihm iu,
dieser sei der Patriarch von Konstan
tinopel. Gern hätte er den freundli
chen Arzt nach der Bedeutung des Fe
stes gefragt. aber die Einladung Smo
ragdas hielt ihn von jedem Worte zu
rück, das siir indiölret hätte genom
men werden können.
Jetzt machte sich eine Bewegung in
den ferner liegenden Räumen bemerk
tioh, und gleich daraus sah Du h einen
Zug erscheinen. Bier junge rinenier
kamen, Ilberne Fackeln in den bän
den. H nter ihnen ging Atortan mit
einem Priester in großem —Drnat, von
Gold und Edelsteinen und hesen
Brachtgewiindern mit bhsantiniseher
Stickerei glänzend, und hinter diesen
larn eine Erscheinung, die den armen
Hugh wie ein Blitzstrahl traf: Sma
ragde-, und neben ihr gina 7" it
Saoul Katjyattiam Kein ZW i
daß diese beiden ein Paar bildecsn.
daß sie zu einander gehörten unr- in
einer bestimmten Feiersichteit auszo
gen.
Der arinenifche Fiirst ivzr nicht wie
sonst europiiisch gekleidet, sondern trug
einen Kastan Don schwarzer Beide und
am goldenen Mittel ein alterthümli
ches Schwert, dessen Griff mit Edel
steinen besetzt war, in goldener Siiieis A
de.
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Eurer Arbeit Beginnt heute
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