Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 14, 1913, Image 6

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Zurück auf meinen alten Platz
Unterzeichneter mischte hiermit seiner alten linndichast
und Freunde Zur Kenntniß bringen, daf; wir unser La
ger von Farmgeriitscliafteu in Central Citn verkauft ba
ben. T. A. Gilbm ist nicht mehr mit der lsiilbert Im
vlement Co. in geirhiiftliclierVerbindung T. lszilbert
nnd F. E. Gilbert befinden sich wiedr inu alten Platz
tnit einein zeitgemiiszen Lager von Farmgeriitichafi
ten nnd Gefährten Der Firmananien wird von nun
sein: D. Gilbertnnd Zahn. Art Zbindetz welcher frii
her mit uns in geichiiftlicher Verbindung stand, iiber
nahm das Pumven- und Windmiihlen geschäft.
Ich bin dauernd hier ansiisfig und eiz wird mich freuen,
wenn meine alten stunden nnd Freunde bei mir vors
sprechen. Mit sechsjährlicher Erfahrung im Farmge
rätschaften-Geschaft,glaube ich sagen zu diirfen, daß wir
das beste Lager von Farngerätichaften haben sowie Brig
gies und Wagen. Allen gegenüber derselbe Preise Je
der Artikel völlig garantiert.
F. E. Will-etc
D. Gilbert n. Sohn, West Tritte Straße, Grund
Jøland, Nebr. verkaufen den besten 75 Bnihel Spreader
auf dein Markte fiir stim. Kommt nnd überzeugt
Enth.
l. l. Asccsscs J I Nest-Its
ANUERTM so Molels
Hülfs Staats T bierårzte
Ossice und Hospital 416 West Dritte Straße-.
Dir erwarten Euch Phan
Tss und Nacht Ash 82
. Z- 3«s·.» EIN Zieäkrndch T?·::’ III-« M THEka Tfsichsp -
Lenz-ein reden-r war· Tje Ins-sie i«an
kekr in goidencn Untessä .-n. rir onn
Täxnegnten g.änzfen. sie Teller waren
oorn schönsten Ernan die Loisei vonj
Gold. i
Jene erschien in der Tbür vom Re
drnsanie her E-:naragva, zwei Diene
rinnen soisiien ihr. Sie trug ein bis
zum Harfe geschlossenes schwarzes
Weit-. dessen Schleppe maiesiäZiich hin
ter ihr her wallte. Ihr Kopf war hoch
erhoben, und die Augen leuchieten in
dein marmoenen Antlitz, das schwarze
Haar saß wie eine Krone. Jetzt ersi.
da fee ohne Manie! war, ionnke Hugh
die ganze königliche Anniucb ihrer ho
ben, schönen Figur erkennen. Er hatte
den Eindruck, als schritte eine Prieste
rin daher, deren Miene von heiäiger
Entrüsisung spräche.
»Was wollen diese Lsnke?-« fragte
.«ie in französischer Ersuche. »Bes
halb bedrängen sie unser est-us? hast
JTU ihn-en nicht immer späeiftltzten er
wiesen. VsierZ Bist Du ni-.ii Die Güte
und Gnade selbst gegen alle Eienden,
die an Deine Iniir pochenZ Wie kön
nen sie es wagen, das Hans eines so
erhabenen und heiligen Mannes zu be
stürrnen?«
»Mein Kind, mein Augnpsel.« erwi
derte Aiarian, .es ist die Feindschaft
gegen unsre Kirche. Aber ich werde
diese Frechheiten nicht unbesirnft las
sen. Die Regierung soll uns Genug
ihunng geben«
Hugo erinnerte sich setzt des Gepäcks
und der Bitte deg Griechen. Von dem
oerdiichtigen Koffer war nicht mehr die
Rede gewesen. Er fragte den Doktor
Afritian danach. Der Doktor schien
durch die Ereignisse ganz betäubt zu
sein. Er saß bestürzt und stumm da.
lauschte aus das Getöse der Straße
und blickte mit rathloser Miene umher.
Auf Hughs Frage antwortete er:
»Wer hätte das gedacht? So iiO die
Zivilifaaion doch ganz ohne Einfluß
hierzulande geblieben? Jch komme rnir
vor wie in der Fremde.«
Hugh fragte nicht weiter. Wenn die
Armenier ihn nicht wegen der- Gepiicks
angingen, so konnte ihm das nur lieb
sein. hatte er sich doch auch an Dot
tos Afrikian nur in einer Art von Ver:
wirtung gewendet, die durch Smarag
dalehe über ihn gekommen war. Die
ser reine und keusche Mann, der in sei
nem fünfundswanzigften Jahre noch
auf keine andre Liebe als die zu feiner
Mutter zurückblicken konnte, dieser
stolze Charakter, der die Unerschütteri
lichkeit feines Wesens für die Grund
besdingunig seines Lebens und der
Vollfiihrung seiner Aufgaben ansah,
fühlte sich seiner selbst nicht mehr sicher.
War mit ihm eine Veränderun vorge:
gerne-en. die er als eine Erbschaft feines
berühmten dichterischen Verwandten,
Lord Boten, ansehen konnte? Eine
doetische Revolution feines sonst so
klaren. praktischen Bersiandeö? Oder
war er vielleicht niemals ein praktischer,
sondern ein schwärmerifcher Geist, der
sich fälschlich einbildete, die Dinne der
Welt so zu sehen, wie sie sind, inWabr
heit aber von Phantasien geleitet wur
de? D, wenn er ein praktischer Mann
wäre, fo würde er nicht hier« sondern
zu dieser Stunde im Speisezimmer
seines Vorgesehten sein. Warum sah
er seit Smaragdas erstern Erscheinen
die See und das Land, die großes-todt
und nun dies armenische Haus in ei
ner Art von Verklärung?
Es brannte in seinem Innern. Er
hätte aufspringen, die Arme recken und
große Dinge vollführen mögen. Da
bei umfing ihn jedoch die Schulung sei
nes Volkes, seine Erziehung als Gent
lernan wie ein Wanzen der keine andern
als wohlbemesfene Bewe un en. und
zwar so wenig als möglich ewegung
zuließ.
Er konnte nicht anders als Sma
ragda anblicken, er wünschte, immer
den Ton dieserc timme zu hören. Jhre
Gefiak t, irr Antlitz, ihr Wandeln, ihr
Ratten, altes toar roie von dein Zau
ber eines Marthens umflossen, das aus
weiter Ferne, vielleicht aus der Kind
heit, vielleicht aus«- einer andern Welt
mit fanfter, fiißer Melodie herüber
klang. Dies Mädchen eines fremden
;3tamnte5 war wirklich die Prinxefsin
der or enta: ischen Rhapfodieen, Die im
zGe heimniß der inneren Höfe unter
lcPalmen am Spri ngbrunnen oder am
sanft rauschenden Meere den lauschen
i den Zubörern vorgetragen werden
Smaragda hatte sich neben ihrem
Vater niedergelassen und blickte ruhig
in den Schoß. Hugh sehnte fu« in ihre
Nit« -. Da fiel ihm ein Mittel ein. Er
ldsnd auf, zog das tleine Buch aus der
Tasche, das den Anlaß zu den heutigen
Kämpfen gegeben hatte, und übergab
es ibi- mit einigen höfliehen Worten.
m« vagda nahm es, schlug die Augen
zu ihm auf und fah ihn sinnend an.
D.nn sagte sie etwas zu einer der an
txt Thiir tauernden Dienerinnen, diese
ging hinaus und tehrte mit einem klei
nen Schreibzeug zurück. Smaragda
schrieb etwas auf das Titelblatt des
Buches und gab dieses zurück. bugh
empfing das Buch und wollte lesen,
was sie geschrieben hatte, aber die
wunderbaren, großen, schwarzen Au
en hielten ihn davon ab. Sie sandten
ihm einen Blick zu, der ihm in’s ers
hung. Er stammelte etwa-, er ielt
das Buch in der hand, ohne es zu se
hen, und er fand sieh wieder auf seinem
Platze neben Afritian, ohne reeht zu
wisen wie er dahin gekommen war.
iirst Mul. 7 Zelt fich sdtveiafarn
Sene suntelnden Au en fteten ber
Yes-en isten Mam
trat-a gdas Inttip Er
stand au, entfernte sieh und tani mit
HIRSCH-L seiser Lieb Tät-WEI
auf
ins-sinke Entwqu sich- zu Ferne-rieth
Jn- Ter That war das Geiiäzrei drau
ßen schwächer geworden. Ein Angrifs
qui das tvohlosertheidigte Haus wurde
nicht gewagt. Hugh fah nach der Uhr:
die Zeit des Dinerj aus der Botschaft
war naher vorüber, er beschloß, sich
hinznbegeben und urn Entschusdigung
wegen seines Ausbleibens zu bitten.
Der Kreter Iristides Lenos erklärte
sich bereit. ihn zu besteigen, ee nahm
Abschied und wurde neckrnnls von
Marien gebeten, ihn als feinen Diener
zu betrachten Dann führte ihn Lenios
durch den Hos, durch ein lanaes Neben
gedöuvr. und er sah sich beim schnell
dereingebrochenen Abendduntet in ei
nem Gurte-« der an einem Hügel Zag.
Der Kreter führte ihn an der Hand
durch die Gebüsche Und aus einer Hei
nen Pforte. Er fand sich in einer en
gen Gasse, die von Gastaternen spär
lich erhellt war. b.:lti nachher aber in
einer breiten, hellen Straße. Jn schnel
lem Schritt wurde nach turier Zeit
das Hotel NAniprlAerre erreicht, der
Kreter kehrte zurück, und Hugb hörte
mit Vergnügen, daß seine Koffer und
seine Gemeine in seinem Zimmer mä
ren.
Sobald er allein war, zog er dzs
kleine· Buch hervor. »Nun-nir- eli
anumuelu Atti-inn« stand hineinge
schrieben. Die Worte trafen ihn. als
hätte er magische Zeichen erblickt. Die
ses ganz gewöhnliche Wort 8011w11ir
hatte eine unendliche Bedeutung file
ihn, und er sann darüber nach. Da
sah er. daß an einer Ecke der Sammt
los-gegangen wur. Etwas Goldenes
blitzte durch. Schon war ihm aufge
fallen, daß das Buch merkwürdig
schwer war. Der weiße Sammt schien
nur ein Ueberzug zu fein. Sollte er
itin abziehen? Doch nein, hieran durf
te nicht gerührt werden. Er verschloß
das kostbare Andenken in seinen eiser
nen Koffer, der seine werthvollsten Sa
chen enthielt. Alsdann kleidete er sich
um und wollte den Weg nach dem Bot
fchaftkhotel antreten, als ein Kellner
klopfte und ihm die Visitenkarte des
Colonel Keith Buttler, eben jenes
Freundes, überdrachte, den er zuletzt in
Boroda beim Maharaiah Gaekioar ge
sehen hatte. Erfreut ließ er ihn ein
treten.
»Wie geht’s?« fragte der Colonel,
ihm die band schüttelnd.
»Ich bin gerade im Begriffe, Sie
Philipp Currie meine Entschuldigun
gen zu sagen. daß ich nicht zum Diner
gelommen bin."
»Und ich komme vom Diner bei Sie
Philipp, um zu fragen, too Sie ste
cken.«
»Sie Philipp hat es übelgenom
mens«
«Durchaus nicht. Er denkt weniq
an Sie. Jch bin fiir mich selbft e
lornrnen, weil ich hörte, daß Sie her
wären. Warum waren Sie nicht beim
Diner?«
»Warum denkt Sir Philipp wenig
an mich?«
»Weil er hohen Besuch bekommen
i.«
hTheben Befuch2"
»Der Großdezier ift bei ihm, und
das Botschaftsperfonal steht cis-f dem
Kopfe."
»Warum venn?«
»Weil der Großvezier sich häuslich
einrichten will."
»Wi) denn?«
»Im Botichastghotel.«
»We«5halb?«
»Weil er nicht gehängt werden ivill."
»Weder CoioneL ich verstehe tein
Wort von her ganzen Geschichte. Seien
Sie so freundlich, einem unwissenden
AnlöminIi-« Jlleg zu ertlären.«
«Türtisa;e Dinge! Der Großvesier
hat eine Einladung vorn Sultan er
halten. sich in einen der Maske des Se
rail zu begeben, rvo der Sultan ihn er
warten walle. Da hat er seinen Wa
gen bestellt und sich in unsre Botschaft
gesliichtet.«
»Das sehe ich auch noch nicht ein.'«
»Wer weiß. ob der Große Jier selbst
es einsieht. Er ist vielleicht zu ängst
lich. Vielleicht hat ihm ver Sultan
große Diamanten schenlen wollen, aber
es wird hier bei lVase viel geniorhet,
und der Großvezier ist tnißtrauisch ge
wesen."
»Warum? Was hat er verbrochen?«
»Die Reformen, mein lieber de Luth,
vie Reformen. Der Sultan hat dem
Großvezier ausgetragen, Reformen ein
zusiihren und ihm eine Denischrist
darüber einzureichen Der Großbezier
hat die Denlschrist ausgesetzt und dem
Sultan übergeben. Daraus hat der
Salt-an ihn zur Besprechung in besag
ten Kiosl geladen, und der Großbe
zier hat die Flucht ergrissen. Schon
ist ein Flügeladiutant des Sultans
dagewesen, um den Großvezier noch
mals höslich einzuladen. Dieser will
aber die Botschaft nicht verlassen.«
«Merstmärbige Geschichte!«
»Man mordet hier ungenierter als
in Indien, wissen Sie, und wahrschein
lich hat der Großpezier recht. Dort
sind viele Umstände niithig. hier ist ein
Mann im anbunrbrehen aus bem
Wege gebra t. Erinnern Sie sich nach
der Geschichte von dem Vorgänger bei
iesigen Gaelwar mit unserm Residen
ten in Bari-hat« :
« icht genau. War es nicht ein
Vergiftungsversuch?«
»Ganz recht. Jch stand damals als
Lieutenant bei dem Regiment im Lager
bvn Bari-ba. Der Gaetivar war un
s srieden rnit iwierm Residentem weil
Feste ihn hinderte. seine Unterthanen
qu mißhandeln. ten-b der Resident lin
svkt eines ums-« Is- miihane Dis
snrasdpulvu in dem Glas Wasser, das
g nüchtern zu trinlen pflegt-. Er
criirir es maxi, lsndetn - - is dem
Arzt zur Untersuchung Extrn Um
Mittag. ehe der Resident fiel-, noch be
klagt hat, fährt eine Reine von Deinen
wagen vor seinem Bnngaioiv nor nnd
es werden Fiiiser voll Rupien abgela
den: der Gaelwar läßt den Residen
ten freundlich grüßen und schickt ihm
eine Million zum Geschenk Aber es
wurde ein Prozeß daraus, und der
Gaelwar mußte abdanlen, obwohl ihm
seine Schuld nicht bewiesen werden
konnte. Das ist britische herrschaft,
mein lieber de Lucn, aber hier iit leider
keine dritische Herrirliast.«
»Es war sehr hiibfch in Baroda, der
sunge Gaelivar ist ein liebensiriirdiaer
iMann. Er hat uns damals eine biid
sche Tigerjagd gegeben. Wie gefällt es
Ihnen denn hieri«
»Mein lieber de Lurn, iibscr Kon:
stantinopel kann man alles istnle und
alles Schlechte sagen. Es ist entziiclend
schön und entsenlich häßlich. Eigent:
lich ist es leine Stadt, sondern ein
Nomadenlsger die Stätte, wo ein
Ehirtendoll seine Zelle aufgeschlagen
lhat. Auch hat einmal jemand gesagt.
JKonstantinopel sei eine Odaiislr. die
aus einein Grabe liege.... Jch will Ili
nen einen Vorschlag machen. Sie wis
sen, daß man in einer Stadt erst dann
heimisch wied, wenn man darin ge
lurnpt und nächtiich gedummelt bat.
Kommen Sie mit. wir gehen Innäcksst
in den Krystallpalast «
Hund zog seinen larierten Reiserocki
wieder an, in dessen Tasche er den von
ihm vergrssenen Revolder des Kreteröj
fühlte, nnsd ging mit dem CoioneL ·
9.Kapitel. i
Nachtmenschem i
»Wir haben nicht weit zu gehen,«"
sagte der Colonel beim Hinaustreten
aus dem HoteL indem er nach rechts
wies. »Hier in der großen Perastraße
liegen alle Oertlichteiten bei einander,
die ein Mann Abends aufsucht. Drum
ten in Galata sind die Geldmensckem
meisten-s Armenier, die rade wie die
Parsig in Indien das ankier eschöft
an sich gebracht haben, hier o en in
Zera die Dipldmaten, hotels und
ergniigungjlokale Das Zenker-dia
theater und der Krustalkpalast lisaen
einander gegenüber wie Schlla und
Charybdis Beides sind Cafes chan
tants, und ich bin mehr fiir den Kiy
ftallpalaft, weil sie dort jetzt eine fal- .
sche Loie Fuller haben, französischei
Serpentinetiinzerin Coneordia hat j
gerade keine graut concerniner i
Hugh ließ sich führen. Jhm war es F
gleich, wohin es ging. Er fühlte sich·
überall von einem süßen Traum vers i
folgt, Smaragdas Blick war überall in l
seinen Augen. i
Der Krnstallpalaft war belebt. Die ;
bunteste Gesellschaft war hier an klei- »
nen Tischen tm Saale vereinigt, und’
auf der Bühne im Hintergrunde, vorn »
blauen Dampf der Zi arretten um
hüllt, flimmerten die ewiinder einer
Wiener Siin erin. Europiiifche Da-«
men, dem reizen Schmuck nach zu ur
theilen aus den Donaulönderm saßen
zahlreich zwischen den herren, von be
nen viele den Fell trugen.
. Vugh gewahrte nur wenig Englän
der; die andern schienen Italiener,
Griechen, Franzosen, Deutsche und
zLeute aus der Ballanhalbinsel zu sein.
Außer den Deutschen und Englandern
xtrugen alle Herren blitzende Ringe. zu
imeift mit Brillanten und Saphiren
lbesent, an den Fingern. Der Colonel
zmachte ihn auf mehrere Damen auf
.mertiam, die in der europiiischen Loko
" nie fiir schön galten: Hugh fand sie ba
nat.
Jetzt erschien die Pariser Serpens
Itinetänzerin Sie ringette glänzende
Kreise, das Publiium klatschte begei
stert Beifall. hugh wunderte sich, daß
solch eine vulgiire, künstlich aufgeben
nerte Erscheinung gefallen könnte.
»O, Sie scheinen sich nicht zu amti
siren,« sagte der Colonesb »Ich werde
Sie mit einer Dame bekannt machen,
jdie sehr amitsant ist. Sehen Sie dort
Jan dem dritten Tisch den herrn mit
dem Zigeunergesicht —- da, weiter links
dort — ja, der mit der rothhaariaen
Begleiterin Sie sollen sie kennen ler
nen, sie ist eine Art Landsmannim eine
Jrländerim Q’Sheara mit Mädchen
namen, eine wisige Person und sehr
gutmüthig. Der Zigeuner ist ein Un
gar, Unterkommandant der Feuerwehr,
hat biete Schicksale gehabt. die D’
Sheara in Cnpern geheirathet, ihr
Vermögen vers pielt. Sehr netterMann,
nur mässen Sie sich in acht nehmen,
ihm Geld zu bergen. Wenn Sie wol
len, gehen wir an den Tisch, und ich
stelle Sie vor.«
»O net n, ich van ke,'« sagte Hugh.
»Ich habe keine Lust, Bekanntschaften
mit Damen zu machen.«
»Beim Zeugi« rief der Colonei, ,,es
geht Jimen wie mir. Wir send zu lan
ge im Orient gewesen, wissenSie. Man
kann weiße Weiber nicht mehr interes
sant finden, wenn · iarbige kennt.«
Der Colonel sei ..
»Ich mache ein-« CI? E mir!
Denken Sie, mein den-: s« .- Mk
ich noch immer nicht vie AbeiJ:-.--i.:-.
vergessen kann. Jedesmal, wenn ich
einen Dampfer sehe, der nach dem
Suezkanal gebt, bekomme ich Lust, wie
der noch Aven zu fahren. Und dabei
denken zu müssen, baß das schändliche
Weib mich verschmäht hat! O, sie ist
eine göttliche Person! Sie finden fol
chen Wuchs und sokche Haare und spl
che Augen nicht wieder, nirgends, jage
icho Jhnenk«
bkennie die Innerei feines
Freiean s. Or hatte begri en,
Weg-u jene Ibesiuierin jn den
W
O
sile Tür efne Tebean gewordene an
rike Brouzestatue erklärt hatte Aber
er hörte ietzt die Reden des Col-met fo
gnr mit geheimem Widerwillen an.
Als dieser einfuh, daß Hugh heute
Abend weder durch die Tänzerin. noch
durch die Sänqerinnen und cäuaer
aus Wien, Paris und aus Tiroi auf
zuheitern war, sondern mit nahm«
stuntpfssnnigem Phlegrna seine Henry
Clau tauchte und in das bunte Leben
uud Treiben starrte, schlug er ihm vor,
:n die hinterzimmer zu gehen, wo Rou
fette gespielt wurde.
I Hngh begleitete ihn ebenso gleich-nn
thig in die cyietzimrner, wie er ihn
iznr Viihne begleitet hatte Sie traten
in ein üppig mit Spiegeln und Gold
»leisien ausgestattetes Gemach. wo der
Klang von Goldstücken zu vernehmen
war, und der Colonel, der hier heimisch
zu sein schien, zeigte ihm verschiedene
Persönlichkeiten unter den Spielern.
»Der Mann da mit dem Assengei
sicht," sagte er, »der aus dein erhöhten
Sessel sitzt, ist Vlachopulos, der Besi- ,
Her des Cases nnd der Spielbant. Se
hen Sie die schlauen Auqent Der über
wacht das Spiel. Der Kerl sieht alles,
der sieht durch ein Brett. Und sehen
Sie dort links von ihm den Herrn mit
dem langen, blassen Gesicht und dein
schwarzen Berti Das ist einer der ge
sährlichsten Leute in Konstantinopel,
einer von den russischen Agenten, die
Eier den Boden unterminirt haben, wie
ermiten ej machen. O. die Russent
Wenn irgend etwas geschieht wird es
allemal den Engliindern in die Schuhe
sey-dem aber die Rassen, die seinen
enl Das sind Bibl-nisten wir
haben nur die rauhe, schwere Hand des
Soldaten. Die Rassen lenken hier alle
Fäden, und während wir die Arbeit
unsd das Odium tragen, werden die
Kreisen ernten.«
»Die heißt dieser Agent?«
»Iras Sergei Ossidowitsch Ljubehs
koi. Er wir-d nicht als A ent aner
kannt, wissen Sie. Sein otschafter
kennt ihn nicht« wenigstens nicht öffent
lich.«
»Er sieht gespenstisch aus. Welche
krankhaften Augenl«
»Ganz recht, die Augen einer Som
nambule. Vielleicht genießt er hasch
ifch. Aber sehen Sie« da kommt der
Zigeuner. Er wird seine Jrliinderin
nach Hause dugsiert haben.«
Der Ungar nahm einen Plah ein«
der gerade neben dem Russen frei ge
worden war, die Herren nickten einan
der zu, der ilngar schob seinen Fei- aus
das linke Ohr und se te ein Goldstück
aus Roth. Auch der olonel lam an
die Tafel und setzte. Hugh folgte sei
nem Beispiel und feste, ohne zu liber
legen, ein Zwanzigfrantenftiiek aus eine
Nummer. Die Kugel rollte, und er be
lam fiinsunddreißig Goldstücke ausge
zahlt. Er fehle die ganze Summe auf
die ersten zwols Nummern, die Kugel
rollte, und der Crouvier schob ihm
zweiundfiebzig Goldstücke zu. ist
wünschte das Geld wieder zu irr f« n
und liesz es stehen. Nachdem r«i: .-.r
gel ihren Laus beendigt hatte, schob der
Rechen des Croudierks ihm zweihun
dertnndvierzehn Goldstücke zu. Er
wurde verdriesxiirt:, steckte das Geld in
die Tasche nnd tra: zur Zeite.
Jn diesem Tilugenblide stand Furst
Saoni Itaäjnrttkzn neben ihm.
.,Lii-.:·.1,« s.:,«:r iteser, ,,J’yräulein
Smaragda hat Ihnen in ein reizendez
Andenlen aeichei!i:.«
Hugh glaubte etwas Höl)nisches,
herausforderndeg in des Llrmeniers
Miene zu lesen.
»Bei dieser Gelegenheit,« sagte er
mit riet-altem Tone, ,,möchte ich Sie
wohl einmal fragen. woher Sie mich
ekannt heben, als Sie mich aus der
Zierde von Kandia anredeien·i«
s Fürst Saoirl lächelte.
; »Man soll nicht alle seine Geheim
nisse verrathen,« entgegnete er, machte
seine leichte Verbeugung und ging wei
jter, in das Nebenzimmer.
s hugh war ein Mann, der fast gar
skeine Erfahrung aus dem Gebiete der
iBeleidignngen hatte· Schon seine der
sönliche Kraft, noch mehr jedoch die
augenscheinliche Güte seiner Natur
hatte ihm bis jetzt Feinde sern ehal
ten. So mußte er bei dieser eaeg
nun-g mit dem Fürsten Saoul erst
überlegen, was das war, wodurch sein
Blut in zornige Erregung lam. Hatte
sder Urmenier ihn beleidigen wollen,
»aber war er selbst nur übermäßig em
pfindlich, wo es sich um die Dame han
delte, an die er unablässig zu denken
gezwungen war? Zu dieser Frage kam
die Ueberlegung, vasz er sich wohl lä
cherlich vor sich selbst machen würde,
wenn er, der zur hilse der christlichen
Armenier gelommen war, gleich am
Tage seiner Ankunft mit einem von
ihnen in Streit geriethe.
Während er dies noch erwog und der
schwirren, biegsamen z igur nachbliclte,
redete ihn der Colone an.
«Lieber de Luch,« sagte er, «darf ich
Ihnen hier Qustanhi seh vor-stellen. der
nach Ihrer Bekanntschaft verlangt?«
fugh sah den Herrn vor sich, den der
To onel Zigeuner genannt hatte. Er
:«I«·.e ihm su
b »H- de Luey,« sagte der Ungar mit
dem tax-sieben Titel. »soeben habe ich
ehiirt, day Sie von Jndien gekommen
nd. Jch bitte, können Sie mir fa
en, wie ei sich mit den Gestiiten in
Indien verhält? Welche Rassen, ich
itte, werden dort eingeführt, und wie
sind die Ziichtungsresiiltate?«
« dugh antwortete, daß viele austra
lrsche Pferde fttr den schweren Zug, na.
mentlrch stir die Irtiflerie, dann aber
viele Inder als Ieitpserde importirt